So, endlich fertig. *Tinitus vom vielen Metal hören gekriegt hat*
Ich hab es etwas kürzer gehalten und hinterher nicht mehr auf stilistische Fehler überprüft, also wundert euch nicht, falls ich an ein paar Stellen was ganz unmögliches fabriziert habe.
Zum Glück gibt es Fireburn, ohne den hätte ich diese Episode nicht überstanden.
Der Druck im Inneren der Kapsel war so stark, dass sich Winyetts Magen innerhalb von Sekundenbruchteilen verkrampfte und ihr eine gewaltige Übelkeit verursachte. Für einen Moment kam das Bild eines klumpigen, verkümmerten Stück Fleisches in ihr auf…so würde ihr Magen wohl ungefähr aussehen…Dann war der Druck auf einmal verschwunden und Josh trat befriedigt von der einzigen Konsole in der Kapsel zurück. „So, das hätten wir.“ Druckausgleich.
„Gut…äh…“, Winys Magen beruhigte sich langsam wieder, aber eben nur langsam, wie sie leidlich feststellte „ähm, ich meinte: Können wir diese Kapsel nicht irgendwie steuern?“ „Keine Chance.“ Winy verspürte erneut, wie sich ihr Magen zusammenzog, wenn sich die Kapsel nicht steuern ließ, hatten sie ein Problem. Ein großes Problem. Während Winy noch grübelte, hatte Josh wieder seinen sarkastischen Tonfall angeschlagen, „Wenn uns niemand mit seinem Schiff unterwegs aufnimmt, können wir uns darauf einstellen, dass wir elendig verrecken.“ „Wodurch? Hunger? Durst? Langeweile?“ Winy grinste, „Moment, ich rufe eine Karte auf.“ Winy mit einem ruhigen Tonfall, klappte ihren Laptop auf. Was man nun sah, hätte wahrscheinlich jeden Technik Freak zum frohlocken gebracht und auch Winy faszinierte es immer wieder, Josh ging es ebenso. Da war sie, eine schwarze Karte, versehen mit ein paar weißen Linien, den normalen- gesicherten- Flugrouten, roten, blinkenden Punkten, den Planeten und blauen Schriftzügen, die sich entlang der Linien bewegten, den Raumschiffen, die unterwegs waren. Alles natürlich in Echtzeit. Eine wahrlich nützliche Karte. „So…wir sind jetzt ungefähr hier“, Winy zeigte auf ein blaues Gebilde, das den Schriftzug „Fireburn“ trug. Er befand sich weit entfernt von dem anderen Geschehen auf der Karte. Das bedeutete nichts Gutes. Niemandsland. „Hm, das Problem ist, dass ich aus so einer abgelegenen Region keine Signale empfange, also sehen wir nicht, ob ein Raumschiff in der Nähe ist.“
„Das heißt, wir müssen wohl die Augen aufhalten.“
„Ja.“ Wieder wendete Winyett sich dem Laptop zu.
„Was ist denn eigentlich mit diesem Fireburn?“, fragte Josh, einen angeekelten Tonfall angeschlagen.
„Fire…ach, so, Burny. Ich hab der ASR die Daten übertragen. Sie können ihn persönlich abholen. Hab keine Lust, mir wegen denen sonst was aufzureißen.“ Winys aufgesetzte Fröhlichkeit konnte nur schlecht, den Groll verbergen, den sie neuerdings gegen die ASR hegte. „Du wirst doch keine Probleme mit der ASR haben?“ Josh mit einem nicht unironischen Grinsen.
„Tststs. Ich werde von der ASR offiziell gesucht, sie wollen mich in Sicherheit bringen und haben so einen Auftrag ins Datennetzwerk gesetzt, der allen, die mich sehen, sagt, dass sie mich zum HQ bringen sollen. Es gibt noch zwei weitere Aufträge: einer von der Corp., ein anderer von einem Unbekannten. Die letzteren Beiden versprechen eine hohe Belohnung, die von Mr. Unknown ist sogar noch höher als die der Corp. Die ASR…nun, die ASR hat keine Belohnung ausgesetzt, also kann ich ihnen ja nicht so wichtig sein…ich werde auch keinen Finger mehr für sie krumm machen.“
„Hm…“ Josh machte ein betroffenes Gesicht. Winyett hatte schon Recht, die ASR war ebenfalls korrupt und anscheinend bedeuteten ihnen ihre Agenten ebenso wenig, wie sie der Corp irgendwie ans Herz gewachsen waren. Aber durch die ASR hatte er die Möglichkeit, sich an der ASR zu rächen…
er verscheuchte weitere Gedanken darüber. Es gab im Moment wichtigeres.
Da Winyett anscheinend nichts mehr zu sagen hatte, wandte sich Josh um und ging die paar Meter zum anderen Ende der Rettungskapsel, an dem ein kleines, vollmondförmiges Fenster saß, das ihn wie das Auge eines Toten anzublicken schien. Er sah nichts als Sterne…doch Moment!
„Winyett, sieh dir das an!“
„Was gi…Huch!? Ein Raumsch…zwei Raumschiffe.“
„Drei Raumschiffe, und so wie es aussieht, gehört eines der Corp.“
Um eines der Schiffe schienen noch mehrere kleine herum zu fliegen, merkte Winy „Moment, was ist das da?“ „Abfangjäger...verdammt, wenn die uns kriegen, sind wir im Arsch.“
„Aber wir können nicht hoffen, dass wir ungesehen an ihnen vorbeifliegen und dass wir danach ein anderes Raumschiff finden, dass uns hier rausholt. Vielleicht können uns die anderen beiden Raumschiffe helfen.“ „Was anderes bleibt uns wohl nicht übrig.“, stellte Josh resignierend fest, „Ich werde versuchen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.“ , er setzte sich ans Funkgerät, dass es zum Glück in der Kapsel gab und Winyett kehrte zu ihrem Laptop zurück, versuchte ebenfalls eine Verbindung zu den Schiffen herzustellen, während die Kapsel immer weiter auf die Raumschiffe zuflog und die Abfangjäger immer näher kamen…
„Hm…“
Ein großer, prunkvoll eingerichteter Raum. Teure Sofas, ein breiter Fernseher und kostbare Wandteppiche, ganz zu schweigen von den High Tech Geräten, mit denen der Raum ausgestattet war- durch und durch modern und auf dem neusten Stand der Technik.
Doch etwas an diesem Eindruck stimmte nicht. Einige Möbel lagen umgeworfen auf dem Boden, dieser von Brandflecken entstellt und an der Wand waren einige Handflächengroße Blutflecken zu sehen. Ebenso wenig passte der hoch gewachsene, schwarzhaarige Mann in die ehemalige Idylle, der sich einen blut durchtränkten Verband an den blutenden Hals hielt und dessen schwarze Corp Uniform durch einige Blut- und Brandflecken entstellt war.
„Sir?“
Fireburn drehte sich um. Aus seinem Gesicht war sein überlegen- arrogantes Grinsen gewichen, das stattdessen tiefste Besorgnis zeigte. Er sah auch sonst nicht besonders gesund aus. Sein Gesicht war kalkweiß, die Haut pergamentartige Haut spannte sich über die Gesichtsknochen, die dadurch unnatürlich aus Fireburns Gesicht hervorstachen. Wie ein Totenschädel.
„Wie sind ihre Befehle, Sir, sollen wir die Verräter verfolgen?“, fragte der Mann neben ihm und erst jetzt nahm Fireburn ihn richtig wahr und bedachte den Unteroffizier mit einem ärgerlichen Blick.
„Nicht nötig. Ein Raumschiff der Corp befindet sich in der Nähe, die können die Raumkapsel abfangen. UND WAS WAGEN SIE SICH ÜBERHAUPT; MICH WEGEN SO ETWAS ZU STÖREN???
…Funken Sie mal rüber, ich will wissen, wer an Bord des Schiffes ist.“
Der Unteroffizier tat wie geheißen. Fireburn konnte hören, wie er etwas in das Funkgerät sprach, gefolgt von mehreren „Ja, Sir“s, am anderen Ende der Funkverbindung schien jemand zu schreien.
„General Fireburn, Sir, Kommandant Lasiro befindet sich auf dem Raumschiff.“, fiepte der Unteroffizier, nachdem der Jemand am Ende der Funkverbindung aufgehört hatte zu schreien.
„Lasiro…gut, sagen sie ihm, dass ich ihm befehle, die Flüchtigen aufzuhalten und gefangen zu nehmen. Und ich will sie LEBEND.“- „Verstanden, Sir.“
Wieder ein paar „Ja, Sir“s und Geschreie am anderen Ende der Leitung, dann kehrte der Unteroffizier zu Fireburn zurück, sagte „Befehl ausgeführt. Kommandant Lasiro sagt, er hat verstanden.“
„Gut, und nun begeben sie sich mit fünfzig Männern zu Lasiros Raumschiff und passen darauf auf, dass Lasiro den beiden nichts antut. Ich will keine von diesen…abartigen Experimenten, verstanden?“
„Ja, Sir.“
„Gut. Sollte Lasiro sich nicht an meine Anweisungen halten, töten Sie ihn. Sie haben meine Erlaubnis. Danach bringen Sie die beiden hierher, ich warte solange hier.“
„Verstanden.“ Der Unteroffizier verschwand, stattdessen trat eine blondhaarige Frau neben den Corp Offizier. „Dafür könntest du als Verräter hingerichtet werden, Leon.“
Fireburn drehte sich um und blickte die Frau wütend an. „Den Befehl eines Vorgesetzten zu missachten ist ebenfalls Verrat, Calis, meine liebe.“
Die Offizierin lachte leise. „Hoffen wir, das alles gut läuft, ich habe gehört, es gibt Probleme, wo Lasiro sich aufhält.“ Nun lachte auch Fireburn. „Probleme? Nichts, womit die Elite der Corp Einheit nicht klar kommt. Aber Lasiro ist ein Idiot.“
„Hoffen wir das Beste.“