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Thema: Das Projekt der kreativen Leute

  1. #41
    auf grund einer kritik werde ich meine schriftfarbe ändern...
    NICHT WAR MOPRY???

    Azrael saß hinterm Steuer. Jedoch bemerkte er, dass diese Position ihm nicht sehr viel einbrachte, denn von steuern konnte keine Rede sein. Vier Jäger hatten ihn förmlich eingekreist. So war an kein Entkommen zu denken. Azrael konnte durch die Scheibe des Cockpits sehen, dass sich um schwer bewaffnete Jäger handelte. Sie hatten vermutlich genug Feuerkraft dabei um ihn mindestens dreimal in die nächste Welt zu pusten. Azrael kam nun schnell zum Fazit das es momentan egal war ob hier saß oder sonst was machte. Er entschied sich für das sonst was.
    Azrael schaltet den Funkverkehr auf Lautsprecher. So solle Azrael in jedem Raum in der Lage sein den Funke zu nutzen. Azrael wartete bis sich die Tür des Cockpits hinter sich geschlossen hatte, um dann die andere zu öffnen. Er war neugierig was sich dahinter befand. Das Licht in dem Raum schaltete sich automatisch an als sie die Tür öffnete. Das hier, was eigentlich ein Frachtschiff sein sollte, erinnerte mehr an eine Luxus Wohnung. Es gab eine riesige U-förmige Couch aus einem Stoff den Azrael nicht kannte. Er war blau. An der Öffnung der Couch war ein riesiger Plasma Fernseher. Hinter der Couch vor der Wand, die knappe 10 Meter weiter lag, war ein Bar Tresen eingerichtet. An der Wand selber eine Kocheinrichtung. Rechts, gegenüber von der Couch gab es 3 Türen die alle gleich aussahen. Azrael öffnete die erste und schaute hinein. Es war eine Typische Kabine, so wie die auf der Teseus. 2 übereinander liegende Kojen auf der rechten Seite, und links die Militär ähnlichen Metallschränke. Hinter den nächsten 2 Kabinen eröffnete sich das gleiche Bild. Sie glichen sich bis ins kleinste Detail. Neben der Küche sah Azrael noch eine Tür. Es war eine Sicherheitstür. Azrael stellte sich vor ihr auf, und suchte nach dem Schloss. Eine kreisrunde Öffnung in der Wand erschien und es fuhr eine kleine silberne Kugel hervor. Sie befand sich auf Augenhöhe. Ein kleines blaues Licht erschein und schien Azrael direkt durch die Sonnenbrille. Erst wurde die X, dann die Y Achse gescant. Schließlich ertönte die Stimme des Bord Computers. Sie klang sehr weiblich und hatte einen reizvollen Unterton. „Erkennung erfolgreich. Willkommen Azrael.“ Azrael konnte nicht sagen, nicht angetan zu sein von dieser Stimme. Hinter der Tür folgte ein Gang. Er war genauso groß wie der Durchmesser des ganzen Schiffes. Gute 6 Meter schätzte Azrael. Er war völlig leer. Azrael fragte sich wer einen so sinnlosen Raum einrichtete. Am Ende des Ganges stand circa 1 Meter vor der Wand eine Konsole. Azrael stellte sich drauf. Die Wand vor ihm verwandelte sich zu einem Bildschirm. Links erschien eine Benutzeroberfläche. Azrael las verschiedene Begriffe, die alle untereinander aufgelistet waren: „Inventar, Mission, NET, Absyss, Jango, Ende“ Azrael konnte nicht viel damit anfangen. Deshalb bestätigte Azrael Ende und schloss die Konsole wieder. Azrael blickte auf die nun wieder verdunkelte Wand vor ihm, die ihm gerade noch als Bildschirm gedient hatte. Azrael war sicher diese 2 Räume waren nicht alles. Das Schiff war viel zu lang dafür. Dahinter musste noch was kommen. Es war fast mehr als die Hälfte des Schiffes noch darin verborgen. Azrael starrte die Wand so intensiv an, dass man meinen könnte, er wollte sie zu Fall sehen.
    „Staffelführer an Frachter. Können sie mich hören?“ Azrael gab es auf und lies den Kopf sinken. „Die haben aber lange gebraucht“, dachte Azrael. „Ja wir können sie hören.“, antwortete Azrael. Er erwähnt mit Absicht ein wir. Denn es gibt eigentlich keine Frachter mit nur 1 Mann Besatzung. Azrael ließ die Räume, Räume sein, und stürmte wieder ins Cockpit. „Dies ist eine offizielle Operation CORP. Folgen sie unseren Anweisungen, und kooperieren sie.“ Azrael stand kurz davor ihm zu sagen wo er sich diese Kooperation hinschieben konnte. Stattdessen bestätigte Azrael. „Hier der erste Pilot der Absyss, habe verstanden.“ Mit der linken Hand durchstöberte Azrael den Bordcomputer über Informationen über dieses Schiff. Azrael fand lauter interessante Dinge, jedoch nichts brauchbares. „Was ist ihre Mission? Sie befinden weit weg vom nächsten gesicherten „Straße““ Da kam Azrael eine Idee. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Wir wurden angegriffen. Wurden dazu gezwungen zu fliehen.“ Dann schickte Azrael dem Staffelführer die Koordinaten von dem Schiff das ihn verfolgt hatte. Eine kleine Pause trat ein. Dann: „Ja es wurde bestätigt. Wir werden uns drum kümmern. Schicken sie mir ihre Auftragsbestätigung.“ Azrael hatte richtiges Glück. Nicht nur da 2 der 4 Jäger plötzlich kehrt machten und auf die Koordinaten den verfolgendes Schiffes zu flogen, sonder, dass Azrael auch eine Liste mit bestätigten Aufträgen gefunden hatte auf der Datenbank des Schiffes. Und jede Bestätigung trug ein echtes Siegel der CORP. Azrael brauchte nur hier ein Datum ändern und dort eine andere Zielkoordinate einbauen. Diese überarbeitete Version schickte er dann an den Staffelführer. Dieser schien sie über das Hauptschiff Gegenzuchecken. Azrael wartete und durchstöberte solange die Datenbank. „Sie haben den Auftrag Maschinenbauteile zu überliefern. Was wollen sie dann hier?“ Eine gute Frage… Azrael kam eine weitere Idee. „Ein Schiff hatte Notrufe ausgesendet. Wir sind hier hergekommen um, um sehen, ob wir helfen können…“

    Geändert von Azrael_Fish (30.07.2004 um 22:43 Uhr)

  2. #42

    Users Awaiting Email Confirmation

    Josh konnte es nicht glauben. Winyett stand putzmunter vor ihm, wischte sich eine Haarsträhne aus dem verschwitzten Gesicht und grinste ihn an als sei sie gerade von einem erholsamen Ausflug zurückgekehrt, sie wirkte rein gar nicht so als wären sie beide knapp einer Niederlage gegen einen der Oberbefehlshaber der Corp.-Streitkräfte entkommen. Doch mit einem Mal stahl sich auch auf seine angespannten Züge ein verschwitztes lächeln und er vergas für wenige Sekunden das sie sich inmitten des Herzstückes der feindlichen Basis befanden. Zum ersten Mal konnte er sie richtig ansehen und stellet zu befriedigt fest, das sie doch wirklich gar nicht schlecht aussah und fragte sich ob das wohl der geeignete Zeitpunkt für eine billige Anmache war, als ihn ihre Stimme mit einem mal aus seinem traumartigen Zustand riss.
    „Hey, sag mal, pennst du?“
    „Öh..... was?“
    „Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich habe keine Lust hier darauf zu warten von den restlichen Wachen auseinandergenommen zu werden.“
    Natürlich. Sie hatte recht, es würde nicht mehr lange dauern bis die gesamte Besatzung in Alarmbereitschaft versetzt war und bis es soweit war sollten sie sich besser schnell aus dem Staub machen. Durch Es gab nur einen einzigen Weg: Sie mussten den Hinterausgang aus dem mit teuren Möbeln und üppigen Teppichen ausgestatteten Prunksaal nehmen. Schnellen Schrittes eilten sie zur metallenen Tür am anderen ende des Raumes, genau in dem Moment als das schrillende Geheule der Alarmsirenen losging und in den kostbaren Porzellanvasen mitzuschwingen schien. Josh meinte bereits die herannahenden Soldaten aus der ferne hören zu können, als Winyett einen leisen Fluch herausstieß.
    „Verdammte Scheiße! Die Tür ist verschlossen.“
    „War ja klar. Wir sitzen in der Falle.“
    „Nicht ganz“, meinte sie verschmitzt und machte sich mithilfe eines schraubenzieherähnlichen Werkzeugs an dem Kontrollaggregat zu schaffen. Nach wenigen Sekunden öffnete sich die Tür zischend und gab den Blick auf einen vollständig metallbeschlagenen, mannshohen Röhrengang frei.
    „Mir scheint du hast noch andere Talente als die einer Hackerin“, meinte Josh mit einem Seitenblick auf ihren Laptop. „Eine meiner leichtesten Übungen“, sagte sie grinsend und lief los. Stumm liefen sie nebeneinander her, es war nichts zu vernehmen außer leisem Keuchen und ihren dumpf wiederhallenden Schritten auf dem trüb schimmerndem Boden. Schließlich kamen sie an einer Kreuzung an. Josh wusste sofort was sie auf der rechten Seite erwarten würde. Man konnte laut und vernehmlich Befehle schreiende stimmen hören, vermischt mit Stiefelschritten und Motorenlärm. Zweifelsohne der offenbar überfüllte Hangar. Der andere Gang führte zu einer rundlichen titanverstärkten Tür. Eine Rettungskapsel.
    „Wir können uns also Fireburns kleinen Kumpels persönlich ausliefern oder lassen uns ins All schießen um dort elend zu verrecken. Was wär’ dir lieber?“, Josh mit einem sarkastischen Unterton und sah Winyett, die wie erstarrt neben ihm stand an. Diese Quittierte seine Äußerung nur mit einem wütenden Blick und sprintete auf die Kapsel zu. Ein pfeifendes Geräusch war zu vernehmen als Josh die schwere Tür öffnete und Winyett sich geschickt an ihm vorbeischob und in der hinter der Tür befindlichen Dunkelheit verschwand. Josh trat ebenfalls ein und schloss die Tür wieder. Stille. Absolute Stille und eine undurchdringlich Dunkelheit umfingen ihn, vermischt mit dem beißenden Geruch eines lederartigen Materials. Er hörte nicht als seinen eigenen Herzschlag als er sich an den Wänden entlang zu dem einzigen Kontrollpult tastete. Einkurzes Klicken und ein fahles blaues Licht verleite dem engen Raum eine gespenstische Atmosphäre. Josh tippte einige Tastenkombinationen ein und wurde augenblicklich von den Füßen gerissen und gegen die Wand geschleudert als die Kapsel abgeschossen wurde und sich mit bewundernswerter Geschwindigkeit von der Station entfernte. Josh schloss die Augen.

  3. #43
    So. Hier nun mein neuster Teil.
    Nichts bewegendes, aber immerhin...

    Noch bevor Slavik den Hangar erreichte wurde er von einer gewaltigen Erschütterung von den Füßen und gegen die nächste Wand geworfen. Der Aufprall gestaltete sich recht schmerzhaft und langsam sank Slavik die Wand herunter und sein Geist glitt in die gnadenvolle (da der Schmerz verschwand) wenn nun auch gefährliche (da er wehrlos war) Ohnmacht.

    Als Slavik wieder zu sich kam, stieg das erste mal seit Jahren wieder blanke Panik in ihm auf. Er wusste, er hatte seine Augen geöffnet, doch alles war schwarz wie zuvor. >>Bin ich blind? Herr, lass mich nicht blind sein!<< schoss es Slavik durch den Kopf und einen kurzen Augenblick brannten die Tränen in seinen Augen. Blind! Das Schicksal, das sich Slavik schlimmer als den Tod vorstellte. Einen seiner Sinne zu verlieren war sicher grausam (sein Meister hatte ihm früher immer von den alten Kriegen erzählt und von den Foltermethoden, wenn der Feind einen gegnerischen Spion oder ranghohen Soldaten gefangen genommen hatte. Unter diesen Foltermethoden befand sich auch das Blenden der Gegner, bis sie ihr Augenlicht verloren oder vor Schmerz so wahnsinnig wurden, dass sie freiwillig redeten), doch dann auch noch den Sinn zum Sehen, den für Slavik wichtigsten aller Sinne, musste eine unvorstellbare Höllenqual sein.
    Slavik versuchte die Panik unter Kontrolle zu bekommen und atmete tief durch. >>Komm runter, beruhige dich.<< sagte er zu sich selbst, doch irgendwie hörte er eher die Stimme seines Meisters, die ihn zur Ruhe tadelte als seine eigene geistige Stimme. Vielleicht war das Slaviks Glück, denn tatsächlich wurde Slavik viel ruhiger. Sein Herzschlag wurde langsamer und regelmäßig, sein Atem ging nicht mehr so schnell und die Panik verflüchtigte sich. Lediglich der Rest Adrenalin brannte noch in seinen Adern, doch alles in Allem hatte sich Slavik wieder im Griff.
    >>So. Und weiter? Du weißt nicht wo du bist und bist vielleicht blind. Was tun?<< fragte sich Slavik und kratzte sich dabei am Kopf. In dem Moment, als er den Arm hob, fuhr ein heftiger Schmerz durch seinen Brustkorb und Slavik ließ seinen Arm reflexartig fallen.
    Mit viel Mühe kämpfte Slavik gegen einen Schmerzensschrei an, der seiner Kehle entrinnen wollte und schaffte es, ihn erfolgreich zu unterdrücken. Langsam kamen Brocken von Erinnerung wieder zurück in sein Bewusstsein und ebenso langsam formten sich konkrete Theorien über seinen Aufenthaltsort.
    Azrael hatte die Theseus verlassen und war an Bord dieses fremden Schiffes gefangen genommen worden. Sie selbst waren umzingelt von mehreren Jägern und mit der beschädigten Theseus, die zudem für so eine Masse an gegnerischen Schiffen erbärmlich bewaffnet war, wäre eine Flucht unmöglich gewesen. Er selbst wollte Azrael retten, wie, wusste er nicht genau. Er wusste nur, dass er auf dem Weg zum Hangar von einer Druckwelle erfasst wurde, gegen eine der Wände prallte und dann alles schwarz um ihn herum ward.
    Slavik dämmerte es langsam: er war an Bord des Schiffes, an dem auch Azrael steckte. >>Wenigstens erübrigt sich damit die Frage, wie ich an Bord des Schiffes gelangen soll<< dachte Slavik mit bitteren Sarkasmus und lächelte grimmig in die vollkommene Dunkelheit.

    Um sich einen besseren Überblick über seinen Aufenthaltsort zu machen, begann Slavik mit ausgebreiteten Armen nach den Wänden des Raumes zu suchen. Lange hatte er nicht zu suchen, denn er schaffte es kaum, seine Arme vollkommen auszubreiten, als sie schon gegen die linke und rechte Wand stießen. In der Breite hatte er also kaum mehr als 150 cm platz. Als sich Slavik zu drehen versuchte, bemerkte er, dass der Raum scheinbar symmetrisch angelegt war und alles in allem nur eine Grundfläche von 150cm² besaß.
    Wieder schnürte sich Slaviks Kehle zu und er begann krampfhaft nach Luft zu ringen. Seine Klaustrophobie trat wieder zu Tage. >>Ich muss hier raus! Verdammte Scheiße, ich WILL hier raus!<< dachte Slavik und begann hastig die Wände abzusuchen. Wonach er suchte, wusste er nicht, doch er hielt plötzlich inne, als ihm eine Vertiefung in Form eines Quaders auffiel, scheinbar ein Sehschlitz, der in die Tür eingelassen war.
    Doch was sollte Slavik das was bringen? Nun wusste er, wo die Tür war, hatte aber keine Möglichkeit, sie zu öffnen und das schnürende Gefühl in der Kehle schien immer dominanter zu werden; sein Atmen war schon zu einem schluckenden Röcheln verkümmert.
    Plötzlich fiel ihm sein Laserschwert ein. Das könnte die Rettung sein! Hastig, beinahe panisch griff Slavik in die Tasche seiner Jacke und fand zu seiner großen Freude (und noch größeren Überraschung) sein Laserschwert. Seine schweißnassen Hände schlossen sich um den kalten, metallenen Griff seines Schwerts und die Kühle beruhigte ihn irgendwie.
    Slavik stellte sich an die innerste Wand seiner Zelle gegenüber der Tür und betätigte den Knopf an dem Griff. Eine strahlend helle, glutrote Säule aus Energie wuchs vor seinem Gesicht empor und erhellte einen kleinen Bereich vor Slavik. Diese Erscheinung sah Slavik einige Minuten fassungslos an und plötzlich rollten Tränen seine Wangen hinunter. >>Ich bin nicht blind! Herr, ich bin nicht blind!!<<
    Mit einer flüchtigen Bewegung wischte sich Slavik die Tränen weg und fixierte nun die Tür, die im Zwielicht seiner Laserschwertklinge schwach erleuchtet war.
    Mit einem kräftigen Stoß bohrte Slavik die Klinge in die Tür. Das Metall rund um die Eintrittsstelle begann sofort zu glühen und zu schmelzen. Mit langsamen Bewegungen bahnte Slavik seiner Klinge einen Weg durch das Metall. Er hatte links auf mittlerer Höhe angesetzt und arbeitete sich nun nach unten bis zum Boden durch. Danach fuhr er die Strecke wieder zurück und ließ die Klinge bis zur anderen Seite gleiten, von wo er dann wieder nach unten fuhr und somit das Recheck vervollständigte.
    Mit einem kräftigen Tritt stieß er das ausgeschnittene Metall aus der Tür. In dem Moment, als sich die Metallfläche aus dem Rest der Tür entfernte, wurde Slaviks Zelle mit kaltem Neonlicht bis zu seinem Bauchnabel geflutet. Das Licht brannte ihm zuerst in den Augen, doch er gewöhnte sich schnell an die Helligkeit und ging in die Knie. >>Wenn dort draußen Wachen standen, als ich mit der ganzen Aktion angefangen habe, wird es jetzt nur so von Wachen wimmeln.<< dachte Slavik verbittert. Diesen kleinen Hacken an seinem Plan hatte er vollkommen außer Acht gelassen und nun war es zu spät.
    Slaviks Hände schlossen sich fester um den Griff seines Schwerts und mit einer Hechtsrolle verließ er die Enge und Dunkelheit seiner Zelle und landete auf dem hell erleuchteten Gang.
    Von Wachen war nichts zu sehen…

  4. #44
    Mit verschlossen Augen stand Griff da, den kalten Lauf seiner Waffe an die Schläfe haltend, krampfartig hatten sich seine Hand um den Griff der Waffe gekrallt.........er würde abdrücken ....jetzt gleich .

    Sein Herz pochte schneller , die Gedanken um die kurz bevor stehende " Freiheit" schweifend und das Glücksgefühl der ewigen Ruhe in der Seele.............

    Ein Schuss , ertönte .......


    und ein Schmerz durch fuhr sein Körper, doch etwas stimmte nicht, etwas war ......Falsch........


    Griff öffnete pansich die Augen ...........und da stand er vor ihm , ein Soldat.........er wollte irgendwas von Griff, er bewgte den Mund und hielt ihm eine Waffe entgegen. Griff konnte zwar diesen Kerl sehen doch hörte er nichts.........sein Geist war immer noch mit seinen geplanten Tot beschäftigt und verwirrt durch den "falschen" Schmerz.

    Nur nach und nach schien sein Geist ins "dieseits" zurück zu kehren und gedämpft konnte er nun wahrnehmen was dieser Kerl von ihm wollte,
    " Werfen sie Waffe weg.......LOS, das war eben nur ein Warnschuss....der nächste wird sie töten!"
    Warnschuss ? .... Was für ein ....Griff schaute an sich hinab und erst jetzt erkannte er woher dieser "falsche" Schmerz herkam, der Soldat hat ihm ins Bein gsschossen und Blut strömmte leicht aus, Griff war die ganze Zeit sicher gewessen das ER geschossen hatte, sich in den eigen Kopf geschossen hatte, aber nun stellte er fest das er nochgarnícht abgedrückt hatte.
    Immernoch forderte der Soldat Griff auf seine Waffe nieder zulegen, doch Griff starrte ihn nur an .......wie war dieser Typ verdammt nochmal aufs Schiff gekommen und WARUM........was wollte er ?

    Und da sah er es plötzlich ......den Roten Drachen , DEN roten Drachen.......er ruhte auf dem Schulterpanzer des Soldaten. Ein gezeichnetes Abbild, ja es war ein Legionär und Griff wurde plötzlich wieder ganz in die Realität geholt als ein weiterer Schuss fiel.....,

    das Visier des Soldaten zersprang und er tot zu Boden fiel. Verwirrt beobachtete Griff wie der Leblose Körper zu boden sank und tot liegen bleib.......
    und erst jetzt bemerkte er das ER geschossen hatte, ohne es wirklich zu registrien hatte er seine Waffe auf den Soldaten gerichtet und abgedrückt.

    Immernoch unsicher über diese Situition und dessen Begebenheiten in denen Griff sich nur wie ein Aussenseiter / Zuschauer fühlte und sein Körper scheinbar nur wie eine Marjonette geführt wurde sah er nicht wie weitere Soldaten sich in den Raum trägten und ihre Waffen auf ihn richteten .......und schliesslich schossen.

    Ohne richtig "wach" zu sein und ohne die Chance gehabt zu haben seine Gedanken zu sammeln wurde es ihm schwarz vor Augen und begann zu torkelt.....schliesslich spürte er nur noch wie er stumpf zu Boden fiel.

    Geändert von Wohan (13.08.2004 um 06:48 Uhr)

  5. #45
    Ein brennender Schmerz durchfuhr Aylen, dann wurde ihr schwarz vor Augen.
    Wer waren die Soldaten die plötzlich im Gang standen?
    Wie waren sie dort hingekommen?
    Unwichtig.
    Der Mörder ihres Vaters saß dort in einem der Räume.
    Verhöhnte sie ob ihrer Leichtgläubigkeit.

    Die Dunkelheit umpfing sie wie ein Geschenk der Ruhe.
    Stille.
    Einsamkeit in ihren innersten Winkeln der Seele.
    Dem Unterbewusstsein näher als jeh zuvor.
    und der Vergangenheit.
    Eine leiste Stimme rief ihren Namen. Sie kam von überall und nirgendwo.
    Wurde mal deutlich, mal unverständlich.
    Aylen wusste was sie sagte. Was sie meinte.
    Es waren keine Worte nötig.
    "Beruhige dich. Blinde Wut schadet nur."
    Es waren die Worte die ihr Vater einst oft zu ihr gesagt hatte, als sie wütend auf die Controller schlug, als sie den Gleiter in der Flugsymulation wiedereinmal zerstört hatte.
    Am Flugsymulator hatte ihr vater ihr das Fliegen beigebracht.
    Zu der Zeit hatte sie oftmals verzweifelt etwas zur seite egschmissen wenn es nicht klappte wie sie wollte.
    Oder aber sie hatte einen Wutausbruch bekommen.
    Ihr Vater hatte ihr gezeigt wie sie ihre Gefühle unter Kontrolle brachte.
    Aber mit den Jahren hatte sie eine Maske aufgebaut.
    Eine Maske die nach dem Verlust der einzigen geliebten Person verstärkte.
    Undurchdringbar wurde.
    Erst Griff hatte sie etwas zum Bröckeln bringen können.
    Diese Mauer aus Eis, die sie umgab.
    "Beruhige dich und denke nach."

    Ein totes Licht drang unförmig zu ihr durch.
    Ihr Koipf schmerzte und in den Gelenken brannte der Schmerz noch immer leicht nach. Doch irgendwie war dieser Schmerz schon wieder angenehm.
    Er bewies das sie noch lebte.
    Das Licht formte sich zu einer Neonröhre.
    Hoch oben an einer Decke aus grauem Metall.
    Aylen lag auf dem Boden. Und sie blieb noch einige Zeit liegen, fasste sich lediglich an den Kopf, bevor sie sich aufsetzte.
    Das graue metall zog sich an den Wänden fort.
    Ein kurzer Blick zu den Seiten bestätigte.
    Sie saß in einer Zelle.
    War allein.
    Man hatte ihr das Messer abgenommen.
    Mit betrübten Gedanken lehnte sie sich an eine der identischen Wände.
    Eine Tür war nicht auszumachen.
    Sie zog die Beine an und legte den Kopf auf die Knie.
    Mit halb geschlossenen Augen versuchte sie die vergangenen Ereignisse Revue passieren zu lassen.
    Aber etwas störte.
    Ein süßlicher Geruch.
    Undefinierbar.
    Blut?

  6. #46
    Azrael saß mit einem Glas Wasser an einem großen kreisrunden Glastisch. Ihm gegenüber saß ein hochrangiger Offizier, wie die 3 Sterne auf seinen Schulter zeigten. Er hatte sich Azrael als Lasiro vorgestellt. Azrael stellte sich selbst als Vertreter seiner nicht vorhandenen Besatzung der Absyss vor, unter dem fantasievollen Namen Smith. Nach einer formellen Begrüßung lud Lasiro Azrael alias Smith ein mit in einen der Besprechungsräume zu kommen. Diese Einladung war mehr eine Forderung, die keinen Widerspruch gelten lassen würde. Die Absyss befand sich im Bauch des gewaltigen Kriegschiffes. Azrael, der für einen Agenten der CORP gehalten worden, mit dem wichtigen Auftrag etwas möglichst schnell von A nach B zu transportieren wurde hier wie ein Ehrengast behandelt. Als Azrael das letzte mal auf so einem Schiff war, saß er gefangen in einer dieser unhumanen Zellen.
    Der Offizier fragte nicht, warum Azrael in einem geschlossenem Raum eine Sonnenbrille trug. Auch wurden gegen Azraels Erwarten keine lästigen Fragen gestellt, dessen Antwort er erst hätte erfinden müssen. Stattdessen hielt ihm der Offizier einen Vortrag: „Ihre Hilfsbereitschaft ist bemerkenswert, und doch töricht. Die Teseus befindet sich im Besitz eines Agenten der ASR. Wir vermuten mindestens 3 potenzielle höhere Agenten. Darunter auch Slavik, von dem sie zweifelsohne gehört haben.“ Als er Azrael dabei anblickte, um eine Reaktion zu erhaschen nickte Azrael spontan. Der Offizier schien zufrieden und führte fort. „Er wird wegen mehrerer terroristischer Anschläge gesucht. Es wäre ihnen also nicht gutbekommen ihnen zu helfen.“ Azrael sagte nichts. Ihm war die überhebliche Art des Offiziers zu wider. Azrael fasste den Plan diese Überheblichkeit auszunutzen. Dumm wie ein kleiner Schuljunge wagte er die Frage zu stellen: „Aber wird ihre Besatzung mit so gefährlichen Ganoven fertig?“ Der Offizier lachte: „Wir haben sie bereits eingesperrt, die Mannschaft sitz komplett hinter Schloss und Riegel. Wir bereiten schon das Verhör vor.“ Azrael erschrak still. Das „Verhör“ Er wusste was das zu bedeuten hatte. Die CORP war nicht zimperlich um ihre Ziele zu erreichen. Dabei setzen sie alle möglichen Arten von alten bewährten und neuen unerprobten Chemikalien ein. Azrael hatte viele Leichen gesehen, die aus dem „Verhörraum“ getragen worden sind. Sie wiesen alles an Verletzungen vor, die man sich vorstellen konnte. Von simplen Schnitten und blauen Flecken, bis hinzu Verbrennungen, Verätzungen und Verstümmelungen. Zum Teil waren die Körper nicht mehr identifizierbar. Die fröhlich, verächtliche Stimme des Offiziers Lasiro erklang: „Wir werden sie schnell zu ihrem Zielort bringen. Bis dahin dürfen sie sich auf dem Gast deck uneingeschränkt bewegen.“ Azrael verneigte sich und wandte sich zu Tür. Auf eine Geste des Offiziers antwortete Azrael: „Ich war schon mal auf einem Schiff dieser Klasse, ich werde das Deck finden. Bemühen sie sich nicht.“ Lasiro blieb in dem Raum, während Azrael sich so schnell wie möglich zu dem Hangar begab. Er musste zur Absyss. Slavik war auf diesem Schiff und wenn er „verhört“ wird, musste Azrael ihn vorher finden. Schnell erreichte Azrael die Absyss. Als ein Botschafter bzw. Vertreter eines COPR Schiffes stand es ihm frei sich auf den entmilitarisierten Ebenen zu bewegen. Dieser Hangar zählte dazu. Er konnte ungehindert zu Absyss gelangen und betreten. Alle Soldaten um ihn herum grüßten ihn ohne besondere Aufmerksamkeit. Azrael lief sofort zur Konsole in dem großen leeren Lagerraum. Die Konsole öffnete sich und ließ ein hellblaues virtuelles Bild erscheinen, der Desktop. Dort wählte Azrael Inventar aus. Unterverzeichnisse erschienen. Er las sie einzeln durch, bis er ganz unten die Funktion „Open All“ entdeckte. Für diese Funktion entschied er sich. Dann geschah es. Die Türen versiegelten sich, und der Raum wurde Hell erleuchtet. Aus dem Boden fuhren Regale hoch. Sie gingen bis zur Decke. Was Azrael nun erblickte war ein Wunder. Vor sich hatte er eine riesige Sammlung von allem erdenklichen Waffen, bis hinzu Rüstungen. Es war beeindruckend. Mit dieser Ausstattung konnte man einen kleinen Krieg führen. In einem Regal konnte Azrael sogar ein paar Lichtschwerter erkennen. Azrael hatte aber keine Zeit zum staunen. Stattdessen griff er sich eine klassische Beretta. Eine doch eher klassische Waffe. Im Gegensatz zu den neuartigen High Tech Waffen, waren diese kleiner und leichter. Azrael fand sie im gewissen Sinne praktischer. Praktischer Weise fand er den dazu gehörigen Schalldämpfer genau daneben. Azrael beendete die Konsole und die Regale summten leise in den Boden zurück. Azrael steckte die Beretta in den Gürtel und spazierte wieder aus der Absyss. Den Weg zu den „Verhörräumen“ zu finden war nicht schwer. Azrael kannte ihn zu gut. Und glücklicherweise waren so ziemlich alle Schiffe eines Typen identisch gebaut. Auf den Gängen war nicht viel los. Wahrscheinlich waren die meisten Soldaten auf ihren Quartieren. Erst als Azrael auf die gesicherten Ebenen kam, waren fast vor jeder Tür Wachen. Der Plan war einfach. Rein und Raus. Doch würde sich das raus als weit aus schwieriger heraußtellen. Azrael lief um die Ecke, direkt in die Arme der 2 Soldaten, diese schauten ihn überrascht an, richteten jedoch sofort ihre Waffen auf ihn. „Dort hinten, ich hab ihn gesehen, er versucht mich zu töten… HELFEN SIE MIR!“, schrie Azrael, und legte soviel Panik in seine Stimme, wie er konnte. Er erreichte den gewünschten Effekt, beide Soldaten rannten um die Ecke an Azrael vorbei, um den vermeidlichen Verfolger zu stellen. Dabei kehrten sie beide Azrael den Rücken zu. Ein folgeschwerer Fehler. Azrael zog seine Waffe, und richtete die Beretta direkt auf den Hinterkopf des Soldaten, der ihm am entferntesten stand. Ohne zu zögern drückte Azrael ab. Ein leises Geräusch wie darauf hin, das die Kugel den Lauf verlassen hatte, und dass die Kugel ihr Ziel erfolgreich erwischt hatte, zeigte, dass der Soldat wie ein Sack Kartoffeln zu Boden ging. Der Soldat, der direkt vor Azrael stand brauchte noch ein Weilchen, um die Situation zu verarbeiten, dann drehte er sich zu Azrael um und richtete seine Waffe auf ihn. Doch anstelle von Azraels Gesicht, blickte er in den durch den Schalldämpfer verlängerten Lauf. „Mach die Tür auf“, befehlte Azrael in einer monotonen und herzlosen Stimme. Der Soldat wusste wohl nicht was er nun zu tun hatte. Er überlegte wohl, wie hoch die Chance war, dass er Azrael niederschießen konnte, bevor er selbst durch eine Kugel niedergestreckt worden wäre. „Sie werden hier nicht lebend rauskommen…“ Azrael bot ihm als Antwort ein kaltes Lächeln: „Ich hab nicht vor hier rauszukommen, ich möchte ja rein“ Der Soldat machte sich an die Sicherheitskonsole und gab in einem schnellen Tempo einen Zahlencode ein. Nachdem sich die Tür öffnete, befahl Azrael dem Soldaten seinen toten Kameraden zu tragen. Dieser tat wie ihm geheißen. „Geben sie auf, man wird sie töten, auch wenn sie ein Mitglied der CORP sind. Das ist Hochverrat.“ Azrael schaute auf seine Armschiene. Er stoppte die Zeit. Es war Routine, doch ging er davon aus, dass auf einem solchen Schiff erst nach 10 Minuten das fehlen der Wachmänner bemerkt werden würde. Die erste Minute war nun knapp vergangen. Azrael ließ den Soldaten vor sich herlaufen, dieser hatte zwar immer noch seine Waffe umgeschnallt, jedoch brauchte er beide Hände um seinen Kollegen zu tragen. „Bring mich zu den Gefangenen, die ihr von der Teseus habt.“ Der Soldat fluchte etwas leise vor sich hin, doch folgte den Anweisungen. Sie gingen durch lange weiße Gänge, die an der Decke mit Lichtquellen ausgestattet waren. Dann hinter der nächsten Ecke hörte Azrael stimmen. „…so lange schon, Ich hab keine Lust mehr hier rumzustehen. Die werden schon nicht verschwinden… Wie lange dauert es wohl noch?“ Eine dunklere Stimme antworte genauso gelangweilt: „Sie haben ein neues Mittel entwickelt, das sie testen wollen. Es befindet sich in der Testphase, ein neues unglaublich tödliches Gift, heißt es. O`Brian hat es mir erzählt, du weiß schon, der neue…“ Azrael hatte genug gehört, er gab dem Soldaten vor sich still durch Zeichensprache Befehle. Dieser schein sie zu verstehen, er legte den Kadaver nieder, und ging um die Ecke auf die Soldaten zu. So hatte Azrael ihn immer noch in Schussreichweite, war aber selber noch nicht im Blickfeld. Azrael wollte nur, dass der Soldat die beiden ablenkt. „Hey Jungs, ich soll euch ablösen.“ Der mit der dunklen Stimme antwortete. „Hallo James, wie? Jetzt schon? Geht’s dir gut? Da ist Blut auf deiner Uniform.“ Das reichte, Azrael konzentrierte sich und lief um die Ecke, alles geschah wieder in Zeitlupe für ihn, jedoch war er nicht davon betroffen. Er hatte sich selber mal gefilmt, als er unter Anwendung des Chips gelaufen ist, er ist wirklich unglaublich schnell, jedoch nicht unsichtbar. Azrael konnte 2-3 reale Zeitsekunden für sich selber zu knapp 20-30 Sekunden machen. So stand Azrael zwischen den Soldaten, dessen Blicke noch auf den Schatten gerichtet waren, der um die Ecke gestürmt ist. Azrael hielt dem rechts von ihm stehenden die Pistole an die Schläfe, dem links von ihm stehenden hielt er ein gebogenes doppelseitig geschliffenes Messer an die Kehle. Mit einem weiteren Ruck durchschnitt er die Kehle, ohne Widerstand glitt der Stahl durch die Haut, so als würde man den Stahl durch Wasser ziehen. Dem Rechten schoss er eine Kugel in den Kopf. Dieser kippte zur Seite und ging blutend an der Wand schleifend zu Boden. Dabei hinterließ er eine Blutspur an der Wand. Azrael drehte sich zu dem Soldaten um, den am leben gelassen hatte. Langsam holte die Zeit Azrael wieder ein, und aus den langsamen Gesichtzügen, die anfingen eine Grimasse zu schneiden, formte sich plötzlich ein schockiertes Gesicht, Azrael presste ihm die linke Hand auf den Mund, und unterdrückte den Schrei, den dieser gerade ausstoßen wollte. Azrael bedrohte ihn nicht mit der Waffe, doch zeigte er auf die Tür, es war die letzte um auf die Gefangenen Ebene zu kommen. Der Soldat, der offensichtlich mit James angeredet worden ist, öffnete die Tür widerstandslos. Dahinter erstreckte sich ein Gang, auf der linken Seite befand sich eine riesige Scheibe, dahinter lagen einzelne Kabinen. Azrael erinnerte sich zu gut, er selber saß mal in einer, es war kein angenehmes Gefühl, da drin war man eingesperrt, und zu Show gestellt, wie ein dressierter Affe, während das Publikum, die Wissenschaftler einen mit allen erdenklichen mehr oder weniger illegalen Mitteln voll pumpten.
    Azrael ging den lang entlang und versuchte dabei nicht nach links zu schauen, in einigen Zellen saßen noch Menschen, sie warnen noch „normal“, jedenfalls wiesen sie keine äußeren Verletzungen auf. Auch waren ihre Blicke klar, zum Teil zwar verzweifelt, aber immerhin noch klar. James marschierte vor Azrael hin, es schien so als das auch er den Blick nach links mied.
    Azrael erinnerte sich, dass die Scheiben so gespiegelt waren, dass man nur in die Zellen hineinsehen konnte, aber nicht andersrum, das isolierte den Geist der Gefangenen und machte ihn mürbe. James wollte gerade die Tür am Ende des Ganges dekodieren, als diese unter leisem Zischen aufging. Dahinter waren drei Männer in weißen Kitteln, zwei von ihnen Trugen kreisrunde Brillen, Azrael vermutete, dass es sich dabei um das selbe Modell handelte. Auch hatte alle drei dieselbe Frisur, eine Glatze. Um sie herum standen sechs ausgerüstete Soldaten, darunter auch ein ranghöherer mit gezogenen Waffen, die sich alle auf Azrael richteten. Azrael machte gar nicht erst den Versuch sich zu wehren, er hätte keine Chance gehabt, und fühlte er sich noch nicht in der Lage einen Zeitlauf hinzulegen, der letzte hatte ihn schon Kraft gekostet. Außerdem hörte er wie hinter ihm noch mindestens zwei weitere Soldaten ihre Waffen durchluden und auf ihn zielten… Der kleinste der Weißkittel meldete sich zu Wort, mit einer Pipsstimme.
    „Schönen guten Abend, darf ich sie bitten mich zu begleiten?“ Azrael kam zu keiner Reaktion, denn er spürte in diesem Moment wie etwas ihn von hinten trag. Azrael taumelte, es drehte sich um ihn. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren stemmte er sich gegen die Glaswand. „Sie verdammter Idiot, sie haben ihn nicht richtig erwischt, FEUERN SIE NOCHMAL!“, brüllte der kleine. Azrael sah, wie ein Soldat neben dem kleinen anlegte und abdrückte, ein weiterer Pfeil schoss heraus und erwischte Azrael am Oberschenkel. Azrael starte den Pfeil an. Es begann sich alles schneller zu drehen. Azrael griff nach dem Pfeil, doch schien es als würde er sich entfernen, jedoch kam der Boden dafür auf ihn zu. Ohne auch noch etwas zu spüren, knallte Azrael auf den Boden auf, dort krabbelte er an die Wand, mit der Absicht sich an der Wand wieder hochzustemmen. Den Pfeil hatte er mit der rechten Hand umklammert, jedoch wollte diese ihm nicht mehr Recht gehorchen. Azrael griff zu seiner Waffe, er spürte das kalte Metall noch, er zielte auf das Gesicht des Kleinen. „Aber wieso standen da drei?“, fragte sich Azrael… Er drückte ab, mehrmals, er war sich sicher das Magazin langsam leer zu schießen. „SCHIEßEN SIE, SIE VERDAMMTEN IDIOTEN!“ Darauf hin luden noch zwei Soldaten durch und feuerten, einer traf Azrael an der Schulter, und der andere den linken Oberarm. Azraels Finger wollten bei dem besten Willen den Zughebel nicht noch mal durchziehen. Die Waffe war aber noch in seiner Hand, sein Körper wurde steif und verweigerte jeglichen Befehl. Plötzlich streckte Azrael alle Glieder von sich, die Finsternis trat ein….
    Leise Worte begleiteten seine Dunkelheit: „..die Kammer…. Brauchen ihn….“

    Azrael fand sich, als er die Augen wieder aufschlug in einem hellen Raum, die Sonnenbrille hatte er noch auf. Er war auf einem Metallstuhl gefesselt mit Lederriemen. Wie die elektrischen Todesstühle, mit denen man früher Serienmörder hingerichtet hatte. Vor ihm stand ein Blechtisch, mit einem Tablett drauf. Darauf war ein Tuch, das verschiedene Gegenstände verbarg. Azrael konnte sich ausmahlen, was darunter verborgen war. Er erkannte verschiedene Werkzeuge mit schätzungsweise Spitzen Klingen. Vor ihm hantierte einer der Weißen Kitteln, Azrael war sich sicher, dass es der kleine war. Um genau zu sein war es der leitende Leiter der Abteilung. Azrael sah nur seinen Rücken, der auch sein tun verdeckte. Azrael schaute sich um. Links befand sich eine getönte Scheibe, vermutlich standen dahinter die „Auszubildenden, die fleißig mitschrieben.“ Rechts, Azrael staunte nicht schlecht, war James auf einen ähnlichen Stuhl gefesselt. Dieser war aber schon wieder wach, und er hatte einen alten Lappen im Mund, vermutlich hatte man ihn unter lautem Protest seinerseits an diesen Stuhl gebunden. Er schaute suchend durch den Raum, auf der Suche nach einem Ausweg, doch war es offensichtlich, dass es keinen gab.
    Azrael wandte seinen Blick von James ab, es war sowieso verschwendete Zeit. Der Kleine drehte sich zu Azrael um, und schaute ihn dabei funkelnd an. Azrael kam sich vor wie eine Feldmaus, die gerade vor einer ausgehungerten Schlange saß, unfähig auch nur einen kleinen Finger zu rühren, um etwas gegen sein vermeidliches Schicksal zu unternehmen.
    In seinen Händen hielt der Hobby-Giftmischer eine kleine Spritze, sie enthielt eine grüne, Phosphor leuchtende Flüssigkeit. Für Azrael sah sie sehr ungesund aus, dafür musste er keine Ahnung von Medizin haben.
    „Sie dürfen sich geehrt fühlen, ich habe hier ein von mir selbst kreiertes Wundermittel hergestellt. Und ihnen wird die Ehre zu Teil es für ich zu testen.“ So wie er die Worte aussprach, klang es fast wie eine Auszeichnung für Azrael. „Sie werden erst Leiden, ihre Muskeln werden sich zusammenziehen, ihr Gewebe wird sich zurückbilden und schließlich völlig auflösen, von ihnen wird nicht viel mehr als ein wenig Haut und Knochen übrig bleiben…“ Azrael gönnte dem scheinbar sadistischen Wissenschaftler kein Zeichen der Angst. Der Kleine setze die Spritze an eine Ader an Azraels linken arm an. Brutal stieß er die Spitze in das Fleisch, so dass die Nadel völlig verschwand. Ein wenig Blut tropfte aus der Einstichstelle. Azrael unterdrückte den Schmerzensschrei. Doch fuhr er ihm durch Mark und Bein. Langsam, ja beinahe genüsslich schob sich das Liquid in die Ader und somit in den Blutkreislauf. Es passierte innerhalb von Sekunden, Azraels Adern fingen an erst langsam und schwach, dann immer intensiver zu leuchten. Man konnte seine ganzen Adern von außen sehen. Der Wissenschaftler schien erfreut, sein Lächeln wurde immer breiterem fast sanftmütig, wie ein kleines Mädchen das ihr kleines Kätzchen beobachte, während es mit einer Rolle Schnur spielte.
    Azrael spürte keinen Schmerz, jedoch sah er das Leuchten deutlich. Er brauchte nur an seinen Körper runtersehen. Alles leuchtete. Er erinnerte stark an eine Neon-Werbung, dass man vergessen hatte abzustellen.
    Es dauerte einige Minuten, doch hörte das Blinken wieder auf. Ohne auch nur den geringsten Schmerz zu spüren verschwand es wieder. Azrael blickte den Wissenschaftler durch die Sonnenbrille an.
    „Ihr Wundermittel scheint noch ausbaufähig, es ist wirkungsl….AAAAARRRRRRGGGGGGgggghhhhhh….“, schrie Azrael. Es geschah, der angekündigte Schmerz trat ein, so schnell und unerwartet, dass er erst darüber nachdachte, ob dies wirklich der Schmerz war. Doch da war, so impulsiv und konzentriert, dass Azrael dachte, es würde ihn zerreißen. Er spürte wie sich Knochen in seinem Körper verformten. Es war ein unbeschreiblich gigantischer Schmerz, so als würde jeder Knochen einzeln gebrochen werden, um anschließend willkürlich wieder zusammengesetzt zu werden. Ihm kann es vor, als würden Tausende und aber Tausende Nadeln auf ihn abgefeuert werden, die alle einen offenen Nerv trafen. Das nun hämische Grinsen des Kleinen registrierte Azrael gar nicht mehr. Die Minuten vergingen, und der Schmerz stieg ins unermessliche an. Azrael war sich sicher, dass er nun sterben würde. Er wusste es, er spürte es. Seine Hände schienen nicht mehr durch die Riemen gebunden zu sein. Azraels linker Arm streifte sie einfach ab. „Bin ich ein Geist?“, fragte sich Azrael und begann sich mit seinem Schicksal abzufinden. Sein Schicksal? „NEIN, SO DURFTE ES NICHT ENDEN…“ Instinktiv Griff Azrael zu dem Metalltisch und riss das Tuch herunter, darunter fand er ein Skalpell, zudem er dann auch gleich griff. „Wie ist das möglich?“, schrie der Wissenschaftler. Azrael spürte das kalte Metall in seinen Händen, er holte aus, und warf das Skalpell auf den Kleinen. Es traf ihn direkt am Kehlkopf, und blieb dort hängen. Als der Kleine herumzappelte Schnitt es sich nur tiefer ins Fleisch, aus den Anfänglichen Bluttropfen wurde eine Mini-Fontäne. Nun war es der Giftmischer, der brüllte, und wie er es tat: „DU ELENDER, DU BIST TOT!…“, dann ging er zu Boden, dort wälzte er sich noch. Azrael schätzte seine Lebenserwartung auf höchstens 4 Minuten. Doch er schaute er fasziniert auf seine linke Hand, die sich aus der Schlinge befreien konnte. Auch die rechte Fessel erschien Azrael nun sehr viel lockerer gebunden zu sein, denn es bereitete ihm keinerlei Probleme sich auch aus dieser zu befreien. Die üblichen Lederfesseln durchschnitt Azrael mit einem zweiten Skalpell, dass noch auf dem Metalltisch lag. Azrael erhob sich aus dem Todesstuhl, fiel jedoch sofort in die Knie…. „Was ist los mit mir?“, fragte sich Azrael. Er schien so … so schwach… Er konnte nicht stehen. Azrael sackte auf den kalten Kachelboden dieses Zimmers. Sein Blick traf dabei den von James. Dieser sah zwar immer noch schockiert aus, aber da war noch was anderes, was größeres und stärkeres… Neugier. Er musterte Azrael. Aber nur kurz, dann fing er an seinen Kopf schnell auf und ab zu bewegen. Eine total verständnislose Gestaltung der Artikulation, jedoch war es nicht schwer zu erraten, was er ausdrücken wollte. Azrael kroch wie eine Schlange zu ihm herüber, zu gehen erlaubte ihm seine Beinmuskeln nicht, warum auch immer. Azrael konzentrierte seine Armee drauf auch James zu befreien, indem er die Fesseln durchtrennte. James half sich dann selbst den Knebel loszuwerden, dann sprang er auf, und rannte in die andere Ecke des Raumes. Dort hockte er sich hin, und starrte auf Azrael, der noch am Boden lag. „Wir müssen hier raus!“, sprach Azrael… „Alleine schaff ich es nicht, ich brauche ihre Hilfe…“, Azrael hasste sich für diese Worte, doch hatte er im Moment keine andere Wahl, als sich einen CORP Soldaten zum Verbündeten zu machen. Denn Azrael war unfähig sich zu rühren. Außerdem schien James auf der Liste für Tote gelandet zu sein, die war auch ihm klar. Er nickte. „Aber wie willst du denn hier raus? Ich meine sie…“ Azrael stutze, was meinte dieser Soldat? Was faselte er da. Azrael ignorierte es. „Hier ist der Deal, ich bringe dich, ich meine sie zu ihrem Schiff, und Sorge dafür, dass wir hier rauskommen, dafür nehmen sie mich mit hier raus.“ Azrael hatte wirkliche keine andere Option. „Was ist mit der Besatzung der Teseus? Sie müssen mit raus…“ James schüttelte den Kopf, „ich weiß nicht wo sie sind, es gab eine Verlegung… Wir müssen uns erst selbst retten… Wir brauchen jetzt einander, sonst sterben wir beide hier.“ James wartete auf eine Reaktion. Azrael nickte stumm. „Sie kennen die Weg? Und auch einen Weg aus dem Hangar raus?“ „Das ist nicht das Problem, aber deine, ich meine Gestalt…“ „WAS?!“, entfuhr es Azrael. Azrael kroch über den Boden, dort lag noch eines der Skalpelle, er ergriff es und hielt es sich so vors Gesicht, dass er sein Spiegelbild sehen konnte… Was er sah schockte ihn sehr.
    Es war ein vertrautes Gesicht, Azrael kannte es. Er hatte es schon mal gesehen… Doch das war schon ein wenig her. Es war sein eigenes Gesicht, ohne irgendwelche schockierenden Verletzungen, jedoch gehörte ihm dieses Gesicht vor fast über 10 Jahren. Azrael blickte in das Spiegelbild eines Jugendlichen… Um es wirklich zu erfassen, tastete Azrael langsam über sein Gesicht. Die Haut war glatter und noch nicht so Zeit geprägt. Auch verliefen die Gesichtszüge glatter. „Was war mit ihm passiert?“ Azrael blickte an seinen Körper runter. Es war nicht der, den er gewohnt war, es war der einen Jugendlichen. Um es richtig zu sehen, nahm Azrael die Sonnenbrille ab. Er musste sein Augen sehen. Azrael öffnete seine Augen und schaute auf den spiegelnden Stahl. Nicht die gewohnt roten Augen erwiderten seinen Blick, sondern waren es mehr klare blaue Augen, dessen Iris jedoch Rot funkelte. Die waren auch nie Azraels Augen, jedoch hatte Azrael sie schon mal gesehen, doch wo nur? Azrael suchte nach Antworten auf seine nichtgestellten Fragen. Azrael blickte James durch die Brille an. „WAS IST MIT MIR PASSIERT???“

  7. #47
    So, endlich fertig. *Tinitus vom vielen Metal hören gekriegt hat*
    Ich hab es etwas kürzer gehalten und hinterher nicht mehr auf stilistische Fehler überprüft, also wundert euch nicht, falls ich an ein paar Stellen was ganz unmögliches fabriziert habe.
    Zum Glück gibt es Fireburn, ohne den hätte ich diese Episode nicht überstanden.

    Der Druck im Inneren der Kapsel war so stark, dass sich Winyetts Magen innerhalb von Sekundenbruchteilen verkrampfte und ihr eine gewaltige Übelkeit verursachte. Für einen Moment kam das Bild eines klumpigen, verkümmerten Stück Fleisches in ihr auf…so würde ihr Magen wohl ungefähr aussehen…Dann war der Druck auf einmal verschwunden und Josh trat befriedigt von der einzigen Konsole in der Kapsel zurück. „So, das hätten wir.“ Druckausgleich.
    „Gut…äh…“, Winys Magen beruhigte sich langsam wieder, aber eben nur langsam, wie sie leidlich feststellte „ähm, ich meinte: Können wir diese Kapsel nicht irgendwie steuern?“ „Keine Chance.“ Winy verspürte erneut, wie sich ihr Magen zusammenzog, wenn sich die Kapsel nicht steuern ließ, hatten sie ein Problem. Ein großes Problem. Während Winy noch grübelte, hatte Josh wieder seinen sarkastischen Tonfall angeschlagen, „Wenn uns niemand mit seinem Schiff unterwegs aufnimmt, können wir uns darauf einstellen, dass wir elendig verrecken.“ „Wodurch? Hunger? Durst? Langeweile?“ Winy grinste, „Moment, ich rufe eine Karte auf.“ Winy mit einem ruhigen Tonfall, klappte ihren Laptop auf. Was man nun sah, hätte wahrscheinlich jeden Technik Freak zum frohlocken gebracht und auch Winy faszinierte es immer wieder, Josh ging es ebenso. Da war sie, eine schwarze Karte, versehen mit ein paar weißen Linien, den normalen- gesicherten- Flugrouten, roten, blinkenden Punkten, den Planeten und blauen Schriftzügen, die sich entlang der Linien bewegten, den Raumschiffen, die unterwegs waren. Alles natürlich in Echtzeit. Eine wahrlich nützliche Karte. „So…wir sind jetzt ungefähr hier“, Winy zeigte auf ein blaues Gebilde, das den Schriftzug „Fireburn“ trug. Er befand sich weit entfernt von dem anderen Geschehen auf der Karte. Das bedeutete nichts Gutes. Niemandsland. „Hm, das Problem ist, dass ich aus so einer abgelegenen Region keine Signale empfange, also sehen wir nicht, ob ein Raumschiff in der Nähe ist.“
    „Das heißt, wir müssen wohl die Augen aufhalten.“
    „Ja.“ Wieder wendete Winyett sich dem Laptop zu.
    „Was ist denn eigentlich mit diesem Fireburn?“, fragte Josh, einen angeekelten Tonfall angeschlagen.
    „Fire…ach, so, Burny. Ich hab der ASR die Daten übertragen. Sie können ihn persönlich abholen. Hab keine Lust, mir wegen denen sonst was aufzureißen.“ Winys aufgesetzte Fröhlichkeit konnte nur schlecht, den Groll verbergen, den sie neuerdings gegen die ASR hegte. „Du wirst doch keine Probleme mit der ASR haben?“ Josh mit einem nicht unironischen Grinsen.
    „Tststs. Ich werde von der ASR offiziell gesucht, sie wollen mich in Sicherheit bringen und haben so einen Auftrag ins Datennetzwerk gesetzt, der allen, die mich sehen, sagt, dass sie mich zum HQ bringen sollen. Es gibt noch zwei weitere Aufträge: einer von der Corp., ein anderer von einem Unbekannten. Die letzteren Beiden versprechen eine hohe Belohnung, die von Mr. Unknown ist sogar noch höher als die der Corp. Die ASR…nun, die ASR hat keine Belohnung ausgesetzt, also kann ich ihnen ja nicht so wichtig sein…ich werde auch keinen Finger mehr für sie krumm machen.“
    „Hm…“ Josh machte ein betroffenes Gesicht. Winyett hatte schon Recht, die ASR war ebenfalls korrupt und anscheinend bedeuteten ihnen ihre Agenten ebenso wenig, wie sie der Corp irgendwie ans Herz gewachsen waren. Aber durch die ASR hatte er die Möglichkeit, sich an der ASR zu rächen…
    er verscheuchte weitere Gedanken darüber. Es gab im Moment wichtigeres.
    Da Winyett anscheinend nichts mehr zu sagen hatte, wandte sich Josh um und ging die paar Meter zum anderen Ende der Rettungskapsel, an dem ein kleines, vollmondförmiges Fenster saß, das ihn wie das Auge eines Toten anzublicken schien. Er sah nichts als Sterne…doch Moment!
    „Winyett, sieh dir das an!“
    „Was gi…Huch!? Ein Raumsch…zwei Raumschiffe.“
    „Drei Raumschiffe, und so wie es aussieht, gehört eines der Corp.“
    Um eines der Schiffe schienen noch mehrere kleine herum zu fliegen, merkte Winy „Moment, was ist das da?“ „Abfangjäger...verdammt, wenn die uns kriegen, sind wir im Arsch.“
    „Aber wir können nicht hoffen, dass wir ungesehen an ihnen vorbeifliegen und dass wir danach ein anderes Raumschiff finden, dass uns hier rausholt. Vielleicht können uns die anderen beiden Raumschiffe helfen.“ „Was anderes bleibt uns wohl nicht übrig.“, stellte Josh resignierend fest, „Ich werde versuchen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.“ , er setzte sich ans Funkgerät, dass es zum Glück in der Kapsel gab und Winyett kehrte zu ihrem Laptop zurück, versuchte ebenfalls eine Verbindung zu den Schiffen herzustellen, während die Kapsel immer weiter auf die Raumschiffe zuflog und die Abfangjäger immer näher kamen…

    „Hm…“
    Ein großer, prunkvoll eingerichteter Raum. Teure Sofas, ein breiter Fernseher und kostbare Wandteppiche, ganz zu schweigen von den High Tech Geräten, mit denen der Raum ausgestattet war- durch und durch modern und auf dem neusten Stand der Technik.
    Doch etwas an diesem Eindruck stimmte nicht. Einige Möbel lagen umgeworfen auf dem Boden, dieser von Brandflecken entstellt und an der Wand waren einige Handflächengroße Blutflecken zu sehen. Ebenso wenig passte der hoch gewachsene, schwarzhaarige Mann in die ehemalige Idylle, der sich einen blut durchtränkten Verband an den blutenden Hals hielt und dessen schwarze Corp Uniform durch einige Blut- und Brandflecken entstellt war.
    „Sir?“
    Fireburn drehte sich um. Aus seinem Gesicht war sein überlegen- arrogantes Grinsen gewichen, das stattdessen tiefste Besorgnis zeigte. Er sah auch sonst nicht besonders gesund aus. Sein Gesicht war kalkweiß, die Haut pergamentartige Haut spannte sich über die Gesichtsknochen, die dadurch unnatürlich aus Fireburns Gesicht hervorstachen. Wie ein Totenschädel.
    „Wie sind ihre Befehle, Sir, sollen wir die Verräter verfolgen?“, fragte der Mann neben ihm und erst jetzt nahm Fireburn ihn richtig wahr und bedachte den Unteroffizier mit einem ärgerlichen Blick.
    „Nicht nötig. Ein Raumschiff der Corp befindet sich in der Nähe, die können die Raumkapsel abfangen. UND WAS WAGEN SIE SICH ÜBERHAUPT; MICH WEGEN SO ETWAS ZU STÖREN???
    …Funken Sie mal rüber, ich will wissen, wer an Bord des Schiffes ist.“
    Der Unteroffizier tat wie geheißen. Fireburn konnte hören, wie er etwas in das Funkgerät sprach, gefolgt von mehreren „Ja, Sir“s, am anderen Ende der Funkverbindung schien jemand zu schreien.
    „General Fireburn, Sir, Kommandant Lasiro befindet sich auf dem Raumschiff.“, fiepte der Unteroffizier, nachdem der Jemand am Ende der Funkverbindung aufgehört hatte zu schreien.
    „Lasiro…gut, sagen sie ihm, dass ich ihm befehle, die Flüchtigen aufzuhalten und gefangen zu nehmen. Und ich will sie LEBEND.“- „Verstanden, Sir.“
    Wieder ein paar „Ja, Sir“s und Geschreie am anderen Ende der Leitung, dann kehrte der Unteroffizier zu Fireburn zurück, sagte „Befehl ausgeführt. Kommandant Lasiro sagt, er hat verstanden.“
    „Gut, und nun begeben sie sich mit fünfzig Männern zu Lasiros Raumschiff und passen darauf auf, dass Lasiro den beiden nichts antut. Ich will keine von diesen…abartigen Experimenten, verstanden?“
    „Ja, Sir.“
    „Gut. Sollte Lasiro sich nicht an meine Anweisungen halten, töten Sie ihn. Sie haben meine Erlaubnis. Danach bringen Sie die beiden hierher, ich warte solange hier.“
    „Verstanden.“ Der Unteroffizier verschwand, stattdessen trat eine blondhaarige Frau neben den Corp Offizier. „Dafür könntest du als Verräter hingerichtet werden, Leon.“
    Fireburn drehte sich um und blickte die Frau wütend an. „Den Befehl eines Vorgesetzten zu missachten ist ebenfalls Verrat, Calis, meine liebe.“
    Die Offizierin lachte leise. „Hoffen wir, das alles gut läuft, ich habe gehört, es gibt Probleme, wo Lasiro sich aufhält.“ Nun lachte auch Fireburn. „Probleme? Nichts, womit die Elite der Corp Einheit nicht klar kommt. Aber Lasiro ist ein Idiot.“
    „Hoffen wir das Beste.“

    Geändert von Winyett Grayanus (22.08.2004 um 10:47 Uhr)

  8. #48
    Minuten vergingen und Slavik stand noch immer mit aktiviertem Laserschwert, dessen monotones Brummen das einzige Geräusch war, das die anhaltende Stille durchbrach.
    Keine Wachen; das war seltsam – nein, verdächtig. Sehr verdächtig. Wohlmöglich hatte man ihm sein Laserschwert mit Absicht gelassen, um ihn in eine Falle zu locken, aus der es dann wirklich kein Entkommen mehr geben würde.
    Dieser Gedanke riss Slavik aus seiner tranceähnlichen Starre der Verwunderung und mit beinahe hektischen Bewegungen sah sich Slavik nach Deckung um.
    Der Gang, in dem er sich befand, schien Teil eines schiffsinternen Zelltraktes zu sein. Auf beiden Seiten reihte sich Zellentür an Zellentür in einer schieren Unendlichkeit, bis der Gang nach 50 Metern in beiden Richtungen einen Knick nach Links tat.
    In Anbetracht seiner ungewöhnlichen Situation, er war auf einem fremden Schiff in einem Zelltrakt und weit und breit keine Wache zu sehen, und dem hinzukommenden Umstand, dass er noch nie in so einer Situation gewesen war, tat Slavik das für ihn einzig logische; mit aktivierten Laserschwert schlich Slavik den Gang nach Rechts entlang. Als er wenige Schritte vor dem Knick Stand, den der Gang nach Links tat, deaktivierte Slavik sein Schwert. Sollten ihn hinter der Ecke ein paar Wachen erwarten, so wollte er sie durch das Brummen seiner Waffe nicht schon vorzeitig auf sich aufmerksam machen und damit den Überraschungseffekt verderben.
    Slavik schlich sich weiter gen Ecke, wieder herrschte komplette Stille, nicht mal seine Schritte waren zu hören. An der Ecke presste Slavik seinen Körper gegen die Wand und warf blitzschnell einen Blick herum. Niemand. Trotzdem vergewisserte sich Slavik noch drei weitere Male (die Blickdauer wurde immer länger), bis er sich um die Ecke schlich. Wieder stand er in einem vollkommen leeren Gang, Links und Rechts säumten wieder Zelltüren seinen Weg, doch konnte Slavik weiter hinten eine Fahrstuhltür ausmachen. Sein Weg aus dem Trakt heraus war gefunden.
    Mit leisen, jedoch nun schnellen Schritten nährte sich Slavik dem Fahrstuhl. Vor den markelosen, glänzenden Türen blieb er stehen. Das helle Metall war so sauber poliert, dass sich Slavik in ihm spiegeln konnte. Seit er sich das letzte mal im Spiegel betrachtet hatte, es musste vor einer halben Ewigkeit gewesen sein, als er auf dem Raumhafen eines Planeten im Waschraum war, war viel Zeit vergangen und seine damals geäderten Augen strahlten in mit kalten blau und unbefleckten Weiß an.
    Sein Gesicht hatte wieder eine normale Farbe angenommen, kleine Schweißperlen blitzten auf seiner Stirn und sein silbernes Haar sah so aus, als hätte es seit langem kein Wasser mehr gesehen; fettige Strähnen hingen ihm ins Gesicht. >>Sobald ich hier raus bin, werde ich erstmal zwei Wochen duschen.<< dachte Slavik belustigt über seine eigene Erscheinung und betätigte, vollkommen im Gedanken versunken, den Fahrstuhlknopf.
    Einen Moment lang geschah nichts, doch als Slaviks Blick auf den rot leuchtenden Knopf fiel, schalt er seine eigene Nachsichtigkeit und Unvorsichtigkeit. Was ist, wenn weiter oben Wachen vor dem Aufzug stehen und sich fragen, warum er sich in Bewegung setzt? Dann hätte er ein Problem. Ein gewaltiges sogar, denn Gott allein wusste, wie viele Soldaten sich an Bord des Schiffes befinden mögen.
    Doch nun war es zu spät, sich darüber zu ärgern, denn der Aufzug kam hörbar näher. Daher stellte sich Slavik links neben den Aufzug, aktivierte seine Waffe und wartete.
    Die Zeit schien zäher als sonst dahin zu tröpfeln und die Türen wollten und wollten sich nicht öffnen.
    Endlich, Slavik schien schon Jahre zu warten, öffneten sich die Türen und tatsächlich traten drei Wachen heraus. Ohne zu zögern griff Slavik sie an. Dem Wachmann, der direkt vor ihm herausgekommen war, hieb Slavik mit einer fließenden Bewegung den Kopf ab, drehte sich selbst und gleichzeitig den Griff des Schwertes so, dass nun die Klingen knapp unterhalb seines Unterarmes entlang lief, und stieß rückwärtig den zweiten Wachmann in die Magengrube, vollführte wieder eine Drehung um sich selbst (richtete dabei die Klinge wieder so, dass sie nach oben zeigte) und zielte auf den dritten Wachmann. Dieser starrte ihn perplex an, gerade fiel der Körper des mittleren Wachmannes zu Boden, und schien sich in die Hose zu pinkeln, denn die Schrittgegend seiner Hose färbte sich rasch dunkel. Slavik ekelte dieser Mann an, jedoch unternahm er keinen Angriff auf den Wachmann, sondern setzte ein diabolisch-boshaftes Grinsen auf. Dem Wachmann entwich sofort jegliche Farbe aus dem Gesicht. „Waffe weg.“ befahl Slavik mit kalter Stimme. Der Wachmann schien vor Angst wie gelähmt, denn Slavik konnte keine sichtbare Reaktion an ihm ausmachen. Das hatte ihm noch gefehlt: ein apathischer Wachmann. Für seine Zwecke unbrauchbar. Mit einer raschen Bewegung ließ Slavik sein Schwert surrend durch die Luft gleiten und schlitzte dem Mann den Bauch auf, wobei die Wunde sofort kautherisierte.
    Mit einem Seufzer stieg Slavik in den Aufzug. Dort bemerkte er, dass es nur einen einzigen Knopf gab, den er betätigen konnte. „Na super.“ fluchte er verbittert, drückte jedoch den Knopf.
    Während sich der Aufzug in Bewegung setzte, sah sich Slavik in der Kabine um. Über ihm entdeckte er die Notausstiegsluke und ohne großartig zu überlegen, sprang er hoch und stieß diese auf. Der Fahrtlärm drang nun vollends in die Kabine ein, das störte Slavik jedoch wenig. Er deaktivierte wieder sein Lichtschwert, klemmte den Griff an seinem Gürtel fest und sprang nach oben, die Arme nach oben gestreckt. Er bekam die Ränder der Luke zu fassen und zog sich daran hoch, hinaus auf das Dach des Aufzuges; das keinen Augenblick zu früh, denn der Aufzug hatte sein Ziel erreicht und die Türen öffneten sich. Schritte waren zu hören und Gemurmel. >>Jetzt oder nie!<< dachte Slavik, aktivierte seine Waffe wieder und sprang durch die Luke wieder in die Kabine zurück. Dort überraschte er zwei Wachmänner, die er mit gezielten Schlägen niederstreckte. Außerhalb der Kabine stand noch ein weiterer Wachmann, der nun das Feuer auf ihn eröffnete. Geschickt wehrte Slavik die ersten paar Lasergeschosse gegen die Kabinenwände, bevor er das nächste im richtigen Winkel auf seinen Angreifer zurückprallen ließ. Der Getroffene wirbelte herum und fiel lautstark zu Boden.
    Leider war durch das Abfeuern der Waffen der Alarm ausgelöst worden und ein schriller Alarmton hallte scheinbar durch das ganze Schiff. „Scheißdreck!“ fluchte Slavik, stürmte aus der Kabine heraus, sah sich nach weiteren Gegner um und lief in eine kleine Einbuchtung in Deckung. „Verdammter Alarm. Verdammte schießwütige Soldaten. Verdammter Scheißtag!“ fluchte Slavik nun in seiner Sprache los und schlug gegen die Wand. Ein Klappern und plötzlich offenbarte sich vor ihm ein kleiner Waffenschrank. Scheinbar hatte er sich in einer kleinen Ausrüstungsbucht Deckung verschafft. Ein glücklicher Zustand, denn neben einigen automatischen Lasergewehren fand Slavik auch noch eine Reihe Granaten und sogar noch einige Laserschwerter. Instinktiv griff sich Slavik eines der Schwerter und vier Granaten. Dann, nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine Gegner in der Nähe waren, zog er den Stift einer Granate, packte sie in den Waffenschrank und spurtete so schnell er konnte davon. Eine gewaltige Explosion, die den Boden zum Beben brachte folgte und als Slavik einen Blick zurück warf, sah er einige Flammen aus der Bucht stoßen.
    Der Gang, den Slavik entlang spurtete, war hoch, mit dunklen Metall ausgekleidet und nun durch blinkendes rotes Licht ausgeleuchtet.
    Während er lief, aktivierte Slavik auch das zweite Laserschwert. Eine grüne Klinge kam herausgefahren. Der Griff des Schwertes lag recht leicht in der Hand und Slavik vermutete, dass es sich um ein Light-Saber, ein Laserschwert für schnelle, jedoch schwache Angriffe. Das störte ihn nicht, aber die Tatsache, dass an Bord des Schiffes in den Ausrüstungsbuchten Laserschwerter gelagert waren, machte ihn Sorgen. Dies bedeutete nämlich, dass es sicher mehrere Soldaten auf dem Schiff geben musste, die mit der Kunst des Laserschwertkampfes vertraut waren.
    Es war schon eine Ironie des Schicksals: die ganzen Jahre über hatte sich Slavik nach Gegnern gesehnt, die ebenfalls den Umgang mit einem Laserschwert beherrschten. Er hatte sich nach ebenbürtigen Gegnern gesehnt. Und nun schien er gleich ein ganzes Schiff voller Gegner gefunden zu haben und von eben diesem Schiff wollte er so schnell es ging wieder herunter.
    Im Angesicht dieser Fügung konnte sich Slavik eines Grinsens nicht erwähren.
    Der Gang vor ihm machte einen Knick und als Slavik um die Ecke rannte, wäre er fast in eine Gruppe von Soldaten gerannt. „Da ist er!“ brüllte einer. „FEUER!“ befahl ein anderer. Ein bunter Hagel an Laserprojektilen ging auf Slavik nieder, doch da Slavik nun über den Vorteil von zwei Schwertern verfügte, schaffte er es, die Geschosse von sich weg und teils auch wieder auf seine Gegner zu lenken. Und dann passierte das, womit Slavik hätte rechnen müssen: der Mann, der den Feuerbefehl gegeben hatte, schmiss sein Gewehr zur Seite und zog ebenfalls ein Laserschwert. Die Soldaten um ihn herum feuerten weiter. „Shit!“ brach es aus Slavik heraus. Nun musste er sich beeilen, die Angreifer mit den Schusswaffen zu beseitigen, sonst hätte er keine Chance. Mit einem gewaltigen Satz sprang Slavik auf die Gruppe zu, wirbelte wie ihm Wahn herum, die Schwerter rotierten in seinen Händen. Die Wachmänner mit den Schusswachen hatten keine Chance. Slavik hatte seine Bewegung abgeschlossen und der letzte Körper fiel gerade zu Boden. Die Gruppe musste aus knapp 10 Soldaten bestanden haben. Den Großteil hatte er glücklicher weise mit reflektierten Lasergeschossen ausgeschaltet, so dass er nur noch drei „selber“ richten musste.
    Nun stand er umringt von Leichen, ihm gegenüber der Soldat mit dem Laserschwert.
    Die Augen des Mannes waren von einer Sonnenbrille verdeckt, doch der Mund zeigte ein nervöses Grinsen. Slavik konnte nicht anders, er musste auch grinsen und ohne ersichtlichen Grund deaktivierte er auch das grüne Lichtschwert und verstaute den Griff an seinem Gürtel.
    „Sonst wär’s doch unfair, oder?“ sagte Slavik, der bemerkt hatte, wie der Soldat den Kopf leicht schräg gestellt hatte.
    Die beiden Männer standen sich gegenüber, keiner bewegte auch nur einen Muskel. Slavik sammelte seinen Geist und konzentrierte sich auf die Technik, die sein Meister Sichtung genannt hatte.
    Diese alte Technik ließ seinen Gegner in einer hellblauen Aura erscheinen und verbesserte zusätzlich Slaviks Genauigkeit enorm. Diese Technik hatte er bisher nur im Training gegen seinen Meister angewandt und nun war es das erste mal, dass er sie für einen Kampf auf Leben und Tod brauchte.
    Sein Gegenüber erstrahlte in dieser hellblauen Aura und für Slavik verschwamm die Umgebung; er achtete nur noch auf seinen Gegner.
    Der Kampf begann; Slavik stürmte auf seinen Gegner zu und führte einen Schlag gegen seinen Kopf aus. Sein Gegner blockte und beim Kontakt der Klingen blitzte es hell. Weitere Schläge folgten; gegen den Körper, gegen Beine, Arme und den Kopf, von ihm, von seinem Gegner.
    Slavik spürte eine unglaubliche Freude während er kämpfte; es war das erste Mal, das er so eine Freude empfand. Vielleicht lag es daran, dass es sein erster Kampf war, bei dem sein Gegner nicht sein Meister war. Vielleicht aber auch daran, dass sein Gegner wirklich gut war. Endlich hatte er die Art von Gegner gefunden, nach der er immer gesucht hatte.
    Doch Slavik hatte leider keine Zeit, den Kampf unnötig in die Länge zu ziehen, also zog er das Tempo gewaltig an, drängte seinen Gegner zurück und schließlich beendete er den Kampf, indem er seinem Gegner einen glatten Stoß durch den Bauch verpasste.
    Leblos sank der Körper zu Boden und mit ein wenig Wehmut betrachtete Slavik noch den Toten, als plötzlich ein lauter Schrei ertönte. „AAAAARRRRRRGGGGGGgggghhhhhh“.
    Die Stimme kannte Slavik: „Azrael!“ rief er aus und rannte in die Richtung, aus der er den Schrei gehört hatte.
    Er rannte und rannte, konnte aber nicht genau sagen, aus welchen der vielen Räume der Schrei gekommen war. Wahrscheinlich hätte er ihn nie gefunden, wäre nicht ein weiterer Schrei aus einem der Räume direkt vor ihm gekommen: „WAS IST MIT MIR PASSIERT???“
    Slavik überprüfte jeden Raum im Gang und bei der fünften Tür hatte er Glück: er trat in eine Art Labor. Das erste, was er sah, war ein toter Arzt. Er hatte ein Skalpell im Hals. Das nächste, war ein umgestoßener Metalltisch und ein Soldat, der ihn plötzlich, scheinbar wegen seines Laserschwertes, ängstlich ansah. Dann fiel sein Blick auf einen Halbwüchsigen, vielleicht 15 oder 16 Jahre alt, der scheinbar den Soldaten, und nun Slavik anstarrte. Slavik erwiderte den Blick des Jungen, der eine Sonnenbrille trug und plötzlich fragte sich Slavik, ob er wahnsinnig sei. „Azrael? Bist du das?“ stammelte er und ließ das Schwert sinken.


    DJ n

  9. #49
    Das Shuttle von Commander Guiliani hatte gerade den Hanger der Warblade erreicht als ihm auch schon nervös und ungeduldig ein Offizier entgegen kam ,” Sir,......wir haben ein Problem, einer der Gefangenen ist entflohen und mordet sich durchs Schiff und dieser Corp Futzie........dieser Lesiro .....er meinte in ihrer Abwessenheit Boss spielen zu müßen und hat irgendein Fremden an Bord gelassen , der hier frei rum laufen konnte.....!”
    “ WAS hat er .....was glaub er eigentlich wer er ist .........glaubt er der hat hier Narrenfreiheit nur weil er auf mein Schiff geduldet wird , er von der Corp ist under von uns die Genehmigung bekam eine Forschungsdeck ein zurichten ?........Ich hoffe wenigstens für ihn das er die Finger von den Gefangen gelassen hat !”
    “ Keine Sorge , Sir .....wir haben sie verlegen lassen ,so wie sie es über Funk angefordert haben!” “ Gut , wenigstens EINE Gute Nachricht........... Wo treibt sich eigentlich dieser Lesiro gerade rum ?”
    “ Er ist beim Essen , Sir!”
    “ Schicken sie SOFORT in mein Büro und es mir egal ob sein Essen kalt wird, ach....Hoven, bitte bringen sie den beiden Gefangenen doch bitte ein Mahl, wir möchten doch nicht das sie verhungern ”
    “ Verstanden, Sir!”
    Gerade wollte sich der Offizier auf den Weg machen als er sich noch mal zu Guiliani umdrehte, “...Was ist eigentlich mit den Entflohen der sich durch das Schiff ........!”
    “ Auf welchen Deck treibt der sich rum,” fragte entnervt der Commandant.
    “ .....Deck 5 ....das Corp Forschungsdeck , Sir!”
    “ Hatte ich mir irgendwie gedacht.....nun wenn das SO ist geht uns das nichts an, soll er doch ein paar von diesen Hirnlosen Idioten um legen.......... Solang er nur auf den einen Deck bleibt , aber falls er es sich DOCH wagen sollte einen UNSERER Leute an zu greifen ....setzten sie die Gardeinfantrie ein.....die werden so gut wie mit jeden fertig.”
    “ Alles klar Sir,” damit verschwand der Offizier .


    Es dauerte nicht lang als es schon an der die Tür klopfte, Guiliani hatte sich gerade hinter seinen schweren antiken Schreibtisch bequeme gemacht , die Füsse hoch gelegt und sich ein Pfeife anzündet als Lesiro ungebeten eintrat,” Sie wollten mich sprechen und sie wissen das ich gerade am ......,” “ JA ICH WEISS DAS SIE GERADE AM ESSEN WAREN UND ES IST MIR SCHEISSEGAL , WAS FÄLLT IHNEN EIN MIR HIER AUF MEIN SCHIFF IRGENDWELCHE IDIOTEN AN ZU SCHLEPPEN,” unterbrach ihn Guiliane zornig , wobei sein Cyborgauge rot leuchtete .
    “.......Ich möchte ihnen nur ungern wiedersprechen doch dieses Schiff gehört......,”
    “ Dieses Schiff gehört niemanden......... Dieses Schiff ist Eigentum der Legion und nicht der Corp..... Ihre tolle Einrichtung bezählt uns legendlich für militärische Zwecke wo ihre Einheiten stete versagen.........sie werden auf diesen Schiff nur GEDULDET , Lesiro.....und wenn ich es für nötig halte steht es mir frei sie in einer Torpendokapsel ins All zu feuern.
    Und nun sehen sie zu das sie diesen Affen wieder los werden sonst findet er sich schnell in einer Zelle wieder,” fuhr Guiliani Lesiro an.
    “ ER ist ein kein Affe , er ist ein Agent der Corp....”
    “ SO ist er das, mir scheint als würde das ganze Universum nur aus Corp Agenten bestehen...... Tun sie was ich ihnen aufgetan habe, mir reicht schon das SIE hier am Bord sind da kann ich nicht noch mehr dieser Sorte gebrauchen ....und machen sie das sie raus kommen!”
    Eingeschüchtert wie ein kleines Kind verschwand Lesiro aus dem Büro und Guiliani lehnt sich gemütlich zurück ,grinste zur Decke und nahm ein weiteren Zug aus seine Pfeife.
    Er überlegt eine Zeit lang ehe zum Sprechgerät ( mir fällt der scheiß name net ein ) griff ,
    “ Hoven ?”
    “ Ja Sir, “ antwortete ein Stimme über den digitalen Äther.
    “ Haben sie den Gefangenen schon ihr Essen gebracht ?”
    “ Nein , Sir ich wollte gerade.......”
    “ Vergessen sie es , ich möchte das BEIDE heute Abend mich mein Dinner in der Offiziersmesse begleiten!”
    “ Sir?”
    “ Stellen sie keine Fragen, sorgen sie nur dafür das Beide pünktlich zum Essen anwessend sind , verstanden ?”
    “ Ja Sir, wird eingerichtet, Sir!”

    Geändert von Wohan (29.08.2004 um 01:52 Uhr)

  10. #50
    Azrael bekam gar nicht mit, wie Slavik den Raum betrat. Auch reagierte er erst nicht auf dessen Anrede: „Azrael, bist du das?“
    Azrael fasste sich noch immer fassungslos über das Gesicht. Er wusste nicht was er sagen sollte. Zitternd fing er an sich zu bewegen. Langsam stütze er sich auf. Mit den Händen stemmte er sich gegen einen umgefallenen Tisch, und dann gegen die Wand. Dort versuchte er einigermaßen Halt zu finden. Dann erblickte er Slavik, der den Griff seines Schwertes in den Händen hielt, und ihn anstarrte.
    „Du bist spät“, warf Azrael ihm vor. Seine Stimme klang verändert. Nicht so rau wie er es gewohnt war, sie war frisch. Und dynamisch. Slavik staunte nicht schlecht:
    „Was ist dir denn passiert?“ „Später, wir müssen hier raus.“
    Langsam ließ Azrael den Druck in seinen Armen abschwächen und fing an sich langsam auf seinen Beinen fortzubewegen. James der das ganze unter Schock beobachtete fing ebenfalls an sich zu regen, langsam in Richtung Tür kroch er wie eine Robbe sich fortbewegend zur zweiten Tür. Slavik ließ sein Schwert erscheinen, allein dieses Geräusch ließ James zusammenzucken und liegen bleiben. Azrael durchstöberte seine Klamotten. Sein kompletter Anzug war zu groß und wirkte schlampig. Alles hing überall zu lang herab. Es sah so aus als wäre Azrael eingelaufen.
    „So eine verfluchte Scheiße… Was war das für ein Zeug.“ Slavik ging langsam auf den am Boden liegenden James zu. Azrael unterbrach Slaviks Bewegungen: „Lass ihn, wir brauchen ihn noch um hier raus zu kommen.“ Slavik schien mit dieser Ansicht nicht ganz nachzuvollziehen, sagte jedoch nichts.
    „Kannst du gehen?“, fragte Azrael an James gewand. Dieser stand sofort auf, fast mechanisch und nickte. „Hervorragend“, es war die Ironie an sich. „Du erinnerst dich noch an unseren Deal?“
    James schien einen Moment nachzudenken, bevor er nickte. „Dann mach dich nützlich, wir haben nicht ewig Zeit, wir müssen zu meinem Schiff…“
    So schlich der dreier Trupp dann los. Obwohl schleichen konnte man das wirklich nicht nennen. Sie bewegten sich doch mehr laufend vorwärts. Sie erreichten ohne irgendwelche Anzeichen von Widerstand den nicht gesicherten Bereich. Es gab weder Wachen, noch irgendwas anderes. Und dann plötzlich, so als wären die bewaffneten Gestalten vor ihnen aus dem Boden gewachsen, liefen sie in einen Gang, dem letzten, der sie noch von dem Hangar trennten, in einen Hinterhalt. Sechs Soldaten in schwarzen Uniformen standen dort mit angelegten Impulswaffen. Azrael identifizierte sie sofort als eine höher gestellte Gruppierung. Sie gehörten wohl nicht zur CORP. Sie hatten keinerlei Abzeichen.
    Auch war die übliche Anrede der CORP: „Halt, stehen bleiben“, durch eine andere ersetzt worden. Einer der Soldaten rief, aber nicht zu den drei Flüchtigen, sondern zu seinen Kollegen: „Wenn sie sich rühren, erschießt ihn.“ Das war mehr als deutlich. James, der Azrael auf den Schultern trug flüsterte ihm zu: „Das sind nicht unsere Leute.“ Diese Aussage war mehr als überflüssig. „Legen sie ihre Waffen nieder, und stellen sie sich mit den Händen an die Wand. Entfernen sie sich von dem Jungen und dem Soldaten.“ Azrael schalte, und gab James einen unauffälligen Tritt, der einen Schritt zur Seite machte, und so die Schussbahn auf Slavik freigab. Slavik wirkte auch überrascht, nahm sich ein Lichtschwert und ließ es fallen. Es rollte auf den Trupp Soldaten zu. James ließ Azrael an der Wand runter, sodass er sich dort abstützen konnte. Sofort rückten die Soldaten vor, und sicherten James und Azrael. Vier der Soldaten gingen noch zwei Schritte weiter. Zwei blieben bei ihnen und stellten sie sich schützen vor sie. Azrael blickte James an und dieser ihn. Was sie dachten war mehr als offensichtlich: „Was geht hier vor?“ Der Sprecher ließ sich nicht stören. Auf ein Kopfnicken gingen Zwei Soldaten hinter Slavik. Sicherten ihn, um ihn dann zu durchsuchen. Die Hand des Soldaten berührte Slavik nicht einmal, sie ging zu Boden. Und ein Schmerzensschrei entwich ihm. Ein Roter Lichtstrahl setzte gleich nach, um den Rest des Soldaten zu erledigen. Hier sah man nun den Unterschied eines Soldaten zur der Brigade. Der Soldat ließ sich fallen, und wich so dem Streich aus, während der zweite Soldat rechtzeitig nach hinten sprang und sich in sichere Reichweite brachte. „Eröffnet das Feuer!“ Das Geräusch, dass die Gewehre beim Laden verursachten erklang synchron, ebenso schoss aus allen Läufen parallel derselbe Lichtstrahl, alle mit dem selben Ziel. Slavik.
    Dieser warf sich ebenfalls hin und entging so den Schüssen, jedoch nutzen die Soldaten den Moment ihn auf dem Boden zu umstellen. Nun hatte Slavik keine Chance, dass sah auch er so, und ließ das Lichtschwert einfahren. Der Soldat mit der Hand packte sich seine Waffe und stellte sich zu den anderen, jedoch hatte dieser scheinbar keinen Gedanken der Rache im Kopf. Diszipliniert stellte er sich in Formation. Azrael wusste er tun konnte, er war unbewaffnet und physisch jedem hier wohl unterlegen. Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, und von niemand anderem als James. Azrael spürte kalten Stahl an seiner Kehle. Es war die Rückseite eines Messers. Nein, eines Skalpells. „Verflucht“, fuhr es Azrael durch den Kopf. Auf James hatte er gar nicht mehr geachtet. Dieser Zog Azrael hoch und rief den Wachen zu, die mit dem Rücken zu ihnen standen: „Lasst Ihn laufen, oder ich werde den Jungen umbringen.“ „Den Jungen? Ich gebe dir mal Jungen“, wollte Azrael ihm am liebsten anschreien. „Sie sind nicht in der Position zu verhandeln. Überlegen sie was sie tun, sie riskieren nicht nur ihr Leben, lassen sie den Jungen laufen…“ James ging Schritt für Schritt Richtung Tür, die in den Hangar führen würde. Azrael überlegte ob James entweder verdammt gut bluffte, oder ihn wirklich umbringen wollte. Sie erreichten die Tür, die Soldaten machten keinen Anstand die Waffen auf sie zu richten, stattdessen ließen sie Slavik aufstehen. „Wir werden ihn nicht laufen lassen, und Sie werden dieses Schiff nicht verlassen.“ Fast trotzig antwortete James: „Das werden wir sehen…“ James packte Azrael und lief, nachdem sich die Tür geschlossen hatte mit ihm zur Absyss. Im Hangar liefen nur ein paar Mechaniker rum, aber die störten sich nicht weiter an diesen Gästen.
    Unbeschadet erreichten Azrael und sein „Geiselnehmern“ die Absyss. Azrael war sich aber sicher, das ihr kompletter Weg beobachtet worden war. Und was war mit Slavik???

  11. #51
    Die ganze Szenerie brauchte noch immer einige Zeit, um von Slavik verarbeitet und realisiert zu werden: Azrael war, auf welche Art und Weise auch immer, wieder zu einem Jugendlichen geworden und vor wenigen Sekunden von einem Soldaten in den Hangar gebracht worden, während er noch immer unbewaffnet bei den CORP-Agenten blieb. Das alles schien Slavik zu konfus als das es wahr sein konnte, doch der rationale Teil seines Gehirnes sagte ihm, dass alles wahr war; und das machte ihn wütend. Warum, wusste Slavik nicht, aber eine Woge gewaltiger Wut begann sich in ihm auszubreiten und seinen Geist zu überfluten. Langsam ballte Slavik seine Fäuste und entspannte sie wieder. Plötzlich spürte Slavik einen Gewehrlauf in seinem Rücken und der Befehlshaber begann wie wild herumzuschreien: „WORAUF WARTET IHR FAULEN HUNDE NOCH? LASST DEN GANZEN BESCHISSENEN HANGAR ABRIEGELN! KEIN SCHIFF DARF REIN ODER RAUS!“. Einer der Soldaten räusperte sich und wie eine Furie wirbelte der Befehlshaber zu dem Soldaten herum; er stand keine drei Schritte von Slavik entfernt, so dass Slavik das purpurne Gesicht und die stark hervor getretenen Sehnen und Adern am Hals sehen konnte. „WAS IST?“. „Sir… wenn…wenn wir den Hangar abriegeln, bringt der Typ den Jungen vielleicht um… Sir…“ stammelte der Soldat unter sichtlicher Anstrengung, einen militärisch korrekten Ton beizubehalten. Plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, riss der Befehlshaber seine Handfeuerwaffe aus dem Halfter, zielte und schoss. Das Projektil durchschlug den Schädel des Soldaten mit Leichtigkeit und zerschmetterte den Stirnknochen. Blut und Hirnmasse spritzten herum; Slavik und der Soldat hinter ihm bekamen auch ordentlich was ab und in dem Moment, als warmes Blut und Hirnmasse auf Slaviks Gesicht traten, brachen in dessen Geiste die letzten Barrieren der Selbstkontrolle. Der Leichnam des Soldaten war kaum auf dem Boden aufgeschlagen, als Slavik schon den Soldaten hinter sich zu Boden geworfen hatte, indem er den Lauf des Gewehres packte und den Soldaten mit einer übermenschlichen Kraft über sich selbst schleuderte. Beim Aufschlag des Soldaten ertönte ein Ekel erregendes Knacken; das Genick des Soldaten war gebrochen. Doch Slavik wartete nicht erst, bis der Soldat mit dem Hals auf dem harten Boden aufprallte, sondern ließ noch im Wurf den Gewehrlauf los, tauchte unter dem fliegenden Mann durch und rammte dem am nächsten stehenden Soldaten mit ganzer Kraft seine spitze Schulter in die Magengrube, so dass der Getroffene den Halt verlor und gegen zwei seiner Kameraden prallte und mit zu Boden riss. Slavik war nun in einem wahren Kampfrausch verfallen, einer jeder Anfälle, wie er sie zuletzt in jüngeren Tagen hatte: unkontrolliert, unbändig, alles zerstörend.
    Unter den drei Männern, die er zu Boden geworfen hatte, schien auch derjenige zu sein, der seine Waffen an sich genommen hatte, denn zumindest ein Laserschwert fand Slavik plötzlich neben seinem rechten Fuß. In einer raschen Bewegung hob Slavik es auf, ließ die Klinge heraus fahren und wirbelte herum. Die CORP-Agenten um ihn herum starrten ihn teils ängstlich, teils verwirrt an. Nur der Befehlshaber schien Slavik mit reiner, hohler Wut anzustarren, denn sein Gesicht schien noch dunkler geworden und die Adern waren noch dicker geworden. „TÖTET IHN! TÖTET IHN!“ kreischte er und zielte selbst mit der Handfeuerwaffe auf Slavik und schoss; jedoch zu spät, denn Slavik war schon unterhalb des Laufes getaucht und stand nun, wenige Augenblicke nach dem Schuss vor dem Befehlshaber. Beide sahen sich starr in die Augen und schlagartig wurde das dunkle, purpurne Gesicht des Befehlshabers kreidebleich, als er den Ausdruck in den Augen Slaviks sah. Dann wurde es Nacht um ihn, denn Slavik hatte ihm die Klinge des Laserschwertes senkrecht von unten durch den Schädel gestoßen.
    Wieder wartete Slavik nicht, bis der nächste tote Körper zu Boden fiel, sondern wirbelte herum und griff die umliegenden Soldaten an. Mit schnellen Streichen seines Schwertes richtete Slavik einen nach dem anderen hin, als er plötzlich durch einen harten Aufprall am rechten Oberarm beinahe aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Ohne sich genauer damit zu befassen, wirbelte Slavik herum und stürmte auf einen Soldaten, der mit gezückten Gewehr vor ihm stand, zu und teilte ihn von Oben nach Unten mit dem Schwert in zwei Hälften, die zu verschiedenen Seiten umfielen.
    Wenige Augenblicke später waren auch die restlichen Agenten der CORP tot und er stand in einem Durcheinander von Gliedmaßen und Kadavern. Schwer atmend sah sich Slavik um und langsam gewann sein Bewusstsein wieder die Kontrolle über seinen Körper zurück und mit dem Bewusstsein kam auch der Schmerz. Slavik sah an seinem rechten Arm herab und bemerkte eine klaffende Schusswunde am Oberarm. Im nächsten Moment überkam Slavik in Anbetracht der vielen verstümmelten Leichen ein Brechreiz und er übergab sich zwei mal, ehe er zitternd das Lichtschwert wieder wegsteckte und mit schwankenden Schritten durch die Tür ging, durch die Azrael und James zuvor geflohen waren. Ein zweites Schwert wollte Slavik nicht mitnehmen, er würde sich wie ein Leichenfledderer vorkommen, zwischen den Toten nach einem weiteren Schwert zu suchen.
    Im Hangar herrschte reges Treiben und Slavik sah sich langsam um. Irgendwo musste Azrael sein.
    Plötzlich fielen ihm zwei Gestalten vor einem Schiff auf, die ihm bekannt vor kamen: Azrael und dieser Soldat, James. So schnell er konnte lief Slavik auf die Beiden zu und nach einigen Metern schien es auch so, als ob Azrael und James ihn bemerkt hatten, denn sie kamen ihm entgegen; keinen Moment zu spät, denn kaum war Slavik bei James und Azrael angelangt, fiel er in Ohnmacht. Er war mit den Kräften vollkommen am Ende…

    Geändert von Simon (05.09.2004 um 14:53 Uhr)

  12. #52
    Man verzeihe mir die folgenden Posts, aber aus Gründen der Wiederherstellung des Romans werde ich die Episoden in zwei, max. 3 Posts zusammenfassen.
    Sollte ich deswegen eine Verwarnung erhalten, kein Problem.
    DJ n

    Episode by Fried:
    Nichts. Rein gar nichts. Nichts bis auf ein lang gezogenes, nervtötendes Rauschen mit einigen in unregelmäßigen Abständen auftauchenden Knackgeräuschen. Josh saß aufgeregt auf seiner Unterlippe kauend ( was wohl ziemlich bescheuert aussehen musste) neben dem Funkgerät welches er über ein grün leuchtendes Schaltpult bediente und warf ab und zu einen Blick aus dem einem der Bullaugen und sah beunruhigt wie die großer schwarzen Jäger, die ihn an die riesigen Vögel die früher manchmal durch die Häuserschluchten seiner Geburtsstadt gezogen waren erinnerten, immer näher kamen. Winyett murmelte leise irgendwelche Verwünschungen, starrte auf den Boden, hob dann manchmal den Kopf und sah ihn durchdringend an, als warte sie auf Zeichen, das sie würden. wutentbrannt schleuderte Josh die metallenen Kopfhörer von sich, lehnte sich zurück und schloss die Augen, jede Lockerheit war von ihm gewichen.
    "Nichts?"
    "Nein. Alle Signale werden geblockt, keinen blassen Schimmer warum."
    "Verdammt......."
    Die unerwartete Stille legte sich wie eine Decke über die beiden Insassen der Rettungskapsel. Wie betäubt saß Josh an der kalten stählernen Wand und wartete auf das unvermeidliche.
    „Und jetzt? Was passiert jetzt mit uns?“, fragte Winyett, obwohl sie sich eigentlich schon ausmalen konnte was als nächstes kommen würde.
    „Nun..... sie werden uns auf ihr Schiff holen, ausfragen, foltern, wieder ausfragen, foltern bis wir um Gnade winseln und das ganze wird darauf hinauslaufen das ich erschossen werde und du an die Corp. Übergeben wirst“, meinte der ASR-Agent in gleichgültigem Ton. Winyett konnte Joshs Gesicht nicht sehen, doch war sie sich über die Bitterkeit die hinter seiner albernen Ausführung steckte im klaren.
    Stille. „Außer vielleicht.....“, murmelte Josh zaghaft in die Dunkelheit,„Außer was?“, gab Winy entnervt zurück, dieser Typ ging ihr langsam auf die Nerven. Josh beugte sich grinsend vor und sah ihr fest in die Augen, „ Der Plan ist zwar alt, aber immer wieder gut.“

    Der Pilot und seine aus zwei Soldaten bestehende Besatzung schritten die spiegelglatte Treppe zum Schleusentor in Windeseile hinab. Grade erst hatten sie die antriebslos im All herumgondelnde Kapsel in den Bauch ihres Jägers aufgenommen. Der Pilot machte halt, musterte das offenbar unbeschädigte Fluchtobjekt und ließ dann einen seiner Männer die runde Stahltür öffnen. Als sich in der Finsternis dahinter eine undeutliche Bewegung abzeichnete entsicherte der andere Soldat seine Waffe und fixierte die hoch gewachsene gestalt die aus der Kapsel heraustrat. Die Verwunderung des Personals war groß, da der schwarzhaarige Mann mit den scharf geschnittenen Gesichtszügen die Uniform eines Corp.-Beamten trug und vorschriftsmäßig vor der Beatzung salutierte.
    „Identifizieren sie sich!“, blaffte der Pilot in hartem militärischen Ton.
    „Pliskin, Samuel Pliskin, Gefreiter der 26. Sturmbrigade“, gab der Angesprochene Umschweife zurück. „Soso“, sagte der Pilot kalt lächelnd, „können sie mir verraten wieso sie in einer Rettungskapsel durch den Weltraum treiben?“
    „Wir wurden angegriffen, Sir“, war die Antwort.
    „Angegriffen?“, der Pilot musterte den Neuankömmling misstrauisch, „Von wem?“
    „Ich weiß es nicht Sir. Es ging alles viel zu schnell. Das feindliche schiff konnte nicht geortet werden. Auf einmal stand alles in Flammen und der Kommandant befahl uns, sofort das Schiff zu verlassen“, gab der Soldat in abgehackten Sätzen zurück.
    „Wie ist der Name des zerstörten Schiffes?“
    „Neberus, Sir“
    „Ach wirklich?“, wieder umspielte ein gekünsteltes Grinsen die Lippen des Piloten, „Ich wusste gar nicht das die Neberus wieder in diese Gefilde eingedrungen ist.“
    „Es war ein Befehl von oben. Wir sollten unverzüglich zurückkehren. Das ist alles was ich weiß.
    Der Pilot hob die Augenbrauen, scheinbar wartete er auf mehr.
    „Ich kann ihnen die Koordinaten zeigen, Sir“
    „Nun gut, dann kommen sie mit“, meinte der Pilot und führte den von den beiden Soldaten bewachten „Schiffbrüchigen“ aus der Schleuse hinaus. Winyett sah sich kurz um und stieg dann aus der Kapsel.


    Episode by Winy:
    Winy sah sich um. Im Hintergrund verklangen leise die Schritte von Josh und den Corp. Männern auf dem Metallboden. Sie waren weit genug entfernt um Winy nicht mehr gefährlich werden zu können. Durch diese Tatsache beruhigt tat Winy einen weiteren Schritt in den Raum und blieb abrupt stehen. Diese ganze Umgebung kam ihr so vertraut vor, dass sie für einen Moment den Atem anhalten musste um sich unter Kontrolle zu bekommen und nicht irgendetwas zu machen, das sie später ganz bestimmt bereuen würde. Was tat sie hier überhaupt? Sie hatte einen Anschlag auf ein Gebäude der Corp. verübt, hatte gegen Fireburn gekämpft, den Oberbefehlshaber der Corp. Truppen und befand sich in Gesellschaft eines- wohlmöglich alles andere als vertrauenswürdigen- ASR Agenten, den sie kaum kannte und der sich jeden Moment als Verräter herausstellen konnte. Und nun drang sie gerade in ein ihr wohlbekanntes Raumschiff der Corp ein, um –was auch immer- irgendwas zu machen. Es war schon lange her, dass sie so ein schlechtes Gewissen hatte. Sie hatte ihre Eltern verraten, die sich tagtäglich um sie gekümmert hatten, ihre Zeit für sie geopfert hatten und arbeitete nun gegen sie. …Welch Ironie des Schicksals. Wenn es Gott wirklich gab, musste er ziemlich grausam sein.
    Mit einemmal hatte Winy alles verloren, was ihr je etwas bedeutet hatte. Sie fühlte sich einsam. Einfach nur einsam…und verlassen.
    …Aber wer weiß…vielleicht gab es doch noch einen Weg zurück…vielleicht würden ihre Eltern ihr alles verzeihen… Nein. Nein, an so etwas durfte sie nicht denken. Was sie verlange war absolut unmöglich. Wenn ihre Eltern sie kriegen sollten, konnte sie sich freuen, wenn sie Winy schnell umbrachten, das wäre wohl das Beste. Aber das würden sie nicht tun. Dafür wusste Winyett viel zu viel…
    Mit einem ärgerlichen Kopfschütteln verscheuchte Winy diese Gedanken und bemerkte, dass sie immer noch vor der Rettungskapsel stand, Löcher in die Wand ihr gegenüber starrend. Wäre in diesem Moment ein Corp Agent den Weg zur Luftschleuse abgeschritten, wäre es ein leichtes gewesen, Winyett zu überrumpeln, was natürlich nicht heißen sollte, dass es nicht auch sonst leicht wäre. Ja…ihre einzige Waffe war ein Lichtschwert, mit dem sie kaum umgehen konnte. Die Corp Leute würden sich kaputtlachen, wenn sie Winy mit dem Schwert hantieren sahen. Vielleicht hätte sie Fireburns Schwert mitnehmen sollen…(das war wie in einigen zweitklassigen Horrorfilmen, die es früher gab, ärgerte sich Winyett. Jemand schlug dem Killer die Waffe aus der Hand, war aber entweder zu dumm oder zu faul sie mitzunehmen.)
    Wieder hätte sich Winy am liebsten vor Wut irgendwo hin gebissen. Fireburn. Wahrscheinlich hatten ihn die Corp Spinner schon wieder befreit, bevor die ASR Spinner ihn holen konnten und um Winys Glück perfekt zu machen, würde Fireburn natürlich sofort eine Nachricht an alle Raumschiffe in der Gegend senden und die Corp Angestellten brauchten sich nur die Identifikationsnummer der Rettungskapsel ansehen, um zu begreifen, wer in Wirklichkeit auf dem Raumschiff gelandet war- es sei denn sie waren dumm oder einfach nur unfähig. Natürlich würde es auf dem Raumschiff dann bald vor Corp Agenten wimmeln und Winy und Josh konnten sich eines besonders qualvollen Todes erfreuen.
    Winy verdrehte die Augen. Genau so etwas brauchte sie jetzt. Ein paar negative Gedanken, die sie…ja was eigentlich? Sie hatte keine Ahnung, aber irgendwie kam es ihr so vor, als würde sie nur noch negativ denken in letzter Zeit. War ja eigentlich auch kein Wunder, bei dem Mist, der passiert war und das in sekundenschnelle sodass sie selbst noch kaum durchblickte.
    Winy seufzte resignierend. Jetzt stand sie immer noch vor der dummen Kapsel, anstatt irgendetwas zu tun. Irgendetwas, das ihr vielleicht in dieser Situation helfen konnte…
    Zuerst wäre es vielleicht hilfreich, irgendetwas zu besorgen, womit sie ihre Wunde versorgen konnte, die tat mittlerweile wieder ganz schön weh. Die Wunde war mittlerweile nicht mehr am bluten, aber dafür verklebte das mittlerweile geronnene Blut ihre Schulter, wie ebenso ihren schwarzen Mantel. Als wäre das nicht genug, sandte die Wunde bei jeder Bewegung stechende Schmerzen durch ihren Körper. Agentin schien wohl doch nicht der richtige Beruf für Winy zu sein…wenn sie hier heraus kommen sollte, würde sie nur noch Computer hacken und zwar von ihrem Büro aus. Keine waghalsigen Aufträge mehr, die die ASR ihr sowieso nicht dankte, das stand fest. Danke, aber noch so etwas musste sie wirklich nicht haben…
    Mit schnellen Schritten bewegte sich Winy auf die Schleuse zu, die vorhin auch Josh und die Corp. Angestellten durchschritten hatten. Irgendwo in der Nähe musste ein Lager sein, wo sie Medikamente finden konnte…und womöglich auch Waffen. Die brauchte Winy wohl noch dringender, wenn sie es schaffen wollten von diesem Raumschiff und aus der Reichweite der Corp zu entkommen. Und Schmerzen vergingen irgendwann wieder…
    Die Schleuse öffnete sich mit einem leisen Surren, das Winy aber in ihrer derzeitigen Situation unheimlich laut vorkam, dass sie sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Hoffentlich hatte es niemand gehört. Unbehelligt betrat sie den großen Raum hinter der Schleuse. Obwohl…Raum konnte man ich eigentlich nicht nennen, es war eher ein Gang. Ein großer Gang, von dem mehrere kleinere Gänge abzweigten und mehrere gleich aussehende Türen. Keine war beschriftet. Na toll. Winy entschloss sich, die erste Tür auszuprobieren und zu sehen, wohin sie führte. Im selben Moment ging diese Tür auf und Winy sah sich einem unfreundlich dreinblickenden Corp. Angestellten entgegen. Anstatt sich umzudrehen und wegzulaufen blieb sie einfach stehen. Als der Corp. Mann sie sah, wurde sein Blick noch unfreundlicher und er stemmte die Hände in die Hüften, um sie gleich darauf unfreundlich zu mustern. Winy verfluchte sich in Gedanken dafür, dass sie nicht besser aufgepasst hatte, aber nun hatte weglaufen keinen Zweck mehr. Vielleicht hatte sie doch noch eine Chance…
    „Sind Sie die Computer Spezialistin?“, blaffte der Corp. Angestellte und seine Augen verengten sich zu Schlitzen, die beinahe in seinem massigen Gesicht verschwanden.
    „Äh…wie bitte?“
    „Ob Sie die Computerspezialistin sind, verdammt? Ist das denn so schwer zu verstehen?“
    Winy brachte eine steife Bewegung mit ihrem Kopf zustande, die nach einem Nicken aussah. „Ja…ich bin…Ich meine: Die bin ich.“ „Pah, ich dachte schon, es kommt keiner mehr. Ich hab den Idioten vor Stunden gesagt, dass sie mir jemanden schicken sollen. Verdammte Idioten… Los, folgen Sie mir.“ Der Corp. Angestellte schlug die Tür mit so einem Schwung auf, dass sie mit einem ohrenbetäubenden Scheppern gegen die Wand schlug und laut in den Angeln knarrte, bevor er hindurchging. Winy folgte ihm, leicht zögernd und bemüht, ihn nicht ihre Nervosität anmerken zu lassen. Mit dem Typen wollte sie es besser nicht zu tun bekommen. Hinter der Tür befand sich ein kleiner Raum, in dem sich praktisch nicht mehr befand als ein Computer und ein eingestaubtes Regal, gefüllt mit CDs und anderen Datenträgern. Nichts wirklich Interessantes.
    Der Corp. Angestellte trat an den Computer und erwartete anscheinend, dass Winy es ihm gleich tat, denn er warf ihr einen auffordernden Blick zu, der seine Wut aber kaum verbergen konnte. Die Hackerin beeilte sich seiner Aufforderung folge zu leisten und ging ebenfalls in den Raum hinein, zum Computer. „Nun? Was ist damit?“ Das wusste sie auch ohne zu fragen, aber trotzdem entschloss sich Winy erst einmal die Ahnungslose zu spielen. Besser keine Aufmerksamkeit erregen. Jedenfalls nicht, wenn sie keine Lust auf ein Meeting mit dem Kommandeur dieses Raumschiffs hatte, der ganz sicher nicht so ahnungslos war, wie dieser wütende Jemand hier im Raum. Der Typ konnte seinen Beruf eigentlich nicht besonders ernst nehmen. Selbst einem Blinden wäre die verkrustete Wunde an Winyetts Schulter aufgefallen.
    „Jemand hat einen Virus in unser System eingeschleust. Ich will, dass Sie ihn entfernen.“ Winy sah ihn einen Moment lang abschätzend und mit einem merkwürdigen Blick an, setzte sich dann kommentarlos an den Computer. Über so eine Unfähigkeit konnte sie doch wirklich nur den Kopf schütteln. Dass die Corp. wirklich nicht in der Lage war, einen Virus von ihren Computern zu entfernen…Oh, den kenne ich doch. „Schaffen Sie das?“ „Ja.“ Mal angesehen davon, dass sie diesen Virus selbst programmiert hatte, hätte er auch sonst keine Probleme für sie dargestellt. Und so hatte sie eine gute Ausrede, weshalb sie auf dem Raumschiff war. Vielleicht sollte Winys Pechsträne doch einmal ein Ende haben.
    „Keine Sorge, ich glaube, das bekomme ich hin. Lassen Sie mir eine Viertelstunde Zeit.“
    Daraufhin verschwand der Corp. Angestellte aus dem Raum und ließ Winy mit einem verblüfften Gesichtsausdruck zurück. Da befand sie sich auf einem Raumschiff der Corp. und reparierte deren Computer. Wenn Winy nicht in so einer bescheidenen Lage gesteckt hätte, hätte das vielleicht sogar witzig sein können.
    Eigentlich war Winy in der Lage, den Virus in deutlich weniger als einer Viertelstunde vom System zu entfernen, aber wozu die Eile? Das würde nur die Aufmerksamkeit der Corp. auf sie lenken.
    Sie loggte sich ins System ein, entfernte dort die Dateien des Virus und ließ noch anschließend ein ebenfalls von ihr programmiertes Programm das System überprüfen. Alles in allem dauerte es genau fünf Minuten um alles fertig zu machen. Und was macht man, wenn man unbeobachtet an einem Computer der Corp. sitzt? Natürlich ein wenig spionieren. Vielleicht fand Winy ja etwas Interessantes.
    „Mal sehen…“, Winy klickte schnell einige Dateien im System durch, ohne etwas von Interesse zu finden. „Ausbau der Corp. Station B3…nein. Eine Auflistung der Raumschiffe der Corp. und ihre momentane Position…interessiert mich nicht. Monatsgehalt der Corp. Beamten…auch nicht. Videoüberwachung…“ Winy grinste, wählte „Videoüberwachung“ und mehrerer Auswahlmöglichkeiten erschienen. Nach einem kurzen Blick auf alle Videos stellte sie fest, dass sie Josh nirgendwo sehen konnte. Wo wer er nur? Dafür fand sie ein nicht minder großes Lager, voll gestopft mit Medikamenten und Waffen…
    „Sind Sie fertig?“ Blaffte auf einmal eine Stimme hinter ihr, die Winy fast vom Stuhl fallen ließ. Der Corp. Angestellte war wieder da. Eindeutig zu früh.
    „Was unterbrechen Sie mich? Ich bin fertig, ja.“
    Ihr gegenüber schien augenblicklich etwas freundlicher zu werden. Oder bildete Winy sich das nur ein? „Sehr gut. Sie können gehen.“ Das ließ sich Winy nicht zweimal sagen, so schnell sie konnte, klemmte sie sich ihren Laptop unter den Arm und verließ, angestrengt um ihn nicht ihre Eile anmerken zu lassen, den Raum.
    Als sie wieder auf dem Gang stand, musste sie sich erneut zusammenreißen, um nicht loszulaufen. Das Lager war nur ein paar Meter weiter und, wie der Computer sagte, nicht einmal verschlossen. Kein Grund zur Eile also.
    Ihre Schuhe verursachten laute, klappernde Geräusche auf dem Metallboden. Sie hätte gerne versucht sich etwas unauffälliger zu bewegen, aber wie sagt man so schön: Wenn man versucht, etwas unauffällig zu machen, wurde es gleich doppelt so auffällig? Winy wusste es nicht, hatte aber auch keine Lust, sich mit so etwas zu beschäftigen.
    Die Tür zum Lager öffnete sich ebenso laut, wie die Schleuse vorhin und wieder hatte Winy das Gefühl, sich die Ohren zuhalten zu müssen. Nur die Ruhe bewahren…
    Im Raum vor ihr befand sich niemand, aber dafür war er voll gestellt mit aller Art Medikamenten, Essen in Konserven und in einer Ecke befand sich sogar ein Waffenschrank- unverschlossen. Das war merkwürdig…nur ein Narr würde so etwas unverschlossen lassen, oder jemand, der sich seiner Sache besonders sicher war. Vermutlich war die Corp. beides.
    Winy nahm sich eine kleine Laserpistole aus dem Schrank- überging die Laserschwerter absichtlich- und nahm sich dann noch mehrere Stromquellen als Munition heraus. Das sollte eigentlich reichen, wo sie sowieso nicht beabsichtigte, sich ein großes Feuergefecht mit der Corp. zu liefern. Aber sie wollte den Feind auch nicht mit einer ungeladenen Waffe bedrohen. Im Schrank direkt nebenan fand sie mehrere Medikamente, von denen sie einige in ihre Tasche steckte. Sie würde sich später um ihre Wunde kümmern, solange würde sie Wina auch nicht umbringen, aber zuerst musste sie sich mit Josh im Kontrollraum treffen, sonst dachte er noch, man hätte sie geschnappt.
    Vorsichtig, darauf bedacht keine Spuren zu hinterlassen, verließ sie das Lager wieder. Die Tür schlug hinter ihr schlug erneut mit einem lauten Knallen ins Schloss und ließ Winy resignierend seufzen. Kein Wunder, dass die Corp. so unvorsichtig war. Wenn sie den Feind schon hören konnten, wenn er nur eine einzige Türe aufmachte…vielleicht war da ja wirklich was dran. Winy hatte sich nie genau genug mit so etwas beschäftigt, um zu erfahren, wie die Sicherheitssysteme der Corp. funktionierten. Nun wünschte sie sich, sie hätte es getan. Noch etwas, das sie nachholen konnte, sollte sie diese Mission überleben. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Bis zum Kontrollraum war es nicht weit, aber trotzdem wollte sie sich beeilen, es konnte immer noch etwas dazwischen kommen. Zum Beispiel ein mürrischer Corp. Angestellter, der von ihr verlangte, dass sie einen Computer reparierte…oh, Mann…das musste sie Josh erzählen…
    Der Weg führte sie durch einige kahle Gänge, deren Boden und Wände mit Metall ausgelegt waren, wie alles auf dieser Raumstation. Es wirkte regelrecht steril, unpersönlich. Irgendwie verdammt typisch für die Corp…
    Winy blieb stehen. Vor ihr befand sich die Tür zum Kontrollraum. Sie sah - natürlich, was hatte sie anderes erwartet? - genau so aus, wie alle anderen Türen hier, nur ein kleines, kaum sichtbares Schild, wies sie als den Kontrollraum aus. Immerhin. Bevor Winy großartig überlegen konnte, wie sie vorgehen sollte, hatte sie schon die Türe aufgerissen und betrat den Raum. Die zwei Corp. Angestellten, wussten erst gar nicht, wie ihnen geschah. Sie drehten sich einfach nur um und blickten Winy etwas stupide an, erst dann begriffen sie, dass die Hackerin eine Waffe in der Hand hielt und diese bedrohlich in ihre Richtung schwenkte. Bei so viel Doofheit konnte Winy nur grinsen. „Keine Bewegung. Sie werden jetzt genau das tun, was ich sage, okay?“ Das hätten die Corp. Angestellten wahrscheinlich auch getan, wenn Winy es nicht gesagt hätte. Nun schloss Winy die Tür und trat vollends in den Raum ein, mit einem zufriedenen, nicht unfreundlichen Lächeln auf dem Gesicht. „Tun Sie genau das, was ich ihnen sage und ihnen wird nichts passieren.“
    Gut, der Kontrollraum war unter ihrer Kontrolle, jetzt musste nur noch Josh hier aufkreuzen. Ja, wo verdammt, steckte der Kerl eigentlich?


    Episode by Azrael:
    „Was zum Teufel ist los mit ihnen? Wir müssen zurück und Slavik retten!“, brüllte Azrael James an. Dieser nickte mit dem Kopf in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Da kommt er.“ Azrael schaute sich um, und tatsächlich erblickte er Slavik. Genau in diesem Moment brach jener zusammen.
    „Bringen sie ihn ins Schiff.“ James gehorchte und schnappte sich Slavik und legte ihn um die Schulter. Azrael folgte ihm. Er dirigierte James so, dass er Slavik Körper auf das Sofa legte. James setze sich gegenüber hin. Azrael verschloss sofort die Schleusentür. Erst jetzt viel ihm auf, wie breit diese war. Das hier war kein Frachter, sonder eine mobile Festung. Eine Festung ohne Bewaffnung.
    Nachdem er sich auf den Sessel gesetzt hatte, und somit genau zwischen Slavik, der von ihm aus auf der rechten Seite ruhte, und James, zu seiner Linken. Sein Blick fixierte James. Dieser wusste nicht recht, wo er hinsehen sollte, mal streifte sein Blick den Azraels, dann schaute er scheu zu Boden.
    Er unterbrach dieses Spiel, indem er den Mund öffnete.
    „Und wie geht es jetzt weiter?“. Azrael schien so, als wollte er ihn noch mit schweigen strafen.
    „Ich will von diesem Schiff runter. Ihnen steht es frei zu entscheiden. Unser Deal hat immer noch Gültigkeit. Ich werde sie mit hier raus bringen.“ James schien einwenig erleichtert, doch trat sofort ein Schleier von Sorgen in seinen Blick. „Für mich gibt es kein zurück mehr… Doch was soll ich da draußen? Sie werden mich suchen…“ Azrael lachte. Es war nicht herzlich, es war strotze vor Verachtung. „Willkommen in der Wirklichkeit.“
    James sah ihn bitter an. Azrael befürchtete für einen Moment, ihm würde Tränen aus den Augen kommen. „Wer sind sie eigentlich? Sie gehören nicht zur CORP. Sind sie ein ASR Terrorist?“ Azrael lehnte sich zurück und faltete die Hände zusammen. „Wage es nicht mit denen zu vergleichen.“ James fuhr bei dem Klang dieser Worte ein wenig zusammen.
    „Zuerst lass das „sie“ weg. Oder siezt du einen Teenager?“, Azrael blickte an sich herunter und es war nicht ersichtlich, ob es freundschaftlich war, oder eher eine Selbstverachtung. James nickte.
    „Ich bin James, und sie.. ich meine und du bist?“ Azrael legte den Kopf schief, und sah so aus, als müsse er darüber nachdenken. „Azrael, nenn mich Azrael.“ Weiteres Schweigen folgte. Aber nur einen Moment, dann ergriff er das Wort. „Du hast keine große Optionen Auswahl mehr. Zurück kannst du nicht, und deine Zukunft da draußen sieht düster aus. Es gibt nicht viele, die einen Soldaten der CORP beschäftigen.“ James schien sich dieser Situation mehr als bewusst. „Welchen Rang hast du? Ausbildung und Qualifikationen?“ James wollte sich gerade erheben und salutieren, als er sich erinnerte wo er war. Er lächelte kurz und schüchtern, und setzte sich wieder. „Ich bin,… war… Leutnant. Pilotenausbildung. Abschluss mit A, 3 Jahre gedient in…“ Azrael würgte ihn mit einer Geste ab. „Pilot, was? Kannst du dieses Schiff hier fliegen?“ James schaute ihn mehr als verwundert an. „Selbstverständlich.“ Azrael nickte. Er hatte wohl soeben seinen Piloten gefunden. „Ich könnte jemanden gebrauchen, der dieses Schiff hier richtig bedienen kann. Wenn du in nächster Zeit keine Aussicht auf einen Job hast, wir wäre es mit dem hier?“ James schaute wieder ein wenig unbeholfen drein. Dann grinste er. „Wenn du einen gesuchten Ex-Soldaten der CORP einstellen würdest.“ Azrael grinste. Er war wirklich davor loszulachen, als ihm der Ernst der Lage wieder bewusst wurde. Sie saßen im Inneren eines Kriegschiffes. Hier raus zukommen wäre nicht das Problem, abgesehen von der Schleusentür. Man würde nicht auf sie schießen. Noch nicht. Offiziell war dieses Schiff hier immer noch Eigentum der CORP, das eine „wichtige Mission“ zu erledigen hatte. Wenn sie bald starten würden, dann gäbe es keine größeren Komplikationen. Azrael sank gerade im Sessel zusammen. Er gewöhnte sich langsam an den Körper. Seine Haare hingen zerzaust rum. Sie schienen nicht geschrumpft zu sein, denn sie reichten ihm bis unterhalb der Schulterblätter. Sie waren immer noch schwarz, bis auf die eine kleine weiße Strähne. Aber davon abgesehen, spürte er nun jeden Muskel in seinem Körper. Er konnte den Körper spüren. Er war sich sogar nicht mal mehr sicher, wie sich sein Alter anfühlte. Aber Azrael war sich sicher, er kannte diesen Körper. Es war sein Körper. Er erinnerte sich. Es war der Körper, den er trug, als er sich das erste mal alleine in der Welt bewegen musste. Dieser Körper war so unerfahren und musste zur Strafe all die Blessuren einstecken. Doch dieser hier war makellos. Frei von irgendwelchen Verletzungen.
    Plötzlich blinkte Azraels Armschiene auf. Das Zeichen für eine einkommende Nachricht. Azrael erhob sich, jetzt schon ohne Probleme. „Pass auf Slavik auf, du bist mir für ihn verantwortlich. Und überleg dir was uns hier rauszubekommen.“ Mit diesen Worten lief Azrael förmlich in eine der Kabinen. Eine von Dreien. Azrael wartete bis sich die Tür geschlossen hatte. Dann nahm er das Gespräch in Empfang.
    „Hey altes Haus, wie geht’s?“ Er wusste, dass es Geese war. Niemand sonst sendete auf dieser Frequenz. „Lebe. Was hast du?“ Damit was das Frage Antwort Spielchen wieder einmal abgeschlossen. Geese klang jedoch anders. „Wer bist du? Wie kommst du an diese Armschiene Junge?“ Azrael fiel es wie Schuppen von den Augen. Für Geese klang er wohl wie ein Kind. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, welches Geese natürlich nicht sehen konnte. „Ich habe Azrael getötet, und nun werde ich kommen, und dich töten….“ Er konnte es sich nicht verkneifen. Er sah wie Geese überlegte. Das Polygonen Bild tippte sich mit dem Zeigefinger an den Kopf. „Wer bist du?“ Azrael konnte nicht mehr. „Dein Hauptkunde. Du erinnerst dich? Azrael, hier ist ein kleines Missgeschick passiert. Lange Geschichte. Du wirst es sehen.“ Geese klopfte sich nur noch intensiver an den Kopf. Aber er schien überzeugt zu sein Azrael am anderen Ende der Leitung zu haben. „Ich bin schon gespannt. Aber ich hab ein paar Infos für dich. Du erinnerst dich an die kleine?“ „Die mit dem teuren Kopf?“ Azrael sah, wie Geese nickte. „Exakt die. Die Aufträge sind in Massen angenommen worden. Auch ein paar hochrangige Headhunters haben akzeptiert. Und du bist nicht interessiert?“ Stimmt, Azrael erinnerte sich. Beim letzten mal wollte er noch nichts von diesem Auftrag wissen, doch nun sah die Sache anders aus. „Du hast Informationen?“ Geese grinste nun breit. „Ja, waren aber nicht billig, wenn ich bedenke, wen ich alles fragen musste. Unangenehmen Typen…“ Azrael stöhnte auf. „Sag es einfach. Ich zahle dir das doppelte. Aber nur, wenn ich was mit den Infos anfangen kann.“ Nun stöhnte Geese. „Als ob ich dir jemals unbrauchbare Infos gegeben hätte. Also. Ein Bekannter hat hier und da was aufgeschnappt. Anscheinend fliegt deine kleine Prinzessin durchs Weltall und ist auf einem Schiff der CORP gelandet. Ich schicke dir die Koordinaten. Die Infos sind weniger als 2 Stunden alt, ich gehe davon aus, dass sie noch immer auf diesem Schiff ist. Aber pass auf, die CORP hat ihre Bluthunde auf sie angesetzt. Und die sind nicht hinter ihrem Hintern her.“ Geese lachte wieder. Azrael schaute auf das Display seiner Schiene. Als er die Koordinaten las, traute er seinen Augen nicht. „Was ist los? Stimmt was nicht? So fasziniert vom Bild?“ Azrael hörte es nicht. Die Koordinaten von Geese waren nicht weit von ihm entfernt. Das Schiff musste irgendwas kleines sein. Azrael tippte auf einen Jäger. „Geese, ich muss los. Ich hab dir noch eine Liste geschickt. Erledige es. Ich werde sie selber abholen. Treffpunkt wie immer.“ Geese nickte. Er sah aufgeregt aus. „Hab schon fast alles zusammen. War nicht einfach. Aber du kommst selber?“ „Ja, aber ich muss jetzt weg. Wir sehen uns beim Treffen.“ Azrael kappte die Verbindung. Er öffnete die Kabinentür und schaute sich um. James schien sich nicht gerührt zu haben. Slavik lag jetzt aber auf der Seite. Scheinbar schlief er.
    „James, es wird Zeit den Dienst anzutreten. Wir müssen hier raus, und zwar schnell.“ James schien nur darauf gewartet zu haben. Er erhob sich und folgte Azrael zum Cockpit. Er spürte, dass er den Körper nun unter Kontrolle hatte. Er konnte sich sicher und koordiniert bewegen. James schmiss sich hinter das Steuerpult. Azrael drehte sich um, und wollte den Raum verlassen. Doch bevor er die Tür schloss wandte er sich noch mal an James. „Wenn du es jemals wagen solltest mich zu verraten, garantiere ich dir, dass ich dich persönlich in die nächste Welt jagen werde.“ Die Ernsthaftigkeit war James mehr als klar. Sein Blick war ernst, aber seine Augen sprachen Bände. Azrael schloss die Tür und marschierte zu Slavik. Dieser schnarchte vor sich hin. Azrael schaute sich seinen Gürtel an. Das Lichtschwert baumelte immer noch am Gurt. James hatte ihn nicht entwaffnet. Azrael war ein wenig überrascht, schritt aber geradezu auf die Kabine zu. Er riss die Metalltür des Schrankes auf, und fand dort eine ordentliche Uniform. Er dankte, dass er nicht auf Kindergröße geschrumpft war. Er war immer noch gut 1,90 m groß. Und auch seine Füße waren nicht wirklich kleiner geworden. Azrael zog eine Hose an. Sie passte ihm. War ein wenig zu weit, aber dafür hatte er noch einen Gürtel gefunden. Die Schuhe passten auch mehr schlecht als Recht. Sie drückten. Aber im Moment war es auszuhalten. Auf das Oberteil der Uniform verzichtete er. Er schnappte sich ein Hemd und ließ es locker aus der Hose hängen. Die Ärmel riss er runter, weil sie ihn irgendwie einschränkten. Ein Stück des Ärmels benutzte er, um sich die Haare nach hinten zusammenzubinden. Der Pony hing ihm dennoch ins Gesicht, was er aber gewohnt war. Anschließend schnappte er sich vier der Waffengurte. Zwei band er sich Zweck entfremdend um die Hüfte, und die anderen zwei in X Form um die Brust. Sie waren leer. Der nächste weg führte Azrael zu dem Inventar Raum. Die Augenkontrolle lief ohne Schwierigkeiten ab. Azrael ließ die Schränke hochfahren. Anschließend durchstöberte er die Regale. Er wusste aber was er suchte. In die Brustgurte legte er zwei Pistolen. Beide wieder mit Schalldämpfer ausgestattet, und mit herkömmlicher Munition geladen. Für jede verstaute Azrael auch noch ein weiteres Magazin. In die Taschen an der Hüfte packte Azrael jeweils einen kleinen Sprengsatz. Er hatte da so eine Vorahnung. In die Hand nahm Azrael eine Impulswaffe. Sie hatte eine klassische Lanzenform. Keine Munitionsbegrenzung, dafür aber eine gewisse Cooldown Zeit von ein paar Sekunden. Sie war knapp solang wie der Arm Azraels. Plötzlich bewegte sich der Boden. Sanft. Azrael hatte keine Probleme stand zu halten. James konnte wirklich fliegen, lächelte Azrael zufrieden.
    „Alles klar, wir haben Starterlaubnis. Bitte halten sie sich fest, wir starten jetzt.“ Azrael spürte nun eine leichte Beschleunigung. „Er hat es wirklich geschafft“, schoss es Azrael durch den Kopf. Er bewegte sich Richtung Cockpit. Eine der Uniformen Oberteile ließ er lässig über die Schulter hängen. Azrael mochte es nicht, wenn Kleidung unpassend für die Situation war. Im Ganzen musste er einen sehr schlampigen Eindruck machen, die Kleidung war hier und da zu lang, oder zu klein. Auch hing alles locker herum. Nicht für die Unform typische Weise zu tragen. Als Azrael an Slavik vorbeikam sah er, dass dieser immer noch schlief. Er füllte ein Glas mit Vid, von dem sich was im Kühlschrank befand, und ging zu Slavik. Azrael wollte erst an ihm vorbei laufen, entschied sich aber doch ihn zu wecken. Auch wenn dieser dort nur knapp eine Viertel Stunde lag. Azrael beugte sich herunter und ohrfeigte Slavik einmal… zweimal… noch ein drittes mal. Azrael war sicher, das er so niemals aufwachen würde. Azrael fasste sich an die Armschiene und öffnete ein kleines verstecktes Fach. Darin lagen 2 kleine durchsichtige Pillen. Azrael schnappte sich eine, und schob die kleine Kugel ins Slaviks Mund. Er setzte sie so, dass sie zwischen die Zähne kam. Dann nahm Azrael Slaviks Kinn in die Linke und seinen Kopf in die Rechte. Dann ein kleiner Ruck, wie eine Zange, und Azrael hörte, wie die Pille zerbrach. Azrael wusste nicht viel von Slavik. Von seinem Leben in den letzten Jahren, doch er ging davon aus, dass er sich nicht viel verändert hatte, und immer noch der „brave“ Schüler ist der er einst war. Demnach hatte er wohl nie wirklichen Kontakt mit Drogen gehabt. Er wollte ihn auch nicht abhängig machen, aber er musste ihn wach kriegen. Azrael schaute auf die Armschiene, und die Ziffern, die eine Uhr darstellten. „..4,…3,…2,….1,..jetzt“ Slavik schoss in die aufrechte und fasste sich an den Hals. Er röchelte. Azrael hatte Recht. Slavik war keine Drogen gewohnt. Er selbst reagierte beim ersten mal auf dieselbe Weise. Slaviks Pupillen weiten sich ein wenig. Azrael schaute ihn an. „Tag auch, willkommen im Leben.“ Slavik schaute sich leicht irritiert um. „Trink das!“, befahl ihm Azrael. Er reichte ihm ein Glas gefüllt mit Vid. Slavik schluckte alles bis zum letzten Tropfen. Dann fasste er sich an den Kopf. „Was war das?“ Azrael grinste „SED 2.1 Eine Designer Droge, allerdings lässt sich die Wirkung mit Vid wieder wegspülen.“ Er wurde wieder ernst. „Du erinnerst dich an James? Er fliegt gerade. Ich mach einen kurzen Abstecher, aber ich will das du wach bist.“ Slavik versuchte sich zu erheben. „Nein, bleib liegen, die Wirkungen sind sehr extrem. Und die Kopfschmerzen werden noch ein wenig anwachsen. Bleib noch 10 Minuten liegen. Du spielst mit deinem Leben.“ Azrael drehte sich um, und ging zum Cockpit. Er war sich sicher, dass Slavik liegen bleiben würde. Und selbst wenn nicht, so würde er sich auf jeden Fall sofort wieder Umkippen. Durch Bewegung würde sich SED in seinem Kreislauf verteilen und das Vid hätte seine Wirkung verloren.
    Azrael fand James hinter dem Steuer. Hinter der Scheibe sah Azrael weiten Weltraum. Aber er war nicht so leer und verlassen wie es normalerweise üblich ist. Azrael entdeckte drei Schiffe. Jäger. Sie kreisten alle umeinander, vertieft in dieses Spiel der Formen.
    „Welcher der Jäger ist es?“, fragte James, dabei bediente er gleichzeitig verschiedene Knöpfe. Azrael kannte selbstverständlich keine Antwort. „Kannst du sie anfunken? Der, den ich suche hat eine Rettungskapsel aufgenommen.“ James nickte. Dann schnappte er sich das Headset und funkte einen der Jäger an. „Raumjäger SSH-0H2 bitte melden, Absyss-0D13 hier. Sind hier um eine Rettungskapsel abzuholen. Code: SP-Rescue.“ Der Funk rauschte, bis sich eine Stimme meldete. „Hier SSH-0H2 Kontrollraum. Haben verstanden. Befindet sich nicht an Bord. Dockt bei SSH-0H4 an. Der hat sie aufgenommen.“ James antwortete: „Danke, schönen Tag noch, ende und aus.“ James grinste Azrael an. „Es ist zu einfach. Meine Zulassung ist immer noch gültig. Ja, ja, diese Bürokratie.“ Azrael ging nicht drauf ein. Wenn es stimmte, dann war die Tochter des mächtigsten Mannes der CORP auf diesem Jäger. Azrael wandte sich an James. „Wie groß ist die Besatzung eines solchen Jägers?“ James wippte mit dem Kopf. „Normalerweise 8 Leute.“ Auf Azraels fragenden Blick sprach er gleich weiter. „Jeder hast eine Standart Pflicht Bewaffnung. Es gibt eine Waffenkammer, aber die wird eigentlich nicht gebraucht. 4 Piloten, 2 im Kontrollraum, für die Koordination, ein Ranghörer Offizier für die Befehle, und sein persönlicher Adjutant. Der muss aber nicht von der CORP sein.“ Azrael nickte. „Gut, Dock an. Frag nicht an.“ James sah entsetzt aus: „Aber“ „Nichts aber. Mach es, und öffne sofort diese Schleuse. Und halte dich bereit, ich wird nicht lange brauchen.“ Azrael begab sich nun zum Ausgang. Er wartete, und lauschte in sich hinein. Es war die Stille vor dem Sturm. Ein altes Ritual. Azrael ließ das, was er erwartete hinter sich. Er konzentrierte sich nur auf seinen Körper. Jede einzelne Faser. Azrael hatte es früher vor einem Auftrag schon gemacht. Er wollte sicher gehen, dass er fit war, und dass es keine Komplikationen geben wird. Er horchte…., spannte jeden Muskel einmal kurz an, und entspannte ihn wieder. Dann hörte er ein „Plomb“ Das Ausfahren von Metal. Azrael schaute durch die Sonnenbrille, die er immer noch trug an die Schleusentür. Sie öffnete sich. Azrael lief los. Durch die knapp 2 Meter lange Schleuse. Am anderen Ende drehte er am Rad, um die zum Jäger zu öffnen. Er brauchte knapp 7 Sekunden. Dann lief er weiter. Der Jäger war nicht groß, und schien nur in zwei Richtungen zu laufen. Azrael entschied sich für den Weg Richtung Lagerraum. Dort würde man die Kapsel sichern. Azrael schnappte sich beim laufen eine der Sprengladungen und platzierte sie neben einem Sicherungskasten, aber so, dass man sie nicht auf Anhieb sah. Lief dann aber weiter. Jetzt merkte Azrael, dass diese Stiefel ihn wirklich umbringen würden. Sie drückten beim Laufen. Nichts desto Trotz erreichte Azrael eine Tür. Auf ihr stand in roter Schrift Schleusenraum. „Das musste er sein.“ Azrael öffnete ihn, und fand zwischen ein paar Schränken auch eine Rettungskapsel. Mit gezogener Waffe blickte er hinein. Sie war leer. Azrael blickte sich um. Hier in diesem Raum gab es nicht sonderlich viel mehr Platz um sich großartig zu verstecken. Er kam zu dem Schluss, dass sie nicht hier war, aber hier gewesen sein muss. „Wahrscheinlich wurde sie gefangen.“ Azrael wollte gerade aus der Kammer treten, als er Stimmen hörte. „Wer ist hier angedockt? Warum die uns aus dem Kontrollraum auch nie was erzählen.“ Eine tiefere Stimme kam nun: „Stimmt, letztes Mal hatten sie einen von der Zeitung eingeflogen, und ich war beim Rasieren. Nie sagen die bescheid, wer uns besucht. Ist aber ein Frachter. Wahrscheinlich werden nur die Vorräte aufgestockt… Heißt wir dürfen wohl noch ein Weilchen hier bleiben…“ Die Stimmen kamen direkt auf Azrael zu. Die Tür war noch zu, aber wenn sie hineinkommen würden, würden sie ihn entdecken….
    Die Tür ging auf, und 2 Soldaten traten ein. „Hm, warum ist das Licht noch an?“ Die Antwort kam gleichgültig. „Keine Ahnung, wahrscheinlich war der Ryan so scharf drauf den aus der Kapsel zum Chef zu bringen. Der nutzt doch alles, um eine Karriere zu machen. Die hocken ja immer noch dort.“ „Na ja, willst du auch einen Kaffee?“ „Der mit der dunklen Stimme antwortete: „Klar, nimm gleich 4 Beutel mit. Dann brauch ich nachher nicht noch mal her.“ Die Stimme verklangen, gefolgt von ihren Schritten. Das Licht ging aus. Azrael kroch nun aus der Kapsel heraus. „Hm, gerade noch rechtzeitig Aber wieso meinte er den Typen?.. Ich dachte ich soll hier ein Mädchen finden.“ Azrael war nun irgendwie verunsichert. Kurzer Hand entschied er zum diesem Offizier zu gehen, und ihm ein paar Fragen zu stellen. Azrael schaute vorsichtig aus der Tür. Kein Anzeichen von Leben. Die gegenüberliegende Tür trug die Aufschrift Lagerraum. Azrael wagte einen Blick, es war stockdunkel, aber er brauchte nur sein Sonnenbrille abzunehmen. Dann merkte er es. Er konnte die Umrisse nicht mehr sehen. Sein sonst silberner Blick war nicht mehr da. Was nicht hieß, dass er nicht sehen konnte, im Gegenteil. Er sah alles violett, aber doch heller. Er konnte nicht nur die Konturen sehen, sondern richtige Gegenstände erkennen. Was ist los mit mir?, fragte sich Azrael. Seine Augen waren noch nie so präzise. Im Vergleich zu vorher war er völlig blind. Er sah alles so… klarer… und mehr. Er meinte sogar den Staub in der Luft sehen zu können. Es war eine völlig neue Erfahrung. Azrael der so überrascht war, drehte sich wieder in Richtung gang. Dort jedoch die Beleuchtung vergessen. Er musste sich nicht wie er es sonst gewohnt war die Augen vor Schmerzen halten, sonder konnte ohne Probleme in das Licht schauen. Völlig ohne irgendeiner Art von Schutz. Allerdings veränderte sich sein Bild stark. So als würde sich eine Eisschicht über seinen Blick legen, durch diese er schützend durchblicken konnte. Allerdings spürte er, dass er das nicht lange durchhalten konnte. War er schon so sehr zu einem Geschöpf der Nacht geworden? Aber es war ihm mehr als unangenehm. Auch glaubte er zu spüren, dass seine Kräfte schwinden würden, je länger er ins Licht blicken würde. er schnappte sich seine Sonnenbrille und setze sie wieder auf. Jetzt bekam er nichts von der Veränderung in seinen Augen mit. er schlich in die andere Richtung. Er musste wohl oder übel zu diesem Kommandanten, wenn er herausbekommen wollte, wer sich auf der Kapsel befand. In die eine Hand hatte Azrael sich die Impulswaffe in den Mund gelegt, und presste die Lippen zusammen. Jetzt nahm er sie in die linke Hand, und hielt sie wie eine Taschenlampe vor sich. Es war still. Er lief den Gang solange weiter, bis er an eine weitere Tür kam. Es handelte sich wohl um eine Kabine, denn sie hatte ein kleines Schild mit dem Namen auf dem Schild und einen Dienstgrad. „Edwards, Staffelführer.“ Azrael blickte nervös auf seine Armschiene, er war bereits knapp 4 Minuten hier. Er schätze es würde noch vielleicht 6-9 Minuten dauern, bis die anderen Schiffe darauf aufmerksam wurden, was hier geschah. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Er joggte so leise wie möglich los. Dabei verfluche er jeden Schritt, diese Stiefel brachten ihn nicht nur um, sonder würden sogar noch dafür sorgen, dass man es tat, denn so hörte man ihn durchs ganze Schiff. Azrael entschloss sich kurzer Hand barfuss weiter zu laufen. Neben der Tatsache, dass er so stiller war, kam auch noch hinzu, dass er sich endlich schmerzenfrei bewegen konnte. Er ließ die Stiefel einfach mitten im Weg liegen. Dann lief er auf eine weitere Wegverzweigung zu. „Erstaunlich wie groß diese Jäger doch tatsächlich sind.“ Azrael ging den Weg in Richtung Kontrollraum. Sie würden es auch wissen, wann sie die Kapsel aufgenommen haben, und wer sich auf ihr befand. Er lief auf die Schleusentür zu, sie war gesichert, jedoch war sie nicht zusätzlich gesichert worden. Eigentlich merkwürdig, denn Azrael wusste von der Anordnung, dass der Kontrollraum zu sicher ist bei Kontakt zu anderen Schiffen. Er schlich so nahe an die Tür an, dass er sie berühren konnte. Er fasste sie an. Er wusste nicht warum, er das tat, aber er glaubte so besser hineinhorchen zu können. Da sprach wer, doch er konnte weder sagen, was die Stimme sagte, noch, wem sie gehörte. Azrael schnappte sich die zweite Sprengladung und platzierte sie Unterhalb des Codierschlosses. Es war nicht die erste Tür, die Azrael auf diese Art öffnete. Er wusste aus Erfahrung, dass er die Tür nicht sprengen würde, jedoch das Schloss an sich, so dass die Tür aufschwingen würde. Nachdem er sicher war, dass die Ladung platziert war, ging er ein paar Schritte zurück. Den Zünder, eine kleine Fernbedienung mit nur einem Knopf presste er zwischen die Lippen. In die Linke hand legte er eine der Handfeuerwaffen. In der Rechten nun die Impulswaffe. Sie würde zwar niemanden töten, aber jemanden für eine gute Viertelstunde außer Gefecht setzen. Azrael lud sie durch. Dann presste er die Lippen zusammen.
    Ein lautes Boom ertönte. Das Schiff ruckelte leicht. Zwar würden diese Ladungen nichts am Schiff selber beschädigen, jedoch geschah das, was er berechnet hatte. Nicht nur, dass die erste Sprengladung den Sicherungskasten zerfetzt hatte, wie er es sich ausgemalt hatte, sondern, dass diese wohl auch die Stromleitung für das Licht getrennt hatte. Denn die Gangbeleuchtung versagte. Die Dunkelheit trat ein. Damit war das perfekte Terrain für Azrael geschaffen worden. Die Dunkelheit. Die Sonnenbrille lies er von der Nase fallen. Er machte sich nicht die Mühe sie aufzufangen, dass sie ihm mittlerweile sowieso zu groß war, und leicht wackelte. Der Gang funkelte im violetten Tönen. Azrael begutachtete die Tür, die er gesprengt hatte. Sie war doch schon aufgesprungen. Er stieß sie mit dem rechten Fuß vollends auf, und betrat den Raum in einer doch eicht erhöhten Geschwindigkeit. Da drinnen schien wohl nur noch der Notstrom zu arbeiten, denn ein paar kleine rote und grüne Lämpchen funkelten in einem kleinen Tanz. Es befanden sich drei Leute in Raum, wie Azrael sofort sah. Er konnte sogar ihre Gesichtsausdrücke erkennen. Alle waren überrascht. 2 waren definitiv CORP Agenten. Doch die dritte Person war die für ihn interessante. Sie war weiblich, wie die Figur zu erkennen ließ. Er sah, wie ihre Augen den Raum nervös absuchten. Ihre Augen verengten sich, und sie schaute direkt auf Azrael. Plötzlich schoss einer der CORP Agenten vor, und griff nach einem kleinen etwas, dass das Mädchen in der Hand gehalten hatte. Azrael identifizierte es als Waffe. Er sah, wie beide den Mund aufmachten. Azrael vermutete, dass sie etwas riefen, jedoch erreichten ihn diese Worte nicht. Er handelte nur routiniert. Die Impulswaffe legte er auf den sitzenden CORP Soldaten an. Dieser saß reglos in seinem Stuhl. Der Lauf der scharfen Waffe bewegte sich auf den Kopf des anderen CORP Soldaten. „…du Miststück…. Gib mir die Waffe…“ Nun hörte Azrael die Stimmen. Ein energisches „NEEEEiiiinNNNnn“, war die Reaktion. Die beiden schienen die Anwesenheit Azraels gar nicht realisiert zu haben. Der andere Soldat dafür umso mehr. Dieser sprang auf, und sprintete zum nahe gelegenen Tisch. Auf ihr lagen zwei kleine Handfeuerwaffen. Azrael legte die Impulswaffe an, und drückte ab. Ein silbernes Leuchten wurde aus seiner Impulswaffe gespuckt. Wie eine kleine Wolke flog sie auf den Soldaten zu, nur mit erhöhter Geschwindigkeit. Dieser hatte schon zur Waffe gegriffen, und drehte sich herum, als ihn die Waffe in die Brust traf. Sofort verteilten sich Lichtblitze über seinen Körper. Er zuckte noch einmal kurz zusammen, bevor er zur Seite kippte und mit angezogenen Gliedmaßen liegen blieb. Piloten hatten wirklich keinerlei Erfahrung im Umgang mit Waffen. Die sich um die Waffe streitenden Kontrahenten blickten erst auf den am Boden liegenden, zusammenverkrampften Soldaten, und dann auf Azrael. Nun war er sich sicher, dass sie ihn wahrnahmen. Beide ließen von der Waffe ab und sprangen auf. Sie stellten sich nebeneinander. Man könnte faste denken, das die beiden schon immer auf der selben Seite gekämpft hatten. „Wer sind sie?“, riefen beide, beinahe synchron. Das Mädchen eher schockiert, während der Soldat doch eher großspurig klang. Azrael legte die Impulswaffe nun auf ihn an, die schallgedämpfte Waffe steckte er wieder ein. er sah an dem kleinen Balken, der im orangeroten Bereich war, dass die Waffe noch nicht wieder Schussbereit war. Allerdings wussten das seine gegenüber nicht. Und solange sie davon nichts wussten, brauchte er keine Sorgen haben, dass sie auf dumme Gedanken kommen würden. Stattdessen musterte er das Mädchen. Er war sich nicht sicher, wie alt sie war. War bei Mädchen immer schwer einzuschätzen. Sie konnte 15, vielleicht aber auch schon 19 sein.
    „Hey kleiner, lass den Unsinn doch. Egal wie viel man dir bezahlt, das ist es nicht wert… “, fing der Soldat an. Azrael musste innerlich schmerzhaft lachen. Als er wirklich noch ein Junge war, hatte sein erstes Opfer sich mit diesem Satz zu retten versucht. Doch sein erstes Opfer, war auch Azraels erster Erfolg. Und auch dieses mal würde er nicht damit anfangen zu versagen.
    „Tritt zurück, ich will nicht dich, sonder nur sie…“ Mit einem Nicken deutete Azrael auf das Mädchen. Er erinnerte sich an das Bild, das auf dem gesuchten Photo war. Mit ein wenig mehr Schlaf, weniger Blessuren, und einem Lächeln, und diesem saubere Kleid, konnte Azrael sich vorstellen, dass er niemand anderen als Winyett Grayanus vor der Nase hatte. Die Reaktion des Soldaten kam doch eher unerwartet. Dieser hob die Hände und trat einen Schritt zu Seite. „Mir egal, sie geht mich nichts an.“ Der Protest ertönte: „Nein, ich will nicht… Das können sie nicht…“ Er zog plötzlich seine scharfe Handfeuerwaffe und richtete sie auf den Eingang hinter ihm. Direkt zwischen die Augen eines jungen Mannes, der doch sehr erstaunt schien. „Josh“, rief Winy. Dann ging alles schnell. Der Soldat stürmte auf den Tisch zu, um sich der Waffe zu bemächtigen, die sein Kollege schon ergreifen wollte. Er sah, dass die Impulswaffe noch nicht aufgeladen war. Er machte die Augen zu. Seine linke Hand ging in die Richtung des Soldaten. Azrael drehte die Schultern und somit seinen Oberkörper. Als Azrael die Augen aufmachte, sah er wie der Soldat, die Waffe durchlud, und die Arme heben wollte. Zu langsam, viel zu langsam, dachte Azrael…. Er drückte ab, und schloss dabei die Augen. Er wollte nicht, dass dieser Man starb. Zwei Kugeln sirrten durch die Luft. Die erste traf das rechte Handgelenk, während die zweite das Schulterblatt durchsiebte. Er würde garantiert die Waffe nicht noch einmal heben können, allerdings würde er leben. Der Soldat schien das ähnlich zu sehen, denn er sackte zu Boden. Wenn er Schmerzen hatte unterdrückte er sie gut. Er drehte nun den Kopf. Dieser Josh stand genau in Schussbahn der Impulswaffe. Er identifizierte ihn als einen CORP Soldaten. „Aus dem Weg“ Dieser schien nicht Recht zu wissen, wie er handeln sollte. Während Azrael die Waffe immer noch auf Josh gerichtet hatte, ging er langsam Schritt für Schritt rückwärts, bis er hinter Winy stand. „Kannst du gehen?“, flüsterte er so leise, dass nur sie es hören konnte. Sie nickte stumm, und schaute ihm in die Augen, die immer noch auf Josh gerichtet waren. Azrael konzentrierte sich aber auf den Seitenblick, wo der Soldat am Boden lag. Dessen Kampfwille war nicht gebrochen, jedoch würde er nicht so schnell eine Waffe auf ihn richten. Azrael wandte sich an Josh. „Du bist noch jung, setze dein Leben nicht sinnlos aufs Spiel.“ Josh schien breit zu grinsen. „Du nennst mich jung? Wie alt bist du?“ Azrael konnte sich auf die Zunge beißen. Er sah ja aus wie ein Junge. Ein kleines Piepen verriet ihm, dass die Impulswaffe wieder bereit war. Er richtete nun diese auf Josh. „NEIN, lass das“, fuhr Winy ihn an. Sie schob seinen Arm zur Seite. Er hatte aber dennoch abgedrückt. Die neblige Wolke flog ins Armaturenbrett. Plötzlich schossen aus ihr Elektrische Ladungen. Der Bordcomputer meldete sich. „Warnung, Überlastung des Systems…“ Azrael dachte kurz drüber nach, Winy bewusstlos zu schlagen und hier raus zutragen, und diesen Josh über den Haufen zu schießen. Doch in ihren Augen spiegelte sich die Unschuld. Er konnte diesem Blick nicht standhalten, und fixierte wieder Josh. „Ich bin wegen ihr hergekommen. Und ich werde nicht ohne sie gehen.“ Azrael bluffte nicht. Er würde wirklich abdrücken. Der Typ ging ihm auf die Nerven. „Hier raus bringen?“, fragte Josh. „Du ist nicht von der CORP. Für wen arbeitest du?“ Auch Azrael begriff, dass es sich bei dem Kerl um keinen CORP Soldaten handelte. „Du bist es, oder? Ich hab von dir gehört, dem Mann, in dessen Augen das Feuer der Hölle lodert. Du bist auf Seite der ASR. Aber bist du nicht zu jung? Ich dachte du wärst älter. Warte, wie heißt du noch mal?…“ Das sich aufhellende Gesicht des Mannes ging ihm nun auf die Nerven. Azrael schloss Augen abermals und drehte sich zu dem CORP Soldaten am Boden. Azrael drückte noch zweimal ab. Beide Kugeln durchbrachen die Schädeldecke. Winy reagierte wieder panisch. „Warum hast du das gemacht? Er konnte uns nichts mehr tun… Du, du…“ Azrael packte sie mit der rechten freien Hand, und hielt sie an ihre Kehle. „Bedank dich bei deinem Freund. Er hat zuviel gehört.“, zischte Azrael kalt. „Und jetzt vorwärts, wir haben nicht ewig Zeit.“ Dann gab Azrael ihr einen Stoß, den Winy nur knapp abfing. Joshs’ Gesicht wurde wieder ernst. Auf dessen fragenden Blick nickte Azrael: „Du auch.“ Azrael konnte keinen ASR Agenten auf einem Schiff der CORP zurücklassen. Es verband die beiden zwar nicht viel, doch würde Azrael wohlmöglich erklären müssen, warum einer der ASR Agenten zu Tode gekommen ist. Und auf diese Diskussion hatte er einfach keine Lust. Er trieb die beiden durch den Gang Richtung Schleuse, wo sie zur Absyss übersetzen würden. Sie rannten. An der Abzweigung vorbei. Azrael sah die Schleuse. Noch 10 Meter… Noch 8… Plötzlich hörte er ein „Bsssischhh“ Ein Gelber Lichtbalken legte sich wie eine Schranke über den Weg. „Fuck“, durchschoss es Azrael. Am Ende dieses Lichtbalkens, an einer metallenen Fassung, lag eine grobe blaue Pranke. Azrael fiel spontan Pranke ein, denn es waren 3 Finger?, an denen jeder eine Klause saß, die gewiss scharf war. Der Rest des ebenso blauen Arms verschwand unter einer dunklen Kutte. Dahinter baute sich eine kleine Uniform auf. „Tz, tz, tz… Wohin so eilig, meine Liebe. Ich denke ihre Eltern würden sich sehr darüber freuen, wenn ich euch persönlich überbringe.“ Die Worte stammten aus dem Mund eines Offiziers, der hinter dem Kuttekoloss stand, und mit dem Finger eine ermahnende Geste machte. „Ihr hab meinen Jäger ja zugerichtet“, sagte er enttäuscht. „Aber ich nehme es euch nicht übel, es ist ein Auslaufmodell. Und ich hab ja noch ein paar.“ Der Blick des Offiziers musterte sie alle. Düster blickte er Azrael an. „Hat die ASR es bereits nötig Kinder in ihren hoffnungslosen Krieg zuschicken? Einfach unglaublich. Aber ich sehe dein Talent. Glaube mir, die CORP eröffnet die weitaus mehr Möglichkeiten.“ Er blickte nun Josh an. „Und du wärst sicherlich ein ausgezeichneter Diplomat. Möchtest du nicht unsere Botschaft verbreiten?“ Als er Winy anschaute grinste er. „Und du gehörst der CORP ja förmlich.“ Eine fiese Lache durchlief den Raum. Azrael unterbrach den Blick zwischen Winy und der Uniform. „Genug. Sie lassen uns wohl nicht freiwillig durch.“ Azrael wartete nicht auf die Antwort, sonder zog beide Waffen. Und schmiss das Uniform Oberteil zu Boden. Die Uniform schüttelte bedenklich den Kopf. „Wie Töricht. Dann kann ich auch nichts mehr für euch tun. Borek, erledige sie.“ Der blaue Arm spannte sich, und hob das Lichtschwert in die Höhe. Ganz langsam. Durch den dunklen Schleier schimmerten nun ein paar gelbe Augen. Passend zu der Klinge. Azrael legte zögerte nicht lange, und drückte jeweils einmal ab. Beide Kugeln waren auf den arroganten Uniformierten gezielt. Azrael hätte alles unterschrieben, dass diese Kugeln ihn niederstrecken würden. Jedoch wurden beide durch einen gelben Balken aufgehalten. Azrael starrte Borek vor Zorn an. Er hasste es, nicht zu treffen. Azrael stellte sich zwischen Josh und Winy. „Lauft auf das Schiff, und schließt die Schleuse. Wir reden später.“, flüsterte Azrael. Dann stürmte er vor. Josh und Winy starteten gleichfalls, und rannten auf das Schiff links an Borek vorbei, während Azrael rechts an ihm vorbei wollte.
    Borek regte sich nicht, erst im letzen Moment. Er war trotz seiner Größe unglaublich schnell. Zu schnell, wie Azrael feststellte. Das Schwert würde ihn locker in Häppchen schneiden…
    Dann verlangsamte alles. Azrael spürte wie alles um ihn herum in diese monotonlose Stille verfiel. Die Zeit schien still zu stehen. Azrael sprang rasch über die Klinge, und machte eine Drehung. Sodass Azrael unmittelbar hinter Borek stand. Azrael drückte mehrmals ab. Dann überkreuzte er die rechte Waffe mit der linken und schoss auf die Uniform. Als die Farbe wieder eintrat, konnte Azrael nicht fassen was geschah. Es konnte nicht wahr sein. Die Uniform ging wie geplant zu Boden. Die Kugel streckte ihn tödlich zu Boden. Borek jedoch stand immer noch. Und die Kugeln lagen geschmolzen am Boden. Azrael hörte wie sie zu Boden gingen. Borek starrte auf seinen zu beschützenden Körper. Azrael immer noch auf Borek. „WIE WAR DAS MÖGLICH? ER KONNTE DIE KUGELN UNMÖGLICH KOMMEN GESEHEN HABEN.“ Borek drehte seinen wuchtigen Körper, und starrte Azrael an. Azrael mochte diesen Blick gar nicht. Es war mehr als nur Zorn. Langsam beobachtete er, wie sich das Lichtschwert hob, und nun in Kampfstellung ging. Azrael wollte nicht wissen, wie schnell Borek wirklich war. Er ging Rückwärts auf die Schleuse zu, und feuert das Magazin auf Borek ab. Dieser wehrte sie spielerisch ab. Als Azrael das Klicken vernahm, dass das leere Magazin repräsentierte, stürmte Azrael durch die sich schließende Schleuse und hechtete auf die Absyss. Durch die letzen paar Zentimeter, sah er ein letztes Mal auf Borek. Dieser ließ sein Schwert einfahren. Er starrte immer noch auf Azrael. Die Absyss dockte ab und beschleunigte. Wohin? Das wusste Azrael nicht. Er dachte noch kurz an den Blick Boreks, als er sich umdrehte und Winy und Josh ansah. Nur mit Gestiken, ohne Worte, beförderte Azrael Josh gegenüber von Slavik und Winy in eine Kabine. Bevor er die Tür schloss, sagte er zu Slavik: „Dein neuer Freund, lernt euch ein wenig kennen.“ Er musste sicher gehen, dass er die echte Winyett Grayanus hatte. Und er musste sie von der CORP und der ASR fernhalten. „Von der ASR, und der Josh kommt direkt von denen…“, seufzte Azrael innerlich. Ihm viel auf, dass er das Licht in der Kabine ausgelassen hatte. Während er durch die Beleuchtete Wohnanlage ging, hatte er diesen glasigen Blick gehabt. Es schien so, als würden sich seine Augen auf die Lichtverhältnisse anpassen. Aber warum jetzt erst? Er musste dringend noch mit Geese darüber sprechen…
    Aber nun zu der Winy. Sie hatte sich auf die Koje gelegt, während Azrael sich gegen den Schrank lehnte…
    „Seine“ Klamotten hatten ganz schön was abbekommen…

  13. #53
    Episode by Fried:
    Josh atmete tief ein und versuchte erst einmal die große Welle der verschiedenen Eindrücke, die immer noch in seinem Gehirn herumrasten wie ein Güterzug, zu ordnen. Unglaublich. So eine „Darbietung“ wie eben zuvor, hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Egal was diese gut 3 Meter große, in einen schwarzen Umhang gehüllte Gestalt eben gewesen war, menschlich war sie jedenfalls nicht. Wahrscheinlich irgendein Alien oder ein zum Töten abgerichtetes hochintelligentes Geschöpf das irgendeine Forschungsgruppe auf Befehl der Corp. geschaffen hatte, vermutete der ASR-Agent. Er selbst hätte gegen dieses blutrünstige Wesen wohl nicht den Hauch einer Chance gehabt, doch dieser Azrael hatte es zumindest geschafft, Borek für kurze Zeit in Schach zu halten. Josh hatte einige seiner Bewegungen genau verfolgt und war wie versteinert von der Schnelligkeit und Präzision des Kopfgeldjägers. Er selbst war schon ziemlich durchtrainiert, denn die Anforderungen der Corp. an ihre Agenten waren alles andere als niedrig und nur wenige konnten mit dem knallharten Drill der Ausbilder mithalten. Doch Azraels Kampfkraft resultierte aus einer Symbiose jahrelangen mörderischen Trainings und der neuesten maschinellen Technik, nur so konnte sich Josh die Fähigkeiten des Kriegers erklären. Dieser Mann spielte in einer anderen Liga, Azrael war schon öfter bei Nachforschungen über seine Akte gestolpert, Azrael war eine lebende Legende, gnadenlos, blitzschnell und nicht zu fassen. Mit vielfachen Morden an hohen Politikern und sonstigen einflussreichen Personen hatte er im einem großen Teil der Galaxie für Aufsehen gesorgt, doch existierten nur einige wenige Fotos von ihm, die kaum brauchbar waren, außerdem hinterließ er am Tatort keine Spuren, was die Suche kaum erleichterte. Doch Josh hatte gleich erkannt mit wem er es zu tun hatte, als er Azrael in die ausdruckslosen und doch glühenden Augen blickte. Noch etwas machte ihn stutzig. Augenscheinlich konnte der Killer nicht älter als 17 Jahre sein, doch deuteten die Koordination seiner Bergungen, seine Sprechweise und sein ganze Handeln auf eine Person mindestens doppeltem Alter hin.
    Josh schnaufte. Er konnte solche Kerle nicht ausstehen. Er hatte ihn und besonders Winyett wie Ballast behandelt, den es so schnell wie möglich gegen Bares einzutauschen galt und verfügte darüber hinaus über eine Aura eisiger Arroganz. Doch was bezweckte er eigentlich? Natürlich handelte er im Auftrag irgendeines Klienten, doch was wollte dieser? Bis jetzt waren sie ganz gut allein durchgekommen und weder Josh noch Winy hatten versucht Kontakt mit der ASR aufzunehmen, weshalb diese eigentlich immer noch davon ausgehen musste das beide in ihrer jeweiligen Mission steckten. Oder doch nicht? Das ganze würde ein böses Ende nehmen, dachte Josh bei sich. Azrael schien wenig kooperativ, was die Freilassung seines neuen Beuteguts anbelangte. Was waren eigentlich seine eigenen Ziele? Mit Winyett zur ASR zurückkehren? Diese hatte Azrael wohl kaum geschickt, sie hatten selbst genug fähige Agenten in ihren Reihen die für Befreiungsaktionen ausgebildet waren. Also musste Azrael von einem Privatmann angeheuert worden sein, der Winyett wahrscheinlich an den meistbietenden verscherbeln wollte, denn offensichtlich schien sie für bestimmte Personen von großer Bedeutung zu sein, warum auch immer.
    Josh musterte die Gestalt die ihm gegenüber saß, ein hoch gewachsener Mann der offenbar unter dem Einfluss irgendwelcher Drogen stand, da er mit starrem Blick und leise vor sich hinmurmelnd, die ganze Zeit die Wand fixierte, als wäre eine Stahlplatte das interessanteste im ganzen Universum.
    Josh erhob sich und schritt einen kurzen dunklen Gang in Richtung Cockpit entlang. Die automatische Tür öffnete sich und ein schmächtig und blass wirkender Mann der die Uniform eines Corp.-Soldaten trug drehte sich nach dem Neuankömmling um. „Josh“, sagte dieser nur kurz und versuchte ein Lächeln zustande zu bringen. „Freut mich, ich heiße James“, grinste der andere zurück und widmete sich wieder dem Steuerpult. Josh fingerte eine bröselige Zigarette aus seiner Uniform und entzündete sie. Egal was dieser Azrael vorhatte, dachte Josh, so einfach würde er Winyett nicht alleine lassen.


    Episode by DJ n:
    Azrael hatte ihm einfach Drogen gegeben! Slavik war fassungslos; doch andererseits hatte er ihm vielleicht damit das Leben gerettet. Schließlich hatte er sich in einem Anfall purer Raserei vollkommen verausgabt und… plötzlich fiel Slavik der brennende Schmerz in seiner rechten Schulter auf und als er langsam den Kopf in die Richtung drehte, bemerkte er, dass seine Jacke am Oberarm komplett versengt war und unter den schwarzen Stofffetzen rötlich verbranntes Fleisch durchschimmerte. Während des Kampfes mit den Soldaten schien er scheinbar einen Streifschuss abbekommen zu haben. „Verdammter Mist…“ fluchte Slavik leise und versuchte sich nun langsam aufzurichten. Die Frist von 10 Minuten war mittlerweile abgelaufen, dennoch bewegte sich Slavik mit äußerster Vorsicht und wirkte dadurch ungewollt unbeholfen wie ein junges Reh – wackelig auf den Beinen wie beim ersten Gehversuch.
    Als Slavik aufrecht stand und sich vergewissert hatte, dass er nicht wieder umkippen oder in einen eckstatischen Zustand durch die Drogen verfiel, bohrten sich wieder die Vorwürfe gegenüber Azrael in sein Bewusstsein. Er hatte ihm einfach Drogen gegeben… ein einfaches Riechsalz hätte es auch getan; und warum wollte Azrael, dass er beim Start des Schiffes wach war? Es wäre sicherlich gesünder gewesen, wenn Slavik weiter geschlafen hätte und so seine Kräfte wieder regeneriert hätte, anstatt mit der Holzhammermethode zurück ins bewusste Leben gezerrt zu werden. Slavik wollte es sich zwar nicht ganz eingestehen, doch innerlich fühlte er sich von Azrael verkauft…
    Diese Gedanken wurden abermals vom stechenden Schmerz in seinem rechten Arm unterbrochen und Slavik machte sich nun langsam auf den Weg zur Krankenstation, die irgendwo auf dem Schiff sein musste, um sich zu verarzten. Bisher hatte Slavik solche Art von medizinischer Betreuung nicht nötig gehabt; die wenigen Wunden, die er sich zugezogen hatte, darunter eine breite Narbe auf seinem Brustkorb, konnte er mit seinem eigenen medizinischen Wissen selbst versorgen.
    Slavik blieb plötzlich vor einer Tür stehen, auf der ein rotes Kreuz auf weißem Grund abgebildet war. Dies musste die Krankenstation sein. Slavik öffnete die Tür und trat ein. Die Station war für die Größe des Schiffes erbärmlich klein. Eine weiße Kabine mit einer Liege und einigen Schränken stellte die gesamte Krankenstation dar. Von den Größenverhältnissen her verglich sie Slavik mit der Zelle, in der er gesteckt hatte und mit ebenso großem Zögern betrat Slavik die Kabine auch; seine Klaustrophobie machte sich wieder bemerkbar. So schnell er konnte riss sich Slavik die Jacke vom Leib, gefolgt vom T-Shirt, das durch den Streifschuss ebenfalls versengt war. Danach reinigte Slavik die Wunde zuerst unter kaltem Wasser, dann mit einer blauen Flüssigkeit, die stark nach Treibstoff und Alkohol roch; sie brannte wie verrückt in seiner Wunde, doch Slavik blieb ruhig und versuchte sich zu konzentrieren, den Schmerz aus seinem Geist zu verbannen.
    Ohne die schwarze verbrannte Kruste, die sich gebildet hatte, sah die Wunde weniger schlimm aus; lediglich eine faustgroße Fläche war an seinem Oberarm verbrannt und schimmerte nun rötlich. „Verbrennung Stufe 1.“ murmelte Slavik mit einem seltsam zufriedenen Unterton und suchte in den Schränken nach einer Packung Mullbinden und Salbe gegen Verbrennungen.
    Nachdem er die Wunde dick mit der Salbe bedeckt hatte, verband er sich den Oberarm. Der Schmerz hatte schon beinahe nachgelassen. Mit dem verbundenen Arm verließ Slavik die Krankenstation, seine kaputten Klamotten über die Schulter gelegt; sein nächster Gang würde Slavik nun in eine der Kabinen führen, um sich dort neu einzukleiden.
    Slavik schlenderte durch die Gänge der Absyss, als er plötzlich, wie von der Tarantel gestochen zusammenfuhr. Ein seltsames Gefühl, ähnlich einem einschlagenden Blitz, hatte sich in ihm ausgebreitet. Slavik sah nach Rechts und Links und bemerkte Links eine Tür; Sie gehörte zu einer Kabine, an sich nichts Besonderes. Doch an dieser Kabine war mit Sicherheit etwas nicht normal. Eine Dunkle Vorahnung im Magen löste Slavik sein Lichtschwert vom Gürtel und aktivierte es. Mit einem langsamen Schritt vorwärts nährte sich Slavik dem Schaltpult der Tür; Slaviks Herz klopfte wie verrückt, eine Reaktion, die Slavik von sich selbst nur kannte, wenn er in engen Räumen eingesperrt war. Warum hatte Slavik bei dieser Kabine so ein ungutes Gefühl?
    Mit einer schnellen Bewegung betätigte Slavik den Türöffner und mit einem Zischen glitt das Metall zur Seite. Die Kabine war dunkel und scheinbar leer, doch dieses seltsame Gefühl in Slavik nahm zu. Langsam nährte er sich der Kabine und sprang mit einem Satz hinein. Nichts. „Licht.“ sagte Slavik leise und in der Kabine leuchteten ein paar Neonröhren auf, erhellten den Raum etwas. Die Kabine war leer. Dennoch befahl Slavik dem Computer, die volle Beleuchtung zu aktivieren. Die Kabine war 100%ig leer, doch das Gefühl in Slaviks Magengegend blieb.
    Zögerlich ging Slavik weiter in die Kabine hinein. Als die Tür hinter ihm plötzlich schloss, hätte er beinahe aufgeschrieen, konnte sich in letzter Sekunde noch zusammenreißen. >>Bleib ruhig. Hier ist nichts! Schalt das Schwert ab und sieh dich um. HIER… IST… NICHTS!<< mahnte sich Slavik, deaktivierte seine Waffe und besah sich nun die Kabine genauer. Neben einer Koje und ein paar Schränken war nichts anders im Vergleich zu anderen Kabinen; dennoch musste hier etwas sein, das spürte Slavik. Er ging zu einem der Schränke, öffnete ihn und stolperte sofort ein paar Schritte rückwärts. Wie eine Welle eiskaltes Wasser überfluteten Slaviks Kopf plötzlich Bilder; es waren Bilder von Tod und Zerstörung. Und der Gegenstand, der sie auslöste, war ein langes schwarzes Stück Stoff, dass wie ein Umhang oder die Kutte eines Mönches aussah. In seinem Kopf sah Slavik ein Ungetüm diese Kutte tragen und mit einem grellen grünen Lichtschwert seine Opfer hinrichten. >>Bei allen Göttern dieser und anderer Welten… wenn die Corp. SIE in ihrem Dienst hat… dann haben wir ein Problem…<< dachte Slavik und hatte Angst. Todesangst. Dennoch, aus einer Motivation, die ihm gänzlich unbekannt war, nährte sich Slavik dieser Kutte und nahm sie aus dem Schrank. Der Stoff war sehr leicht und robust. Einige Sekunden lang verharrte Slavik mit der Robe in der Hand, warf sie dann aber, mehr lässig als ängstlich, auf die Koje und sah sich weiter im Schrank um. Neben einer schwarzen Hose und einem schwarzen T-Shirt, fand Slavik auch ein paar Schuhe; diese ließ er jedoch lieber im Schrank, denn sie wirkten schon zu groß für ihn. >>Vielleicht was für Azrael…<< schmunzelte Slavik und begann, sich die neuen Sachen anzuziehen. Als letztes ging er zu der Robe auf dem Bett und warf sie über. Plötzlich wurde Slavik ganz kalt, als wenn er ihn einem eingefrorenen See schwimmen würde. >>Konzentrier dich…<< hielt sich Slavik an und kämpfte gegen die erdrückende Kälte an, die von der Robe ausströmte. Dieses Kleidungsstück war voller negativer Energie, das spürte Slavik. Vor langer Zeit hatte ihm sein Meister mal eine Geschichte erzählt, als die Orion, in dessen Geiste er erzogen und gelehrt wurde, noch in der Galaxis waren. Niemand wusste genaues über sie, bis auf die Tatsache, dass es innerhalb dieser sektenartigen Bewegung zu Auseinandersetzungen gekommen war. Einige der Anhänger der Orion verließen die Gruppe spurlos und wenige Jahre später tauchte eine Gruppe von dunklen Gestalten, gehüllt in schwarze Umhänge und mit stechend tödlichen Augen auf. Sie selbst nannten sich „Bund der Eissonne“ und bekämpften die Orion in einem langen und beispiellosen Krieg, an dessen Ende von beiden Bewegungen niemand mehr übrig war… so glaubte jeder, auch Slavik. Doch nun war er sich sicher: an Bord dieses Schiffes war einer vom Bund der Eissonne, ein Diener der Dunkelheit, ohne Skrupel, ohne Seele und meisterhaft im Umgang mit Laserschwert und den Techniken der Orion, die ihn auch sein Meister einst lehrte. >>Also werde ich früher oder später auf einen Anhänger der Eissonne treffen.<< dachte Slavik grimmig und ballte die Fäuste. „Der wird eine Überraschung erleben!“ rief Slavik aus und warf sich die Kapuze über und wollte gerade gehen, als er ein Klappern hörte. Aus der Kutte war ein Lichtschwert gefallen. Mit einem dünnen Grinsen hob Slavik die Waffe auf und ließ sie in einer Tasche in der Kutte verschwinden. >>Man kann ja nie wissen<< dachte er und verließ die Kabine, nicht ohne die Schaltkonsole zu zerstören, damit niemand mehr diese Kabine betreten konnte; es reichte, dass er dort war…

    Slavik machte sich auf den Weg zum Cockpit des Raumschiffes. Dort wollte er die beiden Männer, diesen James und den Anderen, der mit Azrael vom Jäger gekommen war, genauer unter die Lupe nehmen.
    Als sich die Tür zischend öffnete, drehte sich der Neuankömmling auf seinem Stuhl um und sah Slavik an. Einen Moment lang starrte er ihn verdutzt an, dann schrie er lautstark und fummelte an seinem Gürtel herum nach seiner Waffe. Hinter sich hörte Slavik eine Tür aufgehen und schnelle Schritte näher kommen, die abrupt hinter ihm stoppten. Als Slavik sich drehte, sah er Azrael vor sich stehen, einen apathischen Blick in den Augen und mit einer Pistole auf ihn zielend. Slavik wusste nicht, was er von der ganzen Szenerie halten sollte; hinter Azrael war nun eine junge Frau erschienen, die mit Azrael und dem anderen Kerl an Bord gekommen war. Auch sie sah Slavik mit schreckensweiten Augen an. „Was… soll das bitte?“ fragte Slavik langsam und nun regte sich Azraels Gesicht. Der apathische Ausdruck wich einem Ausdruck der Verwunderung. „Slavik?“ fragte er zweifelnd, noch immer mit der Waffe auf ihn zielend. Slavik nickte und nahm die Kapuze ab. Azrael raunte, ließ die Waffe sinken und lehnte sich gegen den Türbalken. Hinter sich hörte Slavik, wie auch der Neue lautstark durchatmete. „Was soll der Zirkus? Geht’s euch nicht gut?“ fragte Slavik, den es nun selbst, bis auf die kleinen Schmerzen am Oberarm, wieder ausgezeichnet ging. „Nein…“ antwortete Azrael zuerst betont kurz, setzte dann aber nach: „Warum trägst du diese Sachen?“. Slavik erzählte ihnen von der Kabine, aus der er die Sachen hat, erwähnte jedoch nicht das dunkle Gefühl, das ihn befallen hatte, der Grund, weshalb er überhaupt in diese Kabine gegangen war; auch das zweite Laserschwert erwähnte er nicht, ebenso wenig die Geschichte, an die er sich erinnert hatte.
    Der Typ, der bei James gesessen hatte, hieß Josh, die Frau stellte sich selbst als Winy vor; als sie ihren Namen sagte, bemerkte Slavik etwas in der Art von Azrael. Er sah angespannt aus, unbehaglich. „Nun sagt mal, warum habt ihr alle so ein Theater gemacht? Lieg es an den Klamotten?“ fragte Slavik und aus irgendeinem Grund ahnte er, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde. „Nun, während du hier gesessen hast, war ich drüben… warum, erkläre ich später.“ begann Azrael und Slavik bemerkte, wie er scheinbar beiläufig einen Blick auf Winy warf und Slavik ahnte, dass es etwas mit ihr zu tun haben musste. Doch das war unwichtig, jedenfalls im Moment. „Jedenfalls, als wir das Schiff verlassen wollen“ begann nun Winy zu berichten. Ihre Stimme war von der Sorte, die Slavik als „typische Frauenstimme“ bezeichnete, nicht so dominant aggressiv, wie die von Aylen… was war eigentlich mit Aylen und Griff passiert, fragte sich Slavik plötzlich; seitdem er ohnmächtig geworden war, hatte er nichts mehr von ihnen gehört. Lebten sie noch oder waren sie wohlmöglich schon tot?
    „Wir waren schon so gut wie drüben, als sich der Befehlshaber des Jägers und mit ihm ein Ungetüm mit gelben Augen, einer blauen Pranke und einem gelben Laserschwert in den Weg stellte.“ sagte Winy und Slaviks Augen weiteten sich. Hatte sie Laserschwert gesagt? „Gekleidet war er, wie du nun.“ ergänzte Josh, der sich sichtlich ungern an diese Begegnung erinnerte. „Wie ich also… und er trug ein Laserschwert?“ fragte Slavik. Sein Unbehagen wuchs. „Ja. Und er wusste, damit umzugehen. Obwohl dieses Wesen so groß und bullig war, war es doch atemberaubend schnell.“ sagte Azrael und selbst in seiner Stimme schwang so etwas wie Furcht mit. „Ich bin hinter dieses Wesen gekommen und habe ein Magazin abgefeuert. Er hätte tot sein müssen, aber es stand da, hat mich angesehen und am Boden kühlten die geschmolzenen Projektile ab. Das Ding war sicher nicht normal…“. Slavik wurde plötzlich wieder kalt. >>Also gibt es den Bund der Eissonne noch… und sie arbeiten für die Corp…<< …


    Episode by Azrael:
    Azrael, dessen Gedanken sich immer noch um Borek drehten, hatte mit Winy gesprochen. Er hatte ihr gesagt, dass er für die ASR arbeitete und sie bergen sollte. Dies entsprach zum Teil sogar der Wahrheit. Solange er nicht befürchten müsste, dass sie davon läuft gäbe es keine Probleme. Um diesen Josh machte er sich mehr Sorgen, Josh stand für ihn voll im Dienste der ASR. Er würde für sie untergehen. Er vermutete eine eher persönliche Bindung zur ASR, oder eine persönliche Identifizierung. Die Klamotten hingen immer noch unpassend an ihm herunter. Auch Slavik schien nicht sonderlich erfreut über die Beschreibung von Borek zu sein. Er schien mehr zu wissen.
    Azrael nickte James zu, der aus dem Cockpit schaute, neben ihm saß Josh. Dieser schaute ihn alles andere als vertrauensvoll an. „Flieg zu den Koordinaten, die ich dir gegeben habe. Schaff es unter einer Stunde, und ich gebe dir einen aus.“ James grinste, drehte sich um, und setzte sich hinters Steuer. „Alles anschnallen bitte, wir beschleunigen nun.“ Azrael mochte die Art von James, sie war so jung und frisch, trotz eines Soldaten, oder besser Ex- Soldaten der CORP. Sie erinnerte ihn ein wenig an Geese. Azrael blickte Slavik an, dieser schien noch nicht ganz klar zu sein, allerdings war er wach, und lebte. Er wusste jetzt auch nicht, was er mit dieser Besatzung machen sollte. Er musste über kurz oder lang mit der ASR in Kontakt treten, denn auch wenn sein Chip noch nicht neu geschaltet werden musste, so konnte es nicht schaden es jetzt schon zu machen. Bei diesen Gedanken strich sich Azrael mit der linken Hand über den Nacken. Dort, wo der Chip saß. Er hasste diesen Trigger, es machte ihn wirklich zu einem Tier der ASR. Sie pfiffen und er musste gehorchen.
    Winy saß auf der Couch, sie schien auch nicht recht zu wissen, was zu tun war. Azrael legte sich auf die gegenüberliegende und machte die Augen zu. Durch die Sonnenbrille sah das wohl keiner. Slavik nahm auf dem Sessel an der Spitze platzt, während Josh wohl noch im Cockpit bei James saß. „Wir fliegen nach Zoso? Die ASR ist dort auch vertreten. Willst du sie kontaktieren?“, fragte Slavik. Azrael hatte keinerlei Lust die Augen zu öffnen, so sprach er nur. „Ja…. Nach Zoso.“ „Du bist auch nur Frauen gegenüber gesprächig, oder?“, stachelte ihn Slavik an. Azrael überging es, denn Winy meldete sich zu Wort. „Ich muss so schnell wie möglich mit der ASR in Verbindung treten…“ „Wir werden sie sofort aufsuchen, sie erwarten uns bereits…“ Azrael hatte nicht im geringsten vor sich mit der ASR in Anwesenheit von Winy in Verbindung zu setzen. Doch darüber wollte er jetzt nicht denken….. Die Zeit verging. James kam herein gelaufen, dahinter Josh. „Wir sind da, und unter einer Stunde. Für mich Vid.“ Azrael schaute auf die Armschiene, er hatte Recht, er hat wirklich weniger als eine Stunde gebraucht. „Wir sind genau an den Koordinaten, die ich dir gegeben habe?“, vergewisserte sich Azrael. Die Frage wurde mit einem Nicken beantwortet. Azrael sprang auf, Winy lag auf dem Sofa gegenüber mit einem Laptop auf dem Schoß, Slavik war wohl auch eingeschlafen, jedenfalls schaute er ein wenig verstört durch die Gegend. Azrael trat an die Schleusentür, und betätigte den Schalter um diese zu öffnen, als ihn alle anderen gespannt ansahen, was wohl als nächstes kam, sagte Azrael: „James, Josh, Slavik, ihr bleibt hier. Winy, du kommst mit.“ Auf James enttäuschten Blick antwortete Azrael: „Den Drink nehmen wir woanders.“ Azrael wartete, bis sich die Rampe ausfuhr, langsam wurde der Blick auf ein Parkhaus freigegeben. Dahinter standen zwei Transporter, jedoch der F-Klasse. Sie waren wesentlich kleiner, und nicht Weltraum tauglich. Um sie herum standen 4 Minijäger. Sie erinnerten an Motorräder. Auf ihnen saßen in Mäntel gehüllte Gestalten, sie alle trugen schwerere Waffen. Dazwischen noch zwei Männer mit verschränkten Armen. An ihrem Gürtel baumelte ein Lichtschwert. Zwischen ihnen saß ein Mann auf einem Dieser Jäger, mit einer dicken Zigarette und paffte vor sich hin. Azrael ging die Treppe hinunter, dicht gefolgt von Winy. Beim näher kommen sah Winy, dass die Blicke der Bewaffneten nicht sie musterten, sonder die Umgebung. Der Typ mit der Zigarette stieg aus seinem Sitz und lief breit lächelnd auf Azrael zu. „Azrael, mein guter, schön sie zu sehen.“ Dem Angesprochenem war dieser Typ mehr als unangenehm. „Kommen wir zur Sache.“ Der Typ schien diese kalte Abfuhr nicht ernst zunehmen. „Selbstredend, darf ich bitten?“ Er hielt Azrael eine kleines rechteckiges spiegelähnliches etwas hin. Azrael griff danach und nahm die Sonnenbrille ab. Es folgte ein Augen-Scan. Nachdem dieser bestätigt wurde, durch eine grün auf leuchtende Lampe, nickte der Typ. „Wir haben alles so geliefert wie sie es wünschten. Mr. Geese legt äußersten Wert auf ihre Zufriedenheit, und lässt ihnen Grüße ausrichten. Wir haben alles besorgt, was sie bestellt hatten, auch wenn es äußerst schwer war.“ Er zwiebelte sich an seinem Schnurrbart, und hüstelte schüchtern. „Wir haben gewisse Extraausgaben aus uns nehmen müssen.“ Azrael legte den Kopf schief, und schaute ihn durch die Gläser seiner Sonnenbrille an. „Wie viel ist ihnen denn ihr Leben wert? Ich denke das dürfte sie genug vergüten.“ Der schmierige Typ wusste wohl nicht Recht wie er auf diese Drohung reagieren sollte. Er schaute sich um, dann wieder zu Azrael. „Sir, selbst wenn sie mich töten, was glauben sie wie weit sie kommen würden?“ Er hüstelte, doch diesmal versuchte er Zeit zu schinden. Ein Schweißtropfen lief ihm über die Stirn. Azraels Stimme wurde nun kalt. „Wollen sie das wirklich herausfinden?“ Das war mehr als der Schmierige ertragen konnte, er drehte sich um, und gab seinen Leuten ein Zeichen, diese stiegen ab und öffneten die Transporter, aus denen jeweils noch ein Bewaffneter sprang. „Bringt die Ladung an Bord.“ Azrael grinste, und rief in Richtung der Absyss. „James, öffne die Ladeluke.“ James huschte dumm grinsend an der Bordschleuse vorbei und tat so, als hätte er nicht versucht zu lauschen. Ein wenig später öffnete sich der Hinterraum der Absyss. Dann gab es eine Überraschung. Dort, wo eigentlich der leere Laderaum sollte, wurde der Blick auf einen Kampfroboter freigegeben. An der Seite stand die Bezeichnung. „JANGO II“ Azrael selbst war mindestens genauso überrascht, wie Winy und die Unterhändler von Geese. Er war dankbar, dass keiner an Bord der Absyss Jango sah. Schnell überspielte Azrael seine Überraschung, und wandte sich an die Händler. „Fangt an aufzuladen“ nun ging alles sehr schnell. 2 Leute fassten jeweils an einer schwarz lackierten Metallkiste an. Sie waren aus Metall, und wohl sehr schwer, denn sie konnten sich nur langsam bewegen. Der Schmierige koordinierte den Vorgang. Die Kisten wurden an Jango vorbei in den Raum geschleppt, der durch Eingabe der Konsole das Inventar öffnen konnte. Nachdem sich Azrael an Jango satt gesehen hatte, wandte er sich an Winy, die immer noch hinter ihm stand. „Wer sind all diese Leute? Sie gehören nicht zur ASR.“ Azrael schüttelte den Kopf. Winy schien wohl nicht dumm zu sein, deshalb versuchte er es gar nicht ihr was vorzumachen. „Sie arbeiten für einen guten Freund von mir. Keine Sorge, mit der ASR treten wir bald in Kontakt, aber zuerst gehen wir uns ausruhen, oder meinst du nicht, dass wir eine Pause vertragen könnten?“ Azrael lächelte Winy an, diese wusste wohl nicht was zu tun war und ihre Mundwinkel zogen sich ein wenig höher. Wenn Azrael bedachte, was in den letzten paar Stunden alles passiert war, wollte er wirklich nur noch eine Pause machen. Und es betraf wohl alle an Bord der Absyss, dass sie eine Pause nötig hatten. Und wenn Azrael richtig informiert war, so waren sie in Yokito. Es war eine Millionenstadt auf Zoso, und man konnte hier alles bekommen, was das Herz begehrt. Zwar war die CORP hier vertreten, wie auch die ASR, jedoch stand der Planet unter Kontrolle von Kaiser Zoso. Nach ihm war dieser Planet auch benannt. Um Kaiser Zoso wusste Azrael nicht wirklich viel, nur dass Zoso ein doch recht friedlicher Planet war.
    So würden sie keine Probleme mit der ASR oder der CORP bekommen. Geese Unterhändler hatten ihre Arbeit erledigt. Der Schmierige trat mit einem dezenten Husten wieder an Azrael heran. „Es ist nun alles erledigt, ich bitte sie mir zu gestatten, im Namen Geese ihnen dieses Geschenk zu überreichen. Er hat mich darum gebeten ihnen den Inhalt dieser Tasche nur persönlich zu geben.“ Damit kam einer der Bewaffneten, und stellte eine Tasche vor Azraels Füßen ab. „Und auch dieses Daten-Stift soll ich ihnen überreichen.“ Azrael nahm ihn in Empfang und steckte ihn sogleich in seine Armschiene. Ein Balken begann sich zu bewegen. Die Prozentzahl dahinter lief gegen 100%. Azrael wartete und ließ den Download voranschreiten. „Bleiben sie und ihre Freundin länger in der Stadt? Seien sie doch meine Gäste, solange ihr Aufenthalt auch sein mag. Geese Freunde, sind auch meine.“ „Ich bin nicht seine F…“, rief Winy, Azrael Trat dazwischen. „Es wäre uns ein Vergnügen, nicht war Kleines?“ Azrael blickte sie an und lächelte. Er wusste nicht ob Winy darüber erfreut war, oder erschrocken. „Dann ist es abgemacht. Besuchen sie mich im Rizzo.“ Damit verneigte er sich, und setzte sich in einer der Transporter. Alle fuhren ab, und es schien so, als wäre das alles nie geschehen. Azrael wandte sich zum Gehen, und stapfte schon zur Absyss zurück, als Winy ihn am Arm fasste, und ihn ansah. „Warum hast du das gesagt?“ Azrael lächelte wieder. „Er muss doch nicht alles wissen. Und nun komm, wir müssen noch die Schlüssel für unser Zimmer abholen.“ Azrael ging nun zum Cockpit, und ließ James die Ladeluke wieder schließen. „Jango, hm?“, schoss es ihm durch den Kopf. „Interessant.“ Slavik und Josh saßen sich gegenüber und schienen über die ASR zu reden. Jedenfalls war Azrael sich sicher den Begriff gehört zu haben, als er den Wohnbereich betrat. Winy verschwand ein wenig temperamentvoll in einer Kabine. Bevor sich die Tür schließen konnte, war Azrael sich sicher, dass sie sich aufs Bett geworfen hatte. „Und was machen wir nun?“, fragte ihn Slavik. „Wir machen Pause, geht auf mich.“ Josh erhob sich: „Wir müssen die ASR aufsuchen…“ „Später, erst wird gegessen. Oder waren dir die letzen Stunden nicht stressig genug? James, zum Rizzo, wir haben Zimmer.“ Azrael ging zur Sicherheitstür, und ließ den Scan beginnen. Die Tür entriegelte und ging auf. Er spürte fast die neugierigen Blicke Josh in seinem Rücken. Er wartete, bis sich die Schleuse hinter ihm geschlossen hatte, als er sich an den Kiste vorbei bewegte zur Konsole. Während alle Kisten ordentlich nebeneinander aufgestellt waren, lag die Tasche abseits vor der Konsole, es war die, welche das Geschenk Geese enthielt. Er öffnete diese. Nachdem er den Reißverschluss hörbar aufgezogen hatte, sah er, warum die Tasche so schwer war. Es befand sich ein wenig Stoff, und ziemlich viel Metall in ihr. Es war die Tasche, die er in dem Jäger auf der Raumstation liegen gelassen hatte, mit all seinen persönlichen Sachen. Azrael war überrascht, manchmal vergaß er wie weit sich Geese Einfluss bewegte. Azrael leerte die Tasche und fand neben seiner Kleidung auch seine „Rüstung“ Zuerst zog Azrael die Lumpen, die er an hatte aus, und stand schließlich in Shorts da. Dann schlüpfte er in den Anzug. Es war aus einem glatten Material, und sehr dehnbar. Selbstverständlich war er ihm zu groß. Kein Wunder, nachdem Azrael ein paar Zentimeter eingebüßt hatte. Am linken Arm befand sich kein Ärmel, sodass Azrael die Armschiene problemlos bedienen konnte. Der Anzug war mit der Schiene verbunden. So drückte Azrael am Display ein paar Knöpfe. Plötzlich zog der Anzug sich zusammen. Azrael wartete, bis der Anzug richtig saß, und drückte wieder einen Knopf. Dieser Anzug war wie eine zweite Haut. Er trug sämtliche Kleidung einfach drüber. Über den rechten Arm, der nicht wie der linke Stoff frei war, band er sich eine Armschiene, die der linken sehr ähnlich sah. Sie war nur kürzer, und hatte kein Display. Die Oberfläche war glatt und schwarz. Azrael stellte sie auf seinen Arm ein. Die Vorderseite der rechten Schiene bildete eine Schale für die Hand. So war es ähnlich wie ein Handschuh, der an den Fingern offen war. So konnte man die Hand noch normal bewegen, ohne irgendeine Bewegung einzubüßen. Azrael streckte den Arm aus, und plötzlich öffnete sich die nahtlose Oberfläche. Die Schiene fuhr wie ein lebendiges Organ um Azraels Arm, und bildete einen gepanzerten Arm aus einem Stoff, dessen Name Azrael nicht kannte. Er hatte ihn erhalten, als man aus ihm eine Waffe des Todes geschmiedet hatte. Es gab drei dieser Anzüge. Sie wurden an die damaligen drei Schüler verteilt. Sie alle wurden im Namen des Schwarzen Lotus ausgebildet. Es war eine kriminelle Organisation, die bis heute noch die Unterwelt dominiert. Nicht nur im Bereich von Drogen, die den Schwarzen Lotus er groß gemacht hatten, im Jahre 2050 auf der Erde, später waren sie dafür bekannt die größten Spezialisten hervorzubringen. Mit Spezialisten waren Leute gemeint, die jeden Auftrag erfüllen konnten. Der Schwarze Lotus hat überall seine Finger drin, doch niemand weiß wer an der Führungsspitze sitzt.
    Azrael jedenfalls besaß eine der Rüstungen. Zur Rüstung gehörten neben den Armschienen noch ein Gürtel, Stiefel und eine Kette. Azrael legte alles an, und aktivierte sie. Er wollte sich vergewissern, dass sein Equipment noch einsetzbar war. Die Stiefel, der Gürtel, und die Kette schienen ebenfalls zu Leben. Sie breiteten sich über den Körper des Trägers und formten eine Rüstung. Sie war vollkommen Schwarz. Und der Stoff selbst schien nahtlos, wie ein Schatten, und sich doch zu bewegen. Jedes Mal wenn Azrael ihn, berührte er ihm, um sicher zu gehen, dass es nicht flüssig war. Langsam, aber gleißend legte sich der Stoff über die linke Armschiene, diese selbst wurde vom Stoff übergangen, jedoch gab es keine freie Stelle mehr an Azraels Körper. Wie einzelne Platten härtete der Stoff, und bildete eine Rüstung. Sie hatte etwas Mittelalterliches. Nur war sie nicht so klobig wie die Ritterrüstungen. Den Schluss bildete eine Sonnenbrille. Es war eine silberne, mit rot getönten Gläsern. Aus ihr Formte sich eine Art Helm um den Kopf. Über das Gesicht verlief eine Maske, über den Kopf eine Art Platte, die mit der Maske verlief. Azraels Haare hatten hinten Platz, denn dort war die Maske offen. Seine langen Haare konnten dort raushängen. Diese Rüstung schütze Azrael aber nun nicht wirklich vor Waffen. Zwar würde Metall, zum Beispiel Kugeln einer Handfeuerwaffe, aus erhöhter Distanz abprallen, aber keines Fall die präzise Kugel eines größer Kalibringen Gewehres, oder gar einer Laser-Waffe. Von einem Lichtschwert gar nicht erst zu reden. Diese Rüstung war auch nicht zur Verteidigung geschaffen worden. Nachdem Azrael sich überzeugt hatte, dass alles funktionierte, ließ er Rüstung wieder einfahren. Zum Schluss stand er in dem dunklen Anzug da. Mit einem Gürtel, Stiefeln, Kette und den Armschienen. Die Sonnenbrille ließ Azrael auf der Nase. In der Tasche befanden sich noch sein Mantel, und seine Waffe. Den Mantel umgeworfen, und zugeknöpft, nahm er seine Handfeuerwaffe in die Hand. Im Grunde war es ein Revolver. Doch war der Lauf um einiges Länger. Er maß ohne weiteres 30 Zentimeter. Auch war anstatt der Trommel ein Magazin eingebaut worden. Dieses wurde durch ein automatisches Ladesystem ersetzt worden. So konnte Azrael bis zu 21 Kugeln am Stück feuern, wenn er die Waffe mit klassischen Kugeln geladen hatte. Auch war der Lauf eher eckig, als rundlich. Es befand sich noch ein Magazin drin, das er nicht angerührt hatte. Es war das einzige, dass Azrael hatte. Diese Waffe war einmalig. So hatte er auch nur ein Magazin, welches er nach verbrauch per hand neu mit Kugeln laden musste. Sie wurde unterm Mantel verstaut, und hing in einem Halfter am Gürtel. Die Kisten würde er später einordnen, dachte Azrael beim hinausgehen. Sie würden nun erst mal im Rizzo einchecken. Als Azrael den Wohnbereich betrat unterhielten sich Slavik und Josh immer noch. Azrael trat an sie heran. „Schön, dass ihr euch so gut versteht, dann wird es euch nichts ausmachen heute Nacht ein Zimmer zu teilen.“ Die beide starrten erst sich, und dann Azrael fragend an. „Wir übernachten im Rizzo.“ Josh fragte empört: „Und James?“ „James wird an Bord schlafen, und ich werde auf Winyett aufpassen.“ „Aufpassen nennt man das also“, fragte Slavik grinsend. Er schien vom Trip wieder runter zu sein. Azrael grinste zurück. „Wir setzen uns dann morgen mit der ASR in Verbindung.“, beschloss Slavik. Azrael nickte.


    Episode by Winy:
    Winy blieb noch eine Weile auf ihrem Bett liegen und blickte die gegenüber liegende Wand an. Obwohl sie es sich nicht anmerken lassen wollte, war sie mehr als genervt und sie war sicher, dass es alle anderen auch merkten. Sie hatte eigentlich weder Zeit noch Lust, auf diesem komischen Planeten zu bleiben und die Gesellschaft dieses Typen von gerade aufsuchen wollte sie schon gar nicht. Man musste wirklich nicht die beste Hackerin der Welt sein, um zu merken, dass mit dem etwas nicht stimmte. Es war zwar nicht mehr als ein Gefühl, aber ihren Gefühlen traute Winy normalerweise und nahm sie ernst. Oder war es gar kein Gefühl, sondern nur eine Antipathie gegen ihn? Egal, auf jeden Fall mochte sie ihn nicht, das stand fest und mit diesem Planeten wollte sie sich auch nicht unbedingt anfreunden. Und was ihre neuen „Freunde“ anging…auch da war sie sich nicht ganz sicher, ob sie ihnen trauen konnte. Aber wenn sie von der ASR kamen, mussten sie wohl vertrauenswürdig sein, auch wenn Winy nicht gut auf die ASR zu sprechen war. Wenn sie wieder im HQ war, würde sie erst einmal ein paar Leuten gehörig ihre Meinung sagen, das stand fest. Und warum mussten alle Winy andauernd wie ein Kind behandeln? Das störte sie wohl am meisten. Sie war nicht wehrlos und ein Kind war sie schon gar nicht. Punktum.
    Wie um das zu bestätigen, stand Winy auf und machte sich an dem Waffenschrank in ihrem Zimmer zu schaffen. Nach einem kurzen Blick in den Schrank nahm sie sich eine leichte 9mm Pistole und ihr Lichtschwert. Das musste reichen.
    Nachdem ihren Laptop genommen hatte, verließ sie das Zimmer und ließ die Tür hinter sich zuknallen. Als sie den Wohnbereich betrat, sah Winy, dass ihre „Freunde“ sich dort schon versammelt hatten. Sie konnte nicht verstehen, worüber sie sprachen.
    „So…“, begann Winy mit einem herausfordernden Grinsen, „Da wir hier sowieso nichts zu tun haben, können wir auch genau so gut gehen…Zu diesem Rizzo oder wie das heißt. Wie auch immer, ich werde hier nicht dumm herumsitzen. Also, gehen wir?“ Die letzten Worte waren eher als Aufforderung statt als Frage formuliert, aber trotzdem schaffte es Winy nicht, ihre Worte so klingen zu lassen. Als sie in die Runde blickte, sah sie, wie Azrael den Kopf schief gelegt hatte und grinste, auch die anderen sahen nicht besonders überzeugt aus…Sie musste wohl wirklich aufhören, sich wie ein Kind zu benehmen. Winyett blickte noch eine zeitlang auffordernd in die Runde, während Azrael, Josh, James und Slavik sie einfach nur anblickten. Dann drehte sie sich auf einmal um und hob die Hand zum Zeichen, dass sie aufbrechen sollten; eine Geste, die ihnen mehr über Winy sagte, als die vier Männer wohl bereits wussten. Sie kam zu schnell, zu selbstverständlich, um zufällig zu sein. Winy war es gewohnt zu befehlen und dass ihre Befehle befolgt wurden. Endlich setzten sich die vier in Bewegung und folgten Winy, die mittlerweile den Raum verlassen und die Tür hinter sich geknallt hatte.
    „Ok. Ich warte dann hier. Geht ihr mal ruhig.“, sagte James, bevor er wieder in Richtung Wohnbereich ging, er schien nicht besonders begeistert von dem Umstand zu sein, dass die anderen ins Rizzo gingen und er auf das Raumschiff aufpassen musste.

    Der „Typ“ erwartete sie bereits an der Tür des Rizzo. Wie man an den Gesichtern der anderen erkennen konnte, außer an dem Azraels, der sich mal wieder nichts anmerken ließ, schienen sie froh zu sein, dass sie in dem imposanten Gebäude rasten konnten, aber Winy behagte das gar nicht. Das Gebäude sah einfach nur aus, wie ein riesiger Klotz mit vielen tausend Fenstern und Winys Meinung nach sah es nicht besonders ansehnlich aus. Der Typ paffte natürlich wieder an seiner Zigarette- oder was auch immer das war- und war Winy so unsympathisch wie nie zuvor. „Hallo, Azrael, schön Sie und ihre Begleiter zu sehen.“, grunzte der Typ und dabei blies er eine dicke, bläuliche Rauchwolke in ihre Richtung. Der Angesprochene antwortete mit einem knappen Nicken- wahrscheinlich mochte er den Typen auch nicht- und trat dann an ihm vorbei ins Innere des Gebäudes. Als der Typ auch Winy begrüßen wolle, sagte sie „Hi“ und ging dann schnellen Schrittes an ihm vorbei. Sie wollte wirklich nicht mehr Zeit als notwendig in seiner Gegenwart verbringen und Winy wusste es nicht, ob sie es verkraftet hätte, hätte der schmierige Typ ihr wohlmöglich die Hand schütteln wollen. Mit einem saueren Gesichtsausdruck schüttelte sie kaum merklich den Kopf. Wo war sie hier nur gelandet? Jedenfalls nirgendwo, wo sie sein wollte. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Slavik und Josh ebenso mit dem Typen verfuhren, der sich anschließend beeilte, zu ihnen aufzuschließen.
    „Kommen Sie, kommen Sie. Ich zeige ihnen ihre Zimmer.“
    Auf das Vergnügen hätte Winy wirklich nur zu gerne verzichtet, aber natürlich folgte sie, wie auch die anderem, dem Typen zu einem großen Aufzug, der so groß war, dass Winys Gleiter wahrscheinlich hineingepasst hätte. Oder um genau zu sein: Winys ehemaliger Gleiter, der jetzt kaputt auf der ebenso zerstörten Raumstation Solaris 4 lag.
    Sie fuhren nur ein kurzes Stück mit dem Aufzug, dann drehte sich der Typ, der sie die ganze Fahrt über doof und nach dem Motto „Kann ich ihre Füße küssen“ angeguckt hatte, um und verließ den Aufzug um in einen großen, schön eingerichteten Gang einzubiegen, der eindeutig von Geld zeugte. Wem auch immer das Rizzo gehörte, Geld hatte er und anscheinend nicht zu knapp. Sie hielten vor zwei identisch aussehenden Türen, vor denen der Typ zwei ebenfalls identische Schlüssel aus seiner Tasche zog und einen je Azrael und Slavik gab. Die Räume unterschieden sich nicht wesentlich von dem Aussehen des Ganges, auf dem sie sich befanden. Alles war schön eingerichtet- es musste ein Vermögen gekostet haben- und sah einfach nur schick aus. Winy fühlte sich direkt wohl.
    „Eigentlich…“, meinte Winy dann mit einem säuerlichen Grinsen, „teile ich mein Zimmer nicht mit Männern.“ Und ließ sich dann mit einem resignierenden Blick und zu Schlitzen verengten Augen auf das erstbeste Bett fallen. Sollte Azrael doch machen, was er wollte, Winy war zu müde und vor allem zu genervt um jetzt etwas zu sagen.
    Dann fiel ihr noch etwas ein, weshalb sie zur Tür ging und sie mit Schwung aufriss. Als sie auf der anderen Seite der Tür ein unterdrücktes Kreischen hörte, drehte sie sich wieder um- ein breites Grinsen auf dem Gesicht- und ließ sich erneut aufs Bett fallen.
    „Dein Freund scheint mir etwas neugierig zu sein. So, was machen wir?“
    „Sehen wir uns doch hier etwas um. Du kannst ja hier etwas herumlaufen. Das Einkaufszentrum hier soll ganz nett sein. Wir sehen uns dann beim Abendessen.“
    „Gut, wir sehen uns.“ Damit verschwand Winy aus dem Zimmer und betrat den Gang. Der „Typ“ war anscheinend verschwunden, auf jeden Fall sah Winy ihn nirgendwo. Das war auch gut für ihn, denn Winyett hätte nicht wenig Lust gehabt, ihn mehr als eine Tür gegen den Kopf zu schlagen. Mit ein paar schnellen Schritten war sie bei der Treppe…und blieb auf einmal stehen. Am anderen Ende des Ganges stand Fireburn und sah sie an. Winy stand da und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Es kam ihr gar nicht in den Sinn, dass sie bewaffnet war und ehe sie sich versah, hatte Leon sich wieder mit einem Grinsen umgedreht und war verschwunden. Komischer Typ…
    Entschlossen, Fireburn Fireburn sein zu lassen, drehte Winy sich aber schließlich um und lief die Treppe hinab, die ebenfalls ziemlich prunkvoll aussah. Nach kurzer Zeit kam sie in der Eingangshalle an, ignorierte den rauchenden Lackaffen, der ihr hinterher sah, obwohl sie gerne noch etwas Gemeines zu ihm gesagt hätte, und verließ das Rizzo.
    Sie hatte nicht gefragt, wo das Einkaufszentrum war, aber das wäre auch gar nicht nötig gewesen: Ein dickes, in der Luft schwebendes Schild, das zu allem Überfluss auch noch leuchtete, dass man Augenkrebs davon kriegen könnte, stand mitten auf dem Weg und wies ihr den Weg zum Einkaufszentrum.
    Unterwegs kamen ihr einige Gleiter entgegen, die in Kamikaze- Manier durch die Straßen flogen, Penner, die sie anpöbelten und Typen, bei denen Winy nicht sicher war, was sie darstellen sollten, aber die Hackerin beachtete sie nicht. Sie hatte nur noch Augen für das große Gebäude, das mit jedem Schritt, den sie tat, noch größer aussah. Warum war auf diesem Planeten nur alles so groß?
    Einige tausend Menschen schienen durch die Geschäfte zu laufen, so viele, dass Winy sich nicht sicher war, wie viele es denn wirklich waren. Merkwürdige, skurrile Gestalten, aber auch ganz normale, die aussahen, wie Leute, die sich nach einem anstrengenden Tag ihre Zeit vertreiben wollten. Hier würden sie wirklich nicht auffallen, weder Winy, noch Azrael, Josh oder Slavik, die Winy unterwegs überrascht in dem Gedränge bemerkte, ohne das sie Winy aber bemerkten.
    Sie sah wahrscheinlich aus, wie eine ganz normale Frau, die sich eine schöne Zeit machen wollte, in der Welt des Überflusses…
    Und das würde Winy auch tun, an nichts denken und es sich einfach nur gut gehen lassen.
    Sie grinste und steuerte einen Laden mit dem Namen „Coder’s Best“ an.
    Ja…einfach nur Spaß haben…

    Währenddessen lief der schmierige Typ zornig durchs Rizzo und hielt sich die blutige Nase. Damit würde er diesen Abschaum nicht einfach davon kommen lassen. Und als er erfahren hatte, dass die Corp. ein Kopfgeld auf diese Leute ausgesetzt hatte, war er fest entschlossen, sie der Corp. zu übergeben. Danach würde er ein reicher Mann sein…
    Er grinste böse und setzte seinen Gang durch das Rizzo fort.
    Nicht mehr lange...

  14. #54
    Der letzte Part der Episodenwiederherstellung.

    Episode by DJ n:
    Slavik hatte nur einen kurzen Ausflug zum Einkaufszentrum machen wollen; was er dort zu finden beabsichtigte, war ihm nicht klar gewesen, jedoch verlängerte sich dieser kurze Ausflug zu einem längeren Aufenthalt.
    In diesem Zentrum konnte man wirklich alles finden, was es für Geld zu kaufen gab; was es legal für Geld zu kaufen gab, musste man hinzufügen, denn selbst auf einem Planeten wie Zoso musste man sich an einige Gesetze halten, was das Verkaufen von Waffen betraf. Doch diese Gesetze hinderten scheinbar niemanden daran, mit mindestens einer Feuerwaffe unterwegs zu sein.
    Slavik spürte, dass so gut von jedem in dem großen Zentrum eine dunkle Ausstrahlung ausging; kaum einer konnte sich als „rein“ oder „unschuldig“ wähnen, nicht mal seine Weggefährten Azrael, Josh, Winy oder er selbst. Sie alle hatten mehr oder minder schwere Dinge auf dem Kerbholz und keiner von ihnen konnte ohne weiteres behaupten, besser zu sein, als manch ein Abschaum, den man hier auf Zoso antreffen konnte.
    „Was machen wir jetzt hier?“ fragte Josh nach einiger Zeit, in der sie ohne sichtliches Ziel durch das Zentrum gegangen waren. „Ich denke, wir können uns nach all den Anstrengungen erstmal einen Drink genehmigen, meinst du nicht?“ schlug Josh vor, ohne auf eine Antwort von Slavik zu warten. Dieser überlegte einen Augenblick, lächelte dann und sagte: „Kein Problem. Such die Bar aus.“.
    Josh grinste breit und ging zielstrebig auf eine Bar zu, die den Namen „Want more?“ trug.
    Als sie eintraten fiel Slavik zuerst der muffige Geruch von Zigaretten und verschüttetem Alkohol auf, der sich mit den Körpergerüchen der anwesenden Gäste gemischt hatte; die typische Luft für eine Bar, oder besser Spillunke. Die Bar war nicht wirklich voll, aber auch nicht richtig leer. Die Tische und Sitznischen waren alle besetzt, während am Tresen selbst noch genügend Platz vorhanden war.
    Also setzten sich Josh und Slavik, der wegen seiner Kleidung doch einige Blicke auf sich zog, auf zwei Barhocker und warteten, dass der Barmann kam. Und er kam auch; ein großer, dickbauchiger Mann mit schwarzem Schnurrbart und einem kybernetischen Bein, was Slavik spontan an Griff erinnerte. Was war eigentlich mit ihm passiert?
    „Was darf’s denn sein, die Herren?“ fragte der Barmann mit dröhnender Stimme und beäugte Slavik, wohl aufgrund seiner Kutte und der Kapuze, die er bisher noch nicht abgenommen hatte, besonders scharf. „Ein Trux auf Eis für mich.“ sagte Josh sofort und blickte Slavik an, der nun zu dem Entschluss gekommen war, die Kapuze abzunehmen und damit die vielen Blicke von sich zu lenken. „Für mich Krytonic, ebenfalls auf Eis.“. Der Barmann nickte und wenige Augenblicke später stand vor Josh ein Glas mit magentafarbener Flüssigkeit und vor Slavik eines mit einer gelblichen Färbung und einer leicht zähen Konsistenz. „Zum Wohl, Slavik.“ sagte Josh fröhlich und nahm einen Schlick seines Trux. Slavik nickte und nippte selbst nur an seinem Drink. Auf seltsame Weise hatte Slavik ein ungutes Gefühl was diese Bar betraf. Die dunkle Ausstrahlung der Meisten Gäste war um einiges intensiver als die der Gäste im Rest des Zentrums; möglicherweise kam ihm das nur so vor, weil er mit so vielen Leuten nun auf engen Raum zusammen war, vielleicht lag es auch daran, dass jene Gäste noch um einiges mieser waren, als der Rest auf Zoso. Und wie aufs Stichwort schien sich dieser Verdacht zu bestätigen, als sich neben Josh ein Hüne niederließ und begann, Josh mit seinen Knopfaugen finster anzustarren. Zuerst bemerkte Josh den Mann nicht, der sich so ruppig neben ihn auf den Hocker gesetzt hatte, doch als dieser plötzlich zu Schnauben begann, wandte sich Josh zu dem Kerl um und sah ihn kurz an; leider war dieses Kurz etwas zu lang, denn der Hüne stand auf und sagte mit grollender Stimme: „Ist was, du Würstchen? Wenn du Ärger willst, nur zu. Ich bin schon auf 5 Sternen zum Tode verurteilt, da kommt es auf diesen auch nicht mehr an.“. Josh sah langsam an dem Mann hoch, er musste sicherlich gute zweieinhalb Meter messen, und sagte dann: „Ach, eigentlich will ich keinen Ärger. Komm, ich geb dir einen aus und dann ist gut, OK?“. Das schien der Hüne nicht so zu sehen, denn er schlug Josh das Glas aus der Hand und wollte ihn gerade am Hals packen, als Slavik seine Hand auf die Pranke des Hünen legte, diese runter riss und mit drohendem Ton sagte: „Rühr meinen Kumpel an und ich mach dich ’nen Kopf kürzer, klar?“. Der Blick des Hünen traf den seinen und Slavik wusste, dass er sicher nichts auf diese Drohung geben würde und sich stattdessen mit ihm anlegen würde. „Was hast du eben gesagt? Ich nehme dich auch gern vor deinem Freund hier auseinander, kein Problem.“ grunzte der Hüne prahlerisch und wandte seine gesamte Masse nun Slavik zu. Darauf hatte diese nur gewartet: mit einer raschen Vorwärtsbewegung seiner linken Hand beförderte er den Hünen von sich weg und mitten auf eine Gesellschaft, die in einer der Sitznischen ihre Drinks zu sich nahm und nun von einem 2,5 Meter großen und sicherlich 300 Kilo schweren Mann bedrängt wurde. „Wie… wie hast du das gemacht?“ stammelte Josh; die Aufregung, die Slavik mit seinem Kunststückchen erzeugt hatte, schien ihn nicht zu interessieren. „Eine alte Technik, die mir mein Meister beigebracht hatte. Schwer zu erlernen, aber wenn man sie beherrscht, ist sie ganz einfach.“ antwortete Slavik trocken und sah zu, wie der Hüne wieder aufstand. Bei seinem Sturz hatte er einen jungen Mann aus der Gesellschaft getötet, als er auf ihn gefallen war; seine Wirbelsäule war so leicht durchgebrochen wie ein Zweig. Verständlich, dass nun auch die Gesellschaft sauer auf Slavik war und Rache forderte; jeder zog seine Laserwaffe und zielte sofort auf Josh und Slavik, während er Hüne wutentbrannt schnaufte und wie ein übergroßer Stier wirkte. „Josh! Geh in Deckung!“ befahl Slavik und zog sein Laserschwert, während er das andere noch inaktiv unter seiner Kutte ließ; man wusste ja nie. „Oh, ein Laserschwert. Das wird dir auch nicht helfen, Bürschchen!“ grunzte der Hüne und stürmte auf Slavik zu. Dieser machte einen Sprung nach oben zur Decke, schlug einen Salto und landete hinter dem Hünen vor der Gesellschaft, die ihn mit ihren Laserwaffen in den Händen verwirrt ansahen. „Die braucht ihr wohl nicht.“ sagte Slavik milde und mit einem Wink seiner linken Hand flogen die Waffen aus den Händen der Leute auf Slavik zu und schwebten in der Luft, bevor sich Slavik wieder dem Hünen zuwandte und die Waffen klappernd zu Boden fielen. „Was sind das für Tricks, die du benutzt…“ grunzte der Hüne. „Keine Tricks; nur die Lehre der Orion.“ gab Slavik zurück. „Schnickschnack! Ich werde dich zermahlen und als Mehl zu Brot verarbeiten!“ brüllte der Hüne; mittlerweile war die Bar komplett leer, denn die Gäste waren aufgrund es seltsamen Kampfes geflohen. So konnte Slavik richtig kämpfen. Er machte sich bereit und als der Hüne wieder auf ihn zugestürmt kam, blieb Slavik diesmal stehen, wich zur Seite aus und hieb ihn mit seinem Schwert auf Höhe des Gürtels in 2 Hälften, die nebeneinander zu Boden fielen.
    Josh, der sich die ganze Zeit geduckt hatte, kam nun zu Slavik. „Ich denke, wir sollten gehen. Diese Bar ist nichts für uns, Josh.“ sagte Slavik und ließ sein Schwert wieder einfahren. „Gehen wir ins Hotel zurück. Ich bin müde und brauche Schlaf.“. Josh nickte nur statisch und folgte Slavik aus der Bar.


    Episode by Fried:
    Die wenigen Besucher die noch in der Bar geblieben waren, beäugten Slavik und seinen Begleiter ängstlich als jene die von menschliche Innereien reichlich beschmutzte Bar verließen und zielstrebig auf einen der Ausgänge zusteuerten. Draußen wurden sie von gleißendem Sonnenschein der sich auf den glatten Wänden der riesigen Gebäude die wie Türme in den Himmel ragten, spiegelte und einem lauten Stimmengewirr all jener Lebewesen die sich auf den Straßen tummelten empfangen. Die beiden bahnten sich einen Weg durch die lärmende Schar, bogen dann in eine dunklere Seitenstraße ein. „Passiert dir das öfter?“, meinet Slavik der mittlerweile seine Kapuze wieder aufgesetzt hatte als sie durch die schmutzige Straße an einem Haufen am Boden liegender Penner vorbeischritten. „Was....“, fragte Josh verdutzt. „Na, das dich irgendwelche Halbmenschen zu Brei schlagen wollen.“
    „Hey, du hast ihn aufgeschlitzt!“
    „Ja, weil ich dir den Arsch retten wollte.“
    Sie liefen weiter, die Schiffe die durch die Straßenschluchten kreuzten wurden jetzt weniger. „Gut“, grummelte Josh und sah Slavik in die Augen, „nächstes Mal werde ich dir helfen.“ Slavik zog die Augenbrauen leicht spöttisch hoch. „Ich bin nicht umsonst bei der einer Spezialeinheit der ASR, ich bin Scharfschütze“, grinste Josh ihn an. Slavik griff in seinen Mantel und holte einen silbernen Revolver, der elektronisch geladenen Kugeln verschoss hervor und hielt ihn dem jungen Mann vor die Nase. „Kannst du damit umgehen?“, fragte er herausfordernd, als im nächsten Moment eine verdreckte echsenartige Gestalt, offenbar irgendeiner der hier ansässigen Raubmörder aus einer Gasse geschossen kam. Noch bevor Slavik sein Laserschwert gezogen hatte riss Josh ihm die Pistole aus der Hand und jagte dem Wesen eine Kugel zwischen die Augen. Der Getroffene sackte röchelnd zusammen. „Dein Freund Azrael ist wohl der Einziege der besser mit 'nem Schießeisen umgehen kann als ich“, meinte er und steckte die Waffe ein.
    „Nicht schlecht, brummte Slavik, fügte dann aber mit einem Blick auf die gammlige Umgebung hinzu: „Wir sollten besser von hier verschwinden. Übrigens.......“
    Josh sah ihn an und Slavik lächelte leicht, „...... wie wärs wenn du dir mal was anderes als diese Uniform anziehst, als Corp.-Mitarbeiter bist du hier nämlich nicht gerade willkommen.“


    Episode by Azrael:
    Der Tag näherte sich dem Ende. Doch das bedeutete nicht, dass das Leben auf Zoso aufhörte, im Gegenteil es schien gerade erst zu beginnen. Auf den Straßen machten sich nun mehr Uniformen breit. Es waren alles Soldaten des Staates. Doch ihre Gesichter waren entspannt. Es war mehr eine Show. Der Himmel verfärbte sich langsam schwarz, während Winy sich auf den Weg zum Rizzo machte. Azrael war während des ganzes Tages ihr nicht von der Seite gewichen. Es war genauso wie er befürchtet hatte. Langweilig. Er passte auf ein Mädchen auf. Was war er? Azrael nahm selbst düstere Gestalten nicht als potenzielle Gefahr war. Doch war diese Ruhe angenehm, Azrael konnte so ein wenig abschalten. Er selbst hatte sich ein paar angemessener Klamotten besorgt. Nichts auffälliges. Winy schien diesen Tag auch schon abgehackt zu haben. Ob sie ihn nun als lästig, oder als nervend empfand, dessen war sich Azrael nicht sicher, doch war sie mindestens genauso viel wie er davon begeistert, dass sie aufeinander hockten. Durch die Empfangshalle gingen sie direkt ins Restaurant des Hauses. Sie wurden von einem der Bediensteten an eine Sitzecke gewiesen. Nur dass sich diese Ecke auf einer Art Tribüne befand. Auf einem Roten Polster saßen bereits der Schmierige, Josh und Slavik. Azrael setzte sich neben Winy, ohne irgendwelche Anstalten zu machen sich des Mantels zu entledigen, obwohl es nicht gerade kalt war in dem Restaurant. Auch Winy hielt ihre schweigsame Fassade aufrecht. Der Schmierige brach das Schweigen. „Seien sie willkommen, ich habe mir die Freiheit genommen schon für sie zu bestellen. Ich hoffe sie hatten einen angenehmen tag gehabt.“ Slavik und Josh, die wohl schon etwas länger da saßen und tranken, hoben die Gläser: „Und ob, ist eine wunderschöne Stadt.“ Der Schmierige musterte Azrael konstant mit den Augen. „Wäre es nicht angenehmer die Brille und den Mantel abzulegen?“ Azrael schaute ihn an. Plötzlich stand ein Mann in einem Anzug neben ihm, und hielt die Hände für seinen Mantel hin. „Darf ich bitten?“ Azrael zögerte, bevor er sich der Kleidung entledigte und ihm den Mantel überreichte. „Und die Brille?“, fragte der Mann im Anzug. „Nein danke, die gedenke ich zu behalten“, war Azraels kurze Antwort. Der im Anzug schaute zu dem Schmierigen, der verwirrt schien. Schließlich nickte er. Dann verzog sich der Mann im Anzug. Der Schmierige ergriff wieder das Wort. „So wie es aussieht scheinen sie wohl alle sehr gefragte Menschen zu sein. Jedenfalls gefragt genug um auf ihre Köpfe Kopfgelder auszusetzen.“ Die Worte flogen so in den Raum. Azrael war sich nicht sicher worauf der Typ nun hinaus wollte. Doch dann fiel ihm das auf, was ihn schon die ganze Zeit beunruhigte. Dieses riesige Restaurant war leer. Es spielte zwar Musik, aber es gab keine weiteren Gäste. Noch nicht einmal Kerzen standen auf den Tischen. Alle Leute hier im Restaurant waren bewaffnet und trugen das Symbol des Rizzo. Und all die künstlich aufgesetzten freundlichen Gesichert verwandelten sich nun zu Stein. Der Schmierige lachte dreckig auf. „Tja, damit haben sie nicht gerechnet, was?“ Die Reaktion die folgte war einfach. Azrael griff automatisch hinter seinen Rücken, um seine Waffe zu ziehen, doch er griff ins Leere. Auch Slavik schien sein Lichtschwert zu vermissen, denn dieser starrte ebenfalls erschrocken Azrael an. Winy versuchte schon gar nicht mehr nach einer Waffe zu greifen, als sie gesehen hatte, dass auch Josh unbewaffnet war. „Tja meine Herren, auch Menschen mit ihrer Bedeutung scheinen ohne Waffen hilflos zu sein. Meine treue Dienerin hat ein gewisses Talent dafür sich glitzernder Gegenstände anzueignen.“ Azrael schaute dorthin, wo der Schmierige hindeutete. Dort stand eine zierliche Gestalt, mit einem hinterlistigen Grinsen. Es war eine Frau, sie trug ein ledernen Anzug, und darüber einen Mantel. Es war der von Azrael. In der einen Hand hatte sie Slaviks Lichtschwert, und in der anderen einen Revolver. Die Gravur musste Azrael nicht lesen, um zu wissen, dass es seiner war. An ihrem Gürtel baumelte ein weiteres Lichtschwert. Sie lächelte immer noch so verschmitzt. Sie hob die Waffe und zielte auf Winy. Der Schmierige unterbrach die Bewegung. „Aber bitte, meine Liebe, du hast genug geleistet für heute. Außerdem brauchen wir sie lebendig, immerhin bringt sie uns Tod nur Ärger, nicht war meine Kleine?“ Dabei schaute er Winy an. Diese starrte in an, als wäre er ein kleines hässliches Wesen das stank. Diese Vorstellung kam der Realität doch ziemlich Nahe. Er streckte die Hand nach ihrem Gesicht aus, als wollte er es streicheln. Winy rückte weiter weg, und rief: „Lassen sie das, sie perverses Schwein.“ Dieser lachte amüsiert. Azrael schaute Slavik in die Augen. Die frage war offensichtlich. Was wäre, wenn sie den Schmierigen einfach so erledigen würden. Er saß genau in ihrer Mitte und auch unbewaffnet war er keine wirkliche Gefahr. Doch sie wären wohl tot, bevor sie ihn auch nur anrühren könnten. Im Raum standen knapp 20 Soldaten verteilt mit geladenen Waffen. Josh mischte sich ein. „Was wollen sie nun machen? Uns ausliefern?“ Der Schmierige nickte. „Ja, alles. Das heißt alles bis auf ihn.“ Dabei nickte er mit dem Kopf in Richtung Azraels. „Auf seinen Kopf steht kein Preis. Und er soll für die Respektlosigkeit von vorhin bezahlen. Aber langsam, ich bin kein Unmensch, …“ Winy schien diese Aussage erheblich anzuzweifeln. „Er bekommt eine FAIRE Chance. Ich lasse ihn gegen Denise antreten, wenn er überlebt, darf er gehen.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. Azrael starrte auf die zierliche Person. Allein schon wegen der physischen Eigenschaften war er im Vorteil. Die Sache hatte einen Hacken, das war offensichtlich. Wahrscheinlich würden die Bewaffneten des Schmierigen ihn vorher abknallen. Dennoch ließ Azrael sich auf das Spiel ein, denn eine andere Option gab es wohl nicht. „Und wenn ich sie besiege?“ Das Lächeln wurde noch breiter. Wenn es noch weiter gehen würde, würde der Mund reißen. Er sah jetzt schon aus wie ein Breitmaulfrosch. „Selbstredend“ Azrael schaute noch einmal Slavik an, der ihn auch mehr oder weniger skeptisch anstarrte. Anschließend stieg er von der Bühne auf die Frau zu. Diese legte den Mantel ab, ebenso wie die Waffen. Dann lief sie auf Azrael zu. Sehr schnell. Zu schnell. Sie Sprang und erwischte Azraels Magengrube mit ihren Stiefeln. Der Absatz bohrte sich in die Magengrube. Das kam Überraschend. Azrael beugte sich vor. Ein Fehler, denn Denise war schon über ihm und schlug ihm mit gehobenen Bein endgültig zu Boden. Dann vollführte sie einen eleganten Flick Flak und wartete Ihre blonden kurzen Haare wippten noch ein wenig. „Fuck“, fuhr es dem am Boden liegenden durch den Kopf. Es war nicht nur diese Geschwindigkeit. Es war auch diese enorme Kraft. Sie war der seinen mehr als überlegen. Er stemmte sich hoch, und schaute sich nach seiner Kontrahentin um. Diese wartete noch einen Moment, bevor sie wieder Anlauf nahm, und auf ihn zukam. Diesmal rammte sie ihn die Faust in die Magengrube, doch fiel Azrael nicht nur um. Er flog gute zwei bis drei Meter durch die Luft und landete auf einem der Tische, der unter seinem Gewicht zusammenbrach. Azrael starrte an die Decke, doch bevor er sich ausruhen konnte sah er Denise gute vier Meter in der Luft über ihn, auf ihn herunter fallend. Die Beine für einen Tritt geformt. Azrael rollte sich schnell zur Seite. Der Absatz bohrte sich durch die Holzplatte des Tisches. Er vollführte eine Rückwärtsrolle und stand nun in aufrechter Kampfposition. Diese Frau war nicht normal. Er würde mehr als seine Kraft brauchen um sie zu schlagen. Sie kam schon wieder angelaufen. Auch Azrael beschleunigte. Ganz kurz bevor er in sie hineingelaufen wäre, beschleunigte er wirklich. Auf diese unfassbare Geschwindigkeit. Er huschte an ihr Vorbei. Sie hatte die Hand schon zum schlag zurück gehoben, und zielte dorthin wo sein Gesicht vor einer halben Sekunde noch stand. Azrael zog ein Knie an und sprang in die Luft. Alles fing langsam an sich wieder zu beschleunigen. Genau getimt war er mit aller Kraft in Denise gesprungen. Sie krümmte sich und landete auf dem Boden. Es war ein harter Schlag, dessen war er sich sicher gewesen. Denise fing sich am Boden ab und drehte sich um. Sie saß da in gebückter Haltung und starrte Azrael wie eine Raubkatze an, die nur mit ihrer Beute spielte. Ihre linke Hand zog einen Dolch hervor. Etwas tropfte an ihm. Azrael war sich sicher, dass es kein Wasser war. Vermutlich etwas in die Richtung Gift. Das war zuviel. Azrael würde sie töten müssen, denn vom Kämpfen verstand er nichts. Der Tod dagegen ist seine Kunst. Azrael riss sich die Brille vom Gesicht und warf sie achtlos zu Boden. Seine Augen leuchteten. Seine Haare begannen sich zu verfärben. Von dem gewohnten schwarz wechselten sie in ein mattes weiß. Davon bemerkte er nichts. Es war genug mit diesem Spiel. Er ist nicht die Beute und sie der Jäger. Es war genau andersrum. Er ist der Jäger, und sie seine Beute. Azrael ließ die Rüstung sich aufbauen. Doch nur den rechten Arm. Das schwarz legte sich über seinen Arm. Dann ließ er zwei klingen herausspringen. Sie waren jede knapp 40 cm lang. Sie waren parallel zueinander und hatten denselben Wellenschliff. Azrael schaute sie mit gesengtem Kopf an. „Möchtest du sterben?“ Natürlich kam keine Antwort. Nur ein Fauchen. Sie stürmte los. Azrael hob den Arm. Die klingen fuhren aus. Sie schossen wie Blitze hervor auf ihre wahre Länge. Sie wuchsen noch knapp um 20 cm. Damit hatte Azrael eine ziemlich hohe Reichweite. Er lief los. Aber nicht so langsam wie Denise. Ihre Augen konnten ihm nicht folgen. Sie starrte noch auf dorthin, wo er vorhin gestanden hatte. Er war jedoch schon bei seinem Mantel. Dort schnappte er sich das Lichtschwert und warf es in Richtung des Tisches. Es war Slaviks Waffe. Der Schmierige grinste immer noch selbstsicher. Dann lief Azrael direkt in Denise hinein. Den Arm gesengt, zog er im letzen Moment hoch. Die Klingen schnitten sich durch den Brustkorb und das Gesicht. Die Zeit holte Azrael ein. Denise hatte es noch nicht gemerkt. Ihre Augen konnten ihm nicht folgen. Sie stand noch da. „Wie kann das sein?“, dann knickte sie ein und lag am Boden. Azrael blickte zum Tisch. Er sah, dass Slavik, Josh, Winy und der Schmierige das anfliegende Lichtschwert sahen. Azrael sah wie die Wachen auf ihn anlegten. Er sprang hinter den Bar Tresen in Deckung vor den Kugeln. Wieso hatte er bloß seine Waffen liegen gelassen. Die Klingen ließ er wieder einfahren.

  15. #55
    Winy hatte die Faxen dicke. Kein Tag war vergangen, an dem sie nicht mindestens ein Mal von irgendwelchen Corp.-Spinnern gestört worden waren und langsam reichte es ihr.
    Konnten diese dummen Spinner sie denn nicht einfach mal in Ruhe lassen?!
    Winy kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, was unweigerlich dazu geführt hätte, dass sie sich noch mehr aufgeregt hätte, sondern wurde abgelenkt, als Josh den Tisch, an dem sie vorher noch gesessen hatten, umwarf und dahinter in Deckung ging. Winy überlegte gar nicht lange, sondern warf sich ebenfalls hinter den Tisch auf den Boden, während Slavik vorsprang und nach seinem Lichtschwert griff.
    Mehrere Lasergeschosse hackten in die Tischplatte und hinterließen teils faustgroße Löcher darin.
    „Verdammt, ihr Idioten! Passt gefälligst auf, wohin ihr…“ Erneut zischte ein Geschoss heran und hinterließ in der Wand neben dem Typen ein großes Loch, so nah dass der Putz in seine Richtung spritzte und eine blutige Schramme auf dessen Gesicht hinterließ. Das schien so etwas wie ein Signal für den schmierigen gewesen zu sein, sich so schnell wie es ging aus dem Staub zu machen. Er wirbelte herum, rannte durch eine große Tür weiter ins Gebäude und war verschwunden, nur schien es niemand außer Winy zu bemerken: Azrael und Slavik kämpfen weiterhin mit den Handlangern des Typen- ein paar von ihnen lagen bereits bewusstlos oder tot am Boden, aber es waren immer noch viel zu viele, eigentlich zu viele, um mit ihnen zu zweit fertig zu werden- und Josh saß immer noch hinter dem umgekippten Tisch, unbewaffnet, und anscheinend ebenso ratlos wie Winy. Aber er schien ebenso wie die anderen nicht gesehen zu haben, dass, der Typ, der sie an die Corp. ausliefern wollte, verschwunden war, er würde noch entkommen, wenn niemand…
    Ach, verdammt, was soll’s…
    Obwohl sie wusste, dass es schon fast an Selbstmord grenzte, jetzt hinter ihrer Deckung hervorzutreten, sprang Winy auf, duckte sich, um vielleicht die Gefahr ein wenig zu verringern, getroffen zu werden und rannte mit großen Schritten auf die große, mit kunstvollen Ornamenten verzierten Tür zu, die sie glücklicherweise nicht verschlossen vorfand. Es war schon so viel schief gegangen, Winy hätte sich wirklich nicht gewundert, hätte der Schmierige die Tür hinter sich verschlossen. Die Hackerin warf sich mit voller Wucht dagegen und die Tür schwang nach innen, hinein in einen mit roten Teppichen ausgelegten Gang, an dessen Wänden einige merkwürdige Gemälde hingen. Die ganze Ausstattung sah ein wenig so aus, wie die, sie man vor ein paar hundert Jahren überall gesehen hatte und die man heute nur noch im Fernsehen sah. Der Gang wirkte geradezu…archaisch.
    Jetzt erst kam Winy dazu, über ihr Vorhaben nachzudenken. Der Typ schien- soweit sie es erkennen konnte- nicht bewaffnet zu sein, trotzdem hätte Winy es nicht beschwören können, denn nur ein Dummkopf hätte sich ohne Waffe in die Mitte seiner Feinde begeben. Entweder war er ein Dummkopf, oder er war sich seiner Sache ziemlich sicher…
    Auf jeden Fall würde sie ihn nicht einfach so davon kommen lassen!
    Winy blieb stehen. Sie hatte keine, nicht die leiseste Ahnung, wohin der Typ verschwunden sein könnte, welche der- sie beäugte die aus Holz bestehenden, verzierten Türen mürrisch- sie nehmen musste und schon gar nicht wusste sie, wie sie ihn überwältigen sollte, hatte sie ihn eingeholt.
    Aus ihrer Hosentasche holte sie ein dünnes Messer, das ein wenig so aussah, wie eines der Skalpelle, die früher von Ärzten benutzt worden waren und wog es abschätzend in der Hand. So toll, wie dieser Corp.- Handlanger dachte, schien seine Freundin wohl doch nicht gewesen sein, als sie die ASR- Agenten entwaffnet hatte…Pech…und schon wieder zeigte sich eine Andeutung eines zufriedenen Lächelns auf Winys Gesichtszügen. Damit wäre sie wenigstens in der Lage, sich zu verteidigen, auch wenn- Winy steckte das Messer zögernd wieder ein- sie den Typen nicht unbedingt aufschlitzen wollte, sollte es nicht nötig werden. Aber bevor er die Corp.-Truppen auf sie ansetzen würde, wäre Winy auch gewillt, diese Option zu wählen. Es war schon erschreckend, was der Kampf gegen die Corporation für Opfer forderte: Vor ein paar Wochen hätte Winy noch felsenfest darauf bestanden, niemals einen Menschen umbringen zu können, aber jetzt…
    „Was zum…“
    Von irgendwoher war ganz deutlich ein Geräusch zu hören gewesen…aber wo…
    Erneut war es zu hören und diesmal konnte Winy es deutlich rechts von sich hören. War es eine Falle, oder..?
    Mit drei Schritten war sie bei der Tür und zog ihr Messer.
    „Hab ich dich.“

  16. #56
    Weil Fried scheinbar nicht in die Gänge kommt:

    Nachdem Azrael ihm sein Schwert zugeworfen hatte, hatten die beiden schon einige der Gegner niedergemacht. Während des Kampfes war Slavik dann aufgefallen, dass das andere Schwert, welches er aus dem Schrank mit seinen neuen Klamotten geholt hatte, noch immer versteckt unter seinem Umhang am Gürtel hing; Slavik knirschte verärgert über seine eigene Vergesslichkeit mit den Zähnen, während er einige der Geschosse parierte und zwei der Soldaten mit einem Hieb hinrichtete. Azrael war inzwischen dazu übergegangen, mit seiner eigenen Waffe, seinem Schwert, zu kämpfen und hatte auch schon einige der Gegner ausgeschaltet. „Nur noch fünf Stück!“ rief Slavik Azrael zu, während er einen weiteren Soldaten niederschlug. „Nein, nur noch drei!“ berichtigte Azrael, nicht ohne dass ein selbstgefälliger Unterton in seiner Stimme mitschwang. Slavik grinste und machte sich daran, die letzten Beiden zu ihren Kollegen zu schicken. Einem hieb er zuerst den Arm ab und stach kurz darauf in die Bauchhöhle des Soldaten, bevor er sich dem anderen zuwandte, im selben Augenblick, wie Azrael. Wie ein schwarzer Schatten flog Azrael auf den Soldaten zu, als Slavik zum Stoß ausholte. Beinahe synchron trafen Slaviks und Azraels Klinge auf den Körper des Soldaten. „Der zählt nur halb!“ grinste Azrael trocken und zog die Klinge aus dem Torso des Soldaten.
    Geräuschvoll kam Josh hinter dem Tisch hervor gekrochen und wollte gerade zu der Leiche der Frau gehen, die ihnen zuvor die Waffen entwendet hatte, als Azrael ihm sein Schießeisen hinhielt. „Pass das nächste Mal besser darauf auf.“ murmelte Azrael und Slavik war drauf und dran, etwas zu erwidern, als ihm auffiel, dass jemand fehlte. „Wo ist Winy?“ fragte Slavik an Josh gewandt. Joshs Augen weiteten sich vor Schreck und er wirbelte herum. „Sie war doch eben noch neben mir!“ rief er aus. „Dieser Schleimbolzen ist auch weg.“ stellte Azrael missmutig fest. „Mit dem hab ich zwar noch ein Hünchen zu rupfen, aber jetzt ist erstmal Winy Priorität!“. Azrael setzte seine Brille wieder auf und sah sich um. „Sie ist da lang gelaufen.“ sagte er schließlich mit einer Bestimmtheit, die keinen Widerspruch zuließ. „Beeilen wir uns. Wer weiß, was dieser Kerl noch im Petto hat.“. Slavik und Josh nickten und folgten Azrael durch den Gang.
    Sie brauchten nicht lange, als sie an eine aufgebrochene Tür gelangten. „Sie muss hier gewesen sein.“ stellte Josh mit einem dünnen Grinsen fest. Plötzlich zuckten die drei Männer zusammen, als ein Schrei aus der Richtung vor ihnen erschallte; ein Frauenschrei. „Das war Winy!“ stellte Slavik fest und bemerkte, wie Azrael irgendetwas knurrte. Ohne zu überlegen liefen die drei mit gezogenen Waffen in die Richtung, aus der sie den Schrei gehört hatten und kamen in einen Raum mit drei Türen. Die mittlere war aufgebrochen und führte in einen großen, scheinbar prunkvoll ausgestatteten Raum. Am Ende des Raumes erkannte Slavik ein paar Gestalten. Eine davon war eine Frau und, wie Slavik schätzte, sicher Winy. Daneben stand eine kleinere Gestalt, die sicher dieser Schleimbeutel war. Flankiert wurden die beiden durch etwa ein halbes Dutzend Soldaten. „Verdammt. Wir kommen zu spät.“ fluchte Azrael, ging jedoch langsam voraus in den Raum. „Was soll das? Wenn er da einfach so reinspaziert wird erstmal er und danach Winy umgebracht!“ zischte Josh verdrossen zu Slavik, als die beiden Azrael folgten. „Ich glaube nicht, dass weder er noch sie getötet werden. Sie hatten schon vorher die Chance dazu und haben sie nicht genutzt. Sie werden sie auch dieses Mal nicht nutzen, vertrau mir. Ich spüre das.“ entgegnete Slavik geheimnisvoll und hielt sich dicht hinter Azrael. „Ich hab einen Plan.“ zischte er und griff dabei unter seinen Umhang. „Wenn ich dir ein Zeichen gebe, wirfst du dich flach auf den Boden. Den Rest übernehme ich dann. Wenn alles gut geht, können wir Winy binnen der nächsten zehn Sekunden befreit haben.“. Azrael drehte sich nicht um, flüsterte jedoch zurück: „Zehn Sekunden? Ist zwar viel, aber besser als gar nichts. Aber wie willst du das anstellen, ohne dass sie Winy töten?“. Slavik grinste. „Vertrau mir. Auch ich habe so meine geheimen Mittelchen.“. Dann wandte er sich an Josh. „Sobald die Soldaten auf dem Boden liegen, gibst du mir Feuerschutz, damit ich Winy da weg holen kann, verstanden?“. Josh nickte und schien sein ungutes Gefühl runterzuschlucken.
    Mittlerweile waren die drei Männer gute 5 Meter vor dem Trupp zum Stehen gekommen und blickte grimmig den Schleimigen an. Dieser grinste höhnisch und strich mit einer Hand über Winys Taille (sie verzog dabei angewidert das Gesicht) und hielt in der anderen einen Revolver. „So, meine Herren.“ sagte der Schleimige selbstgefällig. „Nun werden sie alle ihre Waffen niederlegen und sich uns ergeben oder unsere kleine Freundin hier wird uns eher verlassen, als ihr lieb ist.“ Mit einem lüsternen Blick, der Winys Figur sondierte, fügte er hinzu: „Obwohl dies doch sehr bedauerlich wäre.“ Ein dreckiges Lachen kroch seiner schmalen Kehle empor und erfüllte den Raum. Dies war der perfekte Moment. Slavik tippte Azrael kurz auf die Schulter und im nächsten Moment lag dieser schon flach auf dem Bauch. Slavik stieß beide Handflächen in Richtung des Trupps vor ihnen. Einen Sekundenbruchteil geschah nichts, doch im nächsten Moment fielen die Soldaten, Winy und der Schleimige überrascht rückwärts auf den Boden. „Gib mir Feuerschutz!“ brüllte Slavik als er mit einem gewaltigen Satz über Azrael wenige Schritte vor Winy landete, neben der sich der Schleimige verdutzt regte. „Komm!“ sagte Slavik rasch, schnappte Winys Hand und zog sie auf die Beine. Winy sah Slavik einen Moment lang verdutzt an, wandte sich dann kurz dem Schleimigen zu und trat ihm fest in seine Genitalien. „Hauen wir ab!“ sagte sie mit einem selbstzufriedenen Lächeln. Josh hatte gute Arbeit geleistet, denn gut die Hälfte der Soldaten war ausgeschaltet, noch während Slavik und Winy auf ihn und Azrael zuliefen. Dieser hatte sich mittlerweile wieder erhoben und sah Slavik fragend an. „Später! Jetzt müssen wir erstmal wieder zurück zum Schiff!“ sagte Slavik und die vier flohen aus dem Raum, zurück in das Restaurant, in dem noch immer die Leichen der Soldaten lagen. So schnell sie konnten verließen sie das Restaurant und rannten durch die Stadt. „James! James, hörst du uns?“ rief Azrael plötzlich. Er schien über seine Armschiene Funkkontakt zu dem Schiff hergestellt zu haben. „James! Mach alles zum Start bereit! Wir sind gleich da. Stell keine Fragen, sondern mach es einfach nur!“.
    Nach wenigen Minuten kamen die vier schnaufend an der Absyss an. James hatte getan, wie ihm aufgetragen wurde und hatte das Schiff startklar gemacht. Die mächtigen Motoren dröhnten bereits und nur die Rampe war noch ausgefahren. „Schnell an Bord! Ich glaube, wir werden verfolgt!“ rief Azrael als er Winy und die andern an Bord leitete. Slavik sah sich fragend um und sah, was Azrael meinte: wenige hundert Meter von ihnen entfernt kam ein gewaltiger Trupp von Soldaten immer näher. „James! Starte!“ rief Azrael und rannte seinerseits an Bord des Schiffes. Die Rampe wurde eingefahren und James Stimme hallte durch das Schiff. „Und festhalten!“. Das Schiff beschleunigte und verließ den Planeten und dessen Umlaufbahn.
    Winy und Josh saßen auf einer Bank vor dem Cockpit des Schiffes, als sich Slavik zu ihnen gesellte. „Was war denn los?“ fragte James, als er aus dem Cockpit zu ihnen kam. „Ein Hinterhalt.“ erklärte Josh knapp. „Die COPR. wollte uns reinlegen. Aber wie man sieht, ist ihnen das wieder misslungen.“.
    James grinste. „Wie man sieht.“. Slavik ließ sich auf einen der Stühle fallen und atmete tief durch. „Also, Slavik.“. Azrael hatte den Raum betreten, lautlos wie immer. „Was war das, was du da eben abgezogen hast?“. Slavik grinste. „Mein Freund, wenn du länger bei unserem Meister geblieben wärst, hättest du das auch gelernt.“. Azrael legte seinen Kopf schief. „Was war das?“. „Das bleibt einstweilen mein Geheimnis. Aber ich glaube, ihr werdet früher oder später dahinter kommen, was das war.“. Slaviks Miene verdüsterte sich. „Spätestens, wenn wir wieder auf Borek treffen.“


    DJ n

  17. #57
    Na gut, da scheinbar niemand Lust hatte, weiterzuschreiben, habe ich mal was getippt, aber erstmal die Finger von der Story gelassen.
    Vielleicht könnte man mal zusammen im "Kritikthread" überlegen, wie es mit der Story weitergehen soll.


    Leere…endlose Leere…ein immer wiederkehrender Kreislauf…tagein, tagaus dasselbe…
    Winy lag ausgestreckt auf einem Sofa in der Abyss. Die Augen mehr geschlossen als geöffnet, fixierte sie gelangweilt die ebenso [gelangweilt] aussehenden Gestalten, in deren Gesellschaft sie jede Minute der letzten Tage, gar Wochen verbracht hatte. Kaum konnte sie sich entsinnen, wie es vorher gewesen sein soll.
    Sie wussten wohl auch nicht, zumindest soweit Winy es beurteilen konnte, was sie mit ihrer vorher so knapp gesäten Zeit, die jetzt im Überfluss vorhandenen war, anfangen sollten.
    Irgendwie war alles nicht so gelaufen, wie es sollte…
    Zuerst die Landung auf dem Planeten Zozo, von dem aus sie die ASR kontaktieren wollten, dann der Aufenthalt im Rizzo, der mit diesem höchst dummen Zwischenfall geendet hatte…Winy hatte diesem schmierigen Typen von Anfang an nicht über den Weg getraut, aber dass er mit der Corp zusammenarbeitet, daran hätte selbst sie nicht gedacht...konnte sie denn überhaupt noch jemandem trauen?
    Mit einem genervten Knurren schloss Winy ihre Augen ganz, um sich danach mit einer Hand über das Gesicht zu fahren. Es war so sterbenslangweilig! Vor ein paar Tagen hätte Winy sich noch etwas weniger Aufregung gewünscht, aber nun, da sie bereits mehrere Tage durch den Weltraum trieben, war jede Sekunde Nichtstun eine Qual. Jede verdammte Sekunde, in der sie darauf warteten, dass etwas passierte…
    Winy öffnete ihre Augen wieder, gerade so, dass sie durch einen Schlitz Slavik ansehen konnte, der sichtlich gelangweilt in einem abgenutzten Buch herumblätterte, dessen Titel sie sich aber nicht die Mühe machte zu erkennen. Sie bemerkte nur, dass das Buch auf einmal einen großen Reiz auf sie ausübte. Es war doch total egal, was darin stand, wie es hieß- verdammt!- es war ihr sogar egal, wie ein Buch, dass zig Jahre alt sein musste (denn es wurden nur noch sehr wenig Bücher auf Papier gedruckt, wenn überhaupt noch- in einem Zeitalter, in dem Computer vorherrschten, hatten einfach viel weniger Leute als vorher Verlangen nach so etwas.) auf die Abyss gelangt war. Aber wenn sie nicht schnell etwas zu tun bekommen würde, würde sie noch verrückt werden…
    „Gibt’s was?“ Slavik brachte ein etwas misslungenes Grinsen zustande, blickte von dem zerlesenen Buch auf. Winy antwortete nicht, ließ ihren Kopf auf das Sofa sinken und fixierte ihn weiterhin mit einem Blick wie ihr alter Lateinlehrer. „Mir ist so verdammt langweilig.“, meinte sie und brachte es dabei fertig, noch unglücklicher auszusehen, als sie sich fühlte. Zumindest meinte sie, dass es so aussehen würde. „Dieses Buch wird daran auch nichts ändern.“, meinte Slavik, während er es Winy aufs Sofa warf, die es, um einiges weniger interessiert, als sie gehofft hatte, aufschlug. „Ja, irgendso was über das Ende des Universums und so ein Verschwörungsmist“, warf Josh ein. In den paar Tagen, die sie bereits ohne zu wissen, wohin sie sollten, durch den Weltraum trieben, war Winy wohl nicht die erste, die die Idee hatte, das einzige Buch auf dem Raumschiff zu lesen…
    „Und? Ist es gut?“
    Winy schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein“, antwortete sie und wandte sich dann wieder dem Buch zu. Es war wirklich alles andere als interessant, aber gab es nicht ein Sprichwort, das lautete „In der Not frisst der Teufel Fliegen“?
    Wieder herrschte erdrückende Stille im Raum, die Winy von Minute zu Minute unheimlicher wurde. Sie wirkte irgendwie unnatürlich…
    „Okay…ich werde jetzt in mein Zimmer gehen und mir noch mal den Server der Corp genauer ansehen. Mal sehen, ob ich noch was herausfinde.“
    Winy ging aus dem Raum. Sie war froh, sich endlich dieser deprimierenden Stille entziehen zu können. Etwas zu tun, was ihnen von Nutzen sein konnte…
    Sie schloss die Tür hinter sich.

  18. #58
    So dann möchte ich mal mein Wiedereinstiegspost los werden , is zwar nicht wirklich was dolles aber naja

    Das hämmern der Geschütze dröhnte durch das ganze Schiff , durch jeden Gang und in jeder Ritze zog sich der Gestank nach leeren Energiezellen , Schweiß und .....Blut. Hastig eilten Schattenartige Gestallten durch die mit schummrigen roten Licht durchzogene engen Gänge , behindert vom Rauch der ununterbrochen laufenden Kriegsmaschinerie.
    Ständig erschüttert durch feindliche Treffer und dem unerträglichen Lärm, Lärm der Geschütze , der Explosionen und das jammern der Verletzten versuchten die Männer ihre Arbeit zu tun, ihr Leben zu retten indem sie den Feind erbittert ihre tödliche Last entgegenwarfen.
    " Warum feuern die 9 elfer nicht ," laut brüllend quetschte sich eine große Gestallt in den kleinen Nebenraum der an einer der großen Geschütztürme grenzt, der Feuerleitstand. Mit grimmigen und völlig mit Russ beschmutzten Gesicht starrte er die kleine Person an jene am Funk verzweifelt versuchte das zerzerrte Rauschen zu einen verständlichen Ton zu verwandeln," Ich weiß es nicht , Sir .....der Kontakt ich schon seit einigen Minuten abgebrochen, wahrscheinlich hat ein Treffen die Leitungen gekappt...... habe bereits jemanden los geschickt der bei denen der neunten vorbei schauen soll," entgegnete ihn der Soldat mit fester Stimme und ohne sein Blick von seinen Apparaturen ab zu wenden, als wieder ein heftiger Schlag das Schiff erschüttert. “ Verdammte Scheiße, was treiben die da oben auf der Brücke nur...... die sollen uns endlich hier weg bringen sonst schießen uns noch diese ••••nsöhne von Corp noch zu Klump,” tobte der Große weiter.
    “ Fragen sie sie doch selbst , Sir .....ich habe die Brücke in der Leitung,” mit mühe auf gesetzten Grinsen nahm der Soldat sein Headset vom Kopf und reichte es seinen Offizier, der es ihm mit knurren entriss und im Begriff war eine Ladung an Beschimpfungen durch den Äther gen Brücke zu schicken, ,” Willson , wie lang halten sie da unten noch durch ....wir haben gesehen wie eines der großen 12er Geschütze explodiert ist ......und dachten sie seien Tot ,” krächzte ihn jedoch gleich entgegen und erstickte seine geplanten Beschimpfungen im Keim,” Commander, wir halten solang durch wie es nötig ist , Sir......ja eines der 12er ist schwer getroffen und die Verluste steigen zu jeder Minute aber noch kann ich unseren Fafnir noch Feuer spucken lassen und den verräterisch propandistisch diktatorischen Schweine von Corp. noch die Hölle heiß machen !”
    “ Ich hoffe das wird nicht mehr lang nötig sein..... wir versuchen Verbindung mit der Warblade her zu stellen...... haltet bis dahin durch !”






    6 Stunden früher, Militärisches Oberkommando der Corp.

    Hastig spurtete der Offizier durch die Gänge der Anlage, sich immer wieder durch Mengen von Leuten durch trängelnd ,” Lasst mich durch ich muss zum Oberkommandanten ....,” er wusste nicht wie oft er dies in den letzen Minuten wiederholen musste und oft er bei nahe auf die Nase gefallen wäre bei den Versuch sich durch die , in seinen Augen ignorante Menge zu quetschen, doch schließlich hatte er es geschafft , vor ihm war die Doppelflügeltür vom Büro des Oberkommandanten, das einzige was noch zwischen ihm und seinen “Ziel” stand war der ständig schlecht gelaunte Adjutant und Sekretär des Oberkommandanten . Im vollen Lauf stieß er die Tür auf und stürmte in den Empfangsraum und der Tür zum Kommandanten entgegen. Doch just schob sich wie befürchtet das die Gestalt des Adjutanten zwischen ihm und die Tür zum Kommandanten ,” Was glaubst du wer du bist.....einfach hier so rein zu stürmen ....,” der Blick des Adjutanten verfinsterte sich mit jeden Wort,” ......was gibt dir das Recht dazu ?” “ DIES gibt mir das Recht,” fauchte der Offizier zurück und hielt seinen Gegenüber ein Datenpat vors Gesicht. “ Ein Datenpat ? ......Soll ich mal lachen,” entgegnete ihm der Adjutant mit einen der finstersten Blicke die er wohl auf Lager zu haben schien. “ Das ist kein gewöhnliches Datenpat , du Narr . Darauf sind höchst wichtige Informationen für der Kommandanten und nun lass mich durch und meiner Arbeit machen,” mit diesen Worten stieß er den Adjutanten zur Seite und griff nach der Klinge. “ HALT mein Freundchen , mal nicht so Vorlaut hier , ja . Hast du überhaupt ein Termin,” schrie der Adjutant den Offizier am Kragen packend.
    “ Lass mich gefälligst Los , du Idiot ..die Sicherheit der ganzen Corp. steht auf dem Spiel,” mit einen Brennen in den Augen starrte der Beamte sein Gegenüber an ,” .....wenn ich dem Kommandanten nicht so schnell wie möglich diese Informationen zu kommen lasse dann......,” doch weiter kam er nicht den plötzlich öffnete sich die Tür und eine große Gestalt mit unzähligen Orden an seiner stattlichen Uniform stand vor ihnen,” Wo zum Teufel bleibt dieser Kerl .......macht erst groß Radau am Telefon und dann kommt er nicht bei ,” schimpfte er seinen Adjutanten entgegen. “ Ich wäre schon längst bei Ihnen , Sir ..wenn mich ihr idiotischer Adjutant nicht auf gehalten hätte, damit riss sich der Offizier los und salutierte ,” Leutenent Spark......Sir!”
    “ Ja ja .....kommen sie verdammt noch mal rein ....,” nur flüchtig erwiderte der Kommandant den Gruß des Offiziers und begab sich zurück in sein Büro,” ......und schließen sie die Tür hinter sich. Was gibt es den so wichtiges?”

    Schwerfällig lies sich der Kommandant , der schon längst über die 50 war in sein Sessel hinter sein wuchtigen Maaragonieschreibtisch nieder,” ...Geben sie mir das Datenpat und wehe es ist wieder so ein Mist wie das letzte Mal , wo die Besatzung der “Subzero” beschwert hatten sie bekämen zu wenig Urlaub.” “ Nein Sir, keines Wegs..... es ist wirklich eine Ernst Angelegenheit , ein Legionsschiff wirft der Corp ein Vertragsbruch nach Paragraph 12 vor .....,” “ Die haben doch IMMER was zu mosern.”
    “ ....Diesmal ist es was anderes, sie sind aus dem Bündnis mit der Corp. ausgestiegen..... und wenn das auf andere Schiffe übergreift oder schlimmer dann........!”
    “ Mmmmmmh Paragraph 12 , sagten sie........”
    “ Ja Sir, er regelt die Einsatzgebiete der Legion und darin stellt das Legions- Oberkommando klar das sie ihre Schiffe NUR für Militärische Zwecke zu Verfügung stellt , soll heißen nur gegen eine Bedrohung von “Außen” ihr Waffen erhebt bzw. sich in keinster Weise dafür Bereit erklärt sich in politische Angelegenheiten ein zu mischen. Aus diesen Grund tut sie sich auch immer schwer gegen die ASR vor zu gehen !”
    “ Hat den das Legions- Oberkommando schon Stellung dazu genommen und was zum Teufel ist vorgefallen das diesen Schiff so auf muckt ?”
    “ Sir, das Legions-Oberkommando möchte erst die Aussagen der Besagten Schiffes überprüfen ehe sie weitere Schritte eventuell gegen jenes Schiff in erwägung ziehen. Mmmmh ja und wegen dem Schiff selber , es handelt sich hierbei um die Warblade ......ja, nach einigen Ärger mit Gefangen die unsere Männer an Bord des Schiffes machen konnten und jene geflohen sind, ich berichtete bereits ......naja auf jeden Fall fanden sie unsere Illegalen Forschungen und Experimente an politischen Gefangenen auf der Warblade und werfen uns nun hinterhältigen Bruch des Vertrages vor , da die Experimente nicht genehmigt waren und vor allen Dingen nicht an besagten Politischen Gefangenen . Darauf hin wurden alle Wissenschaftler und Angestellten der Corp ab Bord mit Waffengewalt dazu gezwungen umgehend das Schiff zu verlassen.”
    Stirn runzelnd blickte der Kommandant auf das Datenpat, “ Das ist wahrlich ein Problem , wenn das bis beim Legions- Oberkommando bestätigt wird kann es aus sein mit diesen nützlichen und in der Zeit wo die ASR ein immer größeres Problem wird unbedingt nötigen Bündnis. ............Wir müssen die Warblade zerstören und alle Informationen mit ihr , sie dürfen dem Oberkommando nicht in die Hände fallen .....!”
    “Sir ? ......Die Warbalde ist ein riesiges Trägerschiff und befindet sich im Moment weit außerhalb des Aktionsradiusus unser Zerstörer aber auch wenn sie nah genug wäre gäbe es ein Massaker welches wir uns nicht Leisten können. Zudem ist die “Fafnir” auf dem Weg zu ihr , ein Zerstörer der Omega Klasse..... das hätte ein offenen Krieg mit der Legion zu folge. Die Zerstörung EINES Schiffes ließe sich noch vertuschen und auf die ASR schieben das von Beiden jedoch nicht.”
    “ Haben sie Informationen was die Fafnir von der Warblade will ?”
    “ Ja Sir, sie soll die Behauptungen der Warblade der Corp. gegenüber untersuchen und die Informationen dann ans Hauptquartier der Legion weiterleiten, es ist das einzige Schiff das momentan in Reichweite der Warblade ist bzw. Einsatz bereit, sie befindet sich bei einen der Jupiter Stationen .”
    “ Interessant ........das einzige Schiff sagen sie ,” nachdenklich kratze sich der Kommandant die Stirn,
    “ ....... ist dort in der Nähe nicht ein großes Schrottfeld im All ... ein perfekter Ort um diese Fafnir in ein Hinterhalt zu locken und den Grund für ihre Zerstörung auf die scharfkantigen Schrottteile zu schieben. Wenn wir die Fafnir auslöschen ist kein Schiff mehr da welches in kurzer Zeit die Behauptungen der Warblade bekräftigen könnte und wir hätten genug Zeit um das Bündnis mit der Legion zu retten die Idioten auf der Warblade als unglaubwürdig hin zu stellen,” mit flammenden Blcik sah der Kommandant den Offizier an ,”....was stehen sie noch hier rum , mobilisieren sie die Einheiten und diese Fafnir dort ins Schrottfeld zu locken und zu zerstören !!!”
    “ Aber SIR .....!”
    “ DAS IST EIN BEFHEL oder haben sie eine bessere Idee uns die Haut vor der Legion zu schützen ?”
    “ Öhm ....nein Sir.”
    “ ALSO BEWEGEN SIE IHREN FAULEN HINTERN...... ich will Erfolge sehen!!!”
    “JA SIR !!”

    Geändert von Wohan (13.01.2005 um 09:20 Uhr)

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