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Ritter
Er schreckte wieder auf, als rotes Licht in seiner Kabine in einer regelmäßigen Sequenz anfing zu leuchten. Die Stimme dieses Mädchen hallte durch die Kabine. Wie war ihr Name noch gleich? Aluy? Alyen?! Auf jeden Fall hatte sie eine temperamentvolle Stimme. „Griff, komm schnell. Wir haben ein Problem. Es ist was auf unserem Schiff… Und es läuft durch die Technik übernimmt sie förmlich. Ich hab die Kontrolle über die Bordwaffen verloren…“ Immer noch liegen vernahm Azrael nun auch Griffs völlig genervte Stimme: „Was zum Henker…. Was ist das?“ Im Hintergrund eines Mikros, vernahm er nun auch Slaviks Stimme. Sie ging fast unter der enorm lauten Stimme Alyens unter. „Das ist ein Scouter… Wir müssen ihn aufhalten. Bevor er alles zerstört.“ Azrael hörte deutlich wie Alyen ihn anfuhr: „Ach was, wir sind ein ganz schlauer, was?“ Azrael suchte nun nach dem Headset, das Griff ihm gegeben hatte… Er wusste, er hatte es hier irgendwo hingelegt. Langsam tastete er sich durch den Raum. Er hatte die Augen immer noch geschlossen. Dann erfassten seine Hände ein kleines gebogenes Stück Metall, an dessen einem Ende ein gelöcherter Kolben war. Das musste das Headset sein. Jedenfalls hörte Azrael erneut Alyen. „… hab recherchiert. Ein Scouter übernimmt die Technik von Schiffen, und bringt sie dann zu einem programmierten Ziel. Sind verdammt mies diese Viecher. Sie sind fast intelligent. Sie werden wahllos in den Weltraum geschossen, oder gezielt, um einzelne Schiffe zu zerstören…“ Griff war nun wieder zu hören. „Auch das noch… Wenn der hier gezielt war, dann ist irgendwo in der Nähe auch das passende Mutterschiff. Such es. Und wir müssen dieses Vieh erledigen…“ Dann hörte Azrael ein Klicken. Es klang wie das einrasten von Schlössern. „Griff, wir sind eingeschlossen. Ich kann die Schleuse zur Brücke nicht mehr öffnen.“ Abermals stieß Griff Flüche durch die Tonkanäle. „Ich sitz hier auch fest. Ich bin bei den Reaktoren. Azrael, was st mit dir?“ Nun stand Azrael auf, und öffnete die Augen. Er drückte auf den Schalter zur Tür. Es summte kurz, und sie schwang auf. „Ich kann raus.“, sagte Azrael. Das Gähnen unterdrückte er noch. Er war noch nicht ganz wach. Und von diesem “Scouter“ hatte er nur die Hälfte verstanden. Er ließ erst mal das Display seiner Armschiene aufschnappen. Im Zentrum gab es ein kleines Bild eines humanen Körpers. Seines Körpers. Es zeigte momentan seine Körperwärme an. Durch das Betätigen einiger Knöpfe färbte sich das Bild bläulich. Nun waren an allen Gelenken seines Körpers kleine blinkende Knoten. Das waren so genannte Nano-bots. Azrael wusste nicht wozu er sie hatte. Man hatte ihm bei der ASP erzählt, dass sie die Funktion des Chips überwachten, doch hatte ihm ein Vertrauter, bei dem Versuch den Chip zu entfernen, gesteckt, dass diese Nano-bots Teil eines illegalen und selbstverständlich inoffiziellen Militärprogramms sind. Doch wozu man sie verwenden konnte, wusste er auch nicht. Nachdem er versprach Nachforschungen anzustellen, erfuhr Azrael am nächsten Tag von dessen Tod, bei einem Unfall. Doch darüber durfte er sich momentan keine Gedanken machen. Das lag bereits knapp ein Jahr zurück. Das interessante waren 4 kleine Ziffern. Sie waren grün, und zeigten Zahlen an, die sich langsam rückwärts gen Null bewegten. Bei Null angekommen, würde der Chip ihn töten, das wusste Azrael, doch hatte er noch mehr als genug Zeit um sich den Timer aufladen zu lassen. „Dann seh zu das du uns hier rausholst. Und pass auf den Scouter auf. In deinem Schrank gibt es ein Fach mit Zahlenschloss. Dort drin findest du eine Pistole mit Repulslader, und einem Magazin. Du kannst doch damit umgehen, oder?“ Azrael musste fast auflachen bei diesen Worte… Ob er mit einer Waffe umgehen konnte? Griff gab ihm gerade die Kombination durch, doch Azrael ignorierte es. Er würde diese Pistole nicht brauchen. Er schnappte sich seine Tasche, und legte sie auf den Tisch. Erst machte er sich darüber Sorgen, ob der Tisch nicht unter dem Gewicht der Tasche zusammenbrechen würde.
Doch er hielt tapfer stand. Langsam und fast ehrfürchtig zog er den Reißverschluss auf und öffnete die Tasche. In dieser Tasche hatte er die „nötigsten Sachen“ die er brauchte für kleine Nebenjobs. Er legte seinen Mantel ab, und warf ihn aufs die Koje. Darunter trug er nun seine „Arbeitszeug“ Es war ein schwarzer Anzug. Er war Gummiartig, und in einem Stück zutragen. Dazu zog Azrael sich nun auch die passenden Handschuhe an. Alles wirkte routiniert und bedenklich, doch ging alles sehr schnell von dannen. Kaum mehr als eine Minute dauerte es, bis er fertig war. Er trat in den Gang hinaus, und schnappte sich das Headset. Er glich die Frequenz seines Headsets, das in den Anzug integriert war, an dieses an. Mund war nun verdeckt durch einen Teil des Anzuges, den er sich übers Gesicht zog. Eine Kapuze verbarg den Rest. Nur die Sonnenbrille hatte er noch auf. Ansonsten war er nicht wiederzuerkennen. Azrael unterbrach gerade das wilde Gerede zwischen Griff und Alyen. Slavik warf nur ab und zu einen zynischen Kommentar ein. „Wo finde ich es und wie töte ich es.“ Alyen meldete sich nun. „Es läuft gerade durch einen der Schächte für die Müllentsorgung. Hab es auf einer Kamera. Es will wohl zu den Generatoren für die Schilde. Das Vieh frisst unsere Energie.“ „Tut mir einen Gefallen. Macht das Licht aus.“ „Das Licht, aber warum? Dann sitzen wir im Dunkeln. Und wie willst du dich dann fortbewegen?“ „Macht es einfach aus, und vertaut mir.“ „Dir vertrauen? Wie komm…..“ Griff unterbrach Alyen. „Wir haben keine Wahl. Und wenn er uns hintergeht, können wir ihn immer noch dafür zur Rechenschaft ziehen.“ Alyen erwiderte noch schnippisch etwas. „Na gut, du bist der Chef, aber sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt.“ Es dauerte noch einen Moment, als dann plötzlich ein Licht nach dem anderen seinen Geist aufgab. Nun trat Stille ein. Aber nur einen Moment. „Wie ist das Teil hier überhaupt reingekommen?“ Azrael ordnete diese Stimme Griff zu. „Ich weiß es. Es gab da mal so einen Typen, der unbedingt fliegen musste, anstatt die Maschinen zu reparieren, und dabei hat er die Hangarschleuse offen stehen gelassen…“ Azrael stellte sich noch mal zwischen die Unterhaltung. „Wie komm ich am schnellsten zu diesem Teil?“ „Durch den Lift, aber der hat keinen Saft mehr…“ Ein kurzes „Gut“ war die Antwort. Es war total emotionslos. Azrael nahm seine Sonnenbrille nun ab, und verstaute sie in einer Tasche. Nun in der Dunkelheit öffnete er zum ersten Mal seine Augen. Sie leuchteten rot. Fast wie Feuer. Doch verstrahlten sie keinerlei Licht, geschweige Wärme. Etwas kaltes lag in den Augen. Azrael konnte alles sehen. Alles leuchtete Silbern. Für ihn war alles taghell erleuchtet. An dem Lift angekommen, stemmte er die Tür auf, und sah vor sich das Seil, das den Lift hielt. „Wie viele Stockwerke?“ „Vier, aber der Lift funktioniert nicht, so kommst du da nie runter…“ Azrael sah in die Dunkelheit. Unten konnte er das Dach des Liftes erkennen. Er war groß. Wahrscheinlich für den Transport von größeren Ersatzteilen. Azrael zögerte nicht, und ließ sich fallen. Ließ er sich gezielt auf das Seil zu fallen, und umfasste es mit beiden Händen. Der Rest war eine Rutschfahrt auf das Dach des Fahrstuhles. Seine Hände schienen zu brennen. Die Handschuhe waren für so was konzipiert worden. Dieser Reibung standzuhalten, doch spürte Azrael deutlich wie die Seille sich in sein Fleisch bohrten. Er ließ sich durch eine Luke im Fahrstuhl runter, und stemmte abermals die Türen auf. Dann folgte er Alyens Anweisungen, bis er vor einer Tür stand. Als er sie öffnen wollte, hielt ihn Alyen an. „Dahinter ist ein Gang, er führt zu einem Generator. Dazwischen ist der Scouter. Du darfst ihn nur im Gang erledigen. Wenn du en Generator triffst, dann gute Nacht.“ Azrael verzichtete auf eine Antwort. Er öffnete nun langsam die Tür, und trat in den Gang. Er war knapp 200 Meter lang. Und auf der hälfte sah er es. Den Scouter. Obwohl er noch nie einen gesehen hatte, wusste er, dass er es war. Es war ein großer Mülleimer, mit 6 kleinen Tentakeln. Das Ding war so sehr schnell zu „Fuß“ Azrael ging langsam auf den Scouter zu. Rechts von ihm ging er an einem Loch in der Wand vorbei. Dort musste sich der Scouter seinen Weg gebahnt haben. Doch unerartet drehte sich der Scouter um, und Azrael sah direkt in den Sucher einer Kamera, die neugierig auf ihn ranzoomte. Ohne eine weitere Vorwarnung schob sich ein kleines Rohr aus dem unteren Teil des „Mülleimers“ und schoss eine Stichflamme in Richtung Azrael. Dieser Machte sofort zwei Flick Flaks rückwärts. Das war nicht gerade schlecht gezielt. Azrael hatte sogar schon die Wärme gespürt. Das Vieh schien sein Interesse am Generator verloren zu haben, und rannte nun auf Azrael zu. Die Visier der Kamera unter der Glaskuppel des „Mülleimers“ fixierte ihn. Azrael sprang an die Deck, und griff eines der Rohre, zog die Beine hoch, und ließ den Scouter unter sich vorbei laufen. Dieser blieb jedoch ruckartig stehen, und zielte nach oben. Azrael erkannte das noch rechtzeitig und ließ sich fallen. So entging er ein weiteres mal dem Feuer des Blecheimers. Azrael rannte nun auf den Reaktorraum zu. „Das reicht, jetzt bin ich dran“, schoss es ihm durch den Kopf, und sprang In Richtung Tür. Dabei drehte er sich um 180 Grad, und zog zwei Schusswaffen. Sie waren viel länger, als jede herkömmliche Handfeuerwaffe. Sie waren silbern. Nun geschah alles in Zeitlupe. Es war das Implantat, das Azrael diese Fahigkeit verlieh. Er sah die Bewegungen ganz langsam. Er hatte genug Zeit sich zu konzentrieren und anzulegen. Als Azrael abdrückte, sauste ein bläuliches Licht durch den Lauf, und flog auf den Scouter zu. Sie durchschlugen die Beine des Scouters, so dass er zu Boden viel, und seitlich ein wenig weiter rutschte. Mit nur noch drei Beinen auf einer Seite, war es dem Scouter nicht mehr möglich sich zu rühren. Die Kuppel drehte sich nun aber langsam auf Azrael zu, der nun langsam auf den am Boden liegenden, und demolierten Scouter zu ging. Keines seiner Bewegungen verlor die Kamera. Dann öffnete sich der Deckel, und ein Leuchtschild kam heraus. Darauf bewegte sich langsam die Buchstaben. „HAHAHA…… BOOM“ Dann kam eine rote Ziffer, die langsam einen Countdown anschlug. Azrael benutzte sein Headset. „Leute, wir haben hier ein Problem….“
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