Die Frage ist wohl eher "wozu" und nicht "warum". Das Warum können wir nie beantworten, jedenfalls nach Kant (da wir keine Einsicht über die Realität erlangen können). Man, da komme ich schon wieder mit Kant, wieviele Male muss ich denn noch herholen? Lese übrigens gerade "Kritik der reinen Vernunft" ist hoch interessant Wie auch immer, wo wir herkommen ist noch lange nicht so wichtig wie was wir daraus machen. Was wir mit unserem Leben anfangen ist doch viel wichtiger als die Frage, woher unser Leben kam. Ich persönlich glaube, das Leben eines Menschen sei dazu da, um den anderen Menschen zu dienen. Wenn alle Menschen allen anderen zu Diensten wären, so gäbe es auch keine Probleme mehr, da dann der Egoismus nicht mehr existieren würde und man dann das Beste für alle erreichen könnte. Aber eben: könnte. So leben tut fast keiner... und die paar Ausnahmen machen auch nicht einen allzugrossen Unterschied.

Ich persönlich glaube, dass wir nicht zufällig hier sind, sondern dass wir der Akt eines bewussten Willens sind. Wieso ich das glaube? Wenn man das ganze auf den Grund geht, so gibt es eigentlich keinen Zufall. Alles beruht schlussendlich auf Variablen, die sich mathematisch berechnen lassen. Wenn ich alle Variablen kennte, so könnte ich berechnen, wohin der Würfel fällt. Doch da das ganze so kompliziert ist, können wir das gar nicht. Würde es jedoch ein Wesen geben, das superintelligent ist (mit dem Wissen das gesamten Universums und darüber hinaus), dann könnte dieses Wesen auch tatsächlich alles vorausberechnen. Man kann dieses Wesen "Gott" nennen oder sonst irgendetwas.

Das ganze Problem ist schlussendlich grundlegend. Entweder existiert Zufall und dann ist alles Chaos oder es existiert Wille und Bewusstsein und dann herrscht Ordnung. Da wir jedoch eine zugrundeliegende Ordnung erkennen können (mathematisch wie naturwissenschaftlich) so kann der Zufall nicht existieren, denn ansonsten wäre alles Chaos. Ordnung und Zufall schliessen sich. Zufall besitzt keine Ordnung. Deshalb nehme ich an, dass unser Universum und unsere Leben teil eines genialen Plans sind, der unser Verständnis übersteigt (dazu müssten wir schon die Intelligenz Gottes besitzen). Der Plan besitzt jedoch ein Spektrum von Möglichkeiten und in denen bewegt sich unser freier Wille und unsere Entscheidungsfähigkeit. Ich kann z. Bsp. ja nicht mit meinem Willen die Naturgesetze aufheben. Ich kann jedoch entscheiden, ob ich Tee oder Kaffee trinke. Es gibt also ein gewisses Spektrum von möglichen Entscheidungen und der Plan besitzt die Flexibilität, auf all jene Möglichkeiten zu reagieren. Deshalb können wir einen freien Willen besitzen und gleichzeitig Teil eines Gesamtplans sein.

Schlussendlich ist dies zu sagen: Zufall ist unlogisch. Zufall entzieht sich jeder Logik. Wenn es so etwas wie Zufall gäbe, könnte Logik gar nicht existieren. Dass es sie auch gibt und dass schlussendlich alles einer Logik unterliegt und dass wir die Logik auch anwenden können, dies beweist die Nicht-Existenz des Zufalls auch.