Natürlich könnte der Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus sein Schicksal problemlos ändern, indem er sich mit seinen braunen Landsmännern arrangiert, aber das würde gegen seine grundlegende Konditionierung, gegen seine moralischen Vorstellungen verstoßen.
Wenn beispielsweise jemand wie Sophie Scholl, erzogen nach christlichen und humanistischen Werten, in ein nationalsozialistisches Deutschland hineingerät, dann wird sie sich schwer tun, sich damit abzufinden. In so einer Situation könnte man schon davon sprechen, dass es ihr Schicksal war, Widerstand zu leisten und damit fast zwangsläufig früher oder später festgesetzt und eventuell hingerichtet zu werden.
Schicksal hat hier eben nichts mit einer Lenkung durch irgendeine religiöse oder metaphysische Kraft zu tun, sondern einzig und allein mit dem "roten Faden", der in der Erfahrungs- und Erkenntnisstand festgelegt ist und an dem sich das Handeln der jeweiligen Person grundsätzlich ausrichten wird.
Natürlich kann es auch anders kommen, aber es geht hier um Wahrscheinlichkeiten. Schicksal wäre damit eben kein unabänderlicher sondern nur ein schwach vorgezeichneter Weg, um den herum man sich voraussichtlich bewegen wird.
Sieh es als Zeichen von Emanzipation und Autonomiestreben des Sumpfes.Zitat von Dhan
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