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Deus
hmmm ... ja, geht so.
seitdem der erste trailer im kino gezeigt wurde, waren ja alle mädchen meines engeren umfeldes ganz wild nach diesem film. in erster linie wegen der besetzung, was, wie sich hier eindeutig herausstellte, bei weitem nicht alles ist. schon gar nicht die garantie für einen guten streifen.
aber ich möchte mich im grunde gar nicht über details aufregen. imho war es gute unterhaltung für das geld, ich würde meine kinokarte nicht wieder umtauschen wollen.
aber troja war mir irgendwie ... wie soll ich sagen ... zu einseitig. lässt man das ganze gemetzel weg, bleibt nicht mehr viel story übrig. diese zeit hätte man dann für ausgefeiltere charaktere und die mythologischen zusammenhänge nutzen können, die ja irgendwie sehr untergegangen sind.
ich war irgendwie verwirrt, als die ganze zeit so vehement suggeriert wurde, dass die griechen die bösen sein sollen.
und irgendwie war vieles so übertrieben ... ehrlich gesagt war ich von den vielen kampfszenen irgendwann nur noch gelangweilt. die scheinen mir zum reinen selbstzweck da gewesen zu sein, nicht aber, um die story weiterzubringen.
oder wie die schauspieler unbedingt ihre klischeehaften großen worte bringen mussten "größte armee die die welt je gesehn hat", "wir werden zusammen sein, in diesem oder im nächsten leben", die sätze, die hier scheinbar nur waren, damit man sie in den trailer einbauen kann, aber im zusammenhang nichtmal halb so stylish herüberkamen.
ich weiset auch nicht. es gab schon so einige sehr gut gemachte stellen, auch mir hat etwa der kampf zwischen hector und achilles gefallen, doch die begeisterung konnte in mir irgendwie nicht so recht geweckt werden. manchmal hatte ich das gefühl, dass aber auch alles unternommen wird, damit ich die geschichte unter keinen umständen interessant oder gar fesselnd finden könnte. gerade als irgendein netter handlungsstrang dabei war, eine der figuren zu vertiefen, musste das wieder durch irgendein uninteressantes gemetzel unterbrochen werden.
große schlachten sind cool, wenn man irgendetwas damit verbindet. aber hier konnte ich nicht so recht mit den charakteren mitfühlen. vielleicht ist das einfach nicht mein genre. vielleicht haben sich die macher aber auch mit dem thema etwas übernommen. vielleicht beides.
in dem zusammenhang fand ich es aber schon irgendwie seltsam, dass so viel zeit für gemetzel draufgeht, aber das trojanische pferd, welches gemeinhin als kern der geschichte angesehen wird, in uhm ... lass mich nachdenken ... 3 minuten abgehandelt wird. in speziell dieser mythologie kenne ich mich nun zugegebenermaßen nicht soo gut aus. aber das ist doch der teil der geschichte, den wirklich jeder kennt. und die ganze zeit fragt sich der durchschnittliche zuschauer "wann kommen sie endlich zum trojanischen pferd?" und als es dann am ende des filmes so weit ist, wird dem im vergleich zu den ganzen metzel szenen kaum beachtung geschenkt. jedenfalls kam es mir so vor. das hätte man viel besser in szene setzen können.
vielleicht fehlte mir auch einfach nur etwas gute und bewegende musik. man merkt dem OST einfach an, dass er in so kurzer zeit entstanden ist. und das wusste ich vorher nicht. schon im kino habe ich mir gesagt "das hört sich irgendwie uninspiriert und nichtssagend an" und als ich hier erst gelesen habe, was es damit auf sich hat, fühlte ich mich doch sehr bestätigt. die musik macht doch die besonderen szenen erst unvergesslich. hier habe ich nichts gefühlt. natürlich ist ein OST gerade dann gut, wenn man ihn nicht bewusst mitbekommt. manchmal ist es mir aber sogar lieber, wenn wirklich gute musik auch mal in den vordergrund rückt (last samurai). aber was soll man denn da sagen, wenn einem die musik zwar auffällt, aber in eher negativer weise. es gab stellen, da war ich regelrecht davon genervt. ich glaube der soundtrack von gabriel yared hätte weitaus besser dazu gepasst.
und dann wäre da noch der hauptcharakter des films: brads arsch. brads arsch hat echt überzeugende schauspielerische qualitäten in troja gezeigt. besonders in den momenten, wo er sich entblößt hat.
naja. für drei der vier weiblichen bestandteile meiner begleitung war das auftreten von "ihrem" orlando und brad 'arsch' pitt alleine grund genug, den film für gut zu befinden. die beiden jungs die dabei waren werde ich erst nächsten montag wieder sprechen, insofern kann ich als nicht-mitglied des weiblichen geschlechtes auch nicht so recht beurteilen, inwieweit das ein pluspunkt sein sollte.
aber es hat einen meiner abende gefüllt, die ich sonst wohl noch viel sinnloser verbracht hätte, von daher ...
ein film den man sich ansehen kann. oder eben nicht.
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