Ich mochte das Spiel. Es stimmt schon, dass es kein Über-RPG ist, und die Kritik an der schwachen Story, der extremen Linearität und den klischeebehafteten Charakteren ist auch vollkommen berechtigt.

Aber trotz aller Schwächen hat Grandia was. Das KS ist imho sehr gelungen (nur weil der Schwierigkeitsgrad zu niedrig ist schmälert das doch nicht das KS ansich, oder?), die Dungeons großteils sehr kreativ und die Interaktion zwischen den Charas ist in kaum einem anderen Spiel so liebevoll ausgearbeitet worden.

Besonders der letzte Punkt hat mir immer sehr gut gefallen. Immer wieder sitzt die Party bei einem Lagerfeuer oder in einem Gasthaus zusammen und tratscht miteinander. Das sind zwar meistens für die Story belanglose Gespräche, allerdings lernt man dadurch die Persönlichkeiten der Protagonisten richtig gut kennen. Imho haucht das Spiel damit den Figuren mehr Leben ein, als es der Großteil der anderen RPGs auch nur im Ansatz schafft. Man weiß nach einiger Zeit, wie welcher Charakter tickt, wie er zu reden pflegt, welche Vorlieben und Abneigungen er hat... Sowas würde ich mir bei anderen RPGs oft auch wünschen . Die haben zwar meistens vom Grundkonzept her um Längen interresantere Persönlichkeiten, deren Charakterzüge aber leider oft nie so richtig zur Geltung kommen, wodurch sie das ganze Spiel über eher farblos bleiben. Ist aber nur meine Meinung


Also ich stimme dem Review zwar in vielen Punkten nicht zu, gut geschrieben ist es aber imho trotzdem.