Also ich finde solche Aussagen eigentlich ziemlich bescheuert und vor allem extem pauschalisierend. Denn was ist denn bitte hinter dem abstrakten Begriff Jugendkriminalität zu verstehen? In dem Beispiel von Hippi geht es jetzt anscheinend vorwiegend um Gewalt (habe den Bericht nicht geshen) aber zur "Jugendkriminalität" gehören doch noch tausend andere Sachen, wie Verstoß gegen das BtMG (<- Drogen), Diebstähle, Betrügereien und was es sonst noch alles gibt. Was ich damit zeigen will ist, dass es noch tausend andere Faktoren gibt, die diese Statistik verfälschen. Das die Jugendkriminalität gestiegen ist mag durchaus sein, aber die Frage ist doch in welchem Bereich?Nur weil sie gestiegen ist, heißt das noch lange nicht, dass es in diesem Bereich stieg, weil "Jugendkriminalität" schlicht ein Sammelbegriff ist. erster Negativpunkt
Dann sollte man auch nicht den Hintergrund vieler Jugendlicher aussen vor lassen. Sicher kann man dies auch wieder abtun, aber ich kenne keine Jugendlichen die ein geordnetes Leben führen (und hatte auch durch mein Studium mit noch keinen zu tun) die irgendwie extrem viel Mist gebaut hätten. Die Jugendlichen die wirklich problematisch sind, sind dies nicht weil sie Videospiele spielen und TV kucken, sondern weil sie durch ihre Lebenswelt in ihrer normalen Entwicklung gestört sind, und es so zu wirklich großen Problemen kommt. Arbeitslosigkeit, Perspektivenlosigkeit, Armut (!! <- sehr wichtig !!), Sprachprobleme -> Isolation (bei Ausländern), Probleme in der Schule, Frustration, kaputte Familienverhältnisse, schlechte Wohnverhältnisse (<- Nicht nur Gesundheitliche Probleme, sondern auch Belastung mit Vorurteilen, wenn man aus dem falschen Stadtteil kommt) usw. usf. das sind nur ein paar Dinge die die Entwicklung eines Jugendlichen negativ beeinflussen KÖNNEN. Doch meine Erfahrung zeigt einfach, das es gerade diese Jugendlichen sind, die auch vermehrt diese Probleme haben. Erfüllen sie dann mehrere dieser Kriterien, erhört sich natürlich das Risiko. Dies kann/darf man schlicht nicht ignorieren. Zu sagen die Videospiele und TV sind schuld ist bei den oben gezeigten Faktoren schlicht lächerlich. zweiter Negativpunkt
Letztendlich erscheint mir der Artikel als extrem oberflächlich und Sensationsmache für den 0815 TV Zuschauer, der gerne seine bestehenden Vorurteile bestätigt sieht, wenn er auf dem Weg zur Arbeit mal wieder ein paar Jugendliche trifft die etwas lauter sind, breite Hosen anhaben, und in ihm unverständlicher Sprache sprechen... Die MÜSSEN ja kriminell sein![]()
Das nichts getan wird liegt zum einen daran, dass es schlicht keine Patentlösung für dieses Problem gibt und auch nie geben wird. Die Menschen/Jugendlichen sind so unterschiedlich wie jeder von uns, und so unterschiedlich sind auch ihre Probleme. Ich denke das man nie alle davon abhalten kann, etwas gegen das Gesetz zu tun, nur man sollte schlicht die Verhältnisse und die Chancen verbessern erhöhen. Und zum anderen natürlich, weil es auch wieder zig unterschiedliche Lösungsansätze gibt. Dazu kommt dann noch, das die Politik selbst natürlich auch ihre Interessen vertritt. Wenn beispielsweise die CDU/CSU ihre Gesetze auf den Verstoß gegen das BtMG weiter verschärft und so noch mehr Jugendliche kriminalisiert, steigt die Jugendgewalt (statistisch). Würden die Gesetze im Falle Cannabis von der SPD z.B. gelockert oder gar legalisiert, würde die Jugendkriminalität in dem Bereich Verstoß gegen das BtMG sicherlich sinken, (Gründe spare ich mir jetzt mal aus, sind aber hier nachzulesen ). Alleine dies zeigt schon, wie auch die Politik verschiedene Interessen hat, weil die Meinung der Bevölkerung in diesem Bereich natürlich auch stark divergiert, zum anderen natürlich auch warum evtl. nichts getan wird, weil die verschiedenen Ideologieren und Weltbilder doch anders sind, und man andere Vorstellungen über das richtige Handeln/Eingreifen hat (CDU/CSU: Abschreckung/Prävention bei Drogen; B90/Grüne: Legalisierung).