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Sie stand am Flughafen eine Stunde vor dem Flug an ihrem Schalter, die Hoffnung immer noch vor Augen. Würde er noch kommen? Sie ein letztes Mal in den Arm nehmen? Er aber sagte: „Ich liebe dich nicht.“. Warum klammerte sie sich dennoch an die Lüge? Warum glaubte sie immer noch daran, ihn hier zu treffen, ihn ein letztes Mal spüren zu können.Ein Kloß im Halse.
Doch die Hoffnung war schon ihr Ding, ihre Marrote, ihre Finte und sie hing schon die ganze Zeit an ihr. Schmerz hatte sie des öfteren erfahren und keine Freude. Leid musste sie erfahren und keine Genugtuung. Ihr Ritt ins Ungewisse und meist ihr Untergang. Und hier?
Sie würde bald von hier fortgehen und ihre Hoffnung würde sich in Luft auflösen, sobald sie ihr Ticket abgegeben und den Gang zu dem Flugzeug genommen hat. Sie schaute auf die Uhr. Noch 20 Minuten. Hoffnung schrumpft, wenn Zeit mit im Spiel steckt. Aber so was war nicht von Bedeutung, wenn er im letzten Moment noch kommen könnte. Sie ging zum Kaffeeautomaten und machte sich einen Kaffee mit viel Zucker. Das mochte er auch. Milch konnte er nicht ausstehen. Er wurde zu einer Furie, wenn ihm ein ahnungsloser Kellner Milch mit auf den Tisch stellte. Sie trank ihn. Sie war so zerrissen, dass sie nicht einmal merkte, wie kochend heiß er war. Sie schluckte ihn einfach runter.
Noch 5 Minuten. Sie müsste jetzt los, sonst würde das Flugzeug ohne sie abheben. Aber warum erschien er nicht? Diese Konflikte mit sich selber kannte sie und konnte sie nie mit sich selber lösen. Nur mit ihm konnte sie sich über alles unterhalten. Aber jetzt ist er nicht hier. Nicht hier um sie zu streicheln und sie zu küssen. Er kann, nein, er wird ihr nicht Lebewohl sagen. Sie gibt der Frau am Schalter ihr Ticket.Ein Kloß im Halse.
Sie geht in den Tunnel und dann in das Flugzeug. Das Flugzeug hebt ab.
Er aber, sitzt im Park, auf einer Bank. Er sieht wie das Flugzeug in die Luft steigt und verschwindet. Er sitzt nur da, trinkt seinen Kaffe. Den Kaffee mit viel Zucker.
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