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  1. #39
    Double!

    Okay, dann noch mal eine kleine Finalmeinung zu Dragon Quarter, jetzt wo ich es durchgespielt habe.

    Grundsätzlich hat sich am Ersteindruck nicht sehr viel geändert. Es ist ein sehr interessant gestaltetes Rollenspiel, was gerade dadurch, dass es im Untergrund spielt, sehr atmosphärisch ist. Für einen Dungeoncrawler fand ich das Dungeondesign verhältnismäßig sogar relativ abwechslungsreich, zumal die Eintönigkeit mancher Umgebungen meiner Ansicht nach relativ glaubhaft ist. Einen Komplex aus Gängen und Schächten, eintausend Meter unter der Erde, welcher nur so vor verschiedenen Architekturen und Umgebungen strotzt, kann ich mir persönlich nicht wirklich vorstellen .
    Und selbst da wurde noch das beste rausgeholt. Vor allem das heruntergekommene Einkaufszentrum und der überraschend majestätische Zentralbereich haben mir sehr gefallen. Spielerisch war das Spiel knackig, fordernd und bot einem - wenn man sich etwas Mühe gibt – sehr viele kleine Erfolgserlebnisse.

    Der Mangel an Heilgegenständen hat sich durch den relativ hohen Geldfluss durch das Verkaufen von identifizierten Gegenständen im weiteren Verlauf des Spiels erledigt, jedoch haben mir die bei den Bossen im Final Dungeon sowieso nicht mehr allzuviel gebracht. Da war es eigentlich üblich, dass in einer Runde auch ein Charakter direkt gestorben ist.

    Und – nennt mich eine Pussy – genau dort wurde ich auch etwas faul und habe die restlichen Bosse dort eigentlich fast nur mit der Dragon Form besiegen können. Dort zog der Schwierigkeitsgrad auf einmal sehr stark an und zu allem Überfluss gibt man den Regenten noch eine „Absolute Defense“. Letzteres hätte man wahrlich nicht gebraucht, die Bosse an sich waren eigentlich schon fordernd genug. Mein Schadensoutput war ohne D-Dive so gering, dass oft nur 30 bis 50 Schadenspunkte durch die Defense gedrungen sind, das dauerte mir eindeutig zu lange (zumal das bei Elyon mit den 20 Runden sowieso nicht hingehauen hätte *lach*).



    Storymäßig beweist dieses Spiel, dass weniger manchmal mehr ist. Es gibt, wie du es im RPGH erwähnt hast, Enkidu, zwar relativ wenige Dialoge, aber sowohl die Atmosphäre als auch der bekannte Hintergrund sorgten dafür, dass sich die ganze Geschichte trotz aller scheinbarer Simplizität faszinierend entwickelt.
    Dass die Drachen, wenn sie etwas "gesagt" haben, dies nur durch weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund dargestellt wurden, fand ich aus irgendeinem Grunde sehr stilvoll.

    Allein Chetyres "Der Himmel gehört mir!" hat es mir schon irgendwie angetan, obwohl ich im Verlauf des Spiels so gar nichts über ihn erfahren habe. Mir gefällt auch das relativ offene Ende sehr gut.

    Für die Grafik würde ich einen Punkt weniger vergeben. Sie ist nicht schlecht, aber ich denke selbst für die damalige Zeit war es nicht unbedingt up to date und flimmerte teilweise recht stark. Sie ist durchschnittlich, Stil und Atmosphäre werden dadurch aber nicht beeinträchtigt, obwohl das In-Game Charakterdesign manchmal etwas seltsam ist. (Natürlich nur meiner Meinung nach).

    Beim Sound finde ich 4 von 5 Punkten gerechtfertigt. Sakimoto hat hier ein sehr differenziertes Werk abgeliefert, was sich von vielen seiner anderen Soundtracks stark unterscheidet. Dafür ist der OST von BoF5 im Vergleich nicht sehr umfangreich ausgefallen.

    Das Gameplay hat sich die 5 Punkte aber redlich verdient. Das Kampfsystem ist taktisch, komfortabel und bietet für fast jede ausweglos scheinende Situation dank D-Dive oder der bestraften Flucht eine Alternative. Dank dem PET-System kann man die Gegner schon vor dem Kampf etwas beeinflussen, wsa dem ganzen nochmal eine taktische Komponente hinzufügt. Dass es dadurch auch keine Zufallskämpfe gibt, sehe ich sowieso immer wieder als persönliches Highlight, da veraltet, überflüssig und nervig. Soviel Komfort sucht man Kampfsystemtechnisch in anderen RPGs vergeblich.

    Alles in allem ist BoF 5 eine feine Sache. Gegen Ende haperts zwar ein bisschen mit der ansonsten gegebenen Fairness (oder ich habe etwas falsch gemacht), aber trotzdem hatte ich insgesamt wirklich sehr viel Spaß mit diesem Spiel. Was bleibt ist aber die Gewissheit, dass dieses Spiel in seiner Art wohl einzigartig bleiben wird, was ich sogar ein wenig schade finde. Sollte es irgendwann einmal einen Nachfolger geben, sollte zumindest unbedingt dieses tolle Kampfsystem beibehalten werden.

    Ich habe für das erste Durchspielen übrigens 18 Stunden gebraucht. Ich finde das eigentlich vollkommen in Ordnung und hatte mit weit weniger Spielzeit gerechnet.

    Nun gut, soviel zu der "kleinen" Finalmeinung, ich hoffe man löst mich jetzt mal hier ab *lach*.
    Geändert von The Judge (10.07.2008 um 11:52 Uhr)

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