
- Forum
- RPG²
- QFRAT
- Fast alle hatten wir mal welche..... eure schlimmsten Nebenjobs
-
Veteran
Muss eigentlich immer alles down sein, wenn ich was abschicken will? x)
@ Yummy, verschärfte Geschichte *gggg
Ich hab' im Lauf der Jahre natürlich auch einiges gemacht. Heute würde ich nichts davon freiwillig wieder tun, glaube ich.
Ich muss so 12-13 gewesen sein, da habe ich für rund ein halbes Jahr Werbeprospekte ausgetragen. Keine Ahnung, wieviele das waren, aber jeden Freitag standen vor der Haustür ein Stapel, der größer war als ich und noch einer, der etwa zwei Drittel so groß war wie der Erste. Es war im Grunde egal, wann ich die ausgetragen habe, die Hauptsache war, dass die Hausbewohner in meinem Bezirk ihre Prospekte bis Sonntag im Briefkasten hatten. Der Job wurde gut bezahlt, ich bekam (je nach Menge) zwischen ungefähr 160 und 280 DM im Monat und das war für mich wirklich viel Geld. Blöd war nur, dass die Leute es einem nicht einfach gemacht haben.
Nicht nur, dass ich mich mit dem rollenden Untersatz eines Oma-Einkaufswägelchens und dem Riesenhaufen Prospekte darauf fast totschleppte, ich musste die Prozedur (Wagen beladen, verteilen, Nachschub holen) locker 4-5 Mal wiederholen um alles loszuwerden und das Beste daran war noch, dass zwei Drittel der Leute, bei denen man geklingelt und ganz lieb, schon fast schmerzhaft lieb (man wusste ja, dass man im Grunde kaum Chancen hatte *g) um Einlass gebeten hat, einen entweder angemeckert oder die Tür gar nicht erst aufgemacht hat und den Hörer der Gegensprechanlage schlagartig wieder aufklatschte, sobald man gesagt hatte, weswegen man dort war. Manche haben ihren Unmut noch Lautstark durch's Treppenhaus verkündet, was dann in etwa hieß "Wag' es nicht, hier wieder zu klingeln!"... Ja, da fühlt man sich geliebt 
Das war letztendlich auch der Grund, warum ich irgendwann mindestens die Hälfte meines Pensums nicht mehr erfüllte und dann schließlich aufhörte.
So mit 15 war ich jeden Freitag bei einer älteren Dame, ihrerseits Witwe. Für die habe ich dann den Müll runtergebracht und ein paar Einkäufe erledigt, was für mich innerhalb von etwa einer Stunde gute 20 Mark gab. War alles sehr angenehm, allerdings trieb mich ihr Verlangen nach Monotonie fast in den Wahnsinn.
Der Freitag sah etwa so aus: Ich kam von der Schule, aß eine Kleinigkeit, verschaffte mir einen Überblick über die Hausaufgaben und versuchte ggf. schon anzufangen, ging dann zu ihr und anschließend zum Tanzen. Problem: Wenn ich auch nur ansatzweise (aus welchen Gründen auch immer) etwas später dran war -d.h. so 5 bis 10 Minuten-, konnte ich darauf wetten, dass sie anrief und fragte, wo ich bleibe. Wenn der Bus fünf Minuten später kam, durfte ich mir bei ihr anhören, dass ich ja immer so unpünktlich bin und dass wir da eine andere Lösung finden müssten, da sie sich angeblich so nicht auf mich verlassen könne. Irgendwann war's mir dann genug 
Mit 16 habe ich mit meinem Vater im Toom-Markt bei der Inventur geholfen. Dafür werden ja immer Leute gesucht. Um's kurz zu machen: Auf einem Sklavenmarkt wären wir vermutlich genausogut behandelt worden. Nach 90 Minuten Waren-Zählerei ein Glas Wasser? Wie kommen wir denn bitte dazu?
... War richtig nett. Wir gingen kurz darauf.
Dann, mit 17, hatte ich einige Probetage bei einer Apotheke, wo ich mich um einen Ausbildungsplatz beworben hatte... Pustekuchen, mit dem Zahnarzt (der mich einstellen wollte) wäre ich besser dran gewesen. Stellt euch einen großen Betrieb vor, wo bis auf den Chef und einen Azubi alle Angestellten (so etwa 8-10) Frauen sind... Absoluter Albtraum, nie wieder. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Chef irgendein Ego-Problem haben muss 
Die fünf Tage dort waren einfach nur grauenhaft, so eine gespannte Atmosphäre will erstmal seinesgleichen finden, Stutenbissigkeit at it's best. Es begann schon damit, dass man morgens (Dienstantritt *ig) erstmal von sämtlichen Ladies so richtig skeptisch von oben bis unten gemustert und dann mit einem abfälligen Blick gestraft wurde. Einen besseren Start in den Tag kann's ja kaum geben. Angenehm war auch, dass der komplette Personalbereich videoüberwacht war, sehr vertrauensvolles Klima gibt das 
Jedenfalls durfte ich mich von diesen fiesen Schlangen rumscheuchen lassen, Zucker kaufen, Regale putzen, Geld wechseln gehen und Botengänge erledigen, für die eigentlich ja Boten eingestellt werden. Das Highlight war noch, dass ich einmal zwangsweise länger unterwegs war und etwa 20 Minuten nach Ladenschluss völlig erledigt zurück kam - Kein Schwein mehr da und meine Jacke samt Schlüssel unten im Umkleideraum eingeschlossen, während meine Familie auf Sylt war und ich somit bei einer Freundin meiner Mutter nächtigen durfte. Chef dazu: "Das muss ein Versehen gewesen sein". Klar, weil's auch so gar nicht auffällig ist, wenn meine Jacke dort liegt und jeder weiss, dass sie mir gehört 
Dann wurde mir noch ein falsch eingeräumtes Medikament in die Schuhe geschoben, ich war Schuld, dass ich Geld auslegen musste, was ich dann erst einen Tag später zurückbekam und wenn ich pünktlich in die Pause gehe (um mich von meiner Familie, die dann nach Sylt fuhr, verabschieden zu können) und zwei Minuten zu spät wiederkam, weil meine Uhr nicht nach Atomzeit gestellt ist, dann geht die Welt unter...
Fazit: Ich bin froh, dass das aaalles vorbei ist
*myahahar ...
*¤°~ }

Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln