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Ergebnis 1 bis 7 von 7
  1. #1

    Imagine a world without Imagination

    Dieser Satz, der wie ein paraphrasierter Wortwitz aussieht auf dem ersten Blick, hat auch einen Hintergrund.

    Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Gedanken, dass der Mensch nicht dazu fähig ist, sich etwas vorzustellen, was nicht vorhanden ist.

    Nehmen wir ein Beispiel:
    Jeder von uns kennt mehr oder minder gute Filme in denen wir die Vorstellungen mancher Drehbuchautoren und Visionären über Aliens betrachten und teilen können.
    Oft sind wir von manchen obskuren gedanklichen Schöpfungen beeindruckt und fragen uns, wie man nur "auf soetwas" kommen kann.

    Jedoch wage ich zu behaupten, dass nichts "neu" geschaffen wurde, dass alle Elemente des versinnbildlichen "Aliens" einfach nur anderen Objekten entlehnt wurden und neu zusammengesetzt.
    Ob man nun die Biolumineszenz von Tiefseefischen hernimmt, Tentakel und Greifarme Kraken oder Quallen entlehnt, usw... im Prinzip läuft es darauf hinaus, dass alle diese Objekte dem Menschen bekannt sind und er sie lediglich gedanklich verknüpft.

    Des Weiteren kann man daraus schlussfolgern, dass der Mensch sich ausschließlich nur Dinge vorstellen kann, die er selbst mit seinen Augen einmal erfasst hat.
    Das beudeutet, dass Dinge, die der Mensch noch nie gesehen hat, er sich auch nicht vorstellen kann.

    Jeder wird jetzt sagen, ich kann mir "alles" vorstellen, doch ist dies falsch.
    z.B kann sich bestimmt niemand vorstellen, wie ein außerirdischer aussieht.
    Denkt mal darüber nach, alle Vorstellungen, die ihr besitzt, lassen sich ursprünglich auf ein "weltliches" Ding zurückführen. (ob es jetzt nur ne schlechte Serie ist in denen wir die Vorstellung eines Drehbuchautors übernehmen oder solbst noch in Gedanken variieren und uns einen Alien aus verschiedenen "Teilen" zusammenbasteln.)

    Was jetzt eigentlich wieder Anlass zum Philosophierne geben würde, ist der Gedanke, dass es seinen Grenze der "weltlichen" Vorstellung geben muss, das bedeutet, wenn alle Dinge die die Welt an "Sichtbarem" zu bieten hat, langsam entlehnt und bis zur weitesten Stufe variiert worden ist, bleibt die Entwicklung stehen.

    Ein Beispiel fällt mir dazu noch ein...
    Was wäre zum Beispiel gewesen, wenn der Mensch nie etwas fliegen gesehen hätte, wäre er selbst auf die Idee gekommen, es zu versuchen?
    (obwohl das nur sehr einfach als Beispiel ist, denn wie soll eine Welt ohne das Menschen, Tiere etc. irgendwo runterfallen oder fliegen je existieren können?)

    Ok, langer Thread, großes Gedankengerüst, keine Beudeutung für das Hier und Jetzt, gibt es trotzdem irgendwelche Kommentare dazu?

  2. #2
    Passt nicht 100 prozent, ist aber IMO ein interessanter Punkt dazu:

    Schonmal versucht, in einem Traum ein Lexikon aufzuschlagen? Eine Telefonnummer zu erfragen, ein Buch zu lesen? All das geht - wenn man es schon kennt.

    Es kam bei mir zumindest aber schon des öfteren vor, daß ich im Traum irgendwas versucht habe Anzuschauen (das beste beispiel ist hier wirklich das Lexikon) und ich einfach nicht in der Lage war, die entsprechenden Seiten zu öffen (Seiten zusammengeklebt, Finger zu trocken, ausgeschwärzt, wie auch immer) wegen sowas bin ich auch schon des öfteren aufgewacht.

    Warum kann man sich nicht einfach IRGENDWAS vorstellen, manchmal hab ich das Gefühl es geht, bei sowas aber meine ich dann wieder, daß es unmöglich ist.

    Keine Antwort auf den Eingangspost, vielleicht eine Ergänzung, ansonsten sehts als Beitrag von mir dazu

  3. #3
    Ein anderes, imo sehr treffendes Beispiel ist, dass man eine Farbe denken soll, die es noch nicht gibt. Man kann sich nur Farben vorstellen, die man schon irgendwo gesehen hat. Wenn man wen von der Geburt an, in eine schwarze Box sperren würde, könnte er sich wohl auch nur schwarz vorstellen und die Farben die er an seinem Körper sieht.

    Ich stimme dir, bei dem was du sagst, eigentlich vollkommen zu. Ich habe mir noch nie so ausgereift über das Thema Gedanken gemacht, vielleicht kann ja jemand eine Gegen-These aufstellen. Für mich klingt das alles jedoch sehr durchdacht, nachvollziehbar und logisch.
    Dein Gedankengang würde die Denkfreiheit eigentlich sehr einschrenken, da man sich nichts vorstellen kann, was man nicht schon irgendwo gesehen hat. Man kann also nur Gedanken auf bereits verinnerlichten Dingen aufbauen. Man sagt ja immer, dass man an alles denken kann, was man will, doch wenn man Neugeborene nun so einschrenken würde und ihnen manche Dinge vorenthalten würde, könnte man sie auch in ihrem Denken beeinflussen.
    Dann ist auch ein volles Bücherregal
    Nur eine Briefmarkensammlung.

  4. #4
    Zitat Zitat
    Denkt mal darüber nach, alle Vorstellungen, die ihr besitzt, lassen sich ursprünglich auf ein "weltliches" Ding zurückführen.
    Exakt. Das würde aber Kugeln, Quader, Würfel und ähnliche Dinge miteinbeziehen. Darauf basierend kann die Vorstellung viel mehr erschaffen als mit den bereits vorgefertigten Elementen wie ein Alien aus einem Film. Man besitzt eine Grundlage die nicht auf fertigen Dingen basiert sondern auf Dingen die man als eine Art Baukasten verwenden kann.

    Variieren von fertigen Elementen ist auch sehr beliebt. Das macht aber nicht alles aus.
    I am the supervisor in the world of disappearance.
    My final destination has come, soon I'll arrive at the end of being.

  5. #5
    Sehr interessant, was ihr hier sagt
    Und ein wirklich toller Eingangspost!
    Ich nehm an, du meinst aber wirklich nur Dinge, die man zB. sehen kann, zB. Aliens oder so. - Keine logischen Schlußfolgerungen, weil die kann sich ein Mensch aufgrund von irgendwelchen mathematischen und physikalischen Gesetzen zusammenreimen. ZB. in der Astronomie/Physik - sonst würde doch keiner auf die Idee kommen, dass es schwarze Löcher im Weltall geben könnte. Gesehen hat sie noch niemand, man kann es sich nur aufgrund von ein paar mathematischen Ableitungen ausdenken - oder so ähnlich *g*

    Grundsätzliches DITO an Stan, ich hab mir darüber eigentlich auch noch nie Gedanken gemacht, aber IMHO klingt es für mich so, als ob es sein könnte.
    Ich bin da kein Spezialist, aber das menschliche Gehirn ist doch eigentlich nur ein großer Datenspeicher, oder? Je mehr gespeichert ist, desto mehr Potenzial hat man, um sich Dinge vorzustellen, weil die Fantasie auf mehr Daten zurückgreifen kann.
    Von daher KANN man sich eigentlich gar nicht was vorstellen, was man nie gesehen hat. Das Gehirn is dafür da, erlebtes und Gesehenes zu speichern, aber nicht, um sich ständig wie eine Art Zufallsgenerator Gegenstände auszudenken, die es nicht gibt, wie soll das auch funktionieren? *g*

    Zitat Zitat
    Insane:
    Ein Beispiel fällt mir dazu noch ein...
    Was wäre zum Beispiel gewesen, wenn der Mensch nie etwas fliegen gesehen hätte, wäre er selbst auf die Idee gekommen, es zu versuchen?
    (obwohl das nur sehr einfach als Beispiel ist, denn wie soll eine Welt ohne das Menschen, Tiere etc. irgendwo runterfallen oder fliegen je existieren können?)
    Ja, das kann ich mir ganz gut vorstellen. Kennt jemand die Reihe "Per Anhalter durch die Galaxis"? In einem der Bücher ging es um einen Planet, der zufällig in einer interstellaren Wolke existiert und die Bewohner des Planeten somit auch keine Sterne, sondern eher GAR NICHTS am Himmel sehen können. Daher haben sie sich so entwickelt, dass es für sie im Freien überhaupt kein Oben gibt, sie können sich nicht vorstellen, dass etwas da ist, weil da nie etwas war.
    In einer Szene stürzt ein fremdes Raumschiff auf den Planet, aber diejenigen, die das Raumschiff durch die Atmosphäre düsen hören, kucken nur nach rechts, links, vorne und hinten nach dem Ursprung des Geräuschs, nicht nach oben, weil es für sie einfach kein oben gibt ^^
    Ein bißchen weit hergeholt, aber ein gleicher Ansatz wie das Topic hier

    Zitat Zitat
    Stan:
    Ein anderes, imo sehr treffendes Beispiel ist, dass man eine Farbe denken soll, die es noch nicht gibt. Man kann sich nur Farben vorstellen, die man schon irgendwo gesehen hat.
    Nuja, in der heutigen Zeit, wo jeder Computer 16 Millionen Farben darstellen kann, hab ich ehrlich gesagt auch so schon ein Problem, mir ne neue Farbe auszudenken

    Klar, wenn man nen Menschen in eine dunkle Kiste sperrt, wo er nix hört, sieht, fühlt, riecht und schmeckt (war das alles? ^^), ist sein Gehirn ja quasi leer. So ein Mensch würde gar nicht erst auf den Gedanken kommen, sich irgendwas auszudenken
    Geändert von Ravana (15.04.2004 um 20:56 Uhr)

  6. #6
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Gimonfu
    Kugeln, Quader, Würfel
    Da fällt mir gerade ein, dass wir uns diese Dinge zwar vorstellen und mit ihnen operieren können, sie aber noch gar nie gesehen haben können. Sehen wir eine Tischplatte, so ist das Abbild ein beliebiges (durch die Perspektive verzerrtes) Viereck und dennoch wissen wir, dass es (zumindest annähernd) ein Rechteck ist. Daraus schliesse ich, dass Wahrnehmung selbst schon von der Vorstellung abhängt. Das lässt mich jetzt vermuten, dass gewisse Vorstellungen schon vor der Wahrnehmungen vorhanden sind/sein müssen.

    @Ravana: Den Tastsinn eines Menschen zu unterbinden wird schwierig. Ausserdem wird er zwangsläufig selbst Geräusche und Gerüche erzeugen.


    Ich hoffe mal ich bin nicht zu weit vom Thema weg, es hat mich eben gerade zum Weiterdenken eingeladen .

  7. #7
    Ich glaube, der Mensch kann sich aus grundlegenen Dingen komplexere Sachen denken, zwar sind Grundbausteine möglich,
    um das Wissen irgendwo aufzubauen, vieles wurde aber erst durch ewiges Probieren und Forschen erlernt

    zB Mikrochips, ich kann mir kaum vorstellen, wie jemand so etwas, bevor sie entwickelt wurden, gesehen haben will (logisch, nä? ^^)
    All diese kleinen Kontakte und wasweißichnichwas ~.~

    Möglicherweise braucht das menschliche Gehirn nur die grundlegensten Sachen, um durch die eigene Kreativität alles zu vervielfältigen und komplexer zu gestalten (wieso eigentlich möglicherweise ? ^^)

    Finden wir´s doch raus, mit ein bisschen Geld werden wir sicher ein passendes Versuchsexemplar finden, dass sich freiwillig in einen schwarzen Kasten stecken lässt

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