hier sind mal wieder die nervigen Chronisten.
Heute mit mir, DJ N und.... nochmal mir

Repko:
Wieder schlug Daen energisch auf den Tisch. "So ein Mist. Antworte doch.", rief er verzweifelt in das alte Funkgerät. Als Ete bemerkte dass Steal ihn verwundert anstarrte winkte er kurz ab und flüsterte ihm "Erklär ich dir später." zu. Wieder kam ein "Psycho, hörst du mich? Psycho?", gefolgt von einem gemurmelten Fluchen. "Er wird mich doch nicht vergessen haben."

Genji, Manga-Protector und Snake's Bite liefen entschlossen auf die Tür zum Schlafzimmer der Schwestern zu. Sie hatten keine Zeit gehabt, einen ausführlichen Plan auszuarbeiten, doch ob ein solcher überhaupt nötig war, war die andere Frage. Doch alle drei schienen schon vor langem beschlossen zu haben, dies zu tun, sie hatten sich wohl nur nie getraut etwas davon zu sagen. Nun, da Genji den Anfang gemacht hatte, gab es wohl kein zurück mehr. Sie standen nun vor der schweren Metalltüre und hofften, dass diese nicht abgeschlossen war. Ruhig legte Manga-Protector seine Hand auf die kalte Türklinke. Obwohl die Türe sehr dick war, konnte er von drinnen einen Plattenspieler spielen hören. Unter zittrigem und schepperndem Ton gab er leise das Lied "All of me" wieder.
Als er die Klinke herunterdrückte, stellte er zufrieden fest, dass die Türe nicht abgeschlossen war. Sie betraten das dunkle Zimmer und konnten den schemenhaften Umriss des Bettes erkennen, in dem die beiden Frauen zu liegen schienen. Am Fuße des Bettes blieben sie schließlich stehen.
"Wir müssen das tun. Es ist das Beste.", flüsterte Genji den beiden anderen Triaden zu. Nacheinander zog jeder eine Pistole. Wie auf ein Kommando legten sie an.
Der Raum wurde kurze Zeit hell beleuchtet, als ein Schuss nach dem anderen in das provisorische Bett einschlug, die Decke zittern, die Matratze zerreißen ließ. Die Schüsse, das Fetzen und Reißen, hörten erst auf, als die Magazine der Waffen leer waren. Wie in Extase versuchten sie, weitere Schüsse abzugeben, doch es klickte nunmehr nur noch. Unter schwerem Atmen senkten die drei mit zitternden Armen ihre Waffen und starrten in das Leere. Nur durch die Tür fiel ein leichter Lichtschein in das Zimmer der die Stoffetzen und die Teile der Matratze, die im ganzen Raum verstreut waren beleuchtete. Noch immer spielte der Plattenspieler fröhlich weiter. "Licht.", sagte Genji, nachdem er sich aus seiner erschreckten Starre gelöst hatte. "Wir müssen herausfinden, wie wir an das Geld kommen.", fügte er hinzu und wies Manga-Protector mit einer Geste zum Lichtschalter hin.
Als der Raum kurz darauf hell erleuchtet wurde starrten sie alle auf das Bett. Der Geruch von Schmauch, der Nebelvorhang, der das Licht grieselig streute und das Bild das sich ihnen bot, drohte die drei Triaden vor Verwunderung umzuhauen. Unter der Zerschlissenen Bettdecke lagen zerschossen und zerfetzt einige Kopfkissen, so angeordnet, dass die durch die Bettdecke wie die Körper zweier kleiner Frauen angemaßt hatten. An der Wand hinter dem Bett war in großen Lettern geschrieben: "Die Wände haben Ohren".
"Verdammter Scheissdreck.", hauchte Manga-Protector und sah sich verwirrt im Raum um. Sein Blick hing an dem Plattenspieler hängen. An der Kante des Spielers schien eine Schnur befestigt worden zu sein, die sich nun um den Spielarm wickelte und fast gänzlich straff gespannt war. "Bombe. Raus hier.", brüllte er und hechtete sich durch die noch offene Türe. Genji drehte sich zuerst verwirrt zu Manga-Protector, rannte ihm aber doch hinterher. Nur Snakes Bite machte einen Schritt auf den Plattenspieler zu und zog sein schlangenzahnförmiges Messer.

Psycho stand gerade am Herd in der kleinen Küche und machte für sich und Dark Soldier Spiegeleier. "Ruhig Mut.", sagte er. "Mit DJ N wird schon noch abgerechnet. Wirst schon sehen.", sagte er. Seitdem jeder wusste, dass Dark Soldier DJ N befreit hatte, wurde er von den meisten als Verräter und Meuterer bezeichnet. Eigentlich auch von Psycho, doch dieser zeigte seine Gedanken und Emotionen anderer Menschen gegenüber nicht ganz so offen und widmete sich ihm somit ein wenig.
Geistesabwesend nahm er die Pfanne vom Herd und stellte sie auf den Tisch, bemerkte dabei allerdings nicht, dass er sie auf Dark Soldiers Daumen gestellt hatte, der nun die Hand ruckartig zurückzog und einen leichten Aufschrei von sich gab. "Oh, tschuldigung.", murmelte Psycho benommen und stellte schnell die Pfanne beiseite. "Ich hol schnell eine Wundsalbe."
Wie immer stand sein Arztkoffer in der kleinen Kammer nebenan, die als Medizinisches Lager fungierte. Als Psycho seine große Ledertasche öffnete erschrak er. "Psycho. Komemn bitte.", ertönte die gedämpfte Stimme Daens aus der Tasche. "Daen?", hauchte Psycho und riss die Augen weit auf. "Der ist doch... tot."

"Bist du überhaupt sicher, dass er den Empfänger noch hat, Daen?", fragte Ete. "Wir haben ihn ein paarmal beim Drogendealen erwischt." Daen drehte sich zu Ete um. "Er hat mir damals sein Wort gegeben. Und ich habe ihm damals vertraut. Also tu ich das noch immer." kurz darauf widmete er sich wieder seinem unkgerät. "Psycho, kommen." In manchen Belangen konnte Daen recht naiv sein, dachte sich Ete. "Womöglich haben die ihm eine Gehirnwäsche verpasst.", sagte er.
"Ich vertrasue ihm.", sagte Daen eindringlich. Plötzlich mischte sich eine dritte Stimme ein. "Hier Psycho." Sofort drehte sich Daen zum Funkgerät. "Psycho. Psycho. Hörst du mich?", fragte er und grinste, wie ein kleines Kind zu Weihnachten. "Ja, ich höre dich.", war die Antwort. "Es sind jetzt fünfzehn Monate vergangen. Fünfzehn verschissene Monate und jetzt erst erhalte ich Meldung?", flüsterte Psycho in wütendem Ton. "Psycho. Es... es gibt jetzt wichtigere Dinge.", sagte Daen.
"Du musstest ja auch nicht hier bei diesen Gangstern schmoren.", gab Psycho zurück. "Psycho, bitte. Wo bist du?" Psycho schwieg. "Psycho, bitte. Wir werden dich gut entschädigen und deine Arbeit würdigen. Und du bekommst Immunität auf sämtliche Straftaten, die du begangen hast." Wieder ein kurzes Schweigen am anderen Ende, das durch ein Räuspern Psychos unterbrochen wurde. "Weißt du noch, wo der alte Jazzkeller war? Wir verstecken uns dort im Weinkeller", gab er schließlich durch. Daen sprang fröhlich von seinem Stuhl auf. "Wunderbar. Vielen Dank. Wir schicken sofort ein paar Leute vorbei."
Er drehte sich hastig zu Ete um. "Der Jazzkeller. Lass uns sofort gehen, Ete.", sagte er in einer art freudiger Extase. Ete senkte den Kopf und legte Daen die Hand auf die Schulter. "Daen... Du bist leider nicht mehr bei der ASP. Ich muss dich bitten, hier zu bleiben. Wir schicken unsere SWAT-Einheit, die wird das schon regeln." Daens Lächeln wich sofort der blanken Ernüchterung. Er wollte etwas erwidern, merkte jedoch, dass eine SWAT-Einheit mehr erreichen konnte, als er, der er bestimmt außer Form und bürokratisch gesehen nicht mehr bei der ASP war .
"Steal.", rief Ete, um dem peinlichen Schweigen ein Ende zu bereiten. "Mobilisieren Sie die Truppen und suchen Sie TQ."

In aller Ruhe verband Psycho Dark Soldiers Finger, ohne ein Wort zu sagen. Als er damit fertig war, aß er sein inzwischen kaltes Spiegelei in aller Ruhe und ohne etwas zu sagen auf. Erst als er fertig gegesen hatte, stand er auf und sah Dark Soldier an.
"Geh zum Don. Die ASP wird in etwa einer Stunde am Jazzkeller sein. Er soll ein paar Leute für einen Hinterhalt vorbeischicken."


DJ N:
„Verdammt, wo ist Snake?“ japste Genji plötzlich. Er und Manga waren schon ein gutes Stück gelaufen und befanden sich fast beim Ausgang. „Keine Ahnung. Ich dachte, er war direkt hinter mir.“ antwortete Manga und sah in den Gang zurück. „SNAKE!“ brüllte der bullige Chinese. Keine Antwort. „Verdammt, er wird doch wohl nicht etwa…“ begann Snake, konnte den Satz jedoch nicht zu Ende führen, weil in dem Moment die schwere Eisentür mit einer extremen Wucht aufgeschleudert wurde und ihn auf den Boden schleuderte. Dort blieb Genji bewusstlos liegen. „Du…“ begann Manga, der fest damit gerechnet hatte, dass entweder Felis oder Vidora die Frechheit besessen hätten, ihnen aufzulauern. Doch stattdessen stand ihnen DJ n gegenüber. „Wo sind die beiden Frauen?“ sagte der Japaner leise. Manga schwieg; die Überraschung dieses plötzlichen Auftauchens steckte ihm noch immer in den Gliedern. „Sag schon, Fettsack! Wo sind sie!“ sagte DJ n, dieses mal mit deutlich erhobener Stimme. „Bombe.“ brachte Manga als einziges Wort heraus. „Bombe?“ echote DJ n und legte den Kopf quer. „Diese ••••••••n haben sich mit all dem Geld aus dem Staub gemacht und wollen uns in die Luft jagen!“ sprudelte Manga plötzlich los und kniete sich zu Genji hinunter, der nun leise zu stöhnen begann; der Schlag schien nicht all zu fest gewesen zu sein. „Und Snake ist noch immer bei der Bombe!“ rief der bullige Chinese so plötzlich aus, dass DJ n reflexartig einen Schritt zurück tat. „Verdammt…“ murmelte DJ n.

„SWAT-Team einsatzbereit, Sir!“ meldeten die jungen Männer des Teams im Chor und salutierten von Ete. „Gut, dann nichts wie rein in den Wagen und los!“ rief Ete und sprang selbst in seinen Dienstwagen, auf dessen Rückbank schon eine kugelsichere Weste und ein automatisches Maschinengewehr lag. Diesmal würden sie die Mafia nicht entkommen lassen. Diesmal würden sie Göfla und mit ihm all seine anderen verdammten Mafiosi kriegen und einbuchten; oder sie schlimmstenfalls allesamt zum Teufel schicken.
Ete hatte gerade den Motor angelassen, als sich die Beifahrertür öffnete und Daen einstieg. „Was machst du hier?“ fragte Ete erstaunt? „Ich komme mit. Ich weiß, ich bin zwar kein Mitglied der ASP mehr, aber ich habe auch das Recht, dabei zu sein, wenn ihr sie festnehmt. Schließlich habe ich zusammen mit dir und den anderen Jahrelang daran gearbeitet, diese Bastarde, entschuldige den Ausdruck, hinter Gitter zu bekommen! Das ist ebenso mein Erfolg, wie deiner oder Steals oder Nintys. Ich bitte dich, Ete. Lass mich mitkommen!“.
Ete sah in das Gesicht seines Freundes, den ernsten und unnachgiebigen Ausdruck in seinen Augen und erinnerte sich plötzlich an alte Zeiten, in denen er und Daen gemeinsam gegen die Mafia gekämpft hatten. Ein tiefer Seufzer schlich sich aus Etes Brust, bevor er nickte. „Ja, du hast Recht. Es ist auch dein Erfolg. Du kannst mitkommen. Aber du hälst dich gefälligst im Hintergrund! Du warst zwar bei der ASP, bist aber im Moment nur Zivilist, also komm uns bitte nicht in die Quere. Du warst schon einmal tot und ich habe keine Lust, nochmals an deinem Grab zu stehen und Shinshrii zusammenbrechen zu sehen…“. Daen zog die Augenbrauen hoch. „Shinshrii… für sie muss das alles sehr schwer gewesen sein. Wenn das alles hier vorbei ist, werde ich wohl mal mit ihr reden müssen…“ sagte Daen und Ete schluckte unbehaglich. Er hatte mehr gesagt, als er sagen wollte.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren fuhr Ete los und raste durch die Straßen der Stadt in Richtung des Jazz-Kellers.

„MR.Z. Dragon Thorm. Ruffy. Warum habe ich nur das Gefühl, das jemand fehlt?“ fragte Göfla und sah die drei der Reihe nach an. „Was ist mit Repko? Wo ist er?“ fragte Göfla nun direkt und warf jedem einen durchdringenden Blick aus dem Schatten seiner Hutkrempe zu. „Er ist tot.“ antwortete MR.Z sofort und ohne jegliche Emotion. Göfla wandte sich zu dem hageren Mann mit den kalten Augen und ließ seinen Blick lange auf ihm ruhen. „Tot, sagst du?“ fragte Göfla - es war eine jener rhetorischen Fragen, die der Pate immer zu fragen beliebte, wenn er etwas explizit wissen wollte. „Ja. Er ist in einer kleinen Holzhütte erschossen worden. Dort hatte sich dieser Yoshi Green versteckt gehalten.“. sagte Ruffy nun und Göfla wirbelte zu ihm herum, so dass Ruffy fürchtete, jeden Moment vom Paten niedergestreckt zu werden. „Und wer war es, der ihn erschossen hat? NA REDE SCHON!“. Der Pate war nun vollkommen außer sich vor Wut und erinnerte MR.Z auf eine seltsam komische Art und Weise an Desmundo, der solche Ausbrüche in regelmäßigen Abständen hatte; ein leises Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Killers ab, jedoch war es so minimal, dass keiner es bemerkte. „Es war Savage the Dragon. Wir haben ihn dort zusammen mit Yoshi Green und DJ n überraschen können.“ sagte Ruffy und kniff die Augen unwillkürlich zusammen, als ob er fürchtete, dass der Pate nun vollkommen ausrasten würde. Doch stattdessen blieb der alte Mann ruhig, drehte sich zu seinem Tisch um und sah das Bild an der Wand an. Es zeigte eine verträumte Landschaft in Mittelitalien, den Landsitz, den seine Familie schon seit Generationen bewohnte. „DJ n und Savage the Dragon. Savage und DJ n. Ich hätte es wissen müssen… es gibt tatsächlich niemanden mehr, auf den ich mich verlassen kann…“ murmelte der Pate enttäuscht.
Plötzlich klopfte es an der Tür. „Herein.“ antwortete der Pate beiläufig und Dark Soldier trat langsam in das Büro ein; die Blicke der anderen drei Mafiosi hefteten sich sofort an ihn. „Was gibt es? Mach es kurz, denn wie du siehst, befinden wir uns in einer Unterredung.“ sagte der Pate grob ohne den Blick von dem Gemälde zu nehmen. „Mein Pate…“ begann Dark Soldier langsam. „Psycho hat eben… eben eine Nachricht oder so erhalten; jedenfalls sagt er, dass sie ASP in knapp einer Stunde beim alten Jazz-Keller sein wird und das ihr ein paar Leute für einen Hinterhalt vorbeischicken könntet, mein Pate.“. Dark Soldier war unglaublich nervös und zitterte.
Göfla schwieg einen kurzen Moment, dann wandte er sich um und sagte: „Gut, wenn Psycho das sagt… Ruffy, MR.Z, Dragon Thorm! Schnappt euch Black und Shiekah und bereitet der ASP eine schöne Überraschung! Dark Soldier, du geht’s auch mit! Du hast zwar DJ n befreit und dafür sollte ich dich eigentlich an deinen Genitalien am höchsten Gebäude der Stadt aufhängen, aber ich will dir noch eine Chance geben, dich zu beweisen.“. Dark Soldier wusste zuerst nicht, was er sagen sollte, doch dann ging er zum Paten, fiel vor ihm auf die Knie und sagte: „Ich danke euch, mein Pate. Ihr seid zu gut zu mir.“. Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des alten Mannes aus, als er sagte: „Ja. Ich bin gut zu dir…“. Dann brach er in ein lautes Lachen aus…

„Verdammte Scheiße, TQ!“ fluchte Steal Gray vollkommen außer Fassung. Schon seit geschlagenen 20 Minuten versuchte er, ihn auf seinem Handy zu erreichen, vergebens. Das einzige, was sich meldete, was seine Mobilbox und auf der hatte Steal Gray mittlerweile schon 7 Nachrichten hinterlassen. Nun hatte er jedoch gehörig die Schnauze voll und funkte Ete an. „Ete, hier Steal. Nein, ich habe nichts von TQ gehört; der Kerl geht einfach nicht an sein Handy. Ich werde mich nun fertig machen und nachkommen. Ja, Roper und Chibi sind schon mit dem SWAT-Wagen gefahren. Ja, Ninty und Schattenläufer habe ich schon informiert. Die kommen so schnell es geht dorthin. Wir sehen uns dann gleich. Steal Ende.“. Steal legte das Funkgerät beiseite und begann seine Kugelsichere Weste umzuschnallen. Nun würden sie endlich die Spam Mafia kriegen und die Stadt endlich von dieser Krankheit befreien.
Steal wollte sich gerade seine Pistole unter die Weste stecken, als sein Handy klingelte. „Ja, Gray hier.“. Steals Augen weiteten sich vor Überraschung und Zorn. „Verdammt noch mal TQ! Wo zum Geier treibst du dich rum?“


Repko:
"Hier, Freezy, hier.", sagte Ineluki aufgeregt. "Hier war es. Fahr hier rein." Freezy tat, wie ihm geheißen und lenkte den großen Wagen neben eine Reihe zerbeulter Mülltonnen, die vor Müll schon überquollen.
Freezy war kaum zum Stillstand gekommen, da schlug Ineluki schon die Türe auf und stürmte aufgeregt heraus in Richtung des kleinen Reihenhauses in welchem Yoshi Green vor einem Jahr untergebracht worden war. Aufgeregt schlug er mit der Faust gegen die Holztüre. "Yoshi! Yoshi? Bist du da. Mach auf" Im Wechsel zu seinen panischen Schlägen drückte er immer wieder auf den kleinen Türgong. Doch nichts geschah.
Schließlich kam Freezy angerannt. "Beruhige dich erstmal.", sagte er und schlug Ineluki an den Hinterkopf. Ruhig klopfte er auf die Türklinke und stellte fest, dass die Türe nicht abgeschlossen war. Sofort stieß Ineluki die Türe weiter auf und schlüpfte durch. Freezy folgte ihm und rümpfte die Nase. Es roch streng säuerlich in der Wohnung, alles lag kreuz und quer auf dem Boden verstreut. "Hat hier ein Kampf stattgefunden?", fragte Ineluki erschüttert.
"Halts Maul.", sagte Freezy und hielt sich den Finger vor den Mund. "Ich höre etwas." Ineluki stand wie angewurzelt in dem engen, dunklen Flur zwischen Magazinen und Möbeltrümmern, die auf dem Boden lagen und bekam es mit der Furcht zu tun, als auch er etwas hörte. Der leise Hauch einer gedämpften Stimme kam aus dem Nachbarzimmer.
"...bewegen sich in den Schatten...Abschaum der Gesellschaft..." Freezy fröstelte und seine Nackenhaare stellten sich auf. "Was ist das?", fragte er seinen Bruder, der die Frage mit einem leichten Kopfschütteln beantwortete und sich ratlos den Bart glattstrich.
"...machen alles kalt...uns in den Weg stellt." Plötzlich verstummte die hinterhältig klingende Männerstimme.
Plötzlich fiel ein Schuss. Ein weiterer. Ein dritter, gefolgt von einem vierten. Ineluki hechtete sich auf den Boden und hielt seine Hände über den Kopf, während Freezy schnell die türe zu dem Raum aus dem die Stimme kam öffnete und in den Raum sprang.
Ineluki starrte beängstigt in den Raum aus dem ein leichtes blaues Licht auf den Flur traf. Die Stimme war nun deutlicher zu hören. "Hier ist man mittendrin. Dieser Ort zeugt von der unglaublichen Gewalt der Syndikate..." Mit verwirrtem Gesichtsausdruck stand Ineluki langsam auf und näherte sich der Türe.
Es war nur ein Fernseher. Er war an, dem Dunst auf der Mattscheibe nach zu urteilen schon sehr lange. Es lief ein Dokumentarfilm über die Verbrechen und den Einfluss krimineller Vereinigungen in New York. Der Rest des Raumes war verwüstet. Die Regale waren heruntergerissen. Viele zerfledderten Bücher lagen in Haufen aufeinander, die Scherben einer zertrümmerten Vase säumten den zerrissenen Teppich. Ein umgedrehter Tisch mit nur noch einem Bein stand in der Ecke, direkt vor den Trümmern eines Rechners.
"Er hätte nicht rumschnüffeln dürfen.", murmelte Ineluki, nachdem er sich aus der Starre gerissen hatte. "Er hat rumgeschnüffelt und die Mafiosi haben ihn fertig gemacht." Freezy sagte nichts, er richtete seinen Blick starr auf den Fernseher, dessen Programm ihn in seinen Bann gerissen hatte.
"Da siehst du's. Deshalb habe ich dir gesagt, du sollst nicht auch noch rumschnüffeln. Die Mafia ist noch immer stark. Siehst du, was mit Yoshi passiert ist? SIEHST DU ES?", sagte Ineluki und steigerte sich dabei in blanek Wut hinein. Schließlich packte er Freezy und drehte ihn mit dem Gesicht zu sich herum. "Hör mir gefälligst zu.", schrie er. "Wir gehen jetzt nach Hause und lassen die Dinge ihren Lauf nehmen. Es geht uns nichts mehr an!"
Freezy blieb von Inelukis Gebärden unbeeindruckt und schien ins Leere zu starren und um Fassung zu ringen. "Die haben ihn doch nicht umgebracht...", sagte er und schaute Ineluki dabei so durchdringend an, dass dieser eine Gänsehaut auf den Armen bekam und von ihm abließ.
"Ich hoffe nicht.", sagte er mit beruhigter Stimme. "Aber es geht uns nichts mehr an. Das ist eine Sache zwischen Mafia und ASP. Wir haben in dieser Sache nichts mehr zu sagen." Freezy drehte sich energisch weg und tat einige Schritte auf die Türe zu.
"Das ist deine Ausrede für alles.", sagte er, ohne sich umzudrehen. "Wir müssen uns um uns selbst kümmern, die anderen spielen keine Rolle." Ständig stritten sie sich um Kleinigkeiten oder begannen ein Wortgefecht, in Momenten in denen sie zusammenhalten sollten. Nun war wieder einer dieser Momente in denen beide mit dem Kopf durch die Wand wollten. "Wir haben selbst unsere Probleme. Wir haben kaum Geld, werden womöglich von der Staatspolizei bewacht und weiß Gott wer uns alles auf den Fersen sein könnte. Und du willst herumlaufen und Missionarsarbet leisten indem du die ganze Stadt vor der Spam Mafia warnst."
Die Antwort kam aus dem Fernseher. "Das war der Film 'Die Schrecken von New York'.", sagte ein Sprecher. "In ganz Amerika sorgte er für Furore und wird auf der nächsten Oscarverleihung in der Kategorie 'Bester Dokumentarfilm' ins Rennen gehen."
Gleichzeitig drehten sie ihre Köpfe langsam in Richtung des Fernsehers. Im Moment war die Aufnahme einer Kamera zu sehen in dieser Aufnahme war zu sehen, wie drei bullige Männer auf eine junge Frau einprügelten, sie schließlich in einen Teppich einwickelten und einer der Männer sie wegtrug, während die anderen beiden die Wohnung demolierten. Nebenher lief der Abspann, begleitet von langsamer Moll-Musik "Mein Gott. Es erinnert mich an unsere Stadt.", sagte Ineluki nach einigen weiteren Szenen von brutalen Gewalttaten.
Als sie sich kurz darauf wieder ansahen, zog sich ein Grinsen über die Gesichter der Beiden. "Ob wir nicht auch...", sagte Ineluki und wurde von Freezy unterbrochen. "Wir waren doch damals mittendrin.", sagte dieser.
"Natürlich können wir das..."