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Thema: Der Spam-Mafia-Roman - Schatten über Talster City

  1. #41
    So, dann mach ich mal ultrafies weiter mitm tolligen rumposten.
    Heute mit... DAMN schon wieder ich, dann noch DJ n und The_question

    Repko:
    Während Square durch den Gang der Nervenklink schlurfte, machte er sich Notizen in seinen Terminkalender. Als Chefarzt einer so großen und angesehenen Nervenheilanstalt hatte er sehr viel zu tun und ohne die nötige Planung könnte er seinen Terminen nie nachkommen!
    Er hielt inne, als er aus einem der Zimmer ein Flüstern vernahm. „Hey... Mister.“, hauchte eine leiste Stimme aus Delawares Zimmer.
    Die Tür stand einen kleinen Spalt offen und indem er sich zurücklehnte konnte Square sehen, dass Delaware in seinem Bett lag und mit großen Augen auf dem Gang starrte.
    Nach kurzem Zögern stieß Square die Türe langsam auf und trat ein. „Mister?“, wiederholte Delaware flüsternd und blickte Square dabei tief in die Augen. „Wo bin ich?“
    „Sie sind im Sankt Prayor Neurologie-Zentrum.“, antwortete Square langsam und vorsichtig, in der Hoffnung, er könne Delaware einige Dinge seiner Vergangenheit entlocken.
    „Das ist doch – in Baltimore?“, sagte Delaware und verdrehte die Augen dabei. „Ich muss aber nach – nach Talster City.“
    Square trat einen Schritt näher an das Bett heran und ging in die Knie. „Was wollen Sie dort?“, fragte er. „Erinnern Sie sich an etwas?“
    „Ich muss nach Talster City. Zu Hauptkommissar Ete und der Anti-Spam-Polizei!“, sagte Delaware bestimmt, Squares Frage ignorierend. Square atmete schwer aus. „An was erinnern Sie sich? Wie ist ihr Name?“, fragte er. Delaware drehte den Kopf zur Seite und starrte die Decke an. „Ich muss nach Talster City, ich habe wichtige Informationen für Hauptkommissar Ete von der ASP-Einheit.“, wiederholte Delaware flüsternd.
    Square fragte sich, ob Delaware ihn überhaupt bemerkte, oder ob er nur vor sich hin redete. „Um welche Information handelt es sich?“, fragte er erneut. Delaware antwortete nicht, stattdessen starrte er weiterhin zur Decke, schien irgendwohin und nirgendwo hinzusehen, wie er es immer getan hatte, bevor er die Teile seines Gedächtnisses wiedererlangt hatte. Square wurde von einer Art Panik übermannt. er erhob sich und umklammerte Delawares Gesicht mit beiden Händen. „Delaware, reden Sie mit mir. Kommen Sie. Bleiben Sie bei mir! Ich will mit ihnen sprechen.“
    Eine Antwort blieb aus, selbst als Square anfing, an Delawares Kopf leicht zu rütteln. Als er merkte, dass es keinen Sinn hatte, legte er den Kopf zurück auf das Kissen und betrachtete seinen Patienten. „Was weiß der Mann! Und was hat er mit diesem Ete zu tun?“, fragte Square murmelnd sich selbst. Nach einer Weile drehte er sich zur Tür. Gerade wollte er sie schließen, als er wieder ein Flüstern hörte: „Hauptkommissar Ete...“

    Hauptkommissar Ete saß inzwischen wieder vor seinem Schreibtisch und schrieb einen ausführlichen Bericht über die vergangene Nacht. Die Leiche war identifiziert worden, es hatte sich dabei um Doktor Azrael vom Leichenschauhaus gehandelt, was anhand eines Schlüsselbundes und der Laborjacke erkannt werden konnte.
    Noch immer wusste Ete nicht, welchen Sinn seine Entführung und Anschließende Freilassung gehabt hatte, zumal Xander inzwischen zwar schwer verletzt, aber dennoch lebend in einer katholischen Klinik lag, die seit des Anschlages auf das Talster City Krankenhaus beinahe überfüllt war. Seine Aussage hatte keinen Sinn ergeben, er hatte behauptet, ein paar Kleinkriminelle hätten den Van, in dem man ihn entführt hatte angehalten und aufgebrochen, wodurch er entkommen konnte, doch Ete glaubte ihm kein Wort. Plötzlich klingelte das Telefon. Ete nahm ab. „ASP-Zentrale Talster City?“ „Hallo? Spreche ich hier mit Hauptkommissar Ete?“, fragte eine Stimme am anderen Apparat. „Ja, das bin ich. Mit wem spreche ich?“, fragte Ete leicht genervt. „Mein Name ist Roger Square, ich bin Chefarzt im Sankt Prayor Neurologie-Zentrum, Baltimore.“ „Und was kann ich für sie tun?“ Ete sah die ganze Sache nicht als besonders wichtig an, vor allem, weil er noch viel wichtige Arbeit zu erledigen hatte. „Einer meiner Patienten verlangt, Sie zu sprechen.“ „Wie heißt dieser Patient?“, fragte Ete „Wissen wir nicht. Er hat keine Identität, kann sich kaum an etwas erinnern.“ „Und was hat das mit mir bitteschön zu tun? Was will der Kerl von mir.“, fragte Ete mit einem leichten Anflug von Wut. „Er sagt, er habe wichtige Informationen für Sie. Er will – oder vielleicht kann er – mir nichts sagen, aber...“ „Ich habe keine Zeit. Sie wissen doch sicherlich, dass hier in Talster City schon fast der Ausnahmezustand herrscht.“, unterbrach Ete forsch. „Ich habe keine Zeit, nach Baltimore zu kommen!“ Square atmete tief ein „Und was, wenn die Information wirklich wichtig ist?“, fragte er. Ete verdrehet die Augen. „Wenn ich Zeit habe, werde ich vielleicht kommen, aber verlassen Sie sich nicht darauf, Doktor Square.“, sagte Ete, in der Hoffnung, den Mann endlich abwimmeln zu können. „Überlegen Sie es sich bitte gut.“, sagte Square eindringlich, bevor er auflegte. Zögernd drückte Ete den Hörer zurück auf die Gabel.
    In seiner Arbeit dachte er nicht weiter über das Telefonat nach.

    Dhan, Pulsedriver und Manafreak standen in einem kleinen, sehr dunklen Büro. Hinter einem massiven Schreibtisch war eine kleine Fensterfront, die jedoch nur eine nackte Backsteinmauer zeigte. Hinter dem Schreibtisch stand ein Sessel, der in Richtung des Fensters gedreht war. In diesem Sessel saß ein Mann, den Dhan und Pulsedriver so aber nicht sehen konnten.
    „Habt ihr die Beweise beseitigt?“, fragte der Mann hinter dem Schreibtisch.
    „Ja.“, antwortete Pulsedriver hastig. „Wir haben dem toten Bankier das Serum injiziert, das das Nervengift neutralisiert. Niemand wird merken, dass sein Herz eigentlich gesund war, er aber vergiftet.“ Ein kurzes Schweigen trat ein. „Gut.“, antwortete der Mann. „Und sonst? Was ist sonst noch passiert?“ Manafreak trat betreten ein Stück näher an den Schreibtisch heran. „Nun, wir haben den Wachmann erschossen.“ Er schluckte trocken herunter. Der Schweiß begann, ihm von der Stirn zu perlen. „Soso, habt ihr das?“, fragte der Mann, der noch immer aus dem Fenster starrte. „Und Dhan hat den Gerichtsmediziner erschossen, hier in unserem Versteck.“, warf Pulsedriver ein. „Soso, hat Dhan das getan?“, fragte der Mann mit ruhiger Stimme. „Ich hoffe, ihr habt die Leiche gut beseitigt.“ Dhan nickte und wollte zu einer Antwort ansetzen, als der Stuhl sich umdrehte. In ihm saß ein großer Mann, offensichtlich indianischer Abstammung. Sein graues Haar hatte er sich mit Pomade nach hinten gepresst. Das auffälligste an ihm war allerdings seine Haut. Durch sein dünnes Hemd konnte man das eintätowierte Schuppenmuster erkennen, das erst an seinem Unterkiefer endete. Sein Gesicht war zwar faltig, aber dennoch waren seine Gesichtszüge ungemein lebendig und fies.
    „Ich habe nämlich keine Lust, wegen so ein paar Hundesöhnen wie euch entdeckt zu werden.“, sagte er mit zunehmend wütender Stimme.
    „Die Triaden sind sowieso schon kurz davor, aufzufliegen.“ Er holte tief Luft!
    „PASST JA AUF, DASS UNSERE ANWESENHEIT IN DIESER STADT VERDAMMT NOCHMAL GEHEIM BLEIBT.“, brüllte er und das gesamte Gebäude schien bis in seine Grundmauer erschüttert zu werden.
    „Ja, Mister Cyberdragon.“, murmelten Dhan, Pulsedriver und Manafreak fast synchron, und schlichen so schnell es ihnen möglich war auf den Gang zurück.


    DJ n:
    "Heilige Maria...“, keuchte Schattenläufer mit einer Hand vor Mund und Nase. Er hatte das Leichenschauhaus betreten und stand nun vor der zerschossenen Scheibe des Wachraumes, in dessen Innerem sich ein Toter befand. Am Geruch zu urteilen, der in Schattenläufer eine unbändige Übelkeit hervorrief, musste die Leiche schon etwas länger dort liegen. Die Schusswunde an der Schulter war mit einer bräunlich schwarzen Kruste überzogen, auf der sich einige Fliegen tummelten. Der durch die Schussverletzung entstellte Kopf des Mannes hing leblos, die glasigen Augen starr auf einen unbekannten Punkt starrend, nach hinten vom Stuhl. Auch das Gesicht war mit dieser schwarzen Kruste überzogen und ließ das schauerliche Bild noch surrealer auf Schattenläufer wirken, der mit all seiner Kraft gegen den Drang, sofort loszuwürgen, ankämpfe und sich der Leiche näherte.

    Ninty, der draußen vor der Tür stand und die frische Luft atmete, hielt sich mit zitternden Händen an dem Geländer der Treppe fest. >>Das ist zu viel... das ist einfach zu viel... ich kann nicht mehr...<<, dachte Ninty verzweifelt und dachte an die Zeit seiner Alkoholsucht zurück. Solche Anfälle hatte er schon öfters erlebt, doch damals nur, wenn er keinen Alkohol fand. Damals brach er regelmäßig zusammen, kalter Schweiß hing ihm im ausgemergelten Gesicht, seine Nase begann sich langsam purpurn zu färben und seine Feinmotorik hatte ihn fast vollkommen verlassen. Damals hatte er beschlossen, einen Entzug zu machen. In der Klinik hatte man nicht nur versucht, ihm vom Alkohol zu entwöhnen (mit Erfolg, denn Ninty hatte sogar eine Abscheu gegen jegliche Form von Alkohol entwickelt. Er ging sogar so weit, dass er nur noch Wasser trank), sondern auch ergründet, weshalb er sich dem Alkohol zugewandt hatte. Der Grund damals war die ASP und die damit in Verbindung stehenden dramatischen Ereignisse vor einem Jahr. Der Arzt hatte ihm damals empfohlen, den Beruf vollkommen fallen zu lassen und sich lieber etwas ruhigem zuzuwenden. So kam er zu der Beratungsstelle und war, trotz des erbärmlichen Lohnes, relativ glücklich.

    Doch das war nun vorbei. Nun war er wieder bei der ASP und litt das erste mal seit seinem Entzug wieder an einem dieser Anfälle, nur dass dieser nicht auf Entzugserscheinungen basierte, sondern auf der Tatsache, dass er in ein Gebäude ging, in dessen Eingangshalle eine entstellte Leiche lag, die schon zu verwesen begonnen hatte.

    „Ninty.“ Schattenläufer war nun doch wieder raus gekommen und sog begierig die frische Luft in seine Lungen. Die Übelkeit verschwand langsam und kontinuierlich. „Funk das Hauptquartier an. Wir brauchen die Spurensicherung und einen Krankenwagen. Sag ihnen, wir haben den Wachmann tot aufgefunden, von Doktor Azrael fehlt jedoch jede Spur.“ „So... sofort.“


    The_question:

    Während TQ den Pizzakarton auf den Boden schmiss fiel ihm ein, dass der Inhalt des Kartons noch drinnen war. So regte er sich auf, fluchte laut und hob die Pizza wieder auf. Er kehrte ein paar Flusen von der Pizza, bevor er sie sich hineinstopfte, wie ein ausgehungerter Kojote. Er beschloss den Bericht gleich nach dem Essen zu schreiben, damit er nicht vergas. Nach 20 Minuten war der Karton leer und TQ ging erneut in sein kleines Arbeitszimmer, zu seinem kleinen Computer, wo er auch gleich den Bericht schrieb. Nach etwa 2 Stunden war er fertig, klickte auf die "Drucken"-Taste und verpackte den Bericht in einer kleinen schwarzen Mappe, die er sich auf seinen Nachtschrank legte. Er war zu müde um noch fernzusehn, also ging er zu Bett.
    Ihm gingen viele Sachen durch den Kopf: Kefka, seine Familie, die ASP und die Spam Mafia... alles drehte sich in TQs Gedanken und jede Erinnerung fing an zu schmerzen. Seit Tagen wurde er von schrecklichen Albträumen heimgesucht, die ihm zeigten, was mit seiner Familie passieren würde, würde er türmen... Er versuchte seinen Plan noch einmal durchzuarbeiten. Er musste aber vorerst mit Kefka in Kontakt treten, ohne dass es auffallen würde. Doch wie? Er war komplett verwanzt und wurde rund um die Uhr beobachtet. Doch ihm fiel nichts ein, die Post war zu unsicher, genauso wie das schicken einer SMS oder einer E-Mail. Ein Privater Besuch wäre unter Umständen eine Lösung, doch wie entkommt man Leuten, die man nicht erkennt?

    Ninty wartete noch immer, fest das Treppengeländer haltend um nicht zu stürzen, auf die Leute von der Spurensicherung und den Krankenwagen. In der ASP-Hauptzentrale hatte Chibi allerhand zu tun, denn er musste alle Leute dorthin lotsen. Er hämmerte hektisch auf seiner kleinen Tastatur herum um die genauen Koordinaten an die Einheiten zu schicken. Nach etwa 4 Minuten hörte man die Sirenen schon von weitem kommen. Mit Blaulicht und schrillen Geräuschen kamen die Wagen angebraust und blieben quietschend stehen. Aus den Wagen strömten ein paar Leute, die sofort in das Gebäude stürmten und die Spuren zu sichern, um dann die Leichen fortschaffen zu können. Es war ein grausames Bild, überall klebte Blut und das Gesicht des Armen Wachmannes war krustig und blutverschmiert. Während die Spurensicherer ihre Arbeit taten bekamen Ninty und Schattenläufer eine heisse Tasse Kaffee angeboten, um die Nerven zu beruhigen, denn an soetwas waren sie nicht allzu gewöhnt...

  2. #42
    Moin Moin.
    Jetzt kommen wieder 3 Episoden. Eine aus dem Hause Repko, Nummer 2 von mir und Numero 3 ist aus der Feder des guten Yoshi Green.
    Viel Spass

    Repko:
    Langsam und mit langsamen schritten lief er über den weichen Boden des Ganges. Er war barfuss. Seine Schritte waren unsicher und zaghaft, seine Beine drohten jeden Moment unter ihm zusammenzubrechen. Zu lange hatte Delaware nur auf Stühlen gesessen oder in Betten gelegen. Sein Muskelgewebe hatte sich stark zurückgebildet und nun fielen ihm selbst einfache Bewegungen schwer.
    Müde lehnte er sich an die Wand, während er über den Teppich schlurfte, die Augen in sämtliche Richtungen drehend, als würde er etwas suchen wollen. Plötzlich lehnte er an einer Türe und hielt inne. Auf einem vergoldeten Schild an der Tür stand in schwarzen Lettern „Dr. R. Square“ geschrieben.
    Zaghaft klopfte er an. Nach einem monotonen „Herein.“ Drückte er die Klinke durch und trat langsam ein. Square schob gerade einen dicken Ordner in den Schrank, als er Delaware betrachtete und ihn sofort erkannte. Mit einem Satz stand er vor seinem Patienten und packte ihn an den Schultern „Delaware? Was machen Sie denn hier?“, fragte er verwundert und musterte den dürren Mann besorgt. „Nennen Sie mich nicht Delaware.“, gab dieser zurück. „Mein Name ist...“

    Besorgt warf Ineluki einen Seitenblick auf seinen Bruder, der begeistert vor seinem Laptop saß und wie wild auf die Tasten einschlug. Ineluki stand währenddessen vor dem Herd und briet vier dicke Schnitzel in einer großen Pfanne. Er hatte letzten Endes nicht widerstehen können und seinem Bruder zugestimmt, illegal Geld zu beschaffen. Er hatte ein schlechtes Gewissen, als er das Essen, das sie sich zuvor nicht hätten leisten können, in der Pfanne schmoren sah, doch der angenehme Geruch verdrängte die belastenden Gedanken.
    „Was machst du gerade?“, fragte er, nachdem er seinen Bruder eine Weile beobachtet hatte. Freezy blickte von seinem Bildschirm auf. „Ich... ich will wissen, wie morgen das Wetter wird.“, murmelte er.
    Inelukis Blick verhärtete und schien Freezy förmlich zu durchdringen. „Wieso glaube ich dir das nicht?“, fragte er. Freezy versuchte, den Blick seines Bruders zu erwidern, doch schließlich stellte er den Laptop zur Seite und verschränkte die Arme vor dem Körper. „Willst du wirklich so weitermachen? Wir haben die ganze Sache doch schon besprochen.“, fragte er mit einem beleidigten Unterton. Ineluki verdrehte die Augen.
    „Bist du denn nicht zufrieden? Du hast einen Aktienmillionär um Zehntausend Dollar erleichtert, reicht dir das denn noch nicht? Wir werden eben etwas sparen müssen, dann kommen wir schon durch, ohne dass du uns Geld beschaffen musst. Wieso gehst du nicht auch arbeiten?“ Freezy stand entsetzt auf und seine Kinnlade klappte herunter.
    „Das sagt der gute Herr Ich-habe-einen-guten-Schulabschluss so leicht. Was hab ich? Ich habe mich um ein paar Stellen beworben, ich habe mich sehr wohl bemüht!“
    Ineluki trat näher an seinen Bruder heran. Das letzte Mal, als Freezy wirklich sauer auf Ineluki gewesen war, war ein Mann getötet worden. Freezy hatte oft Schwierigkeiten, sich in Extremsituationen zu beherrschen.
    „Heutzutage kann doch jeder Arbeit bekommen.“, schimpfte er auf seinen Bruder ein. „Stattdessen sitzt du den leiben halben Tag vor deinem Laptop und versuchst, Leute zu bestehlen. Was passiert, wenn man uns erwischt?“
    „Ich darf mich einfach nicht erwischen lassen, also lass mich meine Arbeit in Ruhe machen.“, donnerte Freezy zurück.
    „Das nennst du Arbeit?“ „Ja! So was muss man eben auch erst mal lernen!“ „Und wer hat es dir damals beigebracht, Evil Freeza?“ Freezy schreckte kurz zurück und seine Gesichtszüge entspannten sich. Ineluki hatte ihn schon lange nicht mehr beim vollen Namen genannt. Ineluki merkte, dass er den gewünschten Effekt erzielt hatte. Betreten blickte er zu Boden.
    „Das Essen ist gleich fertig.“, murmelte er, und drehte sich zum Herd um.
    „Luki?“, sagte Freezy. Ineluki drehte sich noch einmal um und sah, dass sein Bruder Tränen in den Augen hatte. Er machte einen Schritt nach vorne und umarmte ihn. Er hörte ein paar Sekunden lang dem Schluchzen Freezys zu, bevor er anfing, dessen Rücken zu tätscheln. „Mach dir mal keine Sorgen, Bruderherz.“, sagte er beschwichtigend. „Wir kommen schon irgendwie über die Runden. Notfalls schieb ich ein paar Überstunden.“ „Ich habe Angst.“, schluchzte Freezy.
    „Ich habe auch Angst. Wir hätten uns damals nicht mit der Spam Mafia einlassen sollen. Wir hätten die Polizei verständigen sollen.“, sagte er und löste sich aus der Umarmung, hielt aber weiterhin Freezys Schulter. „Du setzt dich jetzt einfach wieder hin und schaust nach, wie das Wetter morgen wird, während ich das Essen fertig zubereite.“ Freezy nickte und wandte sich ab, während Ineluki zum Herd zurück lief. Er schob die fertigen Schnitzel auf einen Teller und stellte diesen auf den fertig gedeckten Tisch.
    „Ich schau nur noch schnell beim BKA rein, ob dieser alte Bonze Möb Mensch bereits das Fehlen seiner Zehntausend Dollar gemeldet hat.“, sagte Freezy mit zitternder Stimme, während Ineluki gierig sein Essen kaute.
    „Moment“, sagte Freezy und starrte seinen Bildschirm gebannt an. „Da war erst kürzlich jemand drin.“, sagte er und tippte weiter auf seinen Tasten herum. „Der Kerl hat sich eingehackt. Ich hab hier ne unvollständige IP. Mal sehen, ob ich...“ „Freezy?“, unterbrach Ineluki. „Tu nichts, was wir später bereuen könnten.“ Freezy ignorierte die Warnung seines Bruders und tippte weiter. „Hier.“, flüsterte er. „Der Kerl war in Talster City und hat sich interne Informationen über die Spam Mafia geholt. Aber wer könnte das sein?“, flüsterte er vor sich hin, den Blick von seinem Bildschirm nicht abwendend.
    Plötzlich hob er seine Finger und klappte den Laptop erschrocken zu.
    „Es... es ist Yoshi Green.“, sagte er zu Ineluki, der ihn daraufhin nur ungläubig ansah.
    „Aber wozu...?“, fragte dieser mit vollem Mund.


    DJ n:
    Ghost who walks inside saß gemächlich in einem pompösen Büro in einem mehrstöckigen Gebäude in der Innenstadt von Talster City und rieb sich zufrieden die Hände. Ein selbstzufriedener Gesichtsausdruck zeichnete sich in den Zügen des 45 Jahre alten Bankiers ab und das zurecht: seit einigen Jahren ließ er finanzielle Geschäfte für die Spam Mafia abwickeln und die Provision, die er wie aus allen anderen Aufträgen erhielt, war jedes Mal so enorm, dass er sich immer wieder fragen musste, ob seine Auftraggeber, die Spam Mafia um den großen Paten Don Göfla, entweder sehr dumm oder sehr reich seien. Doch diese Frage, so unwillkürlich und ungewollt sie auch auftauchte, wurde durch eine rasche Erinnerung an sein erstes Zusammentreffen mit dieser Organisation ausgelöscht. Damals war Ghost who walks inside als regelrechter Finanzhai bekannt, mit dem es niemand in der Brache aufnehmen konnte. Er war der Beste, den es gab. Dies war auch der Grund, weshalb an einem sonnigen Herbsttag vier Gestalten plötzlich in seinem kleinen Landhaus, 15 Meilen außerhalb von Talster City, vier Männer auf ihn warteten. Einer der Männer hatte einen schneeweißen Anzug an und einen ebenso weißen Hut auf, der einen tiefschwarzen Schatten auf die Augen seines Trägers warf. „Einen schönen Tag wünsche ich, Mister Ghost. Mein Name ist Göfla. Ich denke, sie haben schon von mir gehört.“ hatte der Mann in dem weißen Anzug gesagt und die alten, trockenen Lippen hatten sich zu einem dünnen, aber erschreckend ehrlichen Lächeln geformt. „Ja, das habe ich. Jeder in Talster City hat das. Göfla, oder besser, Don Göfla. Der große Pate der noch größeren Spam Mafia, die Talster City im Würgegriff aus Angst und Gewalt hält.“ hatte Ghost geantwortet und war dabei in aller Seelenruhe durch die offene Lobby geschlendert, hatte seinen Mantel aufgehängt und bediente sich, als würde nichts besonderes geschehen, wie immer an seiner Minibar.
    „Es ist erfreulich zuhören, dass sie wissen, wer ich bin. Das erspart uns das gegenseitige Beschnuppern und wir können sofort zum Geschäftlichen kommen.“ hatte Don Göfla gesagt und die Stimme des Paten verlor hörbar an dem freundschaftlich-väterlichen Ton, den sie zu Beginn dieser seltsamen Szenerie hatte. „Geschäftliches? Wie soll ich das verstehen?“. Der Pate nickte einem der drei Männer zu, die sich hinter und neben ihm postiert hatten und somit wohl etwas, wie eine Leibwache bildeten. Ein hochgewachsener Mann mit braunen Haaren, der sich hinter dem Paten aufgestellt hatte, trat hervor, in der Hand eine beige Mappe, die er Ghost brücks zuwarf.
    Ohne einen Blick zum Paten, noch ein fragendes Wort öffnete Ghost who walks inside die Mappe und blätterte deren Inhalt einmal durch und besah sich die einzelnen Seiten. Als er nach 5 Minuten die Mappe wieder zuklappte, hatte er dem Paten einen fragenden Blick zugeworfen. „Das sind ganz schön ‚interessante’ Pläne, die sie mir da vorlegen. Meine Frage ist, was ich damit soll?“. Dies schien die Frage gewesen zu sein, auf die der Pate gewartet hatte: er erhob sich und ging auf Ghost who walks inside zu, der instinktiv einen Schritt zurück wich. Die Leibwache Göflas folgte ihren Paten. „Mein Lieber Ghost. Das ist so einfach wie simpel: sie sind derjenige, der sie umsetzen soll. Nicht umsonst sind sie der Beste in ihrer Brache, oder irre ich da?“. Der Pate hatte einen schmeichlerischen, gleichzeitig strikten Ton angeschlagen. „Wer außer sie wäre dafür besser geeignet?“. Ghost sah den Paten an, der nun wenige Meter vor ihm stand. Aus irgendeinem Grund suchte er fieberhaft nach dem, was sich unter dem Schatten des Hutes befinden sollte, blieb jedoch erfolglos.
    „Ja... da haben sie Recht.“ begann Ghost schließlich. „Wer außer mir wäre besser geeignet? Niemand, außer mir selbst natürlich.“. Göfla begann zufrieden zu lächeln. „Damit sind wir also im Geschäft!“ sagte er freudig. „Ja. Aber da wäre noch eine Kleinigkeit: wie sieht es mit meiner Provision aus? Ich will dabei auch ungern leer ausgehen, bei den Summen, um die es hier geht.“. Einen quälenden Moment dachte Ghost bei sich, er hätte lieber den Mund gehalten, doch als sich das Lächeln des Paten nur noch vergrößerte, ertappte er sich selbst bei einem erleichterten Seufzer. „Deswegen wollte ich ihn, Scav. Das ist ein Mann nach meinem Geschmack!“ lachte der Pate und schnippte kurz mit den Fingern, woraufhin der Mann mit den braunen Haaren Ghost einen Zettel gab. „Auf diesem Zettel werden sie eine Zahl finden. Diese Zahl entspricht ihrem Provisionsanteil für jede Transaktion und jede Aufgabe, die sie zu meiner Zufriedenheit erfüllen.“ sagte der Pate und als Ghost den Zettel aufklappte und die Zahl betrachtete, musste er kurz mit einem drohenden Schwindelanfall kämpfen. „So... so viel?“ stammelte er schwer atmend. „Ja. So viel. Aber die Sache hat, wie alles im Leben, einen Hacken: sollte die Regierung aus irgendwelchen Gründen auf ihre Aktionen aufmerksam werden und dadurch eine Verbindung zu uns herstellen, können sie sich gewiss sein, dass die dortige Zahl die Tiefe ist, in der man ihren Körper finden wird. Ich hoffe, wir verstehen uns, Herr Ghost.“. Die Stimme des Paten schien zu puren Eis geworden. „Ja... glasklar...“ erwiderte Ghost. Der Pate nickte noch kurz und verließ das Haus.
    Seit dem war viel Zeit vergangen und bisher hatte Ghost immer zuverlässige Arbeit geleistet, immer im Gedanken daran, was die Spam Mafia mit ihm machen würde, wenn er sich nur den kleinsten Fehler leisten würden.
    „Sir Ghost? Hier sind zwei Herren, die mit ihnen sprechen wollen. Sie sagen, es sei etwas dringendes, was keinen Aufschub duldete.“ erklang eine glockenklare Stimme durch ein Gegensprechgerät auf dem Schreibtisch von Ghost. „Lassen sie die Herren reinkommen.“. antwortete Ghost gelangweilt und schaltete die Sprechanlage ab. Wenige Minuten später hörte er, wie die Tür zu seinem Büro geöffnet und wenige Sekunden später wieder geschlossen wurde. Lässig drehte sich Ghost who walks inside in seinem Sessel den Besuchern zu, doch als er die beiden Gestalten sah, spürte er Angst. Vor ihm standen ein bulliger Chinese und ein düster aussehender Mann, der einen langen Mantel trug. „Mister Ghost. Wir würden uns gerne mit ihnen unterhalten...“


    Yoshi Green:
    Wenn Delaware und Xander sich gekannt hätten, wäre es sicher spannend gewesen ein Gespräch zwischen den beiden zu belausche, denn auch Xander hatte das Gefühl von weißen Nebel umhüllt zu sein, der sich nur ab und zu lichtete um ihm den Blick auf eine Gestalt frei zu geben, die Xander erst beim genauerem Hinsehen als sich selbst identifizieren konnte. Diese Erkenntnis versetzte Xander in Angst und Schrecken. Sofort kam ihm der Gedanke, dass er gestorben sei. Allerdings konnte er sich an ein paar Gesprächsfetzen mit einem Arzt erinnern und auch Ete war bei ihm hängen geblieben. Der Hauptkommissar hatte ihn ihm Krankenhaus besucht und fragen über seine Entführung gestellt. Getreu seines Versprechens hatte Xander nicht verraten was wirklich passiert war. Er hatte behauptet, dass eine Bande Straßenkids den Van überfallen hatten und er unbemerkt flüchten konnte.
    Während Xander weiter in dem weißem Nebel schwebte, so kam es ihm jedenfalls vor, lies er seine Gedanken kreisen.
    Was er Ete erzählt hatte war gelogen gewesen, aber die Wahrheit war auch so unglaublich, dass Xander lügen musste. Er hatte selber keine Ahnung was und wie er es überhaupt hätte erzählen können.
    DJ n war mit ihm weiter durch die Nacht gefahren. Nach einiger Zeit kamen sie in Stadtteile die Xander bekannt vorkamen. In einem Geschäftsviertel, wo nachts normaler Weise nur illegale Straßenrennen die Gegend beleben, bog der Asiat in eine kleine Nebenstraße ab. Obwohl er den Motor laufen ließ, öffnete er seine Tür und steig aus. Xander tat das Gleiche. Über das Wagendach hinweg sah DJ den hageren Mann an. „Es sind nur 2 Blocks in diese Richtung“, sagte er und zeigte mit seinem Finger die Straße runter, „Da ist ein Polizeirevier. Bitte denk’ dran und sag nichts über mich.“
    Xander nickt stumm und wollte sich schon umdrehen, als der Berater des Paten ihm noch etwas zu rief: „Und Hey, pass auf dich auf!“
    Ihre Blicke kreuzten sich einen Moment, dann erhellte auf einmal ein grelles Licht die Straße. Die beiden Männer wirbelten herum und sahen einen schwarzen Wagen mit grellem Licht und wahnwitziger Geschwindigkeit auf sich zu rasen.
    DJ n brüllte noch irgendetwas aber Xander hörte nichts als das Brausen des Motors. Einen Augenblick später hatte sie auch schon der Wagen erreicht.
    Das Auto traf Xander in der Seite und ein Schmerz explodierte in seiner Hüfte, fraß sich das Rückrad hoch und erreichte sein Gehirn. Er hatte das Gefühl, als würde sein ganzer Körper in Flammen stehen. Betäubt vom Schmerz, spürte er nicht mehr, wie er durch die Luft flog und unsanft in einem Stapel dreckiger, durchweichter Kartons landete.
    Es konnte nur wenige Minuten vergangen sein, als Xander wieder zu Bewusst sein kam.
    Stöhnend richtete sich er auf und als er seine Hand von der Hüfte nahm, war sie rot vor Blut. Xander schloss einem Moment die Augen, um sich zu konzentrieren. Woher kam das Blut? Er machte die Augen wieder auf und sah sich um. Als er die Autos, beide reichlich verbeult, sah, kam ihm mit einem mal wieder die Erinnerung an das gerade Erlebte zurück. Gleichzeitig kam der Schmerz wieder. Aber auch das Gehör funktionierte wieder und Xander vernahm die charakteristischen Geräusche, die nur dann entsehen, wenn jemand zusammen gehauen wird.
    Er blickte noch einmal zu den Autos und jetzt konnte er sogar 2 Schemen wahrnehmen, die auf eine dritte Silhouette einprügelten.
    Einer der Raufbolde nahm sein Opfer und schmiss es über die Motorhaube des Wagens.
    Mit Entsetzen stellte Xander fest das es DJ n war. Blutüberströmt und mit seltsam verdrehten Extremitäten lag er auf dem Boden. Mit glasigem Blick suchte er Xander. Er fixierte ihn und versuchte etwas zu sagen, aber es kam nicht mehr als ein Stöhnen aus seinem Mund erst beim dritten oder vierten Versuch konnte Xander ihm verstehen. „Lauf, lauf weg. Bevor sie dich kriegen.“
    Erst die Worte lösten die Sperre die sich in Xanders Kopf ausgebreitet hatte und verhinderte dass er das tat was eigentlich jeder in so einer Situation tun würde. Mühsam richtete er sich auf und fing an zu laufen. Nicht schnell, es war eher nur ein Humpeln aber selbst das kostete Xander Kraft ohne Ende und die Schmerzen schienen ins Unendliche zu steigen. Kurz bevor er das Ende der Straße erreichte drehte er sich aus einem Reflex noch einmal um. Was er erblickte ließ ihm den Atem stocken.
    Die zwei Männer, die auf DJ n einprügelten hatte er schon einmal gesehen. Irgendwo in der Verbrecherphotokartei der ASP. Aber er konnte sich nicht mehr erinnern, in welchem zusammen hang. Alles was er wusste, war, dass sie in der Sparte für kriminelle Organisationen aufgetaucht sind.
    Auch jetzt, im Nebel zermaterte sich Xander das Hirn, aber sosehr er sich auch anstrengte, er wusste einfach nicht mehr den Namen dieser Menschen.
    Dafür aber stellte Xander etwas anderes fest. Er wusste jetzt, warum er in diesem Nebel umhertrieb. Er befand sich im Koma. Das war es. Xander hatte keine Ahnung, woher er diese Eingebung hatte oder was diese Annahme bestätigen könnte, aber er war sich sicher, dass es so richtig war. Es konnte gar nicht anders sein.
    Er war selber überrascht wie wenig ihn diese Tatsache erschreckte, vielmehr beruhigte sie ihn, denn nun wusste er ja wo er war und warum. Außerdem schien der weiße Nebel auch seine Feindseligkeit verloren zu haben. Xander genoss es regelrecht zuzusehen wie sich schlanke, weiße Triebe um seine Arme und Füße rankten oder hier und da ein Nebelfetzen sachte an seinem Gesicht vorbeiflog.
    Auf einmal hatte eine große Müdigkeit von Xander Besitz ergriffen. Aber auch das er schien auf wundersame Weise richtig und natürlich. Sein letzter Gedanke galt Shinshrii und was sie wohl dazu sagen würde, dann glitt er hinüber in eine tiefe, alles einhüllende Dunkelheit, die aber genauso vertraut war, wie zuvor der helle Nebel.

  3. #43
    So, drei weitere Folgen von DJn, YoshiGreen und mir!

    Viel Spaß beim lesen wünschen die CdU.

    DJn:
    DJ n spürte stechende Schmerzen im Gesicht, seinem Brustkorb uns sicher noch einem Dutzend anderer Stellen seines Körpers. Die zwei Gestalten, die sich über ihn beugten, hatten ihm ganz schön zugerichtet. Er verfluchte sich noch immer selbst, dass er sich zu sehr auf Xander konzentriert hatte und nicht bemerkt, dass ER das Ziel der beiden Männer war, die ihn nur allzu gern tot sehen würden, ihn jedoch wohl entweder aus einer sadistischen Gnade, oder weil es ihnen ein Auftrag so befohl, am Leben ließen. Genji und Snake’s Bite blickten mit selbstgefälligen Blick auf DJ n herab, der sich vor Schmerz kaum rühren konnte. „Warum töten wir ihn nicht gleichhhh?“ hörte DJ n die Schlange verächtlich und voller Zorn zischen. „Weil wir sonst einen gewaltigen Ärger mit den beiden Tussis bekommen, du weißt doch. Sie haben doch schon beinahe fanatisch darauf gewartet, dass sie einen Mafiosi aus Göflas engsten Kreis zu fassen bekommen. Und wenn ich mich richtig erinnere, ist der da der Berater von Göfla.“ entgegnete Genji, jedoch mit unüberhörbarer Enttäuschung, DJ n nicht gleich zu seinen Ahnen zu schicken. „Na gut... aber wenn er zzzicken machhht, ssssschlitzzz ich ihm die Kehle durchhhh!“ zischte Snake’s Bite und sah mit schon beinahe lüsternen Blicken auf DJ n herab. „Schon gut. Jetzt hilf mir, den Kerl in den Kofferraum zu packen. Sollen sich Felis und Vidora um ihn kümmern.“ sagte Genji und schlang seine Arme um DJ ns Oberkörper, während Snake’s Bite sich seine Beine vornahm. DJ n sah seine Chance zu entkommen: er raffte seine letzten Kraftreserven zusammen und führte einen kräftigen Tritt gegen Snake’s Bites Oberkörper aus, bevor dieser seine Beine fest fassen konnte. Die Schlange wurde vollkommen überrumpelt und wurde durch die Wucht des Trittes einige Meter zurück auf den Bürgersteig geschleudert. Als seine Beine den Boden berührten, zog ein stechender Schmerz durch seinen Körper, doch er versuchte, Genji mit einem Judowurf außer Gefecht zu setzen. Doch Genji hatte schnell reagiert und verpasste DJ n einen harten Schlag auf den Hinterkopf. Bevor ihn die Ohnmacht komplett umfing, bemerkte er noch, dass Snake’s Bite sich wütend erhob und irgendetwas zu Genji murmelte. Dann wurde alles schwarz...

    Ghost who walks inside blickte langsam von dem Chinesen, der sich als Manga-Protector vorgestellt hatte, zu dem Typen mit dem schwarzen Mantel, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte. „Das kann nicht ihr Ernst sein?“. Das waren die ersten Worte, die Ghost seit einiger Zeit von sich gegeben hatte, nachdem der Chinese mit Sprechen aufgehört hatte. „Und ob das unser Ernst ist, Mister Ghost. Und um ihnen den Ernst noch deutlicher zu machen...“ entgegnete der Chinese und nickte seinem Partner mit dem Mantel zu. Der nickte ebenfalls. Ab dann ging alles sehr schnell, verlief jedoch vor den Augen von Ghost in Zeitlupe: der Chinese sprang mit einem gewaltigen Satz auf ihn zu und war in Windeseile hinter ihm. Zeitgleich zog der Mann im dunklen Mantel aus seinem Mantel ein großkalibriges Gewehr und zielte damit auf Ghost, der nun mit dem Kopf auf seiner Tischplatte auf seinem Stuhl saß, die Hände des Chinesen in seinem Nacken. „Sehen sie, wie ernst es uns ist? Unsere Herrinnen liegt sehr viel an ihrer Kooperation, weil sie finanzielle Verbindungen zu der Spam Mafia haben. Hätten sie die nicht, würden wir sie auf der Stelle töten. Also: werden sie unseren Herrinnen diese kleine Gefälligkeit erweisen?“ wisperte Manga-Protector leise und verstärkte den Druck auf die Nackenwirbel von Ghost. Diesem brannte der Schmerz in allen Gliedern, jedoch antwortete er, ohne zu wissen worauf er sich einlassen würde: „Ja! Ja ich tu es! JA!“.

    Ete traf beim Leichenschauhaus ein, wo schon ein großes Aufgebot an Polizei stand und den Tatort weiträumig abriegelte. „Was ist hier passiert?“ fragte Ete den ersten Beamten, den er fand. Dieser zuckte mit den Schultern und zeigte auf die Treppen des Gebäudes, wo Schattenläufer und Ninty saßen. „Schattenläufer. Ninty. Was ist hier los?“ fragte Ete, als er die beiden erreicht hatte. Ete fiel sofort die ungesunde Gesichtsfarbe Nintys auf und wandte sich daher an Schattenläufer. „Im Leichenschauhaus ging niemand ran.“ begann Läufer. „Ninty und ich sind dann los, um die Lage zu überprüfen. Tja. Als wir hier ankamen, haben wir feststellen müssen, dass schon jemand hier war. Der Wachmann liegt tot in seiner Kabine und der Arzt, Doktor Azrael,...“ „... ist tot.“ sagte Ete und Schattenläufer riss die Augen weit auf und selbst Ninty horchte auf. „Ja. Ich habe beobachtet, wie zwei Männer seine Leiche in einen Straßengraben geworfen haben. Die Identifikation kam eben durch einen Fahrer des Krankenwagens, der ihn scheinbar kannte. Wer ihn ermordet hat, wissen wir noch nicht, aber ich bin sicher, dass das die selben Bastarde waren, die auch den Wachmann auf dem Gewissen haben.“ sagte Ete verbittert. Schattenläufer und Ninty schwiegen.


    YoshiGreen:
    „Und du bist dir sicher, dass wir das Richtige tun?“, fragte Freezy wieder einmal seinen Bruder, während der den Wohnwagen ruhig über die Autobahn steuerte.
    „Verdammt noch mal, woher soll ich wissen, ob es richtig ist?“, rief Ineluki gereizt, „Aber wenn ich drüber nachdenke, ist es prinzipiell falsch sich mit irgendwelchen Kriminellen einzulassen. Andererseits weißt du ja, was wir uns geschworen haben, du, Yoshi und ich, als wir vom Dach der Polizei aus dem Begräbnis von Daen zugesehen haben, oder nicht? Wir versprachen uns, gegenseitig ein Auge auf den anderen zu haben. Soweit das natürlich in unseren Kreisen möglich ist. Außerdem wollten wir alle nicht mehr irgendetwas mit Computerkriminalität zu tun haben!“
    „Du hast ja Recht“, gab Freezy leise zu, „Aber ich weiß trotzdem nicht, ob wir unbedingt Yoshi hinterher jagen sollten. Vielleicht war er ja auch nur zufällig im Netzwerk drin. So wie ich.“
    Ineluki wog dieses Argument einen Moment ab, aber dann hätte er einen passenden verbalen Gegenschlag parat: „Und warum hat er uns seit 2 Wochen nicht mehr angerufen? Auch auf SMS und unsere Anrufe hat er nicht reagiert. Selbst du musst zugeben, dass da irgendetwas nicht stimmt.
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen im Wagen und beide Insassen hingen ihren Gedanken nach. Freezy schaute aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehenden Begrenzungspfähle und Ineluki konzentrierte sich darauf, den Wagen weiter nach Norden zu lenken – möglichst ohne einen Unfall zu bauen, denn in diesem Teil des Landes fuhren die Menschen wie die Henker und wer nicht mit voller Konzentration am Steuer saß, riskierte schnell mal die körperliche Unversehrtheit.
    „OK. Wir suchen ihn“, sagte Freezy unvermittelt, „Aber wirklich nur Nachgucken was mit ihm los ist und dann fahren wir wieder zurück, in Ordnung?“
    Inelukis Antwort kam zögerlich: „Von mir aus. Aber du hast einen kleinen Denkfehler gemacht, mein lieber Bruder, „dann fahren wir wieder zurück“ waren deine Worte, richtig? Nur, wo ist denn dieses Zurück? Was machen wir wenn wir Yoshi gefunden habe und es ihm gut geht?“
    Darauf wusste Keiner eine Antwort und so fuhren die beiden Brüder schweigend weiter in Richtung Talster City.

    Erschöpft und eigentlich viel zu schwach schlug Xander die Augen auf. Es dauerte eine Weile bis sich sein Blick soweit geklärt hatte, dass er wenigstens grob Umrisse erkennen konnte.
    Als er den Kopf zur Seite drehte, sah er eine Person in Weiß neben seinem Bett sitzen.
    „Ach.....“, flüsterte er, „Nicht schon wieder Ärzte. Ich hab schon Albträume von euch.“
    „Mich freut es, dass du deinen Humor nicht verloren hast mein Lieber aber, dass du deine Fast-Ehrefrau nicht erkennst gibt mir doch noch arg zu denken!“
    Xander brauchte ein paar Sekunden um diese Worte zu verarbeiten, dann setzte er sich so schnell auf, dass er sich den Kopf heftig an der Kannte eines über dem Bett befestigten Regal stieß. Glücklicherweise verhinderte ein dicker Kopfverband Schlimmeres.
    „Schatz pass auf!“, sagte Shinshrii, „Keiner hat was davon, wenn du dich gleich wieder selbst K.O. schlägst.“
    „Du hast deinen Humor anscheinend auch nicht eingebüßt“, knurrte Xander. Versöhnlicher fuhr er fort: „Bitte nimm es mir nicht übel, wenn ich vielleicht ein bisschen gereizt bin. Das liegt vielleicht an meinem allgemeinem Gesundheitszustand.“
    Einen Moment lang sah Shinshrii ihn erstaunt an, aber dann fingen beide gleichzeitig an zu lachen. Erst heftige Schmerzen in Xanders linker Seite stoppte den plötzlichen Fröhlichkeitsausbruch.
    „Wie kommt es, dass du hier bist. Und dazu in einem“, Xander musterte seine Freundin noch einmal, „Patientengewand?“
    „Das selbe könnte ich dich auch fragen Schatz. Aber der Doktor hat mir schon deine Geschichte erzählt. Diese Kriminellen.....“
    „Woher kennt der Arzt den die Geschichte?“, fuhr Xander dazwischen, „Ist DJ n etwa wieder aufgetaucht?“
    Shinshrii zuckte bei dem Namen des Asiaten zusammen.
    „Nein, ist er nicht. Und was hat der Mafioso damit zu tun? DU hast im Schlaf geredet, irgendetwas von der Mafia und deiner Freilassung und das euer Wagen angegriffen worden sei. Hat etwa....“, ihre Augen wurden groß, „Hat DJ n dich etwas freigelassen? Dieser barbarische Asiat; der Berater des Paten?“
    Xander erkannte, dass er sich verplappert hatte. Shinshrii war ein aufgeweckter Mensch mit Spuren eine Bluthundes. Wenn sie einmal irgendwo ein Geheimnis entdeckt hatte, würde sie ihren Gegenüber solange bearbeiten, bis er entnervt die Wahrheit erzählte.
    Xander hatten diesen Kampf schon oft genug verloren und hatte jetzt auch gar nicht die Kraft sich auf ein Scharmützel einzulassen. Resignierend erzählte er seiner Freundin was sich in den letzten Tagen abgespielt hatte.
    Als er fertig war, sah Shinshrii ihn nur aus leeren Augen an. „Tut mir leid“, sagte sie, „Aber ich muss das jetzt alles erst einmal verarbeiten. Ich schau später noch einmal rein.“
    Nach einem flüchtigen Kuss auf die Wange verließ sie das Zimmer.
    Xander kam sich wie der größte Trottel auf Erden vor. Nicht nur, dass er wieder mitten drin im Sumpf des Verbrechens war, nein zu allem Überfluss, hatte er auch noch Shinshrii, die Liebe seines Lebens enttäuscht.
    Traurig drehte er sich auf den Rücken und versuchte einzuschlafen, aber der schwarze Mantel des Vergessens wollte sich nicht über ihm ausbreiten und so lag Xander den ganzen Nachmittag wach in seinem Bett.


    The_question:
    Schwüle herrschte in dieser Nacht im ASP-Hauptquartier.Es war, dafür dass es schon so früh war, sehr dunkel, und man hörte das leise Zirpen der Insekten durch den Nebel der Hitze hallen.Es war schon 2 uhr morgens, als TQ vor seinem Dienstcomputer saß und seinen kleinen bericht für die Mafia schrieb.Er schlürfte währenddessen immer ein wenig Kaffee um sich wachzuhalten.Er war so vertieft in seine Arbeit, dass er gar nicht bemerkte, wie Chibi in sein Büro kam.Plötzlich packte Chibis Arm TQs Schulter.Der Schock breitete sich wie ein Waldbrand in seinem ganzen Körper aus.So schnell es ging minimierte er den bericht am Computer und drehte sich geschwind um, um sofort auf Chibi einzufluchen von wegen er solle sich nicht so an ihn heranschleichen."Was tust du da TQ? Du solltest schon längst bei dir zu Hause im bett liegen..." sagte Chibi."I...Ich...Ich hab noch soviel zu tun." entgegnete TQ mit tiefer, müder Stimme."Du bist ein hoffnungsloser Fall TQ..." grinste Chibi.Doch dieses Grinsen war nur gestellt, denn in der kurzen Zeit in der Chibi hinter TQ stand hatte er einiges am Bildschirm mitlesen können.Er schwieg aber vorerst, und versuchte so zu tun als ob nichts wäre, und es später Ete zu sagen.

    Ninty, Schattenläufer und Ete waren inzwischen wieder auf dem Weg zurück ins Quartier."Den Rest übernimmt meine Einheit" sagte Ete ruhig zu Schattenläufer, der ein wenig grün im gesicht war und zu Ninty, der noch immer so aussah, als hätte er einen Geist gesehen."Ich glaube Ninty kolabiert hier gleich" sagte Ete leise zu Schattenläufer, der daraufhin gelassen grinste und langsam wieder seine ursprüngliche Gesichtsfarbe zurückbekam.Nach etwa zwei Stunden Fahrt stiegen die drei ASP-Beamten aus um sich im ASP-Hauptquartier mit einer schönen, frisch gebrühten Tasse Kaffee aufzuwärmen.Doch die Vorstellung blieb nicht lange, zumindest nicht für Ete, denn als er das Gebäude betrat kam ihm Chibi entgegengerannt."Hauptkommissar Ete? Ich muss kurz mit ihnen sprechen!" keuchte Chibi.Ete zuckte nur mit den Schultern und folgte Chibi in einen leeren Gemeinschaftsraum."Hauptkommissar, was ich eben gesehen habe werden sie mir nicht glauben...TQ ist..."

    "Und Square? Konnten sie Hauptkommissar Ete erreichen? Was ist mit meinen Freunden? TQ? Stealgray? Was ist mit Sunny Hoffman und Bürgermeister Gran..."
    Square unterbrach ihn kurz."Delaware, sie stellen zuviele Fragen auf einmal!" sagte Square, noch immer von seinem Fund beeindruckt."Ich muss mit Ete sprechen, koste es was es woll..." Daen kippte um.Noch bevor er hart am Boden aufschlug fing Square ihn ab."Zuviel Aufregung auf einmal...ich bringe sie am Besten in ihr Zimmer Delaware." sagte Square."Hören...Hören sie auf mit diesem Delaware, mein Name ist Daen..."

  4. #44
    So langsam streben wir gen dem Ende selbigen Romanes zu.
    Hier gehts weiter mit DJ n und Yoshi Green

    DJ n:
    In einem Film hatte DJ n mal einen Mann sagen hören, dass Schmerz das Beste sei, weil man durch ihn wusste, das man noch am Leben war. Zuerst hatte DJ n über diesen, in seinen Augen, lächerlichen Ausspruch verhalten gelächelt und sich gedacht, dass der Mann wohl nie echten Schmerz empfunden haben musste, denn sonst würde er nicht so leichtfertig darüber reden.
    Doch als sich sein Bewusstsein langsam wieder die Kontrolle über seinen Körper erkämpfte, wurde es von einem mächtigen Verbündeten unterstützt, der diesen Kampf zu einem schnellen Ende brachte. Dieser Verbündete war der Schmerz. Der Schmerz in seinem Kopf, der Schmerz in seiner rechten Schulter, der Schmerz in seinem Brustkorb, der Schmerz in seinem ganzen gottverdammten Körper!
    Noch während sich DJ n in einer halbschlafähnlichen Phase befand, nahm er verschiedene Eindrücke seiner Umwelt auf. In der Luft lag ein Duft von Lavendel, ätherischen Ölen und Räucherstäbchen. An seinen, scheinbar bis auf die Unterwäsche entkleideten Körper schmiegten sich seidene Lacken und sein Kopf war auf einem weichen Kopfkissen, das ebenfalls mit Seide bezogen war, gebettet.
    Langsam und beinahe quälend öffnete DJ n seine Augen und kniff sie rasch wieder zu, weil er von hellem Licht, das scheinbar von der Decke seines Aufenthaltsortes kam, geblendet wurde. Beim zweiten Versuch blinzelte DJ n und gewöhnte so seine Augen an das Licht. Wie er es vermutet hatte, lag DJ n nur in seiner Unterwäsche auf einem mit dunkler Seide bezogenen Bett, auf dem mehrere Kissen lagen. Der Raum, in dem das Bett und er sich befanden, war wie in einem chinesischen Adelshaus eingerichtet. Vornehme Mahagonimöbel, die mit kunstvollen Schnitzereien verziert waren, dicke Samtteppiche in einem Bordeaux Ton, teure Wandteppiche und mehrere Kunstgegenstände von hohem Wert.
    >>Wie komme ich hierher? Was ist überhaupt passiert?<< fragte sich DJ n und rieb sich den geschundenen Kopf. Als er sich durch die Haare fuhr, bemerkte er, dass sich einige Verbände um seinen Kopf schlangen. Scheinbar hatte man seine Wunden versorgt. Seine rechte Schulter war verbunden, ebenso wie sein Brustkorb. >>Irgendwer scheint dich für wichtig zu halten.<<. Noch mit Schmerzen im Kopf erhob sich DJ n, schwankte kurz und stand dann, mit Unterhemd und Boxershorts bekleidet auf den dicken Teppichen mitten im Zimmer.
    Auf einem Stuhl, den DJ n bei der ersten Sichtung des Zimmers scheinbar übersehen hatte, entdeckte er eine dunkle Hose, Socken, ein schwarzes Hemd und schwarze Schuhe. >>Fehlt nur noch das Frühstück ans Bett, dann würde ich hier gleich für ein paar Wochen Urlaub machen.<<. Ein dünnes Lächeln umspielte seinen schmalen Mund, während er sich anzog.
    Als sich DJ n seine Schuhe zuband, hörte er, wie sich die Tür öffnete und mindestens zwei Personen eintraten und die Tür wieder schlossen. Ein angespanntes Schweigen breitete sich aus. DJ n sah noch immer einen der vielen Wandteppiche an, hatte den Rücken noch immer den eingetretenen Personen zugewandt. Er konnte die Blicke, die auf ihm ruhten, förmlich spüren, blieb jedoch ruhig und gefasst. Jetzt in Panik zu geraten würde ihm nichts bringen. Stattdessen atmete er tief durch bevor er sagte: „Ich glaube, ich muss mich bedanken. Für die Versorgung meiner Wunden und die Unterbringung.“. Schweigen hinter ihm. Niemand rührte sich.
    Plötzlich bemerkte DJ n, wie sich sein Körper in Bewegung setzte und er sich umdrehte. Das Bett kam in sein Blickfeld mit den durchwühlten Lacken, eine Holzkommode, weitere Wandteppiche und dann...
    DJ n stockte der Atem. Direkt hinter ihm stand eine Frau, bekleidet mit einem hautengen roten Kimono, wallenden schwarzen Haaren und einem erschreckend bekannten Gesicht. „Asuka-Chan?“ wisperte DJ n beinahe ehrfürchtig und seine Augen weiteten sich vor Überraschung und wurden noch größer, als er neben der Frau, die Asuka-Chan zum verwechseln ähnlich sah, eine weitere Frau erblickte, die in einem smaragdgrünen, hautengen Kimono gekleidet war. Einen kurzen Moment fürchtete DJ n um seinen Verstand. >>Sehe ich nicht nur Geister sondern auch doppelt?<< fragte er sich zweifelnd.
    Plötzlich begannen die beiden Frauen zu kichern. Es war zwar ein helles, fröhliches Geräusch, doch weil es von zwei Frauen kam, die der toten Asuka-Chan so ähnlich sahen, ließ dieser Laut DJ n erschaudern.
    „Dein Gesicht müsstest du mal sehen.“ kicherte die Frau in rot. „Der sonst so kalte Berater des ach so großen Paten sieht aus, als wenn er einen Geist gesehen hätte.“ sagte die Frau in grün und kicherte wieder.
    DJ n starrte die beiden Frauen, die sich langsam wieder von ihrem Kichern erholten, noch immer mit einer Mischung aus Verwirrung und etwas wie Angst an. Angestrengt versuchte DJ n, wieder Gewalt über sich zu bekommen und nach einigen Anläufen gelang es ihm, endlich etwas zu sagen. „Wer... wer seid ihr?“. Die Frage, die ihn quälte, war ausgesprochen. „Oh, er hat seine Stimme wiedergefunden. Ich bin beeindruckt.“ sagte die Frau in rot schnippisch und die Frau in grün sah ihn durchdringend mit ihren erstaunlich schönen Augen an.
    „Mein Name ist Felis.“ sagte die Frau in rot und machte, so wie es in ihrer Tradition üblich war, eine kleine Verbeugung. „Und dies ist meine Schwester Vidora.“. Die Frau in grün verbeugte sich ebenfalls kurz. >>Felis? Vidora? Nie gehört.<< dachte DJ n, sagte aber: „Ihr ähnelt einer Person, die vor langer Zeit gestorben ist.“. Bei dem Wort ’gestorben’ zuckten Felis und Vidora kurz, aber unmerklich zusammen. „Ja, wir sehen ihr ähnlich. Das sollte bei eineiigen Drillingen auch nicht verwunderlich sein, meinst du nicht?“ sagte Felis und ihre Stimme hörte sich krampfhaft gefasst an. „Drillinge? Dann war...“. DJ n begann es langsam zu dämmern. „Ja. Asuka-Chan war unsere kleine Schwester. Und sie ist nun tot.“ sagte Vidora und einen Moment lang glaubte DJ n das Glitzern einer Träne in ihren Augen zu sehen. Doch nach kurzen Zwinkern war dieses Glitzern verschwunden und ein kalter Ausdruck lag in ihren Augen. „Ich weiß und ich bedauere es zutiefst. Auch wenn sie, als Führerin der Triaden, unser Feind war, so war sie auch... die Liebe von Desmundo, möge seine Seele in Frieden ruhen.“ sagte DJ n aus tiefsten Herzen und machte seinerseits nun auch eine Verbeugung. Da er zu Boden sah, konnte er nicht den verwirrten Ausdruck in Felis und Vidoras Gesicht sehen.
    Als er die beiden Frauen wieder ansah, waren ihre Gesichter wieder zu ausdruckslosen, aber ungemein schönen Masken versteinert. „Eines verstehe ich nicht. Warum bin ich hier? Warum bin ich noch immer am Leben. Ich bin der Berater von Don Göfla, dem Feind eurer Schwester und sicherlich auch euer Feind. Warum bin ich nicht schon längst tot?“ fragte DJ n und in seine Stimme war die altvertraute Kälte und Rationalität zurückgekehrt.
    Für einen Moment schwiegen Felis und Vidora, als ob sie sich ihre Antwort gut überlegen müssten. Dann begann Felis zu reden. „Wir wollen dir einen Deal vorschlagen...“

    Ete starrte Chibi mit unverhohlener Fassungslosigkeit an. „Das soll doch ein schlechter Scherz sein? Sagen sie mir, dass das ein schlechter Scherz ist!“. „Leider nicht. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. TQ scheint irgendjemanden genaue Informationen über all unsere Aktivitäten im Bezug auf die Spam Mafia zu liefern.“ entgegnete Chibi niedergeschlagen. Ete seufzte schwer. Diese Nachricht war wie der Schlag eines Boxers mitten in die Magengrube. Ete stützte die Ellenbogen auf den Tisch und vergrub sein Gesicht unter seinen Händen. „Das kann einfach nicht sein.“ sagte er so leise, das es fast ein Flüstern war. „Das kann einfach nicht sein.“.
    Chibi war nicht wohl in seiner Haut. Ete so eine schockierende Nachricht zu überbringen war schon hart, seine Reaktion darauf mit anzusehen war noch härter. Er sah vor sich einen Mann, der allen Anschein nach der Verzweiflung und den Tränen nahe war. Eine gewisse Hilflosigkeit breitete sich in Chibi aus und sein Magen zog sich zusammen. „Chibi. Ich würde sie bitten, TQ sofort in mein Büro zu schicken. Des weiteren soll Steal Gray sich in TQs Wohnung umsehen und dort seinen Computer in Beschlag nehmen. Den soll Ninty mal genauer unter die Lupe nehmen.“ sagte Ete, die Hände noch immer vor das Gesicht haltend. „Ja, wird sofort erledigt.“ antwortete Chibi und war dankbar, endlich den Raum verlassen zu dürfen. So konnte er auch nicht sehen, dass über Etes Wangen dicke Tränen liefen.

    YoshiGreen:
    Göfla hatte kein Licht gemacht. Gemütlich saß er in seinem Sessel und schaute durch das große Fenster seines Büros auf die Stadt hinab. Seine Stadt. Ja, er war der uneingeschränkte Herrscher dieser Stadt. Die Anti-Spampolizei ist zwar wieder ins Leben gerufen worden, aber wie sollten diese vertrottelten Schreibtischfurzer ihn, den Paten der Spammafia, aufhalten.
    Nichts konnte ihn aufhalten! Niemand!
    Genüsslich nippte Göfla an seinem stark alkoholischen Getränk, ein zufriedenes Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus. Jetzt, genau in diesem Moment fühlte er sich vollkommen glücklich. Er hatte seine Ziele erreicht.
    Das einzige was diesen Augenblick störte, war die mehrere Meter hohe Stichflamme die aus dem Industrieviertel in die Höhe schoss.
    Eine Stichflamme? Leicht betrunken wie er war, benötigte der Pate ein paar Sekunden bis er realisiert hatte was sich da vor seinen Augen abspielte: Ein Feuer breite sich rasend schnell im Industrieviertel der Stadt aus.
    Schneller als man es für möglich gehalten hätte, kam wieder Leben in Göfla. Er wirbelte herum, rannte zu seinem Schreibtisch und rief in seine Sprechanlage: „DJ n, sofort in mein Büro! Scavenger, du ebenfalls!“

    Die beiden Feuerwehrmänner Aurae und BJ spielten gerade Karten als der Alarm in der Wache losging. Beiden schauten sich verdutzt an, denn diese Sirene bedeutete, dass irgendetwas Schlimmes passiert ist, dass die Hilfe aller Hilfskräfte verlangt, ganz gleich welcher Tätigkeit sie gerade nachgingen.
    Aber was konnte das sein, die beiden sahen sich immer noch verwirrt an, als die ersten Kollegen in den Mannschaftsraum stürmten und sich hektisch ihre Schutzkleidung anzogen.
    „Los, los“, schrie einer die beiden Kartenspieler über den Lärm der Sirene hinweg an, „Bewegung, wir haben einen Flächenbrand im Industrieviertel!“
    Das saß, beide Feuerwehrmänner lösten sich aus ihrer Erstarrung und zogen sich schnellstmöglich um. Es kam ihnen wie ein schlimmer Alptraum vor.
    Das laute Heulen der Sirene, die vielen durcheinander laufenden Männer, das Geschrei, die ersten Löschfahrzeuge die mit Martinshorn und Blaulicht losfuhren.
    Nur ein paar Minuten später saßen auch sie in einem Fahrzeug und fuhren in wahnwitziger Geschwindigkeit nach Osten, wo der Himmel schon hellerleuchtet war. Allerdings nicht vom Rot der aufgehenden Sonne.

    „Einen Deal?“, DJ n sag die beiden Frauen immer noch fassungslos an. Was konnte er schon haben, an dem die Beiden interessiert sein könnten? Im gleichen Moment beantwortete er sich die Frage selber: Kontakte. In der Mafia war er der 2. Mann. Die Mafioso fürchtete ihn und Göfla respektierte und schätzte ihn. Er war das Bindeglied zwischen Kopf und Körper der Schlange namens Spammafia und damit eine der einflussreichsten Persönlichkeiten.
    „Wie ich an deinem Gesichtausdruck erkenne“, holte in Felis aus seinen Gedanken zurück, „hast du erkannt was an dir wir zu schätzen wissen. Natürlich wirst du niemals freiwillig für uns spionieren, dafür ist dein Ehrenkodex zu ausgeprägt.“
    Vidora konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
    „Ach komm schon Felis“ sagte sie zu ihrer Schwester, „Sprich nicht so abfällig über ihn, ich finde das irgendwie niedlich.“ Dabei blinzelte sie DJ n verführerisch zu.
    Während er kalte Wut in sich hochsteigen fühlte, fuhr Felis unbeirrt fort:
    „Wie auch immer, wir haben uns jedenfalls da etwas ausgedacht und zwar.....“
    Wieder wurde sie unterbrochen, diesmal allerdings nicht von ihrer Zwillingsschwester sondern von der Tür, die laut aufflog. Verursacher dieses Lärmes war Genji, der mit rußgeschwärzten Gesicht und außer Atem eintrat.
    Wütend fuhren die Schwestern herum und Felis fragte kalt: „Ja? Was ist los?“
    DJ n war immer noch viel zu benommen um zu realisieren, dass sich hier eine Chance zur Flucht bot, statt wegzurennen setzte er sich wieder aufs Bett. Ihm war schwindelig. Irgendwie entwickelte sich das Gespräch, ganz anders als er erwartet hatte.
    „Das Quartier“, keuchte Genji, „Es brennt. Wir müssen evakuieren, dass ganze Viertel brennt.“
    Die beiden Schwestern tauschten einen kurzen Blick und schaute dann noch einmal auf DJ n. Dann verließen sie den Raum und schlossen die, wie DJ n erst jetzt auffiel, luftdichte Tür.
    Gerade noch als er sich wunderte was das zu bedeuten hatte, hörte er ein nicht vertrautes, aber gleichwohl bekanntes Zischen – Gas!
    „Die wollen mich vergasen.“, schoss es ihm durch den Kopf. Verzweifelt riss er ein Stück Bettlacken hoch und hielt es sich vor seinen Mund. Doch es war zu spät. Mit sanfter Gewalt breite sich eine undurchdringliche Schwärze in seinem Kopf aus und raubte ihm das Bewusstein. Der letzter Gedanke der ihm durch den Kopf schoss, war der unendliche Trauer darüber, dass nun wohl alles vorbei war.

  5. #45
    Soa, und wieder ein flotter dreier von DJ n, mir und ... Repko!


    DJ n:

    So schnell er konnte rannte, stolperte Scavenger in das Büro Göflas.
    Als er vor dem Tisch seines Paten stand, versuchte er langsam seine Atmung wieder in den Griff zu bekommen, jedoch schaffte er es nur zu einem angestrengten Keuchen und Schnaufen. „Sie… haben nach mir… gerufen mein Pate?“ keuchte Scavenger und schämte sich darüber so sehr, dass sein Kopf einen so roten, beinahe purpurnen Teint annahm, dass Göfla in seiner Aufregung fürchtete, dass jeden Moment Scavengers Kopf explodieren würde. „Ja… habe ich.“ sagte Göfla langsam, nachdem er den Gedanken an einen kopflosen Scavenger abgeschüttelt hatte und sah ihn an. „Wo ist DJ n?“. Scavenger sah sich im Raum um, als ob er vermuten würde, dass DJ n doch irgendwo sei, und blickte dann den Paten an. „Ich weiß es nicht, mein Pate. Er ist vorhin mit diesem Xander weggefahren und seitdem nicht wieder hier aufgetaucht.“. Auch wenn sich Scavenger bemühte, nicht allzu erfreut über das Verschwinden des Asiaten zu wirken, konnte er einen gewissen Unterton nicht aus seiner Stimme verbannen. Dieser schien jedoch, zu seinem Glück, Göfla nicht aufgefallen zu sein, da dieser nur die Hände faltete, sein Kinn darauf stützte und Scavenger ansah, natürlich ohne Licht an seine Augen kommen zu lassen, die bisher nur Tote und DJ n zu Gesicht bekommen hatten.
    „Im Industrie Viertel hat eben eine Explosion stattgefunden. Ich will wissen, wer es wagt, in MEINER Stadt Anschläge zu verüben. Nimm Dragon Thorm und Ruffy mit. Ihr seht euch das ganze mal genauer an. Und wenn ihr dort wiedererwarten auf diese Triadenratten trefft: macht sie kalt. Verpasst ihnen einen Denkzettel, der sie für immer daran erinnern soll, WER über diese Stadt herrscht!“. Göfla ballte plötzliche beide Hände zu Fäusten und schlug diese mit einer Wucht auf den Tisch, dass Scavenger unwillkürlich zusammenzuckte. Er hätte nie gedacht, dass ein Mann in Göflas Alter noch so viel Kraft haben könnte.
    „Ja mein Pate. Es wird alles zu ihrer Zufriedenheit verlaufen.“ sagte Scavenger und verließ das Büro seines Paten um Dragon Thorm, den Feuerteufel und Ruffy zu suchen.

    „Du wolltest mit mir sprechen, Ete?“. TQ hatte gerade die Tür zu Etes Büro geschlossen. Chibi Trunks hatte ihm gesagt, dass Ete ihn in seinem Büro sehen wollte hatte dabei so ein seltsames Gesicht gemacht. Natürlich ahnte TQ nicht, dass das folgende Gespräch mit dem Bisschen, was Chibi gesehen hatte, zusammenhängen würde. Diesen Vorfall hatte er auch schnell wieder vergessen. Seine Aufgabe war zu wichtig, als dass er sich um solche Kleinigkeiten kümmern konnte.
    „Ja, das will ich TQ. Setz dich bitte.“ sagte Ete, der mit dem Rücken zu ihm auf seinem Stuhl saß. Seine Stimme hatte einen seltsam erstickten Tonfall. „Ist alles mit dir in Ordnung, Ete? Hast du was auf dem Herzen?“ fragte TQ und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „TQ. Ich werde dir jetzt eine Frage stellen und ich bitte dich als dein Freund, dass du mir ehrlich antwortest.“ sagte Ete. Er bemühte sich, nicht wieder in Tränen auszubrechen. TQ zog die Augenbraue hoch und starrte die Rückenlehne fragend an, sagte jedoch: „Natürlich, frag Ete.“. Ete atmete tief durch und sagte dann: „TQ. Bist du ein Doppelagent?“. TQ wurde plötzlich unglaublich heiß und sein Magen zog sich krampfhaft zusammen. „W… was?“ stotterte TQ.
    Plötzlich drehte sich Etes Stuhl zu TQ um und der Anblick Etes ließ seinen Magen sich noch weiter zusammenziehen. Etes Augen waren verquollen, blutunterlaufen du glänzten. Er schien viel geweint zu haben. Auf seinem Gesicht waren einzelne rote Flecken und die Wangen waren feucht durch die herunter gelaufenen Tränen. „TQ!“ schrie Ete plötzlich los. „Chibi hat gesehen, was du gemacht hast! Er hat gesehen, dass du irgendjemanden all unsere Erkenntnisse über die Spam Mafia zukommen lässt, dass du irgendjemanden über all unsere Aktivitäten auf dem Laufenden hälst! TQ! Wer ist dieser Irgendjemand? TQ! WARUM?“. Wieder überfluteten Tränen die eh schon verweinten Augen Etes und liefen seine Wangen hinunter.
    Einen kurzen Augenblick dachte TQ, er müsste lachen, so groß war erstmal die Erleichterung, dass Ete nicht seine „Beschäftigung“ bei KEFKA meinte. Dieser Augenblick verging jedoch wieder und eine Welle Schuldgefühle überflutete TQ und wieder schien sich sein Magen um noch ein Stück zusammen zu ziehen. Mittlerweile müsste er so klein sein, dass noch nicht mal mehr eine Erdnuss reinpassen würde.
    TQ sah niedergeschlagen zu Boden. Nun fiel ihm wieder der Vorfall mit Chibi ein, der einen Blick, der scheinbar lang genug war, auf seinen Bildschirm geworfen hatte. „Ete…“ fing TQ unbeholfen an. Ein gewaltiger Kloß steckte ihm im Hals und sein Kopf schien schwer wie Metal, sicherlich, weil er Ete nicht in die Augen sehen konnte. Er fühlte sich wie ein Kind, das bei etwas verbotenen ertappt worden war, nur tausendmal schlimmer.
    „Ete…“ setzte TQ erneut an und dieses mal flossen die Worte weiter. Ohne nachzudenken erzählte TQ Ete alles. Alles über Repko und MR.Z. Alles darüber, dass die beiden seine Frau und seine Kinder als Geiseln hielten. Das er ihnen alle Informationen zukommen lassen musste, wenn er nicht wollte, dass seiner Familie etwas passierte.
    Als er fertig war liefen auch ihm Tränen über das Gesicht und tropften auf den Boden.
    „Das ist alles. Das ist die ganze Geschichte. Die ganze Wahrheit.“ sagte TQ, strafte sich selber jedoch Lügen, da ihm wieder KEFKA in den Sinn kam. Während seiner Erzählung hatte TQ zu Boden gesehen und mehr dem Teppich seine Geschichte erzählt, als Ete. Dieser hatte die ganze Zeit über geschwiegen, gelegentlich kurz geschnieft (er hatte schließlich viel geweint) aber war ansonsten stumm geblieben.
    Nun bemerkte TQ, wie Ete aufstand und um den Tisch herum ging. Neben seinem Stuhl blieb er stehen und TQ wusste, dass Ete ihn nun ansah. „Steh auf, TQ.“ flüsterte Ete leise. Seine Stimme klang wieder erstickt. Ohne ein Zögern erhob sich TQ und noch bevor er wirklich auf beiden Beinen stand, schlossen sich die Arme Etes um seinen Oberkörper und pressen ihn an sich. Mechanisch schloss auch TQ seine Arme um Ete und so standen die beiden stumm mitten im Büro Etes, während beiden leisen Tränen über die Wangen liefen und die Schultern des jeweils anderen durchnässten.

    Als Genji die schön verzierte Holztür wieder öffnete, war der gesamte Raum mit dichten Nebel gefüllt. Auf dem Boden konnte er eine Gestalt erkennen, die natürlich DJ n war. Das Schlafgas hatte seine Arbeit gut gemacht.
    Genji trat in den Raum und stellte sich über den schlafenden DJ n. Gnädiger weise hatten ihn Felis und Vidora erlaubt, eine Gasmaske zu tragen, damit er nicht auch noch ins Land der träume entfloh. „Du sollst ja schließlich den süßen Kerl da rausholen. Wir brauchen ihn noch.“ hatte Vidora gesagt und wieder mal gekichert. Frauen wie sie hasste Genji wie die Pest. Umso mehr wurmte es ihn, dass nun gerade solche Frauen ihm Befehle erteilten.
    >>Was sie mit dem noch vorhaben interessiert mich brennend…<< dachte Genji während er DJ n unter den Achsel packte und seinen, momentan leblosen Körper aus dem Zimmer schleifte.
    Vor dem Zimmer warteten Felis und Vidora mit ungeduldigen Blicken. „Na los, beeil dich endlich! Wir müssen hier weg!“ fauchte Felis. Vidora hingegen sah, vielleicht mit einer Spur Besorgnis, an Genji vorbei auf DJ n, der wie ein nasser Sack über die Türschwelle und später durch einige dunkle Gänge geschleift wurde, um später in eine silbergraue Limousine gewuchtet zu werden. Danach setzte sich der Wagen in Bewegung und raste durch brennende Straßenschluchten. Die Triaden hatten nun ihr neues Heim verlassen und mussten nun doch wieder zurückkehren. Zurück in den Hafen.

    Yoshi:

    Nur mit Mühe und Not konnten sich die Feuerwehrmänner in Sicherheit bringen, als auf der Hauptzufahrtsstraße zum Industriegebiet ein schwarzer Wagen angeschossen kam und kurz darauf wieder im dunkel der frühen Nacht verschwand.
    „Verdammter Typ“, brüllte Aurae dem Wagen hinterher, was der Fahrer selbstverständlich nicht hörte.
    „Was ist denn das für einer? Hast du das Nummernschild erkennen können?“ BJ sah seinen Kollegen fragend an.
    „Nein, ich war damit beschäftigt meinen Hintern in Sicherheit zu bringen,. Hoffentlich fährt der sich am nächsten Baum tot.“ Aurae war sichtlich erregt. „Wahrscheinlich hat der irgendwas mit der Kacke hier zu tun!“ Dabei nickte er mit seinem Kopf in Richtung der züngelnden Flammen.
    „Hey ihr da! Habt ihr nichts bessere zu tun als Opern zu quatschen. Wenn ihr irgendwann mal fertig sein solltet, dann war es sehr freundlich wenn ihr euren Kollegen hier mal zur Hand gehen könntet, falls ihr es noch nicht bemerkt habt, dahinten brennen grad mehrere Fabriken ab!“
    Schuldbewusst zogen die beiden Feuerwehrmänner ihre Köpfe ein und machten sich wieder an ihre Ausrüstung wohl wissen gleich in dieser Feuerhölle zu müssen.

    „Ich glaube da vorne musst du links abbiegen.“
    Ineluki guckte seinen Bruder stirnrunzelnd an: „Quatsch, da fahre wir in Richtung Hafen. Was sollen wir denn da?“
    Freezy musterte seine Bruder ebenfalls. „Wieso in den Hafen? Da geht’s in Vergnügungsviertel. Du weißt schon, da wo wir damals unsere „Bude“ hatten. Über der Disko.“ Der Gedanken an die gedämpften Technoklänge die, die ganze Nacht durch erschallten, zauberten ihm ein verträumtes Lächeln aufs Gesicht.
    „In Vergnügungsviertel? Du spinnst doch. Wir waren doch nur knapp ein Jahr weg, soviel kannst du doch gar nicht vergessen haben. Ich sag’s dir: Da geht es zum Hafen.“
    Einen Moment schien es so, als ob Inelukis Bruder tatsächlich festgestellt hätte, dass er einen Fehler gemacht hat, aber nur um darauf noch energischer den Kopf zu schütteln.
    „Nein, guck doch mal da vorne!“, erklärte er, „Da ist dieser Pizzaladen zu dem ich immer gegangen bin, wenn ich beim einkaufen Hunger bekam. Ich geh doch nicht quer durch die halbe Stadt.“
    Ineluki musterte das Gebäude das gerade links an ihnen vorbei zog.
    „Das ist nicht der Pizzaladen. Der hier sieht so schäbig aus, da würdest noch nicht einmal du reingehen.“
    „Und ich sage dir, links geht’s zum Vergnügungsviertel!“, wiedersprach Freezy.
    „Nein!“
    „Doch!“
    „Bestimmt nicht!“
    „Wenn ich dir es doch sage!“
    Mittlerweile hatten sie die Kreuzung erreicht. Weil die Straße leer war, stoppte Ineluki den Wagen auf der Mitte der Straße
    „OK,“, Ineluki drehte sich zu seinem Bruder auf dem Beifahrersitz um, „du meinst also das Vergnügungsviertel ist links, und wohin kommen wir dann bitteschön wenn wir rechts rum fahren?“
    „Wenn wir rechts rum fahren“, äffte Freezy Inelukis Ton nach, „dann kommen wir zum Hafen. Aber das glaubst du mir ja nicht.“
    „OK. In Ordnung, wie du meinst. Da hast zwar recht, ich glaube dir nicht, wenn du mich fragst ist es genau anders rum, aber wenn du willst dann fahren wir links rum.“
    Sprach’s und startete den Wagen wieder. Es dauerte nur ein paar Minuten, sie hatten gerade eine Hügel überquert und fuhren in das Tal dahinter, als ihnen das große Feuer auffiel das unten der brannte.
    „Verdammt, was geht denn hier ab?“, stieß Freezy entsetzt hervor.
    „Ich bin genauso ratlos wie du“, antworte sein Bruder, „Aber ich bin mir auf Einmal irgendwie gar nicht mehr so sicher, ob meine Idee wirklich so gut war.“
    Bevor sie noch irgendein weiteres Wort wechseln konnten, trat ein Polizist aus dem Dunkel des Straßenrands und bedeutete sie anzuhalten.
    „Guten Tag, was gibt es denn?“, fragte Ineluki sehr förmlich nachdem er die Scheibe runtergekurbelt hatte.
    „Guten Abend. Was es gibt? Haben sie denn nicht den Verkehrsfunk gehört?“
    „Nein, hätte ich das tun sollen?“, wie immer wenn er es mit der Obrigkeit zu tun hatte, fühlte sich Ineluki sehr unwohl.
    „Na ja, dann hätten sie sicher mitbekommen, dass aufgrund des Feuers das sie da unter erkennen können, das gesamte Industrie weiträumig abgesperrt ist.“
    „Das... das da unten ist das Industriegebiet?“, fragte Ineluki, dem jetzt das Erstaunen im Gesicht geschrieben stand.
    „Ja. Ist etwas nicht in Ordnung?“
    „Nein, nein. Es ist nichts, aber wenn ich an der letzten Kreuzung statt nach links, nach rechts gefahren wäre, wo wäre ich dann hingekommen?“
    „Wenn sie rechts abgebogen wären? Warten sie... dann wären sie zur Autobahn gekommen.“
    „Zur... Au...to.. bahn?!“, mischte sich jetzt auch Freezy ins Gespräch ein.
    „Das habe ich doch gesagt. Was suchen sie denn?“
    „Eigentlich wollten wir ins Vergnügungsviertel“, antworte Ineluki.
    „Oh, da sind sie aber ganz falsch gefahren. Da hätten sie schon auf der Autobahn eine Abfahrt früher nehmen müssen. Am besten fahren sie jetzt wieder den Weg zurück den sie gekommen sind und nehmen dann die erste Abzweigung nach rechts, die führt zu einem Zubringer, und ab da ist die Innenstadt auch ausgeschildert. Aber jetzt haben sie einen Umweg von sicherlich eineinhalb Stunden gemacht. Wenn sie nicht aus der Umgebung stammen sollten sie im Allgemeinen mehr auf die Ausschilderungen achten! Das hätten ihnen sicher einiges erspart.“
    „Ja, werde ich tun. Hinterher ist man immer schlauer, oder?“, ein gequältes Lächeln erschien auf Inelukis Gesicht, „Danke schön für ihre Hilfe, einen schönen Abend noch!“
    „Wünsche ich ihnen auch:“
    Während der Polizist wieder zurück zu seinem Wagen ging wendete Ineluki den Wagen und folgte der Wegbeschreibung die er bekommen hatte.
    Weil keiner so recht wusste was er sagen sollte, herrschte bis zum Erreichen der Innenstadt ein peinliches Schweigen im Wagen.



    Repko:

    "Hast du etwa kein schlechtes Gewissen, hier rumzustehen und eine zu rauchen?", fragte Aurae, der neben BJ hinter dem Feuerwehrwagen stand. "Ne, eigentlich überhaupt nicht. Wer weiß was da drin alles rumsteht.", antwortete dieser und entzündete nervös seine Pfeife. "Sollen doch die Experten ihr Leben riskieren, ich hab Frau und Kinder." Aurae drehte sich besorgt um und beobachtete den großen Brand. Tatsächlich schienen die Flammen nun einen leichten Grünton angenommen zu haben und ein leichtes Zischen war zu vernehmen. Wie besessen standen fünf Männer in Taucheranzugartiger Ausrüstung in der Nähe des Feuers und hielten mit ihren Schaumstrahlen in Richtung des Brandherdes zu. Zu Beginn hatten die Feuerwehrleute mit Wasser gelöscht, was sich als Sisyphusarbeit erwies, da allem anscheinen nach auch flüssiges Material brannte und das Feuer so nur noch mehr verbreitet wurde.Tatsächlich schienen sich die Flammen zu verkleinern, doch es handelte sich inzwischen um einen gewaltigen Großbrand, der vom Boden aus kaum in Griff zu bekommen war.
    "Vielleicht hast du recht.", sagte Aurae "In einer halben Stunde kommen sowieso die Löschflugzeuge aus Pennsylvania an." "Natürlich hab ich Recht!" nuschelte BJ durch den Mundwinkel, in dem die Pfeife nicht steckte.
    Die beiden waren so in Gedanken, dass sie nicht bemerkten, wie hinter ihnen zwei Gestalten auftauchten. Die eine, eine hagere, affenartige Gestalt zückte zwei Keulen und lies diese auf die Hinterkopfe der Feuerwehrmänner hinabsausen. Aurae sackte ohne weiteres zusammen, während BJ nur das Gleichgewicht verlor und vornüber auf den Asphalt knallte, wo seine Pfeife in kleine Teile zerbarste. Durch den Aufprall verlor auch er das Bewusstsein.
    "Schnappt euch deren Klamotten und versteckt sie im Laderaum.", befahl Scavenger. Ruffy nickte und steckte die Keulen wieder ein, während DragonThorm amüsiert in die Flammen starrte.

    "Fahr doch, du Vieh!", fuhr Vidora Manga-Protector harsch an und schlug ihm gegen den Hinterkopf. Der bullige Chinese saß angespannt auf dem Fahrersitz und und presste das Lenkrand so stark, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Er riskierte einen kurzen Blick auf den Rückspiegel, was Vidora nicht entging. "Schau auf die Straße, du dämliches Stück Scheisse. Snake und Genji kommen schon noch nach, wenn sie unsere Sachen geholt haben.", sagte sie und gab ihm einen weiteren Schlag auf den Hinterkopf. Manga-Protector starrte regungslos auf die Straße, seine Augen traten aus den Höhlen hervor und sein Gewicht lief allmählich rot an.
    Er raste auf eine Kreuzung zu und konnte zahlreiches Hupen hören. Mit einem Mal drückte er das Bremspedal voll durch. Vor ihm raste eine Hochtzeitsgesellschaft hupend vorbei. Die Insassen des Autos wurden kräftig nach vorne geschleudert. "Wieso bist du nicht einfach durchgefahren, du dreckiges Opossum.", schrie sie ihn an und schlug ihm ein weiteres Mal gegen den Kopf. Manga-Protector stieg voll auf das Gaspedal, sodass sie plötzlich alle in ihre Sitze gepresst wurden. Trotz seiner Verbitterung hörte er ein Kichern von Rübe und Savage. Als er dies vernahm, ging er vom Gas runter, stieg auf die Bremse und schleuderte das Heck des Autos herum. Kurz darauf gab er wieder Vollgas und fuhr so um eine Kurve.
    Da außer Manga-Protector niemand damit gerechnet hatte, zog dieser ein leichtes Grinsen ob des angespannten Schweigens auf.

    Ihre Tarnung war lächerlich, doch im Eifer des Gefechts würden sie wahrscheinlich sowieso nicht auffallen. Während Ruffy und DragonThorm gewöhnliche Feuerwehruniformen mit Gasmaske trugen hatte Scavenger einen Strahlenschutzanzug auftreiben können. Vor allem Ruffy sah lächerlich aus, da ihm BJs Uniform viel zu weit war und er seine Hose mit einem Kabel befestigt hatte. "Jetzt schnappt sich jeder einen Feuerlöscher, dann gehen wir rein und behaupten, dass wir das Feuer von innen bekämpfen wollen."
    DragonThorm besah die ordinären roten Feuerlöscher, die oft in öffentlichen Gebäuden aushingen. "Scav?", begann er zweifelnd zu fragen "Du weißt schon, dass man mit diesen micjkrigen Dingern nicht einmal ein brennendes Auto löschen kann?" Scavenger winkte entnervt ab. "Da achtet doch niemand drauf."
    "Und...", begann DragonThorm. "WAS?", fragte Scav ungeduldig, wobei sein transparentes Visier beschlug. "Du weißt hoffentlich auch, dass ein Strahlenschutzanzug nicht vor Hitze oder Feuer schützt. Eher im Gegenteil -" "Das ist doch jetzt egal!", rief Scavenger. "Wir gehen da jetzt rein."
    Zögerlich nahm auch DragonThorm einen der Feuerlöscher in die Hand und positionierte sich etwa fünf Meter hinter den Löscheinheiten, die noch immer mit ihren gebogenen Schaumstrahlen auf das nunmehr grüne Feuer zuhielten. Als Ruffy und Scavenger neben ihm auftauchten setzte er seine Gasmaske auf. "Auf mein Kommando.", sagte Scavenger mit gespielter Ruhe.
    "Los!" Sie rannten auf das brennende Gebäude zu, ihre Feuerlöscher wie Waffen im Anschlag. "Wir gehen da rein und löschen von innen.", schrie Scavenger den Feuerwehrmännern zu, du die drei Mafiosi nun verdutzt anstarrten.
    "Ihr könnt doch nicht mit der Ausrüstung da rein.", rief einer von ihnen, doch dies ging dabei unter.
    Nachdem sie eine Weile ziellos in das Gebäude vorgedrungen waren standen sie nun in einem Raum, der sehr zentral liegen musste, da er viele Türen enthielt. "Wohin nun?", fragte Ruffy schwer durch den dicken Filter der Gasmaske atmend. "Ich sehe überhaupt nichts.", sagte Scavenger. Ruffy sah zu ihm hinüber und bemerkte dass sein Visier komplett beschlagen war. Er Zog ein Messer und rammte es durch den Sichtschutz. Mit ein paar geschickten Bewegungen hatte er das Visier herausgeschnitten.
    Scavenger zog die Gasmaske von seinem Gürtel und streifte sie sich über. "Danke.", sagte er sarkastisch zu Ruffy.
    Er begann, alle Türen zu sondieren, bis sein Blick an einer haften blieb. Er zeibgte mit dem Finger auf sie. "Lotusblüte." DragonThorm und Ruffy folgten seinem Finger und erkannten an einer Türe den groben Umriss einer Lotusblüte aus Grafitti.
    Da ihnen der anfängliche Sprint viel Kraft genommen hatte und das Atmen durch die Gasmasken recht schwer fiel, marschierten sie nunmehr auf die Türe zu. Kräftig drückte Scavenger die Klinke durch, doch diese war verschlossen. Er fasste sich an die Brust seines Anzuges und suchte etwas. "Ach, verdammter Anzug.", fluchte er.
    Ruffy, hol meine Knarre aus meinem Anzug." Ruffy verdrehte die Augen bevor er an Scavenger herantrat und seine Hand in die Öffnung hineinsteckte, wo zuvor der Sichtschutz gewesen war. Nachdem er Scavengers Körper kurz abgesucht hatte, zog er eine Pistole heraus und überreichte sie ihm.
    Scavenger fackelte nicht lange und lies drei Schüsse auf die Türe ab, die nun aufflog. Sofort stürmten sie zu dritt in den nächsten Raum.
    Hier war das Feuer nicht ganz so stark, doch ein Teil der Decke war eingestürzt, weshalb nun auf dem Boden zahlreiche kleine Brände loderten. Sie hatten gerade die Mitte des Raumes erreicht, als eine Türe vor ihnen aufflog und zwei Gestalten herausstürmte.
    "Halt.", brüllte Scavenger und zielte mit seiner Pistole auf die beiden. DragonThorm und Ruffy taten es ihm gleich. "Scheisssse", fluchte Snakes Bite und sprang mit einem Satz hinter einen umgefallenen Tisch, wo er nichtmehr auftauchte. Vermutlich war er unter dem Schutt der Decke verschwunden.
    Genji, der etwas über die Schulter geworfen hatte machte Anstalten, sich zu ergeben. Er legte das schwere schwarze etwas sanft vor sich auf den Boden und nahm die Hände hoch, während er seinen Oberkörper wieder aufrichtete. Doch dann ging alles sehr schnell:
    Während er die rechte Hand langsam hochnahm schlug er geschickt gegen eine Dose, die auf einer Werkbank neben ihm stand. Die Dose flog auf die Mafiosi zu und landete nach kurzer Zeit in einem kleinen Feuer, etwa zwei Meter vor ihnen. Plötzlich explodierte die Dose und loderte in einer Stichflamme auf. Scavenger und Ruffy schützten ihr Augen mit den Händen und machten einen Satz nach hinten, nur DragonThorm schoss durch die Flamme hindurch, in der Hoffnung, etwas zu treffen.
    "Hauen wir ab, Snake.", hörten sie Genji brüllen, dann war es bis auf das laute Bersten der Flammen still. DragonThorm warf seine Waffe zur Seite und wandte sich seinem Feuerlöscher zu. "Benzinlack.", analysierte er mit verbissener Miene. Mit dem Feuerlöscher konnte er den kleinen Brand recht schnell löschen. Scavenger und Ruffy waren an ihn herangetreten. Doch als die Flamme erstarb sahen sie niemanden mehr.
    "Verdammter Mist.", fluchte Ruffy. Scavenger lief ein paar Schritte weiter. "Die haben was verloren.", sagte er und ging auf das schwarze Etwas zu. "Das... das ist DJ n.", sagte er ungläubig, während er neben dem bewusstlosen Körper des Asiaten kauerte um dessen Puls zu messen. "Er lebt noch. Wir nehmen ihn mit.", sagte er entschlossen.
    "Und dann schnell weg hier.", ergänzte DragonThorm. "Hier wird gleich die Hölle los sein."

    DJ n stand irgendwo im Dunkeln. Interessiert beobachtete er die bunten Lichtspiele am Firmament. Immer wieder stieg vor ihm ein dichter Nebel auf und ging so schnell wieder, wie er gekommen war. Es wirkte bizarr und beängstigend und doch faszinierend.
    DJ n hatte keine Ahnung, wo er sich im Moment befand, es war dunkel uind doch konnte er sehen. Überall dieses dunkle Licht und die eiskalte Wärme, die beängstigende Freude. Er wusste nicht, wie das sein konnte und hatte soetwas noch nie gesehen, er wusste nicht, wie er seine Gedanken korrekt einordnen konnte.
    Doch plötzlich wurde er durch die Dunkelheit geschleudert. Hin und Her. Und immer begleitet von einem unglaublichen Schmerz. Er versuchte die Augen zu öffnen, doch es gelang ihm nicht. Erst nach zahlreichen weiteren schmerzvollen Schlägen gelang es ihm, einen Blick auf seine Umgebung zu werfen. Die Lichter hatten sich zu einer Hand geformt, die ihn wild im Raume herumprügelte.
    Langsam löste sich die Dunkelheit, die Hand wurde deutlicher.
    DJ n wachte auf.

    Er erblickte zuerst das Gesicht von Mr.Z, der ihn wild ohrfeigte. erst als DJ n ihn verwirrt ließ dieser von ihm ab und drehte sich beiseite. "Er ist wach." DJ n versuchte, sich aufzurichten, doch er war auf eine Pritsche gefesselt, es war ihm nicht einmal mehr möglich, den Kopf zu drehen.
    Auf einmal erschien vor seinen Augen das Gesicht Göflas. Ein Gefühl der Erleichterung überkam ihn. Er war wieder in Sicherheit, doch was sollte die ganze Sache hier?
    "Fangen wir von vorne an.", sagte Göfla langsam. "Warum bist du zurückgekommen?" DJ n verdrehte die Augen. "Was?", fragte er leicht gereizt. Göfla seufzte und schnippte mit der rechten Hand. Repko trat an seine Seite und pustete ihm den dicken Qualm seiner Zigarre ins Gesicht.
    Während DJ n keuchend hustete, rammte ihm Repko die Faust in den Magen. DJ n versuchte, sich vor Schmerz zu krümmen, doch die Fesseln machten es ihm unmöglich. Göfla legte ihm die Hand auf die Stirn und näherte sein Gesicht an. "Wieso bist du wieder zur Spam Mafia zurückgekehrt." DJ n wusste, dass er in solchen Situationen mit dem Don keine Diskussionen eingehen sollte. "Ich bin zurückgekehrt, um Euch, meinem Don, treu zu dienen.", japste er verzweifelt.
    "Und wieso bist du dann vor einem Jahr verschwunden?", setzte der Don nach und erhöhte den Druck auf DJ ns Stirn. "Ich...Ich..." DJ n befand sich in einer Zwickmühle, das merkte er. Er war geflohen, weil er die Spam Mafia in diesem Moment verabscheut hatte. Das konnte er nicht sagen und eine plausible Ausrede wäre ihm nicht eingefallen. Als er kurze Zeit nicht sagte folgte wieder der Schlag in den Magen, der DJ ns Gedanken wieder wild durcheinandermischte.
    Er spürte unheimliche Schmerzen und ergab sich ihnen. Im Schmerz ist jeder ein Mensch, das wusste er. Wie verrückt versuchte er seine Gedanken zu sammeln, was ihm kaum gelang. "Wohin bist du damals gegangen.", fragte Göfla streng. DJ n antwortete sofort. "Nach Japan, zu meinem Sensei." "Kann es nicht etwa sein, dassdu bei den Triaden untergetaucht bist?", setzte der Don nach. "Was?", fragte DJ n wieder. Dieses mal übernahm der Don den Schlag in den Magen, der trotz des recht hohen alters des Mannes ziemlich saß. DJ n stieß die Luft aus und hustete wild.
    "Bist du ein Spion der Triaden?", fragte Göfla und drückte DJ ns Kopf mit aller Kraft gegen die harte Metallpritsche. "Nein!", stöhnte dieser. "Was hast du dann bei denen getrieben?"
    DJ n bemerkte nun seine durchaus missliche Lage. Die Mafia nahm an, dass er ein Spion der Asuka Chan Triaden war. "Ich weiß es nicht. Die haben mich mitgenommen.", murmelte er, trunken vom Schmerz. "Wieso?", brüllte ihn Göfla an und der Schrei hallte mehrere Male in dem Metallverkleideten Raum wider.
    "Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht.", sagte er und spannte zur Vorsicht seine Bauchmuskeln an. Doch der kräftige Schlag Repkos landete diesesmal in DJ ns Nieren. "Die woltlen dich aus der brennenden Fabrik retten." "Die hatten was mit mir vor." "Was?" "Ich weiß es nicht." Eine weitere Faust schleuderte gegen seinen Magen. Göfla musterte DJ n kurze Zeit und löste dann die Kopffessel. Kurz darauf erhob er sich und drehte sich weg. DJ n sah sich wild um.
    Er war im Verhörzimmer der Mafia, um ihn herum standen neben Göfla und dessen Leibwache Scavenger mit rußgeschwärztem Gesicht und warf ihm einen Triumphierenden Blick zu. In einer Ecke stand Dark Soldier und schüttelte enttäuscht den Kopf. Dieses Kopfschütteln des jungen Mannes war fast schlimmer alls alle Schläge, die er im Laufe des Tages bereits erlebt hatte. Er hatte Dark Soldier das Leben gerettet, dieser hatte ihn als Helden, als ein Idol gesehen und zeigte ihm nun die volle Enttäuschung über einen vermeintlichen Verräter, der er nicht war.
    "Ich entscheide noch, was ich mit deinem Leben mache. Für mich und die Mafia hast du keinen Nutzen mehr.", sagte Göfla, mit dem Rücken zu DJ n gewandt. "Ich will dich nie wieder sehen.", fluchte er verbittert. Mit ihm verließen Dark Soldier, Scavenger und Repko den Raum. Das einzige was DJ n noch sah, was Mr.Z, der ihm einen Kinnhaken verpasste. Zuerst wirbelte sein Kopf herum.
    Dann war er wieder in der Dunkelheit mit den bunten Lichtern, die am Scheinhorizont leuchteten.




  6. #46
    Und es geht Schlag auf Schlag; und diesmal bekommt ihr die volle Packung von TQ, mir und Yoshi Green.
    Viel Spass

    Tee Kuh:
    TQ war in seinem Auto. Er hatte von Ete Urlaub für 2 Tage bekommen...um mal den Kopf frei zu kriegen. Er hatte seine Gedanken gesammelt um zu überlegen, was er jetzt tun sollte... Er konnte nur an seine Familie denken... Er musste etwas tun. Selbst wenn es ihm das Leben kosten würde, er müsse etwas unternehmen. Plötzlich erschrak TQ, er hatte ein entgegenkommendes Auto übersehen und bog im letzten Moment ein Stück rechts hinüber. Er konnte nur mehr das Hupen von dem Auto vernehmen, doch auch Dieses verstummte mit der Zeit.
    Nach etwa einer halben Stunde kam er an seinem Ziel an...die Telefonzelle, an der er den bericht abgeben sollte. In der Zelle angekommen, nahm er den Hörer ab, blickte nach Links und nach Rechts und fing an eine Nummer zu wählen. Dann kamen die Fragen, die er mittlerweile ja schon kannte. Dann legte er den Bericht hin, stieg wieder in sein Auto ein und fuhr davon. Ohne stehen zu bleiben oder zurückzublicken.
    TQ hatte Angst, etwas falsch zu machen und so seine Familie zu verlieren...

    3 Stunden Fahrt war die Strecke diesmal. Die Telefonzellen wechselten jedes mal...
    Kefka musste kochen vor Wut, TQ war ja immerhin schon 'nen Monat oder länger nicht mehr aufgetaucht. Er musste einen weg finden mit ihm Kontakt aufzunehmen. Dann kam ihm eine Idee, er gab Gas und fuhr in Richtung Talster City Stadtzentrum

    Nach einiger Zeit war er angekommen. Er suchte hastig nach einem Internet-Café. Nach 10 Minuten gab er auf und fragte einen der jungen Leute danach. "Jo Alter, dort vorne um die Ecke - also links findste eine" sprach der Typ und spuckte dabei auf den Boden. "Thanks Bro" erwiderte TQ, um nicht irgendwie unnötig dumm dazustehen .Er ging nach der Wegbeschreibung des jungen und kam dann am "Black Cherry Café" an, wo er gleich nach einem freien PC suchte.
    Schliesslich fand er einen ganz hinten in einer kleinen Ecke. Hastig setzte er sich hin und öffnete seinen Messenger, mit dem er mit Kefka immer im Kontakt blieb wenn das Handynetz mal streikte. Zuerst kam ihm die unangenehme Nachricht "Sie haben 273 neue Mails" entgegen, die er gleich schloss und nach Kefkas Kontaktadresse suchte. Letztendlich fand er sie und schrieb Kefka gleich an.
    Nach etlichen Zeilen in Capslock und roter Farbe erzählte TQ Kefka von dem kleinen Zwischenfall, und dass er fürs erste für Kefka aufhören musste.
    Die nächste Nachricht dauerte etwas. Dann entgegnete Kefka nur mit einem "Ist gut, meld dich mal öfters..." bevor er offline ging. TQ schloss den Messenger, löschte sogleich die Cookies vom PC und machte sich wieder aus dem Staub...
    Das Problem hätte er mal erledigt. Dann setzte er sich wieder in seinen kleinen, roten Pkw und düste los in Richtung ASP-Hauptzentrale...


    DJ n:
    Als DJ n erneut erwachte, brüllte ihm ein höllischer Schmerz in seinem Kopf entgegen und nachdem sich der Schmerz wieder gelegt hatte, kehrte die heillose Verwirrung wieder in seinen Geist zurück und die letzten Worte des Paten, die ihn ebenso hart getroffen hatten, wie das enttäuschte Kopfschütteln Dark Soldiers: „Ich will dich nie wieder sehen“. Allein bei dem Gedanken daran, mit welch einer Verachtung sein Pate, dem er so viele Jahre lang rückhaltlos gedient hatte, diese Worte beinahe ausgespieen hatte, erfüllte DJ n mit einer seltsamen Traurigkeit, doch zugleich mischte sich auch Zorn darunter, als er an den höhnisch-triumphalen Blick von Scavenger dachte und an die Genugtuung in seinen Augen, als Repko und der Pate selbst auf ihn eingeschlagen hatten. >>Der bekommt noch sein Fett weg, dem wird das Grinsen noch vergehen, wenn ich mit ihm fertig bin…<< dachte DJ n und für einen Moment lang hatte er das schwache Bild vor Augen, wie er den Kopf Scavengers mit einem kräftigen Ruck um 180° drehte und ihn damit ins Jenseits schickte. Eine Woge der Zufriedenheit breitete sich in DJ n aus, als das Bild des toten Scavenger plötzlich durch das Bild seines Paten abgelöst wurde, der ihn ansah, die Augen außerhalb des Hut Schattens lagen und ihn vorwurfsvoll und verächtlich anstarrten. „Ich will dich nie wieder sehen.“ hallten die Worte aus dem Mund des Paten, bevor sich auch sein Kopf um 180° drehte und die Augen einen glasigen Ausdruck annahmen.
    Erschrocken von diesem Bild riss DJ n die Augen auf und hätte um ein Haar aufgeschrieen, als er Scavenger erblickte, der flankiert von Dark Soldier und Ruffy, neben seiner Pritsche stand.
    „Sprichst du immer so viel im Schlaf?“ fragte Scavenger und seine schmalen Lippen kräuselten sich zu einem höhnischen Grinsen. DJ n schwieg und versuchte Scavenger gleichgültig und kalt anzusehen. Scavenger ließ sich davon scheinbar nicht davon einschüchtern und beugte sich stattdessen zu DJ n herunter und kam so nahe an ihn heran, dass DJ n seinen Atem an seinem Ohr fühlen konnte. „Ich weiß zwar nicht, was der Don mit dir vor hat, du Bastard, aber ich hoffe, dass er dich für deinen Verrat an deinen gelben Eiern aufhängt.“ flüsterte Scavenger und lachte leise und boshaft. In DJ n begann es zu brodeln, jedoch zwang er sich zur Ruhe und antwortete ebenso leise: „Was der Don mit mir macht, ist mir egal, doch auch er wird mir einen letzten Wunsch nicht verwähren und dieser Wunsch wird deinen Tod besiegeln.“.
    Für einen Moment wusste Scavenger nicht, wie er mit dieser Aussage umgehen sollte, schwieg für einige Sekunden, brach dann in ein lautes Lachen aus und schlug DJ n ohne Vorwarnung in den Magen. Wieder brannte der Schmerz in den Eingeweiden des Asiaten und als er sich gelegt hatte sagte Scavenger: „Du hast Glück, denn der Don hat momentan noch einige wichtigere Probleme als einen Verräter wie dich. Er wird sich irgendwann später mit dir befassen.“. Mit diesen Worten verließ Scavenger den Raum gefolgt von Ruffy. Dark Soldier hingegen blieb allein im Schatten zurück und rührte sich nicht.
    Einige Zeit lang sah es so aus, als wolle er so für die Ewigkeit dort stehen bleiben, doch als DJ n ihn ansprach, reagierte er. „Warum bist du noch hier?“ fragte DJ n und konnte einen betrübten Tonfall nicht unterdrücken. Er wusste innerlich, wie sehr er den jungen Mann enttäuscht haben musste. „Ich… ich wollte es von dir selbst hören.“ begann Dark Soldier und trat aus dem Schatten heraus und nährte sich DJ ns Lager. In seinen Augen lag ein fragender Ausdruck. „Hast du es wirklich getan? Hast du wirklich die Mafia verraten und bist ein Spion der Triaden?“. Dark Soldier war nun direkt bei DJ n angelangt und sah nun auf ihn herab, wie Scavenger zuvor, nur verspürte DJ n dieses mal das Bedürfnis, zu antworten. „Nein. Ich habe die Mafia, den Don, nicht verraten. Dafür stehe ich zu lange in seinen Diensten… dafür schulde ich dem alten Mann viel zu viel.“. DJ ns Augen füllten sich plötzlich und ohne, dass er es kontrollieren konnte, mit Tränen. Der Schmerz, den die Worte des Paten in ihm ausgelöst hatten, war doch größer, als er sich selbst eingestehen wollte.
    Dark Soldier musterte DJ n fragend, mit sichtlicher Skepsis, jedoch glaubte DJ n einen Funken von Glauben in seinen Augen zu erkennen. „Aber was hattest du bei den Triaden zu suchen?“ fragte Dark Soldier und er schien sich alle Mühe zu geben, mit fester Stimme zu sprechen. „Wenn ich das nur selber wüsste…“ begann DJ n als plötzlich, mit der Gewalt eines Boxschlages von Mike Tyson, die Erinnerungen auf ihn eindrangen. Er erinnerte sich daran, mit Xander geflohen zu sein, wie er ihn zur ASP bringen wollte, wie sie plötzlich von den Triaden überrascht wurden und wie er von Genji KO geschlagen wurde. „Ich… ich wurde von ihnen… entführt… ich sollte den Plan des Paten umsetzen und Xander frei lassen. Er sollte eine Art Köder darstellen, um die ASP zu kriegen. Auf dem Weg zur Zentrale der ASP wurden wir von den Triaden angegriffen… als ich wieder zu mir kam, war ich bei ihnen… sie haben neue Führerinnen… die Zwillingsschwestern von Asuka-Chan…“ sprudelte DJ n los. Warum fiel ihm alles jetzt erst wieder ein? Warum hatte er all dies nicht dem Don erzählt? Und war es jetzt zu spät, ihm das alles zu erzählen? Nein, er würde es für einen kläglichen Versuch halten, sein Leben zu retten.
    Dark Soldier schien verwirrt in Anbetracht all der neuen Dinge, die ihm DJ n erzählte. Seinem forschenden Blick war dem Blick eines verwirrten Kindes gewichen, dem zum ersten mal der Unterschied zwischen „gut“ und „böse“ erklärt wurde. Vieles drehte sich in seinem Kopf, wem sollte er glauben?
    Plötzlich zog Dark Soldier aus der Innentasche seines Anzuges ein großes Klappmesser hervor. „Halt still“ befahl er leise und kniete sich zu DJ n herunter. Dem Asiaten wurde abwechselnd heiß und kalt. >>Will der Junge mich jetzt umbringen?<< schoss ihm durch den Kopf und er machte sich schon seelisch darauf gefasst, den kalten Stahl in seinem Körper zu fühlen. Doch nichts geschah. Stattdessen machte sich Dark Soldier an den Fesseln DJ ns zu schaffen. Er schnitt und schnitt, jede Fessel nur knapp bis zur Hälfte durch. „Das müsste reichen, damit du deine Hände frei bekommst. Den Rest musst du machen.“ erklärte Dark Soldier hastig flüsternd und warf einen panischen Blick zur Tür. Noch immer verwirrt starrte DJ n den Jungen mit der Narbe im Gesicht an. „Nun mach schon, verdammte Scheiße!“ fluchte Dark Soldier leise und gestikulierte heftig vor DJ ns Nase herum. Als wäre dieser aus einer Trance erwacht, begann dieser an den Fesseln zu zerren und zu reißen, bis endlich der Widerstand nachließ und das Seil seine Hände frei gab. So schnell es ihm seine Haltung erlaubte, machte sich DJ n auch an den anderen Fesseln zu schaffen und nach guten fünf Minuten konnte er endlich auch die Fesseln an seinen Füßen lösen.
    Nachdem sich DJ n langsam von der Pritsche erhoben hatte, dabei erstmal kurz in Schwanken gekommen war und nach wenigen Augenblicken wieder sicher stand, wandte er sich Dark Soldier zu. Dieser jedoch kam ihm zuvor und sagte: „Los. Mach das mit mir, was du bei unserer ersten Begegnung gemacht hast. Dieses Ding mit dem Nacken oder so. Oder schlag mich schnell KO. Los doch, es könnte jeden Moment jemand kommen und dann sind wir beide am Arsch!“. DJ n empfand in dem Moment, als er den Ausdruck Dark Soldiers sah, höchsten Respekt und sogar Ehrfurcht vor diesem jungen Mann.
    Ohne ein Wort zu sagen nickte DJ n, stellte sich hinter Dark Soldier und hob die Hand zum Schlag. „Danke für deine Hilfe. Du hast was gut bei mir.“ flüsterte DJ n und ließ die Hand schnell und hart nieder sinken. Präzise fand sie ihr Ziel und bevor Dark Soldier zu Boden sinken konnte, hatte DJ n seinen Arm schon um die Taille des jungen Mannes geschlungen und ihn abgefangen. Behutsam legte er ihn auf die Pritsche und besah ihn noch kurz. Dann wandte er sich um und verließ den Raum vorsichtig durch die Tür.
    Auf dem Gang herrschte Totenstille, niemand war zu sehen. DJ n schlich so schnell er konnte durch die sterilen Gänge in Richtung seines Zimmers. Er wollte noch sein Katana holen, bevor er die Flucht antrat.
    Glücklicherweise begegnete ihm niemand und ohne Probleme gelangte DJ n in sein Zimmer. Wie DJ n erwartet hatte, fand er alles in wüster Unordnung vor. Don Göfla hatte, wie es üblich war, eine Durchsuchung des Quartiers des Verräters angeordnet. Damals war es bei Xander nichts anderes gewesen.
    Alles lag quer auf dem Boden oder dem Bett verstreut, einzig seine Trainingsgeräte und sein Katana waren unberührt geblieben. Behutsam hob DJ n das Schwert samt Scheide aus der Halterung auf dem Regal und ließ die Waffe unter seinem Mantel verschwinden, den er vom Boden aufgelesen hatte und auf dem scheinbar achtlos herum getrampelt worden war; doch um die ungebührliche Behandlung seiner Kleidung machte sich DJ n keine Gedanken, für ihn zählte im Moment nur noch die Flucht.
    Auch auf seinem Weg zum Ausgang aus der ehemaligen Irrenanstalt traf er auf keinen Mafiosi und selbst als er draußen in die untergehende Sonne trat, war keine Menschenseele zu finden. So lief DJ n so schnell er konnte auf das große Tor zu, kletterte geschickt über die Mauer und rannte die Straßen hinunter, bis er sich einige hundert Meter von der Anstalt weg einen parkenden Wagen „lieh“ und in Richtung Hafen fuhr. Der Hafen, der einzige Ort, an dem man ihn nun noch aufnehmen würde…

    In seinem Büro saß Göfla mit einem großen Glas schwarzen Rums in der Hand vor einem Monitor und beobachtete, wie Dark Soldier auf der Liege im Verhörraum lag und wie DJ n behände über die Mauer aus der Anstalt entkam. Es lief alles genau so, wie er es sich ausgemalt hatte. „Wollen wir doch mal sehen, mein alter Freund, ob du mir noch immer treu bist oder ob ich mich doch in dir geirrt habe…“ murmelte der alte Mann und nippte an seinem Rum.


    Yoshi Green:
    Wieder standen die drei Gangster aufgereiht wie eine Perlenketten in dem dunklen Büro und starrten auf den massiven Schreibtisch, hinter dem sich eine Silhouette gerade vor Lachen krümmte.
    „Habt ihr das gesehen?“, brüllte sie und lachte noch lauter, „Habt ihr das auch gerade im Fernsehen gesehen? Dieser Tank... WUMM! Und weg war er! So geil, so etwas hab ich in meiner langen Karriere als Terrorspezialist noch nie gesehen.
    Ein Großbrand! Ein richtiger Flächenbrand. Fast das gesamte Industrie Viertel ist betroffen!“
    Dhan und Pulsedriver schauten sich unbehaglich an und auch Manafreak sah nicht so aus, als würde er sich in seiner Haut wohl fühlen.
    „Ich glaube wir werden in die Geschichte eingehen. Ja, noch in Jahrzehnten, ach was rede ich, in Jahrhunderten wird man sich noch an uns erinnern. Als die Gruppe, die es schaffte, die Industrie von Talster City zu zerstören.“
    Schlagartig wurde Pulsedriver bewusst, dass sein Chef gerade durchdrehte. Er wurde größenwahnsinnig, dabei hätte eigentlich jeder so eine Katastrophe verursachen können. Mit ihren ganzen Chemikalien und Gasen waren die „weißen Firmen“ an und für sich schon eine nicht zu unterschätzende Gefahr, aber dicht beieinander gedrängt, bildeten sie ein wirklich gefährliches Pulverfass.
    Wenn hier ein Funken sprühte, nun ja, die Auswirkungen konnte man gerade auf den großen Nachrichtenkanälen des Landes verfolgen.
    Zwar hatten die Feuerwehrmänner ein Ausbreiten der Flammen mit ihren Löschflugzeugen verhindern können, aber es erschien einfach unmöglich, diese gewaltigen Massen an flüssigen Brennstoff noch löschen zu können. Alles was sie tun konnten, war das Feuer kontrolliert abbrennen zu lassen.
    Viele Firmen verloren durch diese Katastrophe eine ihrer wichtigsten Produktions- und Forschungseinrichtungen.
    Die wirtschaftlichen Folgen waren noch gar nicht abzuschätzen, aber Experten sprachen von einem herben Rückschlag und gewaltige finanzielle Einbußen für die Stadt.
    Das irre Kichern beruhigte sich und die unheimliche Stille riss Pulsedriver wieder aus seinen Gedanken.
    „Ja, wir werden Geschichte schreiben, aber etwas fehlt noch, bevor wir endgültig unsterblich werden, bleibt noch etwas zu tun. Sag mir Dhan, was fehlt uns noch, zum vollkommenen Glück?“
    Dhan stand da wie erstarrt. Woher sollte er wissen, was Cyberdragon plante?
    „Ich habe keine Ahnung, Mister“, sagte er.
    Als der Mann hinter dem Schreibtisch fortfuhr gluckste seine Stimme geradezu vor Lachen und Vorfreude.
    „Du hast keine Ahnung, du weißt es wirklich nicht? Nun, wenn man in die Geschichtsbücher eingehen will, möchte man natürlich nicht nur seine Taten sondern auch seinen Namen wieder finden. Bislang hat keiner eine Ahnung, wer hinter dem Anschlag steckt, aber das nützt uns nichts.“
    „Aber Mister Cyberdragon“, fuhr Manafreak erregt dazwischen, „Sie hatten uns doch eindeutig dazu aufgefordert diskret vorzugehen. Unsere Anwesenheit sollte geheim bleiben. Ich verstehe nicht, wie sie jetzt....“
    „Sei ruhig. Ich weiß, was ich gesagt habe und ich habe meine Pläne geändert. Vertraue mir einfach. Es ist nötig, dass wir uns zu erkennen geben und ich habe auch genau das passende Mittel dafür.“
    Allen Dreien jagte ein Schauer den Rücken hinunter, als Cyberdragon auf einmal ins Dunkel hineinlächelte und das Licht auf seinen vielen Goldzähnen schimmerte. Ein so diabolisches Lächeln hatte noch keiner der Gangster je gesehen und auf einmal verspürten sie, die sonst so hart und abgebrüht waren, eine unerklärliche Angst vor ihrem Arbeitgeber.
    „Das ist die Hölle“, dachte Pulsedriver, „Ich muss in der Hölle sein, kein Mensch lässt sich so etwas einfallen.“

    DJ n fuhr langsam durch die verlassenen Straßen zwischen den Lagerhäusern des Hafens. Er wusste nicht, wo sich die Triaden versteckt hielten und er wusste noch weniger, was er tun sollte, wenn er sie gefunden hatte.
    Sollte er sich den Triaden anschließen und die Mafia ans Messer liefern? Dann könnte er leicht seine Rachegelüste an Scavenger stillen. Aber andererseits war es die Treue zu seinem Don, die DJ n hatte zurückkehren lassen. Es erschien ihm falsch sie jetzt auf einmal zu verraten.
    Andererseits wagte er es nicht, ein doppeltes Spiel zu spielen und letztendlich die Triaden, als Zeichen seiner Treue zur Mafia, zu vernichten. Wenn er sich auch nur den kleinsten Fehler erlaubte, war sein Leben keinen Cent mehr wert. Die beiden größten kriminellen Organisationen würden ihn jagen. Selbst DJ n war nicht so vermessen zu glauben auch nur den Hauch eine Überlebenschance zu haben.
    Wer es auch drehte und wendete, er wusste einfach nicht was er tun sollte. Davonlaufen erschien ihn die einzige vernünftige Alternative, aber hier meldete sich sein Stolz zu Wort. „Weglaufen tun nur die Feiglinge“ hallte die Stimme seines Meisters durch den Kopf.
    „Ich bin nicht feige!“, dachte DJ n, „Aber helft mir Meister, was soll ich tun?“
    Der Wagen bog um die Ecke und auf einmal erblickte er eine Lagerhalle in der Licht brannte. Um diese Uhrzeit? Das konnte sicher nicht mit rechten Dingen zu gehen und auf einmal erkannte der Asiat, das dies ein Zeichen war. Er war am Ziel.
    Leise stieg er aus, sein Schwert immer noch unter dem Mantel verborgen, die rechte Hand ruhte auf dem Griff.
    Vorsichtig spähte DJ n durch ein Fenster in die Lagerhalle und was er da drin sah, hätte er in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet.
    Den jungen Mann, der da vor mehreren Computern hockte hatte er zwar nur ein paar Mal gesehen, aber er erkannte ihn trotzdem wieder.

    In etwas zur selben Zeit betrat ein Krankenpfleger das Zimmer von Xander. Das heißt, betreten ist eigentlich noch zu freundlich ausgedrückt. Er stürzte geradezu ins Zimmer, dass die Tür gegen die Wand schlug und Xander vor Schreck sein Buch wegwarf, in dem er gerade gelesen hatte.
    „Gute Väter – schlechte Väter: Ein Ratgeber für angehende Papas“ von C. Elen verfehlte nur knapp die Wasserflasche auf dem Nachttisch und landete sanft in dem, Gott sein Dank, gelehrten Papierkorb.
    „Mister Xander, kommen sie schnell“, rief der Pfleger und war schon dabei dem Patienten die Schlappen hinzustellen. „Sie müssen mit mir nach unten in den zweiten Stock fahren!“
    „Was erlauben sie sich eigentlich, können sie denn nicht normale anklopfen wie jeder Andere auch? Und lassen sie meine Schuhe in Ruhe. Warum soll ich denn überhaupt mitkommen und wieso in den zweiten Stock...“, plötzlich verstummte Xander. Siedendheiß fiel ihm ein, dass im zweiten Stock der Kreissaal lag.
    Blitzschnell war er aus dem Bett und schlüpfte in seine Schuhe. Den Krankenpfleger hinter sich herziehend rannte er den Gang entlang zu den Fahrstühlen.
    Natürlich war gerade keiner da, nervös trat er von einem Fuß auf den Anderen. „Geht das denn nicht schneller?“


    DJ n

  7. #47
    Und zum Abend hin wieder was zum genießen. Ich präsentiere eine Episode von GL 2 geschrieben von Repko!

    "Bitte beruhigen Sie sich wieder, Sie wissen ja gar nicht, was Sie da sagen.", sagte Dr. Square in beruhigendem Ton. Delaware, der sich schnaubend gegen die zwei Krankenpfleger, die ihn kraftvoll gegen die Wand pressten, zu wehren versuchte antwortete ein weiteres Mal: "Es geht um Leben und Tod. Ich weiß sehr wohl, was ich sage, Sie verstehen es nur nicht." Square verdrehte die Augen. "Verstehen Sie doch. Ich kann Sie hier nicht einfach gehen lassen.", sagte dieser.
    "Sobald Kommissar Ete Zeit findet, wird er hier herkommen.“ Delaware gelang ein kräftiger Schlag gegen den Unterkiefer eines der Krankenpfleger. Dessen Kopf wedelte kraftvoll herum. Square war wie versteinert, als er sah, dass der Krankenpfleger die Augen verdrehte und zu Boden sackte. „Bis dahin wird es wohl zu spät sein.“, schrie Delaware, während er sich mit beiden Armen des zweiten Krankenpflegers entledigte, der kurzerhand klein bei gab.
    Mit wutverzerrter Miene schritt er auf den Chefarzt der Klinik zu, der mit ängstlichem Gesicht zurückwich. Delaware blieb etwa einen halben Meter vor Square stehen und packte ihn am Kragen.
    „Wie weit ist es von hier nach Talster City?“, flüsterte er durch seine Zähne hindurch. Square versuchte seine Stimme zu finden.
    „E-etwa v-v-viezig Meilen.“, stotterte er, seine Augen groß wie Untertassen. Delaware legte den Kopf seitlich und musterte das angespannte Gesicht des älteren Mannes. „Gut. Sie werden jetzt tun, was ich Ihnen sage.“

    Es handelte sich nur um eine sehr kleine Baracke, in der normalerweise Schiffswerkzeug aufbewahrt wurde. Neben zwei sehr dicken Kerzen und einer schmutzigen Glühbirne wurde der Raum nur noch vom bläulichen Flimmern des Computermonitors beleuchtet. Es stank erbärmlich nach Verwesung und dem Schimmel, der sich in der Feuchtigkeit der Wände angesammelt hatte.
    Doch Yoshi Green hatte sich inzwischen daran gewöhnt. Seit nunmehr zwei Wochen hatte er diese Hütte nicht verlassen. Regelmäßig kam jemand vorbei, ihn mit Essen zu versorgen, er schlief in einer zerbrochenen Nussschale, die mit einer Plane ausgelegt war.
    Seine Augen waren mehr rot als weiß und tränten unter den Augenlidern, die schlaff nach unten hingen. Seine dunkelblonden Haare waren zerzaust und standen in fettigen Strähnen in alle Richtungen ab. An seinen dürren Wangen zeichneten sich staubverkrustete Bartstoppeln an.
    Als DJ n den Hacker zuletzt gesehen hatte, hatte dieser saubere Blue Jeans und ein kariertes Hemd getragen und hatte einen recht galanten Eindruck gemacht. Die Person die nun vor dem PC saß erinnerte nur noch ein wenig an den einstigen YoshiGreen, der sich eigentlich noch im Zeugenschutzprogramm befand. Etwas musste faul sein, das war DJ n sofort klar.
    Yoshis Finger waren ein wenig angeschwollen. Erst vor einer Stunde waren die Schwestern Asuka Chans bei ihm gewesen und hatten ihm aufgetragen, herauszufinden wer das Feuer im Industriegebiet gelegt hatte. Seitdem war er damit beschäftigt in den FBI-Computern herumzustöbern, bislang ohne erwähnenswertes Ergebnis. Er lies einen Moment von der Tastatur ab, um seine Brille an seinem schmutzigen Overall zu putzen.
    Plötzlich vernahm er ein Klicken an der kleinen Holztüre. ‚Endlich wieder was zu Essen’ war sein erster Gedanke, als er hoffnungsvoll den Kopf zur Türe wandte. Er stand auf und trat gemachen Schrittes an sie heran, als sich der Riegel plötzlich aus dem Schloss löste und die Türe aufflog und gegen die nebenstehende Wand knallte. Doch in der Türe stand nicht wie üblich Rübe, mit einer Einkaufstüte unter dem Arm sondern ein großer Asiate, der ein Katana an seiner Seite hielt und mit einem Satz in der Baracke stand und die Türe wieder verriegelt hatte.
    Yoshi Green erkannte den Mann sofort. Es war DJ n. DJ n von der Spam Mafia, wegen der er in das Zeugenschutzprogramm gekommen war. Ängstlich sprang er zurück, stolperte über einen herumliegenden Enterstab. Plötzlich stand DJ n über ihm und packte ihn mit seiner Hand an der Schulter. „B-Bitte.“, flehte Yoshi. „Wir k-k-können das doch a-a-auch bere-eden. I-ich wollte euch doch keine Probleme machen.“, haspelte er nervös und erinnerte sich zurück an den Tag, an dem DragonThorm und Sartek sein Haus zuerst kurz- und kleingeschlagen und anschließend angezündet hatten. Als DJ n den Druck auf seine Schulter erhöhte kniff Yoshi ängstlich die Augen zusammen und wartete darauf, dass ihm das Genick gebrochen wurde.
    Doch er wartete vergebens. Stattdessen zog ihn DJ n zu sich hinauf und blickte ihm in das schmutzige Gesicht.
    „Sie sehen aber gar nicht gut aus, Mister Green.“, sagte er und schob Yoshi sanft zurück auf seinen Stuhl. Dieser öffnete verdutzt wieder die Augen. Es folgte ein kurzes Schweigen.
    „Also, was tust du hier?“, fragte DJ n streng. Yoshi dachte kurz nach. „Ich... wohne hier.“, war seine zögerliche Antwort. DJ n sah sich um. Als erstes fiel ihm ein großer Eimer in der Ecke auf, von dem ein widerlicher Gestank ausging und über dem bereits Fliegen kreisten. Er verzog angewidert das Gesicht, als sich sein Blick wieder auf Yoshi richtete, der sich allem Anschein nach seit Tagen nicht mehr gewaschen hatte.
    „Was tust du hier?“, wiederholte DJ n und zeigte auf den Monitor. Yoshi drehte sich langsam um und merkte, dass er nun wohl an die Wahrheit gebunden war.
    „Ich... Die Triaden... Sie haben mich gezwungen....“, begann er. „Ich muss für sie polizeiliche Informationen sammeln. Sie würden mich sonst umbringen.“, stammelte er und schien kurz vor einem Zusammenbruch zu sein.
    DJ n verpürte einen leichten Anflug von Mitleid, als er sich den schmutzigen, abgemagerten Mann ansah, der in einer kleinen Baracke gefangen war.
    „Wieso gehst du nicht einfach zur Polizei?“, fragte DJ n. „Du bist doch sowieso noch im Schutzprogramm.“ Yoshi senkte seinen Blick.
    „Das ist es ja. Ich habe mich in einem Internet-Café an einen Computer gesetzt und von dort meine komplette Akte bei der Polizei gelöscht.“ DJ n unterbrach ihn als er glaubte, Yoshi würde in Tränen ausbrechen.
    „Ich kann dir helfen, Yoshi.“, sagte er. „Aber dann musst du mir helfen.“ Yoshi richtete seinen Kopf wieder auf. Der Mann, von dem er eben noch geglaubt hatte, er würde ihn umbringen wollte ihn nun retten.
    „Du musst allerdings noch ein Bisschen durchhalten. Können wir irgendwie in Kontakt bleiben, ohne dass ich herkommen muss?“
    Yoshi überlegte kurz. „Es gibt da ein Gästebuch, mit dem ich mich früher mit Hacker-Kollegen verständigt habe.“, sagte er schließlich. „Es ist erreichbar unter ‚www this is my love Punkt com’“ „This is my love.”, rezitierte DJ n.
    “Gut, ich werde mich wohl bald bei dir melden.”, sagte er und ging zur Türe hin.
    „Äh.“, setzte Yoshi an. DJ n drehte sich langsam um. „Könntest du mir... etwas zu Essen besorgen?“, fragte er verlegen.
    DJ n grinste und nickte, während er die Hütte verließ.

  8. #48
    Und weiter gehts. Mit DJ n und.... SCHON WIEDER ICH? !

    DJ n:
    Obwohl der Besuch der Triaden schon einige Tage her war, war Ghost noch immer gezwungen, eine Halskrause zu tragen. Der bullige Chinese hatte ihm doch tatsächlich mehrere Halswirbel verrenkt und das mit bloßen Händen. Mit diesen Triaden war nicht zu spaßen, soviel war Ghost mittlerweile klar geworden.
    Doch ebenso wenig sollte man es sich nicht mit der Spam Mafia und ihren Paten Don Göfla verscherzen, vor allem wenn man schon sei etlichen Jahren für ihn und seine Organisation die Finanzen geregelt hat und dafür sorgte, dass immer genügend Geld in der Kasse der Mafia vorhanden war.
    Daher starrte Ghost mit gemischten Gefühlen auf den Zettel, auf dem in ordentlicher Handschrift eine Zahlenfolge aufgeschrieben worden war. „Das ist die Kontonummer, auf der sie nach und nach die kompletten Finanzen der Spam Mafia transferieren werden.“ hatte der bullige Chinese, Manga-Protector war sein Name gewesen, gesagt, nachdem er Ghost aus seiner Umklammerung entlassen hatte und sein schweigsamer Partner das Gewehr wieder unter seinen Mantel gesteckt hatte. „Wir haben uns schon mal die Freiheit genommen und in ihren Unterlagen bezüglich der Mafia etwas herumgestöbert.“ hatte dann plötzlich der Mann mit dem langen Mantel gesagt und ein dünnes Grinsen aufgesetzt. „Daher wissen wir auch über die genaue Höhe des ’Familienvermögens’ bescheid. Sollten wir nicht innerhalb der nächsten 72 Stunden die komplette Summe, abzüglich einer kleinen Provision für sie in Höhe von 3%, auf unserem Konto finden, werden wir sie wieder besuchen.“. Der Mann im langen Mantel kam näher an den Tisch heran und beugte sich zu Ghost herüber, so dass ihre Gesichter beinahe einander berührten. Eine dünne Alkoholfahne schlug Ghost bei jedem Wort des Mannes, der einen russischen Akzent hatte, entgegen. „Und dieser Besuch wird nicht so glimpflich verlaufen, wie der jetzige.“ flüsterte der Mann mit einem bedrohlichen Ton; Ghost lief ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Jedoch schaffte er es, genügend Ruhe in seine Stimme zu legen, als er sagte: „Aber… aber was ist, wenn Don Göfla dahinter kommt und mich zur Rechenschaft zieht? Wer garantiert für meine Sicherheit?“. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Chinesen und des Mannes mit dem russischen Akzent aus. „Lassen sie das einfach unsere Sorge sein. Erledigen sie nur ihren Auftrag.“. Mit diesen Worten waren die beiden aus dem Büro verschwunden.
    Seit dem waren 2 Tage vergangen und Ghost hatte noch nicht einmal annährend die Hälfte des Vermögens auf das Konto der Triaden überwiesen. Zwar war Ghost ein Meister, wenn es darum ging, gewisse finanzielle Aktivitäten so verschleiert wie möglich zu halten, doch beim umgekehrten Weg, die verschleierten Finanzen wieder ans Tageslicht zu bringen und das Kapital wieder wandern zu lassen, das war nicht seine starke Seite. Langsam bekam er es mit der Angst zu tun, denn die Zeit schien zwischen seinen Fingern wie Sand zu verrinnen und im Nu würden auch seine letzten 24 Stunden abgelaufen sein und dann würden sich die Triaden mit ihm befassen; vorausgesetzt, die Spam Mafia käme ihnen nicht zuvor. Ein so drastischer Einschnitt in den Finanzmitteln der Spam Mafia würde dem Don sicher nicht verborgen bleiben und dann ging es Ghost an den Kragen.
    Mit zwei Fingern begann Ghost seine Schläfen zu massieren. Ihm musste etwas einfallen, wie er sich aus dieser Miesere befreien konnte. Plötzlich meldete sich der Summer auf seinem Tisch. „Sir, hier sind zwei Männer, die mit ihnen sprechen wollen. Sie sagen, es sei wichtig.“ sagte die Frauenstimme aus der Gegensprechanlage. Ghost starrte einige Sekunden auf den kleinen Kasten auf seinem Schreibtisch. Dann antwortete er endlich, bemüht, so wie immer zu klingen: „Sagen sie den Herren, sie können sofort eintreten. Ich muss nur noch… kurz was erledigen.“. „Wie sie wünschen.“. Die Anlage ging mit einem leisen Knacken aus und Ghost begann, wie verrückt, ein Schlüsselbund aus seiner Hosentasche zu ziehen und daran einen Schlüssel zu suchen. Als er den gesuchten Schlüssel in der Hand hatte, es war ein kleiner silberner Schlüssel, steckte er diesen rasch in das Schloss seiner obersten Schreibtischschublade und nachdem er den Schlüssel gedreht hatte, riss er die Schublade beinahe heraus. In ihr fand Ghost einen glänzenden Revolver und eine kleine Schachtel mit Patronen darin.
    Mit einer schnellen Bewegung ließ Ghost die Trommel des Revolvers aufschnappen und beinahe panisch begann er, in die leeren Kabinen die Kugeln zu füllen. Als alle Kabinen gefüllt waren, ließ er die Trommel wieder einrasten und den Revolver in der rechten Jackentasche verschwinden. Danach schloss er die Schublade und setzte sich in den Sessel. In aller Ruhe betätigte er den Knopf der Gegensprechanlage. „Die Herren können reinkommen.“ sagte er mit gekünstelter Ruhe; kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn und sein Herzschlag musste mehr als Zehn mal so schnell sein, wie sonst.
    Die Tür seines Büros ging auf und drei Männer traten ein. Es waren nicht, wie Ghost gefürchtet hatte, die Triaden. Die drei Männer waren allesamt in dunkle Anzüge gekleidet. Einer von ihnen hatte graues Haar, dass ordentlich zurückgekämmt war und rauchte eine dicke Zigarre. Ein anderer war recht dünn, hoch gewachsen und hatte einen Ausdruck in den Augen, der Ghost das Blut in den Andern gefrieren ließ.
    Als Ghost seinen Blick auf den Dritten richtete, stockte ihm der Atem. Es war jener Mann, der seiner Zeit mit Don Göfla bei ihm gewesen war. Zwar wusste Ghost nicht mehr, wie der Pate ihn genannt hatte, jedoch war ihm klar, dass es sich bei ihm um ein hohes Tier der Mafia handelte.
    „Mister Ghost.“ sagte der Mann mit den braunen Haaren, der Ghost so bekannt vorkam. „Sie wissen wahrscheinlich, wer mich schickt?“. Natürlich wusste er es. „Don Göfla schätze ich.“ antwortete Ghost betont ruhig. Seltsamer weise hatte sich sein Puls wieder verlangsamt und der Schweiß war verschwunden. „Sehr richtig. Haben sie eine Ahnung, warum er mich zu ihnen schickt?“ fragte der Mann. Ghost zuckte mit den Achseln. „Keine Idee.“. Der Mann mit den braunen Haaren war den Kopf in den Nacken und lachte kurz auf. Als er Ghost wieder ansah, drückte sein Blick mehr Verachtung und Kälte aus, als Ghost jemals bei einem Menschen gesehen hatte. Schnellen Schrittes kam er näher, gefolgt von den zwei anderen, und schlug beide Fäuste auf Ghost’s Schreibtisch. „Verarschen sie mich nicht, Mister Ghost. Das würde ihnen nicht gut bekommen!“ zischte der Mann. „Seit einigen Tagen vermissen wir horrende Summen auf unseren Konten, wissen sie das?“. Ghost schüttelte mit dem Kopf. Plötzlich schien er die Fähigkeit zu Sprechen verloren zu haben; dafür betastete er immer hektischer den Griff seines Revolvers in der Jackentasche und die Berührung beruhigte ihn irgendwie. „Und wissen sie noch was? Wir haben ein wenig nachgeforscht und wissen sie worauf wir gestoßen sind?“. Der Mann machte eine Kunstpause, bevor er Ghost anbrüllte: „DIE SUMMEN, DIE UNS FEHLEN, SIND DURCH SIE VON UNSEREN KONTEN TRANSFERIERT WORDEN UND IRGENDWO ANDERS HIN GEFLOSSEN! KÖNNEN SIE MIR DAS ERKLÄREN, MISTER GHOST?“. Ghost schüttelte den Kopf. Er wusste, dass diese Szenerie so oder so damit enden würde, dass er tot sein würde. Er hatte also nichts mehr zu verlieren. In einer schnellen, wenn auch leicht plumpen Bewegung fuhr Ghost aus seinem Sessel hoch und schubste den Mann mit den braunen Haaren von sich weg. Gleichzeitig wollte er den Revolver aus seiner Tasche ziehen, jedoch verfing sich die Waffe im Stoff der Tasche. Ghost zerrte mit mehr Kraft an dem Griff und nachdem ein kurzes Reißgeräusch ertönte, hielt Ghost seine Waffe in der Hand und zielte damit auf den Mann mit den braunen Haaren.
    Doch er war zu langsam gewesen. Der Kerl mit der Zigarre hatte seinerseits eine Automatikpistole gezogen und zielte damit auf den Kopf von Ghost, während der hagere Mann mit den kalten Augen den anderen hinter sich geschoben hatte und in einer Hand eine Pistole, in der anderen ein kleines Messer hielt. „Schlechte Aussichten für sie, Mister Ghost. Sehr schlechte Aussichten, wenn ich das mal so sagen darf.“ sagte der Mann mit den braunen Haaren. Auf seinem Gesicht spiegelte sich ein Grinsen wieder. „Es ist zwar äußerst bedauerlich, aber für Verräter wie sie haben wir keine Verwendung… das scheint ja zur Mode zu werden. Erst diese Missgeburt von Asiaten und jetzt auch noch der.“. Den letzten Teil hatte der Mann nur gemurmelt. „Macht ihn fertig, Jungs.“. Das war der letzte Satz, den Ghost who walks inside hörte, bevor sein Schädel durch mehrere Kugeln zerfetzt wurde und die Welt um ihn herum sich schwarz färbte…


    Repko:
    Mit einer warmen Papiertüte in der rechten Hand verließ DJ n "Chrischplak's", eine kleines Fastfood Etablissement in der Nähe des Piers. Die Hafengegend schien ausgestorben, bis auf die vollgestopften Hafenkneipen in denen die vielen Seemänner auf Landgang ihr Heimweh mit Bier und Schnaps ertränkten um sich anschließend die Köpfe einzuschlagen.
    Aus der Tüte entschwand ein strenger Geruch nach Frittierfett und ranzigem Fleisch. DJ n rümpfte die Nase und fragte sich wie es Menschen geben konnte, die sich von dieser Art Nahrung gerne ernährten.
    Das Gelächter, das Gebrüll, auch das Bersten von Holz und Glas, das aus den Hafenkneipen drang wurde immer leiser, je weiter DJ n zwischen die alten Lagerhäusern und Werften vordrang. Obwohl er keinen Verfolger befürchtete versuchte er, sich nach Möglichkeit im Schatten zu halten und das Knirschen des morschen Holzsteges leise zu halten. Die sanfte Meeresbriese, die die Wellen laut brausend gegen den Strand blies war ihm dabei eine wohlkommende Hilfe.
    Während er auf den Boden starrte schlenderte er um eine Ecke, und richtete seinen Blick erst wieder geradeaus, als er stimmen vernahm. In ein paar Metern Entfernung meinte er das Licht aus Yoshis Schuppen sehen zu können, doch etwas stimmte nicht. Die Türe war weit aufgerissen und im Inneren schien ein heftiger Streit zu toben.
    Mit einem Satz ging hinter einem großen Holzfass in Deckung und versuchte das Geschehen zu belauschen. Er hörte eine hohe Frauenstimme, die wie eine Furie zu schimpfen schien
    „Irgendwas muss doch mit der Türe passiert sein, wäre sie sonst in einem solchen Zustand?“, schrie die Stimme der Frau. DJ n versuchte krampfhaft, auch die Antwort zu verstehen, doch er hörte nur eine leise, abgehackte Stimme, vermutlich die Yoshis.
    „Lüg mich nicht an, du Wurm.“, schrie die Frauenstimme so abrupt, dass DJ n kurz aufschreckte. „Du bist sehr schlecht im Lügen und dein kläglicher Versuch ist eine Beleidigung für mich.“ Es folgte eine kurze Pause und DJ n riskierte einen Blick an dem Fass vorbei.
    Er sah Manga-Protector, der lässig im Türrahmen lehnte und in das Innere der Baracke starrte. Dahinter, in dessen Schatten stand eine weitere Gestalt mit dem Rücken zu DJ n, sodass es ihm sehr schwer fiel, die Person zu erkennen.
    Als das Gespräch wieder einsetzte hatte sich die Stimme der Frau wieder beruhigt sodass DJ n außer ein paar gedämpften Lauten in der Ferne nichts verstand.
    Plötzlich, ein Schrei. Ein Lauter, hoher und markerschütternder Schrei. DJ n presste schnell beide Hände an seine Ohren, als er merkte, das der Schrei von einer Quelle direkt neben ihm kommen musste. Als der Schrei plötzlich wieder verstummte drehte DJ n hastig den Kopf nach rechts und sah eine Möwe, die sich neben seiner Chrischplak’s-Tüte niedergelassen hatte und drauf und dran war, diese zu zerreißen. „Weg da.“, flüsterte DJ n und fuchtelte vor dem weißen Vogel mit der Hand herum, um kurz darauf seinen Fehler zu bemerken. Die Möwe flog sofort davon in Richtung Triaden, wieder ließ sie ihren grässlichen Schrei vernehmen.
    DJ n drehte seinen Kopf nun in die andere Richtung und sah, dass der Mann hinter Manga-Protector in seine Richtung starrte.
    Schnell nahm DJ n wieder Deckung ein, in der Hoffnung, man hätte ihn noch nicht bemerkt.
    „Hey, Manga. Ich glaub da hinten war was.“, sagte eine tiefe männliche Stimme, die DJ n sofort bekannt vorkam.
    „Dann sieh nach, Savage!“, gab Manga-Protector genervt zurück.
    Da kam es ihm plötzlich. Es war Savage. Der Savage, der seinen Meister getötet hatte. Der Savage, wegen dem er erst nach Talster City zurückgekommen war. Er schlug seinen Mantel zurück und legte Hand an sein Katana. Während er das feste Leder um den Griff spürte und tief Luft holte, brach ihm der kalte Schweiß aus. Nun, jetzt sofort konnte er seinen Meister rächen. Während er das hypnotische Knarren der Holzplanken näherkommen hörte ging ihm immer wieder ein Gedanke durch den Kopf. ‚Ein Sprung, nur ein kleiner Sprung, und dann Zustechen. Dann habe ich meinen Meister gerächt.’ Savage konnte noch höchstens vier Meter von ihm entfernt sein. Zum Glück stand das Fass auf einer leichten Anhöhe, sodass Savage nicht darüberblicken konnte.
    Doch er wusste auch, dass die Triaden vielleicht zahlreicher gekommen waren, als er vermutete und möglicherweise bewaffnet waren. Er hatte die Situation nicht überblicken können, somit wäre ein plötzlicher Angriff auf Savage sehr riskant sein können, außerdem würde er Yoshi in Gefahr bringen. „Schnelligkeit braucht nur der Narr.“, hatte ihm sein Meister immer gesagt. „Selbst ein Lahmer kann den Krieg gewinnen, wenn er das Schlachtfeld überblickt.“
    Doch welche andere Wahl blieb ihm als zu kämpfen, wenn Savage ihn entdeckte. Die Frauenstimme riss ihn wieder aus seinen Gedanken. „Was machst du da, du Affe?“, sagte diese genervt. Das Knarren der Holzplanken blieb mit einem Mal aus.
    „Oh... ich habe nur...“, sagte Savage, bevor er unterbrochen wurde. „Schon klar, du hast nur. Komm jetzt, ich will gehen.“
    Nach einem Kurzen Zögern setzten die lautstarken Schritte wieder ein, dennoch entfernten sie sich deutlich von ihm. Erleichtert und enttäuscht zugleich lehnte sich DJ n an das Fass und atmete aus. Er blieb vorsichtshalber noch zwei Minuten sitzen, bevor er den Kopf langsam herumdrehte und an dem Fass vorbeispähte. Nichts. Die Türe war wieder verschlossen. Durch das kleine vom Meersalz getrübte Fenster flackerte nur ein leichtes Lichtlein, weit und breit schien keine Person zu sein. Langsam stand er auf und packte die nunmehr kalte Papiertüte bevor er wachsam auf den Schuppen zulief. An der Türe angelangt bemerkte er sofort, dass er mit seinem Katana tiefe Furchen in den Rahmen gesägt hatte, beim Versuch den Riegel anzuheben. Da er nun wusste, dass Yoshi die Türe von innen öffnen konnte, wohl aber so eingeschüchtert worden war, dass er einen Fluchtversuch nicht wagen wollte, klopfte er langsam an der Türe an. Müde Schritte näherten sich ihm und entriegelten die Türe.
    Als sie einen Spalt weit aufgerissen wurde, sah DJ n sofort Yoshis angespanntes Gesicht. Er wundert sich nicht weiter darüber und reichte ihm die Tüte.
    „Ich hab dir was zu Essen besorgt.“, fügte er hinzu. Yoshi blickte ihn mit großen Augen dankend an.
    Nein, nicht dankend, es war eher entschuldigend. War es vielleicht sogar warnend?
    DJ n hätte besser auf diesen Blick achten sollen, denn die Türe wurde mit einem Mal aufgerissen. DJ n blickte in ein markantes Gesicht, um dessen rechtes Auge ein Drache eintättowiert war.
    DJ n machte einen kleinen Satz zurück und zog sein Schwert. ‚Jetzt überblicke ich das Schlachtfeld. Jetzt ist die richtige Zeit für meine Rache.’, dachte er und der Schweiß brach ihm wieder aus.

    „Er ist im Hafen.“, gab Ruffy triumphierend bekannt, als er in die Küche stürmte, wo Mr. Z und Repko gerade mit nackten Oberkörpern vor den Waschbecken standen und sich Blut von der Kleidung und den Händen wuschen. „Wer ist im Hafen?“, fragte Repko nervös, während er eine Tube Rasierschaum aus einem kleinen Spiegelschränkchen nahm.
    „DJ n natürlich.“, gab Ruffy zurück. Die beiden Leibwächter des Paten warfen ihm ungläubige Blicke zu. „Toll, wieso sagst du uns das?“, fragte Repko.
    „Nun, wir haben Kameras an vielen Stellen in der Stadt versteckt. Und vor ein paar Minuten ist ein Auto der Triaden aus dem Hafen gekommen. Scheint so, als hätte er sich mit denen getroffen.“ Repko hatte sich gerade einen kleinen Haufen des Schaumes auf die Hand gesprüht, als er verdutzt den Blick aufrichtete. „Weiß der Don schon davon?“, fragte er. Ruffy nickte kurz. „Er will, dass wir drei und... und dieser Dings... wie heißt er doch gleich. Ach ja, DragonThorm. Er will, dass wir uns da mal umsehen. Bewaffnet natürlich.“
    „Keine ruhige Minute hat man.“, knurrte Mr.Z während er sich ein weißes Polohemd überstreifte und ein leichtes Stoffjackett umlegte in dessen inneren er seine Maschinenpistole verstaute..
    Repko zog sich einen grauen Rollkragenpullover an und schob seine abgesägte Schrotflinte darunter, bevor er seine Zigarre in das Spülbecken warf und an Ruffy vorbei auf den Gang eilte.

  9. #49
    So. Und wieder kommen hier 3 weitere Prachtstücke aus dem Roman. Diesmal stammen sie aus den Federn von TQ, mir und Repko!
    Viel Spass

    TQ:
    Es waren nun 2 Arbeitstage seit seinem Berichtsabgabetermin vergangen, und TQ lag in seinem Bett. Kalter Schweiß rann ihm über die Stirn und er zitterte am ganzen Körper. Er murmelte etwas, bevor er die Augen aufriss und aus dem Bett fiel.
    Er hatte schon wieder einen Albtraum. Er wusste nicht, ob er psychisch schon zerfallen war, oder er sich einfach nur zu große Sorgen machte.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und zog sich an, denn heute hatte er etwas vor. Er wusste nun, wer dieser Melior war. TQ hatte sich ein paar Fotoalbums angesehen und konnte sich an ihn erinnern. Markus Melior...er war mit ihm seit der Schulzeit befreundet. Doch im Alter von 13 Jahren zog er weg und TQ hatte seitdem nie wieder etwas von ihm gehört. Der Typ war ein Technisches Genie. Schon immer musste er an den Geräten in der Schule herumbasteln.
    Er hatte sich die Adresse von Melior über ein paar Internetseiten beschafft und hatte nun vor, ihm einen kleinen Besuch abzustatten.
    Er packte seine Autoschlüssel, packte seine Dienstwaffe ein und ging über das Stiegenhaus hinunter zu seinem Parkplatz, wo er seinen kleinen, roten Pkw aufsperrte, sich hineinsetzte und Minuten später losfuhr...
    Der Verkehr war wie immer der pure Horror. Überall rote Ampeln, unzählige Leute und schlechte Luft.
    Er war jetzt nun schon seit Zwei Stunden unterwegs, bis er in eine kleine, bepflanzte Seitenstraße fuhr und sich dort einen Parkplatz suchte. Nach etlichem im kreis fahren fand er einen und parkte sich geschickt rückwärts ein.
    Er sperrte seinen Wagen ab und ging durch die große Siedlung, auf der Suche nach einer bestimmten Hausnummer.
    Da war sie auch schon...Haus 86, Tür 5...das Haus war unmittelbar neben einer Technischen Schule platziert.
    TQ klingelte...und klingelte...und klingelte...bis er eine Stimme hörte. "Ich komm ja schon!" hörte man von Innen heraushallen. Dann ging die Tür auf und Melior stand fraglich blickend da. "Guten Tag, was brauchen sie?" sagte der junge Mann vor TQ. "Du weißt nicht mehr wer ich bin...oder?" fragte TQ mit ernstem Blick. "Kein Plan...aber ich hoffe ich werde gleich aufgeklärt?" entgegnete Melior. "Sagt dir der Name TQ etwas?"...dann war kurze Stille. Nach kurzer Zeit fing Melior an zu grinsen. "Komm herein TQ! wie lang ist es her? 8 Jahre? Mensch hast du dich verändert!" brüllte Melior, dass man es fast durch den ganzen Innenhof der Anlage hören konnte. TQ trat ein. Sofort kam ihm der Geruch von verbranntem Kunststoff entgegen. Meliors Haus war hübsch eingerichtet. "Darf ich dir was zu trinken anbieten?" fragte Melior. "Ich hab zwar nicht viel Zeit, aber ein Kaffee kann nicht schaden" lachte TQ. "Was hast du denn noch vor?" hallte es aus der Küche, in der Melior gerade zwei Tassen Kaffee in die Mikrowelle stellte. "Ich habe gestern eine Meldung bekommen...erhöhte Rauschgifthandelsaktionen unten beim Hafen...ich soll nachsehen was da unten abläuft." sagte er.
    Nach etwa 2 Minuten machte hörte man ein Piepen, und Melior kam mit zwei Tassen schwarzen Kaffee herein. Er hatte alles am Tisch stehen was man so brauchte. Neben Zucker, Zahnstochern und etlichen Gewürzen, fand man auch einen kleinen Kräutergarten, der verschiedene, starke Aromen im Raum verbreitete. TQ nahm einen großen Schluck Kaffee, bevor er nach einem Zahnstocher griff. Er legte ihn vorerst neben die Tasse hin.
    TQ und Melior redeten noch etwas über ihre Kindheit und über die Zeit nach Meliors Umzug, wo er war und warum TQ nichts mehr von ihm hörte. Als TQs Tasse leer war, guckte er auf seine Uhr. Es war elf Uhr morgens, Zeit den Hafen zu kontrollieren. "Danke für den Kaffee, ich muss jetzt leider los" seufzte Er. "Kein Problem, komm ruhig mal wieder!" sagte Melior und begleitete TQ zur Türe.

    Nach einigen Orientierungsbedingten Problemen fand TQ schließlich zu seinem roten Pkw, stieg ein und machte sich auf in Richtung Hafen. Wieder gab es Verkehrsprobleme, doch Gott sei dank nicht so große wie zuvor. TQ bog rechts über die Autobahn ab und fuhr unter einem Schild vorbei, auf dem "Hafen 500 m" stand.
    Er hatte das Radio am laufen. Die Radiofrequenz war 143.7...ein Nu Metal und Hardrocksender. Er mochte diese Art von Musik. Fünf Minuten später parkte er seinen Wagen etwas weiter vor dem Hafeneingang. Er schnallte sich erneut seine Dienstwaffe um und schnürte sich ein Wurfmesser ans Bein, schließlich konnte man nie wissen was diese Junkies vorhatten. Der Kies knirschte unter den Schritten von TQ. Nun hieß es leise zu sein und zu schleichen, immerhin durfte TQ nicht entdeckt werden. Er schlich langsam an den massiven, jedoch morschen Holzhütten vorbei, bis er stehen blieb und die Luft anhielt. Er suchte so schnell und leise er konnte einen Platz hinter einem Fass, um sich vor der gestalt vor ihm zu verstecken...es war DJ n...


    DJ n:
    Als Repko, MR.Z und Ruffy in der Garage des Sanatoriums ankamen, wartete Dragon Thorm schon neben einem schwarzen BMW auf sie. Wieder rauchte er und wieder glühten seine feuerroten Augen und seine eben so roten Haare wie ein ganzes Inferno; Repko fühlte sich unweigerlich an den Brand im Industriegebiet erinnert.
    Mit einer kurzen Handbewegung warf Dragon Thorm Ruffy die Schlüssel des Wagens zu, der diesen sofort entriegelte und sich hinters Steuer setzte. Repko und MR.Z nahmen auf der Rückbank platz, Repko brummte etwas von wegen „Los, beeil dich Ruffy.“, während Dragon Thorm sich schweigend auf den Beifahrersitz setzte.
    Der Zündschlüssel drehte sich und der starke Motor des BMWs heulte lautstark in der Halle auf um kurz danach den Wagen mit quietschenden Reifen aus der Garage fahren zu lassen.

    Savage schien starr vor Schreck zu sein. Seine Augen waren aufgerissen und sein Gesicht hatte so gut wie jegliche Farbe verloren. Die Spitze der Katana befand sich knapp einen halben Meter vor Savages Gesicht.
    DJ ns Blick war hart wie Stein geworden. In seinen Augen funkelten Rache und Hass; Hass auf den Mann, der seinen Meister ermordet hatte. Nun würde er endlich seine Rache bekommen; auch wenn er wusste, dass sein Meister Gefühle wie Rache oder Hass nicht gutgeheißen hatte, so würden sie doch DJ ns Seele in Frieden lassen, wenn er diesen Gefühlen freie Hand gewährte und ihre Gelüste befriedigte.
    DJ n löste sich aus seiner Verspannung, die eingetreten war, als er sein Katana gezogen und es gegen Savage gerichtet hatte, und machte einen Schritt auf den Mann zu, der von seiner alten Herrin liebevoll „Drachenauge“ genannt wurde. Savage registrierte diese Bewegung und wollte zuerst einen Schritt zurück weichen; doch dann fiel ihm ein, dass es noch eine andere Möglichkeit für ihn gab: blitzschnell packte er Yoshi bei den Schultern und stellte diesen, dessen Gesichtsausdruck sich rapide von entschuldigend über verwirrt zu todesängstlich geändert hatte, zwischen sich und DJ ns Schwert. „Feiger Hund…“ knurrte DJ n und seine ohnehin schmalen Augen wurden noch schmaler. „Einen Unschuldigen als Schutzschild zu missbrauchen… du besitzt keine Ehre, keinen Anstand…“. Savage nahm diese Schelte ohne sichtbare Reaktion hin; für ihn war im Moment nur wichtig, dass er etwas zwischen sich und den Asiaten gebracht hatte; etwas, was sein Leben vielleicht nicht nur für kurz verlängert oder sogar rettet.
    DJ n hasste diese Feigheit bei seinen Gegner; die Feigheit, Unschuldige als Mittel zum Zweck zu missbrauchen, um das eigene Leben zu retten oder um eigene Ziele zu verfolgen; müsste DJ n sich nicht selbst hassen, weil er der Spam Mafia gedient hatte, die eben so eine Methodik angewandt hatte? Gehörte er selbst nicht zu diesen rückratlosen Menschen, die weder Ehre noch Anstand besitzen?
    Plötzlich wurde DJ n aus seinen Gedanken gerissen, als Savage sagte: „Hey. Bleib ganz ruhig, ja?“. DJ n sah einen kurzen Moment verwirrt drein, sein Kopf war noch voll von anderen Gedanken, dann festigte sich sein Blick wieder. „Wir können sicher alles bereden, wenn du nur das verdammte Schwert wegsteckst, ja?“ sagte Savage und DJ n meinte einen ehrlichen Unterton von Furcht zu hören. Einen Moment lang musterte er den Russen, der Yoshi schützend vor sich hielt, zuckte dann mit den Achseln und sagte selbst: „Leg deine Waffen dort neben den Bildschirm; alle Waffen.“. Einen Moment herrschte Schweigen, dann bewegte sich Savage in Richtung Bildschirm, Yoshi noch immer als Schutz bei sich haltend. Die Gelegenheit nutzte DJ n um in die Hütte zu treten und die Tür hinter sich zu verschließen. Savage hatte den Bildschirm erreicht und begann mit einer Hand seine Pistolen aus der Jacke zu ziehen und neben dem Bildschirm zu legen. „Tu mir und dir selbst einen Gefallen und leg wirklich alle Waffen nieder.“ sagte DJ n, der Savage die ganze Zeit beobachtete. Einen kurzen Moment sah der Russe den Asiaten unverwandt an, dann lächelte er sogar dünn und legte noch zwei weitere Waffen von kleinerem Kalieber zu den anderen beiden. „Das waren alle.“ sagte Savage und ließ Yoshi zum Zeichen seines guten Willens los. Dieser stürmte vorwärts auf DJ n zu und blieb, als er selbst merkte, auf WEN er zu gerannt war, zwischen den beiden Gangstern stehen und sah verwirrt umher.
    DJ n ging an Yoshi vorbei und ließ währenddessen sein Katana wieder in der Scheide verschwinden. Neben Savage angekommen, der noch immer beim Bildschirm und seinen Pistolen stand, holte DJ n seinerseits seine Waffen hervor und legte sie neben die des Russen.
    Nachdem dieser symbolische Akt vollzogen war, standen sich die beiden Männer noch lange schweigend gegenüber, bevor Yoshi sie durch ein knisterndes Geräusch aus ihrer statischen Haltung riss; er hatte sich voller Gier auf die leicht zerfledderte Tüte mit ihrem frittierten Inhalt gestürzt und tat sich daran gütlich. Ein dünnes, verständnisvolles Lächeln zeichnete sich auf DJ ns Gesicht ab, bevor er und Savage sich setzten und redeten…


    Repko:
    Für die Bewohner dieser Stadt hätte sich in jener Nacht ein ungewohntes Bild geboten. Eine schaurige Stille hatte sich über die Stadt gelegt, die nur von den sanften Meereswinden und gelegentlichem Aufheulen eines Motors gestört wurde. Keine der kriminellen Vereinigungen oder deren Trittbrettfahrer schienen diese Nacht Unruhe stiften zu wollen. Doch es schien nur so. Denn in einer kleinen Baracke am Hafen brannte noch immer Licht.
    "Etwas das wir wissen sollten?", fragte Dragon Thorm, während er im fahrenden Auto ein Sandwich vertilgte. Ruffy ließ den Blick auf der Straße ruhen, als er antwortete. "Es ist möglich, dass noch einige von den Triaden da sind. Die scheinen sich in einem kleinen Schuppen getroffen zu haben. Von DJ n haben wir nichts mehr gesehen, er ist wohl noch da drin." "Wir werden einfach ein Bisschen aufpassen.", rief Repko nervös von der Rückbank. "Na ja, wir sind immerhin zu viert und gut bewaffnet. Ich denke nicht, dass uns viel passieren kann.", gab Ruffy zurück. "Und außerdem muss es ja nicht unbedingt zu einem Kampf kommen.", fügte er knurrend hinzu.

    "Also, was willst du von mir?", fragte Savage ohne DJ n dabei anzuschauen. "Ich will den Mord an meinem Meister rächen.", gab dieser ohne Zögern zurück. "Und was hast du davon, wenn ich tot bin?", fragte Savage und richtete seinen Kopf langsam auf, um DJ n in die Augen zu schauen.
    Nun wich DJ n dem Blick aus. "Die Seele meines Meisters würde ihre verdiente Ruhe finden.", sagte er schließlich. Savage verhärtete seinen Blick. "Denkst du das wirklich?" Die Frage, wie auch die Antwort seines Meisters darauf hallten DJ n durch den Kopf. 'Ist es wirklich keine Rache?' 'Der Zorn ist dein Feind!' Müde vergrub DJ n den Kopf in seinen Händen. Als er die Hände wieder wegnahm, waren seine Augen gerötet und wässrig. "Ich hasse dich Savage the Dragon. Und ich werde dich immer hassen.", knurrte er den Russen an, den Tränen nahe. "Ich werde dich nicht töten. Verlange aber eine Antwort. Wieso hast du es getan?"
    Savage hob die Hände und deutete ein leichtes Achselzucken an. Noch nie hatte er sich für einen Mord rechtfertigen oder ihn gar erklären müssen. Er stand vor einer Frage, die zu beantworten er kaum vermochte. "Es war mein Auftrag.", war das vernünftigste, was ihm in diesem Moment einfiel. "Und ich habe ihn erfolgreich ausgeführt."
    Gepackt von der blanken Wut machte DJ n einen Satz und fuhr mit beiden Händen an Savages Gurgel. Mit einer raschen Handbewegung wehrte dieser den Angriff ab, packte DJ ns Rechte und schleuderte ihn zu Boden. Yoshi Green schreckte auf. Er war bislang so mit seinem Essen beschäftigt gewesen, dass erden Streit kaum bemerkt hatte. Schnell hechtete er sich hinter den Tisch und beobachtete ängstlich das Geschehen.
    "Wir sind Kriminelle.", sagte Savage mit einem Anflug von Wut. "Wir führen Aufträge aus und fragen nicht nach dem Sinn. Wie viele Menschen hast du schon umgebracht?"
    DJ n erhob sich vom Boden und ging in Kampfstellung. "Das ist etwas anderes.", knurrte er mit zornesrotem Gesicht. "Mein Meister hat nie etwas getan, wofür er den Tod verdient hätte. Langsamen Schrittes liefen die beiden auf einer Kreisbahn im Raume herum, verloren sich dabei nicht aus dem Blickfeld. "Ich weiß nicht, was er vielleicht getan haben könnte, auf jeden Fall war er ein Yakuza." DJ n fing an heftig zu schnauben. "Nein.", brüllte er und wieder zuckte Yoshi zusammen, zumal Savages Rücken ihm immer näher kam. "Ich hatte wie gesagt einen Auftrag. Diesen habe ich erfüllt, genauso wie du gelegentlich Menschen töten musst, um deine Aufträge zu erfüllen."
    Über die Tischkante spähend erkannte Yoshi, dass Savage nun am Tisch mit dem Rücken zu ihm stand. Erst jetzt fiel ihm auf, dass auf dem Tisch noch immer die Waffen lagen. Unauffällig legte er die rechte Hand auf eine seiner Pistolen. Yoshi wollte DJ n warnen, doch vor Angst kam kein Laut über seine Lippen und der Asiat schien ihn nicht zu bemerken.
    In diesem Moment flog die Türe mit einem lauten Knall auf.

    Mit gezogener Schrotflinte trat Repko mit aller Kraft gegen die alte Holztüre, die sofort nachgab und splitternd aufflog. Zuerst sah er einen Mann, den er als Savage the Dragon erkannte und der ihn verwirrt anstarrte. In seinem Hinterkopf klingelte es. Er nahm seine Schrotflinte in Anschlag...

    Verwirrt sah Savage den alten bulligen Mann mit der Schrotflinte in der Türe stehen. So schnell es ihm möglich war nahm er die Pistole in die Hand, riss seinen Arm nach oben und feuerte wild los. Er hörte noch das laute Bersten der Schrotflinte, bevor er einen starken Schmerz in seinem rechten Arm spürte. Während er herumwirbelte und sich seinen blutgetränkten Arm hielt, sah er, wie sich DJ n hinter die Nussschale hechtete. Er fiel zu Boden und drehte sich auf seine linke Seite. Er sah dem vor Angst schwitzenden Yoshi Green in die Augen und wartete auf den tödlichen Nachschuss. Doch dieser erfolgte nicht.

    Kaum hatte Repko angelegt ging alles sehr schnell. Wie aus dem Nichts zog Savage eine Pistole und begann loszufeuern. Repko merkte, wie ihm mehrere Schüsse in die Brust einschlugen und ihn wild zurückschleuderten. Als sei es ein letztes Aufbäumen, feuerte er einen Schuss ab. Ein gellender Schrei bestätigte ihm, dass er wohl getroffen haben musste. Dennoch fiel er auf dem Rücken auf die harten Holzplanken und sah seine Mitstreiter an. "Triaden...", hauchte er, bevor er sterbend die Augen verdrehte und sein Kopf nach hinten in seine eigene Blutlache fiel.
    Die Nussschale war nicht besonders schwer, schien dennoch aus einigermaßen massivem Material zu sein. DJ n riss sie hoch und hielt sie zwischen sich und die Türe. Mit diesem Schutz rannte er zum Tisch auf dem noch die Waffen lagen. Erschrocken sah er den schweißgebadeten Yoshi Green, der ängstlich auf den verletzten Savage starrte. DJ n nahm sich die zwei verbliebenen Pistolen vom Tisch. Sein Blick fiel auf den wehrlosen Russen. Jetzt hatte er seine Chance Rache zu nehmen wohl doch noch gefunden. Langsam zielte er mit der Linken Hand auf den zuckenden, blutbedeckten Körper. Mit einem Mal drehte sich Savage herum und fing an zu keuchen. "Bitte... Hilf mir." DJ n wurde stutzig. Ausgerechnet Savage bat ihn um Hilfe. Er lies den Arm mit der Waffe sinken.
    "Ich lasse dich leben. Helfen musst du dir aber selber.", flüsterte er und winkte Yoshi zu. "Duck dich und bleib unten." Beängstigt und ungläubig zugleich starrte der Russe DJ n an, hielt sich dabei noch immer die schmerzende Schulter, in der eine ganze Ladung Schrot eingeschlagen hatte.
    Mit den Pistolen in Händen atmete DJ n langsam durch, bevor er sich umdrehte und das kaputte Boot umwarf. Er zielte mit beiden Waffen auf die Türe, doch außer einem leblosen Körper konnte DJ n nichts und niemanden sehen. Langsamen Schrittes trat er näher an die Türe heran und glaubte, angeregtes Flüstern von draußen zu hören. Er wusste, dass er in der Hütte in der Falle saß.
    Mit einem Satz sprang er hinaus, drehte sich in die Richtung, aus der er das Flüstern gehört hatte und richtete beide Waffen nach oben. Er zielte auf MR.Z, Dragon Thorm und Ruffy, die verwirrt und schockiert zugleich auf den Leichnam Repkos starrten und sich anscheinend berieten, wie sie verfahren sollten, bis sie DJ n bemerkten und alle so schnell wie möglich ihre Waffen zogen. "Moment, ich will euch nichts tun.", sagte DJ n. "Lasst uns bitte die Waffen runter nehmen."
    MR.Z ging einen Schritt auf DJ n zu, die Waffe im Anschlag. "Fallenlassen.", knurrte der sonst recht wortkarge Mann. "Ich lasse sie fallen, wenn ihr sie fallen lasst.", sagte DJ n mit zitternden Knien.
    Es herrschte eine besondere Spannung, wie man sie von alten Duellen her kannte. Jeder wartete auf den ersten Schuss. Die Spannung zerriss, als eine laute Megaphonstimme aus dem Hintergrund ertönte.
    "Hier spricht Kommissar The Question. Lassen Sie ihre Waffen fallen."


    DJ n

  10. #50
    Und weiter gehts mit TQ und DJ N....

    TQ:
    Blitzschnell reagierte die versammelte Menge vor der alten Holzhütte mit der eingetretenen Türe.Yoshi stand noch immer verloren mittendrin, er konnte die Situation noch immer nicht ganz einordnen.
    »Hm...TQ also...?« dachte sich DJn, die Waffe noch immer verkrampft in den Händen haltend.Dann liess er langsam seine Waffe runter.
    "Na los, legt eure Waffen ab, ich hab meine auch abgelegt..." murmelte DJn.
    Nach etlichen Momenten legten die Mafiosi auch ihre Waffen hinunter.Stillschweigen herrschte.Die Mafiosi sahen sich um und warteten auf mehrere Sturmtrupps der ASP...doch es kamen keine."Will der uns verarschen?!" zischte Mr.Z, und ohne zu zögern zog er wieder seine Waffe, während es ihm die anderen Mafiosi gleich taten.»Feiglinge...verstecken sich hinter Gewehren und Pistolen...« dachte DJn."Verschieben wir diese Sache auf später" knurrte Mr.Z DJn an.DJn nickte nur und entfernte sich ein paar Schritte weg von den Mafiosi."Schnappen wir uns den Typen!" rief Z und rannte los.DragonThorm und Ruffy brauchten einen Moment, bis sie bemerkten, dass Z wohl gerade wieder seinen Blutrausch hatte und folgten ihm.
    DJn stand nun wieder alleine da, und versuchte sich zu konzentrieren.Er versuchte herauszuhören, wo TQ sich befand.
    Er musste unmittelbar in der Nähe sein, also machte er sich gezielt auf die Suche.
    Er ging vorbei an den morschen Holzhütten, die von der feuchten meeresluft schon ziemlich morsch waren.Überall knarrte es und man konnte den Wind pfeifen hören.

    "Pah...verdammte Junkies, die sind wohl bewaffnet...und in der Überzahl noch dazu" sprach TQ zu sich selbst."Verdammt, was mach ich jetzt?" sagte er, während er panisch das magazin seiner Waffe prüfte."Ich sollte wohl verstärkung anfordern...Ich muss nur zusehn dass mich keiner bemerkt..."
    Dann stand TQ auf, und schlich in Richtung Dienstwagen, den er ein paar Meter vor dem Hafen geparkt hatte.Als er gerade um eine Ecke biegen wollte, ging er sofort in Deckung.Er hatte Mr.Z gesehen...doch was tat er hier? Auf jedenfall nichts gutes, dachte sich TQ.Deswegen verkroch er sich im Schatten der großen Hütte und wartete ab, bis Mr.Z in sicherer Entfernung war.Dann hechtete TQ sich vor das Hafentor, stieg hastig ein und zog sein Funkgerät."Achtung, hier spricht Dienstagen DX40-2, Hauptzentrale, hier ist TQ, kann mich irgendwer hören?!" brüllte er ins Funkgerät hinein.Nach einer Zeit hörte TQ eine Stimme sprechen."Hier Hauptquartier, was brauchen sie?" knachste es aus dem Funkgerät."Ich brauche Verstärkung am Hafen, und zwar so schnell wie möglich!" sagte er in einem hektichen Ton."Verstärkung ist so gut wie unterwegs.Over"

    TQ kramte hastig in seiner Jackentasche und suchte nach seinem Autoschlüssel.Er wollte mit dem Auto etwas weiter weg vom Hafen.Schliesslich fand er den Schlüssel, lies den Motor laufen und setzte seinen Fuß aufs Gaspedal.Ihm kam es komisch vor, dass die Mafiosi sein Auto wohl noch nicht gesehen hatten...


    DJ n:
    Genji hatte vom ersten Augenblick an, als er die Schwestern der toten Asuka-Chan gesehen hatte, ein mulmiges Gefühl ihnen gegenüber; und nun wusste er auch warum: die beiden Frauen waren offensichtlich größenwahnsinnig, so dachte Genji, während er zusammen mit Snakes Bite vor der Tür des neuen Quartiers seiner Herrinnen stand und warteten, dass sie hereingerufen werden würden. „Sag mal Bite.“ murmelte Genji so leise es ging; er befürchtete immer, dass die beiden Frauen ihre Ohren überall haben könnten. „Ist dir auch aufgefallen, dass wir, also die Triaden, unseren alten Weg stark verlassen haben?“. Die Schlage sah Genji nicht direkt an, sondern starrte nur auf die hölzerne Tür, doch Genji konnte erahnen, was Snakes Bite dachte. „Sssstimmt. Ssseit Assuka-Chan tot issst und diessse beiden“ Snake deutete auf die Tür und meinte damit wohl Felis und Vidora. „komme ich mir vielmehr wie einer diessser verdammten Mafiosssi vor; hinterhältig und unehrlich.“ zischte die Schlange und Genji nickte. Er war scheinbar nicht der Einzige, dem es so ging. Savages Meinung zu den beiden neuen Führerinnen der Triaden war mehr als offenkundig: er mochte sie nicht, war jedoch gezwungen, ihnen gegenüber seinen Treueschwur einzuhalten. Und was Manga-Protector betraf: seit dem die beiden Frauen ihn bei ihrer ersten Begegnung beinahe wie ein Stück Schlachtvieh haben ausbluten lassen und ihn bei jeder Gelegenheit mit neuen „Kosenahmen“ versahen, schien seine Meinung von den Frauen auch stetig zu fallen. >>Es wird wohl nicht mehr lange dauern<< dachte Genji >>und dann wird wohl der offene Aufstand gegen die beiden Frauen geprobt.<<.
    Das plötzliche Öffnen der Holztür riss Genji aus seinen Gedanken, in denen er sich schon ausgemalt hatte, wie sie, die Triaden, ihre Herrinnen stürzen und wieder selbst die Kontrolle über ihr Syndikat übernehmen würden. „Kommt rein. Wir haben etwas mit euch zu besprechen.“ Sagte Felis, die an der Tür stand, mal wieder in einem verführerisch eng anliegenden Kimono, der der Fantasie kaum noch Spielraum ließ. Ohne ein Wort traten die beiden Männer ein und schlossen die Tür hinter sich.

    DJ n war nun mindestens dreimal um die Holzhütte herumgegangen und hatte jeden Winkel gründlich abgesucht. Keine Spur von TQ oder den anderen Mafiosi. Die schienen sich einfach aus dem Staub gemacht zu haben. „War ja klar.“ murmelte DJ n und trottete zurück in die Hütte. Drinnen hatte Yoshi den verwundeten Savage in die Nussschale gelegt und ihn zugedeckt. „Er braucht einen Arzt, sonst stirbt er!“ rief der Hacker aufgeregt, als er sah, dass DJ n wieder zurückgekehrt war. Ohne ein Wort ging DJ n an Yoshi vorbei auf den Russen zu und beugte sich über ihn. „Ich werde dich in ein Krankenhaus bringen. Doch dafür musst du etwas für mich tun.“ sagte DJ n. Der erschöpfte Savage sah für einen Moment verwirrt drein, dann begann er langsam zu nicken. „Sag mir, wo euer neues Versteck ist. Wo kann ich diese Felis und ihre Schwester Vidora finden?“. Beim Aussprechen dieser Namen vernahm er ein hohles Geräusch hinter sich; es war Yoshi, der erschrocken Luft eingezogen hatte. Savage schien zwar ebenso wenig zu verstehen, warum DJ n eben diese Information haben wollte, jedoch bemühte er sich, so deutlich wie möglich zu sprechen. „Hafen… Pier… 15… Lagerhalle… für asiatische… Wahre…“. DJ n nickte und sagte: „Danke.“. Es war wohl das erste mal seit Jahren, dass DJ n ein so aufrichtiges „Danke“ gesagt hatte. „Und nun bringen wir dich ins Krankenhaus.“ sagte DJ n und wies Yoshi an, ihm zu helfen. „Draußen habe ich einen schwarzen Seat gesehen. Das wird deiner sein, oder?“ fragte DJ n und Savage nickte. „Gut. Wir laden ihn auf die Rückbank und dann bringe ich ihn ins Krankenhaus.“ sagte DJ n, während er mit Yoshi zusammen aus der Hütte und zum Seat trug, der gute 500 Meter von der Westwand der Hütte in einer schlecht beleuchteten Gasse parkte. Sie waren noch gute 10 Meter vom Wagen entfernt, als Yoshi plötzlich aufgeregt quiekte: „Sirene! Ich höre Sirenen!“. Tatsächlich vernahm auch DJ n ein heulendes Geräusch aus weiter Ferne, das sich jedoch rasch zu nähern schien. „Schnell! Rein mit ihm in den Wagen!“ bellte DJ n und wenige Sekunden später lag Savage, sporadisch gesichert, auf der Rückbank seines eigenen Seats.
    Yoshi wollte gerade um den Wagen herumlaufen und sich auf die Beifahrerseite setzen, als DJ n ihn zurückhielt. „Du solltest hier bleiben und auf die Polizei warten. Sie werden sich um dich kümmern. Bisher hast du dir ja nichts zu Schulden kommen lassen, nehme ich mal an.“. DJ n beäugte Yoshi kurz und lächelte dann sanft; dieser Anblick schien Yoshi zu verwirren. „Wenn du jetzt mitkommst, wirst du als mein Komplize betitelt und hast dann genau so viel Ärger am Hals, wie ich.“. Yoshi wusste nicht, was er erwidern sollte. Irgendwie hatte DJ n ja Recht. „Also. Bleib hier.“ Sagte DJ n wieder und setzte, in einem Ton hinzu, der voll und ganz nach dem alten DJ n klang: „Doch solltest du mich verraten, wirst du den Rest deines Lebens in Angst leben müssen, bis zu dem Tag, an dem ich vor deiner Tür stehen werde.“. Yoshi nickte und DJ n stieg in den Wagen ein und rauschte mit quietschenden Reifen davon, den verwirrten Yoshi zurücklassend.

    Wenige Minuten später traf die versprochene Verstärkung ein und TQ befahl den Sturm auf die Hüte. Doch anstatt der erwarteten Mafiosi oder Junkies, fand er nur einen verwahrlosten und zutiefst verwirrten Yoshi Green vor. „Yoshi! Was zum Teufel machen sie hier?“ polterte TQ los, nachdem er mit einem Hechtssprung durch die aufgetretene Tür gesaust war, sich abgerollt hatte und mit erhobener Pistole „ASP! SIE SIND VERHAFTET!“ gebrüllt hatte. Yoshi hatte in der blutbesudelten Nussschale gesessen und die Wand angestiert. >>Doch solltest du mich verraten, wirst du den Rest deines Lebens in Angst leben müssen, bis zu dem Tag, an dem ich vor deiner Tür stehen werde<<. Die Worte DJ ns geisterten noch immer in seinem Kopf herum, ebenso wie die veränderte Art des Asiaten, die Schießerei mit den Mafiosi und den verletzten Savage; Yoshi fühlte sich außerstande, irgendetwas zu sagen.
    „Yoshi? Geht’s ihnen gut?“ fragte TQ, nun mit leiser Besorgnis in seiner Stimme. Yoshi stierte weiterhin die Wand an. TQ ging zu Yoshi herüber und fuchtelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum. Keine Reaktion. „Rufen sie einen Krankenwagen! Der Mann steht unter Schock! Und lassen sie das Gebiet großräumig abriegeln; möglicherweise streunen noch ein paar Mafiosi hier herum.“. „Ja, Sir.“ antwortete der angesprochene Polizist adrett und verließ die Hütte, um in einem der Streifenwagen die Befehle an das HQ zu funken.

    Die Fahrt zurück zum alten Sanatorium kam Ruffy deutlich länger vor, als die Fahrt zum Hafen. Noch immer konnte er nicht glauben, was sich abgespielt hatte: Repko war tot und DJ n schien nun vollends auf der Seite der Triaden zu stehen. Doch warum hatte er sie nicht umgebracht, sondern darauf bestanden, dass sie ihre Waffen niederlegen? Ruffy kratzte sich am Kopf, wie er es immer tat, wenn ihm einige Sachen Kopfzerbrechen bereiteten. „Wer von uns sagt es dem Don?“ murmelte Dragon Thorm plötzlich, als die Mafiosi aus dem Wagen ausgestiegen waren und sich auf den Weg in das Hauptgebäude machten. „Wer sagt ihm, dass Repko tot und DJ n ein Triade ist?“. Ruffy zuckte mit den Achseln. „Erstmal… sollten wir ihm nur das mit Repko erzählen.“ knurrte MR.Z, woraufhin sich Ruffy und Dragon Thorm verwundert dem Mann mit den eiskalten Augen zuwendeten. „Was? Und was ist mit DJ n? Der Don will doch sicher wissen, was mit dem Kerl los ist?“ fragte Ruffy schockiert, doch in seinem Innersten wusste er, dass es wohlmöglich besser war, nichts von DJ ns Seitenwechsel zu sagen, solange noch nichts sicher feststand. „DJ n war nie im Hafen, verstanden? Es war eine Falle der Triaden. Und jetzt kommt. Der Don wartet.“ knurrte MR.Z und beschleunigte seinen Schritt. Dragon Thorm und Ruffy blieben auf einige Meter hinter ihm und warfen sich gegenseitig fragende Blicke zu.

  11. #51
    So; lange wird's bis zum großen Finale sicher nicht mehr dauern und somit gibt es hier wieder 2 Episoden auf die Augen. Nummer 1 kommt von Repko-o-o-o und Nummer 2 von... mir .
    Viel Spass

    Repko-o-o-o:
    Nachdem er den Hefter sorgfältig in den Schrank eingelegt hatte, stieß er die Schublade zu und schloss sie mit einem kleinen Schlüssel ab. Gerade lief er zurück zu seinem Schreibtisch, als er glaubte, einen Streit vor seiner Türe zu vernehmen. Langsam und mit hochgezogenen Augenbrauen näherte er sich der Bürotüre und wollte gerade die Klinke drücken, als die Türe wie von Geisterhand einen spaltweit aufflog und Miss Celen hereinspähte. Sie atmete schwer und war kreidebleich im Gesicht. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte Ete fürsorglich. "Haben Sie einen Geist gesehen?" "Kommissar Ete, Sie sollten sich das hier ansehen.", sagte Celen und verschwand wieder.
    Ete blieb einen Moment stehen, bevor er die Türe aufschlug und beobachtete, wie ein Mann mit ungemütlichem Gesichtsausdruck in der Mitte des Sekretariats stand. Ete ging langsam auf ihn zu. Der Mann war sehr hager, hatte ein dünnes, markantes Gesicht, überwuchert von einigen Bartstoppeln. Sein Haar war kurz geschoren und dunkelbraun. Über seinem knochigen Körper hängte eine Patienten Ete erkannte den Mann, der einige Meter von ihm entfernt stand nicht, doch ein merkwürdiges Gefühl der Bekanntheit und Vertrautheit überfiel ihn. "Was kann ich für Sie tun?", fragte Ete, während er langsamen Schrittes auf den Mann zuschritt. Der Mann sah ihm tief in die Augen. Etwa einen Meter von ihm entfernt blieb Ete wie angewurzelt stehen. Ein eisiger Schauer fuhr ihm über den Rücken, seine Augen weiteten sich, ein schwarzer Schleier umwehte sein Blickfeld, als er den Mund zum sprechen öffnete.
    "Daen..." zu mehr war er nicht in der Lage. "Wir müssen dringend sprechen.", gab Daen eilig zurück. "Aber das kann...", hauchte Ete erschöpft, bevor seine zittrigen Knie nachgaben und ihm schwarz vor Augen wurde.

    Als TQ aus dem Schuppen heraustrat sah er als erstes Paul, der über einen blutigen Körper gebeugt war. TQ kniete sich neben seinen Kollegen und sah in das Gesicht der Leiche. Die Farbe war schon allmählich gewichen, was blieb war ein gelber Farbton, verursacht durch übermäßigen Nikotinkontakt. Doch TQ erkannte den alten Mann sofort. Es war Repko von der Spam Mafia. Der Mann, der seine Frau und seine Kinder entführt hatte. Neben ihm lag eine abgesägte Schrotflinte. "Hatte er etwas bei sich?", fragte TQ und sah zu Paul auf. Dieser reichte TQ eine große Brieftasche. "Die hier. Wir wollten sie erst in der Zentrale untersuchen lassen.", sagte er dazu. TQ riss ihm die Tasche brüsk aus der Hand und öffnete sie.
    Ein paar Ausweiße, die meisten wahrscheinlich gefälscht, um die fünfhundert Dollar in kleinen Scheinen und ein Foto eines prunkvollen, italienischen Palazzo. Darunter war mit Kugelschreiber geschrieben: "Ich warte auf dich. Komm zurück nach Napoli. - Gina." TQ prägte es sich ein, bevor er das Foto in die Tasche zurücksteckte. Als nächstes zog er ein Bündel Kontoauszüge heraus. Jeden Monat wiederholte sich ein und dieselbe Überweisung mit dem Verwendungszweck "Unterhaltsz. Napoli" in Höhe von jeweils fünfzehntausend Dollar. "Paul", rief TQ. "War der Kerl verheiratet?" Paul griff nach der linken Hand Repkos und hielt sie hoch. "Genau weiß ich es nicht. Einen Ehering hat er jedenfalls nicht." "Und war er offiziell Arbeitstätig?" , fragte TQ weiter, den Blick noch immer auf die Kontoauszüge gerichtet. Paul schüttelte wieder nur den Kopf und warf Repkos Arm brüsk über dessen Torso. "Weiß ich ebenfalls nicht. So was musst du im Archiv recherchieren. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er Nachts loszieht und Leute tötet und tagsüber in einer Firma Briefe locht und einheftet." TQ kratzte sich langsam am Kopf. "Wieso zahlt er dann im Monat fünfzehntausend Dollar Unterhalt an eine Frau oder Ex-Frau in Neapel?", fragte er.
    Paul stand auf, TQ tat es ihm gleich. "Keine Ahnung. Aus Mitleid mit seiner Familie, die dort wohnt vielleicht?", sagte Paul und zuckte mit den Achseln. TQ horchte auf.
    Seine Familie die dort wohnt... "Ich...", stotterte er zu Paul gewandt. "Sag Ete, dass ich für bestimmte Zeit weg bin."

    Zitternd hielt Ete eine Tasse Tee in der Hand und starrte auf seinen alten Freund, der ihm gegenüber saß und ihm ermunternd die Schulter drückte. "Ich weiß, dass es für dich schwerer sein muss als für mich.", sprach Daen mit seiner gewohnt beruhigenden Stimme. "Aber bevor wir unser Wiedersehen zelebrieren müssen wir einige wichtige Dinge erledigen."
    Ete stellte die leere Tasse ab. "Das...das wäre?", fragte er und noch immer kam er nicht über ein einfaches Hauchen hinaus. "Erinnerst du dich noch an Psycho? Der Kerl den wir suspendiert haben, weil er mit Drogen handelte?", fragte Daen hastig.
    Von Ete bekam er nur ein stummes Nicken. "Etwa vier Wochen bevor wir das...", Daen musste kurz schlucken und sich selbst fassen. "...Gefängnis gestürmt haben, habe ich ihn in die Mafia eingeschleust." Ete kam für einen kurzen Moment wieder zur Fassung. "Du... was? Wieso weiß ich davon nichts?" Daen schloss die Augen und setzte sich in seinem Stuhl aufrecht auf. "Es war die Zeit, in der wir Angst hatten abgehört zu werden...", begann er mit seiner ruhigen Stimme zu erzählen. "Ich wollte, dass das unter Psycho und mir bleibt. Niemand wusste davon. Und weiß der Teufel, was der Kerl inzwischen macht, aber möglicherweise wartet er noch immer darauf, dass ich mich melde."
    Ete sah Daen forschend an. "Und... wie wolltest du Kontakt zu ihm aufnehmen?", fragte er. Daen überlegte kurz, bevor er antwortete. "In meinem Büro, es sei denn ihr habt renoviert und mein altes Funkgerät zerstört."

    TQ fuhr mit seinem Auto in Richtung Flughafen, als er sein Handy herauszog und eine Nummer wählte. Nach ein paar Sekunden meldete sich am anderen Ende eine müde Frauenstimme: "Hallo?" "Kefka, ist diese Leitung sicher?", sprach TQ schnell, während er auf dem Highway einen Pickup überholte. Die Stimme Kefkas wurde mit einem Mal laut und kräftig. "Ja, sie ist sicher, und du verrätst mir erstmal, wo Gala abgeblieben ist und wieso du dich nie gemeldet hast.", donnerte die Stimme aus dem Hörer. TQ fuhr zusammen, bevor er antwortete. "Keine Zeit dafür. Du musst mir..." "Keine Zeit?", dröhnte Kefkas Stimme. "Du wirst mir das jetzt alles erklären. Hier und jetzt." "Aber Kefka..." "Was, 'Aber Kefka...'. Nix 'Aber Kefka...'. Antworte mir sofort."
    "Ich weiß es selber nicht genau, aber ich verfolge gerade eine Spur, die zu Gala führen könnte." Kefkas Stimme schien sich etwas zu beruhigen, obgleich sie noch immer einen wütenden Unterton besaß. "Eine Spur. Na fein. Wohin führt sie."
    "Neapel.", sagte TQ. "Ist gerade einer unserer Agenten dort in der Nähe?" Kefka überlegte kurz. "Diego müsste dort sein. Wohan Diego. Der hat sich zuletzt aus Rom gemeldet." "Diego... dieser Frauenheld?" Kefka ging auf diese Bemerkung gar nicht erst ein und fuhr fort. "Aber wie willst du nach Neapel kommen? Wo bist du überhaupt?" TQ holte tief Luft. Er wusste, dass Kefka das was er nun sagen würde gar nicht gefallen konnte. "Ich bin in Talster City. Ich war wieder bei der Anti Spam Polizei."
    Im folgenden Moment bekam TQ das Gefühl, sein Telefon würde jeden Moment auseinander bersten. "Du hast WAS? Die haben dir doch Fragen gestellt. Du hast uns doch nicht verraten. Oh, wenn ich dich in die Finger bekomme.", hallte es durch das ganze Auto. Zaghaft führte TQ nach kurzer Zeit den Hörer zurück an sein Ohr. "Ich habe nichts verraten. Es hat jetzt oberste Wichtigkeit, dass ich nach Neapel komme.", sagte er und erwartete eine Antwort, doch er hörte nur schnelles Tastaturtippen. Kefka schien etwas an ihrem Computer zu machen. "Und finde bitte etwas über einen Palazzo dort heraus, der einem gewissen Repko gehört." Wieder kam keine Antwort. Erst nach etwa einer halben Minute kam wieder Kefkas Stimme.
    "Ich habe Tickets für die nächste Maschine am Flughafen für dich hinterlegen lassen. Was die Palazzo-Sache angeht, so werden wir Diego informieren, der sie in Neapel empfangen wird." "Gut, wo soll ich die Tickets abholen?", fragte TQ und parkte das Auto auf dem Flughafenparkplatz. "Eine Kleinigkeit noch.", fügte Kefka hinzu. "Du bist mir noch Rede und Antwort schuldig. Ich erwarte von dir, dass du deiner Vergangenheit den Rücken kehrst und zu uns zurückkommst." TQ stieg aus dem Wagen aus und schloss ihn ab.
    "Kefka bitte. Das hat doch noch Zeit.", sagte er beschwichtigend. "Nein hat es nicht.", schallte die hohe Stimme aus TQs Handy. "Versprich mir, dass du zu uns zurückkommst, dann werde ich dir sagen, wie du an das Ticket kommst und wo du dich mit Diego treffen kannst."
    TQ blieb wie angewurzelt stehen. Es war ihm vor einem Jahr schon nicht leicht gefallen, seine Frau und seine Kinder hinter sich zu lassen, seine Freunde zu verlassen. Doch er wusste auch, dass ein Disziplinarverfahren wegen Verrats von Dienstgeheimnissen von Seiten der Polizei auf ihn wartete. Und auch wusste er, dass Kefka die letzte Chance für ihn war, seine Frau und seine Kinder zu retten. Und während der Nachthimmel von Wolken bedeckt war und es leicht zu regnen anfing merkte TQ, dass er an einer Schwelle stand, die nur in eine Richtung führte, die zu nehmen ihm aber nicht leicht fiel. Doch er musste es tun.
    "Ich verspreche es.", sagte er matt in das Telefon. Eisiges Schweigen herrschte am anderen Ende der Leitung. "Gut...", sagte Kefka nach kurzer Zeit. "Dein Flug geht in vierzig Minuten. An Schalter W17 ist dein Ticket auf den Namen David Dadie hinterlegt. Die Fragen normalerweise nicht nach Namen, notfalls hältst du denen deinen FBI-Ausweis unter die Nase. Diego wird in Napoli an einem Kiosk stehen und Zeitung lesen, wenn du ankommst. Er wird seine Zeitung auf dem Kopf halten."
    TQ setzte sich in Bewegung und lief auf das riesige Flughafengebäude zu. Es roch leicht nach Kerosin, getragen durch die feuchte Luft. "Viel Glück.", sagte Kefka ungewohnt mütterlich, bevor sie die Verbindung abbrach.


    DJ n:
    Eilig hasteten Ete und Daen in Richtung des alten Büros von Daen. Dort hoffte der Psychologe alles in dem Zustand vorzufinden, als er… “verschwunden“ war. Wie genau Daen in das Sanatorium gekommen war, war ihm noch immer unklar, ebenso wie die Tatsache, dass er überlebt hatte und nicht wie Desmundo bei den Fischen schlief; scheinbar hatte er irgendwo einen Schutzengel gehabt, der an dem Tag eine Doppelschicht geschoben haben musste.
    Vollkommen im Gedanken wäre Daen beinahe an seinem alten Büro vorbeigelaufen, wäre er nicht plötzlich gegen einen hoch gewachsenen Mann mit militärischem Haarschnitt gelaufen und von ihm abgeprallt wie ein Gummiball von einer Wand. „Passen sie doch…“ setzte Steal Gray zu einer Schelte gegen den unaufmerksamen Mann an, der ihn einfach umgelaufen hatte, doch die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er erkannte, wer die Person war, die er beabsichtigt hatte, auf Briefmarkengröße zusammen zu stutzen. „Das gibt’s doch nicht…“ stotterte Steal Gray und starrte den Mann an, der sich verwirrt umsah, Etes Blick auffing, der ihm bedeuten sollte, dass er zu weit gegangen war und sich dann von Steal wegdrehte. „D… Daen… bist… bist du das wirklich oder träume ich nur?“ brachte Steal Gray schließlich heraus und der Mann drehte sich wieder zu ihm um. Tatsache, es war Daen! Er sah zwar ausgemergelter und dünner aus, als er ihn in Erinnerung hatte, doch es war Daen. „Grüß dich, Steal.“ sagte Daen sanft, doch eh er sich versah, steckte er schon in der festen Umarmung seines alten Kollegen, der zum Stein erweichen zu schluchzen begann. Wie aus einem Reflex heraus erwiderte Daen die Umarmung und klopfte Steal auf den Rücken.
    Nachdem die beiden einige Augenblicke in dieser Position verweilt hatten, löste sich Daen mit sanfter Gewalt aus der Umarmung Steals und sagte ernst: „Für eine Widersehensfeier ist später noch genug Zeit. Jetzt haben wir etwas Wichtiges zu erledigen.“. Mit diesen Worten drehte sich Daen um und ging an Ete, dem ebenfalls Tränen in den Augen standen, vorbei in sein altes Büro.
    Nach einigen sondierenden Blicken fand Daen auch endlich, was er gesucht hatte. Sein altes Funkgerät. „Herr, bitte lass es noch funktionieren.“ murmelte Daen, der sich der Anwesenheit von Steal und Ete, die ihn von der Tür aus beobachteten, noch nicht gewahr geworden war. Mit zitternden Händen drehte Daen am Einschaltknopf und nach einigen Sekunden Stille ertönte endlich das statische Rauschen, auf das Daen gehofft hatte. „Und jetzt lass Psycho da sein…“ murmelte Daen nun und Steal warf Ete einen verwirrten Blick zu.

    Auf der Rückbank des Seats hatte sich Savages Zustand rapide verschlechtert. Sein Atem ging nun stoßweise und er schien große Schmerzen zu haben. „Gleich sind wir da, keine Bange!“ sagte DJ n zu Savage, während er auf einer belebten Hauptstraße ein riskantes Überholmanöver durchführte und sich damit einige empörte Hupkonzerte und Lichthupen gefallen lassen musste. Das Krankenhaus war nicht mehr weit entfernt. Wenn er angekommen war, wollte er Savage aus dem Wagen wuchten und ihn durch den Eingang in die Notaufnahme bringen; dort würden die Krankenschwestern wenigstens keine unnötigen Fragen stellen und sich sofort um Savage kümmern. Und dann konnte DJ n sich endlich auf den Weg in den Hafen machen, wo er die Triaden zu finden hoffte. Und als ob das Schicksal es so gewollt hatte tauchte vor DJ n endlich das Krankenhaus auf. „Da ist es!“ rief DJ n erleichtert und raste mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf den Parkplatz, der eigentlich nur für Unfallwagen da war und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. So schnell er konnte hüpfte DJ n aus dem Wagen und öffnete die Hintertür des Wagens; inzwischen strömten ein paar Krankenschwestern heraus um zu sehen, welcher Idiot den Eingang der Notaufnahme für die Boxengasse einer Formel 1 Strecke hielt. „Holen sie eine Bahre! Dieser Mann ist angeschossen worden! Wenn sie nichts tun, wird er sterben!“ brüllte der Asiat aufgeregt. „Sofort!“ antwortete eine der Schwestern und rannte wieder hinein, während die andere zu DJ n und Savage kam und sich das ganze ansah. „Oh verdammt, was ist denn mit ihm passiert?“ fragte sie schockiert. DJ n sah sie kurz an. Sie war sehr hübsch und auf dem Namensschild an ihrem Ausschnitt stand „Janine Sweet Angel.“. „Helfen sie mir bitte, ihn aus dem wagen zu holen.“ sagte DJ n; seine Stimme hörte sich dünn und zitternd an. Konnte es sein, dass er Angst hatte, dass Savage sterben konnte? Wollte er, dass Savage überlebte, nur damit er ihn später umbringen konnte und seine Rache hatte?
    Ein Husten des Russen riss ihn aus diesen Überlegungen. „DJ…“ flüsterte er und mit einem weiteren Husten kam auch ein kleiner Schwall Blut aus seinem Mund. „Felis und Vidora…“ sagte Savage mit sichtlicher Anstrengung. „Sie dürfen sich nicht so sehr anstrengen! Gleich werden sie operiert, keine Sorge!“ sagte Janine Angel ängstlich und sah zum Eingang der Notaufnahme. Die andere Schwester kam gerade mit einer Bahre und zwei weiteren Ärzten heraus. Alle hatten angespannte Gesichter. „Was ist mit den beiden?“ fragte DJ n aufgeregt. „Der Auftrag… deinen Meister… von ihnen… kam er… es… tut mir… leid…“ flüsterte Savage, bevor er heftig zu Husten begann und einiges an Blut spuckte. „Schnell! Sofort in den OP mit ihm!“ brüllte einer der Ärzte und so schnell wie Savage auf der Bahre lag, so schnell war er auch samt Ärzten im Krankenhaus verschwunden. Einzig DJ n und die Krankenschwester blieben auf dem Parkplatz zurück. „Was hat er damit gemeint mit ’Auftrag’ und deinen ’Meister?’“ fragte die Krankenschwester und sah DJ n an. Sie hatte ein sehr hübsches Gesicht mit mystischen grünen Augen und ihr dunkles Haar fiel ihr elegant auf ihre schmalen Schultern. >>Sie ist wirklich sehr schön.<< dachte DJ n fasziniert, bevor er antwortete: „Es bedeutet nichts. Er wird wohl im Delirium geredet haben.“. Doch sein Gesichtsausdruck strafte seine Worte Lügen, denn Janine Angel legte ihren Kopf quer und sagte: „Sie können nicht gut lügen, Mister. Ich erkenne es, wenn Menschen lügen und sie sind so ziemlich der schlechteste Lügner zwischen L.A und New York City.“. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. „Wenn es mich nichts angeht, sagen sie es doch einfach; ich werde es schon überleben.“. Das Wesen dieser Frau erschien DJ n so fröhlich und unschuldig; lange war es her, dass er so einen Menschen wie sie getroffen hatte und so von diesem Menschen fasziniert war. „Kommen sie rein. Dort können sie ihre Hände waschen und einen Kaffee trinken. Danach wird’s ihnen besser gehen.“ sagte die Krankenschwester freundlich, als DJ n plötzlich auf seine Hände und dann auf den Seat starrte und rief: „Der Hafen!“. „Was?“. DJ n schlug die hintere Tür des Wagens zu, sah die Krankenschwester an und sagte eilig: „Danke für ihre Hilfe, das werde ich ihnen nie vergessen. Vielleicht komme ich später noch mal hier her, um zu sehen wie es ihm geht und um mich noch mal bei ihnen zu bedanken. Sie sind wirklich ein sehr guter Mensch und wunderschön noch dazu; doch ich muss jetzt weg, wichtige Geschäfte warten auf mich; möglicherweise meine letzten. Leben sie wohl.“ Mit diesen Worten drängte er sich an der verwirrten Krankenschwester vorbei in den Wagen und fuhr mit quietschenden Reifen und heulendem Motor davon.

    Nun war der Moment gekommen. Nun musste er Manga-Protector und Snakes Bite in seine Pläne einweihen. Endlich hatte er es geschafft, mit den beiden unter sechs Augen sprechen zu können, ohne zu fürchten, dass Felis oder Vidora plötzlich hereinschneien würden; sie hatten sie bis vor einer halben Stunde bei sich gehabt, um ihnen die weitere Vorgehensweise zu erläutern. Dabei hatten die beiden Frauen einiges an Sake getrunken und mussten nun ihren Rausch ausschlafen. „Also was willst du von uns, Genji?“ knurrte Manga missmutig. „Euch einen Plan vorschlagen. Den Plan vom Sturz von Felis und Vidora und die Übernahme der Triaden durch uns!“ sagte Genji feierlich und mit übertriebener Theatralik, verfehlte damit jedoch nicht die gewünschte Wirkung. „Den Sturz von Felis und Vidora.“ wiederholte Manga nachdenklich, jedoch verriet sein Gesicht, dass ihm der Gedanke äußerst zusagte. „Ja, den Sturz. Ich denke, seitdem die beiden Frauen bei uns sind, haben wir das Erbe unserer alten Herrin mit Füßen getreten. Diese Handlungsweise war nie die, der Asuka-Chan-Triaden, es waren immer die, der Spam Mafia. Sind wir schon so tief gesunken, dass wir wie unsere Feinde kämpfen? Wir sind ehrenvoll und anders als diese Spaghettifresser in ihren Anzügen und mit ihren großen Kanonen. Wir sind die Triaden und haben andere Mittel, um unsere Ziele zu erreichen!“ Genji sah Manga und Snake an. Beide nickten eifrig. „Wie hassst du dir denn dasss ganzzzze vorgesssstellt?“ zischte die Schlange und Manga beugte sich interessiert vor. „Ich dachte da an Folgendes…“ begann Genji…


    DJ n

  12. #52
    hier sind mal wieder die nervigen Chronisten.
    Heute mit mir, DJ N und.... nochmal mir

    Repko:
    Wieder schlug Daen energisch auf den Tisch. "So ein Mist. Antworte doch.", rief er verzweifelt in das alte Funkgerät. Als Ete bemerkte dass Steal ihn verwundert anstarrte winkte er kurz ab und flüsterte ihm "Erklär ich dir später." zu. Wieder kam ein "Psycho, hörst du mich? Psycho?", gefolgt von einem gemurmelten Fluchen. "Er wird mich doch nicht vergessen haben."

    Genji, Manga-Protector und Snake's Bite liefen entschlossen auf die Tür zum Schlafzimmer der Schwestern zu. Sie hatten keine Zeit gehabt, einen ausführlichen Plan auszuarbeiten, doch ob ein solcher überhaupt nötig war, war die andere Frage. Doch alle drei schienen schon vor langem beschlossen zu haben, dies zu tun, sie hatten sich wohl nur nie getraut etwas davon zu sagen. Nun, da Genji den Anfang gemacht hatte, gab es wohl kein zurück mehr. Sie standen nun vor der schweren Metalltüre und hofften, dass diese nicht abgeschlossen war. Ruhig legte Manga-Protector seine Hand auf die kalte Türklinke. Obwohl die Türe sehr dick war, konnte er von drinnen einen Plattenspieler spielen hören. Unter zittrigem und schepperndem Ton gab er leise das Lied "All of me" wieder.
    Als er die Klinke herunterdrückte, stellte er zufrieden fest, dass die Türe nicht abgeschlossen war. Sie betraten das dunkle Zimmer und konnten den schemenhaften Umriss des Bettes erkennen, in dem die beiden Frauen zu liegen schienen. Am Fuße des Bettes blieben sie schließlich stehen.
    "Wir müssen das tun. Es ist das Beste.", flüsterte Genji den beiden anderen Triaden zu. Nacheinander zog jeder eine Pistole. Wie auf ein Kommando legten sie an.
    Der Raum wurde kurze Zeit hell beleuchtet, als ein Schuss nach dem anderen in das provisorische Bett einschlug, die Decke zittern, die Matratze zerreißen ließ. Die Schüsse, das Fetzen und Reißen, hörten erst auf, als die Magazine der Waffen leer waren. Wie in Extase versuchten sie, weitere Schüsse abzugeben, doch es klickte nunmehr nur noch. Unter schwerem Atmen senkten die drei mit zitternden Armen ihre Waffen und starrten in das Leere. Nur durch die Tür fiel ein leichter Lichtschein in das Zimmer der die Stoffetzen und die Teile der Matratze, die im ganzen Raum verstreut waren beleuchtete. Noch immer spielte der Plattenspieler fröhlich weiter. "Licht.", sagte Genji, nachdem er sich aus seiner erschreckten Starre gelöst hatte. "Wir müssen herausfinden, wie wir an das Geld kommen.", fügte er hinzu und wies Manga-Protector mit einer Geste zum Lichtschalter hin.
    Als der Raum kurz darauf hell erleuchtet wurde starrten sie alle auf das Bett. Der Geruch von Schmauch, der Nebelvorhang, der das Licht grieselig streute und das Bild das sich ihnen bot, drohte die drei Triaden vor Verwunderung umzuhauen. Unter der Zerschlissenen Bettdecke lagen zerschossen und zerfetzt einige Kopfkissen, so angeordnet, dass die durch die Bettdecke wie die Körper zweier kleiner Frauen angemaßt hatten. An der Wand hinter dem Bett war in großen Lettern geschrieben: "Die Wände haben Ohren".
    "Verdammter Scheissdreck.", hauchte Manga-Protector und sah sich verwirrt im Raum um. Sein Blick hing an dem Plattenspieler hängen. An der Kante des Spielers schien eine Schnur befestigt worden zu sein, die sich nun um den Spielarm wickelte und fast gänzlich straff gespannt war. "Bombe. Raus hier.", brüllte er und hechtete sich durch die noch offene Türe. Genji drehte sich zuerst verwirrt zu Manga-Protector, rannte ihm aber doch hinterher. Nur Snakes Bite machte einen Schritt auf den Plattenspieler zu und zog sein schlangenzahnförmiges Messer.

    Psycho stand gerade am Herd in der kleinen Küche und machte für sich und Dark Soldier Spiegeleier. "Ruhig Mut.", sagte er. "Mit DJ N wird schon noch abgerechnet. Wirst schon sehen.", sagte er. Seitdem jeder wusste, dass Dark Soldier DJ N befreit hatte, wurde er von den meisten als Verräter und Meuterer bezeichnet. Eigentlich auch von Psycho, doch dieser zeigte seine Gedanken und Emotionen anderer Menschen gegenüber nicht ganz so offen und widmete sich ihm somit ein wenig.
    Geistesabwesend nahm er die Pfanne vom Herd und stellte sie auf den Tisch, bemerkte dabei allerdings nicht, dass er sie auf Dark Soldiers Daumen gestellt hatte, der nun die Hand ruckartig zurückzog und einen leichten Aufschrei von sich gab. "Oh, tschuldigung.", murmelte Psycho benommen und stellte schnell die Pfanne beiseite. "Ich hol schnell eine Wundsalbe."
    Wie immer stand sein Arztkoffer in der kleinen Kammer nebenan, die als Medizinisches Lager fungierte. Als Psycho seine große Ledertasche öffnete erschrak er. "Psycho. Komemn bitte.", ertönte die gedämpfte Stimme Daens aus der Tasche. "Daen?", hauchte Psycho und riss die Augen weit auf. "Der ist doch... tot."

    "Bist du überhaupt sicher, dass er den Empfänger noch hat, Daen?", fragte Ete. "Wir haben ihn ein paarmal beim Drogendealen erwischt." Daen drehte sich zu Ete um. "Er hat mir damals sein Wort gegeben. Und ich habe ihm damals vertraut. Also tu ich das noch immer." kurz darauf widmete er sich wieder seinem unkgerät. "Psycho, kommen." In manchen Belangen konnte Daen recht naiv sein, dachte sich Ete. "Womöglich haben die ihm eine Gehirnwäsche verpasst.", sagte er.
    "Ich vertrasue ihm.", sagte Daen eindringlich. Plötzlich mischte sich eine dritte Stimme ein. "Hier Psycho." Sofort drehte sich Daen zum Funkgerät. "Psycho. Psycho. Hörst du mich?", fragte er und grinste, wie ein kleines Kind zu Weihnachten. "Ja, ich höre dich.", war die Antwort. "Es sind jetzt fünfzehn Monate vergangen. Fünfzehn verschissene Monate und jetzt erst erhalte ich Meldung?", flüsterte Psycho in wütendem Ton. "Psycho. Es... es gibt jetzt wichtigere Dinge.", sagte Daen.
    "Du musstest ja auch nicht hier bei diesen Gangstern schmoren.", gab Psycho zurück. "Psycho, bitte. Wo bist du?" Psycho schwieg. "Psycho, bitte. Wir werden dich gut entschädigen und deine Arbeit würdigen. Und du bekommst Immunität auf sämtliche Straftaten, die du begangen hast." Wieder ein kurzes Schweigen am anderen Ende, das durch ein Räuspern Psychos unterbrochen wurde. "Weißt du noch, wo der alte Jazzkeller war? Wir verstecken uns dort im Weinkeller", gab er schließlich durch. Daen sprang fröhlich von seinem Stuhl auf. "Wunderbar. Vielen Dank. Wir schicken sofort ein paar Leute vorbei."
    Er drehte sich hastig zu Ete um. "Der Jazzkeller. Lass uns sofort gehen, Ete.", sagte er in einer art freudiger Extase. Ete senkte den Kopf und legte Daen die Hand auf die Schulter. "Daen... Du bist leider nicht mehr bei der ASP. Ich muss dich bitten, hier zu bleiben. Wir schicken unsere SWAT-Einheit, die wird das schon regeln." Daens Lächeln wich sofort der blanken Ernüchterung. Er wollte etwas erwidern, merkte jedoch, dass eine SWAT-Einheit mehr erreichen konnte, als er, der er bestimmt außer Form und bürokratisch gesehen nicht mehr bei der ASP war .
    "Steal.", rief Ete, um dem peinlichen Schweigen ein Ende zu bereiten. "Mobilisieren Sie die Truppen und suchen Sie TQ."

    In aller Ruhe verband Psycho Dark Soldiers Finger, ohne ein Wort zu sagen. Als er damit fertig war, aß er sein inzwischen kaltes Spiegelei in aller Ruhe und ohne etwas zu sagen auf. Erst als er fertig gegesen hatte, stand er auf und sah Dark Soldier an.
    "Geh zum Don. Die ASP wird in etwa einer Stunde am Jazzkeller sein. Er soll ein paar Leute für einen Hinterhalt vorbeischicken."


    DJ N:
    „Verdammt, wo ist Snake?“ japste Genji plötzlich. Er und Manga waren schon ein gutes Stück gelaufen und befanden sich fast beim Ausgang. „Keine Ahnung. Ich dachte, er war direkt hinter mir.“ antwortete Manga und sah in den Gang zurück. „SNAKE!“ brüllte der bullige Chinese. Keine Antwort. „Verdammt, er wird doch wohl nicht etwa…“ begann Snake, konnte den Satz jedoch nicht zu Ende führen, weil in dem Moment die schwere Eisentür mit einer extremen Wucht aufgeschleudert wurde und ihn auf den Boden schleuderte. Dort blieb Genji bewusstlos liegen. „Du…“ begann Manga, der fest damit gerechnet hatte, dass entweder Felis oder Vidora die Frechheit besessen hätten, ihnen aufzulauern. Doch stattdessen stand ihnen DJ n gegenüber. „Wo sind die beiden Frauen?“ sagte der Japaner leise. Manga schwieg; die Überraschung dieses plötzlichen Auftauchens steckte ihm noch immer in den Gliedern. „Sag schon, Fettsack! Wo sind sie!“ sagte DJ n, dieses mal mit deutlich erhobener Stimme. „Bombe.“ brachte Manga als einziges Wort heraus. „Bombe?“ echote DJ n und legte den Kopf quer. „Diese ••••••••n haben sich mit all dem Geld aus dem Staub gemacht und wollen uns in die Luft jagen!“ sprudelte Manga plötzlich los und kniete sich zu Genji hinunter, der nun leise zu stöhnen begann; der Schlag schien nicht all zu fest gewesen zu sein. „Und Snake ist noch immer bei der Bombe!“ rief der bullige Chinese so plötzlich aus, dass DJ n reflexartig einen Schritt zurück tat. „Verdammt…“ murmelte DJ n.

    „SWAT-Team einsatzbereit, Sir!“ meldeten die jungen Männer des Teams im Chor und salutierten von Ete. „Gut, dann nichts wie rein in den Wagen und los!“ rief Ete und sprang selbst in seinen Dienstwagen, auf dessen Rückbank schon eine kugelsichere Weste und ein automatisches Maschinengewehr lag. Diesmal würden sie die Mafia nicht entkommen lassen. Diesmal würden sie Göfla und mit ihm all seine anderen verdammten Mafiosi kriegen und einbuchten; oder sie schlimmstenfalls allesamt zum Teufel schicken.
    Ete hatte gerade den Motor angelassen, als sich die Beifahrertür öffnete und Daen einstieg. „Was machst du hier?“ fragte Ete erstaunt? „Ich komme mit. Ich weiß, ich bin zwar kein Mitglied der ASP mehr, aber ich habe auch das Recht, dabei zu sein, wenn ihr sie festnehmt. Schließlich habe ich zusammen mit dir und den anderen Jahrelang daran gearbeitet, diese Bastarde, entschuldige den Ausdruck, hinter Gitter zu bekommen! Das ist ebenso mein Erfolg, wie deiner oder Steals oder Nintys. Ich bitte dich, Ete. Lass mich mitkommen!“.
    Ete sah in das Gesicht seines Freundes, den ernsten und unnachgiebigen Ausdruck in seinen Augen und erinnerte sich plötzlich an alte Zeiten, in denen er und Daen gemeinsam gegen die Mafia gekämpft hatten. Ein tiefer Seufzer schlich sich aus Etes Brust, bevor er nickte. „Ja, du hast Recht. Es ist auch dein Erfolg. Du kannst mitkommen. Aber du hälst dich gefälligst im Hintergrund! Du warst zwar bei der ASP, bist aber im Moment nur Zivilist, also komm uns bitte nicht in die Quere. Du warst schon einmal tot und ich habe keine Lust, nochmals an deinem Grab zu stehen und Shinshrii zusammenbrechen zu sehen…“. Daen zog die Augenbrauen hoch. „Shinshrii… für sie muss das alles sehr schwer gewesen sein. Wenn das alles hier vorbei ist, werde ich wohl mal mit ihr reden müssen…“ sagte Daen und Ete schluckte unbehaglich. Er hatte mehr gesagt, als er sagen wollte.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren fuhr Ete los und raste durch die Straßen der Stadt in Richtung des Jazz-Kellers.

    „MR.Z. Dragon Thorm. Ruffy. Warum habe ich nur das Gefühl, das jemand fehlt?“ fragte Göfla und sah die drei der Reihe nach an. „Was ist mit Repko? Wo ist er?“ fragte Göfla nun direkt und warf jedem einen durchdringenden Blick aus dem Schatten seiner Hutkrempe zu. „Er ist tot.“ antwortete MR.Z sofort und ohne jegliche Emotion. Göfla wandte sich zu dem hageren Mann mit den kalten Augen und ließ seinen Blick lange auf ihm ruhen. „Tot, sagst du?“ fragte Göfla - es war eine jener rhetorischen Fragen, die der Pate immer zu fragen beliebte, wenn er etwas explizit wissen wollte. „Ja. Er ist in einer kleinen Holzhütte erschossen worden. Dort hatte sich dieser Yoshi Green versteckt gehalten.“. sagte Ruffy nun und Göfla wirbelte zu ihm herum, so dass Ruffy fürchtete, jeden Moment vom Paten niedergestreckt zu werden. „Und wer war es, der ihn erschossen hat? NA REDE SCHON!“. Der Pate war nun vollkommen außer sich vor Wut und erinnerte MR.Z auf eine seltsam komische Art und Weise an Desmundo, der solche Ausbrüche in regelmäßigen Abständen hatte; ein leises Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Killers ab, jedoch war es so minimal, dass keiner es bemerkte. „Es war Savage the Dragon. Wir haben ihn dort zusammen mit Yoshi Green und DJ n überraschen können.“ sagte Ruffy und kniff die Augen unwillkürlich zusammen, als ob er fürchtete, dass der Pate nun vollkommen ausrasten würde. Doch stattdessen blieb der alte Mann ruhig, drehte sich zu seinem Tisch um und sah das Bild an der Wand an. Es zeigte eine verträumte Landschaft in Mittelitalien, den Landsitz, den seine Familie schon seit Generationen bewohnte. „DJ n und Savage the Dragon. Savage und DJ n. Ich hätte es wissen müssen… es gibt tatsächlich niemanden mehr, auf den ich mich verlassen kann…“ murmelte der Pate enttäuscht.
    Plötzlich klopfte es an der Tür. „Herein.“ antwortete der Pate beiläufig und Dark Soldier trat langsam in das Büro ein; die Blicke der anderen drei Mafiosi hefteten sich sofort an ihn. „Was gibt es? Mach es kurz, denn wie du siehst, befinden wir uns in einer Unterredung.“ sagte der Pate grob ohne den Blick von dem Gemälde zu nehmen. „Mein Pate…“ begann Dark Soldier langsam. „Psycho hat eben… eben eine Nachricht oder so erhalten; jedenfalls sagt er, dass sie ASP in knapp einer Stunde beim alten Jazz-Keller sein wird und das ihr ein paar Leute für einen Hinterhalt vorbeischicken könntet, mein Pate.“. Dark Soldier war unglaublich nervös und zitterte.
    Göfla schwieg einen kurzen Moment, dann wandte er sich um und sagte: „Gut, wenn Psycho das sagt… Ruffy, MR.Z, Dragon Thorm! Schnappt euch Black und Shiekah und bereitet der ASP eine schöne Überraschung! Dark Soldier, du geht’s auch mit! Du hast zwar DJ n befreit und dafür sollte ich dich eigentlich an deinen Genitalien am höchsten Gebäude der Stadt aufhängen, aber ich will dir noch eine Chance geben, dich zu beweisen.“. Dark Soldier wusste zuerst nicht, was er sagen sollte, doch dann ging er zum Paten, fiel vor ihm auf die Knie und sagte: „Ich danke euch, mein Pate. Ihr seid zu gut zu mir.“. Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des alten Mannes aus, als er sagte: „Ja. Ich bin gut zu dir…“. Dann brach er in ein lautes Lachen aus…

    „Verdammte Scheiße, TQ!“ fluchte Steal Gray vollkommen außer Fassung. Schon seit geschlagenen 20 Minuten versuchte er, ihn auf seinem Handy zu erreichen, vergebens. Das einzige, was sich meldete, was seine Mobilbox und auf der hatte Steal Gray mittlerweile schon 7 Nachrichten hinterlassen. Nun hatte er jedoch gehörig die Schnauze voll und funkte Ete an. „Ete, hier Steal. Nein, ich habe nichts von TQ gehört; der Kerl geht einfach nicht an sein Handy. Ich werde mich nun fertig machen und nachkommen. Ja, Roper und Chibi sind schon mit dem SWAT-Wagen gefahren. Ja, Ninty und Schattenläufer habe ich schon informiert. Die kommen so schnell es geht dorthin. Wir sehen uns dann gleich. Steal Ende.“. Steal legte das Funkgerät beiseite und begann seine Kugelsichere Weste umzuschnallen. Nun würden sie endlich die Spam Mafia kriegen und die Stadt endlich von dieser Krankheit befreien.
    Steal wollte sich gerade seine Pistole unter die Weste stecken, als sein Handy klingelte. „Ja, Gray hier.“. Steals Augen weiteten sich vor Überraschung und Zorn. „Verdammt noch mal TQ! Wo zum Geier treibst du dich rum?“


    Repko:
    "Hier, Freezy, hier.", sagte Ineluki aufgeregt. "Hier war es. Fahr hier rein." Freezy tat, wie ihm geheißen und lenkte den großen Wagen neben eine Reihe zerbeulter Mülltonnen, die vor Müll schon überquollen.
    Freezy war kaum zum Stillstand gekommen, da schlug Ineluki schon die Türe auf und stürmte aufgeregt heraus in Richtung des kleinen Reihenhauses in welchem Yoshi Green vor einem Jahr untergebracht worden war. Aufgeregt schlug er mit der Faust gegen die Holztüre. "Yoshi! Yoshi? Bist du da. Mach auf" Im Wechsel zu seinen panischen Schlägen drückte er immer wieder auf den kleinen Türgong. Doch nichts geschah.
    Schließlich kam Freezy angerannt. "Beruhige dich erstmal.", sagte er und schlug Ineluki an den Hinterkopf. Ruhig klopfte er auf die Türklinke und stellte fest, dass die Türe nicht abgeschlossen war. Sofort stieß Ineluki die Türe weiter auf und schlüpfte durch. Freezy folgte ihm und rümpfte die Nase. Es roch streng säuerlich in der Wohnung, alles lag kreuz und quer auf dem Boden verstreut. "Hat hier ein Kampf stattgefunden?", fragte Ineluki erschüttert.
    "Halts Maul.", sagte Freezy und hielt sich den Finger vor den Mund. "Ich höre etwas." Ineluki stand wie angewurzelt in dem engen, dunklen Flur zwischen Magazinen und Möbeltrümmern, die auf dem Boden lagen und bekam es mit der Furcht zu tun, als auch er etwas hörte. Der leise Hauch einer gedämpften Stimme kam aus dem Nachbarzimmer.
    "...bewegen sich in den Schatten...Abschaum der Gesellschaft..." Freezy fröstelte und seine Nackenhaare stellten sich auf. "Was ist das?", fragte er seinen Bruder, der die Frage mit einem leichten Kopfschütteln beantwortete und sich ratlos den Bart glattstrich.
    "...machen alles kalt...uns in den Weg stellt." Plötzlich verstummte die hinterhältig klingende Männerstimme.
    Plötzlich fiel ein Schuss. Ein weiterer. Ein dritter, gefolgt von einem vierten. Ineluki hechtete sich auf den Boden und hielt seine Hände über den Kopf, während Freezy schnell die türe zu dem Raum aus dem die Stimme kam öffnete und in den Raum sprang.
    Ineluki starrte beängstigt in den Raum aus dem ein leichtes blaues Licht auf den Flur traf. Die Stimme war nun deutlicher zu hören. "Hier ist man mittendrin. Dieser Ort zeugt von der unglaublichen Gewalt der Syndikate..." Mit verwirrtem Gesichtsausdruck stand Ineluki langsam auf und näherte sich der Türe.
    Es war nur ein Fernseher. Er war an, dem Dunst auf der Mattscheibe nach zu urteilen schon sehr lange. Es lief ein Dokumentarfilm über die Verbrechen und den Einfluss krimineller Vereinigungen in New York. Der Rest des Raumes war verwüstet. Die Regale waren heruntergerissen. Viele zerfledderten Bücher lagen in Haufen aufeinander, die Scherben einer zertrümmerten Vase säumten den zerrissenen Teppich. Ein umgedrehter Tisch mit nur noch einem Bein stand in der Ecke, direkt vor den Trümmern eines Rechners.
    "Er hätte nicht rumschnüffeln dürfen.", murmelte Ineluki, nachdem er sich aus der Starre gerissen hatte. "Er hat rumgeschnüffelt und die Mafiosi haben ihn fertig gemacht." Freezy sagte nichts, er richtete seinen Blick starr auf den Fernseher, dessen Programm ihn in seinen Bann gerissen hatte.
    "Da siehst du's. Deshalb habe ich dir gesagt, du sollst nicht auch noch rumschnüffeln. Die Mafia ist noch immer stark. Siehst du, was mit Yoshi passiert ist? SIEHST DU ES?", sagte Ineluki und steigerte sich dabei in blanek Wut hinein. Schließlich packte er Freezy und drehte ihn mit dem Gesicht zu sich herum. "Hör mir gefälligst zu.", schrie er. "Wir gehen jetzt nach Hause und lassen die Dinge ihren Lauf nehmen. Es geht uns nichts mehr an!"
    Freezy blieb von Inelukis Gebärden unbeeindruckt und schien ins Leere zu starren und um Fassung zu ringen. "Die haben ihn doch nicht umgebracht...", sagte er und schaute Ineluki dabei so durchdringend an, dass dieser eine Gänsehaut auf den Armen bekam und von ihm abließ.
    "Ich hoffe nicht.", sagte er mit beruhigter Stimme. "Aber es geht uns nichts mehr an. Das ist eine Sache zwischen Mafia und ASP. Wir haben in dieser Sache nichts mehr zu sagen." Freezy drehte sich energisch weg und tat einige Schritte auf die Türe zu.
    "Das ist deine Ausrede für alles.", sagte er, ohne sich umzudrehen. "Wir müssen uns um uns selbst kümmern, die anderen spielen keine Rolle." Ständig stritten sie sich um Kleinigkeiten oder begannen ein Wortgefecht, in Momenten in denen sie zusammenhalten sollten. Nun war wieder einer dieser Momente in denen beide mit dem Kopf durch die Wand wollten. "Wir haben selbst unsere Probleme. Wir haben kaum Geld, werden womöglich von der Staatspolizei bewacht und weiß Gott wer uns alles auf den Fersen sein könnte. Und du willst herumlaufen und Missionarsarbet leisten indem du die ganze Stadt vor der Spam Mafia warnst."
    Die Antwort kam aus dem Fernseher. "Das war der Film 'Die Schrecken von New York'.", sagte ein Sprecher. "In ganz Amerika sorgte er für Furore und wird auf der nächsten Oscarverleihung in der Kategorie 'Bester Dokumentarfilm' ins Rennen gehen."
    Gleichzeitig drehten sie ihre Köpfe langsam in Richtung des Fernsehers. Im Moment war die Aufnahme einer Kamera zu sehen in dieser Aufnahme war zu sehen, wie drei bullige Männer auf eine junge Frau einprügelten, sie schließlich in einen Teppich einwickelten und einer der Männer sie wegtrug, während die anderen beiden die Wohnung demolierten. Nebenher lief der Abspann, begleitet von langsamer Moll-Musik "Mein Gott. Es erinnert mich an unsere Stadt.", sagte Ineluki nach einigen weiteren Szenen von brutalen Gewalttaten.
    Als sie sich kurz darauf wieder ansahen, zog sich ein Grinsen über die Gesichter der Beiden. "Ob wir nicht auch...", sagte Ineluki und wurde von Freezy unterbrochen. "Wir waren doch damals mittendrin.", sagte dieser.
    "Natürlich können wir das..."

  13. #53
    Und zum Abend ein Doppelpack vom DJn und Repko!


    TQ hatte lange mit sich gerungen, bis er sich zu einer Antwort gegenüber Steal Gray, der noch immer am Handy wütete, zwingen konnte. „Ich befinde mich auf den Weg nach Neapel.“ sagte er schließlich und hielt das Handy vorsorglich von seinem Ohr weg; und das zu Recht, denn kaum hatte er ausgesprochen, schallten ihm Verwunderungen und Ausrufe des Ärgers von Steal Gray durch das Handy entgegen. „Was zum Teufel willst du in Neapel? Wir brauchen dich hier! Wir sind so kurz davor, diese verdammten Mafiosi hochzunehmen und du verziehst dich nach Neapel? TQ, was ist mit dir los?“ rief Steal Gray durch das Handy. „Es… ist eine persönliche Angelegenheit, Steal. Versteh das bitte. Sagen wir so: ich kann nicht anders. Ich muss nach Neapel.“ sagte TQ so ruhig er konnte. Aus irgendeinem Grund tauchten plötzlich Bilder seiner Frau und seiner Kinder in seinem Kopf auf. Bilder, wie MR.Z grinsend auf die beiden zuging, in der linken Hand ein langes Messer und in den Augen ein irrer Blick, wie der Blick des Teufels. TQ rieb sich mit Zeigefinger und Daumen über die Augenlieder und versuchte, tief und ruhig zu atmen. Er musste versuchen, diese Bilder zu verdrängen. „Was persönliches also.“ begann Steal nun. Seine Stimme hatte sich gelegt und nun klang er sehr ernst; keine Spur von Wut oder Enttäuschung. Nur purer Ernst. „Es geht um deine Familie, hab ich Recht? TQ, jeder in der Abteilung weiß, dass die Mafia deine Frau und deine Kinder entführt hat. Aber sie jetzt als Einzelkämpfer da raus zu holen, bringt auch nichts. Wohlmöglich machst du es damit nur noch schlimmer. Wenn wir die Mafia…“. TQ ertrug nicht mehr, was Steal sagte. Er brüllte ins Handy: „ES GEHT NICHT UM MEINE FAMILIE! SIE SIND MIR EGAL! IHR SEID MIR ALLE EGAL!“. Danach legte er auf, schaltete sein Handy aus und stopfte es in seine Jacke. Einige Leute warfen ihm noch immer seltsame Blicke zu, wahrscheinlich wegen seines Wutausbruches. >>Ihr seid mir alle egal.<< dachte TQ. Sein Schädel pochte, ihm war heiß und Müdigkeit schlich langsam in ihm empor. >>Kefka…<<.

    Snake stand noch immer vor dem Plattenspieler, das Messer in der Hand und beobachtete, wie sich die Schnur weiter aufwickelte. Wenn der Faden straff war, würde es nur eine Frage von Sekunden sein, bis die Bombe explodieren würde und alles im Chaos versinkt. Und dann wären auch seine Tage gezählt. Noch immer, mit eiskalter Routine in den Augen, beobachtete Snake den Faden, der sich langsam spannte. Nur noch wenige Sekunden, dann würde alles vorbei sein. Snake tat einen Schritt auf den Plattenspieler zu; der Faden wurde immer straffer. Noch ein Schritt. Gleich würde es soweit sein. Snake hob das Messer in die Luft und ließ es niedersausen. Die Klinge nährte sich dem Faden, der schon beinahe so straff wie eine Bogensehne war. Dann flogen zwei lose Enden des Fadens durch die Luft, von dem sich das eine Ende weiter aufrollte. Keinen Augenblick zu spät hatte Snake den Faden durchtrennt. „Diesse ••••••••n.“ zischte Snake und sah sich ein wenig im Zimmer um. „Sssie wollten unsss eissskalt in die Luft jagen.“.
    Snake nährte sich gerade der Kommode, als er hinter sich Schritte hörte. Schnell wirbelte er herum, auf der Suche nach einem Versteck, doch es war zu spät: eine Person war in die Tür getreten. Sie hatte blonde Haare und trug einen langen Ledermantel und eine Sonnenbrille. „DJ n!“ rief Snake überrascht aus. Mit ihm hätte er am wenigsten gerechnet. Eigentlich hatte er gedacht, dass Genji oder Manga-Protector zurückkommen würden, um nach ihm zu sehen, doch stattdessen stand der Berater von Don Göfla vor ihm. „Was ist mit der Bombe?“ fragte DJ n und sah sich um. Snake antwortete nicht. Es kam ihm zu seltsam vor. Was wollte DJ n bei ihnen? „Scheinbar bist du ganz gut damit zu Recht gekommen.“ sagte DJ n plötzlich und sah an Snake vorbei zum Plattenspieler. „Komm mit. Draußen warten Manga und Genji. Ich muss mit euch reden.“. Nun verstand Snake gar nichts mehr. Was sollte das werden?

    Die Mafiosi hatten Stellung bezogen. Sollte die ASP den Keller stürmen wollen, würde sie eine böse Überraschung erleben. Dragon Thorm hatte ein paar seiner Flammsprengsätze im Keller und versteckt und wartete von einem höher gelegenen Punkt aus nur darauf, diese zu zünden.
    Des Weiteren hatten sich Ruffy, MR.Z, Shiekah, Black und Dark Soldier draußen versteckt und warteten auf die Ankunft der ASP. Wenn die ASP die Tür um Keller aufbrechen würde, war dies ihr Zeichen zum zuschlagen. Sie würden vorpreschen und die ASP so lange unter Beschuss halten, bis sie im Keller waren. Dann würde Dragon Thorm seine Sprengsätze zünden und die ASP wäre nur noch ein dampfendes Häufchen Elend und Asche. So hatte es sich jedenfalls MR.Z vorgestellt, als er die anderen in seinen Plan eingewiesen hatte.
    Würde ihnen dieser Schlag gelingen, wären sie wieder die unumstrittenen Herrscher der Stadt; und dann konnte sich auch DJ n nirgends mehr vor ihnen verstecken. Sie würden ihn früher oder später zu fassen bekommen und ihn dann bestrafen. Ja, Bestrafung war MR.Z’s Spezialgebiet. Er würde ihn langsam zu Tode foltern. Ganz langsam…
    „Hey! Da kommen sie!“ rief Dark Soldier plötzlich aufgeregt. „Gut. Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Ich will keine Fehler sehen, sonst macht der Don Kleinholz aus uns.“ sagte MR.Z und überprüfte sein Maschinengewehr. Geladen und entsichert. Nun konnten diese Bastarde kommen – sie waren vorbereitet, ja, das waren sie!


    Die Nacht war fast vorüber. Die ersten Strahlen der Sonne reflektierten bereits auf der Oberfläche des Meeres und tauchten den unbewölkten Himmel in ein intensives purpur. Das Geschrei der Möwen und das Läuten von Kirchenglocken in der Ferne wurden von jähem Ächzen einiger lauter Motoren unterbrochen. Drei Kleinbusse der ASP-SWAT fuhren auf der Schnellstraße entlang des Strandes hintereinander her. Geradewegs steuerten Sie auf einen recht alten Wohnblock aus eckigen Betonhäusern zu, die inzwischen nur noch als Lager oder billige Kneipen dienten.
    Gegenüber des Wohnblockes kamen die Wagen zum Stehen. Sofort stürmten maskierte Männer in dunklen Uniformen und mit großen Maschinengewehren bewaffnet aus den hinteren Teilen des Buses. Drei von ihnen rannten umher und riegelten die Straße um den Wohnblock ab, die anderen näherten sich allmählich dem Ziel. Die Spam Mafia konnte alarmiert worden sein, sie mussten mit dem Schlimmsten rechnen. Steal Gray stieg mit eiserner Miene aus.
    "Chibi, nimm dir drei Mann und such nach weiteren Ausgängen aus dem Jazz-Keller, Roper, nimm dir einen Scharfschützen und sieh zu, dass ihr aufs Dach kommt. Melior, warte hier beim Wagen auf weitere Anweisungen von mir."
    Mit diesen Worten stieg er in den hinteren Raum eines der Wagen zu Ninty, der eifrig an einem Funkgerät herumwerkte.
    Ete streifte sich eine Kugelsichere Weste über und prüfte seine Dienstwaffe. Er öffnete die Fahrertüre und drehte sich zum Beifahrersitz um, auf dem Daen saß und ihn schweigend beobachtete. "Du bleibst hier.", sagte Ete. Statt dem erwarteten Widerstand nickte Daen nur stumm. Jetzt, wo sie kurz davor waren, ein Gebäude voller Gangster zu stürmen, hatte er es sich vielleicht doch nochmal anders überlegt. Ete stieg hastig aus und betrat ebenfalls den Funkwagen. Gespannt wartend auf Meldungen der Polizisten, standen sie schweigend hinter Ninty, als dieser sich plötzlich umdrehte und seine Kopfhörer ein Stück herunterzog und "Ausgang an der Nordostecke, Richtung Norden.", sagte.
    Steal lehnte sich über den Tisch, zog einen Bleistift und machte einen Kreis auf der Karte des Gebäudeblocks an der Stelle, an der die beschriebene Stelle war. Er winkte Schattenläufer zu sich, der bislang auf der Pritsche hinter ihnen gesessen war.
    "Nimm dir einen Mann und mach den Ausgang dicht.", sagte er und deutete auf besagte Stelle auf der Karte. Schattenläufer erhob sich, nahm lud seine Waffe und verließ den Wagen.
    Wieder setzte das eiserne Schweigen ein. Ninty drückte wie wild auf den Tasten der Funkanlage herum und zog schließlich wieder die Kopfhörer nach unten. "Keine weiteren Eingänge mehr überirdisch." Steal nickte zufrieden und sah aus der hinteren Türe, wie Schattenläufer mit einem der SWAT-Polizisten in Kauerstellung auf ihn zurannte. "Und?", rief er ihm zu.
    "Schloss geschmolzen und Eisenkeile eingesetzt, da kommt so schnell niemand mehr raus.", gab Schattenläufer zurück. Steal drehte sich wieder zu Ninty um, der inzwischen von seiner Ablage abgelassen hatte und mit einem Kugelschreiber auf der Tischplatte herumtippte. Ete und Steal schreckten bizarrerweiße erst auf, als das Klopfen verstummte und Ninty seinen Blick starr geradeaus richtete. "Chibi sagt, sie hätten sowas wie einen Sprengsatz gefunden." "Sollen sofort zurückkommen, es könnte eine Falle sein.", sagte Steal und die Farbe wich ihm aus dem Gesicht.
    "Chibi, zurückkommen. Ich wiederhole, zurückkommen.", sagte Ninty eindringlich und sein Mikrofon. Steal drehte sich immer wieder um, nach den vier Polizisten suchend. Schließlich fiel ihm noch etwas ein. "Sag Roper, er soll aufpassen, es könnte jemand auf dem..."
    Er kam nicht dazu, auszusprechen, denn plötzlich hörte er Schüsse aus Richtung des Blocks. Das Geräusch schien vom Dach zu kommen.

    TQ wurde in seinen Sitz gedrückt, als das Flugzeug sich in die Lüfte erhob. Es kam ihm vor, als würden sie sehr schnell steigen, die Autos sahen schon recht schnell nur noch wie kleine Ameisen aus, die sonst so Wolkenkratzer wirkten unwahrscheinlich nichtig und verschwanden aus der Sichtweite, als das Flugzeug zunehmend auf das Meer zusteuerte. Erst als Talster City vollständig verschwunden war, fiel TQ ein, dass er diese Stadt womöglich nie wieder sehen würde. Eine weitere Rückkehr zur ASP konnte er vergessen. Nicht nach alledem, was er getan hatte. Nicht nachdem er Steal Gray am Telefon so brüsk abgewiesen hatte.
    Jetzt im Moment hatten seine ehemaligen Kollegen womöglich ernste Schwierigkeiten und er hatte sie im Stich gelassen. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er einen leisen Gong hörte und das Anschnall-Zeichen erlosch. TQ hatte die Gewohnheit, den Gurt im Flugzeug anzulassen, selbst wenn der Start vorüber war.
    Eine Stewardess kam neben ihm zum Stehen. "Möchten Sie etwas trinken?" TQ überlegte einen Moment. "Ginger Ale bitte." Die Stewardess kramte in ihrem Wagen herum, als plötzlich etwa fünf Reihen hinter TQ ein Mann auf den Gang sprang und laut schrie.
    "Bleiben Sie alle ruhig. Ich will niemandem etwas tun. Ich muss nur bestimmte Dinge regeln." Eindeutig war dieser Mann psychisch labil, scdhien kurz davor zu sdein, in Tränen auszubrechen oder durchzudrehen. Dies alles hätte TQ nichts ausgemacht, hätte er nicht mit zwei Pistolen um sich gezielt.
    Reflexartig griff TQ an seinen Gürtel und schlug ins leere. Seine Waffe hatte er vor dem Flughafen in eine Mülltonne geworfen.

  14. #54
    Weiter weiter weiter, heute ma vier auf einmal!
    von YoshiGreen, DJ n, mir und nochmal YoshiGreen.

    YoshiGreen:
    Es war recht dunkel im Keller, sodass die vier Polizisten gezwungen waren ihre Nachtsichtgeräte einzuschalten. Eigentlich hätten sie auch Taschenlampen benutzen könne, denn die Mafia war sicher bereits gewarnt, bei dem Radau den sie gemacht hatten. Aber man konnte ja nie vorsichtig genug sein und selbst wenn die Gangster wussten DAS sie da waren, musste man ja ihnen nicht unbedingt auf die Nase binden WO sich das Team gerade aufhielt.
    "Was auch immer das hier mal war", schreckte ein Mann Chibi aus seinen Gedanken hoch, "Jetzt ist das der dreckigste Jazz-Keller den ich je gesehen habe."
    Verärgert drehte sich Chibi um, fixierte den Polizisten mit einem bösen Blick und sagte scharf: "Seien sie ruhig. Wie wissen nicht wo der Gegner ist. Konzentration meine Herren!"
    Vorsichtig bahnten sich die Männer weiter ihren Weg durch das unglaubliche Chaos das sich ihnen entgegen türmte.
    Eigentlich konnte man sich gar nicht vorstellen, dass sich hier eine ganze Mafia verstecken sollte. Die bisherigen Verstecke waren zwar auch nicht die Reinheit in Person, aber solche Viertel waren nun wirklich nicht das Niveau der Kriminellen...
    "Irgendetwas stimmt hier nicht", schoss es Chibi durch den Kopf, "Dieser Dreck, die Umgebung, einfach alles hier... ich will ja nicht sagen das dies eine Falle ist, aber auf jeden Fall ist irgendwas nicht so, wie man uns glaubhaft machen will..."
    Mit doppelter Vorsicht setzten sie ihren Weg fort. Über mehrere waghalsige Treppenkonsruktionen kamen die Polizisten schließlich auf der unteren Ebene des Kellers an. Doch es war verrückt: Hier war nichts.
    Nur eine leere Bar, die wohl randalierende Jugendliche der rechten Szene beinahe volständig zu Kleinholz verarbeitet haben - jendenfalls sah man entsprechende Zeichen auf den Wänden und den restlichen Möbeln.
    Desweiteren konnte Chibi erkennen, wie ein paar Ratten davon huschten - zumindest glaubte er es, denn eigentlich waren nur sich schnell bewegende Schatten zu erkennen.
    Dies alles war jedoch nicht von Belang, wichtig war, dass dies eine Sackgasse war.
    "Wusste ich es doch", knurrte der Teamführer und knirschte wütend mit den Zähnen, "Anscheinend hat uns dieser durchgeknallte Doc echt an der Nase herum geführt." Er wollte gerade das Zeichen zum Aufbruch geben und Ninty sagen, dass dies ein Reinfall war, als einer seiner Männer ihm lautlos ein Zeichen gab, das er was gefunde hatte.
    Ebenfalls darauf bedacht möglichst kein Geräusch zu verursachen, aber trotzdem mit schnellst möglicher Geschwindigkeit ging Chibi zu seinem Kollegen der eine Wand an der der Strinseite des Kellers untersucht hatte und tatsächlich: Hinter einem Schrank, der schon so aussah als würde er in den nächsten Tagen alleine durch das Gewicht der Staubmassen, die sich auf seinen Brettern abgelagert hatten, zusammenbrechen, fand sich tatsächlich eine Tür. Komplett aus massiv ausehenden Metall und vollkommen rostfrei. Wer auch immer diese Tür benutzte legte anscheinend einen großen Wert darauf, dass sie nicht so verfiel wie der Rest ihrer Umgebung.
    Mit Handzeichen machte Chibi seinen Leuten klar was er wollte und sofort sprangen zwei vor und machen sich an der Tür zu schaffen, nur um ein paar Sekunden später zum Rest der Gruppe zurück zu laufen, der schon einmal ein paar Schritte in Deckung gegangen war. Inzwischen war auch Ninty vom aktuellen Geschehen informiert worden.
    Als der Mann den letzten FInger einklappte, er hatte vorher einen Countdown abgezählt, gab es eine kleine Explosion die, die, glücklicheweise nicht allzu dicke, Tür aus den Angelnsprengte.
    Nur Sekundenbruchteile später liefen die Polizisten los und stürmten den dahinter liegenden Raum.


    DJ n:
    Misstrauisch verfolgten der bullige Chinese und der noch leicht verwirrte Genji, wie DJ n zusammen mit Snake durch den Gang auf sie zukamen. Sowohl Manga Protector als auch Genji konnten sich keinen Reim aus dem Auftauchen DJ ns machen und musterten ihn daher peinlich genau. Als die beiden Asiaten noch knappe 5 Meter von der Tür entfernt waren, rief der Bullige ihn schon entgegen: „Sag uns, was du willst!“. DJ n reagierte nicht sofort. Erst, als er dem gewaltigen Fleischberg von Manga Protector gegenüberstand, hob er den Kopf und sah ihm in die schwarzen Augen. „Ich bin hier, um euch einen Vorschlag zu machen.“. Manga kniff die dunklen Augen zusammen, so dass sie wie Stecknadelköpfe wirkten. „Was könntest du uns vorschlagen wollen, was uns davon abhält, dich sofort zu töten?“ fragte Genji scharf; er hatte sich von seiner kurzen Ohnmacht scheinbar wieder erholt. „Ich biete euch die Möglichkeit, einen Schlag gegen die Spam Mafia zu führen, wie ihr ihn bisher noch nie zustande gebracht habt.“ Eine kleine Spur Abfälligkeit mischte sich in DJ ns Stimme, während er an die Versuche dachte, mit denen die Triaden versucht hatten, ihn und die Mafia zu stürzen. Straßenkämpfe, verpfuschte Anschläge, Briefbomben, die zu früh explodiert waren; die Liste der Fehlschläge war recht lang.
    Die Gesichter der drei Triaden zeigten offene Verwirrung. DJ n beschloss, diesen Moment ein wenig auszukosten und zu warten, was die drei Männer sagen würden. Genji war der Erste, der sich zu Wort meldete: „Warum? Warum will der Berater des Paten, der Berater Göflas, nun seinen Feinden helfen?“. Mit dieser Frage hatte DJ n gerechnet. Es war auch nicht verständlich, weshalb der Mann, der dem Paten über Jahre treu ergeben war, ihn nun verraten wollte. „Sagen wir es so: die Pläne meines Paten… nun, sie könnten sich zu einer größeren Bedrohung für die Stadt entwickeln, als es die Mafia und die Triaden zusammen wären.“. Mit einem kurzen Seitenblick auf die anderen beiden Triaden sah er, wie Manga Protector mit offenem Mund dastand und Snake mit schmalen Augen den Asiaten beäugte. Mit ernster aber auch betrübter Stimme fuhr er fort: „Ich wurde in der Lehre erzogen, dass Töten nichts ist, dessen man sich rühmen sollte, jedoch aber auch ein Mittel, um höhere Ziele zu erreichen. Ich selbst habe auch getötet; ich habe viel getötet. Aber es waren nie Unbeteiligte unter meinen Opfern.“. Plötzlich fühlte DJ n einen Kloß im Hals, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, während er fort fuhr: „Aber nun ist alles außer Kontrolle geraten. Zu viele Unschuldige werden hineingezogen. Die Pläne meines Paten gehen einfach zu weit! So weit, dass er selbst diejenigen, die ihm immer treu zur Seite gestanden haben, von sich weist.“. Betreten sah DJ n zu Boden und blinzelte kurz. Dann wandte er wieder den Blick an die Triaden, die ihn ernst ansahen. „Daher biete ich euch mein Wissen über die Mafia und alles, was ich noch weiß gegen eure Unterstützung an, damit wir diesem Wahnsinn ein Ende machen können. Es ist alles einfach viel zu weit gegangen.“.
    Genji, Snake und Manga Protector schwiegen. Was DJ n ihnen erzählt hatte kam alles sehr überraschend. DJ n rechnete nicht mit einer raschen Antwort, daher war er umso überraschter, als er Genji sagen hörte: „Wenn du nicht der wärest, der du bist, würde ich dich auf der Stelle erschießen. Aber aus irgendeinem Grund, der mir noch schleierhaft ist, glaube ich dir.“. Nun war es DJ n, der mit verwirrten Blicken den Triaden ansah. Jedoch sah er diese Verwirrung nicht bei den anderen Triaden. DJ n hatte fest damit gerechnet, dass Snake oder mindestens Manga Protector heftigen Einwand gegen Genjis Äußerung erheben; doch nichts der Gleichen geschah. „Ssstimmt. Auch wenn du ein Mafiosssi bissst, warssst du immer ein ehrenhafter Gegner. Und ausss deinen Augen ssspricht Wahrheit.“ Zischte Snake und seine Augen, die DJ n zuvor immer mit einer Priese Bosheit gemustert hatten, schienen nun vollkommen frei von solchen Gefühlen. Manga Protector nickte nur zustimmend.
    Mit unverhohlenem Erstaunen blickte er von einem Triaden zum anderen. Mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet, vor allem nicht damit, dass alle Triaden geschlossen zu dieser Meinung stehen würden. „Du siehst, du kannst dir unserer Unterstützung sicher sein. Nun erzähle uns alles, was du an Wichtigem berichten kannst.“ Sagte Genji, nachdem er DJ n, seines Erachtens nach, genügend Zeit für seine Verwunderung gegeben hatte. Der Japaner sah Genji an. Er war nun bereit, sich mit seinen Feinden zu verbünden, um dem Mann, dem er so lange Jahre rückhaltlos und loyal gedient hatte, vor sich selbst zu retten, vor seinen eigenen Plänen zu retten; den Mann, den er beinahe liebevoll „Pate“ genannt hatte, zu verraten, um ein unnötiges Blutvergießen zu verhindern, bei denen die Opfer nur Unschuldige sein würden.


    Repko:

    „Auf dem Dach ist jemand“, knackte es aus Nintys Funkgerät. Mit zuckender Hand griff dieser nach dem Mikrofon, zitterte dabei so heftig, dass es ihm mehrfach entglitt, bevor er es sich an den Mund zog. „Wer…?“, war das einzige, was er sagen konnte, bevor Steal Gray sich vorbeugte und ihm das Mikrofon entriss. „Roper, in Deckung. Versucht schleunigst zu uns zurückzukommen. Verstanden?“ „Verstanden.“, war die kurze Antwort Ropers.
    „Ich brauche Verbindung zur Zentrale, Ninty.“, sagte er ohne Zögern.
    In seiner langen militärischen Ausbildung war er darauf trainiert worden, mit geringstem Zeitaufwand richtige Entscheidungen zu treffen.
    Doch in diesem Moment, in dem Ninty an einem Rädchen drehte und seinen Monitor beäugte, lief selbst Steal der Schweiß die Stirn herab. „Polizeihauptzentrale Talster City, Notfallfrequenz.“, rauschte es aus den kleinen Lautsprechern, die Ninty inzwischen angeschlossen hatte. Kaum hatte die starke Damenstimme ausgesprochen toste Steal los: „Melde Steal Gray. Ich brauche einen Hubschrauber mit bewaffneter Besatzung, Goldenboy Road Ecke Mopry Boulevard, am alten Jazzkeller. Feindkontakt sehr wahrscheinlich.“
    „Bewaffneter Heli Goldenboy Road Ecke Mopry Boulevard“, wiederholte die Polizistin in der Zentrale. „Verstanden Steal Gray, er wird in etwa zwanzig Minuten bei Ihnen sein.“
    „Stell mich zu Roper zurück.“, sagte Steal Gray weiter zu Ninty, mit demselben Atem mit dem er den Hubschrauber angefordert hatte.
    „Roper, erstatte Meldung. Roper, bitte kommen.“, rief er hektisch in das Mikrofon. Es kam keine Antwort. „Roper, kommen.“ Wieder keine Antwort.
    Eine Antwort kam erst, als die zwei Scharfschützen, die Roper begleitet hatten schnell atmend in den Van stürmten. „Etwa drei Schützen…. Haben uns überrascht.“, stotterte einer der Beiden zwischen seinen heftigen Atemzügen. „Wo ist Roper?“, fragte Steal kurz angebunden.
    „Roper hats erwischt.“, war die Antwort.


    YoshiGreen:
    Noch bevor die Nebelschwaden sich vollständig verzogen hatten, stürmten die Polizisten schon in den Raum, der sich hinter der Tür verborgen hatte. Im Gegensatz zu der restlichen Umgebung war dieser Raum jedoch nicht verfallen oder schmutzig. Die Umordnung, die jedoch im Zimmer herrschte, deutete eindeutig darauf hin, dass sich hier vor nicht allzu langer Zeit Leute aufgehalten haben mussten.
    Eine Laie hätte gedacht, dass dies der Volltreffer gewesen wäre und sie nun endlich das Versteck der Spam Mafia gefunden hätten, aber erfahrene Gestalten wie Chibi erkannten recht schnell, dass hier nur ein Spiel mit ihnen gespielt wurde. Zum einem war der Raum klein genug, um sofort zu sehen, dass hier keine zweite Tür sein konnte und einen Freizeitraum hinter einen Schrank zu verstecken ist doch wirklich etwas unkomfortabel. Des weiteren wäre es auch sehr ungewöhnlich wenn Göfla den Aufenthaltsraum seiner Untergebenen so weit abseits von den restlichen Räumen der Mafia einrichten würde denn, dass sonst hier nichts weiteres war, hatte sich ja schon bei der Suchaktion in den übrigen Räumen ergeben.
    Es konnte nichts anderes sein als eine Falle, zwar sah das Durcheinander durchaus echt aus und wirkte in keinster Weise gekünstelt, aber es konnte einfach keine andere Erklärungen gegeben.
    Chibi war Profi genug, beim kleinsten Zweifel in höchste Alarmbereitschaft versetzt zu werden und tatsächlich erkannte er in den schlecht ausgeleuchteten Ecken und anderen kleineren Verstecken innerhalb des Raumes kleine Päckchen, die eine unangenehme Ähnlichkeit mit den Sprengstoffimitaten hatten, die im Polizeitraining benutzt wurden.
    Während er leise die neusten Erkenntnisse an Ninty funkte gab er einem seiner Männer ein Zeichen, dass er auch den restlichen Keller auf solche Päckchen hin untersuchen sollte. Während er noch auf das Ergebnis wartete meldete sich Ninty wieder: „Chibi, zurückkommen. Ich wiederhole, zurückkommen.“
    „Gar keine schlechte Idee“, dachte sich der Polizist, „In einem Keller, der mit Sprengstoff verseucht ist, bleibe ich normalerweise auch nicht länger.“ Gerade hatte er das Ergebnis der Sucher erhalten: Überall im Keller waren die verdächtigen Päckchen platziert.
    Schnell trommelte er seine Männer zusammen und machte sich auf den Weg zurück ans Tageslicht, immer die Angst in den Knochen gleich in die Luft zu fliegen.

    Schnell räumte Pulsedriver seinen Schrank aus, alles was ihm nicht helfen konnte flog in den Mülleimer und wirklich nur das Allerwichtigste wurde in einen Rucksack gepackt. Das, was Cyberdragon plante war einfach wahnsinnig.
    Er wollte an die Öffentlichkeit treten hatte er gesagt, aber warum mussten man dafür unschuldige Menschen töten musste. Hätte es nicht gereicht einfach einen Fernsehsender zu kapern und sich selbst perfekt in Szene zu setzen? Warum eine Flugzeugentführung?
    Es war einfach verrückt.
    Der Boss der Ripper Mafia hatte ein Videoband vorbereitet, dass nach dem Absturz des Flugzeuges an sämtliche Sender der Stadt geschickt werden sollte. Hier erklärte er seine Motivation die Industrie Talster City lahm legen zu wollen und wie er dies erreichen wollte, beziehungsweise erreicht hatte.
    „Bloß wegen einer Entlassung“, Pulsedriver konnte es immer noch nicht verstehen, „Es geht ihm ja noch nicht einmal schlecht, denn wie hätte er uns sonst bezahlen können? Er muss einfach krank sein, Arbeit war sein Leben und die Aussicht auf Jahre ohne Arbeit, ohne Antrieb, muss irgendeinen Schalter in seinem Kopf umgelegt haben, so dass er gar nicht mehr genau erkennt was er tut.“
    Ein Blick auf die Uhr ließ den Gangster aufschrecken, sicher hatte sein ehemaliger Arbeitgeber die Linienmaschine schon unter seine Kontrolle gebracht und auf Kurs gebracht. In weniger als einer Stunde würde dutzende Passagiere ihr Leben lassen, wenn das Flugzeug auf das städtische Amt für Wirtschaft krachen würden – ganz zu schweigen von den Menschen die sich innerhalb des Gebäudes befanden.
    Nein, ich mach da nicht mit, sagte sich Pulsedriver und sah noch einmal die Videobänder an, dann schleuderte er sie mit aller Gewalt gegen die Wand wo sie in mehrere Teile zersplitterten. Um ganz sicher zu gehen, dass auch niemand diese teuflischen Bilder je sehen würde, zückte er auch noch sein Messer und zerschnitt das Band.
    Keuchend stand er vor der Wand und sah auf den Bandsalat der sich um seine Füße schlang. Weniger wegen der Anstrengung, als vielmehr der Tatsache dass er sich gegen seinen Arbeitgeber gewendet hatte. Er war zwar jemand der mordetet, log und Gewalt als ein Mittel zum Zweck betrachtete aber die Loyalität zu seinem Chef wurde eigentlich dann getrübt, wenn jemand anderes mehr Geld bot.
    Mit großer Anstrengung wandte er sich ab und schnappte sich seinem Rucksack der auf dem Bett lag.
    Mit raschem Schritt ging er durch die leeren Gänge des Bürogebäudes in dem sich die Ripper Mafia versteckt hielt. Kurz als er vor der Ausgangstür stand zögerte er noch einmal und wandte sich zur Kellertreppe um. Gehetzt sah er sich um, ob er auch wirklich alleine war und begab dann in den Hauptversorgungsraum des Hauses. Es dauerte nur einen Moment, dann hatte er den Schalter gefunden, der die dritte Etage komplett vom Stromnetz abtrennte. „Vorsicht, nur im Notfall abschalten!“ stand auf dem Schild, das über dem Kasten hing. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Gangsters, bevor er den Hebel umlegte.
    Als er das Haus verließ und sich Richtung Hauptbahnhof wandte, verschwendete er keinen Gedanken mehr an die Stunden von Arbeit, die er gerade mit einem Handgriff vernichtet hatte.

  15. #55
    Ab in den Samstagabend mit einer langen Episode vom DJ n!

    Die Operation hatte knapp eine Stunde gedauert und viel Blut war geflossen, doch er lebte! Doktor Vetkin hatte solch einen Fall noch nie erlebt: der komplette linke Arm war von einer Ladung Schrot zerfetzt worden und teilweise waren die Kugeln bis in die Knochen eingedrungen. Mit Müh und Not hatte er es doch noch geschafft, den Arm so zu operieren, dass er nicht amputiert werden musste. Jedoch würde dieser arme Teufel seinen Arm nie wieder so benutzen können, wie früher. Viele Nervenstränge waren vollkommen zerstört worden und es war Doktor Vetkin, trotz aller Anstrengungen nicht gelungen, diese wieder herzustellen. Beispielsweise würde der Zeigefinger sich nicht mehr richtig beugen lassen. Er würde maximal einen Winkel von 45° erreichen; das war das Beste, was Vetkin herausholen konnte, ohne seinen Arm noch unnötig weit zu belasten. Außerdem kam der hohe Blutverlust des Patienten hinzu, der ihn unter erheblichen Zeitdruck gestellt hatte. Ganze 3 Blutkonserven hatten sie dem Mann mit der merkwürdigen Hautbemalung gegeben und trotzdem hatte er die Operation nur mit Ach und Krach überlebt.

    Nachdenklich betrachtete Doktor Vetkin seinen Patienten, dem er das Leben auf so anstrengende Weise gerettet hatte und strich sich mit der Hand über seinem dunklen Kinnbart. Der Puls war ruhig, der Blutdruck normal und allgemein der Zustand stabil. Nur fragte sich Vetkin, wer dieser Mann war. Schwester Sweet Angel hatte ihm zwar genauestens berichtet, was passiert war, doch aus diesen Informationen wurde er auch nicht schlauer. Die Namen, die sie während ihrer Erzählung nannte, waren ihm vollkommen unbekannt. Im Zwiespalt mit sich selbst, gefangen zwischen ärztlicher Schweigepflicht und Gewissen, verließ Vetkin das Zimmer des Patienten. Den Rest des Tages über konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen.




    Die Hand, in der er die Pistole hielt, zitterte stark und Tränen flossen wie Bäche über die runden Wangen aus den auf gequollenen roten Augen. „Immer mit der Ruhe! Es wird niemanden etwas passieren, wenn jeder die Ruhe bewahrt!“. Die Stimme des Mannes überschlug sich und ähnelte eher einem pubertierenden Teenager, als einem erwachsenen Mann. „Bitte Sir!“ weinte die Stewardess. Sie war auf die Knie gesunken und hielt sich an ihrem Getränkewagen fest. TQ hatte noch immer die Hand verkrampft am leeren Halfter. Seine Waffe lag in einem Mülleimer, einige tausend Meter unter ihm und würde ihm dort wenig helfen. Hätte er jetzt seine Waffe; ein gezielter Schuss zwischen Schultergelenk und Hals hätte den Verrückten ganz einfach ausgeschaltet. Aber er war unbewaffnet und somit nicht in der Lage zu handeln. Aber eine Möglichkeit hatte er noch: der Irre musste, wenn er ins Cockpit wollte, an seiner Reihe vorbei. Wenn er schnell genug war konnte er es vielleicht schaffen. Langsam und so leise wie er konnte öffnete TQ seinen Sitzgurt und zog die schlinge, die am Schnappschloss befestigt war, immer weiter in die Länge.

    Hinter TQ hatte sich die Stewardess mittlerweile wieder aufgerafft und schob nun langsam den Getränkewagen vor sich her, den Kerl mit der Pistole hinter sich. TQ drehte den Kopf leicht nach hinten und schätzte, dass er gute 30 Zentimeter hinter der Frau her ging. 30 Zentimeter waren zwar nicht viel, aber es musste reichen. Er hatte nur einen Versuch und wenn es nicht auf Anhieb hinhaute, würde nicht nur die Stewardess sterben. Er würde alle Insassen des Flugzeuges in Gefahr bringen und im schlimmsten Falle würde der Flieger abstürzen und dann war auch seine Familie verloren. Seine Frau und seine Kinder.

    Mit dem Bild seiner Familie im Kopf festigte TQ den Griff um den Gurt. Die Stewardess war nun noch 2 Reihen hinter ihm. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, dann würde sie auf seiner Höhe sein. Nun war es noch eine Reihe. Er konnte das leise Wimmern der Frau hören. Jetzt tauchte der Getränkewagen in sein Sichtfeld ein und wenige Augenblicke später der Körper der Frau. Sie ging vorbei und TQ merkte, dass die Frau einen leichten Uriengeruch an sich hatte; die Angst war scheinbar stärker als jeder Haltereflex gewesen. Nun tauchte der Zwischenraum auf und TQ hörte den rasselnden Atem des Verrückten. Noch einen Augenblick. >>JETZT!<< schrie sich TQ im Gedanken an und schleuderte mit all seiner Kraft den Gurt samt Schnappschloss nach hinten in den Gang. Ein erschrockener Aufschrei, mehr ein scharfes Einatmen als ein Schrei vernahm TQ noch, dann traf das Metall auf etwas. Danach vernahm er einen dumpfen Aufschlag und ein leises Wimmern. TQ sprang sofort auf, ließ den Gurt los und wirbelte zu dem Mann herum. Der Gurt hatte die Hand getroffen, in der der Mann die Pistole gehalten hatte. Nun lag die Waffe auf dem Boden und der Mann hielt wimmernd seine Hand. Ohne zu zögern trat TQ nach der Waffe und beförderte diese damit zwischen den Beinen des Wimmernden hindurch einige Meter nach hinten ins Flugzeug.

    Der Wimmernde blickte TQ plötzlich an. Das Gesicht warn von Tränen überströmt, die Augen verquollen und die fleischigen Wagen rosig. „Bitte!“ wimmerte er. „Tu mir nicht weh. Bitte tu mir nicht weh!“. Der Mann sank vor TQ zusammen und kauerte sich zusammen, ähnlich einem Embryo und fing an zu schluchzen. TQ sah auf den Mann herab und atmete tief ein und aus. Dann stieg er über den Mann herüber, bückte sich nach der Waffe und überprüfte das Magazin. Es war nur eine Kopie aus Plastik…




    DJ n und die Triaden hatten beschlossen, in eine kleine Kneipe am Hafen in einem Hinterzimmer die Dinge zu besprechen, die einer Besprechung bedurften.

    DJ n erzählte ihnen alles, was sie wissen wollten. Die Triaden im Gegenzug erzählten DJ n, ohne dass er sie darum gebeten hatte, welche Aktionen sie gegen die Spam Mafia laufen hatten. DJ n war überrascht, dass sie dafür verantwortlich waren, dass der Mafia einige horrende Summen Geld fehlten. Er hatte ja nicht ahnen können, dass Ghost who walks inside auf Drohung der Triaden die Geldtransaktionen durchgeführt hatte. Wieder ein weiterer Unschuldiger, der in diesem Krieg gestorben war.

    Es war dann Genji, der die entscheidende Frage stellte: „Und wie willst du das Sanatorium einnehmen? Wie du sagtest, es ist ein großes Anwesen und sicherlich leicht zu verteidigen. Wie sollen 4 Männer, selbst wenn wir alle dein Wissen über das Anwesen hätten, das schaffen?“. Darüber hatte sich DJ n schon während der Fahrt zum Krankenhaus Gedanken gemacht. Die Lösung hieß Xander. Er dachte noch immer, DJ n würde für die ASP Undercover arbeiten. Wenn er ihn dazu bringen konnte, der ASP die Informationen über die Spam Mafia zu zuspielen, könnten sie zusammen mit der ASP das Sanatorium stürmen und die Spam Mafia zerschlagen.

    „Es ist etwas riskant, aber ich habe einen Kontaktmann. Er könnte einige Informationen an die ASP geben und die würden dann das Sanatorium stürmen. Wie gesagt, es ist riskant, denn sollte man dort auf uns aufmerksam werden, hätten wir ein Problem“. DJ n sah die Triaden an. „Nun gut.“ Sagte Genji. „Dann machen wir es so.“



    ...das Ende rückt langsam näher, freut euch auf den furiosen Showdown!

  16. #56
    Und hier kommen wieder ganze 4 Episoden! Diesmal von Repko, mir, wieder Repko und Yoshi Grün ^^
    Viel Spass wünschen die Chronisten der Unterwelt

    Repko:
    Mit einer harschen Bewegung drückte TQ den Mann in einen leeren Sitz und legte den Gurt an. „Und wehe du rührst dich!“, sagte er von Adrenalin in einen Rausch versetzt.
    Der Mann wimmerte leise und sein Gesicht tropfte von den Tränen. „Wieso musste das sein?“, fragte TQ frustriert. Er hatte im Moment kaum noch Kraft, war schon sehr lange auf den Beinen und konnte wohl auch die nächsten Stunden aus Sorge um seine Familie nicht mehr schlafen.
    Eine Antwort kam nicht, TQ hatte auch nicht ernsthaft mit einer gerechnet. Er wollte sich gerade abwenden als ihm am Ärmelansatz des Mannes eine ungewöhnliche Hautfärbung auffiel. Als er den Arm berührte zog der Mann diesen bereits energisch zurück, doch TQ gab sich nicht geschlagen und packte weiterhin nach dem Arm. Als er den Ärmelansatz nach hinten schob sah er eine Tätowierung in Form eines brennenden Messers. Dieses Symbol kannte TQ nur zu gut und als er wieder in das Gesicht des Mannes sah war dieses keineswegs mehr das Gesicht eines Verzweifelten, sondern das wütende Antlitz eines Psychopathen.
    „Wage es nicht, mich anzufassen.“, knurrte er zwischen zusammengepressten Zähnen und machte Anstalten, sich aus seinem Sitz zu befreien, wurde von TQ aber an den Schultern in den Sitz drücken.
    „Ripper Mafia also…“, sagte TQ und deutete auf die markante Hautzeichnung die nur Ripper Mafioso trugen. Die scheinbar gestellte Trauer und Verzweiflung des Mannes war inzwischen der blanken Wut gewichen. „Wer bist du und was willst du?“, hauchte TQ, darum bemüht, dass keiner der Passagiere das Gespräch mitbekam.
    „Nimm… deine dreckigen… Finger weg von mir.“, zischte der Mann, das Gesicht rot angelaufen, die Adern an der Stirn hervortretend. Und ein weiteres Mal fuhr er vor und wurde nur von seinem Gurt am Aufstehen gehindert. Die Versuche, sich seiner Fessel zu befreien wurden wiederum von TQ gestoppt.
    Sein Gesicht nahe am Gesicht des Verrückten, bemerkte TQ den auffällig matten Teint dieses Mannes, der unter dem Schweiß risse aufwies. Mit gespannter Miene packte TQ den Hemdansatz und wischte dem Mann über die rechte Gesichtshälfte und wie erwartet blieben daran Unmengen an Abdeckcreme hängen. Darunter hervor kamen viele wilde Tätowierungen, die das Schuppenmuster eines Drachen darstellten.
    Cyberdragon höchstpersönlich saß TQ in diesem Moment gegenüber.

    Chibi rannte voran durch die beim Hineingehen markierten Türen. Die Sprengsätze konnten jeden Moment hochgehen und er war sicher, dass dies nicht das einzige war, was an diesem Ort möglicherweise gefährlich war. Die Mafia hatte ihnen eine Falle gestellt und sie waren blind hinein getreten. Psycho hatte sie belogen. Nun galt es, unbeschadet zu überleben. ‚Noch zwei Türen bis zum Ausgang.’, dachte Chibi als er rannte und mit dem Gehör überprüfte, ob seine Einheit noch hinter ihm war. Er öffnete eine alte Holztüre, die in die ehemalige Garderobe führte. Die Türe zum Treppenhaus im Visier rannte er schnell weiter. Er trug die Verantwortung für die drei Polizisten, die da hinter ihm her rannten. Mit einem kräftigen Ruck riss er die Türe auf und erschrak.
    Er blickte genau in den Lauf einer Pistole. Chibi verharrte und versuchte sich nicht zu rühren. Nach dem Bruchteil einer Sekunde fuhr seine Hand reflexmäßig zu seiner Waffe.
    In diesem Moment löste sich ein Schuss aus der Pistole seines Gegenübers.

    Ein dumpfes Grollen, gefolgt von einem lauten Knall tönte über die Straßen mit dem grauen Häuserblock. Der Putz der Wände bröckelte ab und bekam tiefe Furchen, die Fenster zerbarsten, Kanaldeckel sprangen aus ihren Öffnungen, der Asphalt wurde auseinandergezerrt, die Erde bebte. Steal Gray und Ete sprangen aus dem Van und besahen das Desaster Unmengen an Sprengstoff waren hier offensichtlich gezündet worden. Ein großer LKW preschte durch die Absperrung und fiel auf die Seite, von allen Seiten rannte sofort Schaulustige herbei.
    Wie angewurzelt stand Steal da und sah mit offen stehendem Mund und weit aufgerissenen Augen den Lauf der Katastrophe. Erst als der Fahrer des LKWs ausstieg und laut fluchte wurde Steal aus seiner Starre gerissen und rannte zurück in den Van mit dem Funkgerät. Sofort schnappte er sich das Mikrofon.


    DJ n:
    Schon seit 2 Stunden befand sich Shinshrii im Kreißsaal. Die Wehen hatten schwach begonnen und waren immer unregelmäßig und verschieden stark gekommen, doch während der letzten 15 Minuten waren die Wehen stärker geworden und die Geburt des Kindes war nun zum Greifen nahe. Xander war, nachdem man ihm über Shinshriis Zustand informiert hatte, sofort zu ihr geeilt und hielt nun seit besagten 2 Stunden unermüdlich ihre Hand.
    Ihre Stirn war schweißnass, ihre Haare hingen in wirren Strähnen in ihr Gesicht und die Anstrengungen konnte man ihr schon mit einem Blick ansehen.
    „Die Wehen werden immer regelmäßiger. Es kann nicht mehr lange dauern,“ sagte die Hebamme, eine kräftige Frau mit breiten Hüften und aschblondem Haar. Doktor Wohan hatte sich nicht die ganze Zeit im Kreißsaal aufgehalten und war während der 15 Minuten eingetroffen, in denen die Wehen stärker kamen.
    „Das Ultraschallbild zeigt, dass wir alles für eine normale Geburt vorbereiten können. Keine Angst, es wird alles gut gehen.“ Sagte Wohan mit der typischen Routine; er hatte schon viele Geburten mitgemacht und daher vermied er es, Shinshrii direkt anzusehen, da er sonst mit bissigen, wütenden oder jedweden gefühlsbetonten Kommentaren bedacht worden wäre, wie sie schwangere Frauen, die kurz vor der Entbindung stehen, von sich zu geben pflegen. Daher überhörte er auch, dass Shinshrii ihn einen wirrköpfigen Quacksalber nannte.
    Ein weiterer lauter Aufschrei Shinshriis sagte Wohan dann, dass es Zeit war. „So. Nun müssen sie mir helfen, damit wir das ganze schnell über die Bühne bringen können.“ Sagte Wohan und zog sich dabei ein frisches Paar Latexhandschuhe an.

    Die Kugel hatte Chibi ins Knie getroffen und er war zu Boden gesackt. Blitzschnell, noch ehe er durch den Schmerz realisieren konnte, was geschehen war, hatte man ihm schon seine Feuerwaffe aus der Hand getreten. Das warme Blut, dass aus seiner Wunde sickerte hatte schnell sein Hosenbein getränkt und durch sein Funkgerät vernahm er immer wieder das panische Gebrüll von Etes.
    Die Gestalt, die auf ihn geschossen hatte trat nun langsam in den Sichtbereich Chibis, der jedoch schon leicht zu verschwimmen begann, was auf den Blutverlust zurückzuführen war.
    Der Mann, der nun vor ihm stand hatte kurze schwarze Haare, ein fahles Gesicht und eiskalte Augen, die ihn unerbittlich anstarrten, während der Mund ein teuflisches Grinsen zeichnete.
    Langsam, mit sadistischer Gemächlichkeit näherte sich der Mann Chibi, dessen Gedanken sich überschlugen. War dies sein Ende? Konnte er dem Mann noch entkommen? Er hatte noch eine Handfeuerwaffe unter der kugelsicheren Weste, doch wie schnell konnte er darunter langen, die Waffe greifen, sie herausziehen und dann noch einen Treffer landen, ohne dass ihm sein Gegenüber zuvor erschießen würde?
    Wieder hörte Chibi das panische Gebrüll Etes aus seinem Funkgerät. „Nun wird es Zeit.“ Sagte der Mann nun, die Waffe noch immer auf ihn gerichtet. Chibi schluckte schwer. Nun war alles verloren. Das Geschoss wurde mit einer immensen Energie aus dem Lauf der Handfeuerwaffe geschleudert und durchschlug wenige Sekunden später den Stirnknochen Chibis. Der Hall des Schusses war noch nicht ganz verklungen, da lag der leblose Körper des Agenten auf dem dreckigen Boden.

    Die drei Triaden und DJ n hatte die Hafenkneipe wieder verlassen. In seiner Planung hatte DJ n eine Tatsache nicht bedacht: Er wusste nicht, wo sich Xander aufhielt. Er hatte den Kontakt zu ihm verloren, seit die Triaden ihn und Xander überfallen hatten. Nun galt es zuerst, nach Xander zu suchen, bevor man weitere Schritte unternehmen konnte.
    Der Effektivität halber hatten die Triaden zugestimmt, sich zu trennen und die Krankenhäuser der Stadt nach und nach zu besuchen und nach Xander zu fragen; Xander selbst hatte auch einiges abbekommen und es war mehr als wahrscheinlich, dass er in eines der Krankenhäuser eingeliefert wurde.
    Um nicht in die Fänge der Mafia und damit Don Göflas zu geraten, besuchte DJ n all jene Krankenhäuser, die sich nicht im Einflussbereich der Mafia befanden. Dazu gehörten die Krankenhäuser im nördlichen Teil der Stadt und natürlich die in der Hafengegend; und da es glücklicherweise in Talster City nicht all zu viele Krankenhäuser gab, hatte DJ n seine Tour auch relativ schnell beendet. In keinen der Krankenhäuser hatte er Xander gefunden und frustriert stampfte DJ n durch die Straßen, als plötzlich sein Handy klingelte. „Ja?“ fragte er scharf. „Ich habe ihn gefunden. Das Jesssussss 666 Hosssspital.“ Meldete sich die rauschende Stimme von Snake. „Gut, ich komme sofort!“ antwortete DJ n schnell und machte sich auf dem Weg zum Jesus 666 Hospital, in dem gerade eine schreiende Shinshrii kurz davor stand, Mutter zu werden.


    Repko:
    „In wenigen Minuten erreichen wir Neapel.“, klang die Stimme der Stewardess aus dem Bordlautsprecher. Cyberdragon war vorsorglich in einem leeren Werkzeugstauraum eingesperrt worden und hämmerte nun nahezu den gesamten Flug gegen die massive Metalltüre. Nach der Landung würde man ihn den italienischen Behörden ausliefern, die ihn vorerst verwahren würden. TQ hatte es sogar geschafft ein oder zwei Stunden zu schlafen, jedoch hatte er sein Essen bis auf die Hälfte eines Brötchens nicht angerührt, was er spätestens jetzt bereute, da sein durchhängender Magen im Sinkflug zu rotieren anfing.
    Unter ihm kamen die sandgelben Bauten einer kleinen Vorstadt näher, die in den staubigen Dunst des Morgengrauens getaucht waren. Wenig später setzte das Flugzeug unsanft auf. „Schlechte Landung“, dachte TQ bei sich, doch wenigstens war er nun angekommen.

    Scavenger legte den Hörer zurück in die Halterung. „Es war Mr. Z“, berichtete er Göfla, mit dem er alleine in dessen Büro war. „Sie haben alles hochgejagt was da war.“
    Göfla saß schweigend hinter seinem Schreibtisch und presste die Fingerspitzen aneinander.
    „Jetzt verpassen wir diesen Schweinen endlich den Dämpfer der sie endgültig unfähig machen wird.“, fügte Scavenger hitzig hinzu, doch Göfla war weiterhin unbeeindruckt. Die Gleichgültigkeit des Paten regte Scavenger allmählich auf.
    „Die Stadt wird uns gehören.“, sagte er in lautem Ton und trat dazu vor den Schreibtisch des Paten, doch als dieser wiederum keine Regung anmerken ließ drehte sich Scavenger langsam ab. „Uns?“, fragte Göfla nach Minuten des Schweigens. Scavenger schreckte plötzlich auf. „Wie meinen, mein Don?“, fragte er. „Die Stadt wird UNS gehören, sagst du?“, wiederholte Göfla. „Ja… uns… der Mafia.“, sagte Scavenger, der im Moment nicht wusste, was Göfla von ihm wollte. Wieder kam keine Entgegnung von Göfla, bis dieser aufstand und sich auf seinen Schreibtisch stützte. „Wenn es so weit ist, wird diese Stadt mir gehören, einzig mir. Und in meiner Stadt wird kein Platz für einen Ete, einen Kelven, einen Grandy oder einen gottverdammten Daen vom Clan sein und niemand wird es wagen, meine Macht anzuzweifeln oder an meinem Thron zu sägen.“, sagte er laut, sodass es dumpf an den Holzwänden des Büros widerhallte. Scavenger wusste nicht, wie ihm geschah, als Göfla eine Pistole zog und damit auf ihn zeigte. „Du zweifelst das doch hoffentlich nicht an, oder?“, fragte er ernsthaft. Scavengers Unterlippe zitterte und seine Kinnlade hing nach unten, so überraschend kam die Reaktion des Paten für ihn. „N- Nein, niemals.“, stotterte er.
    Plötzlich drückte Göfla ab, Scavenger presste seine Augenlider zusammen, wartete auf den Schuss und den Einschlag der Kugel, doch beides blieb aus. Stattdessen hörte er nur ein Klicken. Göfla setzte sich wieder in seinen Stuhl und fing an zu grinsen. Scavenger wusste nicht, was Sinn und Zweck dieser Aktion war, bis Göfla zu lachen anfing. „Ach komm schon, war doch nur ein Spaß. Zieh nicht so ein Gesicht, ich bin nur gut gelaunt. Heute ist der Tag unseres Sieges. Wie wäre es, wenn du uns ein wenig Champagner besorgst?“

    Kelven stand der Stolz förmlich ins Gesicht geschrieben, als er den Kreißsaal betrat und Shinshrii mit dem kleinen Säugling in den Armen sah. Xander saß neben ihr auf dem Bett und weinte Tränen der Freude. Kelven öffnete den Mund zum Sprechen, bekam jedoch keinen Ton über seine Lippen. Wortlos reichte Shinshrii ihm das in ein Tuch eingewickelte Kind, das er behutsam und mit größter Vorsicht an sich schloss und langsam hin und her wog.
    „Ein Junge“, sagte Shinshrii mit erschöpfter Stimme. Und über Kelvens faltiges Gesicht zog sich ein weites Grinsen. „Wie ist sein Name?“, fragte er mit zitternder Stimme.
    Shinshrii senkte ihren Kopf langsam und zögerte mit der Antwort. „Sein Name ist Daen.“
    Eine Träne rollte nun über Kelvens rechte Wange und da er im Moment das Kind hob vermochte er diese nicht wegzuwischen, doch er war sichtlich gerührt.
    Er wandte sich zu Xander. Als ehemaliger Polizeipräsident von Talster City hatte er Xander, ehemaliges Mitglied der Spam Mafia nie als Schwiegersohn akzeptiert. Kelven starrte Xander eine Weile hart an, bevor er ihm das Kind übergab. „Pass bitte immer gut auf meine Tochter und meinen Enkelsohn auf.“, sagte er schließlich mit sanfter Stimme und lächelte dazu warm.

    Und einige Stockwerke unter ihnen betraten einige Asiaten den Raum.


    Yoshi Grün:
    Im Mannschaftswagen der ASP herrschte eine Totenstille. Niemand wagte es etwas zu sagen, so dass nur das monotone Geräusch des Motors zu hören war.
    Eigentlich machte so eine Stille Daen normalerweise wahnsinnig, aber in dieser Situation nahm er sie eigentlich gar nicht war. Er machte sie vielmehr zu einem Teil von sich selbst, denn in seinem Kopf sah es ähnlich eintönig aus. „Psycho hat uns verraten. Ich habe Chibi, Roper und die anderen in den Tod geschickt.“ Diese Gedanken schossen ihn immer wieder durch den Kopf, in einem immer kürzer werdenden Intervall, bis er das Gefühl hatte, vor Schuldgefühlen wahnsinnig zu werden.
    Diese Spirale des Grauens wurde erst unterbrochen, als sich Ete vorbeugte, seine Hand auf Daens Arm legte und zu ihm sagte: „Es ist nicht deine Schuld. Du konntest nicht wissen, dass Psycho nicht mehr auf unserer Seite stand. Stell dir doch vor, es wäre alles ganz anders gewesen, dann wäre das alles jetzt vorbei und die Spam Mafia wäre vernichtet.“
    „Es ist aber nicht anders gekommen, sondern so wie es jetzt ist und als Ergebnis haben fünf gute Männer ihr Leben gelassen. Und warum? Weil ich meinte, dass die Zeit stehen geblieben ist. Es ist doch eigentlich vollkommen klar: Zwei Jahre gehen an keinem spurlos vorbei. Vor allem nicht dann, wenn man in dieser Zeit ausschließlich von skrupellosen Gangstern umgeben ist.“
    Daens Gesicht hatte sich zu einer undefinierbaren Maske verzogen, in der neben Wut, Angst und Trauer sich noch eine Menge anderer Emotionen mit einflossen.
    Vielmehr als der Gesichtsausdruck erschreckte Ete jedoch der Blick in seinen Augen: Vollkommen ausdruckslos und ohne jede Spur von Gefühl.
    Der Chef der ASP hatte keine Ahnung was er seinem Freund noch sagen konnte, um ihn aufzumuntern. Im Grunde genommen hatte er ja auch Recht. Es war ein Fehler gewesen Psycho noch zu vertrauen und darauf zu hoffen, dass er nach einer so langen Zeit noch loyal seinen alten Kontakten gegenüberstehen würde. Dies konnte er Daen jedoch auf gar keinen Fall sagen, zum einem natürlich nicht aus Freundschaft, zum anderen waren Menschen, die lange Zeit in einer Nervenklinik waren und danach wieder zurück ins normale Leben kamen häufig überfordert und stark suizidgefährdet.
    Ete beschloss in den nächsten Wochen besonders gut auf dem Mann in der weißen Robe aufzupassen.

    Die drei Triaden und der Asiat hatten es sich schwerer vorgestellt zu erfahren in welchem Zimmer Xander liegt, aber die Dame an der Rezeption war eine alte Bekannte Genjis und so war es kein Problem ihr die kleine Information zu entlocken.
    Etwas seltsam wurden sie schon angeguckt, als das bizarre Quartet durch das Krankenhaus stiefelte. Diese Art von Leuten gehörte eigentlich eher zu den Patienten, die als Notfall eingeliefert wurden und bei denen es fraglich war, ob sie überhaupt überleben würden. Als Besucher waren sie eher rar gesät.
    Nach kurzer Zeit erreichten sie dann das Zimmer Xanders und traten nach einem harschen Klopfen ein. Erwartet wurden sie jedoch nicht, denn das Zimmer war leer.
    „Na ganzzzzz toll, DJ.“, zischte Snake’s Bite, „Und wasssss machen wir jetzt?“ Die vier Gangster sahen sich ratlos an.
    „Wir wäre es, wenn wir ihm einen Zettel hinlegen?“, meinte Manga Protector vorsichtig.
    „Eine gute Idee“, sagte DJ n während Genji damit begann das Zimmer nach einem Zettel und Stift abzusuchen.
    „Jedoch nur, wenn wir auch was zum schreiben hätten.“, meinte er, nachdem er sich gründlich umgesehen hatte.
    Die Ratlosigkeit nahm wieder zu und gerade wollte Snake’s Bite vorschlagen später noch einmal wieder zu kommen, als die Tür geöffnet wurde und Xander von einer Krankenschwester hinein geschoben wurde.
    Obwohl er total erschöpft war, wurden seine Augen beim Anblick von DJ n groß und man merkte, wie er sich in seinem Stuhl versteifte.
    „Guten Tag meine Herren, wer sind sie denn bitte?“, fragte die Krankenschwester, die zwar einen freundlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte, aber einen Blick in den Augen hatte, der klar machte, dass sie eine ordentliche Antwort erwartete.
    „Wir… äh…. Wir wollten eigentlich nur den Herrn Xander besuchen bekommen.“, stotterte Genji etwas überrascht.
    „Ah ja“, kam die scharfe Antwort, „Der Herr Xander hatte jedoch gerade eine anstrengende Geburt hinter sich und braucht deshalb seine Ruhe.“
    Den vier Gangster klappten bei diesen Worten die sprichwörtliche Kinnlade herunter und die Krankenschwester fügte mit einem Lachen noch hinzu: „Natürlich nicht er selber, sondern seine Frau. Herr Xander ist Vater geworden. Trotzdem muss ich sie bitten, das Zimmer jetzt zu verlassen.“
    „Nein, nein. Danke es geht schon.“, meinte Xander in dem Moment. „Wirklich, wenn es mir zu viel wird, schmeiß ich sie selber raus.“, sagte er nachdem ihm die Schwester mit einem scharfen Blick bedachte. Trotzdem ließ sie dir Männer alleine, nachdem sie ihrem Patienten ins Bett geholfen hatte.
    Die vier Besucher warteten bis die Tür hinter ihr zugefallen war und drehten sich dann erst zu Xander um, der sie schon seit längerem aus angsterfüllten Augen beobachtete.
    „Ich weiß nicht, was ihr von mir wollt, aber bitte tut meiner Familie nichts“, sagte er, wobei seine Stimme viel weniger Selbstvertrauen ausstrahlte als er es gerne gehabt hätte.
    „Keine Sorge, wir werden dir nichts tun“, sagte DJ n und trat einen Schritt näher ans Bett heran. „Wir wollen nur mit dir reden und dich dann um einen Gefallen bitten“, meinte er als er sich auf den Stuhl neben dem Bett setzte.


    DJ n

  17. #57
    Und hier wieder was vom DJ n und Repko!
    Enjoy the story!


    Die Flughafenhalle in Neapel war groß, aus Glas konstruiert und, wie jede andere Flughafenhalle in südlichen Gestaden, mit einer viel zu starken Klimaanlage versehen. TQ ging den Gang entlang, der die Passagiere der Maschine nach von Talster City zu dem Gepäckband führen sollte. Während sich jedoch die breite Masse der Menschen an das Gepäckförderband drängte, um ja schnell an ihre Koffer zu kommen, ging TQ geradewegs daran vorbei und durch eine automatische Schiebetür in die große Haupthalle, die er ebenso schnell durchquerte. Als erstes brauchte er einen Wagen. Danach konnte er weitersehen. Er kramte in seinen Taschen rum, holte seine Geldbörse hervor und entnahm dieser eine goldene Karte. >>Damit sollte ich an ein passables Auto kommen und dann nichts wie hin zu dem Anwesen…<< dachte TQ und ein unvermittelt bitterer Geschmack tauchte auf seiner Zunge auf. Der Gedanken an seine Familie, eingesperrt auf dem Anwesen, bewacht von irgendwelchen brutalen Schlägern; das war ihm alles zu wieder.
    Ohne auf seine Schritte zu achten war TQ zur Autovermietung gelangt. Die Formalitäten waren recht schnell abgehandelt und bald darauf befand sich TQ in seinem gemieteten Opel Astra auf den Straßen Neapels, während die Sonne die Stadt in ein warmes Licht tauchte und die letzten Schleier des Morgennebels verdrängten.

    Xanders Gesicht war angespannt, während er in das Gesicht des Asiaten blickte, dem er sein Leben schuldete und das mehr als einmal. Er hatte ihn vor einem Wutausbruch Desmundos gerettet und ihm zur Flucht aus dem Versteck der Mafia verholfen. Er konnte nicht genau sagen warum, aber er wusste, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, da er nun seine Schuldigkeit gegenüber DJ n begleichen würde.

    „Einen Gefallen?“ fragte Xander. Sein Hals war rau und trocken und er wünschte sich nichts sehnlicher, als ein Glas Wasser. „Was für einen Gefallen?“. DJ n nahm seine Sonnenbrille ab und sah Xander ernst an. „Du musst etwas für mich tun.“. Xanders Herzschlag beschleunigte sich und er spürte, wie seine Hände schweißnass zu werden begannen. „Du musst für mich eine Nachricht an die ASP leiten. Es ist unglaublich wichtig, Xander.“ Sagte DJ n und sah ihn durchdringend an. „Eine Nachricht? Ich verstehe nicht ganz.“. „Lass ihn ausreden; wir haben nicht ewig Zeit.“ Warf Manga Protector gereizt ein und ließ zur Verdeutlichung seiner Worte seine Fingerknochen knacken. DJ n warf Manga einen missbilligenden Blick zu und fuhr an Xander gerichtet fort: „Wir stehen kurz davor, die Mafia hochgehen zu lassen. Göfla plant etwas Gewaltiges und er muss aufgehalten werden; für die Sicherheit aller muss er aufgehalten werden. Und dafür brauche ich deine Hilfe, Xander.“.

    Xander schluckte schwer, bevor er seine Frage stellte: „Werden Shinshrii und mein Sohn in Gefahr kommen?“. DJ n sah Xander einen kurzen Augenblick an und lächelte dann dünn. „Nein. Ich werde dafür sorgen, dass dein Name nicht fallen wird, wenn du dafür sorgst, dass du meinen Namen nicht der ASP gegenüber erwähnst.“. Verwirrung trat nun in Xanders Augen. „Warum soll die ASP nicht erfahren, was du Undercover erfahren hast?“.

    Nun schien Genji ebenfalls hellhörig zu werden, denn er warf DJ n einen fragenden Blick zu, der diesem sagte, dass es für die erfolgreiche Zusammenarbeit scheinbar wichtig war, dass sie keine Geheimnisse voreinander hatten. „Es ist besser, wenn sie im Moment noch nicht wissen, dass ich meinen Auftrag so gut wie erfüllt habe. Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, bis ich wieder zur ASP zurück kehren kann. Aber bis dahin bleibe ich im Untergrund.“. Xander nickte. Die Punkte des Asiaten klangen einleuchtend. „Na gut. Sag mir, was ich zu tun habe und ich tue es.“. Überraschender Weise war nun viel mehr Selbstsicherheit in seine Stimme getreten, als Xander selbst erwartet hatte.

    DJ n erklärte ihm genau, was er der ASP über die Mafia, deren Versteck und deren Ziele berichten sollte und das alles sehr, sehr dringend war.

    Als er geendet hatte, ließ er sich alles nochmals von Xander erzählen. Dieser gab alles Wort für Wort wieder und DJ n nickte zufrieden. „Gut. Dann verlasse ich mich auf dich, Xander.“ Sagte DJ n und erhob sich. „Wir sehen uns dann irgendwann.“. Er tippte mit zwei Fingern an seine Schläfe und verließ den Raum, gefolgt von den drei Triaden. Kaum standen die Vier auf dem Gang, wandte sich Genji an DJ n. Seine Augen schienen fragend und strafend zugleich zu sein. „Dann erzähl uns mal von deinem Undercoverauftrag für die ASP.“.




    TQ schlenderte über den Marktplatz Neapels geradewegs auf eine alte Kathedrale zu. Schon seit längerem war er nicht mehr an gestochen geheimen Agentenaktionen beteiligt gewesen, nun hatte man ihn benachrichtigt, er würde im Beichtstuhl der Kirche Agent Batista treffen müssen, der wohl nähere Informationen über den Palazzo haben würde.

    Aus allen Himmelsrichtungen hörte TQ die energischen Rufe der Gemüsehändler, das laute Gerede der Leute, die gerade ihre morgendlichen Einkäufe erledigten, die Schreie kleiner Kinder, das Bellen von Hunden und sonstige Geräusche, die auf einen belebten Samstagmorgen hindeuteten. Er näherte sich dem Kirchenportal, dessen aufwendig geschnitzte Intarsien die vier Evangelisten zeigten. Darüber war in Stein eine gekreuzigte Jesusfigur gehauen. TQ betrat die Kathedrale durch eine kleinere, in das Portal eingelassene Holztüre. Im Gegensatz zu der draußen herrschenden Hitze war es im Innern des großen Kirchenschiffs sehr kühl und ein eisiger Zug wehte ihm entgegen. An den Seiten ragten Pilarpfeiler auf, die sich etwa fünfzehn Meter über TQ an der mit kunstvollen Malereien verzierten Decke trafen. Hätte es sich nicht um eine Sache um Leben oder Tod gehandelt hätte sich TQ gerne die Kirche angesehen, jedoch steuerte er schnurstracks auf das Seitenschiff zu. Das Seitenschiff war weitaus kleiner und weniger schön anzusehen. Früher hatte es wohl nur als Zugang zu den Dormitorien der Mönche gedient. Inzwischen befanden sich hier ein Zugang zur Bibliothek, ein mit Kerzen angefüllter Schrank und am Ende des Raumes der Beichtstuhl.

    Während man von draußen noch gedämpft die Rufe vom Marktplatz hören konnte und irgendwo in der Kirche eine Orgel spielte, schlurfte TQ auf die kleine, hölzerne Kammer zu. Mit einem leichten Stoß ließ er die Türe aufschwenken und setzte sich auf die alte, kantige Holzbank im Innern. Fast träge zog sich ein Fenster zu TQs Rechter auf. Eine dynamische Stimme sagte etwas auf Italienisch, das in dem kleinen Raum unangenehm gedämpft widerhallte. „Ich habe die Ehe gebrochen, und werde es nicht wieder gutmachen können.“, sagte TQ. Der Pfarrer lehnte sich nun nach vorne und spähte durch die Öffnung in der Wand. „Aber versuchen können Sie es ja.“, sagte er nun auf englisch, mit einem leichten italienischen Dialekt.

    „Ihre einzige Sünde ist im Moment, dass sie mir einen ganzen Hafen Arbeit eingebrockt haben, die letzten sieben Stunden war ich damit beschäftigt, die Zulassungen sämtlicher Villen in Napoli und Umgebung zu prüfen und bin dabei auf ganze drei Personen mit dem Namen Repko gestoßen.“, erklärte er. „Weiter?“, sagte TQ und ignorierte die abfällige Bemerkung. „Wir haben einen Giovanni Repko, einen Andrea Luigi Repko und einen Vittorio Repko hier in der Umgebung.“, zählte Batista auf. Auch TQ beugte sich nun, das Foto zwischen den Fingern, nach vorne und sah das Gesicht Batistas. Es war von der italienischen Sonne stark gebräunt. Zur Tarnung trug er einen Pfaffenhut über seiner Glatze. Bis auf einen auffälligen Schnurrbart war er glatt rasiert, was seine kräftigen Züge und das markante Kinn untermalte. Wortlos schob TQ die Postkarte durch die Öffnung in der Seite. Schon nach kurzer Zeit ließ Batista ein bestätigendes Grunzen vernehmen. „Das ist der Palazzo von Vittorio Repko, den hatten wir am ehesten in Verdacht.“, flüsterte er. „Wieso?“, fragte TQ. „Nun, weil um dieses Gebäude seit einiger Zeit eine Gruppe Schläger ihre Runden macht. Geführt von einem luxemburgischen Mafioso Namens Gustav Chester.“ TQ kniff die Augenbrauen zusammen. „Luxemburger Mafia?“, fragte er ungläubig.

    „Ja, richtig.“, bestätigte Batista und rollte genüsslich das r. „Normalerweise hassen die Italiener die Mitteleuropäischen Syndikate, deshalb sind wir dem nicht näher nachgegangen, aber erst jetzt fällt mir auf, dass die Spam Mafia mehr ein westliches Syndikat mit zu viel Geld als eine Mafia ist und sich Chester und seine Leute somit leicht einkaufen können.“

    „Sind diese Leute gefährlich?“, fragte TQ nach einer kurzen Pause des Schweigens, in der ein gregorianischer Choral durch das Kirchenschiff säuselte. „Sagen wir, sie könnten das Ganze ein wenig gefährlich machen, aber wer für circa zehn Mann monatlich nur 50.000 Dollar springen lässt von denen ein spezieller Teil wohl an Chester geht, der kann nicht gerade eine Militäreinheit erwarten, die seinen Palazzo bewacht.“ „Und wenn Repko eine Vorauszahlung gemacht hat?“ Batista fing an, mit den Fingern vor seinem Körper ein Kreuz in die Luft zu zeichnen. „Dann haben wir ein Problem. Heute Abend zehn nach acht am Brunnen unserer heiligen Mutter, die Ausrüstung und die Männer besorge ich. Vergeben sein alle deine Sünden mein Sohn.“ Kaum hatte er ausgesprochen, lies er die Klappe mit einem Knall zufahren. „Danke Vater“, murmelte TQ verwegen, bevor er den Beichtstuhl verließ.

    Geändert von YoshiGreen (20.02.2005 um 21:55 Uhr)

  18. #58
    Und langsam bewegen wir uns auf den Schluss zu, denn nun kommt der grandiose Alleingang meines guten Freundes Repko. Ich wünsche jetzt schon viel spass mit dem nächsten Teil des Romans.
    Die Chronisten der Unterwelt

    Daen saß schweigend in einer Ecke von Etes Büro, während dieser einen Tatsachenbericht ausfüllte. Ihm war nach wie vor elend zumute. Er hätte nie gedacht, dass er eines Tages einen Menschen so falsch einschätzen würde wie Psycho. Es herrschte Schweigen. Die alte Uhr an der Wand tickte und machte Daen fast wahnsinnig, hier und da klingelte ein Telefon, das Geräusch eines Kopiergerätes erklang und während Daen hier herumsaß wusste er, dass Andererorts die verbrannten Leichnahme der gefallenen Polizisten identifiziert und in Leichensäcken abtransportiert wurde. Wie ein Stachel durchbohrte der Gedanke seinen Kopf und ließ ihm keine Ruhe. Seine Hand zitterte, er versuchte sie mit der anderen still zu halten, doch auch seine Linke zitterte heftig. Er wollte aufwachen. Nein, er wollte wieder einschlafen. Fast zwei Jahre lang hatte er geschlafen und einen nicht enden wollenden Alptraum geträumt, doch kaum war er erwacht, war er in einen noch viel größeren Alptraum gestürzt. Nun hatte er das Leben einiger guter Polizisten zu Verantworten, dachte dies jedenfalls, und fragte sich, ob dies nicht noch Teil des Traumes war, oder ob dies wirklich geschehen war. Als Etes Telefon klingelte, schreckte Daen aus den Gedanken auf und wäre fast von dem Sofa auf dem er saß gefallen. Ete nahm ab. „Polizeihauptquartier Talster City, hier Hauptkommissar Ete.“, sagte er zur Begrüßung hinein. „Ah, hallo Xander.“ Bei der Nennung dieses Namens hörte Daen gespannt auf. „Du hast was? – Ja, ja – Verstehe. – Ich komme schnell zu dir rüber.“, sagte er und legte auf.
    „Wer war das?“, fragte Daen „Xander Codec“, gab Ete zurück, während er zu seinem Mantelständer eilte. Daen stand ebenfalls auf. „Der Xander Codec? Der ehemalige Anwalt der Spam Mafia?“
    „Ja, genau der. Er meint, er habe uns etwas Wichtiges zu sagen. Du kannst ja mitkommen, wenn du willst.“, sagte Ete. „Und ob ich mitkomme.“, gab Daen entschlossen zurück. Mit Xander hatte er noch eine alte Rechnung offen.

    Ineluki kam wie gewöhnlich recht spät nach Hause und als er Freezy antraf, saß dieser mit seinem Notebook auf dem Sofa und tippte eifrig auf der Tastatur herum. „Hi Freezy.“, sagte Ineluki und ging in die Küche, wo er zuerst den Kühlschrank öffnete und ein wenig „Modulo 6“-Ketchup herausnahm. „Hi Luki“, grüßte Freezy zurück. „Ich hab hier schon mal alle meine Ideen notiert, kannst sie dir ja nachher gerne mal anschauen.“
    Ineluki nickte, während er ein Toastbrot mit Ketchup bestrich und eine Scheibe Käse darauf legte. Er breitete vor sich die noch unangetastete Tageszeitung aus und las ein wenig darin. Als er eine bestimmte Schlagzeile sah, verschluckte er sich an seinem Brot. Sein energisches Husten beruhigte sich erst, als er sich mit der Faust mehrfach auf die Brust hämmerte. Freezy sah ihn nur reichlich verwirrt an. „Was ist los?“, fragte er und stellte das Notebook beiseite. Ineluki deutete hustend auf die Zeitung und versuchte, seine Stimme wiederzuerlangen.
    „Der Artikel hier: ‚Gefährlichster Hacker der USA tagelang von Gangstern festgehalten’“, hauchte Ineluki und trommelte sich weiterhin auf die Brust. Er begann vorzulesen. „’In der Nacht zum Freitag konnte nach einem Einsatz der ASP, siehe Seite 1…’ Wo ist Seite 1?“, fragte Ineluki. Zur Antwort deutete Freezy verlegen in Richtung des Fernsehers. „Er stand etwas krumm…“, sagte er kleinlaut und zeigte auf ein Papierknäuel, das einen kaputten Standfuß des veralteten Fernsehers ersetzte. Ineluki verdrehte die Augen und las weiter. „konnte nach einem Einsatz der ASP eine Geisel in Sicherheit gebracht werden. Nach Angaben der Behörden handelte es sich hierbei um Yoshi Green, einen der gefährlichsten Hacker der Welt, der seit zwei Jahren unter polizeilichem Zeugenschutz steht. Offizielle Informationen liegen noch nicht vor, doch es wird vermutet, dass er von einer Splittergruppe der Asuka Chan-Triaden erpresst wurde, geheime Daten zu beschaffen und die öffentlichen Behörden auszuspionieren.’“ Als Ineluki wieder zu Freezy aufsah, war diesem die Kinnlade heruntergeklappt. Schnell eilten die beiden Brüder zur Haustüre.

    Diese Leere hatte Daen nun schon seit Tagen nicht mehr verspürt, doch im Moment war er zerrissen zwischen Fühlen und Nichtfühlen. Er wusste nicht, ob er schreien sollte, wegen der Wut, die in ihm aufstieg, ob er Weinen sollte, aufgrund der Trauer, die ihm den Rücken hinaufkroch, oder ob er Lachen sollte, ob der Ironie dieser Situation.
    Im Moment blickte er einfach nur starr und ohne jede Emotion durch das kleine Fenster des stationären Behandlungsraumes. Shinshrii lag auf dem Krankenbett, ihr müdes Gesicht voller Freude, während sie das Kind in ihren Armen wog, neben ihr, auf der Bettkante Xander, einen Arm sachte um sie geschmiegt. Mit der anderen Hand strich er dem schlafenden Kind sachte über die feuchte Wange. Dahinter saß Mike Kelven schlafend in einem Sessel, doch auch sein Gesicht zierte ein Lächeln.
    „Wieso bestraft mich das Leben so sehr?“, sagte Daen, seine Stimme ruhig und fast schon gleichgültig. Auch Ete war schockiert gewesen, zumal er wusste, dass er es war, der Daen hierher gebeten hatte. „Was habe ich getan, um eine solche Strafe zu verdienen?“, fuhr er fort. Ete suchte nach einer Antwort, doch ihm fiel keine ein, die Daen geholfen hätte, deswegen setzte er sein beschämtes Schweigen fort.
    Schließlich trat er an die Türe. „Gehen wir… hinein?“, fragte er verlegen. Daen gab erst keine Antwort, starrte nur weiter auf die fröhliche Familienidylle, die sich ihm bot.
    Er hatte das Bedürfnis, hineinzugehen und Xander auf der Stelle umzubringen, Shinshrii anzuschreien, doch andererseits verknüpfte er nichts mehr mit den beiden Personen.
    Die eine hatte er geliebt, der andere war sein Feind gewesen, es war paradox und durch und durch ironisch.
    Daen drehte sich zur Seite und stürmte raschen Schrittes den Gang hinunter und hätte dabei fast eine Krankenschwester gerammt. Kopfschüttelnd drehte Ete den Kopf beiseite, holte kurz Luft und öffnete dann die Türe zu dem Zimmer. Er wäre Daen wahrscheinlich hinterhergerannt, hätte er gewusst, dass er ihn nie wieder sehen würde.

    „Das habt ihr wirklich gut gemacht.“, frohlockte Göfla, als die Mafiosi versammelt im Konferenzrau saßen. „Dragon Thorm… gut gemacht, die Sache mit der Sprengung, Mr. Z, ich wusste ich könnte mich auf dich als Einsatzleiter verlassen, du wirst das wohl noch öfter machen dürfen. Psycho…“ Göflas Gesicht wurde ein wenig streng. „Es ärgert mich, dass du uns bisher noch nichts von deinem heißen Draht zur ASP gesagt hast, andererseits konnten wir diesem Abschaum so die gerechte Strafe für das Einmischen in den Kampf am Hafen erteilen. Die haben sich aus unseren Angelegenheiten schließlich rauszuhalten.“ Psycho genoss offensichtlich, dass man ihn feierte, bisher war er nur da gewesen, um die verletzten Gangster zu verbinden und zusammenzuflicken, doch im Moment kam er sich vor, wie ein echter Mafioso. „Löblich, dass du dich für uns entschieden hast.“, setzte Göfla schließlich mit einem Lächeln hinzu, das aber sofort dem üblichen grimmigen Ausdruck wich. „Dennoch weiß ich nicht, wie ich im Moment zu dir stehen soll. Mr. Z, Ruffy, Black, ihr wisst, was ihr zu tun habt?“ Die Antwort kam, als die drei besagten aufstanden, den verdutzten Psycho an den Flanken anhoben und ihn zur Türe hinausschleiften, Psychos Schreie des Protests eiskalt ignorierend.
    Die verbliebenen Personen sahen ihren Paten mit einer Mischung aus Verwirrung und Entsetzen an. „Wie gesagt: So kurz vor dem Ziel sägt niemand an meinem Thron.“

    „Und von wem haben Sie diese Information?“, fragte Ete und betonte dabei das Wort Information. Xander deutete ihm an, leise zu reden und gab seine Antwort flüsternd. „Das darf ich ihnen nicht sagen, das ist geheim.“ Ete war kurz davor in Wut auszubrechen. „Was soll diese Geheimnistuerei?“, fragte er angespannt. „Ich bin Leiter der Polizeiabteilung für Anti Spam, in dieser Richtung gibt es nichts, was Sie vor mir geheim halten sollten, Xander.“
    „Es würde einen Undercoveragenten aufdecken.“, flüsterte Xander und deutete Ete ein weiteres Mal mit einer Handbewegung an, er solle doch bitte leiser sprechen.
    Ete fuhr Xander nun durch die beschwichtigende Bewegung und fuhr ihn an. „Vor mir können Sie jeden x-beliebigen Undercoverpolizisten aufdecken, sofern es der Ergreifung von Don Göfla hilft.“ Seine lauten Rufe hatten Shinshrii erschreckt, Kelven hatte kurz laut gegrunzt und der kleine Daen begann zu heulen, daraufhin senkte Ete seine Tonlautstärke. „Wir sind vor wenigen Stunden der Mafia in eine Falle getreten, wir haben dabei einige Männer verloren, die Presse wird ihre helle Freude haben. Wenn wir im Sanatorium wieder in eine Falle treten, so gibt das ein Desaster, welches wahrscheinlich ein weiteres Mal die Auflösung meiner Abteilung zur Folge haben würde. Sagen Sie mir jetzt endlich, von wem Sie diese Information haben.“ Xander zögerte und wandte die Augen nervös von Ete ab. „Es… Ich habe sie von… nein, ich kann es nicht sagen. Er war mit ein paar Leuten von den Asuka Chan-Triaden da.“, stammelte er kleinlaut. Ete verdrehte die Augen. „Die Asuka Chan-Triaden? Nun, dann gibt es zwei Möglichkeiten, entweder wollen die uns jetzt in eine Falle locken oder sie wollen, dass wir für sie die Mafia beseitigen. Doch wenn sie mir nicht sagen, von wem exakt sie diese Information erhalten haben muss ich sie leider bitten, mit aufs Revier zu kommen und kann mit dem Sanatorium so lange nichts anfangen, bis es ausführlich überwacht und beobachtet wurde, also, sagen Sie mir bitte, wer dieser berüchtigte Informant war. Xander drehte sich zu seinem Sohn um und seufzte. Würde er denn nie Ruhe vor seiner dunklen Vergangenheit haben? „Kennen sie diesen Asiaten? Diesen DJ n?“, sagte er schließlich.


    DJ n

  19. #59
    Ein Mann - eine Episode: Repko!


    Hastig stürmten Ineluki und Freezy die Treppen zur Polizeistation hinauf. Schwer atmend kamen sie oben an und krochen nun vielmehr durch die Türe auf die Sekretärin zu.
    „Yoshi Green... wo?“, fragte Ineluki unter heftigem Schnauben. Die Sekretärin blickte ihn streng an, als würde sie glauben, Ineluki wolle sich einen Spaß mit ihr erlauben.
    „Sie wünschen?“, fragte sie mit rauchiger Stimme. „Yoshi Green – ist er – hier?“, fragte Ineluki, noch immer schwer atmend. Die Sekretärin sah die beiden Brüder mit ein wenig Verachtung an. „Er ist hier.“, sagte sie emotionslos. „Wir müssen ihn dringend sprechen.“, sagte Freezy. „Der zuständige Kommissar Ete ist im Moment nicht anwesend, ohne ihn dürfen wir sie nicht zu Yoshi Green gehen lassen.“. Ineluki verdrehte die Augen und holte tief Luft. „Es ist... wir müssen ihn sehen, wir müsen sicher gehen, dass es ihm gut geht.“, murmelte er.
    „Ich kann ihnen versichern, dass es ihm in unserer Verwahrung gut geht.“, sagte die Frau mit der selben genervten Emotionslosigkeit, die Ineluki fast wahnsinnig machte. „Wir wollen ihn doch nur kurz sehen.“, flehte Freezy, doch der Gesichtsausdruck der etwas älteren Sekretärin verhärtete sich nur noch. „Sie können gerne auf der Bank dort hinten auf Kommisar Ete warten.“, sagte sie und deutete auf zwei rustikale Holzbänke an der Wand. „Aber ich kann sie nicht zu ihm durchlassen.“
    Ineluki wollte zuerst Widerstand leisten, doch Freezy schob ihn resignierend zurück und lief auf die Holzbänke zu, sein Bruder folgte ihm schließlich.



    In einen schwarzen Rollkragenpullover gekleidet, den TQ sich in einer italienischen Boutique gekauft hatte, lief er auf den kleinen Mariannenbrunnen zu. Außer einem Betrunkenen, der am Wegrand kauerte war keine Menschenseele zu erblicken. Nur ein alter Militärtransporter war vor einem geschlossenen Buchladen zu sehen. Kurz bevor TQ ankam, sprang Batista aus dem Transporter. Er war in einen Tarnanzug gehüllt und hatte sich das Gesicht mit Asche verdunkelt. „Eines muss man euch Amerikanern lassen, ihr seid pünktlich. Komm rein.“, sagte er zum Gruße, bevor er die Plane beiseite schlug und in den Transporterraum sprang. TQ tat wie ihm geheißen und folgte. Im Innern des Raumes befanden sich neben Batista noch zwei weitere Personen. „Das da ist Gekiganger, zuständig für Sprengstoff.“, stellte Batista einen kleinen Mann mit roten Harren vor, der mit einem Schraubenzieher an einem Plastiksprengsatz herumschraubte und in seine Arbeit vertieft schien. „Das da ist Angelo di Vendetta. Eine wahre Tötungsmaschine.“, stellte er den anderen Mann vor, der groß und robust war und einen Kaugummi kaute. Dieser nickte TQ grüßend zu. „Unser Fahrer ist Spliffy, wirklich ein Meister.“ Batista schlug mit der Faust gegen die Wand zur Fahrerkanzel und rief „Avanti“, sofort setzte sich der Wagen in Bewegung.
    „Also, es wird wie folgt ablaufen: Chester bekommt jeden Abend mit einem Transporter Lebensmittel in den Palazzo geliefert. Die Route des Transporters ist uns bekannt. Spliffy wird unseren Wagen auf einer Landstraße so parken, dass es kein Durchkommen gibt und wie ein Unfall aussieht. Sollte unser Zeitplan aufgehen haben wir dann zehn Minuten, bis der Lebensmittelversorger dort ankommt. Dann wird Geki unsere Freunde mit einer kleinen Sprengladung überraschen.“, erklärte Batista und machte eine kurze Pause. „Ihr plant, diese Leute verhungern zu lassen.“, fragte TQ ungläubig. „Hör es dir zu Ende an, du wirst überrascht sein, Amerikaner.“, setzte Batista fort. „Er wird einen Steinschlag verursachen, dass der Weg nach hinten ebenfalls zu ist. Dann werden wir die Fahrer mit unseren Waffen davon überzeugen, dass sie uns ihren Lastwagen überlassen. Vorsichtshalber werden wir sie fesseln und Spliffy wird sie ein wenig aufs Land hinausfahren, wo man sie vorerst nicht findet. Wenn er zurück ist, werden wir mit unserem neuen Vehikel einfach zu der Villa in die Garage fahren. Bis jemand zum Ausladen dort sein wird, haben wir das Gelände längst infiltriert, wenn wir Glück haben, haben wir die Geiseln bis dahin längst befreit.“
    TQ lies den Plan auf sich wirken. „Der Plan ist recht nett.“, sagte er.
    „Recht nett?“, fragte Batista. „Ich würde sagen er ist genial.“ Gekiganger lachte leise und legte seinen Sprengsatz beiseite.
    „Es wird klappen.“, sagte Batista, bevor er sich zur Seite drehte und in einer Kiste herumwühlte. Mit zwei Pistolen in der Hand richtete er sich wieder auf. „Du weißt hoffentlich, wie man mit so was umgeht?“, fragte Batista spöttisch, als er TQ die beiden Waffen reichte. Dieser lud sie durch, und entsicherte sie mit einem Klicken.
    „Natürlich.“, gab er entschlossen von sich.

    Geändert von YoshiGreen (22.02.2005 um 18:39 Uhr)

  20. #60
    Und es geht weiter mit dem monströsen Ende, geschrieben von Repko

    Als Ete an den Stufen zum Polizeipräsidium ankam, kam eine Masse von Journalisten auf ihn zu gerannt. Ete parkte seinen Wagen, der sofort von den Menschen mit Mikrofonen, Kameras und Notizblöcken eingekreist wurde, sie schlugen ihm gegen die Windschutzscheibe und klopften gegen sein Fenster. Ete war kurz davor, einem Wutanfall zu erliegen.
    Mit aller Kraft schlug er seine Türe auf und warf dabei zwei Kameramänner um die ihn den Rest der Menge fielen. Kaum war er aus seinem Auto ausgestiegen, wurde er von einem Blitzgewitter geblendet. „Ist die Explosion auf die Spam Mafia zurückzuführen?“ „Können sie Don Göfla überhaupt noch stoppen?“ „Ist das das Ende der ASP?“ waren die Fragen, die auf Ete einschlugen, während er sich den Weg durch die Journalisten bahnte. Er versuchte diese Fragen zu ignorieren. Die Treppe rannte er schließlich hinauf, die Presseleute ihm hinterher. Doch durch die Türe folgten sie ihm nicht, das hätte zu schlimme Konsequenzen nach sich gezogen. Er wollte in sein Büro als sich zwei Gestalten ihm in den Weg stellten, die er mit einer Handbewegung abwies. Er huschte schnell durch die Türe in seine Abteilung.
    „Miss Celen?“, rief er und seine Sekretärin sah zu ihm auf. „Ich brauche Satellitenfotos vom alten Sanatorium, aktuelle, und ältere, aber in vernünftigen Intervallen. Und jemanden der sie sich ansieht.“ Celen hatte sich alles in Steno auf einen Zettel notiert. „Halt.“, rief sie, als Ete schnurstracks in seinem Büro verschwinden wollte. „Mister Hoffman ist hier und will sie sprechen.“, fügte sie hinzu. „Sehr gut. Sunny kann sich die Bilder auch gleich ansehen.“, sagte er, huschte durch die Türöffnung und knallte die Türe zu.

    Der Wagen kam zum Stehen. „Gehen wir.“, sagte Magor und erhob sich von der Pritsche. TQ und die beiden Agenten folgten ihm aus dem Transporter. Es war noch etwas hell und TQ erschrak, als er Spliffy sah. „Der Kerl da ist doch höchstens fünfzehn.“, flüsterte er Magic Magor erschrocken zu. Wieder lachte Gekiganger. „Der Kerl ist dreiundzwanzig und hasst es, wenn man ihn für so jung hält, nur weil er klein und schmächtig ist. Außerdem ist er ein verdammt guter Fahrer.“ TQ drehte sich wieder herum und sah sich Spliffy genauer an. Er war etwa einen Kopf kleiner als TQ, hatte strohblondes Haar und war recht schmal, doch bei genauerem Hinsehen bemerkte TQ die markanten Züge des Mannes, die darauf hindeuteten, dass er wohl doch älter war als angenommen.
    „Wir liegen sehr gut in der Zeit.“, sagte Magor mit Blick auf seine Armbanduhr. Spliffy wird jetzt ein Rad von dem Transporter wegmachen. Geki, mach alles für die Sprengung bereit, Angelo, TQ, wir werden uns im Wagen verstecken, wenn der Transporter kommt.“
    Gekiganger lief den Hang auf der einen Seite der Straße hinauf. Sie befanden sich in einer Steppe. Zu ihrer Linken befand sich eine staubige Senke, die von einigen Büschen bewachsen war. Zur anderen Seite verlief ein Hang, an dem sich die Straße hinaufschlängelte.
    Fünf Minuten später kam Gekiganger wieder herab. „Alles klar?“, fragte Magor und bekam als Antwort ein ruhiges Lachen. Angelo sah währenddessen mit seinem Fernglas die Straße herab.
    Plötzlich war ein metallener Knall zu hören und TQ fuhr herum. Der Militärtransporter hatte sich zur Seite umgeknickt. Spliffy hatte eines der Räder in der Hand und legte es ein wenig vom Wagen entfernt auf die Straße. Es sah in der Tat wie ein Unfall aus.
    „Er kommt.“, brummte di Vendetta und rannte auf den Wagen zu. Gekiganger saß bereits darin. TQ und Magor tauschten einen flüchtigen Blick aus, bevor auch sie auf das Trittbrett stiegen und die Plane schlossen.
    Di Vendetta spähte mit dem Fernglas durch eine Öffnung, die er mit der Hand in die Plane hielt. „Zweihundert Meter.“, nuschelte er zwischen seinem Kauen. Es herrschte gespanntes Schweigen. „Hundertfünfzig“ TQ lehnte sich zu Magor vor. „Sind die Fahrer bewaffnet?“, flüsterte er. „Einhundert.“ „Ist anzunehmen.“, gab Magic Magor ebenfalls flüsternd zurück. „Fünfzig“ Gekiganger sah mit durchgedrehter Miene auf seinen Fernzünder und legte den Finger auf einen der Knöpfe. Di Vendetta fuhr herum, legte sein Fernglas zur Seite und nahm eine Schrotflinte in die Hand. „Okay, Geki, jetzt.“, sagte er. TQ und Magor stürzten nach vorne und flankierten Angelo, die Waffen gezogen. In diesem Moment tönte ein lauter Knall und das Geräusch berstenden Gesteins kam von draußen. Magor zählte von drei herab. „Zwei, eins, RAUS!“, rief er, und auf dieses Kommando sprangen sie durch die Plane und richteten ihre Waffen auf die Windschutzscheibe des LKWs. Hinter dem Wagen war die Straße durch Geröll versperrt. Resignierend warf der Mann eine Pistole zum Fenster hinaus und nahm die Hände hoch.

    „Ete, das ist völlig ausgeschlossen.“, sagte Sunny und fuhr sich durch sein stoppeliges Haar. „Wir können ihre SWAT-Einheit nicht reaktivieren, nach dem was heute Morgen passiert ist. Es liegt uns noch nicht einmal ein abgeschlossener Bericht vor.“ Ete nickte zustimmend. „Sehr richtig, Mister Hoffman, aber warten wir doch erst einmal auf die ausgewerteten Fotos, sagen wir erst einmal ob wir auf Unterstützung der Regierung hoffen können.“, antwortete er. Sunny lehnte sich in seinem Stuhl auf der anderen Seite von Etes Schreibtisch zurück. „Nunja, wir haben Code Orange, sobald wir kräftige Hinweise auf Göflas Aufenthaltsort haben würde die Regierung sicher ein paar Leute schicken.“, sagte er. „Aber ob denen ein paar Satellitenfotos reichen… und wenn doch, dann wird es Tage dauern, bis der Antrag eingereicht wurde, dann wird das ganze erst bearbeitet, dann…“ „Die Fotos“, sagte Celen, als sie in der Türe stand und eine Mappe hielt. Sunny fuhr herum, Ete erhob sich von seinem Stuhl und ging auf sie zu. Er nahm ihr die Mappe ab. „Vielen Dank.“ Noch im Stehen schlug Ete die Mappe auf. Während er die Satellitenfotos eingehend betrachtete schlurfte er hinter seinen Schreibtisch zurück und ließ sich nieder. Schließlich warf er die Mappe so auf den Tisch, dass sich die Fotos wie ein Fächer entfalteten. „Sehen Sie das?“, fragte Ete und deutete auf eines der Fotos auf eine eingekreiste Stelle. „Das hier ist drei Jahre alt. Das Dach war kaputt.“ Er deutete auf ein weiteres an derselben Stelle. „Das hier ist fünf Stunden alt, das Dach ist wieder ganz. Diesen Fotos nach zu urteilen wurde es vor einem Jahr repariert.“ Sunny betrachtete die Fotos kritisch. „Nunja, vielleicht hat die Stadt es ja sanieren lassen.“, warf er ein. „Ein Gebäude, das seit fünf Jahren verlassen ist? Sanieren?“ Ete schwieg nach seiner Aussage ein wenig, bevor er einen Knopf seines Sprechempfängers drückte. „Miss Celen, überprüfen Sie, wann das Sanatorium das letzte Mal renoviert wurde.“ Er wühlte grob durch die Fotos. „Oder sehen sie hier. Da fährt eindeutig ein Auto aus der Tiefgarage. Eine schwarze Mercedeslimousine.“ Sunny drehte das Foto herum und starrte den kleinen schwarzen Balken auf dem Bild an, neben dem die Typbezeichnung des Wagens stand. „Das ist in der Tat merkwürdig.“, murmelte er und sah zu Ete auf. „Im Moment kann ich nicht viel tun. Ich werde die Bilder so schnell wie möglich dem Verteidigungsministerium zukommen lassen. Außerdem kann ich ein paar Leute dort rumspionieren lassen. Aber zu einem Zugriff kommt es erst, wenn ich mir absolut sicher sein kann, dass die Spam Mafia dort ihr Hauptquartier hat.“, sagte Sunny und erhob sich, woraufhin auch Ete aufstand, ihm die Hand hinhielt und „Vielen Dank“ sagte. Sunny nahm die Hand und schaute verlegen beiseite. „Es tut mir ja leid, aber ich kann mich wirklich nicht über meine Vorgaben hinwegsetzen.“ Ete schüttelte anerkennend die Hand des Polizeipräsidenten. „Ich weiß doch, dass Sie ihr Möglichstes tun. Wir wollen doch alle nur das Beste für diese Stadt.“

    Es war wieder einer dieser Tage, an denen Grandy oft vor der Fensterfront in seinem Büro stand und seine Stadt betrachtete. In letzter Zeit tat er es immer öfter. Mit den Gedanken an Wörter wie ‚Korruption, Verbrechen, Übel’ blickte er auf die Wolkenkratzer, die befahrenen Straßen, die Häuserblocks und alles andere, das er von seinem Büro im obersten Stockwerk des Rathauses sah. Die Türe hinter ihm flog auf. „Ich will nicht gestört…“, er unterbrach, als er sich umsah. Zwei wirklich attraktive Asiatinnen – offensichtlich Zwillinge - mit einem Koffer in der Hand betraten sein Büro. „Aber ich bin gerne zu Ausnahmen bereit.“, sagte er und setzte ein Grinsen auf. „Guten Tag“, sagte die eine Frau. „Dürfen wir uns vorstellen, das ist Vidora.“ „Und das ist Felis.“ „Und ich bin Bürgermeister Grandy.“, sagte Grandy und zwinkerte ironisch. „Nehmen Sie doch bitte Platz und erläutern mir ihr Anliegen.“, sagte er und deutete auf die Polsterstühle, die vor seinem Schreibtisch standen. Die beiden Frauen verbeugten sich kurz, bevor sie Platz nahmen. Grandy setzte sich hinter seinen Schreibtisch und öffnete eine Zigarrenkiste, aus der er sich eine Zigarre nahm. „Bitte, bedienen sie sich.“, sagte er und drehte die Kiste herum. Felis winkte ab, doch Vidora griff in die Zigarrenkiste. Grandy hielt ihr ein loderndes Feuerzeug hin, an dem sie sich ihre Zigarre anzündete.
    „Nun, was ist ihr Anliegen?“, fragte Grandy daraufhin. Die beiden Frauen kicherten kurz. „Nun,“, setzte Felis an. „Wir dachten, dass sie uns vielleicht in ihre Dienste stellen würden.“ „Dass ich sie in meine Dienste stellen würde, soso.“, antwortete Grandy und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarre. „Und welche Art von Dienst haben Sie sich vorgestellt?“
    „Wir dachten an etwas wie… ihre Wirtschaftsberater.“, sagte Vidora.
    „Ich habe einen Wirtschaftsberater. Ein ausgezeichneter Kerl, wieso sollte ich dann Sie beide einstellen?“ Die Schwestern sahen sich an und fingen an zu kichern, bevor Felis den Koffer nahm und ihn auf den Tisch warf. Mit einem teuflischen Grinsen öffnete sie ihn. Hervor kamen viele Geldbündel. „Das sind zwanzig Millionen Dollar.“, sagte Vidora dazu. „Das sollte doch beweisen, dass wir von finanziellen Belangen etwas verstehen.“ Grandy starrte auf das Geld, vielmehr nur in diese Richtung. Eigentlich starrte er ins Leere, schließlich schaute er zu den beiden Frauen auf. „Soll das eine Art Bestechungsversuch sein?“, fragte er.
    Mit einem Mal verflog das Kichern. Die beiden Frauen erhoben sich und liefen an beiden Seiten um den Schreibtisch herum und blieben jeweils neben ihm stehen. Ängstlich sah Grandy von der einen zur anderen, bevor sie sich auf seine Schenkel setzten und ihm zärtlich die Leiste streichelten. „Nun… sie können das in der Tat als Bestechung ansehen.“, sagte Felis und küsste ihn leicht auf die Wange. „Sie sind unverheiratet haben wir gehört.“, sagte Vidora und strich ihm durch sein graumeliertes Haar. Grandy nahm zitternd einen weiteren Zug von seiner Zigarre. „Nun… reden wir… über ihre Qualifikation. Vielleicht will ich sie… doch einstellen.“, stammelte er.

    Zwischen Kisten frischer Tomaten und großen Mengen an verschiedensten Nudeln saßen TQ, Magic Magor und Gekiganger. Angelo di Vendetta hatte in der hölzernen Hecktüre ein Fensterchen geöffnet, durch das er hindurchspähte. Spliffy fuhr im Moment offenbar auf einer steinigen Straße, ab und an fiel eine Tomate aus einer der Registerkisten und zerplatzte auf dem Boden. „Okay, wir sind gerade an der Tankstelle vorbei.“, verkündete die Vendetta. Magor sah gespannt auf seine Uhr. „Perfekt. Wir sind pünktlich.“, er hämmerte erneut mit der Faust gegen die Wand zur Fahrerkanzel. „Spliffy, wir haben den Rückstand eingeholt.“ In diesem Moment wurde das Gefährt ein wenig langsamer und die Fahrt somit ruhiger. „Ein ausgezeichneter Fahrer, wie ich es dir gesagt habe.“, fügte er triumphierend zu TQ gewandt hinzu. „Kefka findet doch an allen Orten die besten Leute.“, antwortete dieser und lächelte. „Nun ja, Spliffy fuhr Indycar, bis Kefka ihm wohl mehr zahlte als die Sponsoren. Ich war zuvor bei der spanischen Marine.“, erklärte Magor. Gekiganger schaute von seinen Sprengsätzen, die er gerade präparierte auf. „Sprengmeister in Steinbrüchen, oben in Schweden.“, murmelte er und TQ konnte nun eindeutig einen leicht lispelnden Dialekt erkennen. „Kampftaucher. Aus Genua.“, sagte Angelo die Vendetta, ohne sich umzudrehen. Gekiganger und Magic Magor starrten nun gespannt TQ an, bis dieser schließlich kleinlaut „Amerikanische Polizei, Sonderkommando“, sagte. Magor grinste ihn an. TQ wusste, dass amerikanische Polizisten weltweit gesehen nur ein sehr geringes Ansehen hatten, doch er hatte im Moment keine Lust auf Egospielchen mit Militärs und eindeutig gestörten Sprengstofffanatikern, darum wechselte er das Thema.
    „Werden die sich nicht wundern, dass heute jemand anderes ihr Essen vorbeibringt?“, fragte er. Magor winkte nur kurz ab. „Chesters Männer haben doch gerade mal genug IQ, um sich die Schuhe zu binden, da werden die sich einen feuchten Furz wundern, wer ihnen da ihr Essen bringt, solange Spliffy den Pass hat, den wir dem eigentlichen Lieferer abgenommen haben.“
    TQ nickte. Dieser Einsatz würde wohl doch nicht so kompliziert werden. „Mach dir keine Sorgen, Compadre.“, sagte Magor. TQ dachte beim Wort Compadre an seinen Freund Gala, um dessen Leben es diese Nacht womöglich auch ging. „Wir gehen rein, holen die Geiseln raus, hauen ab und sprengen das ganze Teil einfach in die Luft. Vollkommen unkompliziert eigentlich.“
    „Wieso eigentlich?“, fragte TQ. Magor zuckte mit den Achseln. „Andererseits haben wir wohl mit um die zehn Mann zu rechnen, und wir müssen damit rechnen, dass die von unserem Vorhaben Wind bekommen und davon nicht gerade begeistert sein werden.“
    Der Wagen stoppte abrupt, Angelo di Vendetta drehte sich um.
    „Wir sind da.“

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