Zitat Zitat
von La Cipolla
Ich finde es interessant, was mit dem Christentum-Faschismus Thread geschehen ist, den ich gleich mit einem Schmunzeln auf dem Mund betrachtet habe. Ich kann nicht sagen, er wäre absolut hirnrissig, auch wenn die Vergleiche alles andere als perfekt sind, ist ein Tropfen Wahrheit darin enthalten.
Ich habe vor ein paar tagen eine Doku in der ARD über einen gewissen Herrn Kramer gesehen und da sah ich wirklich erstaunliche Parallelen zu Hitler. Jener Herr Kramer hat (auch) ein Buch geschrieben, den sogenannten Hexen-Hammer (oder so ähnlich ), in dem er beschreibt, was Hexen sind, und wie man gegen sie vorzugehen habe. Kramer sah in den Hexen eine Sekte vor der man sich zu verteidigen habe, und das sind für mich erstaunliche Parallelen zu Hitlers Juden-Verschwörungs-Theorie. Aber, diese Inquisition ist längst vorbei und der Vergleich Mein Kampf - Bibel ist lächerlich.
Zitat Zitat
von La Cipolla
Und Jesus wollte nie eine Kirche!
Hast du irgendeine Bibelstelle, die dich zu dem Schluss bringt?
Zitat Zitat
von La Cipolla
Es ist natürlich gut, wenn es einen Ort gibt, an dem sich Gläubige treffen können, um der Welt im Namen ihres Gottes Dienst zu erweisen
Ist dieser Ort nicht die Kirche? Man geht in die Kirche, um zusammen seinen Glauben an Gott zu feiern.
Zitat Zitat
von La Cipolla
aber wäre es nicht besser, wenn diese das immer tuen würden, und nicht erst eine Organisation brauchen würden, um nach deren Idealen zu leben, sondern nach denen der Bergpredigt?
Na ja, die Kirche erhebt den Anspruch, nach den Idealen der Bergpredigt zu leben. Es kommt halt auf die Auslegung jeder Botschaften an.

Soweit das Prinzip. Nun gibt es den einen entscheideneden unterschied zwischen evangelischer und katholischer Kirche, und zwar, dass die katholische Kirche in ihrem Papst eine Stellvertretung Jesu auf Erden sieht und somit auch dessen Gesetze als absolut anerkennt. Das macht die katholische Kirche sehr flexibel in ihren Handlungen. Zum Beispiel hatte oben genannter Heinrich Kramer, der eigentlich ein armer Mönch war, nur deshlab einen derartigen Erfolg, weil der Papst ihm freie Hand gewährte. Der Papst hat also den Müll Kramers als Wahrhheit ausgezeichnet, und somit wurde das dann einfach mal so anerkannt.
Und insofern gebe ich dir recht, La Cipolla, das hat wirklich nichts mehr mit dem ursprünglichen Gedanken von Kirche zu tun.

Bei der evangelischen Kirche ist das anders, da diese nicht zentral geführt wird. Das heißt, prinzipiell kann jede Gemeinde machen, was sie für richtig hält. Das ganze System wid eben nicht durch einen einzigen diktiert, sondern durch die Gemeindemitgleider, die Vertreter wählen, welche dann die Entscheidungen treffen.
Und somit bleibt das Wesentliche erfüllt - man trifft sich, um zusammen senen Glauben zu feiern - wie auch schon vor 2000 Jahren - ohne die Verpflichtung, sich an irgendwelche Richtlinien zu halten, zum Beispiel einen bestimmten Gottesdienstablauf. Die evangelische Kirche ist da flexibler - so flexibel wie die Gemeindemitglieder es sind, denn darauf und nur darauf baut die Kirche auf.


Dennoch, ich verstehe diesen Satz schon. Man kann auch sehr gut ohne Kirche an Gott glauben. Und ich gehe nicht in die Kirche, um an Gott zu glauben - andererseits würde ich auch in die Kirche gehen, wenn es dabei nicht um Gott ginge.
Die Kirche ist für mich in erster Linie ein Gemeinschaft. Man trifft interessante Menschen und macht einfach viel zusammen. Das steht unter dem Hintergrund von Gott, aber dennoch habe ich meine ganz eigene Meinung von Gott, und diese habe ich mir auch selbst gebildet. Und das wird akzeptiert - niemand versucht mir irgendwelche Gedanken oder Idelae aufzuzwängen, da die Kirche aus Mitgliedern besteht und ich ein solches bin. Ich trage mit meiner Meinung also einen gewissen Teil zur Kirche bei, wie jedes Mitglied der Gemeinde, welches sich eine eigene Meinung bildet.
Inosofern "Kirche ja, Gott ja."