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Damit haben wir den perfekten Glauben gefunden, wir haben alle unnötigen Element entfernt und alles auf das Notwendigste reduziert. Wir haben den Befehl eines allmächtigen Wesens, weshalb jener befolgt werden muss. Der Befehl lautet, alles Lebendige zu lieben und dadurch haben wir auf einen Schlag alle Probleme der Menschheit gelöst. Simpel. Praktisch. Logisch. Am Besten.
Mal daran gedacht, dass alle Religionen an den Menschen appelieren, anderen Menschen keinen Schaden zuzufügen. Sogar die Satanisten nach LaVey haben ein Gebot, welches besagt, dass man nícht einfach so zuschlagen soll.

Jeder Glaube ist perfekt, solange er dem Menschen lehrt nicht zu fürchten. Und das Christentum wäre unter diesem Gesichtspunkt die ideale Religion: Jeder, der an Gott und seinen Sohn glaubt, wird beim jüngsten Gericht automatisch freigesprochen. Nicht umsonst sagte Jesus "Fürchtet euch nicht." Der Mensch, der seinem Leben und sterben Mutig ins Gesicht sehen könnte, wäre wirklich frei und hätte auch keinen Grund mehr, Gewalt anzuwenden. Denn Aggression entsteht, wenn Angst in einem sehr, sehr alter Teil unseres Gehirn aktiviert wird und uns mit Hormonen und Impulsen zu Flucht oder Angriff bombardiert. Bei jemand, dem seine Religion Mut gibt würde dieser Impuls vermutlich geschwächt werden.
Unpraktischerweise könnte man einen solchem Menschen durch Strafe nicht an Gesetze binden, da die Strafe nichts abschreckendes für ihn hat und deshalb trichterte uns die Kirche mit so viel Sorgfalt fast zweitausend Jahre lang ein, dass 'Böse' in die Hölle kommen, was eigentlich eine Lüge ist sofern die 'Bösen' Christen sind und bereit zu Bereuen.

Sich in moralischen Fragen auf Kant zu berufen ist übrigens nicht gerade das gelbe vom Ei. Sein ach so hochgelobtes Prinzip, "Behandle jeden, wie du selbst behandelt werden möchtest." ist vollkommen logisch, umoralisch und egoistisch.
Als man Kant einmal fragte was er denn tun würde, wenn sein Freund von einem Mörder verfolgt bei ihm Schutze suchen würde, da antwortete er im übertragenen Sinne: "Natürlich den Freund dem Mörder ausliefern."
Denn wenn Kant der Mörder wäre, so würde auch er wollen, dass man ihm das Opfer aushändigt. Folglich ist es nur recht und billig, wenn er nun den Freund ans Messer liefert.