Selbst Leute, die so dick und faul sind wie ich, schaffen es doch irgendwann mal, weiterzuschreiben ^.-

Kapitel 4: Die Ausgestoßenen

„Beginne deine Suche nach dieser furchteinflößenden Waffe außerhalb der Stadt, nur ein paar hundert Meter weiter westlich. Mein Sohn Kowalski wird dich führen. Dort leben die Ausgestoßenen, diejenigen, die verbannt wurden, weil sie sich mit den widerwärtigen Ratten einließen… Dort wirst du einem alterwürdigen Affen der wahrhaftig edlen, alten Art begegnen. Er wird dir hoffentlich weiterhelfen können. Wir werden für dich kratzen, letzter Jörn! Und jetz mach hin, ich experimentiere gerade mit der Züchtung einer neuartigen Bananenart und wenn du mich noch weiter nervst, werd ich niemals fertig!!“ so sprach der Imperator, und pflückte ein paar rötliche Bananen von einer Staude, die an der Wand hing. Jörn fühlte sich von den Bananen angestarrt, und lächelte glücklich zurück.
„Ihr könnt ja so was von auf mich zählen, könnt ihr nämlich! Sobald ich die Kanone in Gewahrsam genommen hab, werd ich einigen üblen Schergen wohl das eine oder andere Loch einballern müssen!!“
Jörn fühlte eine gewisse Vorfreude in sich aufsprudeln, packte Kowalski am Fuß, und schritt festen Fußes aus dem Gebäude, einen kleinen schreienden Affen hinter sich herzerrend, ohne sich umzudrehen. Als er den Eingang des Hauses erreichte, sah er sich einem gar üblen Ungetüm gegenüber. Es hatte rote Farbe am Mund, dutzende kurze mit Gummis geflochtene rote Zöpfe, ein gelbes Kleidchen, eine Brille mit Gläsern so klein wie Münzen, und pinke Stiefel mit Schleifchen und Absätzen, die das Wesen seltsam auf ihn zustolpern ließen. Mit offenem Mund ließ Jörn den Affen fallen, der sich mit einem knackenden Geräusch vom Boden aufrichtete, und versuchte, alle Knochen wieder an die richtigen Stellen zu schieben.
„Was bist du, Scheusal?! Gib dich zu erkennen, du abscheuliches Wesen der unteren Höllen, oder du bekommst meine Nagelkeule zu spüren!“ Jörn legte einen drohenden Tonfall an und führte eine Hand an den Griff seiner Waffe. Das Wesen blickte verdutzt drein, wobei ihm ein Speichelfaden an der Lippe entlang in Richtung Boden fuhr. Mit einer tiefen, kratzigen Stimme fing es plötzlich an, Kowalski anzugrunzen, wobei dieser sich hinter Jörns Bein verstecken musste, damit er keine Angst vor einer Welle anschießenden Sabbers haben brauchte.
Der trockene Affe schielte hinter Jörns tropfendem Bein hervor, und kreischte ein paar Laute zurück, die Jörns Pupillen um eine beachtliche Größe wachsen ließen.
„Häääh!? DAS ist Ridula??? Ääähm… ich bin … sehr erfreut, eure Bekanntschaft zu machen, …Lady Ridula… glaube ich?“ Jörn hielt ihr seine Hand entgegen, die mit einem ruckigen Schütteln der langen Arme beantwortet wurde.
„Ich glaube, mein treuer Kumpan und ich müssen uns schon wieder verabschieden… leider… Wir haben den wichtigen Auftrag von eurem Vater erhalten, die legendäre Kanone zu finden!“ Kowalskis Schwester leckte sich die Lippen bei der Erwähnung des sagenhaften Artefaktes, von dem nur die wenigsten wussten. Dann wank sie den beiden mit dem Arm hinterher und quiekte ein paar Abschiedslaute. Der nasse Affe fiepte entnervt und wies seinem jörnischen Begleiter den Weg aus dem verwinkelten Bollwerk. Ein weiteres mal fiel Jörn die Großartigkeit dieser Siedlung auf, und zwei mal hatte er sogar Gelegenheit, auf die andere Seite der Stadt zu schauen, jene Seite der Nagenden Macht. Ratten mit Kopftüchern und kleinen Radios wuselten durch die engen Gassen, von irgendwo pfiffen Sirenen in einem schrillen Ton vor sich her, Müll sammelte sich in den Straßen, kein Vergleich zu der blühenden Gesellschaft auf dieser Seite.
Die beiden Gefährten verließen die Stadt auf der westlichen Straße und begaben sich in die Richtung des Lagers, als Jörn beim Absuchen des Himmels nach Tortenförmigen Wolken aus dem Augenwinkel die Ratte bemerkte, mit der er sich vor ein paar Stunden duelliert hatte. Sie trabte gemächlich auf die beiden zu, rümpfte angesichts des Affens kurz die Schnauze, und krächzte „Ich bin beauftragt wurden, euch im Namen des… großmächtigen Königs Ö.K.O Frosh zu beaufsichtigen! Die Nagende Macht duldet hierbei keinerlei Widerspruch!“
„Was gibt eurem König ein solches Recht? Das ist wahrlich eine Impertinenz, die ich noch nie erleben musste! Da drehn sich mir ja die Mägen um! Und wieso hat dein König-Futzi DIR gesagt, dass du uns hinterrennen sollst?“
„Ich habe… Zweifel geäußert, was die Autorität unseres Höchsten betrifft. Ich weiß auch nicht… aber irgendetwas erschient mir seltsam an ihm… unpassend… vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein, weswegen ich, General der großartigen Armee stolzer Nager dazu verdammt wurde, dich und deinen Affen zu überwachen. Und sag deinem Haustier bitte, dass ich keine Läuse habe, er darf also aufhören, mich durchzukneten, bevor ich ihn noch flambiere.“
„So sei es denn, mein kleingeratener Freund, Streiter für die Eine Sache, begleitet uns auf unserem harten Weg des Kampfes für die Freiheit des Edlen Volkes!“
„Ähm… so war das nicht gemeint, ich hasse euch eigentlich und bin eher ein Spion, keinesfalls euer Freund, zudem werde ich alles tun, um mein Volk im Kampf gegen die dreckigen Pelzknäuel zu verteidigen. Bild dir also ja nicht zuviel ein“ Aber Jörn war zu tief in ein Selbstgespräch verwickelt, in welchem er die Riesenratte ihres Mutes und ihrer Loyalität rühmte. So liefen sie nun zu dritt die Straße entlang, eine lästernde Ratte, ein kratzender Affe und ein wild gestikulierender Vollid… Jörn.

Ende Kapitel 4
Näxtes Kapitel: das Halbblut