Re: Was ist intelligenz? // Muss man dumm sein, um schlau zu sein?
Zitat
Original geschrieben von Latency
Nun dies hier zu beschreiben ist auch nicht gerade einfach, aber nur um mal kurz auf den Hauptgedanken zu kommen. Man versucht einen Menschen nicht zu machtvoll werden zu lassen, siehe Gewaltenteilung, zerschlagung von Monopolen usw.... Und nun, Wissen ist in gewisser weiße auch Macht, siehe Aktienmärkte, wer die richtigen Infos hat, hat sehrwohl viel Macht. Deswegen frage ich mich, ob es auf lange sicht hin gesehen ist, das Wissen "gerecht" aufzuteilen? Bzw. gibt es Dinge, die man nicht aufklären sollte, wie z.B. den Glauben. Wenn es letzendlich einen 100% Beweis gegen die Existenz von Gott, oder ähnlichem gäbe, das würde vielen Menschen das Herz brechen, und ihnen auch viel Kraft nehmen. So dass man fast sagen kann, lasst sie in ihrem Glauben, es ist vielleicht doch schlauer.
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Das Problem bei der "gerechten Aufteilung" des Wissen ist, dass man theoretisch viel mehr Wissen erwerben könnte, praktisch aber durch von einem unabhängige Faktoren wie Sprache, Lebenszeit, Distanz, Verfügbarkeit von Materialien, Geburtsstand, persönliche Neigungen, Überzeugungen und andere vorgeprägte Denkmuster und Ansichten usw. unsere Möglichkeiten zum Erwerb von Wissen von Haus aus eingeschränkt sind.
Des weiteren ist zu beachten, dass Macht nicht nur aus Wissen kommt sondern noch mehr vom Glauben - man braucht nur genügend Leute die noch weniger wissen oder einfach vermuten, dass man selbst schlauer ist um Macht für Wissen zu erhalten. Zu den Wissenden schauen nur jene auf, welche selbst schon genügend gelernt haben. Alle anderen folgen der lautesten oder süßesten Stimme.
Es gib IMHO keine Methode, Wissen gerecht zu verteilen, da das Bedürftniss danach bei jedem anders gestaltet ist und es nicht fair, human oder auch nur möglich ist, jemanden zu seinem Glück zu zwingen.
Würde es einen hundertprozentigen Beweis für oder gegen Gott geben, so hätte die Menschheit diesen in ihrer dreitausendjährigen Kulturgeschichte schon mindestens einmal entdeckt und wir könnten um ein ganzes Stück friedlicher leben. Leider ist 'Gott' kein Objekt dieser Welt und dieses Universums sondern ein ideelles Konstrukt ohne feststellbare und unbestreitbare Basis. Kentniss über Ideen kann aber nur über Wesensschau, auch Vision genannt, gewonnen werden, eine sehr persönliche Erfahrung welche sich absolut mies in verständliche Begriffe übersetzt, fragt mich oder Schattenläufer mal danach. Wir beide haben dazu unser persönliches Liedchen.
Was sich aber zu der verdammten Gottesfrage mit Sicherheit sagen lässt ist die Mehrfache Verneinung:
Ich kann nicht beweisen, dass Gott existiert, ich kann aber auch nicht beweisen dass er nicht existiert. - Was müsste ein ideeller religiöser und gleichzeitig vernünftiger Mensch daraus schließen? Vielleicht, dass er seine Zeit nicht mit Nachdenken verschwenden und stattdessen nach den Geboten seiner Religion handeln sollte? Aber nein. Vernunft und Glaube verbinden sich nicht. Eines wird die Überhand gewinnen und das andere zu seinem Sklaven machen. Ist es die Vernunft so wird der Gläubige Theologe oder unzufriedenes Kirchenmitglied, ist es der Glaube so wird er Mönch oder Bombenträger.