Sie bemerkte das er ihrem Blick ausweichte. Oh, es kam ihr so bekannt vor. So unglaublich bekannt!
Dann sah er sie doch an. Der Glanz war weg, aber nun schien ein dunkler Schatten hinter seinen Augen zu liegen. Etwas schwarzes. Gefährliches. Und es machte ihr Angst.
„.....Und überhaupt, wenn es dich stört das ich hier bin, warum hast du dann bei der Fahrt von Balamb nach Timber zusammen mit Iawa die ganze Zeit mein Quartier belagert ?“, meinte er.
Sie konnte nicht anders, als nach diesem Schatten ausschau zu halten und so vergingen einige Sekunden bis sie antwortete.
"Das war etwas anderes.", sagte sie, stand auf und ging zu einem Spiegel in einer Ecke des Quartiers.
Wollte sie nicht zum SeeD werden, um diese Schatten zu vergessen?
Die Schatten der Vergangenheit und ihres Lebens?
Wieso musste alles hier sie daran erinnern, was sie war?
Zu was man sie gemacht hatte?
Was ER aus ihr gemacht hatte.
Um der Welt um sie herum zu entgehen, verlies sie das Quartier. Es würde besser für beide sein, wenn sie für einige Augenblicke allein sein könnten.
Auf dem Flur schien die Welt an ihr vorbei zu rasen. In den Scheiben sah sie ihr Spiegelbild. Blaue Augen, blau geschminkter Mund, braune Haare.
"Das bist nicht du.", flüsterte sie,
"Das alles bist nicht du!"
Damit wischte sich Mara den Lippenstift vom Mund und stob in Richtung des nächsten Waggons.
Über sich bemerkte sie eine Luke und plötzlich stieg sie auf das Dach.
Ein starker Windstoß kam ihr entgegen und drückte sie nach hinten. Einige Augenblicke war sie regungslos. Dann aber gewann sie wieder Kontrolle über ihren Körper, stieg vollends auf das Zugdach und griff zu ihren Handklingen. Das kalte Metall der Griffe schmiegte sich an ihre Hand, als wären die Waffen eigends für sie gemacht. Ein Blitzen ging über die polierte Fläche. Unwillkürlich sah das Mädchen in die Sonne und erblickte in weiter Ferne schon die Wüste.
Der Kampf würde ihr Zeit geben sich von den Dämonen der Vergangenheit zu befreien.
Wenn auch nur für wenige Stunden.
Aus irgendeinem Grund dachte sie an den Jungen, der unten in ihrem Quartier saß.
Dachte daran, was ihn wohl bedrücken könnte.
Geistesabwesend trat sie einen Schritt nach hinten und wäre beinahe ausgerutscht.
"Wirst du mich wirklich zu einer besseren Kämpferin machen? Wird das alles dann vorbei sein?", fragte sie in die Leere und fand die Antwort schon selbst in ihrem Inneren.