@ Stan: Mit einem der besten Charakter habe ich mich eher auf die äusserliche Erscheinung bezogen, also auf das Charadesign, konkret auf die Arbeit Nomuras.
Das soll aber nicht heissen, dass ich der Meinung bin Auron besässe einen faden Charakter. OK, diese abgeklärte Coolheit wirkt etwas Klischeehaft, ist allerdings bezeichnend für einen Samurai, um dieses Motiv weiterzuspinnen. Zudem steht sein Charakter in FF X doch in krassem Gegnsatz zu dem Seinigen zur Zeit von Braskas Reise.
Das macht ihn halt umso interessanter, da er einer der wenigen Figuren ist, die man zweimal kennenlernt:
-als Junger Auron (damals musste er das Schwert wahrscheinlich noch nicht auf der Schulter tragen während des Kampfes ), ungestüm und vielleicht ein bisschen naiv. Schon damals hat er sich gewandelt, als er zuletzt Braska aufhalten wollte um eine andere Lösung zu suchen.
-dann als Auron zur Zeit von Yunas Reise, der seine damalige Schwäche verdrängt, mit dem Alter weiser geworden ist und loyal (eine weitere Samurai-Tugend) die Bitten seiner Freunde ausführt. Er will nun Sin endgültig besiegen, um sein Versagen bei Braskas Reise zu sühnen und dies tut er alles, obwohl er eigentlich schon tot ist.
Ich finde es eine der besten Sequenzen Squares überhaupt, als diese beiden Charaktere aufeinandertreffen in der Sequenz bei Zanarkand, als man zu Yunalesca kommt. Man sieht seine Zerissenheit, seine Abneigung vor seinem früheren Ich. Ich denke, dass er so verschlossen wirkt (er sagt ja immerhin mehr als Kimahri ) liegt daran, dass er von allen glorifiziert wird als legendäre Garde, obwohl er doch seiner Meinung nach damals versagt hat. Es bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als den zu spielen für den ihn alle halten, was ihm natürlich insoweit entgegen kommt, als dass er am liebsten sein früheres Ich vergessen würde.

Ok, dass ist "nur eine grosse" Storywendung, aber imo allemal interessant.

P. S.: Aus dieser Sicht wäre mir das Prequel zu FF X lieber gewesen, als FF X-2