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Thema: Vincent the Dream Hunter

  1. #1

    Vincent the Dream Hunter

    by Laguna

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    Der Traumjäger
    (Vincent the Dream Hunter* Erstfassung)

    Prolog:

    Es war in einer düsteren Nacht und der Mond schob sich
    gerade über das Zirnament der Stadt Gene Opale. Keine
    Menschenseele befand sich um diese Zeit noch auf den
    Weg. Die Ruhe und Stille dieser einsamen Stadt schien
    beinahe beängstigend. Einige Wachposten standen an der
    Wachmauer und dösten leise vor sich hin. In dieser Nacht
    hatten sie nicht viel zu tun gehabt. Seit einer Woche hatte
    es keinen Aufstand in dem ruhigem Städtchen mehr gegeben.
    Der König von Gene Opale, Lazirus Maximus, hatte in den
    letzten Tagen die gesamte Stadt von seinen Soldaten durchstreifen lassen, und jedem Aufrührer den gar aus gemacht. Es würde eine Weile dauern bis sich die Aufständischen Bürger wieder sammeln konnten. Gene Opale war bis vor einem Jahr noch eine friedliche Stadt mit einem
    gütigen König gewesen. Doch dann brachen die Setha, ein
    übermächtiges Nachbarvolk aus dem hohen Norden, über
    Nacht in die schutzlose Stadt Gene Opale ein. In Windeseile
    hatten sie die Macht ergriffen. Der gütige König, Nimbuk
    Valtes, wurde in der Öffentlichkeit hingerichtet um der
    Bevölkerung ihre endgültige Niederlage über den Setha
    vor die Augen zu führen. Trotz ihrer hilflosen Lage hatten
    sich einige Aufständische zu einer Gemeinschaft zusammen-
    geschlossen um die Tyranei des niederträchtigen Königs
    Lazarus Maximus zu beenden. Bisher ohne Erfolg. Vor zwei
    Tagen wurde der kümmerliche Rest ihrer Gruppe auf dem
    Dorfplatz zusammengetragen und dort auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Seitdem herschte wieder Ruhe in
    der Stadt. Schnelle Schritte waren auf einer sonst belebten
    und nun verlassen Straße zu hören. Ein junger Mann rannte
    in panischer Angst die Straße hinunter und verschwand in
    einer der Nebengassen der großen Stadt. Eine dunkle Gestalt, die gänzlich von der Finsternis verschluckt wurde,
    ging ihm mit schnellen Schritten nach. Es schien so als würde sie ihm folgen. Obwohl der Mann ein wahnsinniges Tempo
    vorlegte gelang es ihm denoch nicht seinen Verfolger abzuhängen, der wie ein Schatten an ihm zu kleben schien.
    In seiner Verzweiflung lief der junge Mann geradewegs in
    eine Sackgasse. Schwitzend vor Angst drehte sich der Mann
    um und sah die Gestalt die dunkle Gasse betreten. Was auch
    immer dieses Wesen von ihm wollte, es schien ihm auf jeden
    Fall nach dem Leben zu trachten. Aber so leicht wollte er
    sich nicht ausliefern. Hektisch versuchte der Mann sich an
    einem Mauervorsprung festzuhalten und sich über die Mauer
    zu ziehen, was er im normalem Zustand nie zu wege gebracht
    hätte. Aber seine Todesangst verlieh ihm übermenschliche
    Kräfte. Mit einer schnellen Bewegung ließ sich der Mann
    hinter die Mauer gleiten und atmete erleichtert auf. Was
    wollte diese Gestalt eigentlich von ihm. Er war schließlich
    nur ein einfacher Bürger der nicht einmal Reichtümer besaß
    und nur von seinem Träumen lebte, in denen er sich alles
    vorstellen konnte. Für weitere Gedanken blieb ihm keine
    Zeit mehr, denn als er sich umwandte hörte er ein leises
    flüstern in der Luft. Von neuer Panik ergriffen lief der Mann
    geradewegs die Gasse hinaus, bis ihm ein Gitter am weiter-
    laufen hinderte. Hinter ihm konnte er die Schritte der
    gespenstischen Gestalt hören. Er zehrte und drückte wie wild
    gegen das Tor. Es war verschlossen. Schreiend wandte sich
    der arme Mann um als die Gestalt direkt vor ihm zum stehen
    kam. „Was willst du von mir?“ schluchzte der Mann weinend. „Deinen Traum! du warst ein echter Träumer und
    bist ihnen verfallen! und jetzt gehört er mir!“ flüsterte die
    Gestalt mit einer sausenden Stimme. Dann erhob sie ihre
    Hand die im Mondlicht wie eine gewaltige Kralle schien.
    „Bitte nicht! ich bin noch nicht bereit dazu...“ wimmerte der
    verängstigte Mann leise. „Tut mir Leid, aber du stehst auf
    meiner Liste! ich kann dich nicht laufen lassen!“ gab die
    Gestalt regungslos zu verstehen und stach mit ihrer Kralle
    genau in das Herz des Mannes. Das letzte was man sah,
    war wie sich eine große Blutlache in der Gasse ausbreitete
    über die das Wesen mit schnellen Schritten hinwegtrat.
    Nach einer Weile waren laute Stimmen aus den benachbarten
    Häusern zu hören und ein gellender Schrei hallte durch ganz
    Gene Opale. Der Wind pfiff leise Worte von sich. Es klang so
    wie „Zuviel Geträumt...“

    Kapitel.1

    Die Morgensonne ging gerade auf. In so frühen Stunden
    fuhr nur selten eine Kutsche in die Richtung von Gene Opale.
    Es gab nicht viele Menschen die in solch unruhigen Zeiten
    wie diesen nach Gene Opale fuhren. Im Gegenteil trieb es
    die meisten von ihnen nach Van Mühlen wo noch einigermaßen Ordnung herschte und sie alle genug zu essen
    hatten. Seit der Zeit von Lazarus Maximus mussten die meisten Menschen hungern und unter erbärmlichen Voraussetzungen leben. Außerdem hörte man immer wieder
    von einer seltsamen Krankheit die die Menschen auf bösartige
    Weise in die Ewigen Jagdgründe beförderte. Allein das war
    schon genug für die meisten Leute in der Umgebung um das weite zu suchen. Aber es schien doch jemanden zu geben der
    den gefährlichen Weg nach Gene Opale einschlug. Ein
    grauer Heuwagen fuhr mit langsamer Geschwindigkeit den
    Weg zur Hauptstadt entlang. Der junge Kutscherbursche
    schien noch recht verschlafen zu sein und hielt die Zügel
    nur schwach in der Hand. Auf seinem Anhänger saß ein
    Mann mit langem blauem Haar der auf einer Flöte spielte.
    Der junge Stallbursche hatte ihm auf seinem Weg zur
    Hauptstadt aufgegabelt und nur wiederwillig zu einer
    Mitfahrt zugestimmt. Der Mann kam ihm irgendwie unheimlich vor. Er ließ sich nicht in ein Gespräch verwickeln
    sondern fragte ihn immer nur nach der Hauptstadt aus. „Ich
    wäre gerne ein reicher Edelmann geworden. Das ist zwar
    nur ein Traum, aber ich hoffe, dass er irgendwann Wirklich-
    keit wird.“ sprach der Stallbursche lächelnd und versuchte
    ein neues Gespräch mit seinen Beifahrer zu beginnen. Dieser
    beendete abrupt sein Flötenspiel und schien in Gedanken
    versunken zu sein. „Träumst du gerne?“ fragte ihn der Mann
    ernst. „Ich hab ja sonst nichts...“ flüsterte der Stallbursche
    leise. „Du solltest nicht zuviel träumen! man muss Realität
    und Illusion voneinander unterscheiden können wenn man
    am Leben bleiben will.“ sagte der blauhaarige Mann mit
    einem funkeln in seinen Augen. „Wie meinen sie das?“ flüsterte der junge Stallbursche irritiert. Einen Augenblick
    herschte Stille auf dem Karren. Schließlich antwortete ihm
    der Mann. „Wenn man sich in seinen eigenen Träumen
    verfängt ist es schlecht für das Unterbewusstsein des Menschen! Träume bringen unseren wahren Charakter zum
    Vorschein. Sie zeigen uns wie wir wirklich sind. Sie sind
    unsere Seele... verstehst du das?“ fragte der Mann ernst.
    „Nicht ganz... was ist wenn man sich verfängt?“. „Das wäre
    der Untergang seines wahren selbst! man verfängt sich in
    seinen Träumen und weiß nicht was man in der Realität tut.
    Vielleicht begeht man gerade Selbstmord oder sticht unschuldige Bürger nieder. Ich kann die Nebenwirkungen
    auch nicht genau beschreiben! verfangen ist hier nicht
    unbedingt das richtige Wort. Schon eher verfallen...“ gab
    der Mann von sich und verfiel wieder in seinen nachdenklichen Zustand. „Aber wie kann ich etwas tun
    wenn ich schlafe?“ warf der Stallbursche ein. „Du scheinst
    es nicht zu verstehen, was? wenn man Nachts träumt ist das
    normal! aber wenn man tagsüber träumt ist das gefährlich!
    wenn man seinen Träumen am Tage verfällt können die
    Traumdämonen Besitz von deinem Körper ergreifen, du
    törichter Junge!“ sprach der Mann verärgert. Der Junge
    musterte seinen Beifahrer nun von vorn bis hinten. „Was
    genau machst du eigentlich?“. „Ich studiere die Träume der
    Menschen...“ murmelte der Mann und begann wieder auf seiner Flöte zu spielen. Der Stallbursche begriff das das
    Gespräch für den seltsamen Mann nun beendet war und
    ging nicht genauer auf diese Sache ein. Man konnten nun
    schon von weiten die Tore der Hauptstadt Gene Opale sehen
    und der Stallbursche zügelte sein Pferd. „Weiter bringe ich
    sie nicht! wenn sie wirklich nach Gene Opale wollen, müssen
    sie alleine gehen. Ich rate ihnen aber die Nacht hier ihn Ruan
    zu verbringen!“ sprach der Junge und deutete auf eine kleinere Siedlung, nicht weit weg von ihnen, hin. „Danke für
    deine Bereitschaft mich bis hier her mitzunehmen!“ sprach
    der Mann dankbar und schüttelte dem Stallburschen die Hand. „Dann verschwinde ich jetzt... und passen sie auf sich
    auf! übrigens haben sie mir noch gar nicht gesagt wie sie
    heißen!“ gab der Junge zurück. „Mein Name ist Vincent
    Valentin und ich bin Traumjäger! komm gut nach Hause!“
    verabschiedete sich der Mann von dem Jungen. „Na dann
    viel Glück... Traumjäger!“ rief ihm der Stallbursche beim
    vorbeifahren hinterher. Das Glück kannst eher du gebrauchen... Träumer!“ murmelte Vincent Valentine mit
    ruhiger Stimme. Langsam ging er auf die örtliche Herberge
    des kleinen Dorfes zu und betrat die Gastwirtschaft. Nach
    Gene Opale würde er Morgen gehen.

    Am nächsten Tag bot sich in Gene Opale ein Bild des Grauens. Eine junge Frau hatte in einer dunklen Seitengasse
    einen toten Mann vorgefunden. Seine einzige Wunde war ein
    tiefer Spalt der sich wie eine Pumpe in sein Herz eingeschleust
    hatte. Viele Soldaten versuchte die aufgebrachte Menschen-
    menge unter Kontrolle zu halten, aber das war nicht ganz einfach. Das Gerücht über den toten Mann hatte sich in der
    großen Stadt schnell herumgesprochen und nun kamen dutzende von Menschen an den Ort des Geschehens um sich
    selbst davon zu überzeugen. Man konnte der Bevölkerung
    ihre Panik nicht übelnehmen. Immerhin hatten sie schon
    unter den Plündereien der Soldaten zu leiden. Das nun auch
    noch ein unheimlicher Mörder in ihren Vierteln umher schlich
    war zuviel. Als einige Bürger versuchten die Soldaten mit
    Mistgabeln aufzuspießen griffen diese zu den Waffen und hatten die Aufrüher schnell niedergestreckt. Nach diesem
    Geschehen entfernten sich die meisten Leute schnell von der
    Mordstelle. Einige Soldaten waren noch immer damit Beschäftigt mit weißer Kreide eine Bodenskizze von dem
    Mordschlag zu zeichnen. Eine junge Frau erschien zwischen
    den Reihen der Menschenmengen und drängelte sich zu der
    Leiche vor. Sofort erhoben sich die Soldaten und salutierten.
    „Was ist hier passiert?“ fragte die Frau ernst und starrte
    auf die Soldaten. „Komandantin Deniz! heute Morgen
    wurde die Leiche eines Mannes in dieser Seitengasse gefunden!“ sprach der Leutnant der Soldaten pflichtgetreu.
    „Was ist daran so besonderes? in dieser Stadt sterben doch
    immer wieder Menschen aus unerklärlichen Gründen.“ anwortete sie ihm. „Es war kein gewöhnlicher Mord! sehen
    sie sich mal seine Wunde an.“ gab der Leutnant zu bedenken.
    Die junge Komandantin beugte sich über die Leiche des
    toten Mannes und durchsuchte seine Taschen. Die Wunde sah
    wirklich nicht normal aus. Noch nie in ihrem Leben hatte
    Deniz eine solche Verletzung gesehen. Es sah so aus als
    hätten sich zwei riesige Krallen in den Körper der Leiche
    gebohrt und etwas wichtiges aus seinem Körper gerissen.
    Aber Deniz kam einfach nicht darauf was es war. Aus seinen
    Taschen kam ein Foto eines süßen Mädchens zum Vorschein,
    dass Deniz noch nie zuvor gesehen hatte. Die Soldaten schienen langsam ungeduldig zu werden. „Sollen wir den
    Herscher verständigen? Er sollte sich um die Sache kümmern!“ gestand der Leutnant unsicher. Deniz erhob sich
    und drehte sich zu ihren Gefährten. „Wollen sie ihn wirklich
    wegen so einer Kleinigkeit stören? Ich werde ihn erst
    verständigen wenn noch mehr von diesen seltsamen Morden
    passieren! Solange halten wir uns da raus! Schafft die Leiche
    in die Kaserne und lasst mich dann damit in Ruhe!“ sprach
    Deniz befehlhabend und machte sich auf den Weg zum
    Obstmarkt. Alle Leute in der Stadt wirkten heute sehr angespannt und unruhig. Die meisten Menschen konnten
    Deniz überhaupt nicht weiterhelfen. Da das Opfer alleinstehend gewesen war gab es kaum jemanden der ihn
    kannte, oder kennen wollte wie Deniz bald feststellte. Auch
    das nette Mädchen auf dem Foto schien niemand zu kennen.
    Schließlich gab es Deniz auf und verbrachte ihre letzten
    Dienststunden in der Kneipe zum brodelnden Knochen. Die
    sonst so volle Kneipe schien heute allein und verlassen zu
    sein. Lediglich der Wirt stand vor der Schenke und wusch
    seine Gläser gründlich durch. Deniz setzte sich an einen
    großen Tisch für acht Personen, der eigentlich für eine
    Horde Barbaren bestimmt war. Da aber keiner auftauchte
    hatte der Wirt auch nichts dagegen ihr die Stammplätze
    anderer zu überlassen. Deniz winkte den Wirt zu sich her.
    „Wie lief heute dein Geschäft Gelbrecht?“ gestatte sich
    Deniz die Bemerkung. „Da fragst du noch? die Stadt ist
    seit einer Woche so gut wie ausgestorben! ich denke ich
    mache hier bald dicht und verpfeife mich nach Van Mühlen,
    denn da gibt es wenigstens noch so etwas wie Kultur!“
    antwortete ihr der Wirt barsch und fragte nach ihrer Bestellung. „Das übliche wie immer Gelbrecht!“ gab ihm
    Deniz zur Antwort. Mit schlürfenden Schritten verschwand
    der Wirt wieder hinter seine Theke und machte sich an die
    Arbeit. Inzwischen dachte Deniz angestrengt über das
    geschehene der letzten Woche nach. Seit der König sie zum
    Komandeur befördert hatte fühlte sie sich unwohl. Die
    Arbeit war ihr einfach nicht gewachsen und viel lieber hätte
    sie ihre alte Stelle als Leutnant zurückbekommen als einen
    geisterhaften Mörder zu jagen. Wenn es überhaupt so etwas
    wie einen Mörder gab, und der Mann nicht doch Selbstmord
    begangen hatte. Ihre Gedanken wurden gestört als plötzlich
    ein dunkel gekleideter Mann in Begleitung von zwei
    schattenhaften Gestalten die Kneipe betrat. Er ging auf den
    Tisch von Deniz zu und setzte sich ihr gegenüber auf einen
    Stuhl. Als der Wirt näher an den Gast herankam winkte dieser
    nur verächtlich ab und der Wirt verstand. Als sie wieder alleine waren vergingen unzählige Minuten voller Stillschweigen. Keiner wagte es einen Laut von sich zu geben.
    Schließlich brach Deniz das stillschweigen. „Haben sie mir
    denn nichts zu sagen? oder weshalb haben sie sich sonst
    an meinen Tisch gesetzt?“ rief Deniz verärgert aus. Der dunkle Mann nickte kurz, dann sah er ihr tief in die Augen.
    „Träumen sie gerne Fräulein Deniz? erzählen sie mir davon...
    ich will ihre innersten Gedanken ergründen und so meine
    Lücken füllen!“ flüsterte der Mann leise. „Träumen? ich
    träume niemals!“ gab Deniz kühl zu verstehen. „Doch das tun
    sie! erinnern sie sich an ihre Zeit als Leutnant? wäre es nicht
    schön wenn sie sie wiederbekommen könnten?“ fragte der
    Mann mit einem grinsen im Mundwinkel. „Ja... aber das ist
    nur ein Traum!“ antwortete ihm Deniz ernst und hätte sich
    anschließend beinahe verschluckt. „Sehen sie? auch sie haben
    geträumt! es gibt kein Entkommen vor seinem innigsten Wunsch. Lassen sie sich von der jetzigen Realität nicht beeinflussen, denn das einzige was zählt ist ihr Traum!“ gab
    der Mann leise zu verstehen. „Hören sie mal! sind sie nur
    hierher gekommen um mir das zu sagen?“ rief Deniz grimmig
    aus. „Nein... da haben sie Recht! es gibt einen trifftigen Grund warum ich mit ihnen sprechen wollte. Ich schätze sie
    wissen alles über den toten Mann in der dunklen Gasse!
    und ich hoffe zu ihrem Wohlwollen das sie die Finger von diesem Fall lassen werden. Sie brauchen sich nicht mehr darum zu sorgen, überlassen sie alles bloß uns. Wenn sie uns
    nicht in die Quere kommen können sie noch eine Weile weiter-
    träumen bis ihre Zeit gekommen ist!“ sprach der dunkle Mann
    mit leuchtenden Augen. Deniz konnte seinen Körper und sein
    Gesicht nicht erkennen, aber es war klar das er etwas verbarg. „Ich gebe einen Fall nie auf bevor ich ihn nicht
    geklärt habe!“ erwiederte ihm Deniz schlagfertig. „So? weißt
    du eigentlich wer ich bin? du spielst mit dem Feuer! mache
    was du willst... aber wir werden dich im Auge behalten und
    entsprechend handeln wenn die Zeit gekommen ist! genieße
    deine Träume solange du sie noch hast!“ rief der dunkle Mann kichernd aus und winkte seinen beiden Begleitern zu,
    die Gaststätte zu verlassen. Deniz blickte ihnen immer noch
    völlig irritiert hinterher als sie die Kneipe verlassen hatten.
    „Dein Flame Drink!“ sprach der Wirt hinter ihr gemächtlich.
    Deniz ergriff ihn gierig und leerte ihn mit einem Zug. „Ich
    frage mich ob schon etwas passiert ist, oder ob noch etwas
    passieren wird!“ murmelte sie leise. Nach einer Weile erhob
    sie sich und torkelte durch den Eingang hindurch. Etwas
    beschwipst war sie jetzt schon, denn sie war es nicht gewohnt
    einen Flame Drink auf einen Zug zu leeren. Wenn sie nicht
    ein junger Kerl draußen aufgefangen hätte, wäre dies
    bestimmt nicht gutgegangen. Der Junge hieß Moriz und wohnte direkt neben ihr. Trotz ihrer Arbeit waren die beiden
    sehr gute Freunde und halfen einander wenn sie Hilfe benötigten. Das er sie diesesmal angetroffen hatte war eher
    ein Zufall gewesen. „Mann Deniz! was machst du für Sachen!“ bemerkte Moriz kopfschüttelnd und brach unter
    ihrem Gewicht ein. Ungewohlt viel er dabei genau über sie
    drüber und lag nun wie auf einem weichen Kissen auf ihr.
    „Ah Moriz... du bist das! ich hätte dich fast nicht erkannt!“
    lallte Deniz stockbetrunken und gab Moriz einen schelmischen
    Kuss auf den Mund. „Du weißt ja nicht was du tust!“ flüsterte
    dieser rot vor Scharm und half Deniz sich aufzurichten.
    „Moriz du schlimmer Kerl! wo bringst du mich hin? willst
    du nicht lieber mit mir Babys machen?“ lallte Deniz weiter und sah Moriz dabei liebevoll an. Aber er wusste das sie es
    nicht ernst meinte. Bei ihr wirkte sich die Betrunkenheit eben
    so aus. Als sie nach einem kurzen Fußmarsch vor ihrem
    Haus standen lud Moriz seine schwere Last ab und half ihr
    die Treppe nach oben auf ihr Zimmer. Dort legte er sie
    behutsam aufs Bett und wollte langsam wieder verschwinden.
    Deniz sah ihm sehnsüchtig nach. „Moriz! willst du wirklich
    nicht bei mir bleiben? wer weiß ob ich dazu morgen noch
    fähig bin!“. Das klang so ernst gemeint aber Moriz biß die
    Zähne zusammen und verschwand hinter der Tür. Der Mond
    stand bleich über dem Himmel und Moriz glaubte eine Reihe
    von Schatten über die Dächern der Stadt springen zu sehen.
    Da es sich aber nicht wiederholte schloß Moriz das Fenster
    zu seinem Zimmer und legte sich ins Bett. Sein Schlaf war
    schnell und unruhig. Sein Puls rasste und sein Herz schlug
    wild durcheinander. Er hatte einen Alptraum.

    Ein weißer Palast inmitten eines Sees. Die dunklen Nebel-
    schwaden verdeckten sämtliche Sonnenstrahlen am Himmel.
    Vincent Valentine stand am Seeufer und blickte nachdenklich
    hinüber. Ein schneeweißer Engel kam aus dem Palast geflogen und reichte ihm einen Siegelring. Im selben Augenblick durchwanderte er unzählige Augenblicke die er
    noch nie zuvor erblickt hatte. Er sah ein blondes Mädchen
    vor seinen Augen. Dann eine Horde Traumdämonen. Er
    sah ein legendäres Wesen, den Chimären. Plötzlich
    wurde es stockdunkel und vor seinen Augen erschien er.
    Der Alptraumkönig. Lachend erhob er seine rechte Hand
    und deutete mit seinen Fingern auf die unzähligen Seelen
    unschuldiger Menschen, die er in seinen Besitz gebracht
    hatte. „Ich werde dich vernichten junger Traumjäger!!“
    hallte die Stimme des Alptraumkönigs durch Vincents
    Gedanken. Aus den Schatten formte sich ein seltsames
    Wesen was Vincent bei all seinen Traumreisen noch nie
    zuvor gesehen hatte. Kreischend riß das Ungetüm seine
    Kiefern auf, die wie zwei zersplitterte Bretter knackten.
    „Nein!!!“ schrie Vincent erschrocken auf und alles
    verschwamm vor seinen Augen. Mit großen Kopfschmerzen
    erhob sich der Traumjäger von seinem Bett und öffnete die
    Fenster seines Zimmers. Frische Luft wehte ihm entgegen
    und er hörte die Vögel fröhlich zwitschern. „Wird Zeit
    für mein Frühstück...“ dachte Vincent noch etwas benohmen
    und begab sich in die Gaststätte. Etwas schien heute in
    der Luft zu liegen, das spürte er gleich. Die Gäste waren
    sehr aufgeregt und plauderten die ganze Zeit über einen
    rätselhaften Mord in Gene Opale. Noch etwas schläfrig setzte
    sich Vincent an einen Tisch und verlangte nach einem starken
    Kaffee. Als der Wirt ihm sein Frühstück brachte hatte Vincent
    Zeit etwas mit ihm zu reden. „Warum sind die Leute heute so
    aufgeregt?“ fragte er neugierig. „Seit gestern tobt in Gene
    Opale ein geisterhafter Mörder! man hat die Leiche eines
    Jungen Mannes in einer Seitengasse gefunden!“ erklärte der
    Wirt leise und wandte sich wieder anderen Dingen zu. „Ein
    Mord? ich muss mehr darüber erfahren!“ dachte Vincent
    ernst und sah zum Fenster hinaus. Eine Patrouille von Soldaten kam aus der Hauptstadt geritten. Sie schienen es
    eilig zu haben, denn sie sprangen sofort von ihren Pferden ab
    und stürmten mit gezogenen Schwertern in die Gaststätte.
    Verzweifelt rannte der Wirt hinter seine Schankwand um sich
    zu verstecken, aber der Hauptmann der Soldaten packte ihn am Kragen und schüttelte ihn heftig. „Nicht schon wieder Steuern! die habe ich euch doch schon gestern bezahlt!“ wandte der Wirt schmerzhaft ein. „Darum geht es uns auch
    heute gar nicht! unser Feldwebel ist schwer erkrankt! in
    der Stadt konnte ihn keiner helfen! selbst die Ärzte des Königs
    sind machtloß gegen diese rätselhafte Krankheit. Unter euren
    Gästen finden sich bestimmt auch einige ausländische Ärzte!“
    schnauzte der Hauptmann boshaft und warf den Wirt mit einer
    heftigen Bewegung zu Boden. Hilfesuchend sah der Inhaber
    der Herberge zu seinen Gästen und bat sie doch etwas zu tun.
    Denoch hatte keiner vor irgendwie in die Situation einzugreifen. Ärzte gab es zwar, aber diese hatten ebenfalls
    keinen blassen Schimmer wie die seltsame Krankheit zu bekämpfen sei. „Wenn ihr nichts unternehmt werden eure
    Gäste für eure Entscheidung büssen!“ warnte der Hauptmann
    mit einem teuflischen Blick. Er nickte seinen Leuten zu und
    diese gingen mit gezogenen Schwertern gegen die Gäste und
    den Wirt vor. Im gleichem Augenblick erhob sich Vincent
    Valentine von seinem Stuhl und ging gemächtlich auf die
    Soldaten zu. „Was willst du?“ hauchte der Hauptmann
    boshaft. „Ich bin zwar kein Arzt!“ sprach Vincent. „Aber ich
    kann ihn vielleicht retten! lasst mir nur freie Hand über ihn!“.
    Der Hauptmann blickte ihn ungläubig an und rief seine Männer zurück. „In Ordnung! aber wenn du uns reinlegen
    willst seid ihr alle des Todes!“ sprach der Hauptmann ernst
    und brachte den kranken in die Halle. „Legt ihn auf den
    Tisch!“ befahl Vincent ernst und steckte sich einen Krumdolch
    und einen Holzpflok in den Gürtel. „Was machen sie da?“
    sprach der Hauptmann misstrauisch. „Ich werde in seine
    innersten Gedanken eindringen und seinen Alptraum beenden!
    es könnte zu kämpfen kommen.“ erklärte Vincent hektisch und
    legte seine Hand auf den Arm des Mannes. Er konnte seinen
    starken Puls fühlen, der wie eine Kutsche zu rasen schien.
    Vincent passte sich der Pulsgeschwindigkeit des Mannes an und atmete noch einmal tief durch. Er spürte wie seine
    Traumjägerseele seinen Körper verließ und in die Gedanken
    des Soldaten eindrangen. Dann verschwamm alles vor seinen
    Augen und Vincent sank schlaff zu Boden, ohne jedoch die
    Hand des kranken loszulassen. „Was passiert hier?“ schrie
    der Hauptmann aufgebracht und wollte sein Schwert gegen
    den Traumjäger erheben, aber der Wirt hielt ihn zurück. „Ich
    habe schon von solchen Menschen gehört Herr! sie haben
    die Fähigkeit in die Träume anderer Menschen einzudringen
    und sie zu verändern. Das kann im guten als auch im bösen
    geschehen! wenn sie ihn jetzt dabei stören könnten sie das
    Leben ihres Freundes gleich mit in den Tod reißen!“ sprach
    der Wirt warnend zu dem stolzen Soldaten. „Na gut... aber
    wenn er in mehr als zwei Stunden nicht zurück ist werde ich
    persönlich für die Beendung dieses Alptraums sorgen!“ murrte der Hauptmann grimmig und zog sich mit seinen
    Gefährten ins Nebenzimmer der Eingangshalle zurück. „Traumjäger... wir vertrauen dir!“ murmelte der Wirt leise
    und sah aus dem Fenster.

    Inzwischen wurde alles wieder klarer für Vincent Valentine.
    Er bemerkte das er sich in einer alten zusammengefallenen
    Ruine befand. „Ein seltsamer Alptraum...“ dachte er sich
    im stillen und suchte nach einem Gang der ihn weiterführen
    würde. Ein langer Korridor zog sich genau vor ihm entlang.
    Vorsichtig schritt Vincent den dunklen Gang entlang. Als
    er Hilferufe aus der Dunkelheit heraus hörte, beschleunigte
    er seine Schritte und fing an zu rennen. Vor ihm lag ein
    zusammengebrochener Mann der nicht mehr sehr lebendig
    aussah, aber sein gezitter ließ daraus schließen das er noch
    lebte. Vincent beugte sich zu dem verletzten hinunter und
    riß einen Stofffetzen aus seinem Gewand heraus, mit dem
    er ihn seine Wunde am Bein verband. „Wer bist du?willst
    du mich auch töten?“ gab der Soldat bibbernd von sich.
    „Ich bin ein Freund! du musst mir vertrauen! ich werde
    dich wieder in die Wirklichkeit bringen.“ sprach Vincent
    lächelnd und half dem Mann auf die Beine. „Pass auf!
    hinter dir!!!“ kreischte der Soldat hysterisch und wich
    erschrocken zurück. Ein bluttriefender Dämon stand
    direkt hinter den beiden und erhob wütend seine Krallen
    die wie zwei Klingen im schwachen Licht blitzen. Ohne
    mit der Wimper zu zucken drehte sich der Traumjäger mit
    einer unglaublich wendigen Geschwindigkeit um und hieb
    dem Monster seinen Speer in den Körper. Mit einem brüllenden Schrei fiel der Dämon weit nach hinten. Vincent
    beobachtete ihn lächelnd und warf seine Waffe zu Boden.
    Der Soldat beobachtete ihn mit einem erstaunten Gesicht.
    Wollte sein Retter das Monster denn nicht umbringen?. Aber
    schon nach wenigen Augenblicken änderte er seine Ansichten
    gegenüber dem Traumjäger. Gerade als sich der Dämon
    schreiend erheben wollte, sprang Vincent geschmeidig wie
    ein Katze in die Luft und rammte dem Ungetüm mit all seiner
    Kraft den Krumdolch in die Schädeldecke. Das Monster
    verübte nocheinmal einen mächtigen Prankenhieb gegen
    seinen Wiedersacher, aber Vincent wich ihm mühelos aus.
    Mit einem lauten grunzen stürzte der geschlagene Dämon zu
    Boden und hauchte seine Rabenschwarze Seele aus. Vincent
    sammelte seine Waffen wieder auf und reichte dem verletzten
    Soldaten seine Hand. „Wie heißt du Soldat?“. „Ich bin Erwin... danke für die Rettung.“ stotterte der Soldat leise vor
    sich hin und richtete sich auf. „Nun wir sollten diesen ungastlichen Ort verlassen, findest du nicht?“ fragte der Traumjäger mit einem verschmitzten lächeln im Mundwinkel.
    Einen Augenblick später wurde es schwarz um sie, die
    Wirklichkeit holte ihre Seelen wieder zurück. Als Vincent sich
    wieder aufrichtete und auf die erstaunten Gesichter der Soldaten blickte, musste er kichern. Erwin erhob sich ebenfalls, so als ob nie etwas mit ihm passiert wäre. Der
    Hauptmann kam mit schnellen Schritten in den Saal gestürmt
    und schien völlig aus der Fassung zu sein. „Soldat! geht es
    ihnen wieder gut?“ bestürmte er ihn. „Ja mein Hauptmann!
    der Traumjäger Vincent hat meinen Alptraum beendet und
    den Dämon besiegt der mich ängstigte!“ gab Erwin ernst zu
    verstehen. „Sieht so aus als ob eure kleine Gemeinschaft noch
    etwas leben darf...“ rief der Hauptmann lachend aus und
    rückte mit seinen Männern ab. Erwin drehte sich nocheinmal
    zu Vincent um und sprach: „Jetzt hast du etwas gut bei mir
    Vincent!“. Dann verschwand er mit seinen Gefährten aus
    dem Dorf und der Trupp ritt wieder in die Hauptstadt zurück.
    Der Wirt bot Vincent einen Stuhl an und dieser setzte sich
    dankbar nieder. „Das war wirklich sensationell wie sie das
    gemacht haben! sie haben das Leben von meinen Gästen und
    mir gerettet. Ich werde ihnen dafür ewig dankbar sein. Wo
    soll es denn als nächstes hingehen? doch nicht etwa nach Gene Opale?“ fragte der Wirt dankbar. „Nun das hatte ich
    eigentlich vor... ich muss unbedingt in diese Stadt! es passieren so viele mysteriöse und furchterregende Dinge
    in letzter Zeit. Der Wind hat mir geflüstert das diese Stadt das
    Zentrum allen Böses in dieser Gegend ist.“ murmelte Vincent
    nachdenklich. „Gehen sie als erstes zur Kaserne und sprechen
    sie dort mit der kaiserlichen Komandantin! sie kann ihnen
    bestimmt weiterhelfen!“ meinte der Wirt hilfsbereit und wandte gleich darauf ein. „Aber wollen sie nicht nicht noch
    einen Tag bei uns bleiben? die Rechnung geht auf das Haus,
    denn immerhin haben sie uns alle aus der Schlinge gezogen“.
    „Es tut mir Leid, aber das geht wirklich nicht! ich muss meine
    Mission so schnell wie möglich beenden.“ sprach Vincent
    mit ruhiger Stimme und schritt mit schnellen Schritten aus
    dem Haus. „Ich bewundere den Mut dieses Jungen, aber ich
    glaube nicht das er eine Chance gegen den König oder
    die Setha hat!“ flüsterte der Wirt im stillen und kümmerte sich
    wieder um die Schankbar. Sie war völlig umgeworfen worden
    und es würde bestimmt lange dauern sie wieder aufzubauen.
    „Aber an Zeit mangelt es uns ja nicht...“ kicherte der Wirt
    leise und fing an den Boden zu fegen.

  2. #2
    Kapitel.2

    Um die Mittagszeit saß Deniz wie immer vor ihrem großen
    Schreibtisch in der Kaserne und blätterte verärgert in der
    Zeitung. „Hier könnte auch mal wieder aufgeräumt werden!“
    dachte sie schmunzelnd und pustete den Staub von ihrer
    Stuhllehne, der sich von Generation zu Generation dort
    angesammelt hatte. Sie hatte dieses Büro schon in einem
    makaberen Zustand zugeteilt bekommen, aber nun war es das
    reinste Schlachtfeld. Deniz musste an den gestrigen Abend
    zurück denken. Ihr war es peinlich das ihr Kumpel Moriz sie
    wie ein Baby durch die Straßen schleppen musste und auch
    noch ins Bett gelegt hatte. Und als ihr Moriz erzählt hatte wie
    sie sich ihm gegenüber verhalten hatte war ihr Scharm nicht
    mehr zu bremsen. „Es könnte gut möglich sein, dass ich tatsächlich mit Moriz ins Bett gegangen wäre, wenn er sich
    nicht so anständig verhalten hätte!“ dachte Deniz schockiert
    und ließ die Zeitung mit einer schnellen Bewegung auf den
    Tisch knallen. Die Presse hatte kurz nachdem sie den Tatort
    verlassen hatte, natürlich sofort Schlagzeilen für die heutige
    Morgenausgabe geschrieben. Da lagen sie nun, die Berichte
    über einen wahnsinnigen Killer der jenen unschuldigen
    Menschen in der Nacht auf geheimnissvolle und brutalle
    Weise umbrachte. „Dabei ist es doch bis jetzt nur einmal
    passiert...“ murmelte Deniz wütend und ballte ihre Hände zu
    Fäusten zusammen. Es klopfte an die Tür. Deniz erhob
    überrascht ihren Kopf und schloß das enge Korsett, dass viel
    von ihrer Oberweite preisgab, bis zu ihrer Kragenweite. Eine
    zwielichtiger Mann betrat ihr Büro. „Was wollen sie von mir
    Hilda? sind sie nicht für einen anderen Bereich des Königs
    zuständig?“ warf Deniz barsch ein und würdigte ihn nicht
    eines Blickes. Man konnte merken das Deniz nicht sehr viel
    für ihn übrig hatte, und das lag vor allem daran das er ein
    Frauenfaschist war und man ihm des Mordes an seiner Gattin
    bezichtigte. Da man ihm das aber nie nachweisen konnte
    hatte es seinem Ruhm bei Hofe auch nicht geschadet. Er war
    ein hoher Berater des Königs und genoß allgemein viel Ansehen bei den Frauen, aber Deniz konnte er nicht täuschen.
    Sie fühlte das er böse hintergedanken mit sich trug und achtete deshalb auf jedem seiner Schritte. Hilda setzte sich
    aufgelockert in einen Sessel und begann sein Schwert zu
    polieren. Dann sprach er: „Deniz, Deniz... wie soll das bloß
    weitergehen? ich fürchte in letzter Zeit hast du deine Pflichten
    mehr als nur vernachlässigt. Der König wird äußerst unzufrieden darüber sein! ich fürchte du bist so einer wichtigen Aufgabe nicht gewachsen. Wenn du einverstanden
    bist die Finger von diesem Fall zu lassen, dann bitte ich den
    König um die Übertragung dieser Sache!“. „Was ich einmal
    anfange bringe ich auch zu Ende! und ich sage dir das ich diesen Fall nicht an einen Idioten wie dich abgeben werde!“
    preschte Deniz wütend hervor. „Ach ja? und was hast du schon erreicht? gar nichts! du weißt nicht einmal wer der Täter oder das Opfer ist, und das finde ich primitiv! eine
    junge Dame wie du sollte lieber stricken als Detektiv zu spielen.“ warf Hilda lächelnd ein und erhob sich aus dem
    Sessel. „Raus aus meinem Büro!!!“ schrie Deniz wütend und
    warf dem Berater des Königs einen ihrer Lackschuhe nach.
    „So sieht es also im Zimmer einer Komanndantin aus! eine
    tolle Begrüßung nenne ich das! ich komme herein und man
    schleudert mir einfach seine Schuhe entgegen. Was kommt
    als nächstes? etwa die Strümfpe und der BH?“ ächzte eine
    dunkel gekleidete Person und kam näher an ihren Schreibtisch
    heran. „Äh... entschuldigen sie! ich wollte eigentlich nicht
    sie treffen...“ stotterte Deniz rot vor Scharm. „Nun das ist
    ihnen aber gelungen! ich bin Vincent Valentine und von Beruf
    Traumjäger!“ erklärte der blauhaarige Mann grinsend.
    „So So... von eurer Rasse habe ich schon gehört! ihr Besitzt
    die Fähigkeit in die Träume der Menschen einzutauchen. Sag
    mal... wie ist das denn so? muss doch ein irres Gefühl sein
    im Körper eines anderen zu stecken, oder?“ fragte Deniz
    schmunzelnd. Vincent ließ sich in einen Sessel fallen und musterte Deniz lächelnd. „Was ist los? warum grinst du mich
    so an?“. „Dein Korsett ist halboffen...“ murmelte er leise.
    Erschrocken versuchte Deniz den Reißverschluß ihres blauen
    Korsetts zu schließen, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. „Na los! schauen sie gefälligst weg!!“ kreischte sie
    unruhig. „Ich habe eine bessere Idee! keine Bange ich tu ihnen schon nichts!" meinte Vincent gelassen und griff mit einer sanften Bewegung nach ihrem Verschluß. „Was soll denn das du Perversling!“ schrie Deniz rot vor Scharm auf
    und wagte es irgendwie nicht sich dem Griff zu wiedersetzten.
    Langsam öffnete Vincent das Korsett etwas nach unten und zog dann anschließend den Reisverschluß ganz nach oben.
    Dann setzte er sich wieder in seinen Sessel und schwieg.
    „Danke... aber machen sie das nicht nochmal!“ murmelte Deniz schüchtern und zog gleich darauf wieder ihre ernste
    Miene auf. „Nun, was treibt sie nach Gene Opale? Ferien
    hier zu machen kann ich ihnen nur abraten. Wie sie sicher
    schon erfahren haben regiert ein Diktator diese Stadt! seine
    Männer haben alles fest im Griff und kann ihnen von einer
    Konfrontation mit ihm nur abraten.“ meinte Deniz lächelnd.
    Vincent blickte zum Fenster hinaus und sprach: „Ich bin
    mit einer wichtigen Mission beauftragt worden... ich soll das
    Böse in dieser Stadt vernichten! der gestrige Mord und der
    heutige Alptraum waren nur der Anfang von etwas teuflischem! ich spüre das etwas Böses diese Stadt umhüllt!
    sagen sie mir eines... beten die Leute in ihrer Stadt Dämonen-
    götzen an?“ fragte Vincent ernst. „Vor einigen Jahren
    vielleicht, aber die die Kleriker verboten es vor einem Jahr!
    zur selben Zeit sank auf mysteriöse Weise der weiße Palast
    am Zelon See in die Tiefe. Ich glaube der König ist selber ein
    Götzenanbeter... seine Priester haben diesem Glauben jedenfalls noch nicht abgeschworen. Einige Leute behaupten
    sogar sie hätten geflügelte Gestalten im Palast umherschleichen sehen. Der König streitet dies natürlich alles
    ab, aber ich glaube das er selbst in dieser Geschichte mit
    drin steckt.“ antwortete ihm Deniz mit unruhiger Stimme. „Ich bin hier um die Dämonen zu vernichten! sie sind hinter
    dem geheimnisvollen Mörder her, der wahrscheinlich eine
    Verbindung zu den Alpträumen darstellt.“ meinte Vincent
    nachdenklich. „Eine ziemlich abwägige Verbindung!“ korrigierte Deniz ärgerlich. „Nun wie auch immer! danke für
    ihre Hilfe, ich werde die Dämonen schon aufspüren...“ murmelte Vincent leise und ging gemächtlich auf den Flur zu.
    „Nein warten sie!!“ rief ihm Deniz hinterher und hielt ihm an
    den Ärmeln fest. „Ohne mich kommen sie in kein Regierungsgebäude oder Blockhaus hinein! ich könnte ihnen
    behilflich sein!“ stotterte Deniz unschlüssig. Vincent entwand
    sich ihrem Griff und drückte die Türklinke hinunter. „Ich erledige meine Aufgaben immer alleine! jemand an meiner Seite würde mich nur behindern.“ sprach Vincent selbstsicher
    und spazierte durch die Tür hinaus. „Passen sie auf sich auf
    und wenn sie etwas benötigen oder Fragen haben wissen sie
    ja wo sie mich finden...“ murmelte Deniz leise und verschloss
    die Tür hinter sich. „So ein Angeber! er wird schon kapieren
    was er ohne mich in dieser Stadt erreichen kann! ich werde
    ihm erst wieder helfen wenn er auf Knien zu mir angekrochen
    kommt!“ murrte Deniz grimmig und goß sich eine Tasse Kaffee ein.

    Inzwischen marschierte Vincent lustlos durch die große
    Hauptstadt Gene Opale. Vielleicht hatte Deniz ja recht gehabt
    und er hätte ihre Hilfe annehmen sollen. „Nein!“ dachte Vincent. „Ich kann sie da nicht mit hinein ziehen! wenn sie mir hilft wird sie früher oder später auf die Dämonen treffen
    und das kann ich nicht zulassen. Sie soll das Leben eines jeden Menschen erhalten. Ich will nicht das sie ihre Zukunft
    für die Träume der Menschheit aufs Spiel setzt, so wie es
    Zefira getan hat...“ dachte Vincent im stillen und musste an
    seine harte Vergangenheit zurückdenken. Damals wurde er
    mit drei anderen Gefährten zum Traumjäger ausgebildet. Das
    geschah alles so plötzlich für ihn und er hatte überhaupt keine Ahnung von der Träumerei. Die Zeit war sehr schwer für ihn,
    aber mit Hilfe seiner zwei Freunde Lantes und Zefira meisterte er jede Hürde in seinem Leben. Mit dem Traumjägermädchen Zefira Flair hatte er eine enge Verbindung gehabt. Vielleicht hätten sie sogar eine gemeinsame Zukunft aufgebaut, wenn nicht vor 5 Jahren dieses schreckliche Ereigniss sein Leben zerstört hätte. Es
    geschah bei einem Alptraum für den schon alles hoffnungslos
    schien. Vincent hatte sich geweigert in den Traum einzutauchen, da die Sache schon für ihn geregelt war. Aber
    sein Freund Lantes hatte nicht locker gelassen, bis er schließlich eingewilligt hatte und mit ihnen in den Traum
    eingedrungen war. Aber dort geschah das unfassbare. Der
    legendäre geflügelte Chimär hatte sich in die Seele des kranken eingenistet und war nahe daran gewesen ihn zu töten.
    Mit ihrer ganzen Kraft gelangen es Vincent und Zefira ihn
    zu besiegen und seinen Schlaf von 100 Traumjahren wieder
    herzustellen. Aber was sie damals noch nicht wussten war das
    der Alptraumkönig alles geplant hatte und die Traumjäger nicht mehr aus diesem Traum herauslassen wollte. Letzten
    Endes entpumpte sich sogar der gesamte Traum als riesige
    Mausefalle. Sie wären bestimmt heil davon gekommen, wenn
    nicht ein Verräter in ihrer Reihe zu den Dämonen übergelaufen wäre. Das Zefira sterben musste hatte Vincent
    nur seinem damaligen besten Freund Lantes zu verdanken.
    Er hatte Vincent seinen Erfolg noch nie gegönnt und war
    vor Neid und Missucht beinahe gestorben, als ihm der Alptraumkönig ein verlockendes Geschäft vorgeschlagen hatte. Von nun an waren sie erbitterte Feinde und konnten
    einander nicht mehr leiden. Jahrelang hatte Vincent nach
    Lantes gesucht um sich an dem Mord von seiner Gefährtin
    Zefira zu rächen. Sie war in seinen Armen gestorben. Seitdem
    wollte Vincent nicht mehr leben und fand kein gefallen mehr
    an anderen Frauen. Schließlich überwand er seine Krise
    und nahm seine alte Arbeit als Traumjäger wieder auf. Vincents Gedanken wurden abrupt gestört als er auf der Straße ein junges Mädchen mit grünen, kurzen Haaren stehen
    sah. Ihr Blick war leer und er konnte sich einfach kein Bild von ihr machen. Für einige Minuten sahen sie sich schweigend in die Augen. „Willst du vielleicht eine rote Blume
    kaufen?“ fragte das Mädchen schweigend. Vincent nickte stumm mit dem Kopf und hielt dem ärmlich gekleideten Mädchen ein Goldstück hin. Langsam kramte das Mädchen eine kirschrote Lilie aus ihrem Korb und tauschte sie gegen das Geldstück in Vincents Hand aus. „Du bist ein Traumjäger... habe ich Recht?...“ flüsterte das Mädchen mit
    leiser Stimme. „Und du eine Tagträumerin...“ antwortete ihr
    Vincent ernst. „Ja... ich heiße Iona... siehst du sie auch
    Traumjäger? diese Schatten die von Tag zu Tag größer werden und bald die gesamte Stadt mit ihren Schmerzenschreien überrollen?“ fragte das Mädchen in Gedanken. Vincent sah sie erstaunt an. Konnte es sein, dass
    sie eine übernatürliche Begabung beim Träumen besaß?
    woher konnte sie das Böse sehen und seit wann?. Dutzende
    von Fragen kreisten in Vincents Gedanken umher, aber er
    wollte lieber nicht genauer darauf eingehen. „Wo wohnst du?“ fragte Vincent leise. Das Mädchen deutete mit ihrem
    Zeigefinger auf ein halb eingestürztes Blockhaus hin. „Ich
    wohne hier... aber wenn du mich wirklich suchst dann findest
    du mich nur in meinen Träumen...“ flüsterte Inoa leise ehe
    sie in dem halb zerfallenen Gebäude verschwand. „Wer ist
    sie?“ dachte Vincent nachdenklich und ging mit schnellen
    Schritten auf eine Synagoge zu. Hier wurden im 16. Jahrhundert unzählige Frauen auf dem Scheiterhaufen verbrannt, da man damals noch für alles unmögliche nur die
    Erklärung zur Hexerei fand. Vincent fröstelte es stark, wenn er daran dachte, dass ihm vor 100 Jahren das gleiche Schicksal bestimmt gewesen wäre. Mit einem ruhigen Gang
    schritt der Traumjäger die Stufen zu dem Tempel empor und
    betrat ihn gemächtlich. Man konnte merken das im 17 Jahrhundert die Kleriker hier ihre volle Macht entfalten konnten. Es sah so aus als hätte der König die ganze Macht,
    aber in Wahrheit musste er sich auch an die Gesetze der
    Kleriker halten. „Sie sind eine wahre Teufelsbrut geworden...
    sie verstecken ein Geheimnis hinter ihrer trügischen Fassade!“ vermutete Vincent im stillen und kniete vor dem
    Opferstein nieder. Vom Turmzimmer schritt ein feingekleideter Mann mit einem Bischofsstab zu ihm herab und musterte ihn misstrauisch. „Mein Junge... bist du der
    Traumjäger der zu uns kam? wie kannst du es wagen ohne ein
    Gebet vor dem Opferstein zu Knien und deine Bitte auszusprechen!“ warnte ihn der Priester mit einem scharfen
    Blick der nichts gutes in sich trug. „Entschuldigen sie Bischof... das habe ich übersehen...“ murmelte Vincent kaum
    verständlich. „Dann lass uns gemeinsam zu Gott beten und ihn bitten die Seelen der Verstorbenen würdig zu ehren.“ sprach der Priester mit würdiger Stimme und kniete neben
    Vincent nieder. Gemeinsam sprachen sie das Gebet der 12.
    Psalme und ließen ihre Worte mit Ehrfurcht erklingen. Als
    sie fertig waren winkte ihm der Priester zu. „Nun kannst du
    deine Bitte vortragen Traumjäger. Zuvor möchte ich aber erst
    noch deinen Namen wissen.“ meinte der Priester ernst. „Mein
    Name ist Vincent Valentine. Und wie ist ihrer?“. „Man nennt
    mich Helos. Ich bin der Erzbischof von allen Synagogen und
    Kathedralen in Gene Opale. Ich habe schon vor geraumer Zeit
    gehört das du in unsere Stadt gekommen bist um das Böse zu
    vertreiben. Ich kann deinen Pflichteifer nur loben, aber ich
    glaube kaum das ihr Traumjäger stärker seid als unsere Gebete. Glaube mir mein junger Freund. Unser Glauben wird
    uns von allen Problemen und Sorgen befreien!“ sprach der
    Priester mit einem ernsten Unterton. „Ihr Priester steckt doch
    alle unter einer Decke. Wir werden schon noch sehen wer mehr Erfolg hat Hochwürden!“ meinte Vincent verärgert und
    stürmte aus dem Tempel. „Ja... das werden wir noch sehen!“
    kicherte der Priester mit einer hämischen Stimme und verschwand hinter seiner Kanzel.

  3. #3
    Kapitel.3

    Und wieder begann ein neuer Tag in Gene Opale. Die junge
    Komandantin Deniz gähnte verschlafen und streckte genüßlich
    ihre Hände nach hinten. Bald würde sie ihre Arbeit wieder
    aufnehmen und es wäre so wie immer. Nein doch nicht ganz so wie immer. Seit gestern hatte sie nichts mehr von dem Traumjäger Vincent oder ihrem Gesellen Moriz gehört. Um
    den Traumjäger, dass wusste sie, mußte sie sich keine Sorgen
    machen. Er war ja darauf trainiert worden gefährlichen Situationen entgegen zu sehen, aber was war nur mit Moriz los?. Schon seit 2 Tagen ging er ihr nur noch aus dem Weg und sah gar nicht gut aus. Es war klar das er krank geworden
    war, aber an was?. Erst gestern hatte ihn Deniz auf der Straße
    erwischt, wo er eine große Blutlache aus seiner Kehle spie.
    Als sie ihm helfen wollte hatte er sie nur abweisend zurück-
    gestoßen und gesagt: „Lass mich in Ruhe... ich brauche nur
    Schlaf...“. Deniz bemerkte das ihr einige Tränen die Wange
    herunterliefen und wischte sie ärgerlich ab. Moriz hatte sein
    eigenes Leben und wenn er seine Privatssphäre haben wollte
    würde sie ihn nicht stören. Sie hatte selbst genug Probleme
    und ein weiteres hätte sie wohl nicht mehr verkraftet. Mit einem Ruck richtete sie sich auf und verzichtete darauf ihr
    Bett für die darauffolgende Nacht vorzubereiten. Wie sie sich
    wohl kannte würde sie sich wie immer rücksichtslos auf ihr
    Bett fallen lassen. Deniz zog sich an und schnappte sich ihren
    Dolch vom Fensterbrett. Mit einer schnellen Bewegung öffnete
    sie die knarrende Türe ihres Zimmers und schloß sie hinter sich. In Gedanken versunken ging sie mit raschen Schritten
    den Gang entlang auf dem sie plötzlich stehen blieb. Vor ihr
    lag Moriz. Er schien noch schlechter beisammen zu sein als
    bisher. „Moriz... bitte... lass mich dir helfen!“ flehte ihn Deniz
    mit Tränen in den Augen an. „Lass mich los!“ brüllte Moriz
    wütend und stieß sie verächtlich zu Boden. „Was ist nur los
    mit dir? früher waren wir doch so gut befreundet! ich bringe
    dich zu einem Doktor... bitte Moriz...“ flüsterte Deniz mit
    Tränen in den Augen. Moriz konnte ihrem Blick nicht länger
    standhalten und sah stumm zu Boden. „Tut mir Leid Deniz...“
    fing er langsam an. „Ich fühle mich heute überhaupt nicht gut... es ist nicht richtig wenn ich dich wegen meiner Krankheit zum Sündenbock mache... ich schätze wenn ich mich etwas hingelegt habe wird es mir schon wieder besser
    gehen! du brauchst dir wirklich keine Sorgen um mich zu machen...“ keuchte Moriz mit leiser Stimme und lächelte
    ihr warmherzig zu. Deniz konnte in seine Augen blicken. Sie
    waren fast vollständig rot geworden. Was war nur aus seinen
    sonst so blauen Augen geworden? Deniz nickte Moriz stumm
    zu und lief mit schnellen Schritten aus dem Haus. In diesem
    Zustand konnte sie ihm einfach nicht mehr unter die Augen
    treten.

    Es war bereits nach 12 Uhr als es an die Türe des Traumjägers klopfte. Gestern hatte sich Vincent in das
    nächstbeste Hotel einquartieren lassen, und dieses war nun
    mal nicht gerade ein tolles Apartment. Aber für seine Verhältnisse reichte es. Mit blinzelnden Augen erhob er
    sich von seinem Bett und öffnete die Tür. Im gleichem Augenblick kam ihm Deniz in die Arme gefallen. Sie schien
    sehr hektisch und melancholisch aufgelegt zu sein. „Ich hoffe
    ich störe dich nicht...“ stotterte Deniz leise. „Ich bin gerade
    aufgestanden. Du siehst traurig aus. Ist es etwas vorgefallen
    was deine Gedanken getrübt hat?“ fragte Vincent besorgt.
    Deniz nickte nur stumm und fing an ihm von all ihren Problemen zu erzählen. Vincent nickte nur nachdenklich und
    legte ihr sanft seine Hand auf die Schulter. „Es ist bestimmt
    nicht Leicht die volle Verantwortung über eine Aufgabe zu
    übernehmen die du so hasst, aber du musst dich zusammen-
    reißen.“ ermahnte sie Vincent mit einem Zwinkern in den
    Augenwinkeln. Erst jetzt viel ihm auf das sich Deniz noch nicht einmal richtig angezogen hatte. Sie hatte noch immer
    ihr blaues Nachtgewand an, was von der unebenen Straße
    ganz zerissen worden war und viel von ihrer Figur preisgab.
    „Entschuldige bitte... aber ich hatte es so eilig zu dir zu kommen...“ murmelte Deniz verlegen und sah zur Seite. „Ich
    leihe dir meine Robe. Damit kannst du dich bedecken.“ flüsterte der Traumjäger mit ruhiger Stimme. „Danke...“ gab
    Deniz mit einem lächeln zu verstehen. „Da ist noch etwas...“
    fing Deniz leise an. „Vor einigen Tagen ist einer meiner besten Freunde schwer erkrankt. Ich weiß das ich vielleicht mit einem Arzt besser beraten wäre, aber... seine Simpthome deuten auf überhaupt nichts hin! ich würde mich besser fühlen, wenn du ihn dir mal ansehen würdest.“ bat Deniz
    mit zitternden Händen. Vincent ergriff sie schnell und sah ihr
    lange in die unschuldigen Augen. „Ich tue es... aber du musst
    mir helfen mehr über die Kleriker und die Königsfamilie
    herauszufinden“. Deniz nickte dankbar und öffnete ungeduldig die Zimmertür. Der Traumjäger steckte sich noch
    eine Kapsel mit seltsamer Flüssigkeit in den Umhang ehe er
    Deniz folgte. Nun gingen sie Hand in Hand die Straßen von
    Gene Opale hinunter. Einen Moment lang fühlte Deniz ein
    seltsames Gefühl, das sie noch nie in der Nähe eines anderen
    Mannes verspürt hatte. Könnte es sein das sie sich in ihn
    verliebt hatte? die stolze Komandantin Deniz... zusammen mit
    einem Traumjäger. Das konnte sie sich nur schwer vorstellen.
    Vincent schien jedenfalls nicht den Eindruck zu machen als
    ob er viel für sie empfinden würde. Aber er schien ihr sowieso
    so mysteriös und undurchsichtig zu sein. Was für eine Last
    er wohl mit sich trug. Äußerlich ließ er sich das überhaupt nicht anmerken, aber Deniz spürte das er sehr besorgt um das
    wohlergehen eines jeden hier in der Stadt war. Vor dem
    Durchgang zur Nordstadt standen einige Sethasöldner bewegungslos herum und spielten gelangweilt Karten miteinander. „Lassen sie sich nichts anmerken, sondern gehen sie einfach weiter!“ flüsterte Deniz ihrem Traumjäger-
    freund vorsichtig zu. Als sie die finsteren Männer schließlich
    hinter sich gelassen hatten atmete Deniz erleichert aus.
    „Sind diese Leute oft bei euch in der Stadt?“ fragte Vincent
    ohne aufzublicken. „Schon seit der neue König hier die Macht
    übernommen hat treiben sie hier ihr Unwesen. Keiner mag sie, aber wir können nichts gegen sie tun. Sie gehören zu den
    Steuereintreibern der äußeren Obrigkeit. Nur die Kleriker haben gegen sie protestiert und wollen sie ebenfalls aus der
    Stadt verbannen.“ erklärte Deniz mit einem nachdenklichem
    Gesicht. „Die Kirche verbirgt einiges... ich bin sicher das sie
    in viele verbotenen Sachen verwickelt ist! mit deiner Hilfe
    können wir vielleicht einen Hinweis auf den geheimnissvollen
    Mörder finden!“ flüsterte Vincent ernst. Direkt vor ihnen
    auf der Straße bewegte sich plötzlich ein Trupp von Soldaten
    zielstrebig in ihre Richtung. „Was macht ihr da? warum ver-
    sperrt ihr uns den Weg?“ schrie Deniz befehlshaberisch aus.
    „Verzeiht die Störung Komanndantin Deniz, aber der König
    wünscht sie und ihren seltsamen Freund sofort zu sprechen!
    wenn sie uns bitte begleiten würden!“ äußerte sich der
    Truppenführer mit grimmiger Miene. „Ausgerechnet jetzt!
    ich habe keine Zeit! wir werden später in der Palast kommen!“meinte Deniz stur und wollte sich abwenden. Aber
    im gleichem Augenblick spürte sie etwas hartes und spitzes in
    ihrem Rücken. „Seid ihr verrückt geworden? ich bin der
    oberste Komanndeur! ihr begeht einen großen Fehler!“ schrie
    die junge Frau wütend. Vincent hielt sie drastisch zurück und
    sah sie mit einem durchdringenden Blick an. „Tut uns wirklich sehr Leid, aber eine Verzögerung kommt gar nicht in
    Frage! Zu ihrem Wohl sollten wir jetzt lieber in den kaiserlichen Palast gehen! Das ist eine Anordnung des Kaisers!“ rief der Hauptmann der Soldaten mit ernster Miene aus. Vincent warf einen scharfen Blick auf seine Gefährtin Deniz. „Es ist in Ordnung Vincent! Das haben wir schnell hinter uns.“ meinte Deniz zustimmend. Die zwei wurden von der Armee nach vorne geschoben und marschierten mit festen Schritten auf das Kaiserliche Schloß zu.

    Der Weg durch den königlichen Garten war für Vincent wirklich mehr als atemberaubend. Unzählige Blumen und Pflanzen in verschiedenen Farben waren auf den Wiesen des Schloßes zu erblicken. Jede einzelne von ihnen schien sich betäubend auf sein Gemüt auszuwirken. Eine Reihe von Torbögen krönte das ganze Spektakel. Vincent wandte sich erstaunt Deniz zu. Diese grinste den Traumjäger nur verschmitzt an und sprach: „Was du gerade gesehen hast war noch längst nicht alles vom Schloß! Zu jeder neuen Jahreszeit werden hier die unterschiedlichsten Blumenarten angepflanzt. Der König mag zwar ein Diktator sein, aber Kunstgeschmack hat er!“. „Ich muss zugeben er weiß wirklich was sich für einen anständigen Garten gehört.“ murmelte Vincent zustimmend. Deniz nickte lachend und ergriff seine rechte Hand. Der Traumjäger sah sie erstaunt an und sie wurde etwas rot im Gesicht. Da war es wieder, dieses Gefühl. Als sie die Emfangshalle des riesigen Palastes betrachten wurde Vincent irgendwie mulmig. An diesem seltsamen Ort herschte eine kalte Aura. Unzählige Portraits und Kunstbilder über die Zerstörung und den Wiederaufbau der Welt hingen an den vornehmen Wänden. Eines der Bilder hatte es Vincent besonders angetan. Es zeigte den Tod selbst, der gierig seine Hände nach Gene Opale ausgestreckt hatte. Der Name des Künstlers schien nicht eingraviert zu sein, deshalb erkundigte sich der Traumjäger bei Deniz. „Dir gefällt also dieses Bild? Das habe ich mir schon irgendwie gedacht. Unser Herscher hat den selben Geschmack wie du. Das Portrait ist von einem gewissen Fiaro Elcelo, einst ein beliebter Künstler am Hofe unseres Königs. Wo er sich jetzt aufhält kann dir wohl keiner sagen!“ meinte sie mit einem interessierten Blick auf das Gemälde. Der Hauptmann gesellte sich zu den beiden hinzu und stupste die Komanndantin von hinten an. „Sie müssen hier warten! Ich werde unsere Mäjestät über ihre Anwesenheit bescheid geben lassen!“. Die Komanndantin nickte ernst und wandte sich wieder Vincent zu. Der Traumjäger schien in diesem Moment wahrhaftig abwesend zu sein und starrte wie gebannt auf das Bild des Todes und der Zerstörung. Deniz wartete einen Augenblick lang, dann schlang sich leicht ihre Arme um seinen Hals. Das schien zu helfen. Vincent sah ihr ins Gesicht. „Was sollte diese Umarmung...?“ meinte der Traumjäger mit gleichgültiger Stimme. Schon wieder bekam sie dieses Herzklopfen und musste sich schenieren. „Ich... Das... tut mir Leid... Es ist nur...“ stammelte die junge Komanndantin leise. Vincent nickte lächelnd und klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. „Was auch immer du emfindest du brauchst nichts vor mir oder jemand anderen zu verheimlichen! Es wäre das schlimmste wenn die Traumdämonen wegen dieser Dummheit zugriff auf deinen Körper bekommen würden.“ sprach er gutmütig. Deniz schniefte leise. Dann war es aus. Der romantische Augenblick hätte wirklich etwas werden können. Beide hätten ideal zusammengepasst, aber Vincents Sturheit wollte keine Beziehung in seinem Traumjägerleben. Seine Gedanken konzentrierten sich wieder auf das seltsame Bild. War dies der Sensemann aus der Legende? Der Seelenfresser?
    In seinem ganzen Leben hatte Vincent noch nichts derartig grausames auf einem Portrait gesehen. „Wie groß ist das kaiserliche Schloß?“ gestatte sich Vincent die Frage. „Es ist
    wirklich riesig! Ich kenne selbst nicht alle Räume, denn nur die Königsfamilie und der Rest der Obrigkeit haben Zutritt zu
    den Königsgemächern im zweiten Stock. Einen Kerker gibt es
    hier natürlich auch, aber außer einer Vielzahl von Nagetieren
    wirst du dort nichts brauchbares finden!“ meinte Deniz nachdenklich. Vincent grübelte eine Weile vor sich hin ehe er
    sprach: „Sicher gibt es hier jede Mengen von Geheimgängen die selbst der Königsfamilie verborgen geblieben sind. Ich möchte das du dich demnächst in der Stadt darüber umhörst. Vielleicht findest du jemanden der uns auf diese Weise Zutritt
    zu Schloß verschafft!“. Die Komanndantin nickte interessiert.
    Einer der Seitenflügel des Schloßes öffnete sich mit einem knarren und ein Bote betrat die Haupthalle. „Unsere Hoheit
    ist nun gewillt sie zu empfangen!“. Deniz nickte kurz angebunden und schleppte den Traumjäger hinter sich her.
    „Hey! Warum ziehst du denn so?“ stöhnte Vincent vor sich hin. „Der König hasst unpünktlichkeit...“ raunte ihm Deniz
    warnend zu. „Ich verstehe...“ murmelte Vincent zurück und
    beschleunigte seinen Gang. Als die beiden den Thronsaal
    betraten standen dort jede Menge von Vornehmen Leuten die
    Deniz und den Traumjäger mit missbilligenden Blicken betrachteten. Der Diener ging auf den kaiserlichen Thron zu und flüsterte dem gelangweilten König etwas in die Ohren. Mit einem Fingerschnippsen entließ der Herscher sämtliche
    Adelsleute vom Hofe und gähnte verschläfen mit dem Fächer
    um sich herum. Nun standen dort nur noch fünf Leute um ihn
    herum. Der Erzbischof Helos, den Vincent ja schon vor einigen Tagen in der öffentlichen Kapelle getroffen hatte und
    der zwielichtige Mann Hilda, dem Deniz sofort einen verächtlichen Blick zuwarf. Die anderen waren für Vincent kein Begriff. Beide knieten sich vor dem Thron nieder und erwiesen dem König ihre Huldigungen. Lazarus Maximus nickte ihnen zufrieden zu und winkte ihnen zu, sich zu erheben.
    „Nun Oberkomanndeur Deniz Carwall, was machen die Untersuchungen?“ sprach der König mit einem lächelnden
    Blick auf den Traumjäger aus. Deniz verbeugte sich noch ein
    zweites Mal vor ihren Herscher und sprach: „Mein König die
    Untersuchungen wegen des seltsamen Mordes laufen noch! Aber wollten sie nicht eher mit dem Traumjäger Vincent sprechen als mit mir?“ gestattete sich Deniz diese Frage. „Du
    hast Recht mein Kind! Ich habe euch hierher rufen lassen um
    über die Probleme in meiner Stadt zu diskutieren. Normalerweise landen solche Diletanten wie er sofort auf dem
    Scheiterhaufen, aber in unserer jetzigen Situation wäre ein
    Hexer oder Traumjäger wie ihr ihn nennt vielleicht wirklich nützlich für uns!“ gab der König lachend von sich. Vincent biss wütend die Zähne zusammen. Hier hatten sie es mit einem
    blutrünstigen Verbrecher zu tun der auf dem kaiserlichen Thron saß und wahrscheinlich mehr Morde begangen hatte als der jetzige Mörder selbst. „Hochwürden, man hat mich in diese Stadt gerufen um das Böse zu vertreiben. Allen Anschein
    nach hat die Finsternis hier ihren Ursprung und selbst der kaiserliche Palast wird von einer kalten Aura umhüllt!“ sprach der Traumjäger höflich aus. Der König sah ihn belustigt an. „Willst du etwa damit andeuten das im Palaste
    unserer Majestät böse Dämonen ihr Unwesen treiben? Das ist
    absolut lächerlich!“ warf königliche Berater Hilda lächelnd ein. „Was meinst du dazu Helos?“ sprach der diktatorische
    König vergnügt und blickte auf den Erzbischof. „Wenn es innerhalb des Palastes Dämonen gegeben hätte, wäre die Kirche schon längst darüber informiert worden.“ gab der
    Erzbischof ernst zu bedenken. „Nun ich habe noch nie besonders an die Hexerei oder die schwarze Magie geglaubt!
    Dein Talent wird außerhalb des Palastes in der Stadt benötigt.
    Du wirst zusammen mit Deniz den Übeltäter der vergangen
    Morde in den letzten Tagen ausfindig machen und anschließend uns die Sache überlassen! Das ist ein Befehl des
    Königs!“ teilte der Berater Hilda ihnen mit. „Mein Herr die
    Audienz ist beendet! Wir sollten unsere Zeit nicht ständig mit
    solchem Pöbel verbringen!“ meinte ein weißhaariger Mann mit kurzen Strähnen ernst. „Du hast Recht Tacheles! Serviert
    mir das Mittagsdinner!“ rief der König zustimmend aus und
    winkte die beiden ab. „Können wir uns hier wenigsten etwas
    umsehen oder den Kerker durchsuchen, wenn sie uns schon
    nicht weiterhelfen können?“ fragte der Traumjäger zuletzt.
    „Das ist absolut verboten! Ihr dürft nicht in den Kerker gehen
    und auch nicht die oberen Stockwerke des kaiserlichen Schloßes durchsuchen. Alle würden sich durch euch nur belästigt fühlen und ihr würdet ohnehin nichts von Bedeutung
    finden!“ schloss Hilda das Gespräch ab und schob die beiden
    zur Tür hinaus. Bevor Vincent den Raum verließ blickte er noch einmal auf den Thronsaal zurück. Er glaubte ein Gestalt
    hinter dem Thron gesehen zu haben. Er konnte sie nicht richtig erkennen, glaubte aber das es kein normaler Mensch war. Das Wesen hatte Flügel. Bevor der Traumjäger näher darüber nachdenken konnte hatte ihm der Berater auch schon die großen Flügeltüren vor seinem Gesicht zugeknallt.

  4. #4
    Kapitel.4

    Sofort als die beiden das Schloß und den kaiserlichen Garten hinter sich gelassen hatten rannte Deniz mit dem Traumjäger in ihr Wohnviertel. „Hoffentlich ist es noch nicht zu spät für
    Moriz!“ keuchte die Komanndantin außer Atem. Vincent hielt
    an und sie verlangsamte ihre Schritte. „Wohnst du etwa in so
    einer ärmlichen Gegend?“ fragte der Traumjäger besorgt. Deniz musste lächeln. Keine Angst es geht mir ganz gut, ich kann mir bloß bei meinem knappen Sold den ich von der Armee bekomme kaum etwas besseres als eines von diesen alten Häusern leisten. Glaube mir! Es gibt noch weitaus schlimmere Viertel.“ kicherte die junge Komandanntin ihrem
    Traumjägerfreund beruhigend zu. Als sie das Mehrstockhaus
    von Deniz erreichten hielt sie Vincent fröstelnd zurück. „Hier
    stimmt etwas nicht! Ich rieche dämonische Aktivitäten! Kann
    das sein...“ murmelte der Traumjäger nachdenklich. „Moriz
    ist ihn Gefahr, ich muss zu ihm!“ meinte Deniz erschrocken und lösste sich von Vincents Klammergriff. Mit schnellen
    Schritten rannte sie die Treppe hoch und lief den dunklen Gang entlang. „Nein Deniz! Mach die Zimmertür nicht auf!“
    schrie ihr Vincent noch verängstigt hinterher, aber das Mädchen hatte schon gehandelt. Statt einer Horde Dämonen
    oder sonstigen Aktivitäten fand Deniz jedoch nichts seltsames
    vor. Ihr Freund Moriz, jedoch schien nicht mehr Anwesend zu
    sein. Wütend über sich selbst fiel Deniz von Trauer geplagt in
    sich zusammen und starrte mit entsetzten Blicken auf den Boden. Als Vincent ebenfalls in das Zimmer gestürmt kam
    erntete Deniz zuerst tadelnde Blicke von dem Traumjäger.
    „Das war sehr dumm von dir... dennoch... hier liegt ein dämonischer Nebel in der Luft! Wir müssen diesen Raum so schnell wie möglich versiegeln!“ rief Vincent seiner Gefährtin
    zu. Deniz schien ihn jedoch gar nicht mehr richtig wahrzunehmen. Sie hatte sich auf den Rücken geworfen und sich die halben Kleider vom Leib gerissen. „Willst du es mit mir machen?“ stöhnte sie in einem zwingenden Unterton.
    Vincent sah ihr erschrocken ins Gesicht. „Anscheinend hat der Rauch emotionale Nebenwirkungen! Ich muss sie schnell
    hier raus bringen, ehe ich selbst davon erfasst werde!“ dachte
    der Traumjäger hektisch und griff seiner Partnerin unter die
    Taile und die Arme. „Vincent... nicht... du verdirbst doch alles... magst du mich denn nicht?“ flüsterte sie ihm zu. „Das
    ist für alle das beste!“ rief der Traumjäger energisch aus und
    lud seine Last außerhalb des Zimmers ab. Dann wendete er
    einen Bahnspruch an und versiegelte den gesamten Raum mit
    einem molekularen Energiefeld. Deniz die inzwischen wieder
    zu sich gekommen war wusste gar nicht mehr so Recht was
    überhaupt passiert war und schämte sich vor Vincent. „Das
    macht jetzt auch nichts mehr aus! Wer hätte auch ahnen können das das von den Dämonen so geplant war!“ erklärte
    er ihr gutmütig. „Eine Falle für uns? Warum?“ fragte Deniz
    irritiert. „Zuviel gesehen und geträumt...“ murmelte der Traumjäger feixend. Deniz nickte und dachte nach. Das war
    also eine Falle der Dämonen gewesen, aber wenn die Dämonen in diesem Zimmer waren, wo blieb dann Moriz ab?
    Einen kurzen Augenblick später kamen die Nachbarn von Deniz aus ihren Zimmern und betrachteten neugierig und auch etwas misstrauisch den Traumjäger. „Es besteht wirklich kein Grund zur Sorge, mein Freund hat den bösen Dämon gebannt!“ beruhigte sie ihre Mitbewohner. „Was ist
    mit dem Zimmer passiert?“ quengelte ein dreijähriges Mädchen verängstigt. Ihre Mutter zog sie an sich und redete ihr gut zu. Nach einer Weile hatte sich der Trubel wieder gelegt und die beiden konnten wieder klar denken. „Ich frage mich wo ich nun übernachten soll!“ flüsterte Deniz unsicher.
    Der Traumjäger legte ihr seine Hände auf den Schoß und meinte selbstsicher: „Wenn es dir nichts ausmacht kannst du gerne bei mir in der Herberge übernachten! Die Kosten würden wir uns dann natürlich teilen! „. Deniz, die bis jetzt noch auf dem blanken Holzboden gesäßen hatte erhob sich
    zufrieden. Sie versuchte ihre heimliche Freude größtenteils vor dem Traumjäger zu unterdrücken, aber es war schwer für
    ihr weibliches Gemüt. Ein Augenzwinkern konnte sie sich dann aber doch nicht verkneifen und diesmal war es Vincent der daraufhin ganz rot im Gesicht wurde. „Nun.. ähem... Hier
    finden wir wohl keine Hinweise mehr auf deinen Freund, aber
    wir können ja mal den Nachtwächter fragen. Als ständiger
    Begleiter des Morgens und des Abends müsste er jede Menge Leute in Gene Opale treffen!“ schlug Vincent hilfreich vor. „Klar! Das ist eine Super Idee!“ stimmte die Komanndantin
    aufgeheitert zu. Da sie sich sofort auf die Suche nach dem Vielbeschäftigten Mann machten, dauerte es nur halbsolange
    wie der Traumjäger eigentlich Angenommen hatte. Berti Fox,
    ein stämmiger kleiner Mann, der immer grimmig aufgelegt zu
    sein schien, wollte zuerst nicht eine einzige Information über
    den Verbleib von Moriz herausrücken. Personalschutz nannte
    er das. Auf die junge Komanndantin Deniz schien er jedoch
    regelrecht scharf zu sein. Verzweifelt schnürrte sich Deniz das
    Unterteil enger an ihre Taile und versteckte sich hinter dem Traumjäger. „Was soll der Unsinn?“ sprach Vincent genervt aus. „Helfen sie uns nun oder nicht?“. Der Nachtwächter schien eine Weile zu überlegen ohne die Augen von dem rothaarigen jungem Mädchen zu lassen. „Gegen gewisse Dienstleistungen mit dieser jungen Dame hier wäre ich durchaus bereit euch Informationen über diesen Jungen zu geben!“ kicherte der Nachtwächter freudig. Vincent sah seine
    Partnerin fragend an. „Was ist? Willst du?“ gestatte sich der
    Traumjäger die Frage. Deniz trat ihm wütend auf die Füße. „Bist du jetzt völlig übergeschnappt, oder was? Der Kerl da ist nicht mein Typ und ich will so etwas auch gar nicht tun! Mit dir wäre das etwas anderes, aber mit dem da?“ schrie Deniz wütend aus. „Mit mir? Was würdest du da tun?“ fragte
    Vincent überrascht aus. Deniz wurde rot. Sie hatte sich auf dumme Weise versprochen und ihre innigsten Gedanken frei in die Welt gesetzt. „Na vögeln!“ ergänzte der Nachtwächter
    amüsiert. „Deniz!!“. Vincent sah seine Gefährtin entrüstet an.
    „Nein... das ist nicht so wie du denkst! Ich...“ stotterte die junge Kommandantin beunruhigt. „Vögel füttern können wir auch später!“ meinte der Traumjäger ernst. Deniz und den Nachtwächter hätte es beinahe aus den Schuhen gehauen. Ein
    Hysterischer Lachanfall des Nachtwächters folgte und wandelte sich auf längerem Zeitraum in einen Hustenanfall um. „Sie rauchen wohl zu viel?“ ermahnte die schadenfrohe
    Kommandantin den Nachtwächter. Vincent sah beide nur fragend an. Er verstand überhaupt nichts mehr. Deniz musste
    insgeheim erleichtert nach Luft schnappen und war froh das
    dem Traumjäger der Begriff „Vögeln“ nicht bekannt war. Berti Fox erholte sich langsam von seinen Ausbruch und tächelte dem Traumjäger hart auf die Schulter. „Junge, du weißt ja gar nicht was du für einen guten Fang mit diesem
    jungen Mädchen gemacht hast! Weil ihr mich so erheitert habt
    gebe ich euch die Informationen auch umsonst!“. Vorsichtig und Beschwörend ging Deniz auf Berti zu und sprach: „Sagt dir der Name Moriz etwas? Ich suche ihn schon seit zwei Tagen!“. Fassungsloß und völlig schockiert glitt der alte Nachtwächter zurück. „Was ist loß?“ fragte sie beunruhigt. „Stimmt etwas nicht mit ihm?“. Berti Fox zog die jungen Leute in eine Nebengasse des Maximusplatzes ehe er fortfuhr.
    „Ich habe den Jungen den du meinst gestern das letzte Mal gesehen! Er wird von der königlichen Armee gesucht weil er
    gestern Mitternacht drei Menschen auf kaltblütige Weise umgebracht hat!“ gestand der Nachtwächter mit bitterer Stimme. „Nein! Das glaube ich nicht! Moriz hätte das niemals
    getan! Dazu ist er viel zu nett, sag doch auch mal was Vincent!“ stammelte Deniz ungläubig. „Ich war selbst dabei und habe sein Gesicht gesehen! Es hat ihm sogar Spaß gemacht...“

    Forsetzung folgt!

  5. #5
    Ich wollte an dieser Stelle nur mal anmerken das die Geschichte noch nicht richtig von mir formatiert wurde, und die Zeilen deshalb so hingeklackst aussehen. Ich werde das noch beheben. Außerdem handelt es sich bei "Vincent the Dreamhunter" um eine ältere Geschichte von mir, an deren Planung ich aber bald wieder weitermachen werde- vielleicht schon nach Vampires Dawn. Dann kommt "Vincent the Dreamhunter" aber in einer total neu überarbeiteten Fassung nochmal für euch raus^^ (Die Geschichte ist 5 Jahre alt *g*) Deshalb hab ich jetzt hier auch überhaupt keinen Wert auf die Rechtschreibung von mir gelegt.

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