Kapitel.4
Sofort als die beiden das Schloß und den kaiserlichen Garten hinter sich gelassen hatten rannte Deniz mit dem Traumjäger in ihr Wohnviertel. „Hoffentlich ist es noch nicht zu spät für
Moriz!“ keuchte die Komanndantin außer Atem. Vincent hielt
an und sie verlangsamte ihre Schritte. „Wohnst du etwa in so
einer ärmlichen Gegend?“ fragte der Traumjäger besorgt. Deniz musste lächeln. Keine Angst es geht mir ganz gut, ich kann mir bloß bei meinem knappen Sold den ich von der Armee bekomme kaum etwas besseres als eines von diesen alten Häusern leisten. Glaube mir! Es gibt noch weitaus schlimmere Viertel.“ kicherte die junge Komandanntin ihrem
Traumjägerfreund beruhigend zu. Als sie das Mehrstockhaus
von Deniz erreichten hielt sie Vincent fröstelnd zurück. „Hier
stimmt etwas nicht! Ich rieche dämonische Aktivitäten! Kann
das sein...“ murmelte der Traumjäger nachdenklich. „Moriz
ist ihn Gefahr, ich muss zu ihm!“ meinte Deniz erschrocken und lösste sich von Vincents Klammergriff. Mit schnellen
Schritten rannte sie die Treppe hoch und lief den dunklen Gang entlang. „Nein Deniz! Mach die Zimmertür nicht auf!“
schrie ihr Vincent noch verängstigt hinterher, aber das Mädchen hatte schon gehandelt. Statt einer Horde Dämonen
oder sonstigen Aktivitäten fand Deniz jedoch nichts seltsames
vor. Ihr Freund Moriz, jedoch schien nicht mehr Anwesend zu
sein. Wütend über sich selbst fiel Deniz von Trauer geplagt in
sich zusammen und starrte mit entsetzten Blicken auf den Boden. Als Vincent ebenfalls in das Zimmer gestürmt kam
erntete Deniz zuerst tadelnde Blicke von dem Traumjäger.
„Das war sehr dumm von dir... dennoch... hier liegt ein dämonischer Nebel in der Luft! Wir müssen diesen Raum so schnell wie möglich versiegeln!“ rief Vincent seiner Gefährtin
zu. Deniz schien ihn jedoch gar nicht mehr richtig wahrzunehmen. Sie hatte sich auf den Rücken geworfen und sich die halben Kleider vom Leib gerissen. „Willst du es mit mir machen?“ stöhnte sie in einem zwingenden Unterton.
Vincent sah ihr erschrocken ins Gesicht. „Anscheinend hat der Rauch emotionale Nebenwirkungen! Ich muss sie schnell
hier raus bringen, ehe ich selbst davon erfasst werde!“ dachte
der Traumjäger hektisch und griff seiner Partnerin unter die
Taile und die Arme. „Vincent... nicht... du verdirbst doch alles... magst du mich denn nicht?“ flüsterte sie ihm zu. „Das
ist für alle das beste!“ rief der Traumjäger energisch aus und
lud seine Last außerhalb des Zimmers ab. Dann wendete er
einen Bahnspruch an und versiegelte den gesamten Raum mit
einem molekularen Energiefeld. Deniz die inzwischen wieder
zu sich gekommen war wusste gar nicht mehr so Recht was
überhaupt passiert war und schämte sich vor Vincent. „Das
macht jetzt auch nichts mehr aus! Wer hätte auch ahnen können das das von den Dämonen so geplant war!“ erklärte
er ihr gutmütig. „Eine Falle für uns? Warum?“ fragte Deniz
irritiert. „Zuviel gesehen und geträumt...“ murmelte der Traumjäger feixend. Deniz nickte und dachte nach. Das war
also eine Falle der Dämonen gewesen, aber wenn die Dämonen in diesem Zimmer waren, wo blieb dann Moriz ab?
Einen kurzen Augenblick später kamen die Nachbarn von Deniz aus ihren Zimmern und betrachteten neugierig und auch etwas misstrauisch den Traumjäger. „Es besteht wirklich kein Grund zur Sorge, mein Freund hat den bösen Dämon gebannt!“ beruhigte sie ihre Mitbewohner. „Was ist
mit dem Zimmer passiert?“ quengelte ein dreijähriges Mädchen verängstigt. Ihre Mutter zog sie an sich und redete ihr gut zu. Nach einer Weile hatte sich der Trubel wieder gelegt und die beiden konnten wieder klar denken. „Ich frage mich wo ich nun übernachten soll!“ flüsterte Deniz unsicher.
Der Traumjäger legte ihr seine Hände auf den Schoß und meinte selbstsicher: „Wenn es dir nichts ausmacht kannst du gerne bei mir in der Herberge übernachten! Die Kosten würden wir uns dann natürlich teilen! „. Deniz, die bis jetzt noch auf dem blanken Holzboden gesäßen hatte erhob sich
zufrieden. Sie versuchte ihre heimliche Freude größtenteils vor dem Traumjäger zu unterdrücken, aber es war schwer für
ihr weibliches Gemüt. Ein Augenzwinkern konnte sie sich dann aber doch nicht verkneifen und diesmal war es Vincent der daraufhin ganz rot im Gesicht wurde. „Nun.. ähem... Hier
finden wir wohl keine Hinweise mehr auf deinen Freund, aber
wir können ja mal den Nachtwächter fragen. Als ständiger
Begleiter des Morgens und des Abends müsste er jede Menge Leute in Gene Opale treffen!“ schlug Vincent hilfreich vor. „Klar! Das ist eine Super Idee!“ stimmte die Komanndantin
aufgeheitert zu. Da sie sich sofort auf die Suche nach dem Vielbeschäftigten Mann machten, dauerte es nur halbsolange
wie der Traumjäger eigentlich Angenommen hatte. Berti Fox,
ein stämmiger kleiner Mann, der immer grimmig aufgelegt zu
sein schien, wollte zuerst nicht eine einzige Information über
den Verbleib von Moriz herausrücken. Personalschutz nannte
er das. Auf die junge Komanndantin Deniz schien er jedoch
regelrecht scharf zu sein. Verzweifelt schnürrte sich Deniz das
Unterteil enger an ihre Taile und versteckte sich hinter dem Traumjäger. „Was soll der Unsinn?“ sprach Vincent genervt aus. „Helfen sie uns nun oder nicht?“. Der Nachtwächter schien eine Weile zu überlegen ohne die Augen von dem rothaarigen jungem Mädchen zu lassen. „Gegen gewisse Dienstleistungen mit dieser jungen Dame hier wäre ich durchaus bereit euch Informationen über diesen Jungen zu geben!“ kicherte der Nachtwächter freudig. Vincent sah seine
Partnerin fragend an. „Was ist? Willst du?“ gestatte sich der
Traumjäger die Frage. Deniz trat ihm wütend auf die Füße. „Bist du jetzt völlig übergeschnappt, oder was? Der Kerl da ist nicht mein Typ und ich will so etwas auch gar nicht tun! Mit dir wäre das etwas anderes, aber mit dem da?“ schrie Deniz wütend aus. „Mit mir? Was würdest du da tun?“ fragte
Vincent überrascht aus. Deniz wurde rot. Sie hatte sich auf dumme Weise versprochen und ihre innigsten Gedanken frei in die Welt gesetzt. „Na vögeln!“ ergänzte der Nachtwächter
amüsiert. „Deniz!!“. Vincent sah seine Gefährtin entrüstet an.
„Nein... das ist nicht so wie du denkst! Ich...“ stotterte die junge Kommandantin beunruhigt. „Vögel füttern können wir auch später!“ meinte der Traumjäger ernst. Deniz und den Nachtwächter hätte es beinahe aus den Schuhen gehauen. Ein
Hysterischer Lachanfall des Nachtwächters folgte und wandelte sich auf längerem Zeitraum in einen Hustenanfall um. „Sie rauchen wohl zu viel?“ ermahnte die schadenfrohe
Kommandantin den Nachtwächter. Vincent sah beide nur fragend an. Er verstand überhaupt nichts mehr. Deniz musste
insgeheim erleichtert nach Luft schnappen und war froh das
dem Traumjäger der Begriff „Vögeln“ nicht bekannt war. Berti Fox erholte sich langsam von seinen Ausbruch und tächelte dem Traumjäger hart auf die Schulter. „Junge, du weißt ja gar nicht was du für einen guten Fang mit diesem
jungen Mädchen gemacht hast! Weil ihr mich so erheitert habt
gebe ich euch die Informationen auch umsonst!“. Vorsichtig und Beschwörend ging Deniz auf Berti zu und sprach: „Sagt dir der Name Moriz etwas? Ich suche ihn schon seit zwei Tagen!“. Fassungsloß und völlig schockiert glitt der alte Nachtwächter zurück. „Was ist loß?“ fragte sie beunruhigt. „Stimmt etwas nicht mit ihm?“. Berti Fox zog die jungen Leute in eine Nebengasse des Maximusplatzes ehe er fortfuhr.
„Ich habe den Jungen den du meinst gestern das letzte Mal gesehen! Er wird von der königlichen Armee gesucht weil er
gestern Mitternacht drei Menschen auf kaltblütige Weise umgebracht hat!“ gestand der Nachtwächter mit bitterer Stimme. „Nein! Das glaube ich nicht! Moriz hätte das niemals
getan! Dazu ist er viel zu nett, sag doch auch mal was Vincent!“ stammelte Deniz ungläubig. „Ich war selbst dabei und habe sein Gesicht gesehen! Es hat ihm sogar Spaß gemacht...“
Forsetzung folgt!