Meiner Meinung nach ist es sehr stark davon abhängig, was für eine Musikrichtung man hört, ob sie in den USA oder woanders stärker herkommt. Bei dem ganzen Plastik-Pop / Hip-Pop / Chart-Shit bekommt man meist nur Dinge zu sehen, die aus den USA kommen oder hier aus Deutschland selbst. Ich denke, dass man dies übertragen kann auf andere Länder, die zum Teil Massenware an Musik aus ihrem eigenen Land hören und zum anderen Massenware an Musik aus Amerika.
Was aber andere Musik Richtungen angeht, ist es nicht so, dass Amerika führend ist. Ich kann zum Beispiel für das Genre "Metal" reden, was ich am meisten höre:
Ich suche mir die Musik meist danach aus, ob sie mir gefällt. Deswegen suche ich mich meist über DC++ in Metal-Hubs (wohlgemerkt sind es keine deutschen Hubs) durch die Ordner der User und lade mir die Sachen wild herum herunter. Von dem, was mir gefällt, lade ich mir dann noch mehr herunter und informiere mich auch über die Band. Dabei ist erstaunlich, wie viel aus dem Bereich "Metal" hier aus Deutschland kommt. Weitaus kleiner scheint der Markt in den USA zu sein, wo allerdings mehr gepusht wird (wer kennt keine [imo grottigen Bands, meiner Meinung nach] Bands wie Limp Bizkit, Linkin Park, Metallica, etc.?). Es könnten wohl die meisten Menschen von denjenigen, die keinen Metal hören, mehr amerikanische Bands als deutsche nennen.
Das liegt dann logischerweise daran, dass in sogut wie allen Genres amerikanisches Zeugs mehr gehypt wird als anderswo, was es jedoch weder besser, noch schlechter macht. Wenn man sich allerdings für eine bestimmte Musik Richtung interessiert und dort an die 50 - 100 Bands minimum kennt, dann wird man womöglich ziemlich schnell erkennen, dass das amerikanische Zeugs gar nicht mal so überwiegend ist - jedenfalls in einigen Genres, Ausnahmen gibt es wohlgemerkt auch.
Was allerdings die Sprache der Musik angeht, findet man sogut wie immer Englisch an. Das kann man dann imo aber nicht mit den USA gleichsetzen - Englisch ist einfach die Weltsprache, man kann davon ausgehen dass jeder Mensch sie versteht (und somit auch den Textinhalt). Bei anderen Sprachen gäbe es dann das Problem der Übersetzung. Bei keltisch singenden Bands (für das Beispiel Metal) gibt es im Inlet der Alben oftmals eine direkte Übersetzung ins Englische, aber das ist bestimmt nicht überall so. Also wie sollte man dann den Text übersetzen? Wenn die Message des Tracks tiefgründiger ist, oder man den Inhalt genauer verstehen können muss, dann wäre eine Übersetzung über Babelfish oder einem anderen Übersetzungsprogramm einfach zu ungenau, verfälscht. Deswegen finde ich es schon in Ordnung, dass sogut wie alle Bands zu Englisch greifen - einfach weil sie wollen, dass ihre Texte verstanden werden.
Die Musik besteht meiner Meinung nach aus drei verschiedenen Ebenen. Zum einen wäre das der Klang, den du angesprochen hast, bzw. die Instumente aus einem Track. Das ist der Grund, was für uns Musik interessant macht, erst danach interessieren wir uns für alles weitere. Die zweite Ebene wäre die Stimme, also der Sänger aus dem Stück. Unabhängig davon, ob einem der Klang des Stückes gefällt, kann einem die Stimme gefallen (bedeutet, einem kann auch mehr vom Artisten gefallen) oder auch umgekehrt kann einem der Klang gefallen, unabhängig von der Stimme (dann ist es wahrscheinlich so, dass man nur mit dem einen Track etwas anfangen kann). Als dritte Ebene steht komplett unabhängig von den anderen beiden und nicht hörbar der Text. Er gibt dem Stück erst Inhalt, während die beiden anderen Ebenen keine Aussage haben - schließlich soll ja die Musik immer etwas bedeuten, sei es auch lediglich eine Emotion anstatt ein besonderer Inhalt. Wenn man den Text nicht versteht, dann versteht man auch den Track nicht, was vor allem beim hören negativ ist, imo. Daher wählt man eine Sprache, die man auch während des Hörens decodieren kann, also am besten die Weltsprache - Englisch.Zitat
Aber um noch einmal auf dein Zitat einzugehen:
Ja, Musik wird in der heutigen Zeit leider immer mehr lediglich vom Klang gemocht und wie ich oben auch beschrieben habe (unter dem Zitat kurz nach, bzw. bei "Stimme") wird dabei meist die Stimme übersehen. Die Klänge eines Tracks sind immer einzigartig, während die Stimme sich nie komplett verändern wird. Wenn einem bei einem Charthit also nicht die Stimme gefällt, oder sie allgemein nicht so sehr gemocht wird, dann wird man von dem jeweiligen Artisten wohl kaum noch etwas zu hören bekommen, es sei denn er publiziert immer wieder die selbe Klangrichtung, also immer ungefähr dasselbe (gleiche Stimme, gleicher Klang), wie es bei einigen Artisten auch ist. Erkennbar, dass die Musik hauptsächlich vom Klang abhängig ist, ist es dadurch, dass es so oft Personen gibt, die nur einen einzigen Track machen, der sehr bekannt wird und danach gilt der Artist davon als uninteressant.
Aber um ein weiteres Mal auf das Beispiel "Metal" zurückzukommen:
Es gibt einige Genre, bei denen der Klang weit über der Stimme steht, wie zum Beispiel hierbei. Dafür gibt es eine unglaubliche Klangvielfalt, komplexe Kompositionen, die die Musik immer auf ihre Art interessant macht - während die Stimme sich an den Klang anpasst und nicht einmal besonders gut sein muss (oder ggf. gar nicht vorhanden ist). Bei sowas wäre dann die Wichtigkeit der drei Ebenen woanders liegend, übertragend davon kann man auch sagen, dass in der Richtung "Pop" eher die Stimme als wichtig gilt, während bei anderen der Text das wichtigste ist ("Gothic" zum Beispiel). Es ist vom Genre und vom Artisten abhängig, inwiefern die Wichtigkeit der Ebenen gesetzt ist, es gibt kein grundsätzliches "wichtig" sein, jedenfalls nicht in der Musik selbst, lediglich im Kopf der einzelnen Menschen, was einem wichtig ist (und da fange ich gar nicht erst an, dämlich "herumzupauschalisieren").
So, ich schreibe erstmal nicht weiter, meine verschiedenen Gedanken verwirren mich wieder einmal. Mir fällt nicht ein, was ich noch schreiben wollte, aber irgendwas war da noch...![]()