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Ehrengarde
Die hier im Thread angesprochene Situation ist bei mir komplett anders.
Ich bin bis vor kurzem noch sehr introvertiert gewesen, auch heute noch bin ich eine ziemlich ruhige Person. Ich trete mit meinem Aussehen nicht sonderlich hervor, hab kurze ungegelte Haare und bin auch nicht allzu groß (ca. 1,70 m). Dennoch werde ich scheinbar immer wieder beachtet, obwohl ich gar nichts dafür tue. Ich bekomme relativ viel Zuwendung, zum Teil negative, zum Teil positive, jedoch nicht besonders stark auf eine Richtung gelegt. Zu tun habe ich aber mit den meisten nichts, vor allem in Schulgängen treffe ich oftmals auf ein paar Gestalten, die es nicht gut mit mir meinen. Allgemein gesehen tue ich wie gesagt nichts dafür, beachtet zu werden, allerdings ist es in der Klasse so, dass ich bei witzigen Sachen auch mal lache, während die meisten, die nicht "zur Gruppe" gehören, nicht lachen. Dadurch werde ich schon ein wenig einbezogen und in solchen Kleinigkeiten liegt - denke ich - auch der Grund fürs beachtet oder nicht-beachtet werden.
Anyway, ich möchte dennoch nicht von den Leuten aus meiner Klasse beachtet werden, denn mehr als Kumpels könnten die Personen für mich niemals werden. Fast alle Personen sind eher die typischen Jugendlichen, die saufen und Party machen, ansonsten abhängen und komplett anderen Interessen nachgehen, als ich. Ich bin daher schon ein ziemliches Gegenteil zu den meisten aus meiner Klasse, aber daran kann es auch liegen, dass ich beachtet werde - wobei ich eigentlich meine Interessen gar nicht laut nenne, etliche wissen ja nicht einmal was ich mag. Naja, die Leute dort könnte ich nicht als Freunde bezeichnen. Aber auch ansonsten gibt es nur ein paar Leute, mit denen ich engeren Kontakt pflege, "echte" Freunde besitze ich imo gar keine (allerdings ist das wieder etwas anderes - ich mag es oftmals, alleine zu sein, in Ruhe gelassen zu werden, daher pflege ich mit wenigen Leuten Kontakt).
Auch ansonsten habe ich mir zu diesem Thema einige Gedanken gemacht. Einige aus meiner Klasse gehören auch zu denen, die überhaupt nicht auffallen. Dies allerdings nicht unbedingt, weil sie immer ruhig sind, sondern eher wegen ihren äußeren Merkmalen. Zum Beispiel scheinen Brillenträger weniger aufzufallen, da bei ihnen die Augen kommunikativ eine geringere Rolle zu spielen scheinen. Ein simpleres Beispiel wäre die Körpergröße - Menschen, die eindeutig größer als andere sind, fallen stärker auf. Aber dennoch spielt der Charakter schon eine Rolle dabei, wie sehr man auffällt (siehe mein oben beschriebenes Beispiel). Es zählt beides, und wenn man ein wenig auffälliges Äußeres hat und dazu noch ein ruhiger Mensch ist, fällt man weniger auf. Um aufzufallen, muss man also immer etwas tun, was allerdings meist unbewusst als bewusst passiert.
Still Chobo! 
Wenn andere sich mit unruhiger Geschäftigkeit betäuben, o, so tauch ich mein Haupt in den heiligen kühlenden Quell der Töne unter, und die heilende Göttin flößt mir die Unschuld der Kindheit wieder ein.
Wenn andere über selbst erfundene Grillen zanken, so schließ' ich mein Aug' zu vor all dem Kriege der Welt - und ziehe mich still in das Land der Musik, als in das Land des Glaubens, zurück, wo all unsere Zweifel und unsere Leiden sich in ein tönendes Meer verlieren.
(By Ludwig Tieck)
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