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  1. #18
    Nun ja, im großen und ganzen wurde ja eigentlich schon fast alles erwähnt. Ich gehöre wohl eher zu den Mauerblümchen (um's mal nett auszudrücken), die kaum einer beachtet. Das liegt daran, dass ich eigentlich ein sehr ruhiger, zurückhaltender aber vor allem unauffälliger Mensch bin (ich mal wieder mit meiner Selbstanalsye ). Ich möchte eigentlich gar nicht im Mittelpunkt stehen.

    Ich glaube von mir, dass ich einer von den Menschen bin, der zwar von den meisten anderen nicht wirklich als "toll" empfunden wird, aber auch von kaum einem gehasst bzw. missachtet wird. Falls sich das jetzt irgendwie zu negativ anhört: Ich glaube schon, dass es Leute gibt, die mich lieb haben (wie z.B. mein Verlobter), aber ich denke, dass viele Menschen mit denen ich täglich (bzw. häufig) zu tun habe, weder ne sonderlich positive noch negative Einstellung mir gegenüber haben. Ich bin halt da, aber ich falle nicht auf. So geht es mir nicht nur im Real-Life, ich habe auch im Internet häufig das Gefühl, dass die meisten mehr oder weniger eine "neutrale" Einstellung mir gegenüber haben.

    Zu dem Thema "egal sein": Ich finde man muss hier zwischen "echten Freunden" und Kumpels unterscheiden. Ich denke Kumpels hat jeder einige, aber "richtige Freunde" hat man meistens eher weniger. Mit Kumpels unternimmt man was, man hängt mit ihnen zusammen und hat Spaß - aber manchmal (so hart das klingen mag), werde ich das Gefühl nicht los, dass jene Kumpels austauschbar sind. Damit möchte ich sagen: Man hat ihnen Spaß, genießt die schönen Seiten des Lebens, aber das was einen belastet und bedrückt lässt man nicht an sie heran. Ich habe/hatte viele Kumpels mit denen ich jahrelang befreundet war, die aber über mich als Menschen nicht viel wussten - genauso wie ich ihm Gegenzug nicht viel über sie selber wusste. Man hat halt nie darüber gesprochen.

    Bei echten Freunden ist das IHMO was anderes. Man kennt sie - mit all ihren Macken. Man weiß, was sie bedrückt, was sie für Probleme haben. Sie können zu einem kommen, wenn's ihnen schlecht geht - genauso wie man sich an deren Schulter ausheulen kann, wenn man selber mies drauf ist. Man hat mit ihnen sicherlich ne Menge Spaß, aber (und das finde ich bei einer richtigen Freundschaft besonders wichtig) man kann mit ihnen auch Kummer teilen. Diese Art von Freunden ist mir wesentlich wichtiger als Kumpels. Damit möchte ich jetzt übrigens nicht aussagen, dass meine Kumpels mir unwichtig sind. Aber ich glaube viele von euch werden in ihrem Leben bereits tiefere und weniger tiefere Freundschaften geführt haben.

    Warum ich mal wieder so weit aushole? Nun ja, ich denke, dass diese echten Freundschaften ein Leben lang bestehen bleiben können, während Kumpels einen meist nur über einen bestimmten Lebensabschnitt über begleiten. Zumindest geht's mir so. Nachdem ich mein Abi gemacht hatte, bin ich von Hannover nach Hamburg gezogen. Seitdem habe ich kaum noch Kontakt zu jenen Leuten mit denen ich "damals" in der Schule nahezu täglich zusammen gehangen habe. Das geht aber nicht nur von deren Seite aus - ich muss ehrlich zu geben, dass ich mich auch noch kaum bei ihnen melde. Aber all diese Leute waren halt für mich nur Kumpels - letztendlich habe ich nur mit ein paar ganz wenigen Leuten aus Hannover regelmäßigen Kontakt. Ich habe mir hier in Hamburg jetzt einfach einen neuen Bekanntenkreis aufgebaut ...

    Zudem glaube ich, dass je älter man wird, man leider Gottes immer weniger Zeit für seine Freunde hat. Vielleicht geht es nur mir so, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich abends nach einem 9+ Stunden Tag auch mal einfach nur für mich sein möchte - und meine Ruhe haben will. Man kommt irgendwann Abends gegen 19.00 Uhr (häufig noch später) nach Hause, muss noch was im Haushalt machen und flupps ist es auch schon wieder Schlafenszeit. Bei mir kommen (leider) meine Freundschaften gelegentlich einfach zu kurz. Aber ich weiß, dass es bei meinen Freunden und Kumpels, die ebenfalls wie ich im Berufsleben stehen nicht anders ist ... Und auch wenn ich mich bei manchen nicht regelmäßg melde, so habe ich sie ja nicht vergessen. Und ich glaube (hoffe), dass die betroffenen Menschen von mir ähnlich denken. Ich komme mir manchmal auch vor, als wäre ich egal - aber um ehrlich zu sein ist mir das auch egal . Ich habe ja auch Mitmenschen die mir recht gleichgültig sind ...

    Freundschaften sind wichtig, und sie müssen auch gepflegt werden, das ist klar. Aber jeder von uns trifft im Leben so viele Menschen (Schule, Beruf, sport), man kann nicht für alle das gleiche empfinden und für alle gleich viel Zeit aufbringen. Man sucht sich diejenigen heraus, die einem charakterlich wirklich zu sagen, denen man sich anvertrauen kann. Diese begleiten einen für eine sehr lange Zeit, wenn nicht das ganze Leben. Die anderen begleitet man über eine gewisse Zeit - danach werden sie austauschbar und durch andere ersetzt. Klingt vielleicht blöde und egostisch, aber das ist meine Meinung zu Thema.

    Letztendlich möchte ich damit aber nicht sagen, dass ich nicht dazu fähig bin anderen gegenüber Mitleid zu zeigen bzw. dass ich nur meine richtigen Freunde wirklich mag. Mich berührt es sehr wohl, wenn ich irgendwen leiden oder trauern sehe - egal wie gut ich ihn kenne ... Irgendwie habe ich es nur nicht geschafft, dass ganze in die richtigen Worte zu verpacken . Aber das hat jetzt wirklich nix mehr mit dem Thema zu tun ...

    Gruß,

    Chocobo
    Geändert von Chocobo (21.03.2004 um 04:29 Uhr)
    Früh übt sich, was ein Nerd werden will!

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