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Mirokurator
FINALE!!!!!!
@Medivh: Es war ja Gaias Ritter, nicht der von Havione(is aber egal)
Kapitel 9
Justin hastete die Treppe des riesigen Turmes hinauf und seine Freunde folgten ihm, so gut sie konnten. Oben angekommen erstarrten die Abenteurer, denn Mullens Körper war kaum mehr wiederzuerkennen. Grüne Adern durchzogen seine Haut, selbst sein Gesicht. Ein grüner Stein, der seltsam pulsierte, lag in seiner Hand. Kein Wort verließ seine Kehle, aber die roten Augen verkündeten Hass auf Justin, auf Feena und Leen, Hass auf den Rest der Welt. Die Figur grinste und lachte dann laut in den Himmel.
„Ihr seid zu spät, Ikarier. Die Welt wird untergehen.“
Das Etwas, welches er trug, begann mit vibrieren und Mullens Körper erbebte.
„Lasst uns beginnen, mit dem Totentanz dieses dem Ende geweihten Planeten!“
Mit diesen Worten zog er seine Klinge und schnellte auf Justin zu, der den Angriff mit seinem Geisterschwert parierte. Havione grinste ihn an, als einige Fuß hinter ihm der grüne Stein zu explodieren schien und Justins Freunde zurückwarf.
„Dieser Körper ist unter meinem Niveau, aber für Menschenabschaum wie dich reicht er alle Mal!“
Mullens Waffe drückte durch die Verteidigung seines Feindes, aber Justin konnte sich abrollen und konterte. Sein Schwert schlug in die hohle Luft und Havione reagierte mit einem Ausfall, der seinen Gegner straucheln ließ. Der Junge rappelte sich wieder auf und hob seine Waffe.
„Pah! Du bist hier der Abschaum! Ich werde dir den Hintern versohlen!!“
Ein irres Lachen verließ Haviones Mund, und so bemerkte er nicht, wie sich aus dem grünen Klumpen hinter ihm eine Form bildete. Auch Feena und Leen, die sich nun wieder erheben konnten, sahen es.
„Was ist das?“
Liete richtete ihren Zauberstecken auf das Gebilde und flüsterte leise einen Fluch.
„Es ist Gaia.“
Die Ikarierinnen konnten nicht glauben, was sie sahen, aber eine monströse Kreatur erhob sich direkt hinter Havione, der nichts zu bemerken schien. Seine Augen waren durchtränkt von Wut, die sich in vollem Maße auf Justin entlud. Der Abenteurer konnte die irren, aber blitzschnellen Hiebe nur mit Mühe überleben. Rapp hatte sein Bewusstsein, welches er bei dem Zauber des Steins verloren hatte, noch nicht wiedererlangt. Lietes Magie entlud sich auf Gaia, aber das Monster schien das nicht weiter zu stören. Es hatte das Aussehen eines Gewächses, und Tentakel schossen überall aus der körperlosen Gestalt. Eine riesige Blüte schien einen Kopf darzustellen, allerdings gab es noch mindestens ein Dutzend weiterer Stellen, die man dafür halten konnte. Justins Geisterschwert leuchtete auf und sein nächster Hieb schleuderte die Klinge seines Gegners meterweit weg. Havione blinzelte ungläubig, und sein Blutrausch wurde unterbrochen. Justin depperte, obwohl er sehr viele Verletzungen hatte, die flache Seite seiner Waffe gegen den Kopf des Ikariers, der daraufhin zu Boden geschleudert wurde und noch einige Meter über diesen rutschte. Mullens Körper begann zu zucken, als würden ihn Stromstöße in unglaublichen Mengen durchfahren. Noch ein lauter Schrei, dann erstarb das rote Leuchten in seinen Augen. Eine glühend rote, seelenartige Figur erhob sich aus dem Leibe des bewusstlosen Garlyle-Kommandanten und lachte laut und schallend in die Welt. Haviones lange Strähne schwarzen Haares schlug sich um seinen Körper und die Mullbinden zitterten in dem Sturmwind, der plötzlich aufgezogen war
„Ich bin frei.“
Haviones Stimme klang froh, aber in einem gewissen Sinne durchgeknallt. Der Ikarier schwebte vor dem Gaia-Ungetüm, welches er noch immer nicht beachtete, und glühende Zinnoberflügel, wie man sie von einem Engel erwartete, schnellten aus seinem Rücken und zerfetzten damit einige der uralten Bänder.
„Nun bin ich frei. Nun wird die Welt sterben, für die Ikarier, die sich in ihrer Gier selbst den Tod bereitet haben, an denen ich mich nicht mehr rächen kann.“
Nun lachte er zufrieden und Justin lief ein kalter Schauer über den Rücken.
„Nun sterbt, kleine Menschen, sterbt!“
Die grünen Äderchen, die seinen Körper noch immer durchzogen, pulsierten und der Gaiakörper folgte den Bewegungen von Haviones Arm. Eins der riesigen Tentakel erhob sich und donnerte auf Justin zu. Ein Blitz erhellte den Himmel über dem Ikarier, als die Pflanze den Abenteurer mit sich riss und auf die Kante des Turms schleuderte. Feena schrie und ihre Ikarierschwingen heulten ebenfalls auf. Justin stoppte mitten in der Luft und ein grünliches Schimmern verfrachtete ihn zurück auf die Plattform, wo Feena sofort zu ihm eilte. Leen zog nun ihr Schwert und lief auf den grinsenden Havione zu.
„Was tust du Idiot überhaupt?! Wir haben nichts mit den Taten der Ikarier zu tun!“
„Es tut mir Leid, Schwester, irgendjemand wird es bereuen, dass die Welt meine Ideen nicht wollte! Irgendjemand MUSS büßen!!“
Leen verstand, dass Worte nichts brachten und sprang ab. Lietes letzter Zauber, der die Muskeln der Kämpferin gespannt und verstärkt hatte, ließ zu, dass ihre Klinge Havione erreichte. Seine Augen weiteten sich, als das Metall in ihn eindrang. Gaia stieß einen markerschütternden Schrei aus und begrub das Ikariermädchen unter seinen Wurzeln. Liete wob eine Magie und schleuderte die Pflanze von Leens Körper weg.
Justin öffnete seine Augen und lächelte Feena an, der kleine Tränen aus den Augen rannen.
„Keine Angst, Feena. Ich bin wieder da.“
Der Abenteurer stand auf und half dem Mädchen auf die Beine.
„Und jetzt poliere ich diesem Havione die Fresse!“
Der Ikarier lag schwer blutend auf dem Boden, aber dennoch grinste er Justin an, der auf ihn zulief.
„Denke nicht, es sei vorbei, Menschlein! Gaia verleiht mir unendliche Macht!!!“
Die Pflanze begann, grün zu leuchten und Haviones Wunden schlossen sich langsam, aber sicher. Nun kreischte er beinah, so schrill klang sein Lachen. Er erhob sich und schleuderte mit einer Handbewegung eine weitere Ranke auf Justin. Der Krieger spaltete sie mit seinem Geisterschwert, aber die Dornen, die an ihm vorbeirauschten, rissen einige Wunden in seine Wange. Plötzlich verschwand Haviones Grinsen, denn ein Schwert ragte aus seinem Leib. Der Ikarier drehte langsam seinen Kopf und blickte entsetzt hinter sich.
„Komm, Havione, Gaia ist nichts für dich! Jetzt bin ich dein Gegner!!“
Mullens Stimme klang voller Wut, als er seine Klinge umdrehte. Blut spritzte aus dem kreischenden Ikarier. Gaia leuchtete rot und grün auf, und die Ranken des Ungetüms schlugen orientierungslos um sich. Die Klinge des Kriegers wurde aus Haviones Leib herausgeschleudert, und Gaias Arme zerschmetterten den Turm, auf dem der Kampf stattfand. Liete schrie etwas, das Mullen nicht mehr verstehen konnte, kurz bevor das Gebäude in sich zusammenfiel. Die Steine regneten herunter, und Justin riss die Hände über den Kopf. Als er sie wegnahm, stand er in der Luft, kein Boden unter den Füßen. Viel weiter unten blickte er in Lietes lächelndes Gesicht und verstand. Auch Mullen und Havione schwebten noch dort, waren nicht weniger verwundert über den Umstand. Mullen grinste und hielt sein Schwert zu dem verwirrten Ikarier.
„Komm, mein Freund, lass uns kämpfen wie Männer!“
Justin tat es ihm gleich und lachte laut.
„Genau, Havione! Ich reiße dir nämlich die Eingeweide raus, während Leen und Feena Gaia ein für alle mal vernichten!“
Havione blickte nur verachtend, schlug einmal mit seinen Schwingen und zerrte einen Dolch aus seinen Bandagen.
„Wie ihr wollt! Ihr könnt den Untergang nur verzögern!!“
Gaia kreischte, verankerte seine Wurzeln dann wieder schnell in der Erde, auf die das Monster gefallen war. Feena nickte Leen zu und spannte ihre Peitsche.
„Zerschlagen wir das Ungetüm, Schwester.“
„Ja. Ich will Gaia nie wieder auf dieser Welt sehen.“
Die Schwestern gingen auf ihren Gegner zu. Ihre Flügel glühten hell und erleuchteten das Unwetter, welches aufgezogen war. Gaia kreischte laut und ließ seine Tentakel aus dem Boden sprießen.
Havione parierte die schweren Schläge der Krieger mit Leichtigkeit, und seine roten Augen brannten tiefe Furchen der Wut in die Welt. Mullen hieb weiter auf den Ikarier ein, aber dieser war weitaus schneller und obwohl nicht viele sichtbare Muskeln seinen Körper zierten, wehrte er die Schläge mit Leichtigkeit ab.
Gaia schleuderte seine Arme um den wuchtigen Pflanzenkörper, aber Lietes Schutzschild hielt den größten Teil der Wucht ab, die auf den Mädchen niederprasselte. Wieder und wieder schlugen ihre Waffen auf Gaia ein, aber das Monster schien nicht schwächer zu werden. Eine Ranke zischte gegen Feenas Körper und schleuderte das Mädchen herum. Leen eilte zu ihrer Schwester und half ihr auf die Beine. Die Abenteuerinnen starrten ängstlich zu dem Monster und ihre Hoffnung schwand. Feena hoffte, dass die Jungen bald mit dem Ikarier fertig sein würden.
Justin wich einem der schnellen Schläge aus und schaute beiläufig nach unten. Dann erstarrte er und Mullens Schlagkombo war das Einzige, was Havione daran hinderte, Justin zu zerreißen. Der Junge gab seine Levitation auf und glitt zu Boden. Mullen folgte ihm, aber Havione lachte nur irre.
„Ich verstehe!! Ihr habt kapiert, dass ihr keine Chance habt!! Ihr versteht, dass eure Welt dem Untergang geweiht ist!!!“
Nach diesem Satz fühlte sich der Ikarier sichtbar fehlgesetzt und folgte seinen Gegnern. Als Havione noch immer lachend unten ankam, bemerkte er nur noch, wie ein riesiges Tentakel auf seinem Kopf landete und ihn zu Boden schleuderte. Er hob seinen Kopf wieder und schaute entgeistert zu Gaia. Das Lebewesen schien zu grinsen, obwohl es kein Gesicht aufweisen konnte.
„Ikarier. Menschen. Ihr seid alle gleich. Ihr seid zum Sterben verurteilt. Fügt euch eurem Schicksal.“
Feena und Leen starrten entgeistert zu dem Dialog zwischen Havione und Gaia. Mullen wollte den Ikarier gerade das Schwert in den Rücken stecken, aber Justin hielt ihn zurück.
„Bleib ruhig, mein Freund!“
„Lass mich los, Justin!! Ich will den Kerl umbringen!!!“
Havione schrie das Gewächs nun an, aber das Monster redete ruhig und traumatisierend. Justin schritt nach vorne.
„Hey, Havione!!“
Liete schaute ihn kurz verwirrt an.
„Hilf uns, du Idiot!!“
Der Ikarier drehte sich um und blickte Justin entgeistert an. Dann lachte er wie ein Irrer.
„Helfen? Helfen?! Ich glaube, du verstehst mich nicht, ich werde euch vernichten!!!“
„Denk nach, du Blödmann!!“
Gaias Ranke schleuderte Haviones schmächtigen Körper zu Justin. Der Ikarier schaute ihn verwirrt an.
„Wieso sollte ich das tun?“
„Pah!! Du bist ein elender Idiot!! Gaia wird uns alle töten, weil du die Kontrolle über ihn verloren hast!“
„Und was… ist mit meiner Rache?“
Justin grinste ihn verachtend an und hob dann sein Schwert.
„Komm, Havione, du sagtest, irgendjemand muss büßen. Lassen wir es Gaia sein!“
Havione erhob sich und spannte seine Flügel. Die Wut in seinen Augen war verraucht, nur noch endlose Leere sah man in seinem Gesicht.
„Leen. Feena. Kommt, meine Schwestern. Lasst es uns beenden!“
Seine Stimme klang ehrlich und Gaia kreischte wie ein Tier. Die ikarischen Schwestern nickten sich zu und breiteten auch ihre Schwingen aus. Mullen und Liete blickten verwundert zu dem Dreiergespann, als die Ikarier sich gegenüberstellten. Justin grinste und hob das Geisterschwert.
„Kommt, Freunde, lasst es uns zu einem Ende bringen!“
Die Flügel der Drei leuchteten auf, Feenas grüne rundliche Schwingen, Leens eckige und auch Haviones engelartige Flügel schienen vor Energie zu glimmern. Mullen und Justin hoben abermals lächelnd ihre Waffe an. Der Garlyle-Kommandant lachte beinah.
„Ha! Ich hab zwar keine Ahnung, was hier passiert, aber es sieht gut aus!“
Gaia versuchte, die Ikarier anzugreifen, aber seine Ranken prallten vor einer unsichtbaren Mauer ab, die Liete erschaffen hatte. Die Magierin lächelte den Anderen ermutigend zu.
„Wir schaffen es, Freunde!“
Ein grelles Licht erhellte den Himmel und Gaia schrie abermals auf. Justin und Mullen hielten sich die Hand vor Augen, erkannten dann aber einen leuchtenden, grünen Punkt in der Mitte des riesigen Organismus.
„Da ist es, Mullen!! Lass uns reinhauen!!“
Die Krieger schwangen ihre Klingen und das Monster kreischte noch ein letztes Mal, als der Stahl den Kern des Monsters zerfetzte. Die Pflanze zerging und verwelkte, und nach einigen Sekunden war nicht weniger als ein Häufchen Asche übrig. Feena fiel in Justins Arme, Leen und Mullen taten es ihnen gleich. Rapp, der inzwischen erwacht war und dem Kampf beigewohnt hatte, legte Havione seine Hand auf die Schulter.
„Hey, was ist los?“
Der letzte Ikarier hatte den Kopf gesenkt und seine Haarsträhne wedelte im seichten Wind.
„Ihr seid alle so glücklich.“
Seine Stimme klang verzweifelt, und auch die Anderen liefen nun auf ihn zu.
„Ich kann es nicht mehr sein.“
Havione hielt seinen Dolch noch immer fest umklammert, und als er ihn hob, wichen die Abenteurer einen Schritt zurück.
„Ich habe verstanden, was es bedeutet, zu leben.“
Mullen wollte gerade sein Schwert ziehen, als Havione den Dolch in seinem eigenen Bauch versengte. Blut spritzte und die Geschwister hielten seine Statur, dass sie nicht zu Boden stürzte. Feenas Augen waren traurig, aber Havione lächelte die Beiden an.
„Ich danke euch, kein Tropfen Wut ist mehr in mir. Ihr solltet Leben. Ihr seid es als Einzige unseres Volkes wert, noch auf dieser Welt zu weilen.“
Mit diesen Worten erloschen Haviones Flügel und seine Seele zerging sichtbar. Justin und seine Freunde trauerten nur kurz um den Ikarier, dann fanden sie wieder zu ihrem Abenteurerleben zurück. In dieser Welt verweilten Sachen nie lange. Das Einzige, was lange hielt, waren Liebe und Gier. Wie überall.
So. Ich finds ehrlich gesagt recht gelungen, aber das müsst ihr nicht auch denken! Schreibt!
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