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Mirokurator
Kapitel 6
"Tut mir leid, wir dürfen sie nicht passieren lassen!"
Der einsame Garlyle - Grenzsoldat, der den Wegpunkt bewachte, bemerkte mit Nervosität Leens Blicke, die sich nun vor ihm aufbaute.
"Was soll das heißen? Falls ihr mich noch nicht erkannt habt, mein Name ist Leen und ich bin eine eurer Vorgesetzten!"
Der arme Mann quälte sich die Antwort sichtlich heraus, da der Blick des Mädchens lauernd auf ihm ruhte.
"Nein, ihr seid nun nichts weiter als eine gewöhnliche Zivilistin, oberster Befehl von Kommandant Mull..."
Leens Stiefel traf den bemitleidenswerten Menschen hart zwischen den Beinen und ließ ihn stöhnend zu Boden gehen.
"Pah!"
Feena, Justin und Rapp folgten der wütend stapfenden Ikarierin mit einem kollektiven Lächeln und Justin klopfte dem auf dem Weg windenden Mann auf die Schulter.
"Keine Angst, mein Freund, ihr habt euren Dienst so gut wie möglich erfüllt!"
Rapp musste laut lachen, aber der Soldat dachte gar nicht daran, wieder aufzustehen. Momentan schien ihm die Position auf dem Boden als die Sicherste. Leens Wut kochte. Sie wusste nicht, was passiert war, aber sie wollte ihren Mullen zurück, egal, für welchen Preis. Keine Legion hätte sie nun aufhalten können.
Havione stand vor den ruhigen, zerfetzten Überresten des Organismus, dem die Erinnerungen seines Wirtskörpers den Namen Gaia gegeben hatte. Der Körper dieses Mullen war zwar gut durchtrainiert, aber die langen, blonden Haare störten den Ikarier ein Wenig. Wäre es nicht so auffällig gewesen, hätte er sie abgeschnitten. Auch die lahme Arbeitsgeschwindigkeit dieser unterbemittelten menschlichen Forscher empfand er als äußerst penetrant, er hatte ihre Organismen sogar schon übernommen und steuerte sie nun, aber aus diesen schwächlichen Hüllen konnte man kaum mehr herausholen. Havione ging es gut. Das erste Mal seit Jahrhunderten konnte er sich wieder frei bewegen, und bald würde er auch wieder im Stande sein, seinen eigenen Körper zurückzufordern. Mit den Kräften Gaias, die diesen Planeten schon einmal beinah ausgelöscht hatten, würde er seine Rache vollenden, und sie würde fürchterlich werden. Wenn er sich schon nicht bei den Ikariern „bedanken“ konnte, so sollten doch wenigstens diese armseligen Menschen dran glauben.
Am Horizont erkannte die kleine Abenteurergruppe die grauen Türme der Garlylebasis, der sie sich langsam näherten.
„Feena, ich fürchte mich ein wenig.“
Leen hatte wieder zu ihren Freunden aufgeschlossen und ihr Elan hatte abgenommen. Ihre Schwester strich ihr mit den Fingern durchs Haar und lächelte sie an.
„Keine Angst, Schwester, gemeinsam werden wir das schaffen. Ich hab zwar keine Ahnung, gegen was wir eigentlich kämpfen, aber wir werden siegen.“
„Vielleicht hast du ja Recht.“
„Ich verstehe deine Zweifel, Leen, mir geht es doch genau so.“
Justin klopfte den Mädchen auf die Schulter und zog eine Grimasse.
„Kommt schon, wir haben einen Kampf zu bestehen!“
„Genau, Justin, genug gezweifelt, manchmal wünschte ich, ich wäre genau so simpel wie du gestrickt!“
„War das jetzt ne Beleidigung?“
Feena lachte laut los, aber ihr Freund blickte nur gekränkt herein.
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