Aha. Thanks!!


Kapitel 3

Justin verstand nicht, was passiert war. Plötzlich hatte es in seinem Kopf nur noch unendliche Wut gegeben, einen elenden Hass, der ihn fast dazu verleitet hätte, etwas zu tun, was er sein ganzes Leben lang bereut hätte. Er war froh, das Feena bei ihm war, aber nun löste er sanft ihre Arme.
"Komm schon, ich will wissen, was mir und den ganzen Tieren hier geschehen ist! Wir müssen weiter."
Das Mädchen wischte sich noch eine Träne aus dem Auge und lächelte.
"Du hast Recht. Lass uns aufbrechen, ich hatte schon heute morgen ein schlechtes Gefühl."
Feena musste wieder an die roten Augen denken, die sie geweckt hatten und ihr Gang beschleunigte sich ein Wenig. Die beiden Abenteurer liefen weiter durch den Wald, wehrten noch einige Angriffe der offensichtlich von irgend etwas besessenen Tiere ab, aber von Rapp fanden sie keine Spur, auf ihrem Weg zu dem Berg, auf dem sie vielleicht die Lösung des Rätseln finden würden.

Nach einiger Zeit, die Sonne stand schon weit oben am Himmel, erreichten Feena und Justin den Fuß des Berges und erkannten sofort die Höhle, welche eingestürzt war. Sie war nur wenige Meter vom Waldrand entfernt und Feena fragte sich abermals, was die Garlyle - Armee hier überhaupt zu suchen hatte. Ihre Flugzeuge standen einige Meter entfernt, aber von der Besatzung war nichts zu sehen. Justin schaute sich nervös um.
"Ich spüre es, Feena. Wir sind nah an dem, was wir suchen."
Das Mädchen antwortete nicht, aber ihre Peitsche war bereits gelockert, als die Beiden zum Eingang der verschütteten Höhle kletterten. Dann sah Justin weiter vorn, genau dort, wo die Felsbrocken die Höhle blockiert hatten, eine wohlbekannte Figur im Schatten stehen.
"Hey, Mullen!"
Feena zerrte an ihrem Freund und hielt in so zurück.
"Justin. Sieh genau hin."
Es war Mullen, der aus dem schützenden Schatten der Höhle hervortrat, spätestens die langen blonden Haare waren unverkennbar, aber seine Augen glühten in aufgebrachtem Rot, tausendfach wütender als Justins Blicke einige Stunden zuvor. Die Haut um die Augen war zusammengezogen. Mullens Körper lief mit lässigen Schritten auf Feena zu.
"Seid gegrüßt, Ikarierin. Ich habe auf euch gewartet."
"Mullen?!"
Justin streckte ihm die Faust entgegen.
"Du bist es nicht, oder? Wer zur Hölle bist du, dass du dir erlaubst..."
Der Fremde grinste und Justins Augen leuchteten kurz auf. Feena schaute erleichtert, als Justin schrie und die Flammen damit verschwanden. Der Abenteurer schüttelte seinen Kopf und grinste Mullens entgeisterten Körper an.
"Nein, du Bestie, der gleiche Trick funktioniert nie zweimal!"
"Du hast wohl recht."
Ein Wurfstern segelte von hinten an Justins Ohr vorbei und riss ihm einige Strähnen aus. Der Junge wirbelte herum und schaute in die Augen eines besessenen Rapps, der gerade neue Metallstücke aus seinen Taschen zerrte.
"Rapp..."
Justin blockte fassungslos den nächsten Angriff und rannte widerstrebend zu seinem neuen Widersacher.
"Wach auf, du Idiot!!"
Der in flammender Trance versunkene Rapp antwortete nicht, sondern verschwand und tauchte einige Meter hinter Justin wieder auf. Feena starrte entgeistert auf das Geschehen, als der vermeintliche Mullen auf sie zuschritt und sein Langschwert zog.
"Du bist eine Ikarierin, du musst sterben!!"
Die lederne Waffe des Mädchens wurde in Stücke gerissen, als sie den Angriff der Klinge blockte, und schon der nächste Hieb beförderte sie zu Boden. Mullen setzte seinen Fuß auf Feenas Hals und grinste.
"Diesmal wird dir dein kleiner Menschenfreund nicht helfen, denn diese armen Idioten können nichts als sich gegenseitig niederzumetzeln!"
Verachtung schwang in seiner Stimme, als er das Schwert abermals anhob. Feena bekam kaum mehr Luft, und Justin hatte alle Hände voll damit zu tun, Rapps Geschossen auszuweichen. Das Schwert sauste nieder, aber dann stutzte Mullen und wurde einige Meter weit an eine Wand geworfen. Leen stand mit vorgehaltener Hand am Waldrand und ihre eckigen Ikarierschwingen leuchteten hellgrün.
"Du bist nicht Mullen! Mein Mullen würde so etwas niemals tun! Lass meine Schwester in Ruhe oder ich reiße dich in Stücke!!"
Feena lächelte ihre Schwester an und stand dann auf, um Justin zu helfen. Leen lief weiter entschlossen auf die Figur an der Wand zu. Mullen lächelte und stemmte sich wieder auf die Beine.
"Hallo, Ikarierin Nummer zwei! Damit wären ja nun alle beisammen. Nun kann ich euch endlich ausrotten. Wie Ratten oder Kakerlaken."
Sein Schwert traf auf Leens wütende Klinge und Funken sprühten. Feena und Justin versuchten derweil vergeblich Rapp zu fassen, der sich wie ein Wilder hin und her teleportierte und immer und immer wieder Wurfsterne schleuderte.



So.