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  1. #1

    Madrid - Heuchelei und unterschwelliger Rassismus?

    Hallo allerseits. Ich wollte mich hier über das Attentat in Madrid auslassen. Vorher muß ich sagen, daß auch ich mit den Opfern und deren Angehörigen leide. Es ist grausam, häßlich und dumm, Menschen zu ermorden. Dennoch muß ich mich fragen, warum kümmert uns dieses Attentat mehr als andere? Im Irak beispielsweise passieren jeden tag grausame Attentate, aber weder Schröder noch Rau haben dorthin ihr Beileid in der Form gesendet, wie sie es nach Madrid getan haben, woraus ich schließe, dass die Spanier wichtiger zu sein scheinen als Iraker. Dazu würde mich eure Meinung interessieren. Ich erinnere mich noch, wie wir in der Schule nach dem Anschlag auf die Twin Towers eine Schweigeminute gehalten haben, Aber wir haben nie Schweigeminuten für z.B. die Opfer der Terrordiktaturen in Afrika, für täglich 100000 Verhungernde weltweit oder andere Völker, die in unbeschreiblichem Leid leben.
    Wir scheinen Prioritäten zu setzen, die Wirtschaft bestimmt die Politik (unsere ,,freundschaftlichen" Beziehungen zu Frankreich oder Russland haben offensichtlich in erster Linie ökonomische Motive als Grundlage). Das ist egoistisch, arrogant und unterschwellig rassistisch.
    Analyzing...

  2. #2
    Das Attentat in Madrid interessiert uns mehr, weil es dirkt in unmittelbarer Nähe passiert ist. Sobald wir reichen Industrieländer in unserer Ruhe gestört fühlen sind wir erschüttert und schockiert. Was gehen uns schon die zahlreichen Menschen im Rest der Welt an? So lange es uns gut geht, kann uns das doch egal sein!

    Sorry, aber das ist doch wirklich so!

    Dieses Attentat ist jetzt nur in aller Munde, weil es auch uns hätte treffen können. Unsere Nächstenliebe reicht halt nur für Menschen die 'wie wir' sind. Die Menschen in Afrika sind arm? na und, so lange ich mir alles kaufen kann! In anderen Ländern herrscht Krieg? Ist doch egal, wenn es nur hier friedlich bleibt! So werden viele Menschen denken. Ich sage jetzt auch nicht, dass sie sich bewusst abwenden. es passiert ja gerade unterbewusst. Und die Medien zeigen uns ja auch nur Unfälle, Attentate uns sonst was die in den westlichen Industrieländern passieren. Den Bürger interessiern halt nur solche Sachen, da er unmittelbar betroffen sein könnte. Diese menschen dort sind 'wie du und ich'. Sie haben einen hohen Lebensstandart, wohnen in guten Wohnungen und haben eigentlich alles im Überfluss. Wieso sollte es die Menschen da interessieren wie es den Menschen z.B. in der dritten Welt geht?

    Unsere Gesellschaft ist viel zu verwöhnt und beeinflusst von den Medien. Quotenjagd vor Nächstenliebe ist doch unser Lebens-Motto. Und genau all das hasse ich so sehr daran.

    Und versteht mich jetzt bitte nicht falsch. Ich nehme mich hier nicht als etwas besonderes raus, genauso wenig wie sonst jemanden.

  3. #3
    Das is einfach krank was da so abgeht und Tausende unschuldige müssen mal wieder sterben... wer findet daran eigentlich Gefalen??
    Bleibt auf dem Pfahd der Gerehchten!! Denn die Versuchung wird von Tag zu tag mechtiger! Also bleibt auf Pfahd der Gerechten!!!!Stay cool & easy! lol

  4. #4
    Ein fettes Dito an die beiden Vorredner!

    Zitat Zitat
    von Trala La
    Dazu würde mich eure Meinung interessieren. Ich erinnere mich noch, wie wir in der Schule nach dem Anschlag auf die Twin Towers eine Schweigeminute gehalten haben, Aber wir haben nie Schweigeminuten für z.B. die Opfer der Terrordiktaturen in Afrika, für täglich 100000 Verhungernde weltweit oder andere Völker, die in unbeschreiblichem Leid leben.
    Da hast du absolut Recht. Damals war ich genauso drauf - Schweigeminute, Spenden sammeln, Beileid - sonstwas. Aber bei allem Respekt - es waren 3000 Menschen, die damals umgebracht wurden.
    Auf der Welt sterben täglich 40.000 Kinder, weil sie nichts zu essen haben. Der Tod bei jenem Attentat muss grausam gewesen sein, aber wie ist es, wenn man monatelang hungert, spürt wie die Kräfte aus einem weichen; immer mit dem Wissen, das man sterben wird?
    Und ich finde, das Verhungernlassen von Menschen aus "Desinteresse" grenzt an Mord.
    Zitat Zitat
    von Trala La
    Das ist egoistisch, arrogant und unterschwellig rassistisch.
    Nicht unterschwellig - ganz offensichtlich ist das Rassismus!
    Zitat Zitat
    von Mopry
    Was gehen uns schon die zahlreichen Menschen im Rest der Welt an? So lange es uns gut geht, kann uns das doch egal sein!
    Das ist ein erklärender Aspekt für diese "Rassenunterscheidung" (besser Völkerunterscheidung, aber Rassenunterscheidung passte wegen Rassismus so gut).
    Zitat Zitat
    von Mopry
    Sie haben einen hohen Lebensstandart, wohnen in guten Wohnungen und haben eigentlich alles im Überfluss. Wieso sollte es die Menschen da interessieren wie es den Menschen z.B. in der dritten Welt geht?
    Jep. Und dazu kann man nochmal auf das Beispiel des 11.Septembers zurückkommen. Überall wurde spontan zu Spenden aufgerufen und die Leute haben ihr Mitleid bekundet. Aber wer braucht die Hilfe dringender? Amerika, das wirtschaftlich mächtigste Land der Welt? Oder ein Entwicklungsland, in dem täglich die Menschen einfach wegsterben, weil es ihnen am nötigsten zum Überleben fehlt? Ist es wichtig, dass ein Firmenchef, der durch das Attentat alles verlor, ein paar Tage nach dem Attentat von irgendjemand ein Laptop geschenkt bekommt? Wie kann man so handeln, wenn man von dem Geld eine Familie in Afrika wochenlang ernähren könnte?
    Das hört sch amerikafeindlich an - ist aber gar nicht so gemeint. Bei unserer "Jahrhundertflut" habe ich mich genauso geärgert. Passiert so etwas in El Salvador (mit wesentlich dramatischeren Auswirkungen durch fehlende Infrastruktur, Hygienebedingungen usw.) kommt es einmal in den Nachrichten und ist anschließend wieder vergessen. In Deutschlan aber, gibt es riesige Hilfewellen, in den Nachrichten kommt ncihts anderes mehr und jeder will einfach nur helfen.
    Nationalgefühl in allen Ehren - aber wir sind alles Menschen auf dieser Welt und ich denke, dass man erstmal denjenigen helfen sollte, die es am dringensten benötigen.

    Na ja, aber ich weiß, dass das schon fast wieder ein Ruf nach dem Kommunismus und somit nicht zu erreichen ist.


    edit:
    Zitat Zitat
    von Death sonstwas
    Das is einfach krank was da so abgeht und Tausende unschuldige müssen mal wieder sterben...
    Ich geb dir Recht, aber was hat das mit dem Thema zu tun?
    [FONT=arial]There's a time to live,
    there's a time to die.
    But no one can't escape the Destiny.

    Stratovarius - Destiny[/FONT]

  5. #5
    Naja man muss vorsichtig sein mit Kommunismus Bolschewismus usw. und natürlich Nazis....
    Bleibt auf dem Pfahd der Gerehchten!! Denn die Versuchung wird von Tag zu tag mechtiger! Also bleibt auf Pfahd der Gerechten!!!!Stay cool & easy! lol

  6. #6
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von ~Death=.-.=M!ch!~
    Naja man muss vorsichtig sein mit Kommunismus Bolschewismus usw. und natürlich Nazis....
    Was hatr das jetzt mit den Terroranschlägen zu tun? Soweit ich weiß, ist keiner die von die angeführten "Gruppen" dafür verantwortlich!

    Du lebst gefählich Junge!
    Sieh dir erstmal einpaar Post`s an, um zu erkennen

    1. Was das Thema ist
    3. Das die meisten Post in einer weitaus besseren Qualität verfasst wurden als deine, mit These, Begrüngung und Belegen
    3. Das spammen dir überhaupt nichts bringt und solche Personen mit einen "Sonderrang" namens "Banned" versehen werden...

  7. #7

    Re: Madrid - Heuchelei und unterschwelliger Rassismus?

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Trala La
    Im Irak beispielsweise passieren jeden tag grausame Attentate, aber weder Schröder noch Rau haben dorthin ihr Beileid in der Form gesendet,...
    Klingt Morbid, aber es gibt genau zwei Gründe warum man sich meiner Meinung nach niemand um die Anschläge im Irak kümmern sollte:
    1) Die Opfer sind hauptsächlich Soldaten, und in einem Krieg sterben diese nunmal. Ihre Entscheidung in die Armee einzutreten und dieses Risiko auf sich zu nehmen war eine Freiwillige. Es macht keinen Sinn, jemand Beileid ausuzrichten, weil er seine Armee in einem vermeidbaren Konflikt verheizt. Eher hätte die Regierung Bush eine Rüge verdient für diese unvorbereitete Besetzung, den planlos durchgeführten Wiederaufbau und die laxe Disziplin unter seinen Truppen.

    2) Es scheint fast so, als ob der größere Teil des Widerstandes im Irak von der Zivilbevölkerung ausgeht. Die wenigsten wollen nach den Jahren der Bombardierungen und des UN-Embargos die Amerikaner im Land haben. An dem momentan eher desolaten Zustand des Landes ist nämlich nicht Saddam sonder jenes Embargo und die Bomben der Tommys und Amerikaner schuld. Unter Saddam war der Irak ein wohlhabendes Land, und man verhungerte und verdurstete zumindest nicht, auch wenn man jederzeit abgeführt und gefoltert werden konnte.
    Es klingt pervers, aber es handelt sich anscheinend um einen Widerstandskampf gegen ausländische Eroberer. Die Irakis haben nichts gegen Demokratie, aber sie wollen sich nicht schon wieder eine Regierung zusammengesetzt aus Handlangern ausländischer Großmächte aufdrücken lassen.
    Auch dafür sollte man Bush's Regierungsmannschaft rügen, dass sie nach Jahrelangen Bombardements nicht damit gerechnet haben ein wenig Kühler empfangen zu werden.

  8. #8
    @Ianus
    Ich muß von mir sagen, daß ich die Situation in Irak nicht durchschaue, ob wirklich die Attentate von der Bevölkerung ausgeht, das wissen die Leute drüben wohl auch nicht. Die Meinung der ,,Experten" ist, daß die Terroristen es darauf absehen, einen Bürgerkrieg anzuzetteln, die Struckturen zu zerstören und im Chaos an die Herrschaft zu gelangen. Insofern ist es notwendig, daß sie da noch viel länger bleiben um das Land zu stabilisieren. Und hast du nicht die Massengräber gesehen? Da würde ich nicht behaupten, es wäre in irgendeiner weise besser gewesen unter Saddam.
    Saddam ist ein Diktator, den die Amis sich selbst eingebrockt haben. Mann haben die viel Mist gebaut in der Geschichte

    @Topic
    Es ist auch imo so, daß wir im Westen unseren Wohlstand auf Kosten ärmerer Länder zusammenraffen, so wars schon immer. Die USA hatten z.B. ihre Sklaven aus Afrika, und die Europäer haben im Imperialismus die ganzen Kolonien ausgeschöpft und so den Einheimischen die Existenzgrundlage genommen. Es geht uns gut, weils den anderen schlecht geht! Z.B. Chirac hält Freundschaft zum Präsidenten von Togo, einem der tyrannischsten Despoten überhaupt, der ihm wiederum Gelder für Wahlkampanien gibt. So betreibt Frankreich seine Politik mit dem Blut der Togolesen. Aber die Franzosen sind unsere Freunde, die darf man ja nicht kritisieren.
    Analyzing...

  9. #9
    Diskussionen zu aktuellen politischen Themen sind eher was für den QFRAT. Und da kommt er jetzt hin.

    *sheep*

  10. #10
    Nunja es gibt ja seit gestern den Verdacht dass die islamische Terrororganisation EL KAIDA dahinter steckt!
    So wurde an die Pressezentrale der arabischssprachigen Zeitung Londons ein Schreiben gerichtet was besagt: "Wir haben erfolgreich das Herz des Kreuzfahrer-Europas infiltriert und einen der Stützpunkte der Kreuzfahrerallianz getroffen"
    Das Schreiben enthält ausserdem noch eine Drohung an die USA:"...Ein Großer Anschlag auf die USA ist zu 90% vorberetet!"

    Das vermutete Motiv der El Kaida soll ein Racheakt gegen Spanien sein die im Irak-Krieg mit USA, Grossbritannien, Australien, Polen, sowie Japan und Italien heftig mitgewirkt haben!

    Deutschland in der Situation:

    Bundeskanzler Gerhardt Schröder: "Wir haben keine Bedenken und haben auch keinen Anlass die Sicherheitsstufe hochzusetzen!"

    Dennoch sind viele Leute ängstlich, der DAX extrem gesunken und die Reise Ausstellung "ITA" mit einem Schatten überdeckt!

    Aber sowas muss echt nicht sein.....

    MfG DS

  11. #11
    Wie wärs mit: Im Irak sind die Anschläge nicht unerwartet geschehen, man hat sowas ähnliches von Anfang an erwartet. In Spanien wurde man aber vollkommen überrascht. So, das dürfte die Sache erklären. Die Wahrheit ist nunmal nicht immer so komplex, wie man sie gerne sehen würde...

  12. #12
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Trala La
    @Ianus
    Ich muß von mir sagen, daß ich die Situation in Irak nicht durchschaue, ob wirklich die Attentate von der Bevölkerung ausgeht, das wissen die Leute drüben wohl auch nicht. Die Meinung der ,,Experten" ist, daß die Terroristen es darauf absehen, einen Bürgerkrieg anzuzetteln, die Struckturen zu zerstören und im Chaos an die Herrschaft zu gelangen. Insofern ist es notwendig, daß sie da noch viel länger bleiben um das Land zu stabilisieren. Und hast du nicht die Massengräber gesehen? Da würde ich nicht behaupten, es wäre in irgendeiner weise besser gewesen unter Saddam.
    Saddam ist ein Diktator, den die Amis sich selbst eingebrockt haben. Mann haben die viel Mist gebaut in der Geschichte
    "Die Strukturen" wurden schon vor Jahren durch die täglichen Bombardements und das Embargo zerstört. Und unter Saddam und vor dem Golfkrieg war die Situation zumindest ökonomisch besser; das Menschenrecht mit Füßen getreten wurde steht außer Frage. Es sehnt niemand Saddam wieder her, aber genauso ablehnend steht man Idee einer amerikanisch/britischen Besetzung gegenüber.

    http://www.almuajaha.com/feature/display/1543/index.php - ein Artikel aus der Almuajaha, eine noch junge englischsprachige Zeitung aus dem Irak. Vielleicht lesenswert, wenn man sich für die momentanen Zustände interessiert.

  13. #13

    Re: Re: Madrid - Heuchelei und unterschwelliger Rassismus?

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Ianus
    Die Irakis haben nichts gegen Demokratie, [...]
    Ich bin kein Iraki, aber ich habe letztes Semester eine extrem interessanten Vorlesung zum Thema "Demokratie und der Koran - unvereinbar?" verfolgen dürfen. Gegen Ende der Vorlesung wurde der Einwurf eines Moslem besprochen, der meinte, er möchte nicht, dass seine Kinder in einer Demokratie aufwachsen und somit wurde das Thema etwas ausgedehnt. Schlussendlich kam der Sprecher (ein ziemlich bekannter Autor der selbst zum Islam übergetreten ist, leider will mir jetzt sein Name partout nicht einfallen ) zur Frage, ob eine Demokratie (so wie wir sie kennen) im Irak möglich sein wird. Seine Antwort war ein klares nein, da viele Moslem die klassische Demokratie als klaren Widerspruch zum Koran sehen und sie somit strikt ablehnen.

    Das Besatzerland Amerika macht aber genau das. Er setzt diesen Menschen eine Demokratie vor die Nase, wie sie bei ihnen auch mehr oder weniger gut funktioniert. Gläubige Moslem sehen dies aber unter Umständen als Angriff auf den Koran. Das Problem liegt IMO darin, dass man einen Kompromiss finden müsste, der demokratischen Massstäben entspricht und in den Augen der Iraker mit ihrem Glauben vereinbar ist.
    Choong says: Reality! Why don't you leave us dreamers alone?

  14. #14
    Ich denke das der Terrorismus solange nicht aufhören wird bis es keine Ungerechtigkeit auf der Welt mehr gibt aber das ist ja unmöglich!!!

  15. #15
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von RPG-Man
    Ich denke das der Terrorismus solange nicht aufhören wird bis es keine Ungerechtigkeit auf der Welt mehr gibt aber das ist ja unmöglich!!!
    Die Ungerechtigkeit gibts auch hier, die muss garnicht aufhören. Man muss sie bloß besser verstecken. Wenn man den Leuten ein wenig Essen, trinken und billigen Sex gibt, dann hat sich das mit dem Terror...


    ()
    Bin zur Zeit in Japan und habe deswegen keinen PC zu Hause

  16. #16

    Re: Re: Re: Madrid - Heuchelei und unterschwelliger Rassismus?

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Shinigami
    Ich bin kein Iraki, aber ich habe letztes Semester eine extrem interessanten Vorlesung zum Thema "Demokratie und der Koran - unvereinbar?" verfolgen dürfen. Gegen Ende der Vorlesung wurde der Einwurf eines Moslem besprochen, der meinte, er möchte nicht, dass seine Kinder in einer Demokratie aufwachsen und somit wurde das Thema etwas ausgedehnt. Schlussendlich kam der Sprecher (ein ziemlich bekannter Autor der selbst zum Islam übergetreten ist, leider will mir jetzt sein Name partout nicht einfallen ) zur Frage, ob eine Demokratie (so wie wir sie kennen) im Irak möglich sein wird. Seine Antwort war ein klares nein, da viele Moslem die klassische Demokratie als klaren Widerspruch zum Koran sehen und sie somit strikt ablehnen.

    Das Besatzerland Amerika macht aber genau das. Er setzt diesen Menschen eine Demokratie vor die Nase, wie sie bei ihnen auch mehr oder weniger gut funktioniert. Gläubige Moslem sehen dies aber unter Umständen als Angriff auf den Koran. Das Problem liegt IMO darin, dass man einen Kompromiss finden müsste, der demokratischen Massstäben entspricht und in den Augen der Iraker mit ihrem Glauben vereinbar ist.
    Ich würde also nicht allzu viel darauf geben, wenn ein einzelner bekehrter Moslem sagt, dass er seine Kinder lieber nicht in einer Demokratie aufwachsen lassen würde. Zum einen weil Neubekehrte immer besonders Fanatisch sind und dazu tendieren alles niederzumachen, was ihnen ihr ganzes vorheriges Leben lang heilig war und zum anderen, weil er sein Leben nicht in einem der weniger demokratischen Islamischen Staaten verbringen musste.

    Unter Saddam war der Irak ein säkularisierter reicher Staat mit hohem Bildungsniveau und dementsprechend halten anscheindend viele Iraker wenig von einer islamistischen Regierung. Wenn die Amerikaner die Bevölkerung einfach machen lassen würden und ihnen nur Unterstützung zukommen ließe, dann hätte der Irak das Potential zu einer islamisch geprägten Demokratie. Aber höchstwahrscheinlich wird ein pro-amerikanisches Regime an die Schalter der Macht gesetzt werden. Eine Regierung, die aus Vertretern des Volkes besteht könnte sich daran erinnern, wem der Irak seine momentane Lage zu verdanken hat, die Ölvorkommen verstaatlichen und den Amerikaner den Hahn abdrehen. Für Öl gibt es genügend Käufer und nachdem man keine Massenvernichtungswaffen gefunden hat ist wohl mit Sicherheit klar, das Öl der einzige Kriegsgrund war. Regimewechsel ist eine schlechte Ausrede, die USA hat in ihrer Geschichte definitiv mehr Regime ein- als abgesetzt.

  17. #17

    Re: Re: Re: Re: Madrid - Heuchelei und unterschwelliger Rassismus?

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Ianus Ich würde also nicht allzu viel darauf geben, wenn ein einzelner bekehrter Moslem sagt, dass er seine Kinder lieber nicht in einer Demokratie aufwachsen lassen würde. Zum einen weil Neubekehrte immer besonders Fanatisch sind und dazu tendieren alles niederzumachen, was ihnen ihr ganzes vorheriges Leben lang heilig war und zum anderen, weil er sein Leben nicht in einem der weniger demokratischen Islamischen Staaten verbringen musste.
    Die anschließende Diskussion (auf die ich in meinem obigen Text eigentlich hinaus wollte) ging ja nicht um diesen einen Moslem und warum ER alleine das nicht will, sondern der Sprecher hat anhand von dessen Einwurf aufgezeigt, warum überdurchschnittliche viele Moslem so oder so ähnlich denken. Seine Argumentation war (in meinen Ohren) sehr schlüssig, verständlich und vor allem war sie sehr objektiv!

    Zitat Zitat
    Unter Saddam war der Irak ein säkularisierter reicher Staat mit hohem Bildungsniveau und dementsprechend halten anscheindend viele Iraker wenig von einer islamistischen Regierung. Wenn die Amerikaner die Bevölkerung einfach machen lassen würden und ihnen nur Unterstützung zukommen ließe, dann hätte der Irak das Potential zu einer islamisch geprägten Demokratie. Aber höchstwahrscheinlich wird ein pro-amerikanisches Regime an die Schalter der Macht gesetzt werden. Eine Regierung, die aus Vertretern des Volkes besteht könnte sich daran erinnern, wem der Irak seine momentane Lage zu verdanken hat, die Ölvorkommen verstaatlichen und den Amerikaner den Hahn abdrehen. Für Öl gibt es genügend Käufer und nachdem man keine Massenvernichtungswaffen gefunden hat ist wohl mit Sicherheit klar, das Öl der einzige Kriegsgrund war. Regimewechsel ist eine schlechte Ausrede, die USA hat in ihrer Geschichte definitiv mehr Regime ein- als abgesetzt.
    Genau auf diesen Punkt wollte ich mit meinem letzten Absatz hinaus!

  18. #18
    Die Frage ist auch, wie wird John Kerry handeln, falls er Präsi wird. Wird er die Army abziehen? Nach seinen Parolen im Wahlkampf müsste ers tun, er kritisiert schließlich Bush, weil er Soldaten in den Tod schickt. ABER: Wenn die Amis weg sind, werden die Iraker in der Lage sein, das Land zu stabilisieren? Es ist doch so, solange es Gewalt gibt, dürfen die Amis gar nicht weg, weil unter Terrorzuständen die demokratischen Spielregeln nicht eingeführt werden können. Je länger die aber bleiben, desto stärker wird die Ungeduld. Die Anwesenheit der Amis ist Ursache UND Wirkung der Gewalt, und es ist nicht vorhersehbar, was passieren wird.
    Btw sind wir vom Thema abgekommen. Mir geht es um die Fragwürdigkeit der Westlichen Dominanz, die auf kosten der dritten Welt bequem leben und ob es erstrebenswert ist, daß wirtschaftliche Interessen die Beziehungen zwischen den Ländern und überhaupt die ganze Politik bestimmen.
    Analyzing...

  19. #19
    Tja, meiner Meinung nach wäre der Irak mit einer konstitutionellen Monarchie besser bedient... Der Islam und die islamischen Staaten zeigen doch, dass man Wert auf Traditionen legt, viel mehr als wir das tun. Ein König wäre eine sehr traditionelle Figur (Im Grunde hat der ehem. irakische König sogar einige Ansprüche auf die Macht), ein Parlament wäre ein demokratischer Einfluss, der den Westen zufriedenstellen würde. Das Problem ist eben, dass die Amerikaner der Meinung sind, ihre Demokratie sei die Krönung aller Staatssysteme. Sie wollen gar nicht berücksichtigen, was man im VOlksmund "Andere Länder, andere Sitten" nennt.

  20. #20

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