mascot
pointer pointer pointer pointer

Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Ergebnis 21 bis 27 von 27
  1. #21
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Rübe
    Tja, meiner Meinung nach wäre der Irak mit einer konstitutionellen Monarchie besser bedient... Der Islam und die islamischen Staaten zeigen doch, dass man Wert auf Traditionen legt, viel mehr als wir das tun. Ein König wäre eine sehr traditionelle Figur (Im Grunde hat der ehem. irakische König sogar einige Ansprüche auf die Macht), ein Parlament wäre ein demokratischer Einfluss, der den Westen zufriedenstellen würde. Das Problem ist eben, dass die Amerikaner der Meinung sind, ihre Demokratie sei die Krönung aller Staatssysteme. Sie wollen gar nicht berücksichtigen, was man im VOlksmund "Andere Länder, andere Sitten" nennt.
    Jeder Staat wäre mit einer gut funktionierenden Monarchie besser dran, nur leider komme es zum einen im allgemeinen selten vor das Monachien annehmbar funktionieren und zum anderen waren die ehemaligen irakischen König von den Briten eingesetzt worden. Hinsichtlich der schlechten Erfahrungen, welche die Irakis unter der Königsherrschaft machen durften (die Briten bombardierten die Zivilbevölkerung mit Giftgas) würde ich die Überlebenschancen eines neuen von Fremdmächten eingesetzten Königs nicht allzu hoch einschätzen.

    Und das mit der Tradition ist so ein Deckmantel wie die Kaiserkrone es bei uns einmal war. Die traditionelle Form der Monarchie hat sich so oft geändert, das man jedes beliebige System als Fortsetzung einer Langen Tradition verkaufen könnte. Sogar Saddam wollte sich in die Königswürde einkaufen, indem er Korangelehrte unterstützte die ihm die Legitimation geben sollten. Mit genügend Geld oder Einfluss unterschreiben diese einem alles als dem Koran entsprechend. Die Japaner haben vor kurzem einen bestochen, damit er ihnen schriftlich ausstellt, dass es unislamisch sein Japaner zu verletzen oder zu töten. Das würde den historischen Koranauslegungen widersprechen, welche nur jenen Religionen Legitimation zukommen lässt, die im Koran erwähnt werden und welche über heilige Schrift verfügen - Juden, Christen und Moslems. Asiaten wären so gesehen das erste logische Ziel für einen zünftigen Jihad, das Idealbild der Ungläubigen.

    Die Amerikaner halten für ihr eigenes Land ihr System für der Weisheit letzter Schluss in allen anderen Ländern bevorzugen sie Regime, die sich nur mit Gewalt und amerikanischen Waffenlieferungen ander Macht halten können. Man denke daran, dass Saddam mit amerikanischen Geldern groß geworden ist und die Taliban ebenfalls von Amerika durchgefüttert wurden.

    Edit: Hier noch der Link zu dem Beitrag: Die Japaner habens jetzt schriftlich: Japaner zu verletzen ist eine Sünde in den Augen Allahs
    Geändert von Ianus (13.03.2004 um 09:47 Uhr)

  2. #22
    Mist! Ich hab eine Stunde für den Post gebraucht und dann stürzt der Rechner ab…

    Eben noch mal:


    Die USA stellt ja ihre Form der Demokratie (Präsident, zwei-Parteien-System) als höchstes überhaupt hin. Doch Demokratie gibt es in mehren Formen. Nehmen wir doch nur mal unsere oder die von England. Selbst die zerfallene kommunistische UdssR hatte eine Demokratie.
    Wieso sollte es da nicht auch möglich sein, das die Iraker ihre eigene Form, eine neue Form der Demokratie entwickeln?
    Hat die USA Angst, das, wenn sie als „Begründer der Demokratie“, nicht selbst für eine Einführung einer „voll kommenden“ Demokratie sorgen, sich eine andere Staatsform bilden könnte (wie eben eine weitere Diktatur oder gar Monarchie) und so alles aus den Ruder laufen würde? Doch die Chance, das die Iraker eine neue Demokratie, oder eine sonstige geeignete Staatsform für sich und ihr Land finden, wird ihnen erst gar nicht geben. Die USA drückt ihnen einfach ihren Stempel auf.

    @Topic
    Wenn man den Einfluss auf alle Staaten betrachtet, so kann man feststellen, dass mit dem 1. WK und vor allem mit dem 2. WK die USA immer mehr an Bedeutung (?) gelang. Plötzlich bestimmen nicht mehr die alten europ. Großmächte (GB, F, Dt, Ö, R) das Geschehen, sondern die USA. Dieses Land war nicht nur in Hinsicht auf die Bevölkerungszahl expandiert, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht. So bot die USA einen imensen Absatzmarkt für Europa und so wurde man in gewisser Hinsicht von den USA abhängig. Nehmen wird doch nur mal den Börsenchrash von 1928 in den USA. Dies führte zu einer Globalen Wirtschaftskrise (auch wenn es natürlich noch andere Gründe gab).
    Oder auch als F und Dt sich weigerten Truppen in den Irak zu schicken, stellten manche z.B. ihre Bestellungen an Dt ein. Man kann sich eigentlich nicht komplett gegen die USA stellen, das man schon heut zu tage, so wirtschaftlich abhängig ist von den USA, das es sonst zu einen Wirtschaftlichen Zusammenbruch kommen könnte/kommt. Also machen die USA Druck auf die anderen Staaten.
    Wirtschaftlich gesehen, sind die meisten Länder von den USA abhängig, vor allem wenn man ein Export orientiertes Land ist.

    Das es im Irak Massenmorde und sonstiges unter Saddam gab, war bekannt, doch niemand hat etwas getan. Erst als man selbst betroffen war mit dem 11. September, hat die USA einen vermeintlichen Feldzug gegen die herrschenden Missstände unter Saddam und Massenvernichtungswaffen begonnen. Auch mit den Ziel, sich selbst möglich vor weiteren Anschlägen zu schützen.
    So werden 10 Milliarden dafür ausgegeben, Menschen zu töten anstatt damit Millionen von Menschen vor den Hungertod zu bewahren.

    Wenn Menschen selbst mal in „Länder der 3. Welt“ fahren und all das Leide sehen würden, würde sie sich vielleicht auch aktiv an der Beseitigung dieser Missstände beteiligen. Es ist dann in unmittelbarer Nähe und man kann sich so nicht davor verschließen. Doch wenn man hier ist, bekommt man von all dem Leid auf der Welt nichts mit, man sieht nur seine eigenen „Probleme“. Hilfe wird nur wenig geleistet. Die Hilfsorganisationen können nur aufgrund von Spenden handeln und auch diese Hilfe ist begrenzt. Während wir Güter im Überfluss haben, fehlt es vielerorts an allen. Doch andere Staaten kümmern sich ebenfalls nicht um andere. Es ist nicht ihre Angelegenheit und jeder Staat hat ja schließlich seine eigenen Probleme…

    Wenn extreme Katastrophen bekannt werden, wird gehandelt. Dies hängt vielleicht auch damit zusammen, dass die Medien dies auch verbreiten und wenn der Staat nun nichts macht und Hilfe leistet, macht es einen schlechten Eindruck.
    Sicher, es ist allen bekannt, wie Leute auf der ganzen Welt hungern, aber da dies eben bekannt ist, wird es auch mehr oder weniger hingenommen.
    Mann nimmt es hin. Man selbst kann ja nichts dagegen tun, es ist alles weite von einen weg. Also beschäftigt man sie lieber mit seiner näheren Umgebung, die einen direkt betrifft.

  3. #23
    Wollte Saddam nicht auch seinen Stammbaum ändern, dass er mit irgendeinem Sultan oder einer Koranfigur verwandt sei? Erinnere mich daran, sowas ähnliches gelesen zu haben.
    Der Irak als Teil des osmanischen Reiches war schon vor dem britischen Mandat einer Monarchie unterworfen (nur eine Andeutung), daher dürften auch eigene irakische Adelshäuser existieren, welche einen legitimen König stellen könnten. Den Kommunismus als Demokratie zu bezeichnen halte ich indessen für etwas gewagt. Sowohl bei direkter als auch bei indirekter Demokratie wählt alleine das Volk, welche Partei und welche Personen den Staat kontrollieren. Im Kommunismus fehlt diese Möglichkeit dadurch, dass nur eine Partei existiert, die zudem ihre eigenen Vertreter bestimmt. Der Souverän hat hingegen keinen Einfluss auf die Regierung und ihre Entscheidungen und das ist AFAIK nicht demokratisch (demo krateis...)

    Saddam als König... hmmm, das wäre aber keine konstitutionelle Monarchie, sondern wieder eine absolutistische (zumindest wenn man bohren würde).

    @Waya: Ich möchte gerne noch etwas ergänzen: Ohne die USA gäbe es das heutige Europa gar nicht. Durch den von ihnen Wiederaufbau-Kredit konnte unser Kontinent die Wirtschaft wieder zum laufen bringen. Im Grunde sind die Europäer an ihrer Schwäche selber Schuld: Der 1.Weltkrieg hat die beiden deutschen Grossmächte zerschlagen und der zweite die verbleibenden (Frankreich und England) entmachtet. Es sind also im Grunde hausgemachte Probleme. Erschwerend kommt dazu, dass mit dem Untergang der zweiten Weltgrossmacht UdSSR ein Feindbild für den Westen verloren ging, dass ihn zusammenschweisste. Der Islam ist aber ein religiöses Gebilde und kann nicht wie der Kommunismus als direkte Gegenbewegung angesehen werden... Und genau da vollzieht sich ein bruch zwischen den ehemaligen Partnern wärend des kalten Krieges.

    Zum Thema 3.Welt: Ich befürchte irgendwie, die Bevölkerung hat sich selber desensiblisiert und sehen das Leid, welches uns von "World Vision" und ähnlichen Organisationen täglich im Fernsehn präsentiert wird, als selbstverständlich und unveränderbar an (nein, ich bin nicht dieser Meinung... Hilfsorganisationen können viel bewirken, und wenn man Geld auf der Seite hat, so soll man es dorthin geben, wo es gebraucht wird...). Anders seh ich hingegen keinen Weg, die Leute besser auf diese Probleme aufmerksam zu machen...das ganze ist ein grosses Dilemma...
    Geändert von Rübe (14.03.2004 um 06:31 Uhr)

  4. #24
    Heuchelei trifft es sehr gut.

    Besonders die Linke übt immer wieder ganz gern ihre Mitleidbekundungstouren.
    Dass in Afrika täglich Menschen sterben wird schon deshalb nicht weiter beachtet, weil man es als Normal empfunden hat, das es da unten halt nicht anders geht, dass es halt sein muss. Genau so wie die vielen Toten im Irak-Krieg, scheiß auf sie.

    Aber wehe es passiert mal was, was auserhalb der Normen läuft, ohja da muss man natürlich darauf reagieren, sonst verliert man sein gesellschaftliches Gesicht und das will man ja nicht.

    Dieses Verhalten hat mit Rassismus weniger zu tun, denke ich, vielmehr gehts dabei um Prestige und Wirtschaftliche Sichtweisen.

  5. #25
    Hat jemand die Schweige- / Gedenkminuten mitbekommen?

    Soll das ein Witz sein? Schweige- /Gedenkminuten für "nur" 200 Tote und ca. 1000 "Verletzte"? - Oder hab ich da was verpasst was die Opferzahlen angeht?


    edit:

    ETA-Lüge - Aznar wollte Medien manipulieren:
    http://de.fc.yahoo.com/s/spanien.html

    Madrid (AP) Unmittelbar nach den Terroranschlägen von Madrid hat die spanische Regierung offenbar versucht, die Berichterstattung über die Tat zu beeinflussen. Mehreren ausländischen Journalisten sei von ranghohen Regierungsmitarbeitern die baskische Untergrundorganisation ETA als Täterin ans Herz gelegt worden, erklärte der Foreign Press Club am Dienstag in Madrid. Der Herausgeber der Zeitung «El Periodico» kritisierte ebenfalls eine versuchte Einflussnahme auf Reporter.

    Bei Korrespondenten seien Anrufe aus dem Büro von Ministerpräsident José Maria Aznar eingegangen «mit der ausdrücklichen Bitte, in unseren Berichten und Sendungen darauf hinzuweisen, dass ETA die Urheber der Madrider Anschläge seien», schrieb der Leiter des Foreign Press Clubs, Steven Adolf. Einige Telefonate seien geführt worden, nachdem bereits ein verdächtiger Lieferwagen mit einer auf arabisch besprochenen Kassette gefunden war.

    Der Herausgeber von «El Periodico», Antonio Franco, schrieb, er sei von Aznar persönlich angerufen worden, als die Zeitung eine Sonderausgabe zu den Anschlägen vorbereitete. In dieser Ausgabe wurde die ETA für die Taten verantwortlich gemacht. Dies gehe auf eine Aussage Aznars zurück, so Franco. Der Ministerpräsident habe ihm wörtlich gesagt: «Es war die ETA. Haben sie daran nicht den geringsten Zweifel».

    Eine Täterschaft der ETA hätte Aznars konservativer Volkspartei bei der Parlamentswahl drei Tage nach den Anschlägen genützt, eine vermutete Beteiligung islamischer Extremisten dagegen geschadet. Aznar hatte sich gegen den Widerstand eines Großteils der Bevölkerung am Irak-Krieg beteiligt; viele sahen in den Anschlägen einen Racheakt für die Irak-Politik des Regierungschefs. Die Spanier stimmte bei der Parlamentswahl für einen Regierungswechsel.


    Was haltet ihr davon?
    Geändert von Prayor (17.03.2004 um 16:21 Uhr)

  6. #26
    Das war doch klar, dass die Regierung so etwas versuchen musste.
    Der Grossteil der Bevölkerung war gegen diesen Krieg, nun kommt die Vergeltung dafür.
    Wer würde hier Aznar nochmal freiwillig wählen.

    Die Schuld auf die ETA abzuwälzen brächte Aznar stattdessen zwei Vorteile, da er hiermit die ETA hätte denunzieren können und gleichzeitig durch dieses Denunzieren Wahlpropaganda hätte machen können.

  7. #27
    @Aoshi: ja wenn mich nicht alles täuscht waren so ca. 90 % der Spanier gegen den Irakkrieg.

    Aber ich komm mir ja schon fast wie in einem Science Fiction Thriller vor. Bin gespannt was sich da noch ergeben wird. Politiker sind ja nicht grade bekannt dafür, daß sie "rechtlich" belangt werden.


    Push

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •