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Thema: Die Reise des Wanderers

  1. #21
    Den alten Feind nannten sie nur den Verweigerer, da er alle Existenz hasste und eine Ebene beherrschte, die dem Gegenteil so nah wie möglich kam! Ihm gefiel es nicht, das diese Ebene nun zu Reisen entfremdet wurde, und so griff er alle Existenzen an, die er bemerkte. Doch trotz alledem gab es Wesen, die ihm entkamen und über diese Ebene reisten...

    Verloren in einem Zustand, der dem Tod sehr nahe kommt.
    Zeiten durchstreifend, nur durch die Kraft der Erinnerung, durch die Essenz des Daseins.
    Der Wanderer war nun mehr als je zuvor in seinem Leben in jenem Zustand, den der Rat der Wanderer zu erreichen suchten, seit jeher. Er war körperlos auf eine Reise geschickt worden, ungewollt, herbeigeführt durch seinen größten Feind. Nun war auch seine körperlose Gestalt zerrissen, und nur der Kern seiner Existenz irrte durch den unendlichen, nie von Gottes Hand gestreiften Raum. Nur dieser Kern seiner Selbst, die Erinnerungen an sein Leben, erhielten seine Existenz in diesem Raum des Chaos.
    Und auch dieser Kern war nun in Gefahr! Denn der Verweigerer, das unbeschreibbare Wesen, das über die existenzlosen Ebenen wacht, hatte sich erhoben, vom Grunde der Finsternis, aus den Tiefen dessen, vor dem jede Existenz sich fürchtet, aus dem Nichts.
    Seine Aufmerksamkeit galt dem strahlenden Punkt, der sich ziellos, doch seine die Schwärze erhellend durch die Ebene bewegte. Der Verweigerer der Existenz würde auch dieses schwache Leuchten in undurchdringbarer Finsternis ertränken.

    Der Wanderer sieht Mithriwan, seinen alten Lehrmeister. Er sieht ihn in der Schlacht um die Lichtkuppel kämpfen, jener Schlacht, von der ihm Mithriwan nur erzählt hatte. Doch er sieht sie tatsächlich so, wie er sie sich immer vorgestellt hatte. Mithriwans Haar weht majestätisch im Sturm, den die heraufbeschworenen Schatten verursachen. Wie eine Brut von Schlangen kriechen sie den steilen Hügel der Lichtkuppel herauf, um den größten Lichtstein des gesamten Ostens zu korrumpieren. Um vollkommene Dunkelheit über Dajivaran, die größte Stadt der alten Ordnung, zu bringen. Doch ihnen entgegen steht der Rat der Wanderer, allen voran der mächtige Mithriwan. Unablässig lässt er seine Schwerter die geheiligten Schnitte vollführen, jagt Wellen von Licht die Flanken des Hügels hinab und zerschmettert so die anrückenden Schatten.
    Dann blitzt es auf, und inmitten der Wanderer sieht Bastijan nun Seturnas, den Verderbten, den Verräter. Seine Dolch blitzt auf und fährt tief ins Herz von Mehaw, dem ältesten der Wanderer. Und als Mehaw tot zusammenbricht, verdunkelt sich der Kristall, und die Schtten erstürmen den Hügel.
    Die Wanderer fliehen, sind verzweifelt, da ihr Führer tot am Boden liegt. Nur Mithriwan bleibt zurück, ungebrochen, und kämpft einen verzweifelten, aussichtslosen Kampf gegen die anrückenden Truppen der Dunkelheit. Seine Schwerter durchkreuzen weiter die ewige Finsternis, und sein tobender Mut bringt den geschwächten Kristall erneut zu Strahlen.
    Der wütende Seturnas, noch nur Verräter, versucht Mithriwan nun ebenso zu erstechen wie zuvor schon Mehaw, doch das Licht des Kristall blendet ihn.
    Mithriwans Schwert fährt durch Seturnas Körper und lässt ihn schwer verletzt von der Lichtkuppel in die brodelnde Masse der Schatten stürzen.
    Dort wird Seturnas zu einem Gemisch aus Mensch und Schatten.
    Doch durch die Kraft Mithriwans ermutigt treten auch die restlichen Wanderer zum Kristall, und der sie alle verbindende Zorn lässt den Kristall aufflammen, und in diesem gleißenden Licht vergeht die Armee der Schatten. Der verderbte Seturnas flüchtet...

    Der strahlende Punkt leuchtete nun noch heller als zuvor, die Vision von Licht und Mut lässt ihn erstarken. Doch das wirkte nur wie ein letztes Aufbäumen auf den Verweigerer, und er legte seinen Schatten langsam über den lächerlichen Rest eines Lebens. Ein vor Hohn brummendes Wesen versuchte die Erinnerungen des Wanderers zu erlöschen, und der Raum, der nicht war, erzitterte unter dem Zorn des Verweigerers, als das Leuchten nicht nachgab.

    Der Wanderer sieht Seturnas, in grässlicher Weise verzerrt, mit dem Tugir an seiner Seite.
    Er sieht ihn, wie er die Schattenklinge durch den Körper Mithriwans stößt, und sich somit dafür rächt, dass er für immer ein Schicksal zwischen Licht und Dunkelheit erdulden muss, eine Existenz im Zwielicht. Er entzieht Mithriwan das innere Licht, das die Meister der Wanderer so stark macht. Mithriwan stirbt, während Bastijan in seinen schwarzen Fesseln festgebunden an einer Wand hängt, unfähig sich zu bewegen, ebenso unfähig sich abzuwenden. Dann kommt der Tugir auf ihn zu, hebt seine Pranke und reißt eine große Wunde quer über die Brust des Wanderers. So lässt ihn Seturnas zurück. Bastijan soll langsam verbluten, neben seinem toten Meister.
    Doch in diesem Moment schwört der Wanderer sich, nicht aufzugeben, bis Seturnas für das, was er den Wanderern angetan hat, bezahlt.
    So hängt er dort, Tag für Tag, und lebt nur in seinem Geiste, konzentriert sich darauf, seinen Funken zu erhalten, und führt sich so das Gesicht des verderbten Seturnas vor Augen, sieht, wie dieser durch Bastijan, durch ihn getötet wird, wieder und wieder. Dieser Gedanke hält ihn am Leben, so wie jetzt.
    - Jetzt... wo ist jetzt? Wo bin ich... wann bin ich? WAS bin ich? Wo ist der Ausweg aus diesem Zustand? Ich irre durch die Erinnerungen, doch sie fangen an zu verblassen. Wo ist die Tür? Wo? –
    Doch schon ist das Bewusstsein des Wanderers wieder erloschen, ersetzt durch seine Odyssee in seinen Erinnerungen. Doch darin liegt auch die Antwort.
    Er sieht Tiara, die ihn rettet, ihn von den Schattenfesseln befreit, ihn auffängt und ihn zu einem Lager bringt.
    Tiara, die ihn pflegt, die ihn wieder zu Kraft bringt.
    Tiara, die ihn liebt.
    Und da, als er ihr Gesicht klar vor sich sieht, ihre Augen ihn anstrahlen, da blitzt es auf, und pulsierende, strahlende Klarheit durchströmt seine Erinnerungen. Er fühlt die Liebe, die er für sie empfunden hat, und dieses Gefühl strömt aus ihm heraus.

    Der Verweigerer kroch entsetzt von dem nun auf einmal strahlenden Licht zurück, schmerzend legten sich die Strahlen auf seinen düsteren, wabernden Schatten, und ein Gefühl, das er nicht kannte, das ihn zutiefst anwiderte, streifte ihn. Sofort verkroch er sich in die dunkelste Ecke seines Reiches und verwünschte die elende Existenz, die diese Ebene zu durchkreuzen wagte.

    Der Wanderer sah Tiara, berührte sie, liebte sie. Sie waren zusammen, sie waren Eins, und die Kraft, die sie ihm gab, öffnete seine Augen.
    „Bastijan, ergreife die Tür! Ergreife sie jetzt, denn nicht du musst die Tür suchen! Sie findet dich, wenn du nur stark genug bist, wenn dein Licht die Wärme verströmt, die wir beide empfinden! Ergreife meine Hand jetzt, liebe mich ein letztes Mal!“
    Und so liebt Bastijan Tiara ein letztes Mal, und als er das innigste Gefühl verspürt und ganz im Gefühl der Leibe mit ihr verbunden ist, da sieht er tatsächlich die Tür, und während der Verweigerer vor Groll erzittert und seine verschlingende Gestalt kurz vor dem Wanderer erscheint, so verschwindet sie auch schon wieder, als die Tür sich öffnet und nur das sanfte Lachen, der süße Duft und die innige Liebe Tiaras bleibt, langsam, sehr langsam schwindend.
    Dann verdunkelt einmal mehr alles. Es wird still.

    Schmerzen! Das erste Anzeichen dafür, dass der Wanderer wieder in der Welt war, in die er gehörte. Bastijan spürte seinen Körper, und das Gefühl durch alle Zeiten zugleich zu irren, schwand. Langsam öffnete er seine Augen, und fand sich auf dem Weg wieder, auf dem ihn Seturnas zurückgelassen hatte.

    To be continued, if anyone cares...

  2. #22
    Huch, es geht ja schon wieder weiter.
    Na gut, dann will ich mich mal um eine (konstruktive) Kritik bemühen.
    *versucht viel, viel Schlechtes zu sehen, obwohl kaum was da ist*

    Na ja, also ich muss schon sagen, dass ich am Anfang etwas verwirrt war, da man etwas unvorbereitet ins Geschehen geworfen wurde.
    Und es war auch etwas schwer sich am Anfang auf diese (Fantasy-) Welt einzustellen, (wegen oben genanntem)die du übrigens klasse beschreibst.
    *versucht noch mehr schlechtes zu sehen, aber es ist nichts da*
    Dein Schreibstil ist wirklich gut und die Story ist regelrecht Film reif. Auch sonst super geschrieben.
    Nur die Gedanken des Wanderers in Klammern zu schreiben (am Anfang) erscheint mir etwas komisch, irgendwie fehlen mir da ein paar „“ Anführungszeichen.
    Die kursiv geschriebenen Textstellen passen aber gut. Und es ist wirklich mega spannend. Einfach klasse.

    So, jetzt muss ich aber weiter lesen.

    Vielleicht schreibe ich später noch was.

  3. #23
    Sowas nennt man wohl *push*! ^^
    Da ja auch ein paar neue Leser ins AT gekommen sind, wollte ich mein altes Langzeitprojekt mal wieder entstauben und der Öffentlichkeit präsentieren!
    Wenn er ein oder andere noch Interesse hat, würd ich auch weiter schreiben!
    Ach Quatsch, sowas darf man nicht von anderen abhängig machen, oder? ^^
    Also, ich werde bald mal weiter schreiben, aber bis dahin können Neulinge ja mal reinschnuppern in die Geschichte! Bis dengel!

  4. #24
    Die Reise über die Ebenen war aber nicht nur durch den Entweihten eine Reise voller Gefahren. Sie konnte auch schnell in das Nichts führen... in die Vergessenheit. Und wer sein Ziel doch fand, der merkte bald, dass es nicht ganz das war, wonach er suchte. Denn die Gesetze, denen andere Welten unterliegen, gelten nicht für den leeren Raum. Und so kann sich alles, was sich der Reisende erhoffte, in Nichts verwandeln...

    Er öffnete die Augen, und stand dort wo...
    Der Wanderer stockte. Wo Seturnas ihn zurückgelassen hatte, ja.
    Nur schien das Jahre zurück zu liegen.
    Langsam und vorsichtig tastete der Wanderer sich ab, und ein unwirkliches Gefühl erfüllte ihn. Ein Gefühl, etwas verloren zu haben. Als Bastijan feststellte, dass seine Ausrüstung komplett war, fing er an sich genauer umzusehen. Der Ort, an dem er doch erst vor wenigen Stunden eingeschlafen war... er hatte sich verändert. Und zwar sehr verändert.
    Der Baum, der ihm Schutz vor Regen geben sollte, stand nicht mehr.
    Er lag auch nicht umgestürtzt in dem Feld, das den Weg säumte.
    Er war fort, und nur ein alter Baumstumpf legte stummes Zeugnis von seiner einstigen Existenz ab.
    Auch war der Weg selbst... völlig zugewachsen, unmöglich dass es für den Wanderer vor Stunden so anders ausgesehen haben konnte.
    Der Wanderer stellte sich aufrecht hin, atmete tief durch und hielt dann die Luft an.
    Er versuchte den Geräuschen der ewigen Nacht zu lauschen. Denn wenn sich auch alles verändert zu haben schien, die Dunkelheit, die vertraute Schwärze, war geblieben.
    Leises Rauschen der Baumwand, die sich weit hinter den Feldern erstreckte. Der Wind, der durch ihre Äste strich und diese mit sich zog, um sie nach kurzer Reise wieder zurückfallen zu lassen.
    Sonst nichts... keine Stimmenfetzen aus Richtung der Taverne.
    Keine Vögel, nur der Wind und die Nacht.
    Noch während der Wanderer ausatmete und die Luft gleich daruaf wieder tief einsog, wurde ihm klar, was er verloren hatte.
    Zeit. Viel Zeit.

    Mit jedem Schritt, den er in Richtung der Taverne machte, wurde ihm das Rätsel um seinen Körper unverständlicher. Sein Geist war auf Reise gewesen, auf einer Reise zu einer völlig anderen Welt, über Wege, die kein Sterblicher jemals gehen sollte.
    Diese Reise musste die Regeln der Zeit völlig außer Kraft gesetzt haben.
    Was immer ihm auch wie Minuten, vielleicht Stunden erschienen war, hier hatte es... wieviel Zeit gekostet? Monate? Jahre? Oder vielleicht... Jahrzehnte?
    Eine Zeit, in der sein Körper hier verweilt haben musste.
    Und trotzdem war er voller Kraft... obwohl nicht mehr als ein dünnhäutiges Gerippe übrig hätte bleiben müssen.
    Er ging den Weg, als sei es erst Stunden her, die letzte Mahlzeit eingenommen zu haben. Nur ein leichtes Gefühl von Durst. Aber wie?
    Am Horizont tauchte der Umriss eines Gebäudes auf. Die Taverne?
    Also gab es sie doch noch? War die Zeit doch... nur ein paar Wochen weiter gezogen? Der Baum zu Brennholz verarbeitet?
    Dann wäre Seturnas Plan doch nicht so genial gewesen. Dann würde er ihn finden. Er war ein Wanderer.

    Mit jedem Meter sank diese Hoffnung in sich zusammen. Mit jedem Detail, das sich aus der Dunkelheit schälte, erkannte Bastijan, dass dies nicht die Taverne war, die er vor wenigen Stunden verlassen hatte.
    Als er endlich vor dem Gebäude zum stehen kam, wußte er dass nicht Monate, nicht Jahre... sondern Jahrzehnte vergangen sein mußten.
    Wie sonst sollte aus der Taverne eine verwitterte, von Wind und Wetter zermürbte und zersetzte Ruine geworden sein?
    Alte Spuren an halb verrotteten Balken zeigten dunkle Spuren... ein Brand?
    Was es auch war, angesichts des mit Moosen und Gräsern überwucherten Mauerwerks schien das Warum keine Bedeutung mehr zu haben.
    Es war, als sei das Recht dieses Bauwerks, sich denkenden Wesen zu offenbaren, von der Zeit aberkannt worden.
    Der Wanderer sank auf die Knie und nahm einen der Steine in die Hand.
    Seturnas hatte also gewonnen. Nach all den endlosen Meilen... all den Gefahren und Kämpfen... war er nun in einer Welt, die ihn vergessen hatte.
    Was hatte Seturnas getan? Diese Welt den Schatten gänzlich übergeben?
    Alles Preiß gegeben, um Teil an der finsteren Macht haben zu können, die der Junge die "Herzlosen" genannt hatte?
    Der Wanderer zitterte und bemerkte, dass sich sein Mund nun doch sehr trocken anfühlte.
    Er lebte. In einer Welt, die nicht mehr die seine war. Er hatte die Tür gefunden, doch die Reise hatte ihn nicht an den Ort gebracht, den er vorgesehen hatte.
    Seturnas musste fest mit seinem Tode gerechnet haben. Natürlich.
    Und auf welch grausame Weise... wenn das Wesen zwischen den Welten ihn erreicht hätte. Der Wanderer schauderte, denn er ahnte, dass dies Schicksal schrecklicher gewesen wäre als in dieser Welt zu stranden, die seine und doch nicht seine war.

    Nach einiger Zeit raffte er sich auf und ging in die Ruine. Der Grundriss zeigte noch auf, dass es einst mehrere Geschosse gegeben hatte.
    Aus einer Ecke, in der alte Latten vor sich hin verrotteten und Mauerwerk zu einem Haufen zusammengestürzt war, schien ein schwaches Glimmen zu kommen. Ein bläuliches, kaltes Leuchten, wie Bastijan erkannte, als er näher trat. Er beugte sich zu diesem Leuchten hin, und hob einen Kristallsplitter hoch.
    Er musste aus jenem Kristall stammen, mit dem er Melvin aufgehalten hatte... das, was Melvin in die Welt gebracht hatte.
    Torch hatte diesen Splitter wohl gefunden und aufbewahrt.
    Und dort vor sich, halb im vermoderten Holzboden und im sich durch die Latten arbeitenden Erdboden sah er einen halb eingesunkenen, skelettierten Körper.
    Bastijan war sich nicht völlig sicher, aber etwas sagte ihm, dass dies die Reste von Torch waren.
    Dieses Gebäude war nicht einfach nur verwittert, es war überfallen und zum Teil zerstört worden.
    Sie hatten Torch überrascht. Wer?
    Vielleicht Seturnas, der noch einmal vorbei geschuat hatte? Vielleicht seine Diener, die nach Jahren aufgeräumt hatten in dieser Welt?
    Der Wanderer seufzte leise und sah durch das völlig zerstörte Dach zum blassen Mond hinauf.
    Was sollte er jetzt tun? Es schien alles so sinnlos.
    Doch den Versuch unternehmen, die nächste Stadt zu finden? Wenn es noch Städte gab?
    Hatte er seine Aufgabe verloren? Seinen Sinn, seinen Platz in dieser Welt?
    Hatte Seturnas also... wirklich... gewonnen?
    Er und die Macht, der er sich verschrieben hatte?

    Ein vertrautes Geräusch trieb die Verzweiflung, die Stück für Stück Besitz von Bastijan ergriff, zurück.
    Das Röhren eines Krovvaks... nein, mehrer Krovvaks.
    Sofort sprang der Wanderer zu den Steinhaufen am Rande der Ruine, hechtete mit wenigen Schritten auf den höchsten Punkt der Gebäudereste und hielt Ausschau.
    Beinahe verschlug es ihm den Atem.
    Er war nicht allein. Um dies zu wissen musste er keine Stadt mehr besuchen.
    Dort unten wanderte eine Gruppe von berittenen Krovvaks vorüber... mit Reitern, die in dunkle Schleier gehüllt waren, den Schulterpanzerungen und tiefen Stimmen nach Männer.
    Bastijan konnte ihre Worte nur vage verstehen, diese Sprache hatte er in den Weiten der Wüste von Tovernis von Nomaden sprechen gehört.
    Aber das war lange her... wenn auch nicht so lange, wie er es sich angesichts dieser Ruine klar zu machen versuchte.
    Einige Fetzen konnte er jedoch verstehen... sie trieben ihre Tiere zusammen, da... etwas... aus den Wäldern die großen Wiesen betreten hatte... eine Bedrohung für die Krovvaks.
    Aber wo wollten sie hin? Was suchten Nomaden jenseits des Walls?
    Der Wanderer senkte seinen Kopf etwas, als der Konvoi vorbei ritt. Wie sollte er diesen Leuten erklären, was er hier in der Ruine trieb? Wer er war?
    Besser, er bliebe noich unentdeckt.
    Der Wall! Was, wenn es den Wall nicht mehr gab? Niemand konnte sagen, was sich verändert haben mochte in der Zeit, in der er den dunklen Traum geträumt hatte.
    Die Gruppe war nun vorüber, und hielt weiter in Richtung der Wüste.
    Leise stieg der Wanderer aus seinem Versteck herab und trat in die ewige nacht hinaus. Er musste ihnen folgen.
    Vielleicht würde er doch noch erfahren, was geschehen war... warum die Nomaden sich hier herum trieben, und vor was sie sich fürchteten.
    Langsam und geduckt schlich er der Gruppe nach, immer dem Röhren der Krovvaks folgend, dass sich unheimlich und schallend durch die Stille der Nacht schnitt.

    An der Waldgrenze stand wurde die Wand aus Bäumen, die den Zugang zu den großen Wäldern darstellte, immer stärker vom Wind geschüttelt.
    Die Äste, deren schwache Schatten über die Wiesenfelder strichen, ächzten immer lauter.
    Die schwachen Schatten wurden deutlicher, und traten aus dem Boden hervor, nahmen Gestalt an.
    Unter den wachsamen Augen einer einsamen Eule formten sie sich zu Wesen, die aus Schwärze geboren waren, gebrandmarkt durch ein Symbol, das sie ihren Herren zuschrieb.
    Als sie sich in Bewegung setzten war es, als würden hundert kleine Schatten über den Boden wandern, mal flach, mal aufrecht, mal wie eine Täuschung der Augen, mal wie eine deutliche Silhouette.
    Die Eule sah es ganz genau. Sie folgten dem Menschen.

  5. #25
    Du spinnst.
    Nach nem halben Jahr Ruhe. xD Höchster Respekt, solte mir mal ein Beispiel nehmen. ^^''
    Ich les es wenns fertig is, aber der Spam musste sein.

  6. #26
    Nem halben Jahr? Der letzte Storyteil ist über zwei Jahre her!

    Wär toll wenn du doch mal reinschnupperst, mal sehen, wenn keiner was sagt lass ichs lieber, denn dann liest ja auch keiner!

  7. #27
    Schatten und Licht... eine romantische, alte Vorstellung, vielleicht so alt wie der erste Gedanke.
    Und auch ein Konflikt, der tobt, seit das Licht der Dunkelheit den Raum nahm.
    Wer hat welches Recht? Wer beansprucht welchen Posten... das Gute, das Böse?
    Die Wanderer dienen seit jeher der Aufgabe, die ihnen gestellt ist.
    Der letzte von ihnen aber folgt der selbstgestellten Aufgabe, und er wird die Frage von Dunkelheit und Licht stärker bestimmen und verändern, als Seturnas es je hätte vorhersehen können.

    Als die Schatten sich ihrem Ziel näherten, begann das Rad der Vorsehung zunächst zu stottern... dann blieb es stehen. Was nun geschah, ist in allen Zeiten noch nie geschehen.
    Das Rad zerbrach.

    Geändert von Lonegunman81 (15.03.2011 um 23:50 Uhr)

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