Eigentlich schade, Boo hat mir schon vieles abgenommen. ^^
Da ich leidenschaftlich gerne Hip Hop höre und auch über lange Zeit der von dir so negativ dargestellten "Hip Hopper Szene" angehörte, kann ich dennoch gut was zum Thema sagen.
Zu allererst gilt es, Seraph Eleison`s Post zu beherzigen, denn in allen Sparten gibt es diese Art von Rassismus, nicht nur in dem von dir genannten (und in allen trifft das nicht auf alle zu, also bitte nicht zu verallgemeindernd)
Der Unterschied ist nur, dass das im Hip Hop eher nach außen getragen wird, als in den anderen Gruppierungen.
Des Weiteren ist Hip Hop auch eher ein Sprachrohr für eine Masse an Menschen, gut zu erkennen an Folgendem Beispiel:
Natürlich wird in Hip Hop Tracks diskreminiert. Nehmen wir das Schimpfwort "fag(ott)" - ••••••••••. Ist es nicht so, dass das von Grund auf eingebläut wurde? Das anders sein schlecht, unnormal und verabscheuungswürdig ist? Mittlerweile hat sich das ja einigermaßen zurückentwickelt, aber vor 20 Jahren war die Gesellschaft noch nicht so offen und liberal mit Leuten deren Meinungen/Einstellungen von Normen abweichten.
Somit werden heute noch Dinge, die für "nicht gut/uncool" befunden werden als "schwul" bezeichnet. Ist absolut dämlich und doch ist es ein absolut etabliertes Adjektiv in der Jugendsprache (und sicher nicht nur in der Gruppe der Hip Hopper) geworden, wenn etwas "hässlich/schlecht" ist.
Weiter im Text:
Es kommt immer darauf an, wo man sich aufhält. Ich nehme an du kommst aus n'em entsprechenden Umfeld, aber nehmen wir mal die Schule meiner Freundin.
Dort kommen auf 20 Leute wohl rund 2-3 Hip Hopper, 10 Metal-, Gothic- oder Punk-Fans (vornehmlich mit langen Haaren und Hang zu Cannabis-Konsum) und dann noch 7 "Normalos" die sich nicht so Recht in eine Sparte pressen lassen.
Ich wette darauf, dass die Hip Hopper (so langsam bin ich's leid das so zu schreiben) sich dort ausgegrenzt und "alleine" vorkommen?
Denkst du nicht, dass es dort ebenfalls Konflikte gibt und man plötzlich "uncool" ist, wenn man kein Nirvana, Children of Bodom oder In Flames hört?
Wieder einmal einer der vielen Vergleiche mit Nazis. Dass an dieses ideologische Massaker wohl nichts rankommt und auch wohl (ich hoffe es) nie mehr wird, sollte man sich vor Augen halten, bevor man solche Vergleiche zieht.Zitat
Jede Generation hat ihre Mode, ihren "Style", ihre Musik und somit auch ihre Massenbewegung.
In unserer wird diese von weiten Hosen, lauten Bässen, farbigen Musikern und "denglischer" Sprache repräsentiert.
Viele Fehlgeleitete oder welche ohne ausgeprägten Hang zu Individualismus folgen dem gerade aktuellsten Trend und sind froh irgendwo zugehörig zu sein, da es Dinge einfacher macht.
Früher waren es Hippies, dann mal dies, dann mal jenes..im Grunde ist es egal, da die Schemata immer die selben sind und nur die Inhalte different.
Nun nehmen wir einen Menschen, der sich mit dem Ganzen nicht so ganz anfreunden kann, er hat zwei Möglichkeiten:
1. Seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen, weil er ihm eben besser gefällt. Er kann sich entwickeln und wenn er zu sich selbst steht, wird er nahezu problemlos durch seine Jugend kommen.
2. Er kann ein "Anti" werden. Er verdammt diese Masse und das was sie macht/wem sie huldigt und wie sie ist. Er lässt es sie spüren und bekommt es postwendend mit einem - um auf das von dir Gesagte einzugehen - "Dummer motherfucker" zurück.
Wenn man sich aber weiterhin einigermaßen integriert, Kommunikation mit den Leuten probt und nicht zu sehr auf Lone Wolf macht, der ja ach so "individuell und unabhängig ist und den ganzen Hip Hop Scheiß nicht braucht", dann sollte man auch relativ unbeschadet leben können. [Editiert.. ^^]
Noch was nebenbei: Wenn es eine Massenbewegung gibt und man an dieser nicht unbedingt teilnehmen möchte, so steht das einem frei. Aber wer seinen Unmut darüber klar nach Außen trägt, den trifft nunmal die Wut der Masse, ob sein Unmut ihm zusteht (freie Meinungsäußerung) oder Kritik gerechtfertigt wäre.
Ich habe kein Problem damit, den Leuten ihre Eigenheiten, und sie in Ruhe, zu lassen, selbiges geschieht dann nämlich auch im Umgang mit mir.
Dieser wird aber auch nur zu häufig missinterpretiert.Zitat
In meiner Klasse haben ca. 10-15 Leute einen deutschen Pass, davon sind wiederum ca. 5-10 deutscher Abstammung (hier falle ich durch's Raster) und davon haben dann schließlich 3-6 einen deutschen oder deutsch klingenden Namen. Insgesamt sind wir 22 Leute.
Bei uns werden andauernd ausländerfeindliche Witze gemacht, ein Kurde in unserer Klasse ruft Regelmäßig "Ausländer raus" und die ganze Klasse lacht danach.
Eine Minute später wird ein serbischer Mitschüler aus der Klasse geworfen weil er geredet hat, darauf antwortet er gespielt wütend: "Und das nur weil ich schwarz bin?!" (er ist es nicht) Und wieder lacht die ganze Klasse (auf 21 Leute kommen 3 Farbige, diese lachen da am lautesten).
So geht das den ganzen Tag und auch das von dir angeführte Beispiel: Einer aus unserer Klasse, 1,80 groß, blond, schlank, deutscher Vor- und Nachname. Also im Prinzip der "Vorzeige-Arier". Er wird immer nur "der Deutsche" genannt, aber eben aus Alberei. Er wird nicht deswegen diskreminiert, er hängt in der Pause eh nur bei den Farbigen rum, er ist ebenso fester, etablierter, Bestandteil der Klasse.
Ich bezweifle, dass ich zufällig in einer Ausnahmeklasse bin und es überall sonst total ernst und schrecklich ist.
Klar gibt es Ausnahmen, aber wo gibt's die/das nicht?
Definiere bitte "bewusst distanzieren". Wenn damit gemeint ist, dass er andere Klamotten trägt und andere Musik hört, glaube ich nicht, dass er besonders diskreminiert wird.Zitat
Mault er aber rum, meidet sozialen Kontakt zu allen, die nicht seine Denkweise vertreten und seinen Musik- und Kleidungsstil teilen, dann ist es nur verständlich, dass er das zu spüren bekommt.
Alles in allem finde ich, du nimmst das Ganze ein Bisschen zu ernst, denn so überspitzt wie du es darstellst (besonders deine am Stock gehenden Vergleiche) ist es meiner Meinung nach nicht.