Ich schreibe einfach mal, was ich dazu denke, ohne die anderen gelesen haben, also verzeiht meine eventuellen Wiederholungen:
Ich finde diese Idee an sich sehr gut. Es gibt einfach viele Menschen, die keinen Schimmer davon haben, wie man sich "zu benehmen hat". Das mag jetzt sicher einigen übel aufstoßen, denn "ich bin ja frei und ich mach was ich will und lasse mir ja nichts vorschreiben." Aber das sind Phasen im Leben, die vorbei gehen. Irgendwann sieht es jeder ein, dass es besser für ein Zusammenleben ist, wenn man sich an gewisse gesellschaftlichen Spielregeln hält. Wenn man sieht, wie manche sich einfach nur besicken, wenn einer alten Dame ihr Einkaufskorb umfällt, dann graut es mir schon. Menschen, die einfach nicht daran denken, auch irgendwann in einer solchen Situation zu sein.
Zum Benehmen gehört auch die eigene Ausdrucksweise, denn wenn man sich bemüht ordentlich zu sprechen und nicht jeden Satz mit "weiße?" (exemplarisch) beendet, zeigt man dem Gesprächspartner auch, dass man ihn respektiert und ihn ernst nimmt. Ganz davon abgesehen, dass so Kommunikation auch einfacher und effizienter stattfindet. Das trifft auch auf das Schreiben im Forum in gewisser Weise zu.
Zum Essen: hierbei denke ich, dass es sich eher um gesellschaftliche Gewohnheiten, als um tatsächlichen Nutzen geht. Ordentlich mit Messer und Gabel essen, verursacht zwar meinetwegen weniger Dreck, aber Manieren, wie "Hand auf den Tisch", sind einfach nur Kodex. Imo dennoch gut, denn man soll sich einfach auch beherrschen können. Es ist eben ein Unterscheidungsmerkmal, es zeigt, dass man eine "gute Erziehung" durchlaufen hat und sich in gewissen Kreisen generell zu bewegen weiß.
Ich denke auch, dass das gesellschaftliche Benehmen auch eine Kultur definiert und sie sich somit ihre Identität erhält.
All das soll nicht jedem seinen Weg vorschreiben, aber auch der asigste Mensch, kann jemand anderen z.B. Grüßen und ihm dadurch versuchen eine Freude zu machen.
Zu klären bleibt natürlich, ob dieses Programm zu sehr zu Lasten der Steuerzahler geht, weil diese Zeit kann ja auch mit anderem Unterricht bzw. weniger Lehrern durchgeführt werden.
Generell möchte ich sagen, dass das gegeseitige respektieren und achten in dieser Gesellschaft eigentlich nicht mehr vorhanden ist. Sehr wenige Menschen halten ihren Mitmenschen die Türe auf, oder machen in der U-Bahn platz (als Beispiele). Stattdessen stehen zumindet bei uns auf dem Schulhof immer einige Asis in den Türen und machen sich einen Spaß daraus, diese zu blockieren. Was ihnen auch gelingt, weil sie mit ihren 26 Lenzen immer noch keinen Abschluss haben. Es wird rumgeprollt, angemacht und ausgelacht. Ich denke, dass ein Miteinander und gegenseitiges Respektieren dieser Gesellschaft sehr gut tun würde und ein gutes Benehmen ist ein wichtiger erster Schritt hierzu. Benehmen ist sowieso nur eine "In-Regeln-Verpackung" von eigentlich selbstverständlichen Handlungen.
"Wie du mir, so ich dir", hier besonders im positiven Sinne.
Schon mal drüber nachgedacht, dass sie auch dich einiges Tages verkloppen könnten?Zitat
Und das mit dem Arbeitsplatz ist auch schlecht. Jeder soll zumindest die Chance haben, zu lernen, wie man sich benimmt, wenn man das nicht tut, ist man letztendlich selber schuld und kann nicht "dem System" einen Vorwurf machen.
Tja ich hingegen denke, dass es sicher sehr viele gibt, die da hingehen. Es gehört eben zur Persönlichkeitsbildung dazu und wenn man später in Kreisen verkehren möchte, in denen es auch auf Benehmen ankommt und vielleicht etwas weiter als das nächste Wochenende denkt, nimmt man so ein Angebot sicher dankend an. Ich möchte nicht behaupten, dass viele Schüler das tun, aber ich würde auch Studenten noch als Jugendliche bezeichnen. Und auf 2 Unis, wo ich mal war, wurden solche "Knigge-Seminare" angeboten und alle haben nur erzählt, wie toll das war.Zitat