Ich wohne noch bei meinen Eltern, was bei meinem Alter recht gebräuchlich ist, und würde es schon gerne vorziehen in allein in einer Wohnung zu leben.

Was also spricht für eine Wohnung?

In "meinem" Haus leben -mit mir eingeschlossen- 5 Menschen. Meine Eltern und meine wesentlich älteren Geschwister. Mein Bruder, 21, besitzt eine Studentenwohnung, meine Schwester, 23, wohnt immernoch hier. Obwohl unser Haus recht groß ist, ist es wegen der -äh- kommunkativen Art meiner Eltern fast unmöglich etwas Ruhe zu finden. Meine Schwester, die gegenüber meines Zimmer ist, beschwert sich ständig über Musik und meine Eltern wissen auch nicht so recht, was man unter "Lass mich in Ruhe." versteht. Außerdem darf man nicht einmal im eigenen Zimmer so drauf sein, wie man sich fühlt. Ist man einmal mies gelaunt oder traurig, dann heißt es gleich, man soll ruhiger sein und nicht so übertreiben. Gut, klingt pubertär, gebe ich ja zu. Aber es nervt trotzdem.

Als nächstes wäre da mein Berufswunsch: Grafik-Designerin (wahrscheinlich mit Spezialisierung auf Illustration). Eine Fachhochschule in der direkten Umgebung gibt es nicht und ich möchte morgens auch nicht stundenlang mit dem Zug fahren um in meine Ausbildungsstadt zu kommen. Gott bewahre, ich verpenn' ja schon die Schule, die 10 Minuten entfernt ist.

Was spricht gegen eine Wohnung?

Ganz spontan mal meine schlechte Seite: Faulheit. Mein Zimmer ist ein gigantisches Chaos; auf meinem Schreibtisch stapeln sich die Bücher und die Papierknäule und man erstickt hier fast in Staub. Wäsche? Ich hab' das letzte Mal gebügelt als ich 7 war. Außerdem würde ich das mit der Selbstversorgung eh immer verraffen. Ich würde eh alles auf dem Weg zum Einkauf vergessen. Aufschreiben hilft nichts, weil ich sogar DAS vergesse.

Dann ist da noch das Geld. Woher soll ich das nehmen? Auf dem Geldbeutel meiner Eltern kann und will ich mich nicht verlassen, eine WG wäre mir zu stressig, also woher? Höchstens durch einen Nebenjob.

Aber hey, ich hab' Zeit. Erstmal wird die Schule gepackt.