Verdammt, ich dachte, das wäre neu!Zitat
![]()
Nur fürs Protokoll, wo gibts das denn schon?
Und ja, ich liebe sprechende Begleiter, auch wenn die Schlange ja hauptsächlich zischt.
Aber in der Richtung wirds noch besser...
Die Story spielt 1372 (Also am Kampagnenbeginn des FR-Buches) und Jezz sieht sich nicht als Beschützer, sondern als Platzhalter, weil die Drow Cormanthor ja für sich beanspruchen wollen und die Hochelfen nicht mehr da sind.
Kapitel 2: Schattenkind
Die elfische Magierin schrie laut, als der mit einem Kukri durchstoßene Kleriker zu Boden fiel und reglos liegenblieb. Sein Blut schien an der Luft zu kleben, und das mordlustige Grinsen des Dunkelelfen, auf das sich der Lebenssaft gelegt hatte, war das Erste, was man von der unsichtbaren Figur erkannte, bis Jezz sich durch seinen hinterhältigen Angriff wieder komplett materialisiert hatte. Der Krieger der kleinen Gruppe war noch wie paralisiert vom Schock, aber die Elfe zog reflexartig ihre zarten Hände nach vorne und begann, einige kryptische Worte zu murmeln. In Momenten wie diesen vergötterte der Drow die magischen Studien, die er sich im Unterreich, seiner Heimat, zu Gute hatte kommen lassen. Schon, als sich die ersten arkanen Funken von den Händen der Frau lösten, stürzte er geschwind hinter den nächsten, großen Baum, Sekunden, bevor sich die Vegetation in der näheren Umgebung durch die kochenden magischen Flammen des Feuerballs auf ein Minimum reduzierte. In dem Moment, in dem die züngelnde Hitze an den Seiten des Baumes vorbeischlug, dachte Jezz schon an den nächsten Schritt. Der Dampf legte sich langsam, und die Elfe suchte nervös nach der verkohlten Leiche ihres Wiedersachers, konnte sie aber zu ihrem Entsetzen nicht finden. "Kito?"
Auch auf ihren Ruf nach dem Krieger antwortete niemand und eine trügerische Ruhe lag auf dem Schlachtplatz. Die Elfe hatte ein schlechtes Gefühl, denn der Nebel wurde plötzlich dichter, erstickte sogar den Qualm der Flammenmagie problemlos. Wenige Sekunden und hektische Bewegungen später konnte sie ihre Hand vor Augen nicht mehr erkennen, die weißen, dichten Nebelschwaden verweigerten ihr jegliche Sicht.
Jezz wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Er atmete schwer, aber in dem verhüllenden Nebel war er absolut sicher. Die Macht der "kleinen Magierin" hatte ihn überrascht, und wäre kein passender Baum in der Nähe gewesen, wäre von seinem grauen Körper wohl nur noch ein Aschehaufen übrig geblieben. Der Dunkelelf nahm sich vor, seinen persönlichen Spaß in Zukunft an die zweite Stelle nach einem sicheren Überleben zu stellen.
Die Elfe dagegen geriet in Panik. Als sie suchend durch den Nebel stolperte, stieß sie plötzlich gegen etwas und schaute auf den Boden herab. Ihre Augen weiteten sich und sie musste sich die Hand vor den Mund halten, um sich nicht zu übergeben. Der Kopf ihres Kriegerfreundes lag vor ihren Füßen, entsetzt und mit leerem Blick. Sie hatte sich noch nicht annähernd von dem Schock erholt, als sie das kalte Metall des gebogenen Dolches, eines sogenannten Kukris, an ihrem Kinn spürte, zusammen mit dem warmen Atem einer Person. Sie wollte schreien, aber eine dunkle, nahezu obsidianfarbene Hand schoß vor ihren Mund und brach die Töne ab.
"Seid gegrüßt, Fräulein Hochelfe!"
In dem letzten Wort lag eine nicht geringe Portion an Hass.
"Ich bin erstaunt, was jemand wie ihr in einer so schmächtigen, armen Abenteurergruppe treibt?"
Jezz wartete kurz, bis sich die Elfe nicht mehr wie ein Fisch am Haken windete und sprach dann weiter langsame Sätze in ihr langes Ohr.
"Ihr könntet es weit bringen. Natürlich nicht hier oben, an der Oberfläche, nein, das könntet ihr wohl nicht. Aber... ich kenne einen anderen Platz, wo Personen mit magischer Macht noch geschätzt werden... Das Unterreich!"
Das leise Gemurmel der Frau verstummte, und auch als Jezz seine Hand von ihrem Mund nahm, sagten ihre wütenden Augen ebenso wenig wie ihre Lippen. Jezz leckte sanft an ihrem Ohr.
"Wir suchen immer und überall Verbündete."
Die Elfe starrte den Drow voller Hass und Verachtung an.
"Niemals! Ich..."
Ihre Worte verstummten, als der Dunkelelf sich mit Schwung weg drehte und teilnahmslos in die Richtung lief, in die er zuerst geschlendert war. Seine Beinschiene gab wieder ihr monotones, ständiges Quietschen von sich, als das Gesicht der toten Elfe in den weichen Matsch fiel.
Jezz ging zielstrebig auf die Ruinen des ehemaligen Tempelviertels zu, unbeeindruckt von der blendenden Schönheit der Gebäude und den unbeschreibbaren Schatten, die nun dort hausten. Das Blutbad hinter ihm interessierte ihn nicht mehr und in seinem Kopf gab es nur noch seinen Auftrag. Dieser war klar. Die Hohepriesterin Lolths benötigte das Blut eines Dämons für irgend ein Ritual. Jezz verstand diesen religiösen Dreck nicht, wohl aber die Macht der Spinnengöttin, die sich unter der Erde absoluter Herrschaft erfreute.
So. Demnächst dann K3: Sonnenkind
PS: Thanks für das gute Feedback!!![]()