Mir war langweilig...
[FONT="Comic Sans MS"]Prolog[/FONT]
Einsam stand Lazalantin auf den Zinnen und blickte in die Nacht hinaus. Dort hinten, im Wald, trieben Oger ihr Unwesen, indem sie sich über allerlei Kleingetier hermachten, doch ihm war das egal. Er versuchte eine ganz bestimmte Gestalt zwischen den Fichten zu erkennen, doch bisher… vergebens. Nass und kalt peitschte ihm der Regen ins Gesicht, aber Lazalantin war ein Kämpfer und hatte er schon ganz andere Wetter durchgestanden.
>>Ich beschwöre dich, Lazalantin. Komm mit ins Gasthaus. Hier draußen holst du dir ja den Tod.<<
>>Ach Rank, alter Freund und Weggefährte. Du weißt doch…<<
>>Jaja, dein großartiger Retter, von dem du immerzu erzählst, den du aber noch nie gesehen hast. Warum sollte der gerade jetzt kommen?<<
>>Rank… Warum willst du mich nicht verstehen… Du kannst ja zurückgehen und auf mich warten. Spiel einstweilen mit den Mädels, wie der rallige Senkelfried.<<
>>Jetzt reichts aber! Du weißt genau, dass ich dir allseits Treue geschworen habe. Aber dein Held muss schon bekloppt sein, wenn er sich bei dieser Witterung blicken lässt. Und falls doch, wird der polierte Panzer wohl seine erste Anlaufstätte sein.<<
>>Ach Rank,… was wäre ich nur ohne dich. Du hast ja Recht. Gehen wir.<<
Die beiden Krieger drehten sich um und machten sich auf den Weg zu dem kleinen Aufstieg, der weitestgehend einzig legalen Möglichkeit die Zinnen zu besteigen. Lazalantin zögerte und drehte sich noch einmal um. Zwischen dichten Regenwolken und den unnatürlichen Schatten der Sonnenfinsternis erhob sich triumphal Schloss Düsterburg. Die mächtige Burg fing seinen Blick ein und in der Visage des blauhaarigen Kämpfers war tiefe Entschlossenheit zu erkennen. Dort oben befand er sich. Jener Dorn in seinen Augen, den zu bekämpfen er inzwischen sein ganzes Leben gewidmet hatte.
>>Kommst du jetzt, Lazalantin?<< Ranks Worte rissen ihn aus seinen Träumereien und er musste erkennen, dass seine rechte Hand unwillkürlich an den Knauf des Schwertes, das in seinem Gürtel hing, gefahren war. Lazalantin nickte stumm und mit einem letzten entschlossenen Blick in die Nacht hinaus folgte er seinem Gefährten nach.
>>Wie willst du deinen Held eigentlich erkennen?<< wollte Rank wissen.
>>Ich weiß es auch nicht so genau. Wahrscheinlich spüre ich es einfach, wenn er vor mir steht.<<
Natürlich wollte der in schwarzen Leinen Vermummte dies nicht als zufriedenstellende Antwort gelten lassen, doch die immer heftiger werdenden Regengüsse brachten ihn zu dem Entschluss, das Gespräch im Gasthaus fortzuführen, auch mit Bedacht darauf, nicht weiter Aufmerksamkeit zu erregen.
tbc...