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Abenteurer
Schnaufend lässt sich in)side gegen einen Baum fallen. Die Kühle des Waldes lindert seine Kopfschmerzen. Er schließt die Augen und lauscht den Geräuschen um ihn herum. Leise summen Insekten an ihm vorbei, hier und da raschelt das Gebüsch, aber alles in allem ist es doch angenehm ruhig – es ist Mittag.
Schon seit fünf Tagen wandert in)side in Richtung dem am Horizont immer größer werdenden Wald entgegen, weg vom Gebirge, nur weg von da. Der anfängliche Marsch war beschwerlich. Sehr oft musste er anhalten, sich ausruhen, seine Verletzungen auskurieren. Selbst jetzt geht es ihm bei weitem noch nicht so gut wie vorher, aber wenigsten muss er sich nicht mehr um sein Leben fürchten.
Wie trunken taumelt ein Schemen über die blühende Wiese. Die Sonne, hoch oben, strahlt genüsslich herab und spendet eine angenehme Wärme. Ein sanfter Wind streicht die Gräser und wiegt sie sanft in der immer schneller untergehenden Sonne.
Wie in einem Zeitraffer wird die ganze Landschaft in ein leuchtwarmes Rot gehüllt. Der Wind wird etwas kräftiger und kühler, so dass man eine leichte Gänsehaut bekommt. Ein Blick zum Himmel genügt.
Dunkle Wolken ziehen rasant voran. Die gesamte Landschaft wird verdunkelt und trotzdem schimmert noch alles in dem Blutrot. Stimmen kommen urplötzlich von überall. Dunkel, helle Stimmen, schleimig quiekende, quälende Laute ertönen aus allen Ecken und Enden.
Der Schemen schaut sich hektisch um. Angsterfüllt blick er gen Himmel, als die pechschwarzen Wolken ein Gesicht formen. Immer wieder und wieder versucht sein Blick die sich veränderten Formen auszumachen, den dunkleren und helleren Partien eine Kontur zuzuordnen. Je mehr er sich anstrengt, desto schneller verändern sie sich. Hier das Auge. Da Haare. Dort der Mund. Wabernd verschwindet und vermischt sich alles.
Plötzlich erstarrt er vor Schreck. Diese Augen, die ihn anstarren, durchbohren, dieser Mund, der ihn dort hämisch anlacht, wie hatte er sie vorher nicht erkennen können? Ein Schrei durchfährt ihn.“
Ein Schrei durchfährt ihn. Schweißgebadet und zitternd vor Kälte und Schreck spürt er seinen schnelle Puls, der durch die Adern peitscht. Immer noch weht ein kühler Wind. Immer noch sitzt er im Schatten der Bäume und immer noch begleiten ihn die sanften, leisen Geräusche.
Mit flachem Atem hievt in)side sich nach oben.
Was war das für ein Traum? Oder war das vielleicht gar kein Traum, sondern eine Vorsehung? Ich sollte dem nachgehen. Es könnte sein, dass es hier in der Nähe so eine Wiese gibt und ich dort etwas finde, was mich bei meiner Suche unterstützt.
In)side streckt sich und ein Gähnen rüttelt an seinem Körper. Nachdem er hier was zu Essen gefunden hatte, neigt sich der Tag doch schon langsam dem Ende. Die Schatten werden länger, die Luft kühlt langsam ab. Noch dämmert es nicht, aber bald. Dem Leben hat dies jedoch keinen Abbruch getan. Viele Tiere scheinen gerade jetzt erwacht zu sein, denn der Geräuschpegel ist angeschwollen.
Begleitet von den Klängen des Lebens schreitet er weiter in die tiefen des Waldes vor.
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@vinne: danke für die Blume
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