Den Schreien nachzugehen, um zu einem Kampf zu kommen, in den sie helfend eingreifen konnte, schien ein einfacher Plan gewesen zu sein.
Doch bis jetzt hatte Lynja außer einigen mehr oder weniger definitiv toten Leichen noch niemanden gefunden, gegen den sie die Energie, die sich immer mehr in ihr aufstaute, wenden konnte.
Die Hitze um sie herum erschien ihr unerträglich, auch wenn ein Teil von ihr genau wusste, dass andere Menschen die Temperatur als nicht einmal warm empfunden hätten.
Nur weil sie fürchtete, bald auf Gesellschaft zu treffen unterdrückte sie den Impuls, ihre Kleidung abzulegen.
Manche Dinge waren im Anschluss schwer zu erklären...
Fast lautlos setzte sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen und unter ihren bloßen Füßen knickte kein am Boden liegender Zweig.
Sie sah sich um, alles schien nun still.
Vielleicht war schon alles vorbei.
Doch dann fiel ihr die unnatürliche Stille auf und sie wußte, dass irgendwo noch jemand war, den sie treffen konnte.
Sie war schon weit im Inneren des Waldes, das Sonnenlicht drang nur gelegentlich durch die dicht belaubten Baumkronen und Lynja war dankbar über den Schatten.
Plötzlich vernahm sie in der Nähe Stimmen.
Ohne zu zögern ging sie darauf zu.
Vielleicht hatte sie ja Glück.
Sie glaubte die Stimme von Melfice zu erkennen, aber sie konnte sich auch geirrt haben.
Plötzlich und ohne Vorwarnung schoss ein Wesen wie aus einem Alptraum aus den Bäumen.
Eine Gestalt, die pure Blutgier und Vernichtung auszuströmen schien.
Ohne zu zögern ließ Lynja die Energie fließen.
Eine Welle reiner Kälte hüllte Lynja ein, durchdrang sie und richtete sich dann auf die Kreatur die von einem Kälteschock getroffen wurde.
Lynja sank zu Boden und wünschte sich die Wärme eines Feuers bevor sie das Bewußtsein verlor.