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Thema: CD Reviews - von Usern für User

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  1. #10

    Artist: Marilyn Manson (bestehend aus Marilyn Manson, Twiggy Ramirez, John5, Madonna Wayne Gacy & Ginger Fish)
    Titel: HOLY WOOD (in the shadow of the valley of death)
    Release: 15.11.2000
    Gesamtlänge: 69:19
    Features: Pappschuber, 16-seitiges Booklet mit Liedtexten & Bildern, Link zu einem dreiminütigen Downloadbare Video indem Manson obduziert wird
    Vertrieb: Nothing/Interscope
    Genre: Industrial, Rock, Dark Wave (bei letztem bin ich ein wenig unsicher)
    Single-Auskopplunge: The Fight Song, Disposable Teens & The Nobodies
    Videos: Coma Black a) eden eye b) the apple of discord, Disposable Teens, The Nobodies, The Fight Song
    Tracklist:
    01. Godeatgod (2:34)
    02. The Love Song (3:16)
    03. The Fight Song (2:55)
    04. Disposable Teens (3:01)
    05. Target Audience (Narcissus Narcosis) (4:18)
    06. "President Dead" (3:13)
    07. In the Shadow of the Valley of Death (4:09)
    08. Cruci-Fiction in Space (4:56)
    09. A place in the Dirt (3:37)
    10. The Nobodies (3:25)
    11. The Death Song (3:29)
    12. Lamb of God (4:39)
    13. Born Again (3:20)
    14. Burning Flag (3:21)
    15. Come Black a) eden eye b) the apple of discord (5:58)
    16. Valentine's Day (3:31)
    17. The Fall of Adam (2:34)
    18. King Kill 33 (2:18)
    19. Count to six and die (the vacuum of infinite space encompassing) (3:25)


    Track 01 - Godeatgod:
    Nach dem glamurösen Mechanical Animals fängt Holy Wood gleich etwas düsterer an, es fängt bei weitem nicht so stürmisch an wie Antichrist Superstar, aber auch nicht so fast schon "fröhlich" wie Mechanical Animals. Der gesamte erste Track ist sehr ruhig, steigert sich zum Refrain hin aber ein wenig und wird beklemmender. Manson spricht fast das ganze Lied über wie in einem Gebet. Alles in allem ist dies ein sehr gelungenes Intro, dass eher durch die dichte Atmosphäre als dadurch, dass das Lied an sich schön klingt, besticht.

    Track 02 - The Love Song:
    Nach dem ruhigen Intro das ein düsterers Album prophezeite ist The Love Song nicht ganz so düster, eher laut. Die auf eine verstörende Art heiteren Strophen dienen nur dazu um de Refrain einzuleuten, dieser ist zwar recht schlicht gehalten, aber dennoch überzeugend! Das Lied kann man sich oft anhören, wird aber ein wenig zu sehr vom Refrain getragen. "Do you love your guns? YEAH! Gods? YEAH! The Governement? FUCK YEAH!

    Track 03 - The Fight Song:
    Eine der Single-Auskopplungen des Albums. The Fight Song besticht durch seinen zum tanzen/rocken animierenden Beat, durch einen guten und teilweise ketzerischen Text (I'm not a Slave to a god that doesn't exist, I'm not a slave to a world that doesn't give a shit!) und durch Mansons Stimme. Dieser Track ist sehr ausgewogen, zwar musikalisch gesehen nicht so kreativ, aber dennoch extrem gut.

    Track 04 - Disposable Teens:
    Dieses Lied erinnert vom Rythmus her stark an "The Beautiful People", Manson begründet dies damit, dass sich Künstler manchmal an ihren eigenen Werken orientieren müssen, auch auf die Gefahr hin sich zu wiederholen. Dennoch kann Disposable Teens durch seinen eigenen Charme überzeugen, dieser kommt vor allem durch die schönen Metaphern und den Refrain der dazu animiert mitzugröhlen.

    Track 05 - Target Audience (Narcissus Narcosis):
    Dieser Track ist im Vergleich zu den ersten vier mit 4:18 Minuten nicht ganz so kurz. Dieses Lied ist sehr wechselhaft, mal laut, mal leise und mal ein Mittelding zwischen beiden. Der Refrain überzeugt, genau wie die Strophen. Es ist ein sehr solides, rockiges Lied, allerdings nichts so besonderes. Inhaltlich brilliert Manson allerdings, in dem Lied geht es, grob gesagt, darum welchen Einfluß das Fernsehen hat.

    Track 06 - Pesident Dead:
    Dieses Lied gehört meiner Meinung nach zu den schwächeren des Albums. Der Beat des Liedes ist teilweise mehr nerviges Gedudel als ein mitreißender Beat und Mansons Stimme kann in diesem Track leider nicht so sehr überzeugen wie zum Beispiel in "The Fight Song".

    Track 07 - In the Shadow of the Valley of Death:
    Nach Godeatgod hat man vielleicht ein etwas ruhigeren Anfang erwartet, doch der kam nicht. Dieser Track setzt da an wo das Intro aufgehört hatte und ist ein sehr atmosphärischer und schöner Track. Nach etwas mehr als 2 Minuten wendet sich das ganze, der Track bleibt besinnlich und schön, wird aber durch das einsetzen viel mehr Instrumente viel eindringlicher. Einer der Highlights des Albums, auch die - leider etwas rare - live Version überzeugt auf ganzer Linie!

    Track 08 - Cruci-Fiction in Space:
    Weiter geht es mit den weniger lauten Liedern. Cruci-Fiction in Space steigert sich langsam, immer von einem eindringlichen Bass begleitet, der das Lied entscheidend und positiv prägt. Die Strophen sind kurz und der Refrain wird oft gespielt, dennoch wird das Lied auf Grund der vielen Wechsel zwischen laut und leise nicht langweilig. Des weiteren überzeugt das Lied durch ein sehr guten Text voller Wortspiele und einem sehr gelungenen Ende. Imo ein weiterer Highlight des Albums, wenn der Track auch nicht massentauglich ist und wohl nicht jedem gefallen wird. Ein weiterer Bonuspunkt ist die äußerst kreative Live-Performance dieses Songs.

    Track 09 - A place in the Dirt:
    Dieser Track beginnt wieder ruhig und steigert sich wie schon Cruci-Fiction in Space. Allerdings ist dieser Track atmosphärisch nicht mit Cruci-Fiction in Space zu vergleichen. Der Refrain ist sehr schön, doch sind die Strophen ein wenig zu lang gezogen. Dennoch ein schöner Track den man immer mal wieder hören kann, jedoch meiner Meinung nach nichts so besonderes.

    Track 10 - The Nobodies:
    Dieser nicht allzu lange Track ist ebenfalls eine Single-Auskopplung, viele hätten an Stelle dieses Tracks lieber einen anderen gesehen - mir geht es genauso. The Nobodies ist ein gutes, solides Stück, dass sowohl schön, als auch rockig ist, aber meiner Meinung nach nicht so gut wie The Love Song oder Target Audience. Viel besser als The Nobodies ist meiner Meinung nach der "Wormwood Remix" von "The Nobodies", dieser ist leider nicht auf Holy Wood, sonder auf dem "From Hell"-OST erschienen.

    Track 11 - The Death Song:
    The Death Song ist der letzte der drei "Songs" und steht den beiden anderen vielleicht ein wenig nach. Das Lied ist ein solider, guter, lauter Track den man immer wieder gerne hört und vorallem die Strophen höre zumindest ich immer wieder gerne, doch ist der Refrain meiner Meinung nach nicht ganz gelungen, er ist nicht so fesselnd wie der von The Love Song zum Beispiel.

    Track 12 - Lamb of God:
    Lamb of God gehört wieder zu den ruhigen, besinnlichen Liedern. Es steigert sich zu seinem Refrain hin immer ein wenig und wirkt intensiver, doch wird es nie wirklich laut. Das Lied ist sehr gelungen, doch atmosphärisch so gelungen beklemmend, dass das Lied schnell zu negativen Gedanken führt die ja nicht immer erwünscht sind. Dennoch ein sehr schönes und empfehlenswertes Lied! Interessant: Eine deutsche Website veröffentlichte das Lied "Grotesque Burlesque" als einen Remix, jedoch ist dieses Lied einfach nur "Lamb of God" rückwärts.

    Track 13 - Born Again:
    Wieder wechselt es zu einem lauten Lied. Der Refrain von Born Again reißt mit und ist wirklich gut (I'm someone else! I'm someone new! I'm someone stupid just like you!) und wenn Manson das Lied live spielen würde, würde es das Publikum auch sicherlich mögen, doch sind die Strophen meiner Meiung nach etwas langatmig. Dennoch ein nettes Lied, dass man sich ab und an anhören kann.

    Track 14 - Burning Flag:
    Vom Beat und den verwendeten Instrumenten erinnert Burning Flag am Anfang ein wenig an Born Again. Dennoch ist dieses Lied besser als "Born Again", es ist schön rockig und ein solides Stück. Dennoch gibt es auf diesem Album viel bessere Lieder, weswegen dieses ein wenig in dem Schatten der anderen steht. Doch wenn man sich einmal von den "... Songs" losgesagt hat wird einem wohl auffallen, dass man Burning Flag ein wenig mehr respekt zollen sollte.

    Track 15 - Coma Black a) eden eye b) the apple of discord:
    Dieser Track ist ein sehr bedrückender, ich finde ihn sogar noch besser als Lamb of God! Bei der Länge könnte man meinen, das Lied würde langweilig werden (zumindest nach mehrfachem Hören), aber das ist/wird es überhaupt nicht! Die Strophen bestechen durch Mansons schöne, klangvolle Stimme, der Refrain, der auch zu Lamb of God gepasst hätte, ebenfalls. Manche halten diesen Track für eine billige Kopie Coma Whites, ich sehe zwischen beiden Liedern aber kaum Gemeinsamkeiten.

    Track 16 - Valentine's Day:
    Dieses Lied ist sehr außergewöhnlich, es erinnert vom Gitarrenspiel ein ganz klein wenig her an die Mechanical Animals Zeit, das ganze Lied enthält ein wenig von diesem glamurösen. Dennoch klingt alles viel ausgereifter und erwachsener. Ein wirklich toller Track, schade, das Manson ihn nicht so oft live gespielt hat. Meiner Meinung nach einer der besten Tracks des Albums, der vorallem dadurch überzeugt das er mal was anderes und eine gute Abwechslung ist.

    Track 17 - The Fall of Adam:
    Dieses Lied fängt erst ruhig an und man erwartet einen weiteren Track á la Lamb of God doch das bekommt man nicht. Etwa in der Mitte wechselt der Track, der Sound wird düstere und Manson klingt plötzlich wie ein General der seine Truppe in den Krieg schickt! Ein toller Track, der wie schon der vorherige sehr einzigartig wäre, wenn Track 18 nicht in die Gleiche Richtung gehen würde und sogar noch extremer ist. Dies ändert aber nichts daran das The Fall of Adam ein klasse Track ist, davon hätte man doch gerne mehr!

    Track 18 - King Kill 33:
    Dieser Track ist noch kürzer als The Fall of Adam, doch dafür verzichtet er auch auf die ruhige Einleitung. Der Track ist noch eine Spur härter und erinnert schon ein wenig an Techno. Mansons Stimme ist verzerrt bis ins unkenntliche und spricht erst ins Publikum und wird dann gegen Ende hin immer lauter bis er sich nur noch wiederholt. (I am not sorry, I am not sorry, this is what you deserve! King Kill 33!) Dieser Track gefällt mir noch eine Spur besser als The Fall of Adam, obwohl er sehr Manson-untypisch ist.

    Track 19 - Count to Six and Die (the vacuum of infinite Space encompassing):
    Dieser Track schließt das letzte Kapitel des Dreierblocks ab (wobei es eigentlich das erste Kapitel ist) und gehört meiner Meinung nach zu den schönsten überhaupt. Das Lied erzählt die Geschichte eines Mädchens das sich während der Jahrtausendewende umbringen will, dies tut das Lied auf eine wundervolle Weise. Das Lied endet schließlich damit, wie man hört, dass das Mädchen sich die Waffe an die Schläfe hält und fünf mal abdrückt, jedoch war nie eine Kugel geladen. Nun hört man wie der sechste Schuss vorbereitet wird und ... das Lied ist zuende.

    Fazit:
    Holy Wood ist eine gute Mischung aus Antichrist Superstar, leider ist es nicht ganz so agressiv wie Antichrist Superstar, doch das war auch nicht zu erwarten! Das Album ist ein gutes Album, dass sowohl voller schöner Lieder, als auch agressiver Lieder ist. Positiv fällt des weiteren auf, dass die Lyrics teilweise sehr interessant und zweideutig sind und dass das Booklet sehr schön verziert ist. Negativ ist zu bemerken, dass manche Tracks an schon bekannte Tracks von Manson erinnern.

    4 von 5 Punkte

    Und noch ein Review verfasse ich erst, wenn hier noch wer anders geposted hat, sonst müsst' ich ja einen Triple-Post machen.

    Geändert von Stan (23.02.2004 um 03:31 Uhr)

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