Fassungslos starrte sie auf das matschige Objekt vor ihr, das einst Breggas Schulter zierte. Welch ein unglücklicher Zufall, kam ihr in den Sinn als sie gen Himmel blickte und einen der Angreifer knapp über sie vorbeisausen sah. Anscheinend fand er in ihr nur eine geringfügige Gefahr oder er hatte sie nur einfach übersehen. Auf jeden Fall fiel e sogleich über die Bardin her, die ungeschickt zu Boden fiel und erschrocken zurückwich als das Ungetüm nach ihr schnappte.
Shiru eilte ihr ohne gross nachzudenken sofort zu Hilfe, doch ein
tief aus der Kehle brüllender Krieger kam ihr zuvor. Er wirbelte
seine Riesenaxt durch die Luft und durchtrennte ihn den linken Flügel.
Vor Schmerz aufschreiend wandt es sich dem Angreifer zu,viel schneller als der Zwerg vermutet hätte. Zu spät erkannte er die Gefahr und viel mit voller Wucht nach hinten, wo er dem Scheusal hilflos ausgeliefert zu sein schien.
Shiru dachte, wie immer, nicht lange darüber nach welche Konsequenzen sie zu tragen hätte und schnellte nach vorne. Im gleichen Moment durchschnitt ihr Schwert die Luft und sauste auf das Ungetier hernieder. Mit einem weiteren gezielten Hieb köpfte sie schliesslich den Drachen und wich noch rechtzeitig einer Fontäne aus schwarzen Blut aus, das wie heisse Kraftbrühe über den leblosen Körper ausbreitete und schlussendlich köchelnd verdampfte. Sie rümpfte sich die Nase bei diesem Gestank und wich noch einen Schritt zurück, dann drehte sie sich zu dem Zwergen um, der sie mit starrigen Augen anblickte. Er schien einerseits wohl dankbar zu sein, anderseits wirkte er auch etwas verstimmt. Sie konnte gut verstehen weshalb und nickte ihn bestätigend zu, Sie wollte damit andeuten, das es ihr Geheimnis bleibe, doch der kleinwüchsige Mann schien es falsch zu verstehen und wendete sich grissgrämmig von ihr ab.
Shiru zuckte mit den Achseln und warf dann einen Blick zu den Anderen, die sich sichtlich Mühe gaben die Biester in Zaum zu halten. Ein leichtes Unbehagen machte sich in ihr breit, aber wer würde ihr das in solch einer Situation auch schon verübeln. Sie seufzte eindringlich und gab sich selbst im Inneren einen leichten Anstoss um den Druck der nun auf sie lastete zu verdrängen. Jetzt durfte sie keine Angst zeigen, denn nur mit viel ungestümer Kraft und beherzten Mut könnte sie dieses Schlamassel überleben!
Sie wandt sich schnell zu der Bardin um um sicher zu gehen, das sie
nun in Sicherheit war, als plötzlich der Mönch vor ihr auftauchte, die Frau zu Boden stiess und wie in wilder Trance den Stab mit beiden Händen packte. Erschrocken nahm sie ihn die Waffe aus der Hand und erkannte sogleich den Grund seines seltsamen Benehmens. Es musste ein Bann gewesen sein, der sich um ihn gelegt hatte wie einst auch über sich selbst. Shiru verstand zwar nichts von Magie, denoch war sie sich sicher das Richtige zutun, als sie ins Gesicht schlug. Es half, der alte Mann kam wieder zu sich. Sie seuftze, beachtete seine entsetzt auf die Frau gerichteten Blicke nicht und stürzte sich erneut ins Getümmel.
Dieses Mal schien dieser ominöse Mann mit der jungen Kämpferin auf seinen Rücken Hilfe zu brauchen. Nicht das sie ihn diese gern gewähren würde, aber da sie nun Mal auf den Eid der Selbstlosigkeit geschworen hatte liess sie es sich nicht nehmen auch diesen Paar zu helfen. So gut und so schnell wie ihre Füsse sie eben tragen konnten.
Leider konnte sie nicht verhindern, das der Mann getroffen von den Krallen des anpirschenden Gegners getroffen wurde und auch nicht das ihr Hieb nur die halbe Wirkung zeigte von dem was sie sich erhofft hatte. Nun, die Klinge war nicht mehr besonders scharf und daran hatte sie in diesem moment nicht wirklich gedacht. Denoch konnte sie dem heranpeitschenden Schweif des Ungeheuers noch rechtzeitig ausweichen und noch ein Mal zum Gegenschlag ausholen. Dann liess sie sich nach hinten fallen und sprang zwei grosse Schritte zurück. Aus ihrem Mantel kamen drei kleine Messer zum Vorschein, die sich gegen den Hals des Biestes richteten. Wohl wissend, das sie wenig damit anrichten konnte schleuderte sie sie ihn entgegen und stürmte nochmals nach vorne. Das Tier, sichtlich verletzt, wich jedoch aus und rammte seinen Schädel in ihren fast ungeschützen Stelle. Getroffen fiel sie zu Boden und
tastete ächzend nach einer Wunde am Bauch. Zum Glück hatte ein Teil des Schilfharnisch, der unter unter ihrem Mantel verborgen war, den Schlag gebremst, so hatte sie wohl höchstens ein paar blaue Flecken zu beklagen. Denoch kam sie nur schwer wieder hoch um erneut seinen Klauen auszuweichen, die sich in ihren kleinen Körper festkrallen wollten. Mit jeden Hieb gelang ihr das immer spärlicher. Ihr wurde bewusst das sie alleine niemals gegen dieses Monster bestehen würde. Deshalb sah sie mit klagenden Blicken in Richtung des Mannes, den sie eigentlich retten wollte...