Ingrim schlug die Augen auf. Er hat nicht gerade viel Schlaf abbekommen, und das laute Trampeln von Soldatenstiefeln weckte ihn. Die Erde dampfte frischen Morgennebel aus seinen tiefen Eingeweiden.
Chrini lag noch schlummernd neben dem bereits erloschenen Kohlebecken. Er versuchte, nicht zu viel Lärm zu verursachen, während er in halbwegs ordentliche Winterkleidung schlüpfte. Letztendlich wickelte er noch den Bärenmentel um die Schultern, knöpfte sich die Fibel an und verschwand durch die Zeltöffnung.
Draussen war Grosses im Gange. Soldaten scharten sich um eine kleine Erhebung aus Holz, wo Praiotan und Bregga standen und eine laute Rede verkündeten. Sie sprachen von üblichen Dingen: Heldenmut, ob alle bereit zum Kampf sind...und so weiter. Ingrim berührte das nicht sonderlich. Es war für ihn Soldatengeschwafel, fernab von realen Zuständen, Dinge, zu denen sich Ingrim nie berufen fühlte. Er nickte still und zog eine zufriedene Miene.
Ein Frühstück war nun genau das Richtige. Ingrim setzte sich zum Tisch, wo sich schon die anderen Helden eingefunden haben, oder zumindest die Meisten. Eine unbekannte Person gesellte sich zum Tisch: ein ebenfalls in Dunkel gekleideter Mann, der aber nicht den gleichen Eindruck wie Jinsuma hinterlies;, eher besonnen und ruhig; eine Ausstrahlung, die an Kontrolle und Gutmütigkeit grenzt.
Als Ingrim an der Reihe war, sich vorzustellen, erhob er sich, nachdem er einen Schluck warme Ziegenmilch genossen hatte, und sprach mit ruhiger Stimme: "Ingrim Palanteri mein Name. Meines Zeichens bin ich Medicus, heile Wunden, so gut ich kann, mische Säfte, so sauber und schnell ich kann, und begleite Euch auf dieser Reise, sofern ich kann. Mehr gibt es wohl noch nicht zu sagen." Er drückte ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen und blickte durch die Runde...
So schnell er konnte, verschwand er mit roten Ohren wieder auf seinem Sitzplatz.