Tatsächlich, die kurzbeinige, behaarte Tonne hatte ihn auch bemerkt, und mit einer beinah genüsslichen Satisfaktion blickte Thominiel wieder auf das Feuer, dem Lied der Bardin weiter lauschend, denn einigermassen war er froh, dass seine bloße Anwesenheit ihm den Appetit verdorben hat, und einen hasserfüllten Blick auf sein verrusstes Gesicht zauberte.
Kurz biss der Frostelf sich auf die Lippen. Es ist seltsam, dass sein Geist so abschweifte von den wichtigen Dingen, die ihn bewegten, nur von dem augenblicklichen Gedanken beseelt, jemand anderem die Laune zu verderben. Was war nur los? Dies' darf nicht noch einmal passieren, er würde die Konzentration in jenen Momenten verlieren, in denen er ihrer bedürfen würde. Er holte tief Luft und beruhigte sich. Sei, wie's sei. Sein Entschluß stand fest.
Doch wusst' er genau, was ihn schwächeln ließ: sein leerer Magen. Er stopfte sich ein großes Stück Weißbrot in den Mund, und kaute darauf herum.
Als der Zwerg ausser Sichtweite war, genauer gesagt, zum Fass mit einem Getränk getorkelt war, hob er seine Hand über seine linke Schulter, um nach seinem eingewickelten Gegenstand zu greifen. Kurz umklammerte er am über die Schulter stehenden Stück etwas, mochte es wie ein Griff aussehen, doch ließ er nach einigen Sekunden wieder davon ab.
"Den Zwerg erschlagen kann ich später auch noch. Aufgeschoben heisst nicht aufgehoben. Spätestens, wenn er vor Müdigkeit in einem Wald am Weg röcheln wird, und sich zur Ruhe legt, wird er nicht mehr aufwachen." Thominiel schob die Ober- und Unterlippe kurz nach vorne und sah, als würde er kurz schmollen, zu Bregur hinüber, dann schweifte er ab. Seine Augen suchten nach der hochgewachsenen Frau und dem dicken Praios-Menschen.
Müdigkeit griff nach einigen Menschen, die sich um das Feuer geschart haben, einige schlossen die Augen, und wickelten sich in dicke Mäntel, streckten die Beine zum Feuer hin. Eine Magd warf wieder einige Holzscheite nach, auf dass es nicht so schnell ausgehe.
"Heute nacht werde ich hier keine Rast finden," seufzte Thominiel leise zu sich und biss wieder ein Stück vom Brotlaib ab, "traue niemandem, vor allem nicht, wenn ein Zwerg in der Nähe ist. Da wird der glamog beinah nebensächlich."