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Thema: Das DSA-Forumsrollenspiel: „Im Namen der Götter, im Herzen voll Mut!“

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Praiotan blickte Larissa brüskiert an und war schon im Begriff abzuwinken, als er harsch sprach: "Gute Frau, bin ich denn ein Meuchler, das ich meine Absichten verstecken muss? Was für einen verflucht verlogenen Floh setzt Ihr mir denn ins Ohr!", doch noch während er sprach, war er immer leiser geworden und nun schien sein Blick in vollkommene Ferne zu wandern, an einem Punkt weit hinter Larissa gerichtet...schliesslich ließ er langsam seinen Weinpokal sinken und kratzte sich am Bart, während seine Zunge augenscheinlich nach Überresten des guten Bratenfleisches zwischen seinen Zähnen suchte. Der Herr der Burg sah ihn verwundert an, blickte zu Larissa und meinte dann mit fistelnder Stimme, während das Fett noch immer von seinem Doppelkinn tropfte: "Was ihr auch zu tun gedenkt, Edle Freunde, tut es schnell! Je eher ihr von dieser Burg verschwunden sein, umso besser, denn ich will nicht, das das dunkle Auge der schwarzen Verderbtnis sich hierher richtet und der Dämonenmeister seine Klauen in diese Richtung ausstreckt...ich...äh...habe ein Volk zu beschützen!", setzte er trotzig nach, doch Larissa würdigte den fetten Adeligen keines Blickes und sah stattdessen zu Praiotan, dessen Blick plötzlich den Blick Larissas suchte und in seinen Augen konnte sie ganz klar Anerkennung und Bewunderung wie leise Sonnenstrahlen funkeln sehen. "Nun gut...Euer Gedanke war der Tochter eines Generals würdig! Den ersten Schritt habt ihr getan, als zweiten Schritt will ich anordnen, das alle meine Männer, die als freie Männer dazu bereit bin, wieder in ihre Waffenröcke stecke und mit den Karren in die entgegengesetzte Richtung fahren lasse. Auch wenn ich sicher bin, das es den Tapferen den Tod bringen mag, so bin ich mir doch sicher, das sie allesamt die lichte Umarmung des Herrn Praios herbeifiebern, denn wisset, Edle, das ein Jeder, der im Dienste des Herrn Praios stirbt, alsbald in das Paradies des Herrn einfährt.
    Nun gut, morgen will ich zu meinen Männern sprechen. Ich schlage vor, das Ihr mich begleitet, Edle, während ich das Artefakt in Verkleidung eurer Männer nach Honingen bringe. Da Euer Söldnerhaufen, verzeiht, Eure euch unbekannten Freunde wie einfache Reisende aussehen, würde es mich freuen, auf deren Begleitung zurückgreifen zu können, denn wer vermag sich besser als Reisender zu tarnen, wenn nicht ein Reisender?"


    Auf dem Burghof wurde es leiser und leiser, während die feiernden Männer mehr und mehr in sanften Schlaf fielen und selbst als die Wolken den Mond verdüsterten, schien es, als handele es sich lediglich um einen samtschwarzen Mantel des Herrn Boron, der sich darniederlegte, um das Auge des Feindes zu verwirren...

    Am nächsten Morgen werden die Helden vom dumpfen Klang militärisch-zackiger Trommeln geweckt und erkennen, wie viele der Soldaten sich müde und erschöpft auf den Innenhof schleppen, wo Bruder Praiotan stand, angetan in komplett weißem Messgewand der Praioskirche, , das Haar gewaschen und die Wangen glattgeschabt. Man konnte förmlich sehe, wie alleine sein herrschaftlicher Anblick die Männer mit neuem Mut und Zuversicht erfüllte und sicherlich war es kein Zufall, das in dem Moment, als Praiotan anhob zu sprechen, die ersten Strahlen der Morgensonne die Zinnen der Auburg erklommen und das Gesicht des Geweihten umspielten und seine blauen Augen fast leuchten liessen, während sich weitere Strahlen in der grellweißen Robe des geweihten Mannes fingen.
    "Brüder im Geiste, weitgereiste Gefährten, Freunde und Soldaten des großen Herrn Praios.", begann er seine Rede und breitete theatralisch die Arme aus.
    "Weit sind wir gekommen, geeint und im Glauben an das Gute haben wir uns über Tage durch unser Land gekämpft, das der feige Bastard auf dem dunklen Thron bereits in seinen gierigen Klauen wähnt. Angegriffen und Bekämpft hat man uns, doch hat man unseren Willen gebrochen? NEIN, sage ich!
    Man hat uns Schrecken gezeigt und versucht, uns wahnsinnig ob des Anblickes von Dämonen zu machen, doch waren wir jemals feige oder verzagt? NEIN, rufe ich auch hier!
    Doch in Allem, was wir getan haben, in jedem Schritt, den wir zurücklegten, brodelte der Hass und die Furcht Borbarads auf das, was wir mit uns tragen, immer größer und es ist keine Frage, das er uns alsbald Schrecken schicken wird, gegen die unsere stählernen Herzen und erzernen Waffen nur wenig auszurichten wissen.
    Aus diesem Grunde habe ich, zusammen mit der Edlen von Fairendegen, einen Plan ersonnen, der uns - trotz vorraussichtlich hoher Verluste - in die Möglichkeit versetzen wird, unsere gottgefällige Queste zu erfüllen.
    Das Kleinod, für das wir nicht ohne Stolz geblutet haben, werden wir unter dem Auge des Feindes an sein Ziel bringen, denn gebannt wird der Blick der Dunklen sein.
    Wir werden die Wägen nehmen und ich brauche Freiwillige, die mit diesen Wägen gen Westen reisen um die Wut des Feindes auf sich zu ziehen, während wir, das sind die reisenden Heiler und die Edle, das Kleinod in unsere Mäntel eingeschlagen gen Honingen bringen werden, vorbei an den Häschern des Bösen!"
    Gemurmel machte die Runde und viele blickten den Geweihten verwirrt und zweifelnd an, gar mancher Blick war tonlos zu Boden gerichtet.
    Schließlich war von weiter hinten ein böses Knurren zu hören und ein Mann mit gewaltigen Muskeln bahnte sich seinen Weg durch die Menge, sprang die paar Stufen zu Praiotan hinauf und dann brüllte Bregga in die Menge: "Ihr habt gehört, was der ehrwürdige Geweihte von uns will! Bei allen Alveraniern, mit eurer Scheinheiligkeit würdet ihr es nicht einmal in den Vorhof von Alveran schaffen, ihr verlaustes Soldatenpack! Was sehe ich denn da? Bannstrahler des Praios, die sich vor Angst in die Hosen machen! Pfeile des Lichts, die versuchen sich zu drücken? Wo ist die verdammte Inquisition, wenn die Not am Manne ist??"
    In der Menge war es ruhig geworden und alle blickten Bregga an.
    "Ja, ich seh' schon! Ein Schwert schwingen, wenn der böse Dämon an euren Eiern hängt, das kann Jeder, aber hier, Soldaten des Lichts, braucht es wahren Heldenmut! Manch Einer von euch mag an seinem Leben hängen, viele von euch haben Familie und denken, das der Tod das Ende ist....doch dabei vergesst ihr, das es ohne Götter kein Leben gibt und wenn wir versagen, dann wird es auch bald keine Familien mehr geben, und der Dämonenmeister tanzt auf den fauligen Gebeinen eurer Kinder, während er aus den Schädeln eurer Weiber Blut säuft!
    Praiotan muss mit dem Kleinod nach Honingen kommen und das ist ALLES, was im Moment zählt, und ich sage euch noch was! ICH bin der ERSTE, der sich freiwillig für dieses drecksverfluchte Ablenkungsmanöver meldet, und wisst ihr warum? Weil ich will, das mein schwangeres Weib in zwei Monden ein Balg in eine gesunde und heile Welt, fern des Bösen, wirft, und keinen weiteren Sklaven für den Dämonenmeister austrägt! Haben wir uns verstanden?? Also, wer ist noch mit mir?",
    schloss Bregga seine brüllende Rede und die Helden konnten erkennen, das Praiotan seinen Heerführer mit tief empfundenen Respekt und Bewunderung anblickte, während auf Seiten der Soldaten die flammende Rede Breggas hindurch immer mehr Schwerter aus den Scheiden gezogen wurden, um laut zu jubeln.
    "Damit rechnen diese Bastarde sicherlich nicht!", meinte ein Soldat feixend und grinste kurz Chinri zu, die erkannte, das es der junge Soldat von gestern Abend war. Doch noch bevor sie ein Wort sagen konnte, gesellte sich der Soldat zu der stets größer werdenden Truppe um Bregga, die in einen lauten praiosgefälligen Choral ausgebrochen war.

    Geändert von Daen vom Clan (24.02.2004 um 00:37 Uhr)

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