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Seitdem die Bardin die verletzte Frau verarztet hatte waren einige Stunden vergangen. Zuerst war es schwierig die Verletzte am Leben zu erhalten, doch schließlich war es ihr gelungen sie über den Berg zu bringen. Leider ging es der kleinen Tochter der Frau dennoch nicht fiel besser, sie war immernoch sehr, sehr traurig, deshalb war es nach Syrantalias Meinung das beste gewesen sie in einen der Türme zu bringen. Im Nordostturm nämlich hatten sich einige Personen dazu bereit erklärt auf die Kinder aufzupassen, die bei der Schlacht so viel Grausamkeit erlebt hatten. ,Das arme Kleine, was für einen Schaden so ein Massaker bei so einem kleinen Herzen wohl anrichten muss, wenn es meines schon so sehr berührt?', Syrantalia sah der Kleinen noch einige Sekunden nach als sie diese abgab, "Wir werden auf sie aufpassen und wenn es ihrer Mutter wieder besser geht, dann kann sie diese besuchen.", die dickliche Frau lächelte freundlich als sie zu Syrantalia sprach, diese aber nickte nur und erwiderte,: "Gute Frau, habt tausend Dank für eure Arbeit, sie ist wirklich wichtig...", sie zog 12 Dukaten aus der Tasche und drückte sie der Frau in die Hand, "Hier nehmt das als Lohn für eure gute Tat." Immer wieder freute es Syrantalia, wenn sie etwas von ihrem Geld an gute Personen geben konnte, die es nötig hatten, so war es auch bei der Dame, sie lächelte hocherfreut und verließ den Saal, wobei sie sich noch einige Male bedankte.
*Klirr, Schepper, Knarsch, Pling* Kaum war die Frau verschwunden hörte Syrantalia, dass vom Innenhof her großer Lärm kam. Sie hörte Bierkrüge aneinanderstoßen, Menschen reden, Geschirr scheppern und Wasser plätschern, das machte sie neugierig. So näherte sich die Bardin dem Tor, das sie in den Turm geführt hatte und lehnte sich direkt an den Türrahmen. Als sie dort nun stand sah sie den Ursprung des Radaus: Einige Menschen rannten durcheinander und schleppten Fässer, Bänke, Tische, Geschirr, Holz und vieles mehr. Alles wies darauf hin, dass hier bald ein Fest würde gefeiert werden, besonders das Lagerfeuer welches gerade angezündet wurde. Interessiert wanderten Syras Blicke weiter, ob sie wohl jemanden von den Personen sehen würde, die sie in der Taverne getroffen hatte? Und tatsächlich, sie sah den Medicus im Bärenfell wie er einige Runden über den Innenhof drehte. Als Ingrim die Bardin bemerkte, entschloss sich Syrantalia einige Worte mit ihm zu wechseln und bewegte sich langsam auf ihn zu und begann zu sprechen, als sie sich in Hörreichweite des Heilers befand: "Grüße euch Herr...", einen Moment schwieg sie, "Nun sind wir schon gemeinsam hier her gereist und ich weiß euren Namen noch nicht einmal... Nun wie heißt ihr mein Herr?", fuhr sie im höflichen Ton fort "Palanteri mein Name, gnä'Frau", erwiderte der Medicus in freundlichen, ruhigen Tonfall, "Ich sah euch gestern Abend im Gasthaus, eure Vorstellung der Verse hat mich sehr mitgenommen. Ein Kompliment an Euch, und meine Verehrung. Doch wie ist euer Name werte Dame?", verwundert lächelte Syrantalia nun, ihr Gedicht hatte also doch nicht nur den Wirt gefallen also sprach sie erfreut über der Lob weiter: "Vielen Dank, es freut mich das euch mein Gedicht gefiel, dafür war es ja da um die Herzen der Anwesenden zu erfreuen und mein Name... nun ich bin Syrantalia, sehr erfreut euch kennenzulernen. Sagt was führt euch in diese Gegend?"
Die Bardin hörte interessiert zu, als der Medicus nun anfing über seine Heimat zu erzählen: Er kam aus Al'Anfa, bei diesem Wort fiel ihr die Geschichte ein, welche man ihr eins erzählt hatte:
>>Al' Anfa, keine Stadt scheint wiedersprüchlicher. Während der eine die Stadt "Pestbeule des Südens" nennt, wird sie von einem anderen "Schwarze Perle des Südens" genannt. Die Stadt ist ebenso schön wie sie grausam ist. Das Gesetz ist ebenso streng, wie es nachlässig ist.
Wenn man Al' Anfa einmal vom Meer aus gesehen hat, wird einem dieser Anblick nie wieder aus dem Kopf gehen. Weiße Häuser mit bunten Fensterläden auf schwarzen Obsidianklippen, im Hintergrund der Dschungel, der Vulkan Visra und die Pyramiden von Al' Anfa. Dazu der Koloss und der Silberberg mit dem Rabenfelsen und der Stadt des Schweigens, des zweitgrößten Sakralbaus Aventuriens.
Das der vorherrschende Glaube in Al' Anfa der Boronglaube nach dem Al' Anfaner Ritus ist, dürfte einem spätestens dann auffallen, wenn der Praiostag nicht Praiostag, sondern Borontag genannt wird. Der Patriarch von Al' Anfa ist sowohl der Herrscher des Stadtstaates, als auch der Oberste Geweihte des Al' Anfaner Ritus und wird von einem Rat aus Granden und Boronis unterstütz.
In dieser Stadt, die Anstand und Sitte nicht zu kennen scheint und deren zügellose Ausschweifungen weltbekant sind, sollte man dennoch das Gesetz nicht missachten. Es ist schon mehr als einmal vorgekommen, dass Reisende, Söldner oder Glücksritter sich wegen eines Gesetzesbruchs auf der Sklaveninsel wieder gefunden haben. In dieser Stadt sind Freiheits- und Todesstrafe fast unbekannt, dafür werden Gesetztesbrecher in die Sklaverei geschickt.
Ebenfalls erwähnenswert ist die Großalanfanische Universitätshalle der Erleuchtung in der jeder seine Lehren verkünden und seinen Forschungen nachgehen kann, jedoch ist diese nur den Reichen zugänglich<< [Q: http://www.dsa-rollenspiel.de/al_anfa.html ]
Dann gab ihr der Heiler die Antwort auf ihre Fragen, nämlich, was ihn hier her geführt hatte: "Ah, ich habe die Chance in Gareth einen Arztstelle zu übernehmen, deshalb bin ich über Neetha nach Nostria gekommen und nun eigentlich ob den Weg nach Gareth, aber wie ihr seht kam etwas dazwischen." Aufmerksam hatte Syrantalia zugehört, sie fand es immer interessant anderen Menschen zuzuhören, so wollte sie sich mit einer kleinen Geschichte von ihrer Heimat bedanken: "Ah, wenn ihr aus Al'Anfa seid, dann kommt ihr so ziemlich aus dem anderem Ende der Welt von meiner Heimat aus gesehen. Meine Geburtstadt ist Lowangen im Svellttal, mein Vater und meine Mutter sind ebenfalls dort geboren, nur mein Großvater väterlicher Seits kam aus Maraskan, wie man mir vielleicht ansieht. Mein Vater ist in Lowangen ein Großhändler und sehr wohlhabend, an und für sich war der Wohlstand, den Ich besaß nichts schlechtes, doch die Folgen die sich durch den Wohlstand für mich ergaben. Mein Vater, ein traditioneller Mann, verlangte, dass ich einen annehmlichen Mann heirate und eine traditionelle Hausfrau werde. Er verlangte von mir das ich aufhöre Geschichten zu schreiben, er verlangte sogar von mir die Männer zu heiraten, welche er aussuchte. Nun... ich ließ das nicht zu ich riss von daheim aus - nicht ohne genügend Geld versteht sich - und folgte einfach den Weg den meine Füße vorgaben. Schon damals war ich sehr in Geschichten interessiert, doch auf meinen Reisen vergrößerte sich mein Interesse noch mehr..."
Syrantalia bemerkte wie sich der Elf neben sie setzte und sie unterbrach ihre Ausführungen. Bewundernd musterte sie die edle, anmütige Gestalt des Elfen, schon immer war sie fasziniert gewesen von diesen magischen Gestalten, sie waren einfach nur bewundernswert. Als der Elf sie nun darum bat ein Lied zu singen wart sie noch erfreuter und begann alsbald eines zu singen, das sie mit ihre Laute begleitete.
"Immer wenn ich denke, dass die Welt bald untergeht,
seh ich in Sterne, seh wie der Mond heute steht,
Mal ist er ganz dünne, doch er nimmt auch wieder zu,
ja das schenkt mir Hoffnung und lässt mich träumen ganz in Ruh.
Drum seid doch nicht so trübe, denkt darüber einmal nach,
das Leben es geht weiter, ihr werdet morgen wieder wach,
dann werdet ihr es sehen, es ist nicht so schlimm wie es scheint,
Es wird sicher weitergehen, dass selbst wenn ihr auch heute weint..."
Sie setzt das Lied noch einige Verse fort bis sie ihre Stimme senkt und ihre Laute ausklingen lässt.
Geändert von Katii (20.02.2004 um 04:35 Uhr)
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