Lebensabend.
Ab einem bestimmten Punkt im Leben, meist im Alter, neigt der Mensch dazu, zu sagen, er habe schon alles gesehen, was es zu sehen gibt, alles kennengelernt, das es wert ist zu kennen, alles erlebt, was es im Leben zu erleben gibt.
Kurzum: Sie sind bereit zum Sterben, und zwar einen glücklichen Tod.
Vielleicht ein normaler, evolutionärer Vorgang, vielleicht nur eine Gedankenspielerei, um das Nahen des Todes auf ein erträgliches, vielleicht sogar willkommendes, Maß zu senken.

Einmal von dieser Stimmung erfasst, will der Mensch nicht mehr loslassen, sehnt vielleicht sogar den Tod herbei um so "glücklich" zu sterben.
Soetwas wird auch "friedlicher" Tod genannt, weil der Mensch vorbereitet auf ihn ist, und ihn erwartet.
Vielleicht ist dieses "Abfinden" eine der schönsten Arten, dem tod entgegenzutreten.

Doch was fühlen die Hinterbliebenen/Kinder?
Wenn ein Mensch, den man liebt, wirklich von dem Gedanken beseelt zu sein scheint, den Tod zu erwarten?
Und man nichts dagegen tun kann? Wie soll man mit solch einen "predeterminierten" Sterbenden umgehen? Wie ihm zeigen, dass nicht alles restliche Leben ohnehin umsonst ist?
Oder ist es das? Soll man ihn unterstützen, oder einfach seinen Wunsch respektieren? Oder versuchen, ihm vom Gegenteil, der ewigen Wertvolligkeit des Lebens zu überzeugen?