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Thema: Ältere Kurzgeschichten mal wieder rausgekramt

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  1. #1

    Eure Texte

    Ihr findet sicherlich noch alte Deutsch - Aufgaben oder andere literarische Ergüsse auf eurem Rechner, die man sonst nie wieder ansieht. Ich dachte mir, wir könnten die hier reinposten, sofern sie nicht zu lang sind. Ob Kurzgeschichte oder Gefühlsausdruck, ich bin gespannt, was ihr zu bieten habt!

    Ich mach mal den Anfang mit einem Gefühlsausdruck, den ich vor zirka 2 Jahren mal verfasst hab (war ne Hausübung)...
    Zitat Zitat
    Liebes Tagebuch!

    Heute ist einer der traurigsten Tage meines ganzen Lebens. Es liegt eine Leere in der Luft und reißt mir den Boden unter den Füßen weg, so dass ich in ein tiefes Loch falle. Ich kann es einfach nicht vergessen! Ich habe sie verloren. Gott sei Dank hast du kein Herz, so kannst du also nicht wissen, wie sehr es einem weh tun kann. Ich werde ohne sie nicht leben können. Wenn ich bloß daran denke, sie nie mehr zum Lachen bringen zu können, sie nach einem harten Arbeitstag nie mehr zu umarmen, nie mehr ihr zu sagen, wie sehr ich sie liebe, bekomme ich Sehnsucht, dass mein Herz daran zu zerspringen vermag. Ich liebe sie noch immer, und ich werde sie für ewig lieben. Wir wollten nach Frankreich ziehen, ein Haus haben und eine Familie gründen – die ganzen Pläne, die wir schmiedeten, alles umsonst. Heute am Grab sagte ich zu ihr, dass sie sich nicht ängstigen soll, mir geht es gut. Doch das stimmt nicht. Mir geht es schlechter als je zuvor und ich führe Selbstgespräche. Ich spreche zu meiner Liebsten um danach gleich wieder in Tränen zu verfallen, wenn keine Antwort eintrifft. Ein dummes Auto kann alles zerstören. Ich sehe immer noch die schrecklichen Bilder vor mir. Sie drehte sich zu mir um und sagte: „Ich bin bald zu Hause. Ich liebe dich!“. Nach fünf Schritten auf dem Zebrastreifen geschah es einfach. Dem schwarzen Cabrio geschah nichts, nicht ein einziger Kratzer. Das Loch wurde in mein Herz gebohrt und ich muss es ewig in mir herum tragen. Ewig wird etwas fehlen, abgehen. Ich werde auf der Welt niemanden mehr lieben, immer nur sie, sie, sie – bis ich bei ihr bin. Ich werde nie mehr unter Leute gehen, weil ich es nicht ertragen kann, dass irgendwer mit ungeheuerlicher Immoralität Glücklichkeit ausstrahlt, obwohl so etwas Schlimmes geschehen ist. Ich werde zu Gott beten und ihn anflehen, dass sie zurückkommt, aufersteht, mir wenigstens im Traum erscheint, egal ob Albtraum oder nicht, nur damit ich ihr Gesicht nie vergesse und sie ewig lieben kann. Mein Herz brennt in mir wie Feuer, manchmal möchte ich es herausreißen und zerstören, doch dann würde ich auch sie zerstören, meine teuerste Quälerin, die mich mit allem Herzschmerz heimsucht, Tag und Nacht. Es gäbe nichts, was ich nicht tun würde, um wieder bei ihr zu sein, wenigstens für eine Minute, und ihr all das sagen zu können, was ich ihr immer schon sagen wollte. Und nun werde ich mein ganzes nur mehr unbedeutendes Leben darauf warten, alles Schöne vermissend, nur ihrer wunderbaren Gesellschaft gedenkend. Ich werde alle negativen und positiven Eigenschaften hoch halten und mein restliches Leben in imaginärer Monogamie und monomanischem Silentium darauf ausrichten, zu warten, endlich wieder bei ihr zu sein, sei dies pathologisch oder nicht. Hoffend, dass ich bald sterbe, werde ich das Meer der Zeit durchschwimmen und die ganze Schönheit festhalten, die einst sie mir schenkte.

    Geändert von The Game (15.02.2004 um 05:21 Uhr)

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