@ [KC]Cunner: Das Problem mit dem Aufschieben kenne - und zum Augenarzt müsste ich eigentlich auch mal ... Mein letztes Debakel in Sachen aufschieben war Zahnarzt. Huiuiui, da habe ich echt Schrott gebaut. War nämlich 2001 das letzte Mal beim Zahnarzt und ab 2003 plagte mich dann das schlechte Gewissen. Ich sträubte mich jedoch einfach mal dahin zu gehen, weil ich panische Angst hatte, dass in der Zwischenzeit so viel mit meinen Zähnen passiert ist, dass der Zahnarzt ganz fürchterliche Dinge mit mir anstellen wird. Es hört sich albern an, ich weiß, aber es hat mich wirklich viel Überwindung kostet, bis ich dann endlich letzten Monat meinen dicken Burtzel in Bewegung gesetzt habe und mich Richtung Zahnarzt bewegt habe. Hatte dann auch tatsächlich ne ziemlich fiese Sache, die sogar gelasert werden musste, aber ich erspare euch mal lieber Details
. Naja, nun ist aber wieder alles in Ordnung und da bin ich ziemlich erleichtert
.
@ Zeikfried: Hui, das mit deiner Freundin hört sich echt hart an. Darf man erfragen, wo sie gerade ist? Naja, wenigstens könnt ihr euch schreiben und telenieren - ist zwar nur nen schwacher Trost aber besser als nix. Und denk einfach an die schöne Zeit, die kommen wird, wenn ihr bald zusammenzieht. Es mag zwar noch ein ganzes Jahr bis dahin sein, aber an und für sich kann ein Jahr sehr schnell vergehen
. Und dann stehen auch die schönsten Jahre eures Lebens bevor
.
@ Lilly: Waaaaaaas??? Es wurde doch nicht etwa DER Termin abgesagt, den du mal in ner PN angerissen hast (sorry, hatte bisher keine Zeit alles im QFRAT zu lesen)??? Ist ja ne Sauerei, vor allem weil das ganze ja echt wichtig war, damit die ganze Sache endlich mal ein Ende findet. Tut mir echt leid für dich. Ich hoffe, dass klärt sich noch irgendwie
. Werde gleich mal im QFRAT starrie machen, ob da noch irgendwas steht ...
@ Ravana (auch wenn die nicht unbedingt eine Antwort oder Tipps hören wolltest): Hui, die Sache mit deinem Freund hört sich kompliziert an. Ich habe bisher noch nicht vielen davon erzählt, aber mein Verlobter und ich hatten vor knapp nem Jahr nen ähnliches Problem. Damals ging das "ich bin mir nicht sicher, ob ich dich noch liebe", aber mehr von seiner Seite aus. War ne ziemlich miese Zeit, da ich ja immer noch sehr viel für ihn empfunden habe. Irgendwie hat sich das ganze dann aber wieder eingerengt und mittlerweile läuft bei uns wieder alles normal. Ich hoffe, dass du dir auch bald über deine Gefühle ins Klare kommst - denn es gibt nix schlimmeres als ein solches Gefühlschaos. Das einzige, was ich dir vielleicht sagen kann ist, dass es irgendwann in den meisten Beziehungen normal ist, wenn zumindest ein bisserl so was wie Alltag einkehrt. Irgendwann verfliegt die erste Verliebtheit ein wenig und vielleicht hat man auch nicht mehr ganz so viele Schmettleringe im Bauch. Das liegt daran, dass man nicht mehr alles durch die rosarote Brille sieht, sondern auch die Macken des Partners kennengelernt hat ... Damit will ich jetzt nicht sagen, dass eine Beziehung dann irgendwie doof wird ... Nur vielleicht ein bisschen anders als in den ersten Wochen. Oft hilft es dann, wenn man dem Partner, aber auch sich selbst, gewisse Freiheiten lässt. Ich drücke dir echt die Daumen, das bald bei dir wieder alles im grünen Bereich ist, weil ich halt selber weiß, wie schwer ist ist. Laß dir aber auf jeden Fall genug Zeit über deine Gefühle klar zu werden - und tue nichts nur aus nem Zwang hinaus.
Oh, jetzt habe ich doch was zu ein paar Leuten geschrieben, ich hoffe das geht in Ordnung. Ich möchte nun auch kurz was über mein Problem schreiben. Nun, eigentlich ist es nur eine Sorge, die aber irgendwie mit vielen Sachen verknüpft ist und sich dadurch zu einem ganzen Knäul formiert.
Ich habe schon mal im Sumpf erwähnt, dass vor ungefähr 2,5 Jahren mein großer Bruder bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Er hat mir sehr viel bedeutet und hat meinen großen Teil meines Lebens geprägt, da er es z.B. war, der mich auf den Trichter Videospiele gebracht hat. Aber ich will jetzt nicht weiter ins Detail gehen ...
Naja, meine Schwester hat sich nie gut mit meinem Bruder verstanden ... Kurz bevor er gestorben ist, hat sie eine Therapie bekommen, weil sie auf der Arbeit sehr gestreßt war. Als wir dann die Nachricht bekommen haben, dass mein Bruder tot ist, hat sie kurz ihre Threapie abgebrochen, dann aber weiter gemacht. Jedoch hat sich ihr Zustand eigentlich nur verschlechtert, weil sie meint, dass in ihrem Leben so viel falsch gelaufen ist und alles so ungerecht sei. Auf jeden Fall hat sie ihren Job geschmissen und ist seit 2 Jahren arbeitslos. Und macht eine Therapie nach der anderen, bezeichnet mehr oder weniger alle die sie umgeben als "fiese Schweine" (so hart drückt sie das nicht aus, aber vom Inhalt her kommt es dem nahe). Sie meint, dass ich zu Hause verhätschelt worden sei und sie immer das dritte Rad am Wagen gewesen wäre. Sie macht mir Vorwürfe und meinen Eltern, eigentlich allen. Sie teilt wirklich manchmal hart aus, aber sobald man irgendwie mal vorsichtig an ihr Kritik üben will und vielleicht auch mal erwähnen möchte, dass man es nicht immer leicht hat, dann ist sie gleich zu tiefst gekränkt und rennt zu ihrem Therapeuten und erzählt dem, was für ein schlechter Mensch man doch ist.
Meine Schwester tut mir wirklich leid, aber ich weiß einfach nicht, wie ich mit ihr umgehen soll ... Man könnte fast sagen, ich habe "Angst" vor ihr. Angst etwas falsch zu machen. Es ist ein Teufelskreis. Ich weiß nicht, ob ihr das jetzt verstehen könnt, aber: Wenn sie mich fragt, ob wir nicht etwas unternehmen wollen, dann kommt in mir die totale Unlust auf. Das liegt nicht daran, dass ich meine Schwester nicht mag. Es rührt daher, dass sie einfach zu tiefst beleidigt und am Ende wäre, wenn ich ihr sage, dass ich keine Zeit habe. Folglich sehe ich mich also gezwungen, was mit ihr zu machen, und dadurch dass es Zwang ist, schwindet meine Motivation. Ich habe schon mal versucht das Thema bei ihr anzusprechen, habe ihr vorsichtig versucht zu erklären, dass ich wegen meiner Arbeit nicht so viel Zeit hätte und auch mal meine Ruhe bräuchte - und das es nix mit ihr zu tun hätte, wenn ich mal ne Absage erteile ... Daraufhin hat sie aber auf stur geschaltet und das ganze wieder auf sich reflektiert - es ist einfach verdammt schwer. So schwer, dass ich die gesamte Problematik niemals in Worte verpacken kann.
Zu der Sache mit meiner Schwester kommt dann noch das Problem mit meinen Eltern hinzu. Mein Vater hat sich an dem Tag an dem mein Bruder gestorben ist ziemlich doll mit ihm gestritten ... Mein Bruder ist dann im Streit weggefahren und nie wieder gekommen. Das macht meinen Papa fertig, weil er sich Vorwürfe macht. Ich weiß, dass es ihm schlecht geht, aber er zeigt es nicht ... Und ich habe Angst, dass er zuviel in sich hinein frißt. Mein Vater ist zudem traurig, weil mein Bruder das Büro hätte übernehmen sollen, aber das wird ja nun nichts mehr
. Mein Vater hat sich sein Büro viele Jahre mit viel Arbeit aufgebaut und ich glaube er hätte sich nichts sehnlicher gewünscht, als dass es in der Familie bleibt, wenn er demnächst mal in Rente geht ...
Und dann ist da noch meine Mama, der geht es nicht nur schlecht, weil ihr Sohn nicht mehr da ist, sondern auch schlecht, weil sie sich wegen meiner Schwester Vorwürfe macht. Sie denkt, dass sie Schuld ist, dass meine Schwester ne Therapie macht. Sie meint irgendwas falsch gemacht zu haben - und das macht sie traurig ...
Tja, und mitten drin in diesem ganzen WirrWarr stehe ich ... Und ich mache mir auch Vorwürfe. Warum? Naja, weil ich mir Sorgen mache meine Eltern im Stich zu lassen. Sie tun mir so unendlich leid ... Ihr Sohn ist tot, die älteste Tochter in der "Klapse" (um das mal knallhart ausdrücken) und die jüngste verpieselt sich nach Hamburg ... Ich würde meine Eltern gerne häufiger besuchen, aber irgendwie werde ich immer, wenn ich zu Hause bin, furchtbar depressiv, weil mich dort so vieles an meinen Bruder erinnert. Einerseits bin ich dann froh, wenn ich wieder "abhauen" kann und nicht all diese Gefühle so schwer auf mir lasten, aber andererseits geht es mir dann auch wieder mies, weil ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen Eltern habe. Ich weiß nicht was ich machen soll ...
Und es gibt eine Sache, für die ich mich wirklich hasse: Das ich noch nicht Kraft gefunden meinen Bruder auf dem Friedhof zu besuchen. Fragt mich nicht warum ... Ich kann es einfach nicht ... Ich wünschte ich könnte es, aber schon der Gedanke daran schnürrt mir die Kehle zu und lässt in meinen Augen die Tränen aufsteigen ... Ich hoffe trotzdem, dass ich es irgendwann mal schaffe. Mein Freund hat mir auch zugesichert, dass er mit mir dahin kommen wird, wenn ich mal soweit bin.
Auf jeden Fall habe ich an dieser ganzen Geschichte gelegentlich schon mal zu knabbern und auch wenn ich eigentlich oft ein froher Mensch gibt, so gibt es Tage an denen wir das ganze wirklich sehr zu schaffen macht. Aber zum Glück sind das nur ganz wenige. Danke für's zuhören, falls irgendjemand bis hierhin gelesen hat.
Puh, jetzt habe ich mir aber doch ganz schön was zusammengeschrieben. Ich hoffe, das ganze mutet jetzt nicht zu depressiv bzw. nach nem Ego-Posting an. Naja, zur Not könnt ihr euch ja einfach bei mir melden.
Gruß,
Chocobo