Puh- das ist ja inzwischen richtig viel geworden. Und dein Thema ist wirklich sehr interessant Whitey. Du hast es wieder mal geschafft die alten RPG-Hasen aus ihren Baus zu locken

Ich möchte auch noch was zu dem Thema loswerden, und fühle mich richtig hin und hergerissen beinahe jedem einzelnen Beitrag etwas herauszuzitieren. Aber vieles habt ihr mir ja schon aus dem Mund genommen. Mal gucken was mir noch dazu einfällt.

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Zitat von Axl
Schön wäre auch endlich mal eine homosexuelle Liebesgeschichte (da ich ein Mann bin wurde ich natürlich besonders gerne zwei Mädchen sehen - aber auch ein männliches homosexuelles Paar wäre mir recht), darauf werde ich jedoch auf Grund der Massenkompabilität lange warten können


Eine Beziehung zwischen zwei Robotern wäre doch auch mal was sehr schönes und einfallsreiches. Dem ganzen könnte man richtig Tiefe geben, so dass es weder an Gefühlen mangelt, noch zu sehr ins schnulzige gerät

Aber allgemein finde ich- wenn eine Liebesgeschichte, schön ausgearbeitete Charaktere, eine interessante Hintergrundgeschichte und eine spannende Story besitzt möchte ich sie nicht missen.

Und die Spielfiguren sollten einfach mal mehr "Schwächen" in Sachen Liebe zeigen. Denn das ist es doch, was uns Menschen unter anderem kennzeichnet.

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Zitat von Silence
Schade finde ich es nun wirklich, dass bei vielen neueren RPG's den Spieler einfach nur durch den Umfang der Welt erschlägt, sie aber nicht mit Leben füllt. Ich meine, was habe ich von X Kontinenten, auf denen außer Felsen, Wäldern, Gewässern (die oftmals nur minimalistisch angedeutet sind) und außer Random Encountern nichts zu sehen/finden ist? Ich denke, genau an dieser Stelle spielt tragischerweise dann auch das Budget für die Herstellung eines Spieles eine Rolle...leider


Da muss ich dir absolut recht geben. Ich saß bis vor kurzem noch vor Arc the Lad- Twilight of the Spirit und auch da haben die Programmierer gezeigt das sie durchaus das Zeug zu einer großen Welt hatten. Doch letztlich gab es wohl einfach nicht genug Ideen die Welt mit nötigen Nebenplots oder zusätzlichen (optionalen) Zwischensequenzen zu füllen. Besonders bei einem Teil der Arc the Lad Reihe finde ich das ganz besonders schade. Wenn man gerade den zweiten Teil der Arc the Lad Collection beendet hat erfährt man hier eine herbe Enttäuschung.

Nicht selten gab es Stellen oder auch Situationen im Spiel wo ich mir echt gedacht hab "Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für ein Subquest". Doch nein, nichts gibts. Tote Hose war und es wird weiterhin streng der die Hauptstory verfolgt.

Was auch oftmals bei den neuen Spielen heutezutage vergessen wird- Nebenquests sorgen nicht nur für zusätzliche Spiellaune und verlängern einem die Spielzeit, nein, sie können auch unheimlich zur Charakterentwicklung beitragen. Und wenn es im ganzen Spiel nur so 1-2 Gelegenheiten gibt mal etwas mehr über die Welt der Spielfiguren und sie selbst zu erfahren dann reicht mir das ehrlich nicht.

Sicher, das Budget das welches zur Verfügung steht ist irgendwo begrenzt. Selbstverständlich muss dann auch mal irgendwo ein Schlusstrich gezogen werden. Und 86 Endings wie bei Star Ocean 2 braucht es nun wirklich nicht. Doch was hat es mit Budget zu tun eine Welt mit Leben zu füllen? Wenn der größte Aufwand schon in der Spielwelt steckt sollte man sie auch wirklich lebendig machen- sonst hätte man sich die Mühe auch irgendwo sparen können. Für rund 20-30 Subquests sollte schon Platz frei gehalten werden denke ich.

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Zitat von Silence
man kann es drehen und wenden, wie man es will: Bei mir kommt dabei nicht das gleiche Gefühl auf, wie bei einem LARP oder Paper&Pencil RPG. Auch wenn ich mir oftmals wünsche, doch stärker in die Rolle des/der Protagonisten/Protagonistin schlüpfen zu können, bin ich doch ehrlich gesagt insgeheim froh darüber, es nicht zu tun. Einfach nur aus den Erfahrungen, die ich schon gemacht habe. Ob das nun die Entscheidung ist, einen (unfreundlichen) Fremdling anzugreifen, die dritte Schicht der Nachtwache oder das übernachten in voller Ausrüstung (Kettenhemd/-haube Waffenrock, Panzerhandschuhe etc.). Es ist ein bisschen das Gefühl, einem anderen so etwas ersparen zu wollen, zum anderen aber auch der tiefere innere Konflikt, den man ausführt, wenn man eine Entscheidung treffen muss...


Das ist allerdings ein Punkt wo unsere Fantasie gefragt ist. Und davon hat jeder ein wenig mehr oder weniger. Ich gebe gerne zu das ich mich in ein Konsolen RPG nie so gut hineinversetzen kann wie in ein gutes Buch, doch wenn die Charaktere interessant sind, die Handlung äußerst mitreißend rüberkommt, und die Musik in meinen Ohren einfach stimmt kann es schonmal passieren das ich zu schwitzen beginne und meine Augen zu leuchten.

FF7 und Breath of Fire III waren von dieser Art Spiele. Sie haben mein Gemüt innerhalb kürzester Zeit berührt und dabei meine Fantasie noch dermaßen angeregt das ich mir die Gefühle der Charaktere 1A geteilt habe. Besonders bei der Art von Spielen wo man eben in Gefühlskonflikte gebracht wird. Normalerweise fühle ich mich heute mit den RPGs nicht mehr so eng verbunden wie früher. Und selbst damals hat das ein Spiel nur im Seltensten Fall bei mir fertig gebracht. Daher hege ich tiefe Bewunderung für jedes Spiel das es fertig bringt mich wie ein Buch an sich zu fesseln.

Sicherlich musst du berücksichtigen das man als Kind noch mehr Fantasie hatte und die Spiele einen dementsprechen mehr in den Bann gezogen haben. Allein schon weil man da eben auch seine ersten Erfahrungen mit diesem Genre gemacht hat und alles noch so schön und neu war (sprich: In einem unbekannten Land, war eine Biene nicht bekannt ~lalala)

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Zitat von Lisa Jewell
Zweitens: Bei mir muss ein Suchteffekt geweckt werden, Items zu sammeln und meine Charaktere auf zu leveln. Dazu gehört natürlich auch, dass das Sammeln der Items (Rätseldungeons) und das Aufleveln (Kampfsystem) Spaß macht und dass es für die aufgelevelten und super gut ausgerüsteten Charaktere noch Herausforderungen gibt, die sie auch fordern. Sonst wäre das ganze leveln ja reiner Selbstzweck.


So denke ich auch. Es ist nur natürlich, man erwartet sowas schon beinahe von Spielen die schon die entsprechenden Vorrausetzungen anbieten. Mir kommt immer wieder ein Wehmutstropfen wenn ich nach einer Weile des spielens bemerke wie groß doch die Spielwelt ist, und wie wenig sie ausstaffiert wurde. Bei manchen Spielen glaubt man echt das nur das nötigste getan wurde, obwohl eigentlich soviel mehr kleine Boni reingepasst hätten.

Besonders gefallen haben mir eben wie du oben schon erwähnst, anspruchsvolle Rätseldungeons, Orte die Platz für abwechslungsreiche Minigames bieten, oder einfach eine Auswahl an Zusatzdungeons. Damals saß ich allein Stunden an Star Ocean 2, nur um den Cave of Trial zu meistern. Und ich habe mich auch mit Vergnügen durch die zwei Extragebiete von Grandia geprügelt. Da hat das Aufleveln und das finden von wertvollen Gegenständen noch wahre Freude bereitet.

Was mir bei den meisten neueren Spielen ein wenig auf den Magen schlägt ist der zu unausgewogene Schwierigkeitsgrad. Wo ich mich an einem Drachen aus BOF III Tagelang probiert habe, schaffe ich einen ganzen Stoßtrupp von Dilzweldischen Truppen aus Arc the Lad innerhalb von ein paar Minuten. Bei Final Fantasy X traue ich mich dann gar nicht mal durch die "einfachen" Dungeons weil ich genau weiß das es dort Gegner gibt die mich mit nur einer einzigen Attacke plätten können.

Letztlich kommt es wohl noch sehr aufs Kampfsystem an ob du bei einem Spiel auf längere Sicht gesehen das sog. PowerLevelUp betreiben möchtest oder nicht. Bei Spielen wie Star Ocean 2 mit seinem Aktiv Time System hat es mir richtig Spaß gemacht die Gegner zu verdreschen. Allein schon weil ich die absolute Kontrolle über das Spielfeld hatte und auch die Gegner mehr Freiheit besaßen.


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1.) Was stört euch an der momentanen Situation? (Falls euch etwas stört)
2.) In welcher Art und Form sollte sich etwas ändern? (oder sollte es so bleiben wie es ist. Wenn ja, warum?)
3.) Wollen die Spieler diese immer wiederkehrenden Helden-Geschichten eurer Meinung nach? Sind bzw. wären sie bereit für etwas neues? Für neue Konzepte? Ja/Nein und warum, bitte?



1+2. Die Ideen für die Spiele gehen den Storymachern ganz klar aus, und wenn ein Schema immer und immer wiederholt wird dann ist es irgendwann altgegessen und abgekaut. Auf der anderen Seite zeigen uns aber die ein oder anderen Perlen unter den RPGs immer wieder das das was alt und verbraucht ist, nicht unbedingt schlecht geworden ist und auch in neuem Look keine schlechte Figur macht.

Das einzige was mir wirklich irgendwo negativ ins Auge fällt ist das heute oft an der Spielwelt und anderen, für die Programmierer vielleicht kleinen Nebensächlichkeiten, gespart werden. Da könnte der Großteil der RPGs wieder ein wenig zulegen. Es ist doch einfach schöner wenn eine Riesenwelt auch mordsmässig viel zu bieten hat und nicht nur praktisch als Deko fungiert.

3. Das kann ich nicht für andere Leute entscheiden. Ich denke jeder hat da seinen ganz eigenen Gedankengang. Die Tatsache ist aber nunmal das die Gesellschaft für den Sprung auf etwas völlig neues und noch nie dagewesenes nicht nur positiv sondern auch sehr unerwartet reagieren kann. Vielleicht erlaubt man sich gerade deswegen nicht so häufig Abweichungen von dem altbekannen und geliebten Prinzipien. Nicht alles was auf den Teller der Gesellschaft kommt wird auch von ihr gegessen. Letztlich führt das alles wieder auf Geld zurück. Lohnt es sich auf etwas noch nie dagewesenes zu investieren? Wie wird es die Gesellschaft entgegennehmen? Ich glaube Spiele werden in der Hinsicht strenger unters Eisen genommen als Filme.