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Original geschrieben von white chocobo
1.) Was stört euch an der momentanen Situation? (Falls euch etwas stört)
2.) In welcher Art und Form sollte sich etwas ändern? (oder sollte es so bleiben wie es ist. Wenn ja, warum?)
mich stört, dass die industrie bis vor kurzem noch der meinung war, dass die spieler lieber kurze spielerlebnisse bevorzugen würden, auch und gerade bei rollenspielen. so könnten auch die gruppen zum genre hin gebracht werden, die es normalerweise aus zeitmangel nicht probieren würden. also eher kurzweilige unterhaltung sozusagen.
abgesehen davon, dass da wahrscheinlich eher finanzielle gründe eine rolle spielen, imho alles quatsch.

von einem FF4 bis 7 hatte ich noch das gefühl, richtig große abenteuer zu erleben. sicher, mit 8 und 9 war immernoch alles groß, aber irgendwie hatte ich doch das gefühl, dass die spielwelt ganz langsam immer weiter zusammenschrumpft. in der beziehung war ich von einem FF10 dann überaus enttäuscht. spira wirkt gegen die gigantischen, wenn auch symbolisch zu betrachtenden ausmaße der SNES und vor allem der PSX generation wie eine größere landstraße im vergleich zu einer ganzen welt.
genauso ist es doch mit der xeno-sache. was ist der erste teil der saga schon gegen die epischen ausmaße von -gears. eine nette sammlung von hintergrundinfos und die vorstellung der charaktere vielleicht. okay, so wenig war es nicht. aber es wird wohl klar, was ich sagen möchte.
wer ist denn absolut nicht der meinung, dass man die .hack reihe hätte in ein einziges spiel packen können, möglicherweise in vier kapitel unterteilt?

es ist eben nicht nur die größe der spielwelt, die hierbei eine rolle spielt, es ist alles mögliche. damals hatte ich nach dem durchspielen eines guten RPGs noch das gefühl, für jahre in eine andere welt abgetaucht gewesen zu sein, obwohl ich nur ein paar wochen damit beschäftigt war. jetzt scheinen sich die plots der RPGs innerhalb von wenigen tagen abzuspielen (BoFV, XS) ...

ich habe das genre mal als möglichkeit gesehen, eine art film zu machen, in dem der stoff für eigentlich 40 stunden und mehr verarbeitet wird, ohne dabei langweilig zu werden. man selbst nicht als der zuschauer, sondern als spieler viel intensiver darin einbezogen. so können geschichten erzählt werden, wie es in der form nicht auf irgendeine andere art und weise möglich wäre.
dieses prinzip sehe ich in gefahr. beispielsweise bedeutet mir die welt, die ich ggf. retten soll nichts, wenn ich nicht genug zeit hatte, mich einzugewöhnen oder es viel zu wenige, viel zu kleine locations gibt. ergo ist das spielerlebnis auch nicht so groß und intensiv.

ich wünsche mir also ganz einfach in jeder hinsicht umfangreichere rollenspiele, sei es nun bezogen auf die anzahl und bedeutung der charaktere, die spielwelt und dessen locations, deren größe und anzahl, oder auch einfach nur die menge an minigames oder guten musikstücken auf dem ost ... oder möglichkeiten im gameplay.

ich habe zu beginn dieses beitrages "bis vor kurzem" geschrieben, weil ich nicht weiß, wie die einstellung der macher derzeit aussieht. mit spielen wie FF12 steigt meine hoffnung wieder stark, da es große landschaften und viele charaktere verspricht (ein matsuno spiel eben). doch befürchte ich auch, dass nicht alle firmen so viel geld und talentierte mitarbeiter hat, um so etwas hinzukriegen.


die fallende kreativität, von der die fans und spieler seltsamerweise noch bei weitem genug haben, die softwareschmieden leider nicht, ist ein weiteres, großes thema für mich, auf das ich an dieser stelle allerdings nicht eingehen möchte.