Ich habe vor einer Weile mein Schmerzempfinden ein wenig untersucht. Aufgrund einer Nackenstarre hat es arg geschmerzt, wenn ich den Kopf zu weit nach links gedreht habe. Also habe ich das getan und mich so gut es ging auf den Schmerz konzentriert. Ich konnte so lange in einer Stellung verharren, in der ich starke Schmerzen hatte, ohne von Schmerz gestört zu sein. Man könnte sagen, dass der Schmerz überhaupt nicht geschmerzt hat, denn ich habe es nicht als etwas unangenehmes empfunden.
Wenn ich mich aber auf anderes konzentrierte, so hat auch eine kleinere Dosis an Schmerz ausgereicht, um störend und unangenehm zu sein.
Ein erneuter Versuch (der vom Schmerz her leider noch nicht vorüber ist), bestätigt oben Beschriebenes.
Weiteres zum Schmerzempfinden habe ich im Roman "le grand cahier" von Agota Kristof gelesen. A.K. beschreibt, wie 2 Jungen sich gegenseitig so lange schlagen, bis sie das Gefühl bekommen, es sei ein anderer, der Schmerz empfindet, und dadurch immun gegen Schmerzen sind. Leider weiss ich nicht, ob dies wissenschaftlich bestätigt werden kann oder nicht.
Folgende Frage stellt sich mir nun: woran liegt es, wie sehr einem der Schmerz zu schaffen macht? (es kann ja nicht allein die Schmerzdosis sein, die das beeinflusst)
Kann man durch geistige Aktivität den Schmerz erträglicher machen? Wie lässt sich das aufgrund des menschlichen Nervernsystems begründen?
Und für jene, die sich nicht scheuen etwas Ähnliches zu testen: teilt ihr meine Erkenntnisse oder empfindet ihr es anders als ich?
Bisher habe ich nur von physischem Schmerz gesprochen, doch ich erinnere mich daran, dass ich Ähnliches schon mit psychischem Schmerz erlebt habe. Gibt es eine Einstellung oder ein geistiges Handeln, die einen vor seelischem Schmerz bewahren können oder diesen zumindest lindern?