Naja, es geht ja nicht darum, den Schülern beizubringen Kurzgeschichten zu schreiben. Aber wenn man die Möglichkeit bieten würde, dass Schüler ihre eigene Kurzgeschichte in einer Arbeit oder Klausur schreiben dürfen, würden sie mehr Freude daran haben.
Dieses ewige analysieren und interpretieren ist doch abartig. Das macht die ganze Geschichte kaputt. Ich nenne mal ein Beispiel:
In Deutsch haben wir als letztes die Kurzgeschichte "Nachts schlafen die Ratten doch" durchgenommen. In einer Vertretungsstunde haben wir es besprochen. Der Lehrer fragte, wie wir nun beginnen, wenn wir die Geschichte vor uns liegen haben. Wir alle gaben Antworten wie: "Analysieren." "Interpretieren." "Metaphern raussuchen." "Sprachliche Mittel raussuchen." usw.
Der Lehrer sagte daraufhin etwas, was mich tief beeindruckte, da er mit diesem Kommentar das gesamte Schulsystem in Frage stellte: "Ich muss wirklich sagen, ihr seid regelrecht verpestet von der Schule. Ich mein, das ist eine so wunderschöne Geschichte mit einer wunderbaren Botschaft drin. Und ihr ignoriert das einfach und führt stur das durch, was die Schule euch Jahre lang eingetrichtert hat: Nicht auf die Geschichte selbst achten, sondern die Geschichte so wie all die 135 Kurzgeschichten zuvor behandeln."
Mit diesem Zitat wollte ich sagen, dass ich genau derselben Meinung bin wie der Lehrer. Wir Schüler tun nur noch mechanisch die Dinge, die wir tagein tagaus machen sollen von der Schule aus. Da ist es doch kein Wunder, dass die Schüler keine Lust mehr auf Schulliteratur haben und auch nicht mehr sonderlich über Geschichten nachdenken, die sie im Deutschunterricht durchnehmen.
Was ich meine ist, dass gerade diese Art von Unterricht alles kaputt macht. Darum wäre ich halt dafür, dass man den Unterricht so gestaltet, dass Schüler den Reiz der Schulliteratur wieder entdecken.
Und ein guter Schritt wäre da, ihnen auch die Möglichkeit zu geben, eigene Geschichten zu verfassen.